In der Umgebung
Fr, 19. April 2024

Meine Erfahrungen mit der „Wiener- und Österreichischen Küche“ in Wien und Umgebung

Meine Erfahrungen mit der „Wiener- und Österreichischen Küche“ in Wien und Umgebung

Die „Wiener Küche“ ist die einzige Küche der Welt, die nach einer Stadt benannt ist. Entwickelt wurden die Speisen von unzähligen Köchinnen und Haushälterinnen in der Monarchie, die insbesondere die Essgewohnheiten aus ihren Dörfern in Ungarn, Böhmen, Mähren und Krain mit sich brachten. Ursprünge hat die „Wiener Küche“ viele, war doch die Habsburger-Monarchie in ihrer Blütezeit, nach heutigem Empfinden, ein Weltreich. Bis zum Mittelmeer in Italien - Österreich hatte damals eine durchaus ansehnliche Marine unter Wilhelm von Tegetthoff, Vizeadmiral und Kommandant der österreichischen bzw. österreichisch-ungarischen Kriegsmarine - reichte im Süden das Habsburgerreich.

Ein Leitsatz sollte besonders für die „Wiener Küche“ gelten: nicht nur das Kennen von Speisen, vielmehr der Einfluss derselben zeugt von weltberühmter Küche. Und das ist der „Wiener Küche“ wahrlich zuzuschreiben.

► EINFLÜSSE DER KRONLÄNDER UND KÖNIGREICHE
Im 18. Jahrhundert hatte sich in der „Wiener Küche“ ein Grundstock von Gerichten gebildet (Schmalzgebackenes, Eingemachtes, Köche, Strudel, gekochtes Rindfleisch, Pasteten, Puddings, Suppen, zahlreiche Mehlspeisen und natürlich Braten in den vornehmeren Haushalten), auf dem die weitere Entwicklung der Kochkunst aufbaute. Mit dem 19. Jahrhundert und der ab 1850 intensiveren Kommunikation drangen immer mehr Gerichte aus Ungarn und den Kronländern in die Wiener Küche ein und begründeten deren Ruf, besonders abwechslungsreich, schmackhaft und nahrhaft zu sein. Heute würde man diese Art der Küche durchaus auch „Fusions-Küche“ nennen.

Allerdings sind die Speisen der Wiener Küche nicht so dickmachend wie ihr Ruf, selbst wenn man zu Rezepten aus alten Kochbüchern greift. Man darf nicht vergessen, dass die Gerichte der Wiener Küche in ihrer Hochblüte für zahlreiche in einem Haushalt lebende Personen zubereitet wurden, was auch die Qualität zahlreicher Speisen hob (Suppen, gekochtes Rindfleisch, Gulasch, Braten etc.). Heute wird in einem Haushalt meist nur für zwei bis vier Personen gekocht.

Besondere Verbreitung, somit auch das Erreichen jedes Haushaltes, wurde durch das Veröffentlichen diverser „Standardwerke der Wiener Küche“ bewirkt. Hervorzuheben sind sicherlich die frühen Werke von Katharina Prato, Adolf & Olga Hess, Franz Ruhm aber auch aus neuerer Zeit die Adaptierung der „Alten Wiener Küche“ (vormals Hess) durch Peter Kirischitz, ein kulinarischer Wiener Schutzpatron unserer heimischen Küche, der auch bei Plachuttas Werken eine wichtige Rolle spielte.

Gerne möchte ich meinen kleinen Wegweiser durch die Lokale mit „Wiener- und Österreichischer Küche“ in Wien und Umgebung, wo ich natürlich auch bereits gegessen habe, teilen - nicht mehr und nicht weniger.

Der Guide erhebt NICHT den Anspruch auf Vollständigkeit, bietet aber einen aus meiner Sicht schönen Querschnitt durch die „Wiener- und Österreichische Küche“ in Wien und Umgebung! Außerdem beinhalten alle meine Guides grundsätzlich nur Lokale, die ich auch schon selber besucht und eventuell auch bereits bewertet habe. Ich möchte bewusst kein Lokal in meinem Guide haben, das ich noch nicht einmal besucht habe, denn was sollte ich hierzu schon sagen - eine Empfehlung vom "Hörensagen" gäbe ich sicher nie. Ich ergänze lieber stetig und aktualisiere den Guide, wenn ich weitere Lokale auch selbst besuchte und bewertete.

Die Reihenfolge der Lokale bildet kein Ranking - sie ist willkürlich!

Gefällt mirKommentieren
uc0gr·54 Lokale·Update: 26. Nov 2018·0 Kommentare

1. Das Schreiberhaus

Rathstraße 54, 1190 Wien
Das Schreiberhaus - VisitenkarteDas Schreiberhaus - VisitenkarteDas Schreiberhaus - Rechnung
In diesem Guide weil: Schön, wenn uns dieses Goldstück der Alt-Wiener Heurigen-Kultur erhalten bliebe! Eine echte ♡ Herzens-Empfehlung ♡ gibt es von mir für „Das Schreiberhaus“!
SpeisenAmbienteService
26. Nov 2018
►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄ „Das Schreiberhaus“ ist wohl auch so eine alt eingesessene Institution in Wien, die fast jede/r kennt. Auch ...Mehr►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄
„Das Schreiberhaus“ ist wohl auch so eine alt eingesessene Institution in Wien, die fast jede/r kennt. Auch uns treibt es hin und wieder hierher, wenn wir gerade mitten in Neustift am Walde sind. Es ist eigentlich kein klassischer Heuriger sondern viel mehr ein „Heurigen-Restaurant“ mit gar nicht kleiner Speisekarte „á la carte“. Aber auch die typischen Heurigen-Fans kommen hier, ob des sehr üppigen Heurigen-Buffets mit wahrlich zahlreichen kalten und warmen Speisen, auf ihre Rechnung. Vom klassischen Liptauer, Wurstaufschnitt, Speck, Grammelschmalz etc. bis hin zu den zahlreichen Salaten, zum Kümmelbrat’l oder zum Brathend’l ist alles im „Das Schreiberhaus“ am Buffet vorhanden.

►►► Zur Geschichte des „Das Schreiberhaus“:
„Das Schreiberhaus“ in Neustift am Walde steht seit 200 Jahren für Gemütlichkeit und Tradition. Bekannt für Wiener Küche auf höchstem Niveau lädt das Schreiberhaus seine Gäste nicht nur in seine ehrwürdigen Gemäuer, sondern kommt als Catering-Service auch gerne zu Ihnen. Freuen Sie sich auf herzhafte Schmankerl und gute Weine, serviert mit Wiener Charme.

Das Schreiberhaus ist ein traditionsreiches Haus im Herzen von Neustift am Walde. Es war Weinhauer-Haus, Richterwohnung und Arztordination. 1746 erbaut, ist es heute wieder zum Haus des Weines revitalisiert. Die Bewohner des Schreiberhauses gaben ihm seinen heutigen Charakter. Leopold Schreiber war Weinhauer, Landwirt und Organist der Neustifter Pfarrkirche. Er bewohnte das Schreiberhaus bis zu seinem Tod. Zu seiner Zeit war die Adresse „Rathstraße 54“ ein beliebter Ort, um sich zur Sommerfrische einzumieten.

In den Kriegstagen des Jahres 1945, als die öffentliche Wasserversorgung durch Bombenangriffe zusammengebrochen war, versorgte der Brunnen im Hofe viele Neustifter und Salmannsdorfer mit Trinkwasser.

Mit dem Schreiberhaus setzt der jüngste Huber („Fuhrgassl-Huber“) heute die über 200-jährige Weinhauer-Tradition seiner Familie fort, die seit 1720 den Weinbau und die Heurigenkultur in Neustift geprägt hat. Als Familienbetrieb bieten wir unseren Gästen natürlich die typischen Wiener Schmankerl, die jedes Herz höher schlagen lassen. Eine gemütliche, traditionelle Atmosphäre ist Ihnen bei uns gewiss.

Ganz besonders haben wir uns jedoch dem Thema Hochzeit gewidmet. Sie können bei uns nicht nur Ihren schönsten Tag im Leben feiern, Sie können auch Ihre romantische Zeremonie bei uns abhalten. Wir sind eine genehmigte Hochzeits-Location und verköstigen Sie und Ihre Gäste anschließend gerne mit einem Hochzeitsbuffet oder einer individuellen Menüabfolge in unserem Hause. Auch die Agape richten wir auf Wunsch bei uns aus.
►►► (Quelle: Homepage vom „Das Schreiberhaus“)

Tatsächlich ist „Das Schreiberhaus“ ein wunderschönes, sehr altes Gebäude – ich liebe diese Art Alt-Wiener Häuser! Wie zu erwarten, dominiert im Lokal viel Holz, uriges und bodenständiges Ambiente, ein wunderschöner Kachel-Ofen und unendlich viele Dekorationsstücke bis hin zur riesigen Sammlung unzähliger Korkenzieher und Flaschenöffner – teilweise extrem alte Stücke und angeblich die Größte Sammlung in Österreich. Auch von den Hunderten Fotos und Autogrammen, die das gesamte Interieur im „Das Schreiberhaus“ begleiten, ist man als Gast sofort optisch gefangen. Teilweise ist es wirklich interessant, in Nostalgie zu tauchen – ein immenses Potpourri an früheren Schauspiel- und Musik-Größen bis hin zur Moderne. Natürlich ist das alles noch kein Qualitätsbeweis, oftmals werden heutige Stars sicherlich bloß vom Management in „Das Schreiberhaus“ gekarrt, ohne zu wissen, dass es überhaupt existiert. Trotzdem macht es Freude, da und dort jemand Besonderes zu erkennen. Meine vielen Fotos sind einfach diesem sehr außergewöhnlichen Lokal mit seinem wirklich außergewöhnlichen Interieur geschuldet.

Ich berichte hier von unserer letzten, aktuellen Einkehr im „Das Schreiberhaus“, da die älteren Besuche einfach zu lange her wären. Immerhin erhielt „Das Schreiberhaus“ im aktuellen „Falstaff“ 80 von 100 Punkten sowie einen „Falstaff Buschen“, daher werde ich meine Bewertung auch ein bisschen strenger halten müssen. Wir bestellten jedenfalls „á la carte“…der Besuch fand gegen 20:00h ohne Reservierung statt.


►►►►► SPEISEN – BEWERTUNG = SEHR GUT = „4“ ◄◄◄◄◄
► „NUDELSUPPE“ (€ 3,60) ◄
Eine wunderschöne, goldfarbene Suppe wurde sehr heiß serviert. Mit der Einlage hat man wahrlich auch nicht gespart und gemacht war die Rindssuppe sowieso annähernd perfekt – daher ein glattes ► SEHR GUT = „4“ ◄.

► „FRITTATENSUPPE“ (€ 3,60) ◄
Für die Suppe gilt ebenfalls bereits Erörtertes und auch hier hatte man mit der Einlage absolut nicht gespart. Natürlich waren die Frittaten hausgemacht und von sehr gutem Geschmack. Daher auch hierfür ein ► SEHR GUT = „4“ ◄.

► „AUSGELÖSTES BACKHEND‘L“ (€ 10,90) ◄
Die Fleischqualität war äußerst gut, ein sehr g’schmackiges Huhn wurde sehr knusprig paniert und recht gefällig in einem Körbchen serviert. Etwas mehr Zeit zum Abtropfen hätte man durchaus gewähren müssen – am Körbchen-Boden war doch einiges an überschüssigem Fett übrig. Aus diesem Grund gibt es auch „nur“ ein sehr gutes ► GUT = „3“ ◄ dafür.

► „HÜHNERLEBER GEBACKEN“ (€ 13,50) ◄
Interessanterweise fand ich nach unserem Besuch einen völlig anderen Preis für die Hühnerleber im Internet = € 9,50. Somit kann ich nicht definitiv sagen, welcher Preis nun stimmt. Die Hühnerleber war perfekt zu geputzt, keine einzige schlechte, bittere Stelle war zu finden. Leider hatte man den Garpunkt etwas übersehen, sodass die gute Panier etwas zu dunkel, und die Hühnerleber etwas zu trocken war. Das sollte man definitiv besser können, und daher gebe ich in diesem Rahmen auch nur ein gutes ► MÄSSIG = „2“ ◄ dafür.

► „ERDÄPFEL-MAYONNAISE-SALAT“ (€ 3,50) ◄
Ein ausgezeichneter, typischer Wiener-Salat wurde serviert, leicht süßliches Dressing mit Mayonnaise vermengt und, klassisch für Wien, mit roter Zwiebel vollendet - ► SEHR GUT = „4“ ◄.

► „ERDÄPFEL-SALAT“ (€ 3,50) ◄
Ebenfalls ein ausgezeichneter, typischer Wiener-Salat wurde serviert, leicht süßliches Essig-Öl-Dressing und klassisch, nach Wiener Art, mit roter Zwiebel vollendet - ► SEHR GUT = „4“ ◄.

► „POMMES FRITES“ (€ 3,50) ◄
Tadellos, aber natürlich nicht „hausgeschnitzt“, wurden knusprige Pommes Frites in einem kleinen Frittier-Körbchen serviert. Ein glatter Durchschnitt und daher eben auch „nur“ ein glattes ► GUT = „3“ ◄ dafür.

► „GEBACKENE APFELRADELN MIT ERDBEERSAUCE“ (€ 6,90) ◄
Fünf Stück, durch den Teig wahrlich geradezu aufgeplusterte, knusprige Apfelscheiben wurden serviert. Der Backteig war sehr gut, die Äpfel von guter Qualität und von der sehr guten Erdbeersauce hätte man gerne auch mehr gehabt – ein glattes ► SEHR GUT = „4“ ◄ gibt es dafür von mir.

Ja, die beiden Hauptdarsteller ließen diesmal etwas zu wünschen übrig, die „Nebendarsteller“ sprangen dafür aber glücklicherweise in die Bresche – daher gibt es summa summarum für die Speisen noch ein ► SEHR GUT = „4“ ◄. Es ist aber festzuhalten, dass die Hauptspeisen stets ohne Beilagen serviert werden, diese müssen extra geordert werden. Die Pfeffermühle übrigens sollte eher der reinen Dekoration dienen, denn als Mühlwerk am Gasttisch hat dieser unhandliche „Prügel“ nichts verloren.

Zu trinken hatten wir ausgezeichneten „Gemischter Satz DAC - Ried Neustift am Walde“ (€ 3,00 je 0,125L), der schwache „Doppelter Espresso“ (€ 3,90) von Hornig hatte leider kaum Crèma.


►►►►► AMBIENTE – BEWERTUNG = AUSGEZEICHNET = „5“ ◄◄◄◄◄
Ein unglaublich schönes, altes und historisches Gebäude, viele herzige Stüberl und Extra-Räume, ein irrsinnig heimeliger, großer und wunderschöner Kachelofen geben halt schon etwas her. Es ist fast wie in einem Wohnzimmer – man findet überall Plätze, an denen man einfach sehr gerne verweilen will – ich liebe das Ambiente hier im „Das Schreiberhaus“ sehr. Fast wie ein Museum ist auch das Interieur teilweise hier, man kommt aus dem Betrachten und Entdecken kaum heraus. Die Sitzgelegenheiten sind ebenfalls äußerst gemütlich und einladend. Natürlich hat man auch einen wunderschönen Gastgarten und daher ist für mich das Ambiente hier einfach ► AUSGEZEICHNET = „5“ ◄! Die Sanitäranlagen sind TOP-gepflegt und tadellos.


►►►►► SERVICE – BEWERTUNG = GUT = „3“ ◄◄◄◄◄
Unsere Servicekraft war sehr freundlich und höflich, leider aber nicht immer ganz präsent. Es dauerte schon manchmal etwas, sich bei uns blicken zu lassen. Beratend stand man aber auf Nachfrage stets zu diensten. In Summe gebe ich gerne noch ein ► GUT = „3“ ◄ ist man doch in einem „Heurigen-Restaurant“.


►►►►► MEIN FAZIT / CONCLUSIO ◄◄◄◄◄
Von mir kann es für so ein Kleinod, für so ein Juwel der typischen Alt-Wiener Gastwirtschaft nur eine klare Empfehlung geben. Alleine schon deswegen, weil hier im Prinzip immer alles passt. Regelmäßiger Besuch im „Das Schreiberhaus“ ist bei uns jedenfalls gewiss – schön, wenn uns dieses Goldstück der Alt-Wiener Heurigen-Kultur erhalten bliebe! Eine echte ♡ Herzens-Empfehlung ♡ gibt es von mir für „Das Schreiberhaus“! Ja, billig ist es mit „Kind und Kegel“ hier nicht, das Gebotene besticht aber summa summarum durchaus.

Achtung, man hat saisonale Öffnungszeiten – Homepage beachten!Weniger anzeigen

2. Sophienalpe

Sofienalpenstraße 113, 1140 Wien
Sophienalpe - Das LogoSophienalpe - RechnungSophienalpe - Hinauf zum Lokal
In diesem Guide weil: Eine echte Herzens-Empfehlung gibt es von mir für das „Restaurant Sophienalpe“!
SpeisenAmbienteService
24. Nov 2018
►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄ Die „Sophienalpe“ mit ihrem dort befindlichen „Hotel-Restaurant“ ist bereits seit über hundert Jahren ein se...Mehr►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄
Die „Sophienalpe“ mit ihrem dort befindlichen „Hotel-Restaurant“ ist bereits seit über hundert Jahren ein sehr beliebtes Ausflugsziel der Wiener und Wienerinnen – ein klassisches Naherholungsgebiet. Umso mehr schockierte dieses Jahr die Nachricht, die Allmayer & Co KG, die Betreiber-Gesellschaft des beliebten Ausflugsziels „Hotel-Restaurant Sophienalpe“ ist in die Pleite geschlittert. Laut Insolvenzantrag sollte das Traditionslokal eigentlich geschlossen werden. Der Inhaber, Josef Allmayer, wird den Gastro-Betrieb nicht fortführen und möchte in Pension gehen. Das Hotel-Restaurant verfügt über etwa 580 Sitzplätze inklusive des Gastgartens, drei Konferenzräume für bis zu etwa 190 Personen und circa 250 Parkplätze. Die Familie Allmayer führte das Hotel-Restaurant bereits seit 1957!

►►► Zur Geschichte der Sophienalpe:
Die Sophienalpe im 14. Wiener Gemeindebezirk ist ein Hochplateau (~477 Meter) mit schöner Fernsicht zwischen Neuwaldegg, Hainbach, Hütteldorf und Mariabrunn. Anfang des 19. Jahrhunderts bestand in einem alten Gebäude eine Schäferei, aus der sich ein beliebtes Gasthaus entwickelte, ein Hotel-Restaurant nahe der Exelbergstraße, erbaut 1912-1915. Ihren Namen erhielt die Sophienalpe nach der Erzherzogin Sophie, die gemeinsam mit ihrem Gatten Erzherzog Franz Karl (in der Nähe befindet sich die Franz-Karl-Aussicht) stets gern diesen Teil des Wienerwalds besuchte.

Ab 1874 führte aus dem Haltertal eine Standseilbahn zur Sophienalpe (Knöpferlbahn). Wo sich heute gegenüber dem Hotel der Heurigenschank bzw. der große Sommer-Grillplatz befindet, stand früher ein großer Glaspavillon, der auf der Wiener Weltausstellung von 1873 verwendet worden war.
►►► (Quelle: Internet, Geschichte auf wien.gv.at)

Wirklich sehr erfreut war ich, als ich lesen durfte, dieses Alt-Wiener Kleinod und dieses sonst unwiederbringliche, historische Gebäude, das „Hotel-Restaurant Sophienalpe“, wird neu übernommen und somit gerettet. Es wäre wohl sonst dem steten, leisen Verfall gewidmet gewesen. Kein leichtes Unterfangen sicherlich, das sich die neue Betreiberin, Claudia Hahn, damit aufgehalst hat. Der große Mut ist hierfür in jedem Fall zu bewundern, und ich ziehe meinen Hut davor. Obwohl, die Wienerin, Claudia Hahn, war immerhin bereits Geschäftsführerin des "Lieblings" und des "Kiosks" in der Schleifmühlgasse auf der Wieden.

Ihr Partner, Adnan Redha, sorgt für eine „neue Küche“ auf der Sophienalm. Er hat vor sieben Jahren seine Lehre als Koch im „Ritz-Carlton“ abgeschlossen und danach auf der ganzen Welt gekocht. Von den Arabischen Emiraten bis nach Salzburg verschlug es den Profikoch. Dann ist er wegen Claudia nach Wien gezogen. Seine Erfahrungen lässt er nun in das Küchenkonzept der Sophienalpe einfließen: "Ich koche österreichische Spezialitäten und internationale Gerichte. Aber ich verwende hauptsächlich regionale Produkte." Der Garten wird in Zusammenarbeit mit dem „Verein Arche Noah“ bepflanzt, Künstler stellen außerdem ihre Bilder im „Restaurant Sophienalpe“ aus.
►►► (Quelle: Bezirksblatt Penzing)

Meines Wissens ist das Hotel derzeit noch außer Betrieb – ob es wieder zum Leben erweckt wird, wird die weitere Entwicklung des Restaurants zeigen, man will es aus eigener Kraft schaffen! Das Restaurant jedenfalls ist wieder in vollem Betrieb, und wir besuchten es im Rahmen eines Kurzausfluges. Bereits die Anfahrt ist wunderschön, idyllisch und teilweise sehr romantisch – ich liebe diese kurvenreichen Strecken, ähnlich der Wiener Höhenstraße, hindurch durch die Wälder von Wien – mit dem Motorrad natürlich überhaupt perfekt!

Der Jahreszeit gezollt, sind auch nicht alle Gaststuben bei unserem Besuch in Betrieb gewesen – deren gibt es nämlich zahlreiche. Aber kein Problem, der Schankraum und das große Stüberl waren gut geheizt und gastlich hergerichtet. Im Foyer findet man auch noch die klassische, typische Portiers-Loge, für den Hotelbetrieb unerlässlich. Eines ist klar, hier dominiert altes, schweres Holz und genau das ist gut so. Auch die Möbel sind von guter, alter Qualität und man spürt sofort heimelige Wärme im Lokal – urig, bodenständig, zünftig und für mich daher einfach sehr, sehr gemütlich. Der Kamin im Schankraum knistert, das Brennholz zuhauf davor gestapelt…in der Luft liegt Historie, wenn das Haus doch bloß reden könnte…ich liebe das!

Einsam fühlt man sich halt schon, als einzige Gäste in diesem riesigen Gebäude und man kann nur vom Herzen wünschen, dass dies eine reine Ausnahme zur späteren Stunde war. Lediglich im Schankraum waren einige Plätze besetzt.

In der Speisekarte finden sich Brett’ljausen, Toasts aber auch getrüffelte Pommes Frites, Klassiker aus der Wiener- und Österreichischen Küche aber auch da und dort internationale Gerichte, leicht orientalisch „angehaucht“.


►►►►► SPEISEN – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
► „Paradeiser-Cremesuppe“ (€ 3,90):
Eine wunderbar cremige, heiße Suppe wurde serviert. Unglaublich tomatig und fruchtig schmeckte diese Suppe, vollendet mit mediterranen Kräutern und luftig aufgeschlagener Obershaube – ► Sehr Gut =“4“ ◄.

► „Alpkäsespätzle mit Röstzwiebel, grünem Salat & Kernöl“ (€ 10,80):
Serviert wurden die Käsespätzle sehr ansprechend und originell in einem kleinen Email-Kesseltopf – toll, gefiel mir sehr gut. Der Käse war äußerst cremig geschmolzen, sehr „g’schmackig“, die Spätzle hausgemacht und sehr flaumig. Die Röstzwiebel waren tadellos und der sehr gute Salat mit sehr gutem Dressing vollendeten den Genuss – für mich waren sie perfekt und daher auch ein ► Ausgezeichnet = „5“ ◄ für dieses Schmankerl.

► „Steirischer Backhend'lsalat“ (€ 9,80):
Natürlich kann man diesen Salat auch mit einem Pfefferone servieren, es ist aber meiner Meinung nach völlig unnötig und unpassend. Das Hühnerfleisch war sehr saftig und perfekt paniert, aber es wurde wirklich extrem damit gespart. Der Salatteller bestand größtenteils aus gemischtem Salat, der aber ein sehr gutes Dressing hatte. Trotzdem kann ich dafür aber nur maximal ein wohlgesinntes ► Gut = „3“ ◄ geben. Schön wären auch einige geröstete Kürbiskerne, über den Salat gestreut, gewesen.

► Zu trinken hatten wir „Uhudler-Sturm“ (€ 2,80 je 0,25L) und „Roter Sturm“ (€ 2,80 je 0,25L) – beide Getränke waren ausgezeichnet. Der „Doppelter Espresso“ (€ 3,60) von „Hornig“ war gut.

Über die Getränke im „Restaurant Sophienalpe“ generell ist zu sagen, dass hier absolut keine 08/15-Getränke angeboten werden. Fruchtsäfte gibt es vom Obsthof Dietrich aus der Steiermark ([Link]), Weine vom Weingut Kohl aus der Steiermark ([Link]). Bier gibt es das Starobrno, Schremser Bio-Zwickl, Franziskaner Weißbier naturtrüb und Gösser.


►►►►► AMBIENTE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Ein unglaublich schönes und altes, historisches Gebäude ist schon einmal ein tolles Ambiente an sich. Der riesige Gastgarten in tollster Umgebung vollendet das Ambiente völlig. Die Gaststuben sind zum Glück rustikal, urig und heimelig geblieben, lediglich die moderne Kunst an den Wänden finde ich persönlich sehr unpassend, irritierend und schrecklich störend in diesem Rahmen und in dieser Lokalität. Das gesamte Lokal ist ein Nichtraucher-Lokal und die Sanitäranlagen finde ich auch weniger toll – sie sind sehr sauber, zur Zeit leider recht kalt aber sichtlich auch schon in die Jahre gekommen. Gerne gebe ich aber summa summarum für das Ambiente ein ► Sehr Gut =“4“ ◄ – „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!“.


►►►►► SERVICE – BEWERTUNG = GUT = 3 ◄◄◄◄◄
Unsre Servicekraft war sehr freundlich und höflich, leider aber nicht immer momentan. Es dauerte schon immer etwas, sich bei uns blicken zu lassen. Sehr „patschert“ ist im Moment auch noch die Bankomat-Abrechnung – es wird sich sicher bessern. In Summe gebe ich gerne noch ein ► Gut = „3“ ◄, ist man doch beileibe nicht in einem Haubenlokal.


►►►►► MEIN FAZIT / CONCLUSIO ◄◄◄◄◄
Durch die Neuübernahme möge es da und dort vielleicht noch Anlaufschwierigkeiten geben, aber der Mut, so ein riesiges Objekt zu übernehmen, sollte in jedem Fall belohnt werden. Die Fix- und Betriebskosten müssen für das „Restaurant Sophienalpe“ enorm sein. Ich bin jedenfalls sehr glücklich, dass das „Restaurant Sophienalpe“ gerettet wurde und empfehle einen Besuch unbedingt.

Sehr oft wird beklagt und gejammert, die alten, früheren „Beisl’n“, „Wirtshäuser“ und typischen „Wiener Kleinode“ verschwinden zunehmend aus der Gastro-Szene – ja, stimmt leider oftmals. Fakt ist aber auch, nur durch den Besuch zahlreicher Gäste in solchen Juwelen, wie das „Restaurant Sophienalpe“ tatsächlich eines ist, können uns diese Goldstücke auch erhalten bleiben. Ich wünsche der neuen Betreiberin jedenfalls ALLES GUTE und hoffe auf zahlreiche Besucher!

Eine echte ♡ Herzens-Empfehlung ♡ gibt es von mir für das „Restaurant Sophienalpe“!Weniger anzeigen

3. Cafe-Restaurant Oktogon am Himmel

(1)
Himmelstraße 125, 1190 Wien
Restaurant Oktogon - VisitenkarteRestaurant Oktogon - Hier geht's lang...Restaurant Oktogon - Rechnung
In diesem Guide weil: Siehe meine Bewertung...keine echte Empfehlung von mir...
SpeisenAmbienteService
15. Nov 2018
►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄ Sehr oft waren wir in den letzten Monaten schon auf der Höhenstraße, am Cobenzl, am Kahlen- und Leopoldsberg...Mehr►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄
Sehr oft waren wir in den letzten Monaten schon auf der Höhenstraße, am Cobenzl, am Kahlen- und Leopoldsberg und eben auch am Himmel. Hier befindet sich der wunderschöne, auch durchaus spirituelle Lebensbaumkreis. Für jeden Menschen gibt es einen eigenen Lebensbaum, je nach Geburtstag, den man hier besuchen und sich Informationen über „seine“ Eigenschaften holen kann – einem Horoskop sehr ähnlich. Auch diverse Feste, Kürbisfest, Walpurgisnacht, etc., werden hier abgehalten. Ein wunderschöner Ausblick über die so schöne Wiener Stadt ist ebenfalls inkludiert.

Die Lage und die Aussicht sind natürlich phänomenal, aber das ist nicht die Leistung des „Oktogon“. Das Lokal selbst wurde genau auf diesem so schönen Platzerl errichtet und hat seinen Namen wegen seiner Bauweise – ein Salettlbauwerk in Form eines Achtecks eben.

Über die Architektur: Hans Hoffer – Bühnenbildner, Architekt und Gesamtkünstler – zeichnet verantwortlich für die einzigartige architektonische Umsetzung des Oktogons Am Himmel.

„Das Oktogon Am Himmel symbolisiert in seiner Konstruktion einen Baum. In der Mitte steht der Stamm aus Stahl, durch den das Regenwasser des Daches abgeleitet wird. Vom Stamm ausgehend führen Leimbinder nach außen, die wie Äste die Baumkrone bilden und so den Innenraum schaffen. Aus Gründen der Transparenz und der Offenheit wurde auf eine Raumtrennung völlig verzichtet. Der Name ergibt sich durch seine achteckige Form.“

Dieses, in seiner Architektur einem Baum nachempfundene und rundum verglaste Salettlbauwerk aus Fichte, lässt die Grenze zwischen Innen und Außen verschwinden. Es beherbergt ein Café-Restaurant, das ganzjährig für Sie geöffnet hat und findet große Akzeptanz als außergewöhnlicher Ort für Privat- und Firmenevents – von Hochzeiten und Geburtstagsfeiern bis hin zu Seminaren und Präsentationen. (Quelle: Homepage des Oktogon am Himmel)

Ehrlich, meine sehr persönliche Meinung, schön ist das „Oktogon“ nicht, ich finde es weder gefällig noch reizend oder gar hübsch anzusehen. In dieser wunderschönen Umgebung gefällt es mir noch weniger, aber das sind persönliche Befindlichkeiten.

Im „Oktogon“ wird vorwiegend moderne Wiener Küche und modern interpretierte Österreichische Küche präsentiert. Sehr positiv: fast alle Produkte in der Küche sind aus biologischer- bzw. naturnaher Landwirtschaft – „naturnah“ ist natürlich ein sehr dehnbarer Begriff, aber offensichtlich ist dem „Oktogon“ die Regionalität und Nachhaltigkeit doch wichtig. Die Mehlspeisen werden alle hausgemacht, außer der Schokoladen-Torte, diese wird beim „Schokolade-König“ Wolfgang Leschanz bezogen ([Link]).

Das Wasser, auch in der Küche, ist ausschließlich Grander Wasser, ergo belebtes, vitalisiertes Wasser. Daher „darf“ man als Allein-Getränk hierfür auch für das Glas Wasser € 1,00 bezahlen!


►►►►► SPEISEN – BEWERTUNG = GUT = 3 ◄◄◄◄◄
► „Schnittlauchbrot“ (€ 3,80):
Da Schwarzbrot war von guter Qualität und mit dem frischen Schnittlauch wurde wahrlich nicht gespart. Was ich jedoch überhaupt nicht mag, wenn die Butter nicht einmal ansatzweise bis zur Brotrinde verstrichen wird. Die Messer sind in der Küche offensichtlich sehr scharf, kaum Saft trat aus dem Schnittlauch aus, und die Röllchen behielten ihre Form. Ein Gut =“3“ gebe ich hierfür.

Eine persönliche Anmerkung hierzu: ÜBER ATS 50,- !!! hätte ich für EIN Schnittlauchbrot früher sicher nie bezahlt – ja, man tut sich sehr leicht heutzutage in der Gastronomie, diese klein klingenden EURO-Beträge zu verlangen.

► „Käsevariation“ (€ 6,80):
Die angebotenen Käsesorten waren durch die Bank unter die Kategorie „Standard“ einzuordnen. In jedem guten Supermarkt sind diese Käse-Sorten erhältlich, vom guten Brie bis hin zum Weinkäse. Das dazu gereichte eingelegte Gemüse war sehr gut, das Marillen-Kompott war mehr ein gutes Chutney. Brav, aber eine nicht außergewöhnliche, sondern eher einfach präsentierte Käseplatte. Daher gibt es auch nur maximal den Durchschnitt = „3“. Die wenige Butter dazu wurde mit € 0,90 verrechnet.

► „Apfelstrudel“ (€ 3,80):
Der hausgemachte Apfelstrudel wird im „Oktogon“ sehr schlicht und einfach, also ohne Vanille-Sauce serviert. Er war nicht schlecht und sicher auch frisch, das Aufwärmen in der Mikrowelle nahm ihm aber jegliche Knusprigkeit – er war „letschert“, wie man in Wien so sagt. Leider nur ein gutes Mäßig hierfür = „2“.

Der „Rote Sturm“ (€ 3,50) war ausgezeichnet, Kaffee kommt im „Oktogon“ von „Illy", was sehr positiv ist. Der „Cappuccino mit Milchschaum“ (€ 3,60) und der „Doppelte Espresso“ (€ 4,20) waren ausgezeichnet und tadellos.


►►►►► AMBIENTE – BEWERTUNG = GUT = 3 ◄◄◄◄◄
Mir persönlich ist die Einrichtung im „Oktogon“ viel zu nüchtern, zu kalt und zu sehr einfach – es ist für mich weder gemütlich noch heimelig, jedoch durch die Architektur sehr lichtdurchflutet. Die Stühle erinnern mich irgendwie an meine Zeit in der Volksschule. Dass die Lage und die Umgebung großartig sind, ist keine Leistung des „Oktogon“. Der nette und natürliche Gastgarten jedoch hat genau den richtigen Ausblick. Eben deshalb gebe ich dem „Oktogon“ gerade noch ein Gut = „3“ für das Ambiente, die Tische sind auch sauber und adrett eingedeckt.


►►►►► SERVICE – BEWERTUNG = MÄSSIG = 2 ◄◄◄◄◄
Eine neue Eigenschaft für den Service habe ich hier entdecken dürfen. Ich nenne es einfach das „freundliche Ignorieren“ – man wird sehr wohl wahrgenommen, gesehen, angelächelt aber trotzdem geht man ignorierend weiter. Das passiert einem im „Oktogon“ häufig. Bestellungen haben im „Oktogon“ stets sehr kundenaktiv zu erfolgen – so meine Wahrnehmung bei jedem Besuch hier. Die Öffnungszeiten sind für eine Gastronomie sehr unüblich und kundenunfreundlich. Insbesondere beim so deutlich beworbenen „Frühstück am Oktogon“, das nur in einem Zeitfenster von max. eineinhalb Stunden laut Speisekarte stattfindet, fallen die eigenartigen Öffnungs- und Servicezeiten auf. Summa summarum ist das für mich leider halt nur mäßig = „2“.


►►►►► MEIN FAZIT / CONCLUSIO ◄◄◄◄◄
Eine tolle Lage an einem typischen Wiener Ausflugsort ist natürlich immer sehr empfehlenswert. Aber das „Oktogon“ selbst will ich nicht unbedingt empfehlen. Die Monopolstellung des Lokals hier am Himmel ist spürbar – der so angepriesene „Ab Hof Verkauf“ hatte bei keinem einzigen Besuch bisher noch offen. Auch was die sanitäre Situation am Himmel betrifft, hat das „Oktogon“ eben eine Monopol-Stellung.

Immer wieder gibt es Aktionen wie Grillen samt einem „Kistenbrat’l“, Wild- oder Gans’lessen sowie die große Silvesterfeier am Himmel samt Feuerwerk. Das so angepriesene „Frühstück am Himmel“ findet zu nur sehr begrenzten Zeiten statt (Samstag, Sonn- und Feiertag 11.00 – 12.30 Uhr), und beinhaltet keinerlei großartige Höhepunkte (siehe Frühstückskarte). Mit „Kind und Kegel“ wird ein Besuch hier im „Oktogon“ zu einem eher teuren Vergnügen. Sowohl das Lokal als auch die in unmittelbarer Nähe befindliche „Sisi-Kapell“ kann man für diverse Feiern mieten (Familienfeiern, Hochzeitsfeiern samt Trauungen in der „Sisi Kapelle“, Firmen- oder Vereinsfeiern, Seminare/Tagungen, Sommer-/Winterfeste oder Weihnachtsfeiern.

Nur für das „Oktogon“ fahren wir nicht am Himmel, doch immer wieder kehren wir dort ein, weil es eben direkt am Himmel liegt – das beschreibt es am besten.

►►► ACHTUNG!! SOMMER- & WINTERÖFFNUNGSZEITEN!!Weniger anzeigen

4. ALTER BACH-HENGL

Sandgasse 7-9, 1190 Wien
Alter Bach-Hengl - Rechnung 2018-12-03Alter Bach-Hengl - Nette TischeindeckungAlter Bach-Hengl - Hubertus Pils (€ 3,50 je 0,33L)
In diesem Guide weil: Ein Heuriger mitten im Herzen von Grinzing, wie man es sich erwarten darf. Moderate Preise und gute Speisenqualität, eine echte Empfehlung!
SpeisenAmbienteService
9. Nov 2018
► ► ► ► UPDATE VOM 14.11.2018 - ANFANG ◄ ◄ ◄ ◄ Abermals haben wir den „Alter Bach-Hengl“ besucht – zum wiederholten, fast schon x-ten Mal. Auch...Mehr► ► ► ► UPDATE VOM 14.11.2018 - ANFANG ◄ ◄ ◄ ◄

Abermals haben wir den „Alter Bach-Hengl“ besucht – zum wiederholten, fast schon x-ten Mal. Auch diesmal war das „Backhuhn mit Petersilerdäpfel und Salat“ (€ 13,00) einfach traumhaft! Knusprige Panier, tolles, ausgelöstes, g’schmackiges und saftiges Hühnerfleisch. Die Petersilerdäpfel und der gemischte Salat waren ebenfalls großartig – Ich bestätige mit diesem Besuch meine bisherige Bewertung der Speisen und für das Backhend'l abermals das glatte AUSGEZEICHNET = „5“.

Auch der „Apfelstrudel mit Vanillesauce“ (€ 4,80) war wieder sehr gut und frisch hausgemacht = „4“.

Es sind hier beim „Alter Bach-Hengl“ auch diese eigentlich einfachen Kleinigkeiten, die so oft in anderen Lokal-Küchen vernachlässigt werden, die den Gast, insbesondere mich, so sehr glücklich machen.

► Die Tomaten im Salat werden stets vom „Tand“ (Kerne und geschmackloses inneres Fruchtfleisch) befreit.

► Die zum Backhend’l gereichte Zitrone wird immer vom Mittelstrunk sowie allen Kernen befreit.

BRAVO und TADELLOS! Abermals eine große Empfehlung von mir! Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis!

► ► ► ► UPDATE VOM 14.11.2018 - ENDE ◄ ◄ ◄ ◄


►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄
Der „Alter Bach-Hengl“ ist ein von uns wirklich gerne besuchter Heuriger, eher fast schon ein Heurigen-Restaurant. Offensichtlich wird der „Alter Bach-Hengl“ auch „Grinzinger Küchenstüberl“ genannt, zumindest liest man das in der Speisekarte so. In jedem Fall lohnt sich ein Besuch in diesen altehrwürdigen Hallen mitten in Grinzing. Für uns hat der „Alter Bach-Hengl“ einfach alles Typische, was man sich in Grinzing von einem Heurigen erwarten darf: einen unglaublich schönen Gastgarten, ein absolut rustikales, urig eingerichtetes Lokal, das trotz der enormen Größe auch kleinere Stüberl für romantisches Verweilen bietet, tägliche Live-Musik mit original Wiener Liedern, Eigenbauweine, warmes und kaltes Buffet und eine ausreichend große Speisekarte um á la carte genießen zu können.

Dass hier natürlich auch zahlreiche „Prominente“ per Foto an den Wänden prangen und stolz verewigt wurden, ist mir persönlich aber sowieso immer völlig egal, maximal ist es nett zu sehen, wer hier gerne, oder auch per Befehl des Managements, zu Gast war. Ein Qualitätsbeweis ist es sowieso in keinem Fall – man sagt ja generell, nach drei Vierteln schmeckt einem sowieso alles exzellent!

Ja, busweise werden manchmal die Touristen hierher angekarrt, aber das ist in Grinzing leider irreversibel schon lange so – man möge aber niemals vergessen, die Betriebe hier könnten sonst schon lange nicht mehr existieren, weil die Wiener Kundschaft einfach immer mehr ausblieb. Somit sollten wir doch durchaus froh sein, dass uns WienerInnen durch diese Tatsache auch diese absoluten Originale und Kleinode erhalten blieben und bleiben. Es ist einfach der Zahn der Zeit und die moderne Mobilität…es ist gut so, wie es eben ist.

„TAUSEND JAHRE ist sie her, die ewig junge Weinkultur der HENGL WEINE. Eigentlich noch älter, weil bereits im 8. Jahrhundert (795) Karl der Große in seinem berühmten „Capitulare de Vino“ die Bedingungen zur Weinerzeugung und die Ausschank des jungen Weines gesetzlich festgelegt hat.

Das ist der für jedermann erkennbare Buschen, der auf einer Stange vor das Haus gehängt wird. Durch dieses “Buschen-Hinaushängen” ist die Berufsbezeichnung HENGLER und daraus
später der Familienname „Bach-Hengler“ geworden.“ (Homepage, „Alter Bach-Hengler“)

Wir wurden immer unmittelbar, sehr herzlich und freundlich begrüßt, und wir durften uns unsere Plätze im Nichtraucher-Bereich stets nach Möglichkeit selbst aussuchen. Wir mögen es lieber, in den kleineren „Stüberl“ Platz zu nehmen, doch sollte man sich auch einmal der Live-Musik in den größeren Sälen hingeben. Sehr schön, dass es für jede Lust und Laune ein Platzerl hier gibt! Der „Alter Bach-Hengl“ ist kein Gourmet-Tempel und kein Haubenrestaurant, und deshalb wird er von mir auch genau in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau bewertet.


►►►►► SPEISEN – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
► „Frittatensuppe – Tagessuppe“ (€ 3,00):
Eine sehr brav gemachte, etwas milde Rindssuppe mit ausreichender Einlage wurde sehr heiß serviert. Die Frittaten waren hausgemacht uns recht flaumig - ein glattes Gut = „3“ hierfür gibt es von mir. Ein sehr moderater Preis überdies für die Suppe.

► „Hühnersuppe mit Gemüse und Nudeln“ – Tagessuppe (€ 3,00):
Die Hühnersuppe war wirklich tadellos gefertigt, sehr schön gewürzt, absolut nicht fad, wie es bei Hühnersuppen leider oft passiert, und sie kam sehr heiß an den Tisch. Viel Hühnerfleisch, Rüben-Gemüse und ausreichend viele Nudeln vollendeten diesen Genuss. Ein glattes Sehr Gut = „4“ gibt es hierfür von mir.

► „Kalte Platte“ (€ 10,00):
Diese wurde auf einem normalen Teller serviert und bestand eher aus günstigen Wurstsorten. Der Kümmelbraten und das Selchfleisch waren die absoluten Highlights der „Kalten Platte“. Der Liptauer war von der milden Sorte und meiner Meinung nach nicht hausgemacht (wie leider üblich). Das Gebäck war im Preis inkludiert, und ich gebe hierfür ein absolut durchschnittliches Gut = „3“.

► „Backhuhn mit Petersilerdäpfel und Salat“ (€ 13,00):
Das Backhendl wurde ausgelöst und ohne Haut perfekt gebacken. Ehrlich, wir hatten bisher selten ein so schmackhaftes, perfekt saftiges und dennoch knuspriges Backhuhn – es war perfekt und daher gebe ich gerne dafür ein Ausgezeichnet = „5“. Die Petersilerdäpfel sowie der gemischte, sehr knackige Salat dazu waren ebenfalls tadellos und bestens. Der Preis hierfür war mehr als angemessen!

► „Apfelstrudel mit Vanillesauce“ (€ 4,80):
Ein wahrlich sehr gut gefertigter und hausgemachter Apfelstrudel wurde serviert. Von der Größe her teilten wir uns das Stück, weil es doch recht großzügig bemessen war. Die Vanillesauce dazu war ebenfalls tadellos. Ein glattes Sehr Gut = „4“ gibt es hierfür.

► Zu trinken hatten wir „Weißen Sturm“ (€ 3,20 je 0,25L), der ausgezeichnet war und einen „Doppelten Espresso“ (€ 4,40) vom Julius M. – alles tadellos und wunderbar.


►►►►► AMBIENTE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Ein irrsinnig schöner, abwechslungsreicher und großer Gastgarten erwartet einem im „Alter Bach-Hengl“. Das Lokal selbst ist ein wahres Kleinod und wurde extrem lieb mit zahlreichen Stüberl eingerichtet. Wie in einem Museum fast schon kommt man mit dem Betrachten der zahlreichen Dekor-Gegenstände kaum nach. Sehr gemütlich, sehr urig, sehr rustikal…so liebe ich einen Grinzinger Heurigen. Das gesamte Lokal ist ein Nichtraucher-Lokal, die Sanitäranlagen sind völlig in Ordnung – ein glattes Sehr Gut = „4“.


►►►►► SERVICE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Unser Service war bei jedem Besuch stets herzlich, zuvorkommend und freundlich. Fragen wurden immer geduldig und freundlich beantwortet und man fühlte sich stets gut betreut. Nachbestellungen waren immer zeitgerecht unproblematisch möglich. Ein glattes Sehr Gut = „4“ in diesem Rahmen und in diesem Lokal-Genre.


►►►►► MEIN FAZIT / CONCLUSIO ◄◄◄◄◄
Ich empfehle den „Alter Bach-Hengl“ in jedem Fall mit gutem Gewissen. Wieder eines dieser charmanten und originalen Kleinode in Wien, die man unbedingt einmal besuchen sollte. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist selbst für Grinzing sehr in Ordnung, und die Speisenangebote beim Buffet und á la carte sind mehr als nur ausreichend. Man hat sehr kundenfreundliche Öffnungszeiten: täglich geöffnet von 15:00h-24:00h.

Eine glatte Empfehlung von mir für den „Alter Bach-Hengl“ tief im Herzen von Grinzing!Weniger anzeigen

5. Martin Sepp

Cobenzlgasse 34, 1190 Wien
Zum Martin Sepp - VisitenkarteZum Martin Sepp - VisitenkarteZum Martin Sepp - Visitenkarte
In diesem Guide weil: Nobelheuriger mit Wiener Küche - Bewertung folgt...

6. Brandl

Cobenzlgasse 17, 1190 Wien
Heurigenrestaurant Brandl - VisitenkarteHeurigenrestaurant Brandl - RechnungHeurigenrestaurant Brandl - Herzlich Willkommen
In diesem Guide weil: Ich empfehle den „Brandl“ durchaus mit gutem Gewissen, wieder eines dieser charmanten Kleinode in Wien, die man besuchen sollte. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist teilweise durchwachsen.
SpeisenAmbienteService
26. Okt 2018
►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄ Der „Brandl“ ist ein alt eingesessenes „Heurigenrestaurant“ in Grinzing, direkt an der Cobenzlgasse gelegen. ...Mehr►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄
Der „Brandl“ ist ein alt eingesessenes „Heurigenrestaurant“ in Grinzing, direkt an der Cobenzlgasse gelegen. Wir hatten bisher keine Probleme, ein „Bettchen“ für unseren PKW zu finden, jedoch ist die Situation am Wochenende sicher deutlich schwieriger. Gleiches gilt für eine etwaige Reservierung. Glaubt man den Laternen beim Lokaleingang, links und rechts vom Eingangsbogen, so zeugen diese davon, es gäbe das Lokal hier bereits seit 1917.

Ein paar Stufen abwärts vom Eingang, kaum behindertengerecht, geht es in den wunderschönen und auch durchwegs verspielten, romantischen Gastgarten. Einfach entzückend finde ich den Garten, da und dort mit sehr passenden Deko-Elementen verziert. Das setzt sich auch vermehrt noch im Lokal fort – rechts vom Entrée geht es in den Raucherbereich, links davon in die Nichtraucher-Räume. Die Trennung gelang tadellos! Etwa 90 Sitzplätze im Lokal und noch einmal etwa 100 Sitzplätze im lauschigen Gastgarten findet man beim "Brandl".

Der „Brandl“ ist ein wahrlich ganz entzückend und heimelig eingerichtetes Heurigenrestaurant, daher auch die vielen Fotos, fast schon wie ein Museum für Bauernstuben, Heimatkunde und Bauernhäuser – ich liebe so etwas ungemein. Zentrum im Speisesaal (NR) ist natürlich der wunderschöne, teils verkachelte Kamin – traumhaft schön, typisch Wien! Der „Brandl“ ist kein Haubenlokal und hat bisher auch keine „Gabel“ im Falstaff erhalten, daher wird er von mir auch genau auf diesem Niveau und in diesem Rahmen bewertet – ein gutbürgerliches Wirtshaus / Heurigenrestaurant in Wien eben.

Wir wurden sehr herzlich und freundlich begrüßt, und durften uns unsere Plätze im Nichtraucher-Bereich selbst aussuchen. Ein unglaublich herziger, uriger und gemütlicher Raum. Die Speisekarte hier ist recht üppig, hat man doch zu den zahlreichen Standardgerichten auch noch viele saisonale Tagesangebote zu bieten. Schwerpunkt ist natürlich eindeutig die „Wiener Küche“ bzw. die „Österreichische Küche“ und saisonal stehen Kürbis und Wild hoch im Kurs. Aber auch bei den Getränken lässt sich der „Brandl“ wahrlich nicht lumpen - sehr umfangreich und teilweise sehr spezielle Limonaden / Getränke finden sich hier im „Brandl“ – z.B. hat man diverse Prosecchi vom Fass im Angebot! Das Bier (offen) kommt von Murau in diversen Sorten.


►►►►► SPEISEN – BEWERTUNG = GUT = 3 ◄◄◄◄◄
► „Kürbiscremesuppe“ (€ 4,00):
Eine sehr brav gemachte, dunkelgelbe Suppe wurde serviert. Bereits nach dem ersten verkosten wurde klar, woher diese tief-gelbe Farbe kam: Curcuma („Gelbwurz“ vom Curry-Gewürz) war das Geheimnis. Kürbis passt sehr gut mit Curry, jedoch sollte man das auch unbedingt in der Speisekarte kundtun – es gibt Menschen mit einer absoluten Aversion gegenüber Curry. Uns schmeckte es, den Kürbisgeschmack deckte es aber etwas zu – ein glattes Gut = „3“ hierfür gibt es von mir.

► „Grießnockerlsuppe“ (€ 3,20):
Die Rindssuppe war wirklich tadellos gefertigt, sehr schön geklärt und kam sehr heiß an den Tisch. Über das hausgemachte Grießnockerl gibt es nur Positives zu berichten. Ein glattes Sehr Gut = „4“ gibt es hierfür von mir.

► „Gebackene Champignons mit Sauce Tartare“ (€ 8,50):
Eine Unmenge an sehr kleinen Champignons, die natürlich dann extra knusprig waren, wurde serviert. Wir waren begeistert, wohl wissend, dass kleine Champignons auch meist niedrigerer Güte sind – das war hier aber nicht zu schmecken. Die hausgemachte Sauce Tartare dazu war sehr gut, die dazu gereichte Zitrone enthielt wieder einmal unglaublich viele Kerne. Trotzdem gibt es hierfür ein glattes Sehr Gut = „4“.

► „Brett‘ljause“ (€ 12,00):
Diese wurde auf einem Naturbrett’l sehr gefällig serviert. Bitte nicht falsch verstehen, die Zutaten (Landrohschinken, Kümmelbraten, Blutwurst, etc.) waren allesamt gut aber den Preis rechtfertigte die „Brett’ljause“ wahrlich nicht. Noch dazu musste das zwar gute, frisch aufgebackene Gebäck auch noch extra bezahlt werden (€ 1,90 je Stk.). Auch die gewünschte Butter wurde separat verrechnet (€ 1,20). Keine echte Okkasion für eine ganz gute „Brett’ljause“ – Gut = „3“.

► „Kürbis-Schokoladenkuchen mit Kürbiskern-Krokant“ (€ 3,90):
Natürlich auch ein hausgemachter Kuchen und wieder einmal ein Beweis, wie vielfältig doch ein Kürbis zu verwenden ist. Tadelloser, saftiger Kuchen mit etwas Marmelade unter sowie einigen Kürbiskern-Krokant auf der Glasur. Sehr Gut = „4“.

► „Cremeschnitte“ (€ 3,90):
Auch die Cremeschnitte, die uns extra empfohlen wurde, war hausgemacht. Ja, sie hatte eine sehr flaumige Creme, aber irgendwie war sie geschmacklich nicht so besonders, fast wie einfaches aufgeschlagenes Schlagobers mit Zucker – keine Zitrone, keine Vanille. Schade, und daher auch nur ein gut gemeintes Gut = „3“ hierfür.

► Zu trinken hatten wir „Weißen Sturm“ (€ 3,20 je 0,25L), der mehr „Staubiger“ war als „Sturm“, den „Jungwein weiß“ (€ 2,80 je 0,125L) und einen „Doppelten Espresso“ (€ 3,90) – alles tadellos.


►►►►► AMBIENTE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Ein ganz entzückend und heimelig eingerichtetes Restaurant mit extrem wunderschönen, herzigen Gastgarten – das ist in kurzen Worten der „Brandl“. Die Trennung zwischen Raucher und Nichtraucherbereich gelang sehr gut. Leider serviert man dem Gast hier sehr viel abgeschlagenes Geschirr – nicht nur hässlich, sogar teilweise sogar gefährlich. Ich werde es nie verstehen. Das Ambiente wäre eigentlich ausgezeichnet, aber mit der großen Menge an abgeschlagenem Geschirr gibt es allerdings nur mehr ein Sehr Gut = „4“.


►►►►► SERVICE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Unser Mann im Service war irrsinnig herzlich, flink und freundlich. Fragen wurden professionell beantwortet und man fühlte sich stets gut betreut. Kartenzahlungen (Master Card & Visa) sind im „Brandl“ ab € 40,00 möglich. Ein glattes Sehr Gut = „4“ in diesem Rahmen.


►►►►► MEIN FAZIT / CONCLUSIO ◄◄◄◄◄
Ich empfehle den „Brandl“ durchaus mit gutem Gewissen, wieder eines dieser charmanten Kleinode in Wien, die man besuchen sollte. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist teilweise durchwachsen (siehe z.B. die „Brett’ljause“). Der „Brandl“ hat eine mehr als nur ausreichend große Speise- und Tageskarte, auch die Getränkekarte liest sich sehr umfangreich und interessant. Derzeit hat man Kürbis- & Wild im saisonalen Angebot, demnächst beginnt aber die „Gans’l-Zeit“, für die unbedingt reserviert werden sollte.

Eine glatte Empfehlung von mir für den „Brandl“ in Grinzing!Weniger anzeigen

7. Robert's Alt Sievering

(1)
Sieveringer Straße 63, 1190 Wien
Alt-Sievering - VisitenkarteAlt-Sievering - Das LokalAlt-Sievering - Die Küchenzeiten
In diesem Guide weil: Tolle Küchenleistung - eine große Empfehlung...
SpeisenAmbienteService
23. Okt 2018
►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄ Ja, wieder einmal völlig falsch das „‘s“ missbraucht, sollte es doch eigentlich „Roberts Alt Sievering“ heiße...Mehr►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄
Ja, wieder einmal völlig falsch das „‘s“ missbraucht, sollte es doch eigentlich „Roberts Alt Sievering“ heißen – Schwamm drüber, ich werde mich wohl für immer damit abfinden müssen.

Besonders motiviert und animiert durch eine sehr vernichtende Kritik hier auf ReTe wollte ich das „Alt Sievering“ gleich wieder einmal besuchen. Nach Gesprächen mit dem Service & dem Küchenchef stellt sich die Geschichte natürlich völlig anders dar, ich will mich aber in diesem Fall nicht einmischen, jedoch sehe ich diese extrem negative Kritik jetzt mit völlig anderen Augen.

► Anmerkung BEGINN ◄
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum und „Schreibfreiheit“ bedeutet NICHT, man könne öffentlich schreiben was man will, gar jemand beleidigen oder Unterstellungen zu veröffentlichen, ohne etwaige Verantwortung hierfür mit eventuellen Konsequenzen für ebendiese danach zu tragen. Auch die Beweislast obliegt dem Schreibenden, und diese kann vom Lokalbesitzer eingeklagt werden bis hin zur „Unterlassung“ oder gar zum „Schadenersatz wegen übler Nachrede“. Nur am Rande bemerkt… jede/r sollte sich darüber stets bewusst sein, denn diese Verantwortung tragen wir Schreibende/n nun einmal mit unseren Berichten hier auf ReTe, auch als „Amateure“ und als nicht „Profi-Restaurant-Tester“.
► Anmerkung ENDE ◄

„Ein Büscherl Veilchen, ein Tisch unter einem blühenden Kastanienbaum, zwei Gläser Wein und ein gehauchtes "Du": Es gibt nicht mehr viele Lokale in Wien, die den Charme des alten Wien verströmen. Robert's Alt Sievering ist eines der wenigen.

Dass das Lokal nicht in den Dämmerschlaf liebenswerter Altvatrigkeit versank, verdankt es dem jungen Gastronomen Robert Weigl und seiner Familie. Er hat im Alt Sievering seine Lehrjahre als Koch verbracht und dann dort gearbeitet. Danach sammelte er auswärts Erfahrung und entwickelte sich zu einem Profi. Sein Herz aber hing am Alt Sievering der Familie Slupetzky, und so kam er 2007 zurück und übernahm es als Pächter.

Seitdem wurde sanft entrümpelt und erneuert. In aller Behutsamkeit und immer bedacht darauf, dass der Charakter nicht verloren geht. Schließlich gibt es das typische altwiener Gasthaus in der Sieveringer Straße ja schon seit 150 Jahren und es soll so erhalten bleiben, wie es seine Gäste lieben.

Umgebaut wurde der Schankraum zu einem modernen Treffpunkt, ideal, um sich auf ein gutes Glas Wein oder zum Essen zu verabreden. Dahinter befindet sich der mit Holz getäfelte Saal, warm eingerichtet im Stil eines altwiener Gasthauses, aber bereichert um einige moderne Akzente.

Der Wintergarten hingegen hat viel helles Holz, hier befindet sich der räumlich getrennte Nichtraucherbereich. Der ganze Stolz sind aber die Gärten. Zur Straße hin liegt der Schanigarten, es folgen ein Innenhofgarten und ein Garten hinter dem Lokal. Die Tische sind stets hübsch gedeckt und laden dazu ein, im Schatten alter Bäume oder in der Sonne Platz zu nehmen.

Auf die Qualität der Lebensmittel wird größter Wert gelegt. Das Fleisch kommt nur aus Österreich und das Gemüse kauft Robert Weigl selbst marktfrisch ein. Zu den Spezialitäten zählen das Hausschnitzel, ein großes Wiener Schweinsschnitzel von der "Schale", der Zwiebelrostbraten und das gefüllte Schnitzel. Damit der Schnitzelgenuss perfekt wird, gibt es dazu Erdäpfel-Vogerl-Salat.

Die Nachspeisen sind alle selbst gemacht. Allein der Topfen- und der Apfelstrudel machen das Lokal nach einem Spaziergang im nahen Wienerwald zur idealen Einkehrmöglichkeit auf eine Kaffee-Jause.

Auch bei den Getränken zählt die Qualität. Die Weine kommen aus der Steiermark vom Weingut Schnabl und aus der Nähe von Höflein vom Zwickelstorfer. Die Schnäpse stammen auch von den beiden Weinbauern, sie sind selbst gebrannt. An Bier gibt es Murauer und Budweiser vom Fass. Wer gerne alkoholfrei trinkt, bekommt naturtrüben Apfelsaft aus der Steiermark vom Höllinger oder Traubensaft von den Weinbauern.“ (Quelle: Homepage „Robert’s Alt Sievering“)

Dem kann ich wirklich nicht mehr viel hinzufügen, außer, dass es sogar noch viel heimeliger, gemütlicher und lieblicher ist hier. Ein wahres Kleinod wurde vor der Moderne bewahrt, und neues Leben wurde diesem „Wirtshaus-Goldschatz“ behutsam eingehaucht – traumhaft schön, typisch Wien! Das „Alt Sievering“ ist kein Haubenlokal und hat es bisher leider auch nicht in den Falstaff geschafft, daher wird es von mir genau auf diesem Niveau und in diesem Rahmen bewertet – ein gutbürgerliches Wirtshaus / Restaurant in Wien eben.

Wir wurden sehr freundlich begrüßt, und durften uns unsere Plätze im Nichtraucher-Bereich, hinten im Lokal durch einen langen Gang zu erreichen, aussuchen. Eine Art angebauter Wintergarten, mit viel hellem Holz eingerichtet, sehr freundlich und gemütlich, so nahmen wir diesen Raum wahr. Da und dort entzückende Accessoires und liebliche Deko-Stücke machten den Raum noch herziger und heimeliger.

Schon die Getränkefrage wurde hier zu einer kleinen Herausforderung, bietet man doch im „Alt Sievering“ so eine große Vielfalt an sehr besonderen Säften, Spritz-Getränken etc. an. Glücklicherweise war der Service sehr sattelfest und geduldig mit uns und erklärte uns jedes Getränk ausführlich. Auch bei den Speisen benötigt man schon die eine oder andere Minute, um alles in der üppigen Speisekarte zu lesen – Schwerpunkt ist natürlich die „Wiener Küche“ bzw. die „Österreichische Küche“ mit modern interpretierten Variationen. Derzeit sind selbstverständlich Kürbis und Wild die saisonalen Aktionen.


►►►►► SPEISEN – BEWERTUNG = AUSGEZEICHNET = 5 ◄◄◄◄◄
► „Herzhafte Rindsuppe mit Frittaten“ (€ 3,90):
Eine perfekt gemachte, goldbraune Wirtshaussuppe wurde serviert. Natürlich etwas nachgewürzt, aber einfach wunderbar angesetzt und sehr heiß. Die vielen Frittaten waren selbstverständlich hausgemacht und zart-flaumig – Ausgezeichnet = „5“.

► „Herzhafte Rindsuppe mit Fleischstrudel“ (€ 3,90):
Für die Suppe gilt bereits Geschriebenes, der hausgemachte Fleischstrudel war einfach perfekt. Das fein faschierte Fleisch war extrem gut abgeschmeckt, und es wurden gleich zwei Scheiben dieser Köstlichkeit serviert – Ausgezeichnet = „5“.

► „Ofenfrische Spareribs in Honigmarinade“ (€ 14,90):
Ganze drei Reihen (etwa 600g!) Rippchen wurden mit einer zart-süßen Honigmarinade serviert. An dieser Marinade schmeckte man den Honig wunderbar heraus. Alternativ gäbe es die Spareribs auch mit einer Grillmarinade. Mein einziges, aber kleines, Manko war, für mich waren die Ribs etwas zu wenig gegrillt – ich mag Ribs gerne eher dunkler, was aber bei einer Honigmarinade immer eine Gratwanderung ist, sie verbrennen recht schnell.

Die zwei dazu angerichteten Saucen waren ebenfalls hausgemacht und tadellos, sogar wunderbar (BBQ-Cocktail-Sauce und eine Knoblauch-Cream-Sauce). Auch die Dukatenerdäpfel waren ohne Fehl und Tadel – ja, frittiert. Besonders positiv fand ich die marinierte Salatgarnitur zu den Spareribs – das war nicht nur einfach rohes Grünzeug. In diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau kann ich daher auch nur ein ausgezeichnetes Sehr Gut = „“4“ geben, denn man darf eben nicht vergessen, das „Alt Sievering“ ist ein Alt-Wiener Wirtshaus und kein gehobenes Hauben-Restaurant!

► „Römerschnitzel“ (€ 14,90):
Diese Variation, ein Schweinsschnitzel mit Röstzwiebeln, Knoblauch und frischen Kräutern zu füllen, war mir bis dato unbekannt, schmeckte aber grandios. Ein durch die Fülle unglaublich saftiges und aromenreiches Fleisch, und vor allem schmeckte man diese Vielfalt an Kräutern herrlich am Gaumen – Kräuter der Provence übrigens, eine tolle Mischung hierfür – BRAVO! Die Panier gelang tadellos, und somit gebe ich für diesen lukullischen Genuss gerne ein Ausgezeichnet = „5“. Knoblauch-Fanatiker mögen bei der Bestellung bitte „mit viel Knoblauch“ sagen.

Der dazu gereichte Erdäpfel-Vogerlsalat, auf Wunsch auch mit original steirischem Kürbiskernöl, war ein Klassiker der Wiener Wirtshausküche – herrlich.

► „Hausgemachter Mohr im Hemd“ (€ 6,30):
Es steht bereits „grooooß“ in der Karte, daher wollten wir uns das Dessert auch teilen. Unglaublich gut gelungen dieser flaumig-nussige Schokoladentraum. Sehr heiß und frisch kam das Küchlein, fast schon ein Kuchen, an den Tisch. Einfach nur großartig, dass man hier alles mit dieser hohen Qualität selber macht – Ausgezeichnet = „5“.

Zu trinken hatten wir „Gemischtes Murauer“ (€ 4,00 je 0,5L - € 3,10 je 0,33L) und ein grandioses „Bärnstein-Dirndl“ (€ 3,90 die Flasche). Auch der „Doppelte Espresso“ vom Julius Meinl (€ 3,40) war wunderbar.


►►►►► AMBIENTE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Ich liebte dieses Lokal vom ersten Augenblick an. Alles erinnert an so typische Alt-Wiener Wirtshäuser, wie es sie leider nicht mehr allzu oft in Wien gibt. Jeder einzelne Raum wurde allerliebst und gemütlich gestaltet – im Sommer müssen die Gastgärten auch ein Traum sein. Ein absolutes Kleinod und BRAVO, wie behutsam, den ursprünglichen Charakter erhaltend, man hier renoviert hat! Einziges Manko: man muss durch den Raucherbereich durch in Richtung Nichtraucher-Bereich, mir persönlich ist das aber völlig egal. Ein glattes Sehr Gut = „4“ gebe ich für das Ambiente im „Alt Sievering“!


►►►►► SERVICE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Unser Mann im Service war einfach wunderbar. Sehr freundlich, sehr höflich und trotz Stress immer für die eine oder andere Frage bereit. Geduldig wurden alle Fragen zu den uns unbekannten Getränken beantwortet. Ja, man hat halt auf die Rechnung oder auf den Zucker zum Kaffee länger gewartet, weil hier die Servicekräfte auch noch alles per Block und Bleistift aufnehmen. Die Getränke werden daher nicht „automatisch“ an der Schank bei Aufnahme der Bestellung bereits hergerichtet – das machen hier die Kellner noch alles selbst! Daher gebe ich für den Service sehr gerne auch ein glattes Sehr Gut = „4“, ganz, ganz nahe am „Ausgezeichnet“.


►►►►► MEIN FAZIT / CONCLUSIO ◄◄◄◄◄
Von ganzem Herzen und mit sehr ruhigem Gewissen gebe ich für das „Alt Sievering“ eine große Empfehlung ab. Das sind genau diese Kleinode in Wien, in denen man Stunden verbringen will und auch macht – die Uhr spielt in diesem gemütlichen Ambiente keine Rolle mehr. Tadellose, ausgezeichnete Küchenleistung in einem Alt-Wiener Wirtshaus darf man hier erwarten.

Besonders gut fand ich, dass man von allen Speisen auch kleinere Portionen bestellen kann (Preis laut Speisekarte -25%). Es gibt Mittagsmenüs mit Vorspeise und Hauptspeise für günstige € 8,20 und alle zwei Wochen etwa wechselt die saisonal ausgerichtete Spezialitäten-Karte. Man verwendet ausschließlich Fleisch aus Österreich - BRAVO! Die warme Küche ist Montag bis Samstag durchgehend von 11:00h bis 22:00h und am Sonntag bis 15:00h geöffnet. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist, unter Berücksichtigung der tollen Küchenleistung, optimal.

Man sollte sich wirklich einmal von diesem Alt-Wiener Gasthaus-Charme im „Alt Sievering“ verwöhnen lassen!Weniger anzeigen

8. Zum Renner

(1)
Nußdorfer Platz 4, 1190 Wien
In diesem Guide weil: Bewertung folgt...

9. Waldviertlerhof

Schönbrunner Straße 20, 1050 Wien
In diesem Guide weil: Bewertung folgt...

10. Wiener Wiaz'Haus

Gußhausstraße 24, 1040 Wien
In diesem Guide weil: Bewertung folgt...

11. Wald/4ler Stub'n

Wiedner Hauptstraße 89, 1050 Wien
Wald4ler Stub'n - VisitenkarteWald4ler Stub'n - LokalaußenansichtWald4ler Stub'n - Backhendl mit gemischtem Salat nach Wahl (EUR 9,90)
In diesem Guide weil: Hat sich zu einer echten Institution gemausert...Empfehlung!
SpeisenAmbienteService
20. Mär 2011
Schönes Angebot an Wiener Küche und waldviertler Spezialitäten, hervorragende Karpfen aus dem eigenen Teich, im Sommer immer wieder Grillabende / T...MehrSchönes Angebot an Wiener Küche und waldviertler Spezialitäten, hervorragende Karpfen aus dem eigenen Teich, im Sommer immer wieder Grillabende / Themenabende sowie Steakwochen (sehr gute Qualität), Wildwochen etc.
Man findet immer etwas auf der Karte, da die Standard- und die Wochenkarte ein sehr umfangreiches Angebot bieten. Sehr gepflegte Biere vom Fass (natürlich Zwettler hell/dunkel aber auch Weitra-Bier!). Auch die Weinkarte bietet einem so Einiges. Salatbar mit zahlreichen hochwertigen Ölen vorhanden! Innenambiente ist nicht sooo toll - man merkt hier einfach noch die Vergangenheit eines Wienerwald-Restaurants, der Garten ist aber sehr gemütlich (mit Markise - also Schatten und regentauglich). Hier kann man mit der ganzen Familie hingehen, auch Platz für Familienfeste! Bemerkernswert auch die Öffnungszeiten.Weniger anzeigen

12. Restaurant Klein Steiermark

(3)
Heeresmuseumstraße 3, 1030 Wien
In diesem Guide weil: Sehr uriges Wirtshaus mit schönem, ruhigen Gastgarten...
SpeisenAmbienteService
22. Mär 2011
Wie in einer Almhütte, natürlich mit Kachelöfen. Hier vergißt der Gast, dass man mitten in Wien ist. Gutbürgerliche Küche nach wiener und steir...MehrWie in einer Almhütte, natürlich mit Kachelöfen. Hier vergißt der Gast, dass man mitten in Wien ist.

Gutbürgerliche Küche nach wiener und steirischer Art. Es gibt auch immer wieder saisonale Angebote oder Wildwochen, Schlachtessen, etc. Was natürlich nicht fehlen darf ist die klassische "Steirische Mistfuhre" (eine kleine Scheibtruhe voll Gegrilltem und Gebackenem). Für die Kinder gibt es einen großer Spielplatz, für Feiern einen Extraraum.

Die Bierauswahl ist sehr zufriedenstellend und das Preis-/Leistungsverhältnis paßt, wenn auch nicht gerade günstig.

Ein wirklich uriges Lokal, das aber im Sommer besonders zu empfehlen ist. Der Garten hat einfach etwas - alte große Bäume und ein wunderschönes Rundherum = Schweizergarten. Gleich vis á vis kann man nach dem Essen im Schloßpark Belvedere spazieren gehen.

Je nach Dienstplan könnte es sein, daß man etwas grantige bzw. ungewillte Bedienung hat - das wäre nicht notwendig. Aber ich drücke einmal ein Auge zu.Weniger anzeigen

13. Wieden Bräu

Waaggasse 5, 1040 Wien
Wiedenbräu - Flyer Seite 01Wiedenbräu - Flyer Seite 02Wiedenbräu - Flyer Seite 03
In diesem Guide weil: Ein Bräu, das aber sehr gute Wiener- und Österreichische Küche bietet!
SpeisenAmbienteService
23. Mär 2011
Das gute alte Wieden Bräu! Schon sehr lange gehen wir immer wieder dort hin, da die Karte sehr umfangreich ist und die Wochenkarte immer Abwechslun...MehrDas gute alte Wieden Bräu! Schon sehr lange gehen wir immer wieder dort hin, da die Karte sehr umfangreich ist und die Wochenkarte immer Abwechslung bietet. Was kann ich, da schon gegessen, empfehlen:

Gebackene Schwarzbrote (Auflage, je nach Geschmack wählen), den Chicken-Basket, Spare-Ribs, das Schnitzerl im Bierteig, Surschnitzerl, die Schnitzelvariationen, die es immer wieder in der Wochenkarte gibt, die Spargelzeit (Wochenkarte), die Bärlauchzeit (Wochenkarte), die Wildzeit (Wochenkarte) und besonders auch die Gans'lzeit (Wochenkarte und sehr ordentliches Saft'l) und eigentlich noch Einiges mehr...

Die Preise sind angemessen, denn hungrig geht keiner nach Hause, die Suppen eher aus der "Tüte". Auch beim gebackenen Camembert sollte man eher Abstand nehmen, das ist der TK-mäßige aus dem Supermarkt.

Manchmal kann es im Lokal etwas laut sein, da immer gut besucht, aber der Gastgarten im Sommer ist ein Wahnsinn. Typisch altwiener Gastgarten mit Bäumen und Holzpavillions - gemütlich und echt super. Wer Sonne mag, findet auch einen Platz!

Die Salate sind ordentlich und wienerisch (süßlich) mariniert, erwähnenswert auch der "Radi" mit einer Brez'n, die mit flüssiger Butter gefüllt wurde als Vorspeise!

Die Sanitäranlagen sind eindeutig für die Menge Besucher zu klein aber stets sauber. Das Bierbrauerseminar mehr als nur lehrreich und empfehlenswert, wenn es einem interessiert. Denn die hausgebrauten Biere (auch immer wieder Spezialbiere) sind allesamt süffig und von höchster Qualität!

Servicepersonal eigentlich immer nett, nur manchmal bekommt der Gast die Rivalität zwischen Küche und Service mit - das muss echt nicht sein.
Gesamtheitlich aber kann ich das Wieden Bräu wirklich empfehlen. Sehr kundenfreundliche Öffnungszeiten!Weniger anzeigen

14. Karlwirt

Ketzergasse 155, 2380 Perchtoldsdorf
In diesem Guide weil: Sehr umfangreiche Küche...empfehlenswert
SpeisenAmbienteService
24. Mär 2011
Der Karl Wirt! Eine Institution am Stadtrand von Wien. Ich war nun schön öfters dort und hatte noch nicht eine schlechte Erfahrung, was die Speisen...MehrDer Karl Wirt! Eine Institution am Stadtrand von Wien. Ich war nun schön öfters dort und hatte noch nicht eine schlechte Erfahrung, was die Speisen betrifft.

Empfehlenswert für alle Innereien-Liebhaber (Nirndl, Beuschel, Leber, Hirn), aber auch die saisonalen Schmankerl (Wild, Bärlauch, Schwammerl, Spargel etc.) sind immer sehr ordentlich. Das Lokal selbst ist meist sehr gut besucht (immer sicherheitshalber reservieren) und vom Eingang her gesehen ist der linke Lokalteil für mich der urigere bzw. gemütlichere als der rechte.

Besonders zu empfehlen ist das Lokal bei Schönwetter, denn der Garten hat etwas...alte schöne Bäume und sehr apart!

Auch die Steaks (besonders Pfeffersteak) oder das gebratene Zanderfilet (auch für Fisch gibt es immer wieder saisonale Wochenkarten) sind sehr zu empfehlen. Hungrig geht hier keiner nach Hause. Aus meiner Sicht auch sehr ordentliche Salate vorhanden und eine extra Kinderkarte, die gleichzeitig als Malbuch dient.

Das Personal ist nett und bemüht, aber manchmal kann es schon etwas dauern, bis man bedient wird.

Die Biere sind gepflegt und die Auswahl völlig in Ordnung. Ein typisches Gasthaus halt mit gutbürgerlicher Küche, das man aber getrost empfehlen kann. Ausprobieren!

Ein großer Parkplatz und auch ein Kindespielplatz sind vorhanden! Es gibt auch Frühstücksangebote bis hin zu einem deftigen Sattmacher-Frühstück.

Sollte man etwas zu viel getrunken haben, so kann man sich ab Frühjahr 2011 gleich im angeschlossenen neuen Karl-Wirt-Hotel einquartieren!Weniger anzeigen

15. Karl Engelhart´s Altwiener Gastwirtschaft

(1)
Karolinengasse 29, 1040 Wien
In diesem Guide weil: Altes, typisches Wirtshaus, ein Kleinod....
SpeisenAmbienteService
16. Apr 2011
Das Gasthaus Engelhart auf der Wieden... Ein sehr gutbürgerliches Gasthaus, wenn auch die Preise nicht gerade "günstig" sind. Das Pre...MehrDas Gasthaus Engelhart auf der Wieden...

Ein sehr gutbürgerliches Gasthaus, wenn auch die Preise nicht gerade "günstig" sind. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt jedoch zu 100%. Leider am Wochenende nicht geöffnet, aber da dürften alle wohl an einer anderen Lokation mitarbeiten (siehe Homepage - Seeterasse am Lunzersee).

Es ist ein eher uriges Lokal (Rapid-Fans sind hier wohl besonders willkommen) und es gibt auch einen großen Flatscreen im Innenbereich. Die Trennung zwischen Raucher und Nichtraucher ist eher halbherzig, aber O.K. - ich bin auch durch meine Krankheit nicht militant geworden!

Die Sanitäranlagen könnten schon besser sein - hier könnte man etwas investieren.

Das Bier ist mehr als gut - hier gibt es das Schladminger! Wer das nicht gut und süffig findet...und auch das noch bessere Budweiser = Starobrno! Nichts zu verbessern!

Wir (fünf Personen) hatten wirklich Speisen quer durch den Gemüsegarten.

Vorspeisen (hatte nicht jeder - ich schon:-)):
Matjesfilet auf Apfelrahm mit Zwiebel - keine negative Nuance, alles BESTENS und wirklich frisch!
Rindsuppe mit Frittaten: echte Suppe, selbst gemacht, sehr g'schmackig! So soll es sein!
Ich selbst hatte das hausgemachte Sulz mit Kernöl und Zwiebel - alles bis auf etwas wenig (nicht sparen!) Kernöl perfekt. Die Kürbiskerne sollten aber definitv geröstet werden.

Hauptspeisen im Schnelldurchlauf:
Gebackene Leber: butterzart, Panier super, Salat die echte WIENER Variante - süßlich wie bei Oma.

Schweinsschnitzerl: Fleischqualität sehr gut, Panier ebenfalls top, Salat, wie beschrieben.

Blunzengröstel mit Krautsalat und Kren: eine SUPER-Blunz'n, das war Geschmack pur (war meins!), geht nicht besser!

Zwiebelrostbraten: hier scheiden sich ja die Geister - einer sagt "nur braten" und andere sagen "zuerst scharf anbraten aber dann noch im Safterl dünsten" - ich bin Fan der zweiten Variante - er war sehr zart aber nicht ganz so, wie ich es für meine Lieben mache (da sagen alle, er zergehe auf der Zunge, ich dünste ihn noch einige Zeit im Safterl) - aber er war sehr ordentlich und keineswegs zäh!

Steirisches Wurzelfleisch gibt es wohl kaum wo besser (ich hatte in keinem Lokal noch ein Besseres!)

Meine Mama hat ein Backhenderl gegessen und war schon alleine deshalb begeistert, da sie es mit Haut (ist nicht meins) haben konnte - es war aber wirklich super saftig und bis zum Knochen durch (die Kunst des Backhenderls - es braucht seine Zeit, die Panier darf aber nicht schwarz werden!) - TOP gemacht.

Sehr nette, "klassische" Bedienung, ein kleiner Garten (Tische auf der Straße) runden den netten Abend ab.

Ich kann nur jedem einen Besuch empfehlen, der Koch kann echt etwas, es gibt immer wieder auch regionale, saisonale Wochenaktionen (die Fische können sich alle sehen lassen!).

Die Weinkarte ist nicht gerade klein für ein Gasthaus.

Schade, dass das Engelhart's im Sommer immer für einen ganzen Monat gesperrt hat (August bisher meistens).

Für ein Beisl (Selbstbeschreibung!) wären die Preise zu hoch, für ein gutbürgerliches Gasthaus passen sie aber wieder! Preiswert ist es in dem Sinne nicht - aber es wird keiner hungrig nach Hause gehen!

Meines Wissens steht der Juniochef in der Küche und der, wie schon gesagt, kann was!

Öffentlich ist das Lokal sehr gut erreichbar. Einfach ausprobieren und immer wieder im Internet auf die saisonalen Schmankerl schauen (Fisch, Spargel,...)Weniger anzeigen

16. Haideröslein

Bienenweg / Hummelweg (KLG Simmeringer Haide 432G), 1110 Wien
Lageplan "Haideröslein" auf der Had'Haideröslein - LokaleingangHaideröslein - Steirischer Backhendl-Salat mit Kürbiskernpanier & Kernöl (EUR 8,90)
In diesem Guide weil: Ein absoluter Geheimtipp von mir...
SpeisenAmbienteService
31. Aug 2011
Inmitten der Kleingartensiedlung Simmeringer Heide (alt „Haide“) steht seit Jahrzehnten das Gasthaus „Haideröslein“. Früher ein typisches Schutzhau...MehrInmitten der Kleingartensiedlung Simmeringer Heide (alt „Haide“) steht seit Jahrzehnten das Gasthaus „Haideröslein“. Früher ein typisches Schutzhaus (da war es noch „der Emler“), wie es eben in jeder Gartensiedlung eines davon gibt, hat es sich nach der Neuübernahme vor drei Jahren zu einem echten Juwel der Wiener Wirtshauskultur entwickelt. Gab es früher – und ich kenne es auch noch aus meiner Kindheit (über 30-35 Jahre etwa) – nur Schnitzel, Schweinsbraten, Gulasch und Bauernschmaus – so ist es nun zu einem wirklich sehr guten typischen Wiener Wirtshaus mutiert, dass mit einer sehr ordentlichen, für ein Schutzhaus überaus üppigen, Speisekarte aufwarten kann. Ich liebe genau diese Art von Wirtshäusern mit dem Quäntchen ETWAS, was es eben nur da gibt – das hat Charakter. Der Gastgarten ist einfach wunderbar einladend, leider hat man hier ältere Bäume beseitigt (die kannte ich auch noch alle aus der Kindheit / Jugendzeit), ebenso musste der typische Schotterboden im Garten der sicher hygienischeren Variante (siehe Fotos) mit Kleinbetonplatten weichen.

Eines ist aber geblieben: ein sehr gemütlicher und schattiger Gastgarten – hier ist man in seiner eigenen Welt. Sowohl das Gasthaus innen als auch außen wurden völlig neu renoviert. Ein separater großer Raum bietet Platz für diverse Anlässe und es gibt eine alte massive Schank im Lokal – leider auch neu vertäfelt (aber wenigstens mit Holz).

Das Speiseangebot, wirklich nur als Auszug, aber eben so bemerkenswert für ein „Schutzhaus“: Thunfischsalat, Salat mit gegrillten Putenstreifen & Griechischer Bauernsalat (alles je 7,80 EUR als Hauptspeise) etc. gibt es derzeit auf der Sommerkarte. Saisonale Schmankerl sind jederzeit vorhanden und stehen auf separaten Tafeln (es gibt bspw. Wildwochen / Gans’lessen, Schwammerlwochen etc.).

Im Standardangebot sind, ebenfalls nur als Auszug und nicht minder bemerkenswert: Gebackene Champignons mit Sauce Tartar (6,40 EUR), Gebackener Käse mit Sauce Tartar & Preiselbeeren (6,90 EUR), Carpacio vom Jungstier (9,50 EUR), diverse überbackenen Brote, Steirisches Wurzelfleisch (6,90 EUR), ½ Backhenderl & Salat (8,50 EUR), Käsespätzle (6,90 EUR), Eiernockerl (5,80 EUR), Blunzengröstel (6,40 EUR), Geröstet Leber & Petersilerdäpfel (6,80 EUR), Steirerschnitzel (mit Kürbiskernpanier, 8,10 EUR) und vieles, vieles mehr.

Zusätzlich werden ausgesprochen günstige Menüs angeboten (siehe Fotos) – die Schinkenfleckerl mit Tagessuppe um 5,40 EUR sind schon sensationell und die Portion (hatte wer am Nebentisch) ist absolut nicht geizig!! Zu bemängeln ist lediglich die Fischkarte, denn es gibt halt leider auch den „Antibiotika-Kläranlagen-Taucher“ = Pangasius. Zwei Zander-gerichte (gebraten und gebacken) und eine Forelle Toskana (im Ganzen) entschädigen aber dafür etwas. Dass dieser Pangasiusdreck sich so durchgesetzt hat…bitte nicht kaufen / bestellen, dann verschwindet er auch hoffentlich wieder!

Ich hatte die gebackene Hühnerleber mit einem gemischten Salat (8,20 EUR – siehe Foto) und es war die Panier knusprigst und trocken (am Foto sieht man nur Schatten, da schwimmt nichts im Öl!) – super Portion und ein sehr fairer Preis. Das gilt generell für das gesamte Angebot! Der Salat war ein typischer Wirtshaussalat – sehr gut zusammengestellt, knackiges Kraut und eben „Wienerisch“ süß!

Die Sanitäranlagen sind vom Feinsten und man würde das in einem Schutzhaus so niemals erwarten. Super renoviert (auch das kenne ich noch ganz anders…) und hergerichtet aber auch super gepflegt.

Die Bedienung ist äußerst flott zugange und sehr bemüht – das Essen wurde innerhalb kürzester Zeit serviert, und es wurde immer wieder gefragt, ob man noch einen Wunsch hätte bzw. ob alles in Ordnung wäre – es war die Chefin persönlich und da merkte man einfach, man ist zur Gastwirtin/zum Gastwirt geboren oder eben nicht.

Das Fassbier ist unter anderem ein „Murauer“, was nicht nur besonders süffig, sondern auch eher selten zu bekommen ist. Ich entschied mich für die dunkle Variante (3,10 EUR), die jedenfalls extrem gut und auch zu gutem Preis hier zu haben ist.

Die Öffnungszeiten sind nicht so sehr kundenfreundlich, hier kommt halt das Schutzhaus noch durch (Mo & Di Ruhetag). Leider auch kein Internetauftritt, sodass man wegen des Menüangebotes oder der Urlaubszeit (gibt es demnächst!) anrufen muß. Aber das nehme ich gerne in Kauf – „durchs Red’n kommen d’ Leut z‘samm‘!“

Kaffee: Segafredo und durchaus auch im günstigen Bereich (kleiner Espresso á 1,90 EUR), sehr gut.

Typische Wiener Wirtshauskultur – sehr ehrliche Portionen (niemand geht hungrig nach Hause) zu sehr fairen Preisen. Kein Schicki-Micki, kein „In-Lokal“, kein gespreiztes Publikum – so soll es sein, wenn man ein Wiener Wirtshaus besuchen und dessen Kultur schnuppern will. Öffentlich sehr gut zu erreichen (Buslinie 69A / Eingang von der Lindenbauergasse her in die Gartensiedlung). Eine große Empfehlung von mir und ein echter Geheimtipp (findet man in keinem Restaurantführer!). Probiert es einfach aus, es lohnt sich und es ist ein Stück Wiener Wirtshauskultur! Vielleicht nach einem Besuch im Schloss Neugebäude…oder einem Besuch am Zentralfriedhof…

Der Erwartung entsprechend und dem, was das Haideröslein eben als „Schutzhaus“ verspricht und bietet, muss ich hier die Höchstnoten geben. Es ist kein Restaurant, aber zeigt, wie ehrlich man gute Wirtshauskost eben machen kann. Mir fällt kein Kritikpunkt dazu ein, denn man muss immer bedenken, wo man hingeht, und wofür ein Lokal steht. Das Einzige ist (daher auch beim Ambiente der Abzug): es wurden zu viele alte Bäume vernichtet und die Schank hat eben nicht mehr den Charakter – und ich kenne das Lokal eben schon so lange. Aber das sind Kinkerlitzchen!Weniger anzeigen

17. Maria Rosa

Siebenbrunnenplatz 2, 1050 Wien
Maria Rosa - GanslwochenMaria Rosa - TagesmenüMaria Rosa - Wildwochen
In diesem Guide weil: Besonders im Sommer am schönen Siebenbrunnen-Platz ein Tipp!
SpeisenAmbienteService
4. Dez 2011
Vorweg: kein Hauben Lokal, aber sehr brave und auch gutbürgerliche Küche auf die ich noch im Detail eingehe. Und in diesem Rahmen bewerte ich auch ...MehrVorweg: kein Hauben Lokal, aber sehr brave und auch gutbürgerliche Küche auf die ich noch im Detail eingehe. Und in diesem Rahmen bewerte ich auch – nach dem Motto, was habe ich dort zu erwarten und was bekomme ich dafür.

Am wunderbar verkehrsberuhigten Siebenbrunnenplatz (Fußgängerzone) in Margareten befindet sich die Pizzeria bzw. das Ristorante „Maria Rosa“. Man tut sich hier schwer, das Lokal in die rein „Italienische“ Schublade zu schieben, denn es gibt hier auch eine sehr reichhaltige und gute Wiener Küche bis hin zu gegrillten Spare-Ribs, die sich sowohl von der Menge (zwei Reihen zu etwa 25cm) als auch von der Garnitur her sehen lassen können. Auch wird täglich ein sehr preisgünstiges Menü angeboten. Saisonale Angebote (Wild Zeit, Oktoberfest, etc.) sind hier auch immer bestens vertreten. Der Zwiebelrostbraten beispielsweise ist zart und wirklich saftig, die Braterdäpfel knusprig und schmackhaft. Also auch bei Gusto auf etwas Wienerisches ist man hier gut aufgehoben, da die Küche sehr ordentlich und die Karte reichhaltig ist.

Die Lokaleinrichtung ist schon eher etwas „überwuzelt“ – aber so war es eben früher immer in einer Pizzeria: kitschig, überladen (hier mit Brunnen im Lokal und überall hängt und steht diverser Krimskrams). Aber es ist nicht unangenehm und man sitzt im Lokal überall auch sehr bequem. Die Nichtraucher-/Raucherlösung ist insofern nicht optimal gelöst, als dass die Türen zur Abtrennung meist offen sind – baulich wäre es ja O.K. Das Problem ist, dass zu dieser Lokalität auch noch das „7-Brunnen-Café“ gehört und die beiden sind eben miteinander verbunden und man kann in jedem Lokal alles bestellen, also auch eine Pizza „von drüben“ im Café. Daher laufen auch die KellnerInnen von der Pizzeria auch dauern ins Café und retour – dabei bleiben die Türen dann eben, da der NR-Bereich genau in der Mitte liegt oftmals offen. Selbstschließer wären hier super.

Besonders schön ist es hier aber im Sommer, da sehr großzügig der Siebenbrunnenplatz als Gastgarten genutzt wird. Nicht nur alte Bäume auch zahlreiche Sonnenschirme spenden Schatten, aber es gibt auch Sonnenplätze.

Die Pizze sind alle eher großzügig belegt (wir hatten schon verschiedenste) und kommen aus dem Steinofen. Nur als Tipp: man sollte die Pizza „eher dunkel“ bestellen, denn sie wird hier von der „hellen Seite“ gebacken. Der Teig ist aber wunderbar, der Rand flaumig und die Kruste knusprig. Keine Pizza zum Niederknien, aber sehr brav und gleichmäßig gut (auch nach mehreren Besuchen) gemacht – wirklich gute Qualität. Daher ist auch die Pizza hier absolut zu empfehlen (zwischen 6,20 EUR bis max. 9,00 EUR für die Frutti di Mare – sehr günstig).

Suppen kosten hier von 3,10 EUR (Frittaten-, Leberknödel- und Backerbsensuppe) bis 3,60 EUR (Minestrone, Zuppa di Cipolla oder Knoblauchrahmsuppe). Die Fischkarte ist sehr klein aber es gibt KEINEN Pangasiusdreck! Zum Beispiel Zander gegrillt zu 14,00 EUR oder Grünschalenmuscheln mit Weißweinsauce um 12,30 EUR sowie gegrillte Riesenscampi um 19,70 EUR. Auch eine Paella ist immer wieder im Angebot. Ich habe versucht, von der Italienischen Karte einige Fotos hier einzustellen. Die „Wiener Karte“ konnte ich leider nicht fotografieren, aber sie bietet, wie schon eingangs erwähnt die „üblichen Verdächtigen“ in guter Gasthausqualität und auch immer wieder die eine oder andere Überraschung.

Ein besonderes Kapitel hier ist die Bedienung. Nicht nur, dass es zahlreiche KellnerInnen gibt, sind allesamt wirklich sehr zuvorkommend, bei öfterem Besuch wissen alle jedes Getränk von dir auswendig, immer gut gelaunt und nie aufdringlich. Der Juniorchef (Patrick) ist besonders herzlich zu seinen Gästen, egal wie voll das Lokal ist. Irgendwann läuft er einem über den Weg uns sagt ein herzliches: „Schön, dich zu sehen!“ fragt einfach nur „Na, wie geht’s dir?“ oder „Hat’s gepasst?“ – man ist hier einfach, auch bei erstem Besuch schon, herzlich willkommen und fühlt sich daher auch gleich sehr wohl.

Bisher, muss ich gestehen, hatte ich immer ein Bier, weil es hier das Hirter vom Fass gibt und das passt eben! Knapp über 3,00 EUR das Krügel – das lobe ich mir (Seidel zu 2,60 EUR). Aber auch die Weinkarte – Schwerpunkt auf Österreich und das ist gut so – böte einem so Einiges. Last but not least kommen hier auch die Naschkatzen auf Ihre Kosten – hausgemachte Kuchen (Marillen-, Apfel, Mohnkuchen, etc.) werden, zusätzlich zum „Standardprogramm“ (Palatschinken etc.), saisonal angeboten. Derzeit kann man auch bspw. "hausgemachte Weihnachtsbäckerei" bestellen - immer selbst gemacht - finde ich gut, da ich ja auch so einer bin, der jedes Detail selber machen will bis hin zu diversen Fonds auf Vorrat...aber nicht abschweifen.

Da das Lokal sowohl im Winter aber ganz besonders auch im Sommer sehr gut besucht wird (Menü und á la carte), herrscht auch ein großer Abgang an Speisen, und das ist immer eine gute Voraussetzung für frischeste Zubereitung. In Stoßzeiten (Mittag, Abend) würde ich eine Reservierung empfehlen. Im Sommer im Garten sogar auch noch um 22:00h am Abend. Das Lokal ist zwar nicht gering an Plätzen (auch im Garten), aber eben auch in der ganzen Umgebung – nicht zu Unrecht – sehr beliebt. Und auch das ist vor allem ein gutes Zeichen.

Die Sanitäranlagen sind stets sauber und adrett – keine Beanstandung. Das Lokal ist auch öffentlich sehr gut erreichbar (Busse entlang der Reinprechtsdorferstraße oder Arbeitergasse).

Alle Preise sind moderat bis manchmal sogar überraschend günstig. Ein sehr faires Preis-/ Leistungsverhältnis (sowohl die „Italienische“ als auch die Wiener“ Karte). Auch Sonderwünsche sind hier kein Problem – hier wird man deswegen nicht strafend angesehen. Kinder sind hier ebenfalls (bis auf die Raucherthematik im Lokal) gerne gesehen. Aber im Sommer ideal, denn der Siebenbrunnen-platz ist groß, und es gibt immer wieder Veranstaltungen dort (nicht nur die Meisterfeier der AON-Fivers letztes Jahr zum "Handballmeister" ;-)).

Daher als Fazit: eine echte Empfehlung von mir, wenn man auch leider nicht im Internet stöbern kann (keine Homepage). Typisch als „Familien-„ oder „Nach-der-Firma-Lokal“ bzw. wenn man frei hat, als „Mittagsmenü-Lokal“ zu empfehlen – hier gibt’s für jeden, ob Klein oder Groß, etwas! Man kann hier stundenlang im Sommer im Garten sitzen…und wird auch „gelassen“ (keiner drängt). Die Öffnungszeiten (kein Ruhetag und durchgehend geöffnet) sind sehr angenehm.

Eines muss ich noch erwähnen: derzeit wird ein „Hauspunsch“ ausgeschenkt zu 3,00 EUR. Ja, ich gebe zu, er ist anfangs etwas schwer zu „süffeln“, aber (siehe Foto) es ist ein PUNSCH. Keine aromatisierte Weihnachtsmarkt-Plörre. Im Häferl noch die Zimtstange, 5-6 Gewürznagerl (Nelken), zwei Orangenstücke und Haselnüsse – das lob‘ ich mir, das ist ein Punsch! Sehr gut!!Weniger anzeigen

18. Gaststätte Pistauer

Ravelinstraße 3, 1110 Wien
Gaststätte Pistauer VisitenkarteGaststätte Pistauer Gastraum RaucherGaststätte Pistauer Außenansicht
In diesem Guide weil: Simmeringer Institution, sehr schwankende Küchenleistungen leider...
SpeisenAmbienteService
27. Mär 2012
Die Gaststätte (eigene Definition) Pistauer gibt es nicht nur schon ewig in Simmering, es ist auch sozusagen eine echte Institution, ein gastronomi...MehrDie Gaststätte (eigene Definition) Pistauer gibt es nicht nur schon ewig in Simmering, es ist auch sozusagen eine echte Institution, ein gastronomischer Fixpunkt. Ich kenne den Pistauer hier mindestens 30 Jahre schon und gemeinsam mit meiner besten Ehefrau von allen bereits etwa seit 20 Jahren. Die Erinnerung an diese Gaststätte war besonders gut, wiewohl unser letzter Besuch gute 15 Jahre her war, aber ich hatte hier immer eine fast legendäre Portion Spareribs (mit Honigsauce mariniert) gegessen. Daher fühlten wir uns fast schon verpflichtet, wieder einmal hier einzukehren.

Es ist ein sehr großes Lokal mit einem großen Nichtraucher und einem großen Raucherbereich. Ein Gastgarten rechts vom Hauptgebäude und ein riesiger Biergarten (etwa 140 Personen finden hier Platz) links vom Gebäude ist hier anzutreffen. Zusätzlich gibt es durch variable Raumtrennung (Faltwände) die Möglichkeit, Stüberl zu bilden und einen großen Saal (bis zu 120 Personen) für Feierlichkeiten (Hochzeiten, Feste, etc.).

Der Pistauer hatte immer schon für eine Gaststätte eher gehobene Preise und diese wurde bis heute beibehalten. Beim Eintritt durch den Haupteingang trifft man in den Nichtraucherbereich und rechts davon ist die schwere, holzvertäfelte Schank mit dem Durchgang zum Raucherbereich, der deutlich größer ist – eben auch wegen des Saales. Alles ist mit dunklem Holz vertäfelt, rustikal, und an der Wand hängt das eine oder andere Bild / Foto aus dem guten alten Simmering. Große Schiefertafeln in jedem Raum informieren über die jeweiligen Weinangebote.

Wir hatten zum Glück reserviert, da wir aus der Erfahrung und Beobachtung beim Vorbeifahren wussten, dass das Lokal immer sehr gut besucht ist. Außerdem wird es noch voller, wenn die Vienna Vikings (Football, siehe [Link]), die gegenüber ihren neuen Trainings- und manchmal auch Veranstaltungsplatz haben, spielen. Dann wird es danach sogar noch viel voller. Am Wochenende empfehle ich die Reservierung sowieso immer – das Einzugsgebiet ist durch zahlreiche Gemeindebauten riesengroß, und „halb Simmering“ kommt hier immer wieder her.

Das Lokal bietet zu den Tagesangeboten, die permanent variieren, auch Wochenaktionen, die in der Speisekarte bis zu zwei Seiten einnehmen, an. Auch Schmankerl-Wochen (Martinigansl, Spargel, Wild, Heringsschmaus etc.) werden laufend angeboten. Die Bierkarte ist auch sehr in Ordnung und die Weinkarte (durchwegs aus Österreich, wenn auch oft der Hinweis auf den Winzerbetrieb fehlt – besonders auf den Tafeln) ist mehr als ausreichend.

Zu unseren Speisen, wenn auch hier mein Handy nicht so optimal im Inneren fotografierte:

Eine „Frittatensuppe“ (EUR 2,90, die wie oft falsch als „Fritattensuppe“ deklariert wird) – ausgezeichnete kräftige Rindersuppe mit tatsächlich hausgemachten Frittaten, heiß serviert und wirklich SEHR GUT.

Eine „Bouillon mit Ei“ (EUR 3,10) – ebenso wunderbar kräftige und g’schmackige klare Rindersuppe, mit einem Eidotter serviert, zu überhöhtem Preis im Vergleich zu den anderen Suppen, jedoch auch SEHR GUT und hausgemacht. Warum aber EUR 3,10 - Frittaten sind doch mit etwas mehr Arbeit und Kosten verbunden als ein in die Suppe geschlagener Eidotter??!!

Einmal das „Haussulz“ (EUR 5,80) als kalte Vorspeise, das mäßig brav war und eigentlich fast schon so zugekauft hätte sein können. Ich selbst mache öfters Sulz, und ich mag es nicht, wenn es so kompakt wie hier, sondern leicht und locker ist – es soll auf der Zunge schmelzen. Auch sehr wenig Gemüse (Suppengemüse) im Sulz, das Fleisch von eher „günstiger“ Qualität. Sulz muss generell immer überwürzt werden, da es geschmacklich noch nachlässt, davon war hier nichts zu merken. Ein Schuss guter Balsamico und etwas mehr Salz hätten im Aspik durchaus gepasst. Das Salzstangerl dazu, immerhin um EUR 0,90, hatte die beste Zeit hinter sich – ein typisches Manko vieler Gasthäuser, man hebt es im Körberl, leicht zugedeckt, den ganzen Tag auf und serviert es bis am Abend so den Gästen, das ist nicht notwendig. Das Kernöldressing war gut, Kernöl von guter Qualität, und der rote Zwiebel wurde frisch geschnitten. Ein sehr mäßiges GUT - ausreichend war die Portion in jedem Fall, sie bestand aus zwei Schnitten Sulz, die Pfeffermühle für frisch gemahlenen Pfeffer musste man sich aber selber organisieren.

Einmal den „Steirischen Backhendelsalat“ (EUR 7,10 - mit Erdäpfel-Vogerlsalat und Kernöldressing). Das Hendel, bereits ausgelöst, in einer knusprigen Kürbiskernpanier gebacken, war äußerst saftig und wunderbar. Der Salat, schön mit dem Kernöldressing abgestimmt, rundete den Genuss ab – ein glattes GUT bis SEHR GUT bei ausreichender Portionsgröße, jedoch auch nicht günstigem Preis – wir sind noch immer in einer „Gaststätte“.

Einmal den „Gebackenen Emmentaler“ (EUR 7,40), serviert mit Sauce Tartare, Preiselbeeren extra zu stolzen EUR 1,40 (nicht für das Glas, nur für ein kleines Schüsselchen!) wurden für mich gebracht. Der Emmentaler war von der absolut billigen und eher geschmacksneutralen Sorte, die Scheiben möglichst dünn geschnitten, die Panier zu blass und nicht wirklich knusprig – trotzdem „gelang“ es dem Koch, dass der Käse auslief. Besonders für diesen Preis ein MÄSSIG - das gibt’s fast überall g’schmackiger, besser ausgeführt und günstiger.

Einmal die „Knoblauch-Spareribs“ (EUR 12,80) – generell gibt es die Spareribs immer erst ab 15:00h, die Knoblauch-Spareribs kann man sich aber eher sparen. Weder wirklich mit frischem gutem Knoblauch mariniert oder während des Garvorganges mit einem frischen Knoblauchöl bestrichen, „bestachen“ diese vor allem durch die Verwendung von reichlich Knoblauchgranulat oder fertiger Knoblauchpaste. Zu wenig gebraten / gegrillt, an der Unterseite, wie so oft, die Knochenhaut nicht eingeritzt (damit nur ja keine Marinade ins Fleisch eindringen kann!), war natürlich das Knoblauchgranulat dann auch etwas bitter. Die Portion wäre sehr in Ordnung (einmal etwa 40cm und einmal etwa 20cm Rippchenlänge), aber wenn es so gemacht wird? Die Pommes (statt Erdäpfel bestellt von meiner besten Ehefrau von allen) O.K., die Saucen ebenfalls keine Offenbarung (Knoblauch- und Churrasco-Sauce) und schmeckten sehr nach convenience. Den Knoblauch musste man sowieso auf der Karte suchen, dann fand man ihn auch. Das war ein glattes MÄSSIG. Beachtenswert: die Spareribs waren ebenso schnell fertig, wie der gebackene Emmentaler oder der Backhendelsalat…jede/r möge sich seinen Teil dazu denken. Ein gutes Zeichen für Qualität und Frische ist das nicht!

Ein Krügel Dunkles Ottakringer (EUR 3,40), war sehr süffig und nicht von der süßen Sorte, ein Seidel Ottakringer Hell (EUR 2,50) und ein Viertel Apfelsaft mit Leitungswasser auf einen halben Liter gestreckt (EUR 2,30, wobei ein Achtel Apfelsaft nur EUR 1,10 kostet – anscheinend will man hier an allem verdienen, auch bei knapp EUR 60,00 Zeche) rundeten das Essen ab.

Als Abschluss hatten wir noch einen Himbeerbrand (EUR 3,10 für 2cl) sowie einen Birnenbrand (ebenfalls EUR 3,10 für 2cl), die ausgezeichnet und meiner Überzeugung nach (Bukett und Entfaltung des Geschmacks) endlich einmal nicht eisgekühlt waren.

Das Service ist hier eher durchwachsen, manchmal kommt jemand vorbei, dann wieder nicht, wirklich beobachtet werden die Gäste hier nicht, ob sie etwas brauchen. Das Essen wird schnell auf den Tisch gestellt und weg ist der Kellner – siehe oben Pfeffermühle. Niemand ist unfreundlich, aber zuvorkommend ist halt auch anders. Man wird hier mittlerweile den Eindruck nicht los, dass man von „Massenabfertigung“ redet. Alle Speisen möglichst schnell an den Gast bringen, Trinken, so viel wie möglich servieren, und dann schnell „Auf Wiedersehen!“ – wie in so manchem Lokal im Prater ohne Namen zu nennen. Gemütlich und „man kümmert sich um den Gast“ ist etwas Anderes. Man hat es wohl anscheinend nicht mehr nötig…

Die Kellner oder auch der Koch, die unmittelbar im Vorraum des Speisesaales rauchen, lungern dort herum, wenn nichts zu tun ist, und beobachten die Gäste – sehr „angenehm“ für den Gast. Gleichzeitig werden aber Gäste an Tische „geleitet“, eigentlich „beordert“, die noch nicht einmal abgeräumt wurden! Und das bei drei Kellnern im Dienst und fast leerem Lokal…zu unserer Zeit halt.

Man ist sich hier wohl sehr sicher, ob der eigenen Leistung…ich kann sie nicht mehr nachvollziehen und bin entsetzt, was aus einem erstklassigem Gasthaus mit gut bürgerlicher Küche geworden ist. Zu bemerken war, dass am Nebentisch der Tafelspitz samt Suppe und Gemüse im Topf serviert wird, dazu die Rösterdäpfel, Semmel- oder Apfelkren und die Schnittlauchsauce extra – erstklassig gelöst, und dem Gast hat’s sichtlich geschmeckt. Aber das alleine ist für diese Preise in einer „Gaststätte“ zu wenig!

Kreditkarten werden hier ebenso wenig wie die Bankomatkarte genommen – in welcher Zeit leben wir bitte? Im Sommer gibt es auch immer eine Lokation des Pistauer im Schloss Neugebäude.

Mein Fazit: ich empfehle keinen Ausflug rundherum, so man dann auch unbedingt hier einkehren will. Um diesen Preis isst man in sehr vielen Gasthäusern und Restaurants einfach besser und wahrhaft günstiger. Es kommt kein Bemühen um den Gast rüber, das Essen ist mittelmäßig, aber bedingt durch die hier noch immer gehobenen und qualitativ nicht gerechtfertigten Preise sind sie nicht mehr gut, sondern in Summe nur MÄSSIG. Ich empfehle das Lokal leider nicht mehr und ich wurde einer wirklich guten Erinnerung beraubt! Aber so geht’s nicht. Das Ambiente ist stimmig und man würde nichts Anderes hier erwarten, der Service sollte sich an der Nase nehmen und das kräftig, wenn auch früher die Kellner noch dazu unfreundlich und präpotent waren. Wieso es immer so voll hier ist? Ich kann es nicht beantworten…wie tief ist ein wirklich gutes Gasthaus gesunken und niemand will es bemerkt haben…Weniger anzeigen

19. Gasthaus zur Bast

Haidestrasse 22, 1110 Wien
Gasthaus Zur Bast VisitenkarteGasthaus Zur Bast RechnungGasthaus Zur Bast Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Unscheinbar, Insider-Tipp! Sehr gute Küche...
SpeisenAmbienteService
29. Mär 2012
Das Gasthaus „Zur Bast“ wurde vor etwas mehr als 12 Jahren sozusagen aus dem Boden gestampft. An dieser Stelle (leider falsch im Plan angezeigt, we...MehrDas Gasthaus „Zur Bast“ wurde vor etwas mehr als 12 Jahren sozusagen aus dem Boden gestampft. An dieser Stelle (leider falsch im Plan angezeigt, weil wirklich genau an der Ecke Oriongasse / Haidestraße) war vorher niemals ein Gasthaus. Warum heißt es „Zur Bast“? BAST ist die Abkürzung für BezirksAbgabeSTelle (siehe [Link]). Hier brachten schon viel früher die Gärtner von der „Simmeringer Ha'd“ ihre geernteten Gemüse zwecks Vermarktung hin, und gleichzeitig gab es auch eine Gratisentnahmestelle, wo man für den Hausgebrauch (also haushaltsübliche Mengen) Gemüse aller Art, oft nur vor wenigen Stunden geerntet, gratis abholen durfte. Dieses Gemüse war einfach nicht mehr für den Handel in Ordnung, weil die Paprika, Gurken, Paradeiser, etc. entweder Sonnenflecken, Erdflecken oder sonstige optische Mängel hatten. Für uns Kinder war es ein Paradies – hin mit dem Radl und frischestes Gemüse holen!

Das gibt es seit dem Neubau des LGV-Logistikzentrums (1996) an diesem Ort nicht mehr (siehe [Link]). Der LGV versorgt übrigens in der Gemüsesaison mit bis zu 60% des Gesamtbedarfes die Stadt Wien (Märkte, Supermärkte). Einmalig in einer Metropole und man kann sich vor Ort auch von den Gärtnern ein Bild machen. Heute in der Früh geerntet und oft bereits am selben Tag im Supermarkt zu kaufen – ein Hoch auf den LGV und auf diese Qualität. Auch gibt es mittlerweile hier Gärtner, die sich besonders auf den Anbau von frischen Kräutern spezialisiert haben.

Das Lokal „Zur Bast“ steht noch dazu auf historischem, wenn auch weniger erfreulichem Boden. Hier befand sich für kurze Zeit ein Nebenlager des KZ Mauthausen – ein Gedenkstein, der permanent geschmückt und gepflegt wird, erinnert noch daran.

Das Lokal hat zwei Eingänge, wobei sich der Haupteingang auf der Seite der Oriongasse befindet. Auch der größere Gastgarten befindet sich hier, der zweite ist auf der hinteren Seite des Lokals. Sehr günstig ist, dass es ausreichend eigene Parkplätze gibt (einmal Einfahrt Oriongasse und einmal Einfahrt Haidestraße). Nach Eintreten in das Lokal befindet man sich vorerst im Raucherbreich. Stabile Holztische und Holzsesseln zieren das Lokal, ebenso wie eine helle Holzvertäfelung. Eine Schank zur Linken, wo sich auch Stehtische befinden, dahinter die Küche. Ein extra Raum – ähnlich einem Wintergarten – ist der Nichtraucherbereich. Für etwaige Veranstaltungen oder Feiern steht auch noch ein eigener Saal für bis zu 120 Gäste zur Verfügung. Im Eingangsbereich stehen Tafeln, auf denen saisonale Schmankerl oder Tagesangebote angepriesen werden – in sehr ausreichendem Umfang!

Wir haben uns im Raucherbereich, eine Hommage an meine beste Ehefrau von allen, niedergelassen, und die Luft war absolut nicht „rauchgeschwängert“. Absolut O.K. Was uns gleich auffiel war, dass jeder Tisch als Menage eine Meersalz- und eine Pfeffermühle statt der üblichen Streuer mit ausgerauchtem „Niespulver“ und normalem Salz hatte – fanden wir wirklich gut und bemerkenswert, besonders in diesem Rahmen. Ja, natürlich ist dieses Gasthaus kein Haubenbetrieb, eher ein Schutzhaus, eine Gaststätte, etc. und genau in diesem Rahmen und in dieser Klasse bewerte ich es.

Zu unseren Speisen:

Einmal eine „Bouillon mit Ei“, die es eigentlich auf der Karte gar nicht gibt, aber die g’standene Wirtin sagte sofort: „Eier hab’n ma gnua, Supp‘n sowieso, i sog dem Koch schon, wia er‘s moch’n muass…!“ – das war so etwas von erfrischend und schon einmal der erste Pluspunkt. Die Suppe ein Gedicht, so soll Rindssuppe schmecken, der Dotter in der sehr heißen Suppe dazu vervollständigten den Genuss. Es wurde hierfür der Preis einer Frittatensuppe (EUR 2,50) verrechnet. Fair und SEHR GUT.

Einmal das saisonale „Rindfleisch-Bärlauchsülzchen mit rotem Zwiebel und Kernöl“ (EUR 5,80) – eine wunderbare Sulz, für mich jedoch etwas zu lind gewürzt, aber sehr gutes Suppenrindfleisch und ausreichend Suppengemüse (vorwiegend Karotten, die aber auch noch „bissig“ waren). Die Terrine wurde mit Bärlauch ausgelegt und ausreichend frischer roter Zwiebel, jedoch etwas zu wenig Kernöl im Dressing, machten diese Vorspeise zu einem Geschmackserlebnis. Ganze DREI Scheiben wurden zu diesem mehr als fairen Preis als Vorspeise serviert! Ich verzichtete daher auf Gebäck, denn ich hatte ja „noch etwas vor“. Glücklich, eine neue Variation an Sulz auch für mein geistiges Kochregister zu haben, kann ich in diesem Rahmen nur ein SEHR GUT geben.

Einmal den „Gebackenen Emmentaler mit Sauce Tartare“ (EUR 5,90) mit extra Preiselbeeren zu ehrlichen EUR 0,40. Ein mittlerweile generelles Manko: man kauft in der Gastronomie nicht mehr die gut gereiften und kräftigen Emmentaler. Ja, die kosten etwas mehr, aber für die Portion pro Gast reden wir hier von 15-20 Cent. Der Käse war aber noch immer deutlich g’schmackiger als in vielen anderen Gaststätten / Restaurants und vor allem handwerklich wirklich gut paniert und gebacken. Die Braterdäpfel wurden, nach ehrlicher Auskunft der Wirtin: „Die sind aus der Fritteuse“, gegen Pommes getauscht, die kross und sehr fettfrei waren. Die Sauce Tartare wird hier übrigens hausgemacht und das schmeckte man! Ein ehrliches und wohlverdientes GUT (nur wegen des Emmentalers!) in diesem Rahmen. Die Portion war sehr ausreichend.

Einmal die „Gebackenen Champignons mit Sauce Tartare“ (EUR 5,90) – frische Schwammerl, frisch paniert und gut und kross herausgebacken sowie abgetropft. Sehr heiß wurde diese gar nicht kleine Köstlichkeit serviert und schmeckte wirklich SEHR GUT, ohne Wenn und Aber. Die Portion zu diesem Preis war sowieso auch sensationell.

Ein Soda / Zitrone (ich hoffte schon, meine beste Ehefrau von allen wird nicht krank) um EUR 2,80 für 0,5L sowie ein Stiegl vom Fass zu EUR 3,10 für das Krügel rundeten unsere Speisen ab. Beides tadellos und kalt, wie es sein soll.

Immer wieder werden hier auch Veranstaltungen / Events wie z.B. „The „Manne“ - quins“ im Juni (Travestieshow), geboten. Das Lokal wird sehr gut besucht, besonders die günstigen und sehr einfallsreichen Mittagsmenüs (von EUR 5,90 bis max. EUR 7,60) werden sehr gut angenommen. Zu beachten ist, dass das Lokal zwar am Sa & So geöffnet hat, jedoch nur für Frühschoppen. Es kann durchaus vorkommen, dass es im Lokal etwas lauter wird, weil es eben sehr gut besucht wird (Mittagspause und das berühmte Bier nach der Arbeit). Das gehört aber unbedingt zu diesem Genre und diesem Ambiente!

Fazit: ich empfehle das Lokal wirklich mit ruhigem Gewissen. Sei es nach einem Besuch am Zentralfriedhof, einem Spaziergang durch die Gärten der Nahversorger des LGV, einer Visite des Schloß Neugebäude oder nach einem Besuch des Feigenhofs in Simmering. Es ist von den Speisen her jeden Cent wert. Der Gastgarten ist unter der Woche (egal auf welcher Seite) sicher nicht unbedingt ruhig, aber die Seite an der Oriongasse ist sicher die bessere Wahl. Die Sanitäranlagen sind sehr gepflegt und werden mehrmals am Tag (Plan an der Türe) von einer Fremdfirma gereinigt. Bemerkenswert ist auch die sehr gute und informative Internetseite, die über saisonale Schmankerl oder Spezialitäten informiert. Wobei manches doch nur auf der Karte im Lokal oder auf den Tafeln vor dem Lokal aufscheint. Mit den Öffis (U3 Simmering danach Autobus 76A bis zur Station Oriongasse) ist das Lokal auch nicht wirklich kompliziert zu erreichen. Leider werden keine Karten akzeptiert – heutzutage sollte das der Usus sein.

Ehrliche, gute und wirklich preiswerte Küche – so soll es sein. Manch anderes Gasthaus, noch dazu deutlich teurer, sollte sich davon eine Scheibe abschneiden. Hingehen, ausprobieren und genießen! Die gesamte Rechnung machte nicht nur ehrliche sondern auch besonders, ob der gebotenen Qualität, günstige EUR 26,40 aus!Weniger anzeigen

20. Schlemmer Eck

Prager Straße 165, 1210 Wien
Stix Schlemmer Eck - VisitenkarteStix Schlemmer Eck - RechnungStix Schlemmer Eck - Lokalinformationen
In diesem Guide weil: Unbedingt besuchen...urig und sehr gute Küche
SpeisenAmbienteService
17. Apr 2012
► ► ► ► UPDATE VOM 21.10.2018 - ANFANG ◄ ◄ ◄ ◄ Wieder einmal habe ich das „Stix Schlemmer Eck“ besucht und muss sagen, es herrscht nach wie vor...Mehr► ► ► ► UPDATE VOM 21.10.2018 - ANFANG ◄ ◄ ◄ ◄

Wieder einmal habe ich das „Stix Schlemmer Eck“ besucht und muss sagen, es herrscht nach wie vor ein hoher Qualitätslevel bei den Speisen. Aufgrund der wirklich sehr guten Speisen, erhöhe ich die Bewertung bei den Speisen gerne wieder auf „4“ = Sehr Gut. Ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis und ich hatte mein erstes Gansl für heuer (2018) hier – HERVORRAGEND!

► „Gansl-Cremesuppe“ (€ 4,20):
Sämige, sehr g’schmackige Suppe, Bröselknödel tadellos aber eher kompakt, sehr viel Fleisch- und Gemüseeinlage – Sehr Gut = „4“

► „Kürbis-Cremesuppe“ (€ 4,20):
Tadellose, leicht cremige Suppe, eher mild im Geschmack, eher zu viel Kernöl, das aber von hoher Qualität war. Glattes Gut = „3“.

► “Holzhackernockerl im Pfandl serviert“ (€ 8,90):
Mit Speck, Paprika, Lauch, Champignons & Käse ergibt diese Speise einen sehr üppigen Genuss für den großen Hunger. Tadellos zubereitet und äußerst g’schmackig mit sehr cremiger Konsistenz – Sehr Gut = „4“

► “Portion Knuspriges Gansl“ (€ 19,80):
Serviert wurde ein sehr knuspriges Gansl mit Erdäpfelknödel, Rotkraut und Natur-Safterl. Die Gans hatte wahrlich viel Fleisch und sie war sehr zart gebraten, die Haut war sehr knusprig und wunderbar. Der Erdäpfelknödel war sehr flaumig, jedoch recht salzlos, das Rotkraut, genau wie ich es liebe, mit einem Hauch von Zimt gefertigt. Tadellos, bis auf den Knödel – trotzdem noch ein Sehr Gut = „4“ wegen dem tollen Gansl.

► “Kürbis-Tiramisu“ (€ 4,50):
Mit Mascarpone-Kürbis Creme, Biskotten & Kürbismus im Glas serviert – einfach traumhaft gut, und immer wieder erstaunlich, wie vielfältig doch Kürbis zu verwenden ist. Ein glattes Sehr Gut = „4“ dafür!

Nun gebe ich gerne eine echte Empfehlung für das „Stix Schlemmer Eck“! Achtung, die Portionen sind hier sehr groß!

► ► ► ► UPDATE VOM 21.10.2018 - ENDE ◄ ◄ ◄ ◄

-> Bewertungs-Update:
Leider muss ich die Benotung bezüglich der Speisen auf "3" nach unten korrigieren. Die Spareribs wurden mit Erdäpfelscheiben aus der Fritteuse sowie zwar hausgemachten, aber nicht besonders gelungenen Saucen serviert. Die Knoblauchsauce war eindeutig bitter - schlechter bzw. alter Knoblauch. Die Spareribs doch sehr dick und unten (siehe Fotos) kaum gegart. Auch wurden diese nicht an der Unterseite mariniert. Die Knoblauchcremesuppe hatte auch einen bitteren Geschmack und war eher ein dünnes Süppchen. Daher gibt es jetzt einen Punkt Abzug bei den Speisen.
-> Update Ende

Ich kenne das „Stix Schlemmer Eck“ eigentlich schon länger, da wir hier einmal im Kellergewölbe einer größeren Geburtstagsfeier beigewohnt hatten. Hierfür ist das Kellergewölbe (etwa 70 Personen) nicht nur stimmig gemütlich, sondern auch wunderbar geeignet. Ein kleiner Nebenraum bietet den idealen Platz für ein Buffet und auch technisches Equipment (Musikanlage, Gesangsanlage, etc.) ist vorhanden.

Die Erinnerungen daran waren sehr gut, daher verschlug es mich wieder einmal über die Donau. Alex Stix hat ja mit seinem Schlemmer Eck (seit 1997 und stetig vergrößert) und dem Brünner Bräu ein kleines Imperium im 21. Bezirk geschaffen. Und ohne Qualität zu bieten, würden wohl beide Lokale nicht schon so lange erfolgreich in Floridsdorf bestehen können.

Vorab muss ich mich für die schlechte Fotoqualität entschuldigen, aber mein Beleuchter hatte bereits Feierabend. Das Stix Schlemmer Eck ist kein Lokal mit Hauben-Anspruch oder gar im Besitz einer Haube / eines Sterns, daher wird es von mir genau in diesem Rahmen und in dieser Ausprägung bewertet.

Zum Lokaleingang muss man einmal durch den absolut stimmigen, weil typisch Wienerisch, und lauschigen Garten. Ein einziger riesiger Baum vermag fast dem ganzen Garten Schatten zu spenden. Schwere Holztische und –bänke laden zum Verweilen ein. Aus meinem Gefühl heraus ist der Garten (etwa 120 Personen) wohl an schönen Tagen zum Bersten voll, was mir später auch bestätigt wurde. Gleich rechts neben dem Lokaleingang befindet sich der Abgang zum Kellerstüberl / -gewölbe, danach befindet man sich mitten im Raucherbereich. Nicht optimal, aber offensichtlich arbeitet hier die Entlüftung mehr als optimal. An der massiven Schank vorbei, gelangt man zum kleineren Nichtraucherraum und links davon zum größeren. Positiv zu erwähnen und ungewöhnlich ist, dass hier der NR-Bereich deutlich größer ist in Summe als der Raucherbereich.

Die Sitzgelegenheiten sind im gesamten Lokal ebenfalls stimmig und sehr gemütlich. Breite und schwere Holzmöbel – beim Anheben des Sessels merkt man, wie massiv hier alles ist. Hier kann man auch länger verweilen, ohne dass es ungemütlich würde – das wird einem sehr schnell klar!

Unsere Getränke:
„Weitra“ (EUR 3,30 das Krügel) – sehr süffiges helles Bier, aber mild gehopft und zum Versumpern; „Zwettler Zwickl“ (EUR 3,40 das Krügel) – ebenfalls wunderbar gezapft, super süffig, aber eben nur für Liebhaber der naturtrüben Biere; „Panorama 2008 Cuveé“ (Weingut Rainprecht, EUR 3,90 das Achtel) – ein eher schwererer Wein (Barrique-Ausbau), der aber trotzdem nicht übermächtig am Gaumen liegt, ausgezeichnet. Generell werden die offenen Weine durchwegs aus Österreich und immer mit voller Herkunftsangabe angeboten (siehe auch Internet).

Unsere Speisen:
„Leberknödelsuppe“ (EUR 3,10) – die Suppe, eine sehr kräftige wunderbare Rinderbouillon mit frischem Schnittlauch und der Begriff „Riesenleberknödel“ in der Karte verniedlicht die Tatsachen doch etwas. Trotzdem auch der Leberknödel sehr „g’schmackig“ und auf Grund der Größe in jedem Fall hausgemacht – ein glattes SEHR GUT.

Aus der „Brösel-Abteilung“ einmal das „Wiener Backhendl mit Erdäpfelsalat“ (EUR 7,80) – das Backhendl wunderbar kross und nahezu fettfrei auf den Teller gebracht, war wunderbar saftig, bis zum Knochen durch, obwohl kürzer als in 20 Minuten serviert. Besonders positiv: man wurde nach dem Wunsch, ob mit oder ohne Haut, gefragt – eine super Idee und ein Qualitätsbeweis für die Frische. Man erhielt ein halbes Huhn zerteilt und gebacken - somit von jedem Teil des Huhnes ein Stück. Der Erdäpfelsalat war klassisch Wienerisch, eher süß und ausgezeichnet – sehr gute Erdäpfel. Ebenfalls ein glattes SEHR GUT.

Einmal die „Bröselplatte für Zwei“ (EUR 28,90 und nur auf Vorbestellung) – es ist ein Potpourri aus diversem Gebackenen mit Beilagen. Im Einzelnen wurden uns folgende Speisen serviert:

Gebackene Zucchini – sehr trocken paniert (im positiven Sinn, denn Zucchini wässern sehr) und auch nach Zucchini schmeckend

Gebackene Champignons – geviertelt, weil so groß, aber wunderbarer Schwammerl-Geschmack, ebenfalls eine perfekte Panier

Zweierlei gebackener Käse (Emmentaler & Gouda) – Panier ebenfalls TOP und endlich einmal wieder ein Käse, der auch nach Käse und nicht wie geschmackloser Gummi schmeckte

Cordon Bleu, Schweinsschnitzel, Hühnerschnitzel in Kürbiskernpanier, Putenschnitzel – alles wunderbar saftig und nahezu fettfreie, krosse Panier. Jede Panier gewölbt (souffliert) – handwerklich perfekt gemacht.

Beilagen: Pommes Frites, Bratkartoffel, Petersilerdäpfel, Reis, Salatgarnitur, drei Dipsaucen (Sauce Tartare, Knoblauchsauce, Cocktailsauce) – Pommes und Braterdäpfel super knusprig und wunderbar abgetropft, die Petersilerdäpfel wunderbar noch nach Butter schmeckend und alle drei Saucen hausgemacht. Die Sauce Tartare für mich ausgezeichnet, die Knoblauchsauce sehr gut, die Cocktailsauce (für mich persönlich) gut. Der Reis noch körnig und nicht zerkocht, die Salatgarnitur (Bohnen, Kraut & Paprika) knackig und wohlschmeckend. Einziges Manko: die Braterdäpfel werden NICHT in der Pfanne gemacht und sind somit frittierte Erdäpfel.

Die Platte ist zwar für Zwei, aber wir schafften es trotz großem Hunger nicht, diese zu „vernichten“. Bemerkenswert war auch, dass nach dem Verzehr kaum Fettspuren auf der Metallplatte zu sehen waren – besonders positiv, hier war alles wirklich sehr gut abgetropft und kross paniert an den Gast gebracht. Ein ebenfalls glattes SEHR GUT in Summe für diese legendäre „Bröselplatte“.

Ich bin ein Gast, der aus der intensiven Liebe und dem intensiven Interesse zur Gastronomie und besonders zum Kochen immer mit möglichst vielen Angestellten ins Gespräch zu kommen versucht. Erstens will ich wissen, woher etwas kommt, wie es hier gemacht wird und außerdem kann man so auch manchen Blick hinter die Kulissen werfen.

Hintergrundinformationen sind auch das Recht eines Gastes, so meine Meinung. Ich kann daher an dieser Stelle mit einem Gerücht hier im Forum aufräumen: es wird hier natürlich KEIN EINZIGES Schnitzel in der Pfanne herausgebacken. Dies wurde vom Personal mehrfach bestätigt, und es liegt auf der Hand, dass der Betrieb hier sonst zum Erliegen käme, besonders bei den Mengen, die hier in wirklich kurzer Zeit frittiert werden müssen. Man hat hier zwei TOP-Modelle (etwa 70x70cm) an Fritteusen, die völlig „normal“ mit Fett gefüllt sind, für das Gebackene / Panierte und zusätzlich noch eine Extra-Fritteuse für Erdäpfel („Braterdäpfel“) und Pommes, was sehr löblich ist. Das Fett wird oftmals getauscht und das schmeckt man – man hat auch nach dem Verzehr von größeren Mengen keinerlei unangenehmes Aufstoßen.

Wir hatten einen Kellner, wie aus dem Lehrbuch. Für jede Frage offen, immer ehrlich Auskunft gebend („Ich wüsste nicht, was wir hier nicht frisch selber machen…“ oder „natürlich werden die frittiert, das wäre ja sonst gar nicht möglich,…“ usw.). Stets nach dem Gast sehend aber nie aufdringlich, immer, wenn man es „herausforderte“, einen Schmäh auf Lager…stets gut gelaunt – ein ehrliches SEHR GUT.

Romantisch ist dieses Lokal sicher nicht, und der Geräuschpegel kann hier schon recht hoch werden – man merkt schon einen gewissen Hall im Nichtraucherbereich. Sollte das Lokal voll sein, so wird eine „normale“ Unterhaltung sicher etwas schwierig. Daher beim Ambiente auch nur GUT. Positiv jedoch, dass es im NR-Bereich ein WC (auch rollstuhlgerecht) gibt, und man daher nicht durch den Raucherbereich muss. Die Sanitäranlagen sind sauber, gepflegt und man hat keinen Grund zur Beanstandung. Zusätzlich gibt es ein Spielzimmer beim kleinen NR-Bereich und einen großen eingezäunten Spielplatz im Freien.

Fazit: ich empfehle einen Besuch unbedingt, denn die Qualität der Speisen ist für das Entgelt sensationell gut, hochwertig und üppig. Man fühlt sich als echter Gast und dementsprechend sehr wohl. Das beginnt schon bei der freundlichen Reservierung am Telefon, die ich sowieso jedem empfehle. Sowohl saisonale (Gansel, Bärlauch,…) als auch Angebote für Kinder & Senioren werden á la carte geboten. Auch tägliche Menüs (auch hier Seniorenmenüs) sind im Schlemmer Eck zu finden. Unbedingt hingehen, mit der ganzen Familie!

Es gibt ein alternative Internetseite: [Link] – welche jedoch aktueller ist, kann ich nicht sagen. Das Lokal ist behindertengerecht (auch Sanitär), der Garten jedoch nicht (Schotter).Weniger anzeigen

21. Die 4

Pezzlgasse 68, 1170 Wien
Die 4 VisitenkarteDie 4 AußenreklameDie 4 Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Sehr gute und teilweise moderne Wiener Küche
SpeisenAmbienteService
21. Apr 2012
"Die 4" – „Österreichische Küche & mehr“, das will man hier sein - kein Gasthaus, kein Restaurant und schon gar kein Haubenlokal. Man...Mehr"Die 4" – „Österreichische Küche & mehr“, das will man hier sein - kein Gasthaus, kein Restaurant und schon gar kein Haubenlokal. Man bietet eben Österreichische Küche und schon beim Durchstöbern der Karte, die übrigens ab der KW 17 neu und sehr gelungen gestaltet wurde, ohne dass nur ein Klassiker auch fehlen würde, fällt auf, dass hier tatsächlich ursprüngliche Österreichische Küche teilweise neu interpretiert oder modernisiert bzw. gelungen aufgepeppt wurde. Zahlreiche Klassiker der Österreichischen Küche finden sich hier in etwas neuerem Gewand wieder. Genau in diesem Rahmen werde ich das Lokal bewerten.

Schon von außen fällt einem sofort der klassische Windfang des Lokaleinganges auf, den es früher in annähernd jeder Gaststätte in Wien gab – einige Tafeln vor dem Lokal verlautbaren diverse Aktionen oder auch das tägliche Mittagsmenü, bestehend aus Suppe, wahlweise zwei Hauptgängen und einem Dessert. Auch ein kleiner Gastgarten wurde direkt an der Pezzlgasse geschaffen.

Nach Eintreten in das Lokal, wird man vom Service, der zugleich der Chef des Hauses ist, freundlich begrüßt und zum reservierten Tisch geleitet. Direkt nach dem Eingang rechts befindet sich ein weiterer Klassiker – eine große, massive und für Wiener Gasthäuser so typische mächtige Schank – oben viel Nirosta, an der Front Resopal-Platten, eine kleine Glas-Kühlvitrine, dahinter das Flaschenregal mit zahlreichen Kühlschränken und dem typischen Hebel-Schließmechanismus als Beschlag…man fühlt sich in die Kindheit oder Jugend rückversetzt. Der Chef erzählte uns später, dass eben genau auch diese Schank eine wichtige Rolle spielte, um hier dieses Lokal im Oktober 2011 zu eröffnen.

Zunächst befindet man sich im Raucherraum und man bemerkt sofort, hier wurde alte Bausubstanz und altes Interieur zwar komplett renoviert und instandgesetzt, aber durch und durch auch liebevoll und behutsam beibehalten und nicht zerstört. Ein Musterbeispiel für so viele Lokale, wie man alte Substanz als Vorteil nutzen kann, und ein ehrliches „Bravo“, wie hier auf genau diese Kleinode, seien es Traversen, alte Ziegel, alte Sitzbänke, Doppeltüren als Trennung des Raucher- und Nichtraucherbereiches, die alte Anrichte, die für das Besteck und die Menagen dient, und Ähnliches, geachtet wurde. Das Lokal hat dadurch einen ungeheuer freundlichen und gemütlichen Charakter und ist dennoch ein Unikat. Auch der hintere Nichtraucherbereich ist geschmackvoll und auf das Alte achtend wunderbar gelungen. Besonders schön ist der Platz, wo man hier die täglichen Menüs in diesem Bereich aufbaut. Daher beim Ambiente unbedingt ein glattes SEHR GUT.

Wir waren zu dritt im Lokal, meine beste Ehefrau von allen und ich hatten ein 4-Gänge-Menü und meine beste Tochter von allen aß á la carte. Das 4-Gänge-Menü bestand zur Gänze aus Speisen, die auch auf der regulären Karte zu finden sind und wurde wirklich sehr harmonisch zusammengestellt. Zuvor bestellten meine beste Ehefrau von allen und ich je einen Aperitif – „Campari-Orange“ (EUR 4,80 je), der wunderbar kühl und mit viel Eis in sehr großzügigem Glas serviert wurde. Zum 4-Gänge-Menü hatten wir eine Flasche Wein aus dem Weingut Ötzel, Spitz an der Donau, der Sorte „Rivaner 2011 – lieblich“. Ein Wein zum Verlieben aber sehr gefährlich, weil derart süffig – man muss aber das Liebliche mögen. Für uns war er ideal, und er wurde wohltemperiert im Ton-Weinkühler serviert.

Gang 1: „Hausgebeizter Lachs mit Wasabi-Zitronencreme auf Salatbouquet“ – der Lachs wunderbar gebeizt, das Salatbouquet wunderbar knackig und frisch, ausgezeichnetes Dressing, eher von der mediterranen Sorte, die Wasabi-Zitronencreme auch wunderbar, ich hätte mir jedoch etwas mehr vom Wasabi-Geschmack gewünscht. Das ist aber ein subjektives Empfinden. Objektiv betrachtet aber, sollte man bei einem Salatparadeiser (nicht Cherryparadeiser) den Strunk immer sorgfältig entfernen. Dazu wurde eine frische Semmel gereicht. Ein durchaus gelungener Gang, mit einem einzigen unnötigem Manko – trotzdem ein SEHR GUT.

Gang 2: „Rindssuppe mit Kräuterfrittaten“ (die hatte auch meine Tochter – EUR 2,80 á la carte) – eine wunderbar kräftige klare Rinderbouillon, viel frischer Schnittlauch und wunderbare hausgemachte Frittaten, allerdings geht die Besonderheit „Kräuterfrittaten“ geschmacklich einfach unter. Sehr heiß in sehr schönen Schalen serviert – ein glattes SEHR GUT, eine Suppe, von der man gerne eine große Schüssel hätte.

Gang 3: Ein Klassiker für „Die 4“, „Schnitzelspieß - Die 4“ – vier verschiedene Fleischsorten (Huhn, Schwein, Pute und Rind) werden in unterschiedlichen Panaden (Brösel, Sesam, Kürbiskern und Cornflakes) paniert und am Spieß an den Gast gebracht. Dazu gab es hausgemachte Erdäpfel-Chips. Die Chips, tatsächlich hausgemacht, waren zu 90% kross und zu 10% etwas weich – es ist aber durchaus eine sehr kleine Gratwanderung in der Herstellung zwischen „letschert“ – „kross“ - „verbrannt“. Geschmacklich waren sie sehr gut. Die Schnitzel allesamt gut paniert, gut abgetropft und „fettfrei“ serviert. Unerfreulich, dass bei beiden Portionen das Rindfleisch (Rostbraten) sehr grobfasrig, teilweise hart und flachsig war. Geschmacklich konnte es auch nicht überzeugen. Man hatte aber das Gefühl, dass der Chef diese Reklamation wirklich verinnerlicht hat und er versicherte „da muss sich mein Fleischlieferant etwas einfallen lassen“. Daher leider nur ein GUT.

Gang 4: Ein Wiener Klassiker, „Hausgemachter Apfelstrudel mit Zimtschaum“ – der wunderbar von der Füllung her abgestimmt war – von keiner Zutat zu viel aber von keiner auch zu wenig, fast wie bei Oma schmeckend. Der Zimtschaum war jetzt nicht der Renner, denn es war aufgeschlagenes Obers mit Zimt und Zucker abgeschmeckt. Wie so oft, wurde zu Lasten der oben normal knusprigen Teigblätter, der Apfelstrudel in der Mikrowelle erhitzt und somit weich serviert. Geschmacklich aber in Summe ein glattes GUT und löblich noch zu erwähnen, nicht „picksüß“. Dazu ein wunderbarer großer Espresso (EUR 3,40) aus einer vorzüglichen, riesigen Espressomaschine, die ebenfalls an die Kindheit / Jugend erinnerte.

Hauptgang á la carte: „Gegrillter Hühnerspieß mit Pommes Frites & Cocktailsauce“ (EUR 10,90) – sehr saftiges, absolut nicht trockenes Hühnerfleisch, schön mariniert, frisches Gemüse dazu (Paprika & Zucchini) und Pommes, die kross und gut abgetropft waren – einfach SEHR GUT. Die Cocktailsauce hausgemacht und tadellos. Dazu noch ein naturtrüber Apfelsaft mit Leitungswasser auf 0,5L „aufgespritzt“ um faire EUR 2,60.

Summa summarum gebe ich in diesem Rahmen gerne für alle Speisen zusammen ein ehrliches SEHR GUT. Hier wird einfach gut gekocht und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt bei „Die 4“ absolut. Eine ansprechende Weinkarte und ein ausreichendes Bierangebot runden das positive Gesamterscheinungsbild aus kulinarischer Sicht ab.
Unser 4-Gänge-Menü kostete übrigens EUR 19,00 statt EUR 42,00, was ein absolutes Super-Sonderangebot ist.

Der Chef ist im Service sehr bemüht, immer für jede Frage offen und auch bei Reklamationen sehr professionell agierend. Man spürt, wie er in „seinem Element“, nämlich der Gastronomie, förmlich aufgeht. Hier gibt es keine dumme Frage vom Gast und auch keine dumme Antwort vom Gastgeber. Präsent, immer am Gast, aber nie aufdringlich – SEHR GUT.

Die Sanitäranlagen sind ebenfalls wunderbar renoviert und sauber, den WC-Sitz sollte man aber am Damen-WC wieder einmal festschrauben – wirklich behindertengerecht sind sie allerdings nicht, ebenso die insgesamt vier Stufen hinauf in das Lokal, das innen aber dann völlig barrierefrei ist. Wickeltisch und Kindersessel sind ebenfalls vorhanden.

Fazit: ich empfehle dieses Lokal ohne Wenn und Aber und mit ruhigem Gewissen. Die Karte ist umfangreich genug und die neue Karte besonders übersichtlich und attraktiv gestaltet. Am Wochenende ist hier leider geschlossen – es würde sich aber, so der Chef, auch auf die Preise auswirken, hätte man offen. Die Preise sind hier durchwegs fair und moderat kalkuliert. Die Mittagsmenüs (Buffet) gibt es zu sensationellem Preis (EUR 6,90) und machen durch die Buffet-Form jeden satt. Für private Feiern oder Veranstaltungen zu besonderen Anlässen kann man aber auch Sa, So und am Feiertag das Lokal öffnen. Der Internetauftritt ist sehr gut und übersichtlich gestaltet – tadellos, so soll es sein. Hier hat auch ein Gastronom endlich einmal eine Gutscheinaktion völlig richtig verstanden. Es war ein sehr gutes Menü zu einem sensationellen Preis. Nur so kann man mit solchen Aktionen Neukunden gewinnen – wir kommen sicher wieder, wenn das Lokal für einen Städter auch nicht „um’s Eck“ liegt. Hingehen und ausprobieren!Weniger anzeigen

22. Silberwirt

(1)
Schloßgasse 21 (Schlossquadrat), 1050 Wien
Silberwirt - BierdeckelSilberwirt im SQ - 'Schnitzel Tam Tam' beim SilberwirtSilberwirt im SQ - Nichtraucherbereich
In diesem Guide weil: Immer wieder sehr gerne...Schloßquadrat
SpeisenAmbienteService
12. Mai 2012
Grundsätzlich ist man als Gastronom mit einer Immobilie wie dem „Schlossquadrat“ schon einmal gesegnet. Der Gebäudekomplex am Margaretenplatz geht ...MehrGrundsätzlich ist man als Gastronom mit einer Immobilie wie dem „Schlossquadrat“ schon einmal gesegnet. Der Gebäudekomplex am Margaretenplatz geht bis in das 14. Jahrhundert zurück und war damals unter dem Namen „Niederer Hof“ bekannt. Das ehemalige Schloss ist heute Heimat für das „Gastro-Imperium Gergely“ und beherbergt das „Café Quadro“, das „Gergely’s“, die „Trattoria Margareta“, das „Hofstöckl“ und eben den „Silberwirt“. Außerdem gibt es in diesem Gebäudekomplex auch noch Wohnungen, Appartements sowie ein Polycollege.

Der Silberwirt hat meiner Meinung nach den schönsten und auch urigsten aller Gastgärten im Schlossquadrat, aber auch das Interieur des Lokals ist absolut gemütlich und stimmig eingerichtet. Schattenplätze gibt es im großzügigen Gastgarten genug – entweder durch die zahlreichen alten Bäume oder durch die große Doppelmarkise mitten im Garten. Bei Regen oder für Feiern etc. im Garten gibt es an einer Seite sowie im hinteren Bereich mit Holz überdachte Sitzgelegenheiten, wo man dann eher für sich sein kann. Das Ambiente ist einfach wunderbar und daher kann man auch nur ein SEHR GUT geben. Negativ fällt auf, dass bei Schönwetter der Gastgarten annähernd zu 100% ausreserviert wird. Man hat daher für Laufkundschaft kaum Plätze, weil man sich eben keine Tische zurückbehält – das finde ich nicht ideal.

Wir mussten uns zuerst einmal einen Tisch im Gastgarten suchen, wo wir noch ausreichend Zeit für einen Aufenthalt bis zur nächsten Reservierung hatten. Freundlich von einem der zahlreich herumschwirrenden Servicekräfte begrüßt, erhielten wir sofort die Speisekarte und bestellten unsere Getränke. Am Tisch parat standen bereits die Menage sowie die für das Schlossquadrat so typische Holzbox mit Besteck und Servietten. Meine beste Ehefrau von allen hatte einen Blauen Zweigelt vom Weingut Walter Glatzer, der sehr vollmundig und gehaltvoll war. Ein kräftiger und sehr guter Wein zu EUR 2,60 für das Achtel. Ein Soda-Zitron zu EUR 2,00 für ein Viertel löschte vorab ihren Durst – schön, dass der Zitronensaft separat zum Selberdosieren gereicht wird. Ich hatte das derzeitige Aktionsbier, ein „Sommertrübes Margaretner Bier“ (Zwickl) zu EUR 3,90, das wunderbar temperiert, sehr süffig und mild war. Generell sind die „Margaretner Biere“ im Schlossquadrat sehr zu empfehlen.

Zunächst hatten wir beide eine Frittatensuppe (EUR 3,10) – eine hausgemachte kräftige Rinderbouillon mit hausgemachten Frittaten, garniert mit frischem Schnittlauch. Die Frittaten waren sehr fein geschnitten und es wurde nicht damit gespart. Leider war die Suppe sehr stark versalzen, was wir auch reklamierten. Diese Information wurde dankend aufgenommen und unverzüglich an die Küche weitergeleitet. Wir aßen trotzdem auf und erhielten noch einmal eine Entschuldigung. Schade, aber das dürfte nicht passieren.

Danach hatten wir einmal die „Silber's bunte Salatschüssel mit Blattsalaten,
Paradeiser, Paprika, gekochtem Ei, Schinken- und Käsestreifen“ zu EUR 6,60 für die kleine Portion (die große Portion kostet EUR 9,20). Ausgesprochen frischer Salat, fein geschnittener Schinken und Käse, hartes Ei mit frischem Gemüse und einer sehr guten Senf-Vinaigrette wurden serviert - Gebäck ist nicht inkludiert und kostet EUR 1,10 je Stück. Die Menge war für eine kleine Portion mehr als ausreichend, das Mischen des Salates durch die randvolle Schüssel nicht gerade einfach. Qualitativ SEHR GUT!

Einmal das „In Kräuterpanade gebackenes Zanderfilet mit Knoblauchsauce und Erdäpfel-Vogerlsalat“ (EUR 13,80) – sehr schönes Zanderfilet in einer Kräuter-Sonnenblumenkern-Panade, kross gebacken aber leider auch zu Tode gebacken. Selbst an der dicksten Stelle war der Fisch trocken und keine Spur mehr von saftig – Zander ist ein sehr magerer Fisch. Garniert wurde das Gericht überdies mit welkem Salat – das gilt nicht einmal als Anfängerfehler. Schön war es jedoch zu sehen, wie groß doch ein Filet von einem Qualitäts-Zander sein kann (nicht wie bei TK-Ware) und davon gab es 1 ½ Stück – quantitativ sehr großzügig, die qualitative Ausführung jedoch leider nur MÄSSIG. Die hausgemachte Knoblauchsauce war tatsächlich hausgemacht, aber leider extrem versalzen. All das wurde von mir reklamiert und abermals mit heftiger Entschuldigung freundlichst und dankbar entgegengenommen. Eine angebotene Ersatzportion lehnte ich aber ab, da ich bereits etwa die Hälfte des Fisches verzehrt hatte und eine neue Portion sicher nicht mehr hätte essen können. Ich bin ein echter Gegner des Vernichtens von Lebensmittel. Die Knoblauchsauce jedoch war derart ungenießbar, dass ich sie austauschen ließ. Im Gegenzug erfuhren wir, dass an diesem Tag ein neuer Koch zum ersten Mal alleine in der Küche das Zepter schwang, und es auf Grund unserer und anderer Reklamationen – an Nebentischen gab es die gleiche Salzproblematik - bereits eine Krisensitzung in der Küche gab. Der Service agierte aber hier wirklich sehr professionell, was ich sehr positiv herausheben möchte. Der Erdäpfel-Vogerlsalat war frisch und geschmacklich ausgezeichnet, zwar nicht wie gewohnt mit Kernöl, dafür aber ebenfalls mit einer sehr guten Senf-Vinaigrette.

Abermals betonte der Service, wie wichtig es doch wäre, dass wir auch wiederkämen und bot uns von Ersatzspeisen über Dessert oder Kaffee einfach alles an. Im Zuge einer kleinen Plauderei mit „unserem“ Kellner wurde uns verinnerlicht, wie ernst man es hier mit dem Dienst am Kunden und der Zufriedenheit des Gastes nimmt. Daher bewerte ich den Service hier mit einem makellosen SEHR GUT.

Wir erhielten als von uns gewählte Wiedergutmachung einen ausgezeichneten kleinen Espresso (normal EUR 2,20) sowie einen wunderbaren Grappa Nonino „Vendemmia“ (Region Friaul, normal EUR 3,00 für 2cl).

Die Speisekarte ist mehr als ausreichend und abwechslungsreich, Klassiker wie Zweibelrostbraten, gekochtes Schulterscherzl oder ungarisches Krautfleisch fehlen natürlich ebenso wenig wie saisonale Angebote auf der Tages-/Wochenkarte (derzeit natürlich zum Thema Spargel) oder vegetarische Gerichte. Großer Wert wird bereits auf die Grundprodukte und die dazugehörigen Lieferanten gelegt – das bestätigt sich dann auch am Teller beim Gast. Ausreichende Informationen hierüber können in der Speisekarte nachgelesen werden, wo über die Herkunft der Grundprodukte offen informiert wird. Die Speisen sind durch die Bank hausgemacht und frisch (auch die Süßspeisen). Jetzt wieder im Speisenangebot gibt es die berühmte Silberwirt-Stelze, serviert auf einem riesigen Holzbrett mit Beilagen. Sonst muss man trotz der eher gehobenen Wirtshauspreise feststellen, dass bei vielen Hauptspeisen keinerlei Beilage dabei ist und somit ist diese extra zu bezahlen (um die EUR 3,20 – 3,50, Kernöl EUR 2,00) – finde ich weniger gut. Sehr gut ist jedoch, dass auch zahlreiche Speisen in einer „kleine Portion“-Variante angeboten werden, denn die Normalportionen sind hier schon sehr großzügig.

Fazit: ich empfehle das Lokal trotzdem ich heute großes Pech hatte, weil ich einfach noch immer an die gute Qualität des „Silberwirt“ glaube. Das Ambiente ist wunderschön, und man kann hier wohl leicht „versumpern“. Hausgemachte Kracherl aus naturreinen Früchten sowie diverse Natursäfte runden das Getränkeangebot zu Bier & Wein ab und sind auch nicht oft in dieser Form zu haben. Die Weinkarte hat eine schöne Auswahl bestückt mit Österreichischen Weinen, die per Flasche eigentlich schon als eher günstig anzusehen sind (Gernot Heinrich, Peter Artner, Walter Glatzer, Karl Lagler usw.). Die Sanitäranlagen sind sauber gepflegt und sehr ordentlich. Der Internetauftritt ist wie das gesamte Schlossquadrat sehr professionell und informativ.

Mir ist bewusst, dass sich der Silberwirt bezüglich der Speisen nicht in seinem üblichen Standard bzw. auf seinem üblichen Qualitätsniveau präsentiert hat. Zahlreiche Restaurantbewertungen in welchem Medium auch immer sowie Erfahrungen von Bekannten (auch meine beste Ehefrau von allen war schon einmal hier) bestätigen mir, dass dieses Erlebnis für den Silberwirt eigentlich absolut unüblich ist. Trotzdem muss ich aber vorerst einmal die Speisen mit MÄSSIG bewerten und hoffe, das auch schlüssig begründet zu haben. Wir kommen aber definitiv wieder, denn dieses Lokal verdient eine zweite Chance und dann gibt es ein Update und hoffentlich auch ein Upgrade!Weniger anzeigen

23. Zum Stöger

Ramperstorffergasse 63, 1050 Wien
Zum Stöger VisitenkarteZum Stöger VisitenkarteZum Stöger Lokalaußenreklame
In diesem Guide weil: Eine Institution in Margareten, wir werden aber wohl keine Freunde mehr
SpeisenAmbienteService
13. Jun 2012
Ja, ein echtes Outing, in Margareten aufgewachsen, aber trotzdem nie hier eingekehrt. Das ist eben so passiert. Bereits meine Mama erzählte mir imm...MehrJa, ein echtes Outing, in Margareten aufgewachsen, aber trotzdem nie hier eingekehrt. Das ist eben so passiert. Bereits meine Mama erzählte mir immer „hier ist es schon etwas teurer, aber dafür gehobene Wirtshauskost – der Stöger ist schon etwas in Margareten!“

Gut, nun endlich nachgeholt, lange schon vorgehabt, aber nun endlich verwirklicht. Wir waren da – die Erwartungshaltung aber war schon etwas höher als bei einem 0815-Wirtshaus.

Ein kleiner netter Gastgarten vor dem Lokal ist auch vorhanden, aber das Wetter war nicht wirklich einladend dafür. Im Lokal, das Öffnen der Türe geht sich gerade noch aus vor der Schank, treten wir in den Gastraum ein. Das Lokal ist innen nicht wirklich groß und sofort denkt man an die Mittagszeit, wo alles hier wohl voll sein muss. Wir meiden genau diese Zeit immer, aus gutem Grund.

Das Lokal ist sehr urig und bodenständig eingerichtet, keine besonders übertriebenen Schnörkel oder extrem „muss so sein“ angebrachten Ziergegenstände, aber trotzdem da und dort ein kleines Utensil, das eben das Lokal ausmacht. Die Schank, aus gutem Holz und massiv, geht man entlang zum Gastraum. Es waren genügend Plätze frei, die wir uns tatsächlich aussuchen konnten, aber sofort spürt man eine unangenehme Hitze – die paar Ventilatoren machen es auch nicht erträglicher. Alle Tische stehen auch recht eng beieinander, ich mag es nicht, es ist einfach nicht gemütlich. Der Service nimmt einen entgegen aber auch nicht mehr – freundlich oder gut gelaunt ist eben anders. Ich will nicht jeden Kellner kennen, um dann freundlich begrüßt zu werden! Wenn im Service, dann bitte immer auch freundlich und nicht gleichgültig, wie hier. Ein „Ich kenne ihn ja und er ist ebenso und daher auch für mich so freundlich…“ ist mir persönlich völlig egal.

Die Lichtverhältnisse hier sind für Fotos nicht optimal, daher bitte um Nachsicht. Das Lokal ist übrigens ein Raucherlokal, aber trotzdem nicht „überraucht“. Die Sitzgelegenheiten sind sehr kommod und man könnte hier schon etwas länger verweilen. Ein Blick in die Karte zeigt zwar wirklich gute Schmankerl aus der Österreichischen Küche, aber hervorragend ist hier nichts. Es sind so die Klassiker, die man hier anbietet – nicht mehr aber auch nicht weniger. Auch die Getränkekarte, besonders bei den Bieren, ist etwas schwach - ein Allerweltsangebot. Will man sich hier nicht etwas abheben?

Es werden zwar saisonale Schmankerl (Wild, Spargel, etc.) angeboten, aber die gibt es fast überall – ebenfalls keine wirkliche Überraschung. Generell muss man festhalten, die Preise sind hier für gutbürgerliche Küche gehoben, daher erwartete ich mir auch dafür eine deutlich gehobene Leistung und gehobenen Geschmack.

Die Getränke nehmen keinen Einfluss auf die Bewertung, denn es waren Allerwelts-Getränke. Ein Krügel Zwickl zu EUR 3,90, ein Seidel Dunkles zu EUR 2,90 und ein Rauch-Fruchtsaft zu EUR 2,90 reißen niemand vom Hocker.

Zu unseren Speisen:
Eine „Steirische Knoblauchsuppe mit Ei“ (EUR 3,60) - ausgezeichnete Bouillon, frischer Knoblauch und schön angeröstetes Weißbrot, ein frischer Eidotter vollendente den Genuss – SEHR GUTE Suppe.

Eine „Grießnockerlsuppe“ (EUR 3,00) – ebenfalls eine wunderbar dunkle Rinderbouillon, fast zu dunkel, um nur echt zu sein, das Grießnockerl sehr flaumig und gut.

Einmal die Spargelcremesuppe (EUR 4,80) – die wirklich bemerkenswert war, wunderbar cremig und sehr intensiv nach Spargel schmeckend, die Einlage (grüne Spargelköpfe) sehr frisch und ausgezeichnet – SEHR GUT.

Unsere Hauptspeisen:
Einmal die „Fleischlaibchen mit Erdäpfelsalat“ (wahlweise mit Erdäpfel-Püree zu EUR 7,20) – ja. Die waren brav, flaumig, auch wirklich gut gemacht – aber EUR 7,20 dafür ist wohl etwas überzogen. Das macht man zu Hause genauso gut – kein Highlight.

Einmal die „Gebackene Schweinsleber mit Erdäpfelsalat“ (EUR 9,80) – eine gute Leber, nicht hervorragend, da nicht völlig weich, aber gut paniert und in der Pfanne geschwenkt. Niemals aber den Preis wert, denn es war Schweinsleber gebacken…der Erdäpfelsalat sehr gut, aber nicht hervorstechend.

Einmal die „Grammelknödel mit Sauerkraut“ (EUR 7,80) – das Sauerkraut bereits aus, die Knödelfülle, wie manchmal gemacht, mit Speckwürfel in der Grammelfülle. Geschmacklich waren die Grammelknödel kein Highlight, die Fülle viel zu lind gewürzt (sei es Knoblauch, Majoran, Liebstöckel oder vor allem Salz), der Teig gut – das macht man zu Hause einfach generell besser. Da das Sauerkraut bereits aus war, nahm ich halt den warmen Krautsalat, der gut war, Besonderheiten ließ er aber auch vermissen.

Der Service war, wie erwähnt, korrekt aber doch überkühlt und von sich sehr eingenommen, Neugäste hat man hier nicht notwendig. Der Gast hat es aber eben auch nicht notwendig, hier noch einmal einzukehren, nur weil man „Der Stöger“ ist.

Die Salate waren wirklich gut, typisch wienerisch und hausgemacht, die Suppen sehr gut bis hervorragend, das Ambiente ist „gewöhnungsbedürftig“ – ich hasse es, eng und „warm“ zu sitzen obwohl das Lokal sehr heimelig eingerichtet ist. Die Hauptspeisen haben durch die Bank nicht überzeugt. Die Preise sind für diese Speisenqualität nicht gerechtfertigt, das bekommt man bald so, wiewohl es sowieso hier niemand interessieren wird, denn man ist zu Gast beim „Zum Stöger“. Das „Safterl“ zum Grammelknödel oder zu den Fleischlaberl war gut und kräftig, aber so richtig „hausgemacht und natürlich“ schmeckte es nicht. Es war optisch und auch geschmacklich etwas künstlich bzw. „nachgeholfen“ – war es nicht so, entschuldige ich mir hier sofort, aber glauben würde ich es nicht.

Es gibt hier sehr schöne Klassiker der Wiener Küche, eines sehr umfangreiche und gute Weinkarte, aber ich persönlich empfinde auch die WOK-Gerichte auf der Karte hier als mehr als überflüssig, egal wer sie forderte. Auch Fogosch wird angeboten, aber ist das alles den Preis gerecht? Traditionelle Gerichte werden hier gerne „Neu interpretiert“, ich meine, der Schuss geht nach hinten los – ich mag‘ das genau hier nicht. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber aber extrem klein – bitte klopfen, wenn man muss.

Fazit: Gutbürgerliches Gasthaus, das aber den Übergang zum gehobenen Restaurant, außer den Preisen, nicht schafft. Schön, dass wir endlich einmal da waren, der Widerholungsfaktor ist aber sehr gering. Jeder „Fan“ dieser Lokalität möge es lange genießen, es ist einfach für diese gebotene Qualität überbezahlt und nicht auffällig gut hier. Günstig = nein, preiswert = nein, übertrieben = auch nein. Ich gebe für den „Stöger“ sicher keine Empfehlung ab, wiewohl hier sicher alles GUT ist, aber eben auch nicht mehr. Es ist hier preislich nicht günstig und besonders kulinarische Genüsse hatten wir nicht. Genau die erwarteten wir aber, ob der gehobenen Preise für „Wirtshauskost“.Weniger anzeigen

24. Café Restaurant Pan

Kaiser-Ebersdorfer-Straße 330, 1110 Wien
Café-Restaurant Pan - Pizza Diavolo (EUR 9,50)Café-Restaurant Pan - Pizza Diavolo (EUR 9,50)Café-Restaurant Pan - Pizza Diavolo (EUR 9,50)
In diesem Guide weil: Eine "Backhendl"-Empfehlung - wird in Buttermilch mariniert, besonders mürbe und saftig
SpeisenAmbienteService
22. Jun 2012
An dieser Stelle kannte und besuchte ich mehr als zwei Jahrzehnte den „Schwarzen Adler“ in Kaiserebersdorf. Durch einen Todesfall wurde dieses sehr...MehrAn dieser Stelle kannte und besuchte ich mehr als zwei Jahrzehnte den „Schwarzen Adler“ in Kaiserebersdorf. Durch einen Todesfall wurde dieses sehr beliebte Lokal geschlossen, und es stand sicher für mindestens zwei bis drei Jahre leer. Daher kann ich einem „Weiterführen“, wie in manchen Medien berichtet, nicht zustimmen. Das ist hier eine waschechte Neuübernahme. Die „Vorgänger“ hatten auch griechische Küche anzubieten (der Chef war ein Grieche) und hier gab es einen phänomenalen Taramasalata und eine legendäre gegrillte Hühnerleber im Speckmantel.

Aber Gott sei Dank, hat Herr Lingjun Pan diese Immobilie erworben und völlig neu gestaltet. Ich hatte schon grobe Bedenken, denn hier gab es auch immer schon einen der schönsten gewachsenen Gastgärten, die ich in Wien kenne. Oftmals muss alter Baumbestand neuen Dingen und Ideen weichen, diese Sorge machte ich mir. Eines muss man schon vorab Hrn. Pan groß anrechnen: es wurde nicht einfallslos der nächste „Asiate“ hier eröffnet. In unmittelbarem Umkreis sind bereits drei asiatische Lokale zu finden – Zum Goldenen Fisch, Asia Stammhaus und das Chinarestaurant Yu. Hr. Pan setzt auf gute, bodenständige Gasthauskost und will auch so Manches aus den Kronländern, also den Ländern unserer früheren k. u. k. Donaumonarchie, präsentieren. Für mich persönlich liegt die Messlatte hoch, denn die Küche des ehemaligen „Schwarzen Adler“ war immer sehr gut, teilweise vorzüglich und schon öfters haben ihn meine beste Ehefrau von allen und ich tatsächlich vermisst. Doch die „Pan’s“ sind eine echte Gastronomiefamilie und daher vertraute ich völlig auf ein schönes neues Konzept, das Altbewährte bewahrend.

Ankunft im Lokal, direkter Eintritt im Gastgarten, überkam mich sofort ein freudig, wohliges Gefühl – die Bäume sind noch alle da. Alte, mächtige ehrwürdige Bäume (vorwiegend Kastanie), die in diesem großen Gastgarten Schatten spenden – wo es nicht ausreicht, dort stehen Sonnenschirme. Der Gastgarten wurde mit Gefühl adaptiert, und besonders gut ist die Idee, eine kleine Kinderspielecke mit Schaukel und Sandkiste anzubieten. Im hinteren Bereich des Gastgartens wurden auf kompletter Länge und unter Dach „Loungen“ geschaffen, ausgestattet mit sehr bequemen Sofas und Couchen.

Die Sitzmöbel im Gastgarten wurden völlig erneuert und sind sehr bequem, mich störte jedoch, dass man hier leider gar so viele Tische untergebracht hat, denn teilweise stehen sie dann schon sehr nahe am Nachbarn – es sind knapp 300 Sitzplätze im Garten vorhanden! In Summe aber ein Tip-Top gepflegter und lauschiger Gastgarten mit „Versumper-Gefahr“. Das Lokal habe ich natürlich auch noch inspiziert und musste auch hier feststellen, es wurde nicht nur alles neu und schön gemacht, sondern auch mit viel Gefühl für das zu Bewahrende. So wurden alte Gewölbebögen dort belassen, wo sie eben immer schon waren und einfach in ein sehr modernes und neudeutsch „sytlishes“ Interieur integriert. Und das ist sehr gut gelungen, trotz aller Moderne wirkt nichts kühl, sondern freundlich und einladend. Auch hier gibt es für fast 100 Gäste einen Platz.

Die extra Bierkarte ist jetzt nicht übermäßig groß, bietet aber endlich auch einmal alternative Biere abseits vom 08/15-Angebot á la Ottakringer & Co offen vom Fass an. Ich wählte das Starobrno (EUR 3,70 das Krügel), das sehr gut gezapft und ausreichen kühl serviert wurde. Auch der heurige „Renner“, der „Zipfer Limetten-Radler“ wird hier angeboten (EUR 3,20 für 0,5L), den meine beste Ehefrau von allen derzeit heiß liebt und hier auch für gut befunden hat - frisch und gut gekühlt hat er ihr sehr gut gepasst.

Einmal aus den saisonalen Angeboten die „Geeiste Gurkenjoghurtsuppe“ (EUR 4,50) – diese Suppe war sehr toll gelungen, ein cremiger geschmacklich sehr guter Joghurt mit nicht zu aufdringlicher oder vordergründigen Säure, gewürzt mit Knoblauch, viel frischer Dille etwas Salz. Die Gurke noch immer sehr knackig frisch und die Temperatur perfekt. Das war der ideale Einsteiger an diesem heißen Tag - SEHR GUT.

Einmal das „Carpaccio vom Rind“ (EUR 8,90) – sehr gute Fleischqualität mit sehr gutem Geschmack, dünn aber nicht „neutral hauchdünn“ aufgeschnitten und ein wunderbar harmonisches Basilikumpesto – hausgemacht, aber etwas übermixt, so bekommt es eine leicht bittere Note. Der Grana frisch und wohlschmeckend, der Rucola sehr frisch und die Cherry-Paradeiser, wie sie sein müssen. Aber auch bestes Olivenöl ist im Überfluss nicht wirklich gut, und hier wurde einfach viel zu viel davon verwendet. Daher in Summe GUT, weil es auch im gesamten Lokal keine Pfeffermühlen gab – bitte, macht etwas dagegen! Schwarzes „Niespulver“ aus dem Streuer wollen wir halt nicht haben.

Einmal die „Käsenockerln mit Blattsalat aus der Pfanne mit gemischtem Blattsalat“ (EUR 7,90) – ein sehr guter aber für meine beste Ehefrau von allen doch etwas zu milder Käse, die Nockerl bissfest gekocht und tadellos und wahrscheinlich wirklich hausgemacht – da kann ich mich aber nicht festlegen. Zu bemängeln war lediglich, dass es keine schöne „Käsekrusteln“ gab, man hätte definitiv noch etwas mehr rösten dürfen. Der Salat dazu war knackig frisch, das Dressing aber eine verölte Marinade – außer Unmengen an gutem Öl, war kaum eine Vinaigrette zu schmecken. GUT, aber auch nicht mehr.

Einmal das „Wiener Backhendl (ausgelöst) in Buttermilchpanade mit Erdäpfelsalat und Kernöl“ (EUR 8,90) – wie ich es auch immer mache. Ich gönne meinen Backhenderl-Teilen auch immer ein „Nachtbad in Buttermilch“ (= Alt-Wiener-Art). Die Milchsäurebakterien machen das Fleisch derart mürb, saftig und zart, es sucht seinesgleichen – ausprobieren und unbedingt nachmachen. Auch hier ein wunderbar saftiges Fleisch (Brust, Keule und ein natürlich nicht ausgelöstes Flügerl) in einer sehr knusprigen und schmackhaften Panier. Einfach ein fast ultimativer Gang – super saftig, tolle Hendlqualität. Der Salat allerdings konnte da nicht mit – ein Salat, wie in jedem Gasthaus präsentiert, nicht schlecht, aber leider auch völliger Durchschnitt. Das Kernöl gut, aber sparsam verteilt und eben auch nicht besser, als in jedem guten Gasthaus. In Summe aber ein ehrliches SEHR GUT, eines der besten Backhenderl, die ich je in einem Lokal gegessen habe.

Der große Espresso, der kaum der Rede wert ist, rundete mein Mahl ab (EUR 3,20). In diesem Rahmen (keine Haube / kein Stern) gebe ich gerne ein ehrliches, ausgezeichnetes und ehrliches sehr gutes GUT, das aber schon wirklich sehr am SEHR GUT kratzt. Verbesserungsmöglichkeiten und kleine unnötige Mankos waren schon auch noch vorhanden – Potential nach oben wäre also da.

Der Zwiebelrostbraten wird hier vom Rostbraten serviert, und ich fand es wunderbar, dass der Chef selbst zum Gast kommt und darauf aufmerksam macht. Rostbraten ist eben nicht Beiried, mehr durchzogen und etwas mehr Fett, dafür authentischer, aber heute nicht mehr so gewünscht. Er wird hier sehr flach geklopft und auch die Grillpfanne wird bemüht, aber es ist eben Rostbraten. Optisch, ich konnte es sehr gut beobachten, war aber Alles samt Zwiebel sehr gut und ansprechend – natürlich auch in der Pfanne serviert.

Der Service war mehrheitlich sehr freundlich und meist präsent, aber leider auch nicht immer. Ein besonders jovialer Kellner hatte es mir „angetan“. Ich will kein Freund des Hauses nach nur einem Besuch sein, und noch weniger interessieren mich persönliche Geschichten á la „Ich habe heute nur Dienst, weil…!“ Ich mag das maximal in einem Biergarten und in Wirklichkeit nicht einmal dort. Genau deswegen gebe ich auch nur ein GIT, es wäre sonst anders gelaufen.

Die Sanitäranlagen sind natürlich neu und TIP-TOP, das Ambiente finde ich besonders schön, weil „meine“ Bäume noch immer stehen. Aber auch das Lokal ist wirklich gelungen und doch völlig neu aufgebaut worden – Hr. Pan, ihr könnt etwas!

Fazit: ich empfehle einen Besuch unbedingt, der Gastgarten ist ein Traum, die Speisen sehr gut gewählt und gut ausgeführt. Es wird auch alles „á la minute“ gemacht – frisch und so, wie es eben sein soll / muss. Die Preise sind für diese Portionen mehr als nur moderat und daher schon als tatsächlich günstig anzusehen. Eine kleine aber auch schöne und ausgewählte feine Weinauswahl (Artner) steht hier zur Verfügung. Auch die Bierkarte bietet endlich einmal etwas Abwechslung – der Renner ist sie auch nicht. Dass man hier sehr bodenständige Wiener Küche (Kronländer lt. Eigenbeschreibung) anbietet, kann ich gerne bestätigen. Den Einfluss der Kronländer jedoch konnte ich noch nicht ausmachen. Es gibt natürlich Mittagsmenüs, Tagesempfehlungen und saisonale Angebote. Der Internetauftritt bietet sehr gute Informationen für alles, Wir kommen definitiv wieder, denn die gesehenen „Pan’s Spareribs“ lohnen es auf jeden Fall! Hingehen und ausprobieren – gemütlicher im Garten sitzen geht nicht! Bravo, Familie Pan, sie haben es wieder einmal geschafft.Weniger anzeigen

25. Roth

Währinger Straße 1, 1090 Wien
Roth LokalaußenreklameRoth VisitenkarteRoth Aktion Grillabend
In diesem Guide weil: Gehoben, aber durchaus zu empfehlen
SpeisenAmbienteService
4. Aug 2012
Das Restaurant Roth gehört zu den Kremslehner Restaurants, also zum Settimo Cielo, Firenze Enoteca und zur Trattoria Santo Stefano. Es befindet sic...MehrDas Restaurant Roth gehört zu den Kremslehner Restaurants, also zum Settimo Cielo, Firenze Enoteca und zur Trattoria Santo Stefano. Es befindet sich im für Wien sehr traditionellen Hotel „Regina“, das bereits das 100-Jahr-Jubiläum hinter sich hat, in der Währinger Straße bzw. am Votivplatz – also prinzipiell schon einmal an einer erlesenen und wunderschönen Lokation. Bereits vor dem Hotel findet man den wunderschönen, unter großen, alten Arkaden liegenden Teil des Gastgartens, der sich aber noch darüber hinaus erstreckt.

Beim Eintreten in das altehrwürdige Gebäude holt einen sofort die K.u.K.-Monarchie ein. Wie in einem Schloss, wunderschönen Decken, schwere Teppiche, barocke Möbel, große Wandgemälde der früheren Monarchen aber auch der Urgründerin, der Patronin Fr. Kremslehner. Durch einen kleineren Salon gelangt man zum Lokal, wobei sich auch ein Lokaleingang direkt an der Währinger Straße befindet. Vorbei an einigen Vitrinen, die besonders auf Kaiser Franz Josef hinweisen und damit verbunden auf die für dieses Haus so berühmte „Kaiser Franz Josef Torte“. Auch zahlreiche historische Dokumente der Familie Kremslehner, die hier ihr erstes Restaurant hatten, sind hier zu bestaunen. So ist der Gang in das Restaurant Roth vom Hoteleingang her, bereits als kleiner historischer Gang durch das alte Wien zu sehen. Ich persönlich liebe es – besonders die historische Speisekarte aus dem 19. Jahrhundert (siehe Foto) hatte es mir angetan.

Im Lokal angekommen, wir hatten natürlich sicherheitshalber reserviert, was aber nicht notwendig gewesen wäre, wurden wir sofort freundlich in Empfang genommen, und wir durften uns einen Tisch aussuchen. Vorbei an der endlos langen schweren und massiven Holzschank wählten wir einen Tisch. Im Lokal dominiert das geradlinige Interieur ohne Schnörkel oder barocke Verzierungen und die Wände sind mit massivem Holz vertäfelt. Zahlreiche ansprechende Wandgemälde, Szenen aus dem alten Wien, lockern die Atmosphäre auf. Schöne alte, aber leider mit rotem Plastik bezogene, gut gepolsterte Holzstühle sowie absolut unpassende „babyblaue“ Tischbeine findet man hier als Sitzgelegenheit. Das „Roth“ ist kein Haubenlokal, aber durchaus ein gehobeneres Restaurant und daher wird es von mir genau in dieser Kategorie und auf diesem Niveau bewertet. Hier sind die Ansprüche dann schon etwas höher als in einem bürgerlichen Gasthaus. Daher verwunderte es schon einmal, dass die Tische nicht mit Stoffservietten eingedeckt waren.

Unsere Getränke bestanden aus einem Budweiser vom Fass (EUR 3,50 das Seidel) sowie einem bemerkenswerten Schneider-Weisse vom Fass (EUR 4,20 das Krügel). Bemerkenswert, da es hier offen angeboten wurde und außerdem noch dazu ausgezeichnet gekühlt war, was bei Weißbieren oder Hefe-Weizen-Bieren besonders wichtig ist - Sehr gut.

Das Restaurant Roth bietet Tagesmenüs an (2-Gang oder 3-Gang) und ich entschied mich für die 3-Gang-Variante (EUR 18,50) bestehend aus:

1. Gang: „Tomatencrèmesuppe mit Mozzarellacroûtons“ – die Tomatensuppe war ausgezeichnet mediterran abgeschmeckt, sehr cremig und fruchtig und wurde sehr heiß serviert. Dass die Suppe hier natürlich sorgfältigst passiert wurde, muss nicht extra erwähnt werden. Die Mozzarellacroûtons waren zwar geschmacklich sehr gut, der Mozzarella „g’schmackig“ und gut gebräunt, aber leider nicht mehr warm. Man hatte den Eindruck, dass die Croûtons einfach vorgefertigt wurden, was aber besonders beim Mozzarella zu einem eher zähen „Genuss“ führt. Daher ein ehrliches GUT für diesen Gang, weil die Suppe überzeugte.

2. Gang: „Roastbeefmedaillons gefüllt mit Steinpilzsalami & Tomaten, überbacken mit Rauchkäse-Rucolaragoût“ – die Medaillons waren auf den Punkt gebraten und durchgehend zart. Wunderbares Rindfleisch mit einer herzhaften Steinpilzsalami gefüllt. Der Rauchkäse in Kombination mit den Tomaten und dem Rucolaragoût passte nicht nur hervorragend, er war vielmehr ein Gedicht, ohne den Geschmack des Fleisches zu erschlagen. Die Steinpilzravioli dazu waren geschmacklich ebenfalls sehr gut, aber unnötigerweise bereits beim Servieren nur mehr lauwarm – schade. In Summe gebe ich diesem Gericht aber gerne in diesem Rahmen ein glattes GUT, das Sehr Gut verhinderte man aber mit den Ravioli, das wäre es sonst glatt geworden.

3. Gang: „Panna Cotta mit marinierter Waldbeerauslese“ – das Panna Cotta war natürlich hausgemacht (man sieht es an den Spuren der Frischhaltefolie am Foto), wurde genau richtig temperiert serviert und hatte einen intensiven und echten Vanillegeschmack, den ich liebe. Ein sehr cremiger Genuss, der mit den Waldbeeren, die zur jetzigen Zeit natürlich ebenfalls frisch waren, wunderbar harmonierte. Das Nuss-Pistaziengemisch rundete mit der Birne, der Minze und dem Hauch von Zimt den Genuss vollständig ab – ein glattes SEHR GUT.

Meine beste Ehefrau von allen wählte als Vorspeise die „Grießnockerlsuppe“ (EUR 3,50) – eine kräftige, sehr gute und natürlich hausgemachte Rinderbouillon, verfeinert mit feinem Julienne-Gemüse und frischem Schnittlauch und Lauch. Die Grießnockerl gelangen sehr flaumig und waren sehr gut. Somit in Summe ein glattes SEHR GUT.

Einmal eine Spezialität des Hauses, das „Regina Reindl (Filetspitzen vom Rind & Schwein in Champignonsauce mit Fächergurkerl & Spinatnockerl)“ – das Fleisch sehr zart und von sehr guter Qualität, jedoch wurde auffallend mit den Rinderfiletspitzen gespart. Die Champignons waren frisch und noch mit Biss, die Sauce jedoch etwas zu wenig „ausgekocht“, man schmeckte noch einen leicht mehligen Geschmack. Saucen, die mit Mehl oder Stärke gebunden werden, müssen immer für ein paar Minuten noch „ausgekocht“ werden, nur so verschwindet der mehlige oder pappige Geschmack. Außerdem hatte man das Gefühl, hier wurde bei der Sauce geschmacklich etwas mit „Pulver“ nachgeholfen. Die Spinatnockerl waren sehr gut, die Farbe sehr ansprechend, der Speck leider etwas „letschert“, also nicht knusprig. In Summe gebe ich in diesem Rahmen und auf diesem Niveau ein gnädiges und an der unteren Grenze befindliches GUT.

Dazu hatte meine beste Ehefrau von allen einen gemischten Blattsalat, den sie eigentlich mit „Wiener Dressing“, also einer süßlichen Essig-Öl-Vinaigrette, wünschte. Dieses ist auch auf der Karte wortwörtlich so vermerkt, jedoch konnte der mit deutschem Akzent sprechende Kellner damit nichts anfangen. „Sollen wir Zucker reintun?“ war seine hilflose Frage. Hier hat das Briefing aller Kellner wohl eher versagt. Daraufhin entschied sie sich für ein „Joghurt-Kräuterdressing“, das ausgezeichnet war. Nicht für das Haus positiv sprechend war jedoch der Blattsalat an vielen Stellen sehr welk (siehe Fotos). Ein völlig unnötiger Fauxpas des Salat-Passes in der Küche. Daher leider nur ein mäßiges MÄSSIG.

Die Reklamationsabwicklung aber muss an dieser Stelle wieder sehr lobenswert erwähnt werden. Keine Diskussionen bei berechtigten Reklamationen, keine Verrechnung des Extra-Salates und zusätzlich ein „Wiedergutmachung-Geschenk“ in Form von zwei „Kaiser Franz Josef Taler“, die übrigens vorzüglich schmeckten (ein Traum aus Schokolade, Nuss und Biskuit). Tolles und professionelles Krisenmanagement und sehr gute „Schadensabwicklung“.

Ein kleiner Espresso (EUR 1,90), der besonders ausgezeichnet war und mit dem dort optional vorhandenen Mocca-Zucker (dunkler Zucker) vollendet wurde, rundete unser Mahl ab.

In Summe gibt es für die Speisen ein glattes GUT, das aber durch Vermeiden der unnötigen Fehler tatsächlich recht einfach ein Sehr Gut ergeben hätte können. Der Service war über die gesamte Zeit präsent und freundlich, aber eben (siehe Salat) nicht immer sattelfest, daher ebenfalls ein glattes GUT.

Die Sanitäranlagen sind natürlich sehr sauber, auch hier stilvoll mit Biedermeier-Beleuchtung oder historisch zweiteiligen Armaturen ausgestattet, mit angenehmem Raumduft versehen, aber in Summe verspricht der Zugang vom Hotel aus mehr als das Restaurant vom Ambiente her bieten kann. In Summe daher gibt es auch hier ein glattes und ehrliches GUT.

Fazit: Eine glatte Empfehlung von mir, denn das Lokal bietet in angemessenem Rahmen und bei besonders wunderschönem Gastgarten ein sehr gutes, etwas gehobenes und ansprechendes Speisenangebot. Kleinere Fehler muss man aber auch hier erwarten. Diverse Aktionen wie Grillaktionen im Sommer oder die saisonalen Angebote gepaart mit den Tagesmenüs in der 2- oder 3-Gang-Variante sind sehr gut ausgesucht und in preislich völlig akzeptablem Rahmen. Obwohl hier das Ambiente und der Preis etwas gehoben sind, wirkt das Lokal keineswegs „gespreizt“ und man kann hier durchaus auch mit „Casual Wear“ einkehren. Das Lokal ist übrigens ein Nichtraucherlokal. Ja, hier kommt natürlich vor allem die Kundschaft des Hotels hin, aber auch Laufkundschaft, wie wir, kann sich gerne hierher „verirren“. Und das kann ich nur jederfrau / jedermann bei Gelegenheit empfehlen.Weniger anzeigen

26. Schabanack

Leopoldauer Platz 90, 1210 Wien
Schabanack VisitenkarteSchabanack Lokalaußenansicht & -eingangSchabanack Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Typisches Wirtshaus mit großer Auswahl
SpeisenAmbienteService
8. Aug 2012
Bereits seit mehr als 110 Jahren gibt es dieses Haus am Beginn des Leopoldauer Platzes. Einst eine Einstellmöglichkeit bzw. Einkehrstätte für Fuhrw...MehrBereits seit mehr als 110 Jahren gibt es dieses Haus am Beginn des Leopoldauer Platzes. Einst eine Einstellmöglichkeit bzw. Einkehrstätte für Fuhrwerker und Reisende ist es seit 1911 ein Gasthof. Ebenso alt ist auch der mächtige und ehrwürdige Kastanienbaum im Gastgarten, der den Gästen Schatten spendet und somit auch das klassische Flair eines typisch Wienerischen Gastgartens ausmacht. Das Haus ist im Stil eines Bauernhofes als klassischer Vierkanter gebaut, mit eben dem erwähnten Gastgarten im Zentrum. Seit 2000 wird das „Schabanack“ von Fr. Beck und Hrn. Uhl betrieben und als traditionelles Gasthaus oder Bierlokal bzw. Wiener Restaurant geführt.

Schabernack treiben bedeutet ja so viel wie jemanden necken, narren, foppen oder auch „häkerln“ bzw. an der Nase herumführen. Da hierfür immer schon die Clowns oder Harlekins zuständig waren, finden sich auch zahlreiche davon im ganzen Haus bis in den Gastgarten verteilt. Der Schabernack (hier Schabanack) ist einfach das Motto. Das Lokal hat weder Hauben noch Sterne und genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau wird es von mir bewertet. Nach dem Eingang in den Hof geht es links in das Lokal (Raucherbereich) vorbei an einer großen mächtigen Schank, die allerdings recht modern ist. Man wird hier herzlich begrüßt und freundlich in Empfang genommen. Meiner besten Ehefrau von allen zu liebe suchten wir uns einen schönen Tisch im Raucherbereich aus – das Lokal war aber auch abseits der „Normalessenszeit“ nur mehr sehr spärlich besucht.

Meine beste Ehefrau von allen und ich hatten einen Gutschein für „Spare Ribs inkl. Pfiff für Zwei“, meine beste Tochter von allen und ihre Freundin aßen á la carte. Sehr rasch wurden uns die äußerst umfangreichen Speisekarten gebracht und es fiel sofort auf, dass das Personal hier sehr gut gelaunt und freundlich ist.

Erfrischend, dass es im Schabanack endlich einmal ein Bierangebot abseits von Zwettler, Kaiser & Co gibt. Man bietet vor allem Bierspezialitäten vom Hofbräuhaus Traunstein an ([Link]) – alles frisch vom Fass. Wir hatten das „Traunstein Hell“ als Pfiff laut Gutschein, das sehr gut gezapft und mild würzig war. Später noch ein „Traunstein Gemischt“ (Hell/Dunkel zu EUR 2,90 das Seidel) das ebenfalls bestens gezapft, sehr gut temperiert und süffig war. Besonders herausheben möchte ich aber das „Traunstein Weißbier Dunkel“ (EUR 3,50 das Krügel) – ein würziges, mit dunklem Spezialmalz vergorenes Weißbier mit einer leicht rauchigen Note. Das war ein Bier zum „Versumpern“ – SEHR GUT. Zwei Eistee-Zitrone (EUR 2,50 für 0,3L) rundeten die Getränkebestellung ab.

Dreimal die „Frittatensuppe“ (EUR 2,90 je) – diese wurde in einer gar nicht so kleinen Schüssel serviert und war entgegen der Erwartung wegen der dunklen Farbe nicht sehr kräftig, aber hausgemacht. Gleiches gilt für die Frittaten, hausgemacht und diese jedoch sehr gut. In Summe gibt es für die Suppe ein ehrliches aber nicht so überzeugendes GUT.

Einmal die „Leberknödelsuppe“ (EUR 3,10) – auch hier gilt bereits Geschriebenes für die Suppe. Der Leberknödel war hausgemacht, ein ausreichend großer Knödel wurde serviert, jedoch war dieser schon etwas grau, geschmacklich farblos und tatsächlich sehr kompakt. Das war in Summe nur eine MÄSSIGE Suppe.

Zweimal die „Spare-Ribs“ (laut Gutschein) – eine große und eine kleinere Länge an sehr gut ausgebratenen Rippchen wurden serviert. Die Beize war würzig aber nicht überwürzt, das Fleisch zart, geschmacklich sehr gut und ließ sich leicht vom Knochen lösen. Die Saucen dazu (Knoblauch- und Cocktailsauce) waren beide hausgemacht und sehr schmackhaft. Die Braterdäpfel natürlich aus der Fritteuse, aber durchaus in Ordnung. In Summe ein glattes und ordentliches GUT an der oberen Grenze, wenn auch die Menge der Saucen äußerst knapp bemessen war. Wir orderten jedoch noch Sauce nach und es wurde nicht verrechnet – toller Service.

Zweimal die „Gegrillten Hühnerbruststreifen auf buntem Blattsalat mit Kräuterdressing“ (EUR 8,10) – sehr frisches Potpourri aus verschiedenen Blattsalaten und nicht nur die sonst übliche Eisbergsalatmischung. Das Dressing war ebenfalls hausgemacht und gut, die Hühnerbruststreifen jedoch etwas farblos gewürzt und schon etwas trocken. In Summe dafür ein mäßiges GUT.

Zu den Salaten orderten wir noch extra die „Knoblauchstangerl“ (EUR 2,20 für vier Stück) – die erinnerten an klassische Pizzastangerl, waren ausreichend mit Knoblauch bestrichen, knusprig und innen sehr flaumig – einfach GUT.

In Summe gebe ich daher für die Speisen ein glattes und wohlverdientes GUT. Hier wird bodenständig und grundehrlich gekocht. Die sehr großen Portionen werden zu sehr angemessenen Preisen an den Gast gebracht. Ja, die Küche ist im Schabanack eher deftig, aber auch für Vegetarier oder Kleinigkeiten für zwischendurch findet man hier in der Karte. Wiener Klassiker, typische Bierlokalspezialitäten bzw. Schmankerl vom Grill sind natürlich obligat und im Angebot. Auch Aktionen und Schmankerlwochen wie Steakwochen (beispielsweise das Filetsteak vom Rind 200g zu günstigen EUR 14,90), Schwammerlwochen, Wildwochen, etc. sind im Schabanack im Kalendarium. Täglich kann man zwischen fünf verschiedenen Mittagsmenüs (EUR 5,50) wählen - Hauptspeise + Vor- oder Nachspeise, was preiswert und vom Leistungsumfang her sehr ungewöhnlich ist.

Der Service verdient sich in diesem Rahmen durchaus ein SEHR GUT, da jede Servicekraft immer freundlich, höflich und flink zur Stelle war. Es gab bei Nachbestellungen kaum Wartezeiten und die Tische wurden permanent von leerem Geschirr befreit.

Das Ambiente ist urig und bodenständig aber auch sehr originell – so zieren beispielsweise zahlreiche alte Ausrüstungsgegenstände der Feuerwehr den Gastraum im Raucherbereich. Sehr gemütliche und massive Holztische, -bänke & -stühle laden zum Verweilen ein. Man hat hier auch tatsächlich viel Platz - mehr als 160 Personen im Innenreich und etwa 160 Personen im so wunderschönen Gastgarten. Ein extra Stüberl für bis zu 45 Personen steht für private Feiern und Feste bereit. Ich finde die Trennung zwischen dem Raucher- und Nichtraucherbereich optimal und optisch schön gelöst. Die Sanitäranlagen, die sehr sauber und auf gutem Standard sind, befinden sich im Nichtraucherbereich. Ein glattes SEHR GUT in Summe für ein gemütliches Ambiente, wie man es sich in so einem Lokal wünscht und erwartet.

Fazit: wäre das Lokal nicht so weit weg von meinem Lebensumfeld, ich würde es sehr gerne und sehr regelmäßig besuchen. Eine echte Empfehlung für gutes Essen, gutes Trinken und ein hohes Maß an Wohlfühlfaktor. Dass hier die Gutscheinaktion, dem Grundgedanken entsprechend, ernst genommen und völlig erfüllt wurde, muss nicht extra erwähnt werden. So soll es sein, so gewinnt man Kunden! Die Homepage ist sehr gut strukturiert und informiert umfangreich. Man hat sehr kundenfreundlich täglich geöffnet und bietet warme Küche durchgehend von 11:00h – 22:00h, auch das ist erwähnenswert. Die Anbindung an die Öffis ist trotz der peripheren Lage optimal - direkt vor dem Lokal gibt es eine Bushaltestelle mit Verbindungen zur U-Bahn. Hingehen, genießen und Seele baumeln lassen – eine Empfehlung für ein Kleinod in der bodenständigen Gastronomie.Weniger anzeigen

27. Arsenalstuben

Arsenal Objekt 1, 1030 Wien
Arsenalstuben VisitenkarteArsenalstuben Eingang Objekt 1Arsenalstuben Einfahrt Objekt 1
In diesem Guide weil: Empfehlenswertes Ambiente
SpeisenAmbienteService
17. Aug 2012
Das Arsenal in Wien, ein ehemals militärischer Gebäudekomplex aus der K.u.K.-Zeit, bietet ein wunderschönes Ambiente für ein Lokal wie die Arsenals...MehrDas Arsenal in Wien, ein ehemals militärischer Gebäudekomplex aus der K.u.K.-Zeit, bietet ein wunderschönes Ambiente für ein Lokal wie die Arsenalstuben. Eine altehrwürdige Backstein-Anlage, von den zur damaligen Zeit wohl berühmtesten Architekten Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg erbaut, das auch das Heeresgeschichtliche Museum beherbergt. Auch die Wiener Staatsoper wurde übrigens von den genannten Architekten erbaut. Vom Stil her könnte das Arsenal, ähnlich wie die Rossauer Kaserne durchaus auch in der Toskana auf einem Weinhügel stehen.

Das Lokal hat einen sehr schönen und vor allem sehr ruhigen Gastgarten im Innenhof der Anlage, der mit altem Baumbestand beschattet wird und befindet sich in der ehemaligen Kommandantur des Arsenals. Vor dem Restaurant gibt es lediglich drei Parkplätze, ein paar weitere Parkgelegenheiten befinden sich vis á vis in der Heeresmuseumstraße.

Das Lokal hat weder Sterne noch Hauben oder sonstige Auszeichnungen und genau in diesem Rahmen wird es von mir bewertet. Hier hat man bodenständige und klassische Wiener Küche zu erwarten, aber auch das eine oder andere Schmankerl. Eines möchte ich gleich vorweg nehmen, ich weiß es aus sehr sicherer Quelle und werde es später noch genauer beschreiben, hier wird fast alles hausgemacht – von den Saucen über die Kräuterbutter bis hin zu den hausgemachten Mehlspeisen.

Beim Eintreten in das Lokal befindet man sich direkt im Raucherbereich vor einer relativ kleinen aber massiven Holzschank und gleichzeitig im ersten Gastraum des Lokals, deren es insgesamt drei gibt. Ja, man merkt einen typischen Selchgeruch im Lokal, der Hintergrund ist jedoch weniger erfreulich gewesen, denn das Lokal brannte durch einen defekten Kachelofen im Februar 2012 fast vollständig aus. Lediglich der dritte Gastraum („Grüner Salon“) blieb unversehrt, der Brandgeruch hat sich aber tief in das hier großzügig verbaute Holz und in die alten Gemäuer „gefressen“. Natürlich ist dieser Geruch im „Grünen Salon“ daher auch am meisten zu merken. Das Innenleben des Restaurants ist ab dem zweiten Gastraum („Roter Salon“) urig, gemütlich und sehr ansprechend. Dunkle Holzvertäfelung, massive Holztische und –stühle, wunderschöne alte Gewölbe bis hin zu kleinen Sitznischen mit Fenster und in jedem Raum ein Kachelofen. Die Lichtverhältnisse sind eher dunkel aber nicht unangenehm und natürlich sehr wetterabhängig, da die Fenster hier ebenfalls historisch und für die Raumhöhe relativ klein sind.

Ein sehr netter und höflicher aus Ungarn stammender Kellner brachte uns nach doch einer gewissen Wartezeit die Speisekarten, die hier absolut ausreichend bis sogar üppig ausfallen. Besonders erwähnen möchte aus der wirklich guten und abwechslungsreichen Standardkarte den „Wildschweinbraten mit Rotkraut und Serviettenknödel“, das „Steirische Krenfleisch“ oder das „Fiakergulasch“ und das „Ausgelöste Backhenderl“. Teilweise sehr überraschende Gerichte für ein Lokal dieses Genres findet man auf der saisonalen Karte und bei den Aktionen – „Hühnerleberspieß mit Speck auf Erdäpfel-Vogerlsalat“, „Filet Mignon mit Lardo überbacken, im Barolo-Saft'l mit sautierten Eierschwammerln und Basmati-Kräuterreis“ oder auch „Filetspitzen vom Rind mit Eierschwammerln à la crème und Duchesse-Erdäpfel“ werden unter Anderem angeboten.

Wir hatten einen Gutschein „Ein kaiserlicher Grillgenuss – mit dem schmackhaften Grillplatten-Menü für 2 Personen statt EUR 45,80 um EUR 19,00“ und meine beste Tochter von allen aß á la carte.

Zweimal die „Grießnockerlsuppe“ (EUR 2,90 bzw. Gutschein) – eine hervorragende und kräftige Tafelspitzsuppe, wo auch noch Fleischfasern in der Suppe und zahlreiche kleine Fettaugen auf der Suppe vorhanden waren, wurde serviert. Das Grießnockerl war natürlich hausgemacht und sehr flaumig – SEHR GUT.

Einmal die „Leberknödelsuppe“ (EUR 2,90 bzw. Gutschein) – die Bouillon, wie bereits beschrieben, in Ergänzung jedoch mit einem hausgemachten, großen und sehr flaumigen Leberknödel, der ein wunderbar harmonisches Knoblaucharoma hatte – SEHR GUT.

Zweimal die „Grillplatte“ bzw. den „Grillteller“ (Gutschein) – das Schweinekotelett (ohne Knochen) war nicht schlecht, aber eher trocken, das Hühnerfilet überraschend saftig und gut, die Rostbratenscheibe geschmacklich sehr gut, aber zu dünn und daher auch völlig durch und nicht mehr zart, die Bauchspeckscheibe von guter Qualität aber etwas „letschert“, das Würstel O.K., ein Frankfurter halt. Die Pommes waren knusprig und innen soft, gut abgetropft und daher nicht fettig. Die hausgemachte Cocktailsauce, man sah es auch noch am „schlechten Verrühren“ des Rahmes, war gut und cremig und nicht mit Mayonnaise erschlagen. Die hausgemachte Kräuterbutter war ausgezeichnet und schmeckte sehr intensiv nach frischem Thymian und Rosmarin (keine getrockneten Kräuter) – in Summe ein verdientes GUT.

Einmal das „Rindsgulasch mit Serviettenknödel“ (EUR 8,20) – ein kräftiges, wunderbar sämig eingekochtes Gulasch mit dunklem Saft und sehr zartem, nicht fettem Fleisch wurde serviert. Zwei Scheiben eines sehr guten und flaumigen Serviettenknödel gab es als Beilage noch dazu – SEHR GUT.

Zweimal die „Nougatknödel auf Beerenragout“ (EUR 5,70 bzw. Gutschein) – die Knöderl bestanden aus sehr luftigem und hausgemachtem Topfenteig, gefüllt mit einer Lindt-Kugel, die einfach ein Nougattraum ist. Das kalt servierte Beerenragout war O.K., aber ein TK-Produkt, man bietet diese Nachspeise aber ganzjährig an – in Summe trotzdem ein SEHR GUT. Ein sehr guter doppelter Espresso (EUR 3,20) sowie ein fruchtig milder Birnenbrand (EUR 2,90 für 0,2l) rundeten den lukullischen Genuss ab.

Summa summarum gibt es für alle Speisen in diesem Rahmen und auf diesem Niveau ein braves SEHR GUT, mit Luft nach oben. Das Bierangebot vom Fass ist recht gut und bietet neben dem Hirter, Puntigamer und einem Schnitt auch noch das Starobrno (EUR 2,90 das Seidel, EUR 3,60 das Krügel). Gut gekühlt und bestens gezapft war das Hirter in jedem Fall.

Das Ambiente ist absolut stimmig, urig und sehr originell. Wir fühlten uns in diesem Lokal sehr wohl und man kann sich gut vorstellen, dort auch einmal „picken“ zu bleiben. Die Sanitäranlagen sind ebenfalls sehr originell und auch sehr gepflegt, wiewohl aber eher klein dimensioniert. Blumen und Accessoires da und dort, trotzdem aber nicht überladen und mit viel Liebe zum Detail. In Summe ein glattes und sehr gutes GUT, da manche Stühle leider schon etwas wackeln, viel zu wenig Sitzpolster vorhanden sind und vielleicht mancher Gast sich am Selchgeruch, der sich mit Sicherheit noch länger halten wird, stören wird. Außerdem hinkt der erste Gastraum dem restlichen Ambiente etwas hinterher.

Der Service war schon bei der telefonischen Reservierung wirklich nett und flexibel - wir haben unsere Reservierung später noch völlig unproblematisch zeitlich um eine Stunde vorverlegt. Den ganzen Besuch über war man sehr nett, korrekt und höflich, zu jeder Zeit auch auskunftsfreudig, aber es gab manchmal zwischendurch schon Wartezeiten, bis sich der Kellner wieder blicken ließ. In Summe aber ein GUT.

Fazit: wer bodenständige, geradlinige und grundehrliche Wirtshaus- oder Hausmannskost schätzt, ist hier sicher gut aufgehoben. Derzeit bewirbt man auch ein Spanferkelessen mit warmem Krautsalat und Knödel zu EUR 12,00 pro Person. Die saisonalen Angebote haben durchaus Potential und klingen verlockend. Die Portionen sind sehr groß und die Preise hierfür völlig angemessen und moderat. Auch Frühstück oder ein Mittagsbuffet um sensationelle EUR 6,90 werden angeboten. Raucher sind hier sehr willkommen und gern gesehene Gäste. Gutscheinkunden werden hier nicht „schief“ angeschaut oder stiefmütterlich behandelt, und man erfüllt den angebotenen Deal ohne Abstriche – so gewinnt man Gäste, so macht eine Gutscheinaktion Sinn. Wir kommen sicher wieder, und ich empfehle das Lokal mit gutem Gewissen. Die Internetseite ist übrigens sehr informativ und man kann sich die Speisekarten bequem auf den PC laden. Öffentlich ist das Lokal sehr gut zu erreichen (Straßenbahn Linie 18 oder Südbahnhof und zu Fuß durch den Schweizergarten).Weniger anzeigen

28. Edis Weinkeller

Linzer Straße 91, 1140 Wien
Edis Weinkeller LogoEdis Weinkeller Visitenkarte 1Edis Weinkeller Visitenkarte 2
In diesem Guide weil: Ein wirklich sehr nettes und gemütliches Lokal
SpeisenAmbienteService
14. Sep 2012
Ein „Wertgutschein über EUR 30,00 auf alle Speisen“ trieb uns nach Penzing in „Edis Weinkeller“. Geboten wird eine überaus reichliche Buffetkarte ,...MehrEin „Wertgutschein über EUR 30,00 auf alle Speisen“ trieb uns nach Penzing in „Edis Weinkeller“. Geboten wird eine überaus reichliche Buffetkarte , klassisch für einen Heurigen, mit allerlei warmen und kalten Schmankerl – Suppen, Schnitzel, Gröstel, Surgrillstelze, Hendl, Salate und Ähnliches. Alles zu einem sehr moderaten Preis von EUR 9,80 pro Person bzw. EUR 12,20 inkl. Suppe. Aber auch die „normale“ Speisekarte fällt durchaus üppig aus, und es werden alle Wiener Klassiker wie Gulasch, Blunzenrad’ln, diverse Knödel oder auch Zwiebelrostbraten sowie eine nicht zu geringe Anzahl an Aufstrich- oder Wurst-/Schinkenbroten offeriert. Besonders interessant, weil ich mich nicht erinnern konnte, das je auf einer Speisekarte gelesen zu haben, fand ich die „Hühnergrammelknödel mit Sauerkraut“ (EUR 6,80).

Wir hatten natürlich vorab telefonisch reserviert, was sich als durchaus freundliches Telefonat ergab. Vor dem Lokal links gibt es den überdachten Gastgarten, der durch die völlig durchsichtige Überdachung auch bei Regen zum Genießen einlädt. Tritt man in das Lokal vom Haupteingang aus ein, so befindet sich links, einige Stufen abwärts, die kleine, aber aus massivem, hellem Holz gebaute Schank sowie ein kleines „Bankerl“ für Stehgäste, die nicht mehr stehen wollen. Hier darf geraucht werden, obwohl eigentlich der Gastraum gleich rechts neben der Schank der Nichtraucherbereich ist. Sofort im Blickfeld ist der wohl in diesem Lokal originellste Tisch – der „Tisch im Fass“ (siehe Foto). Im Nichtraucherbereich befinden sich in etwa 45 Sitzplätze, der kleinere Raucherbereich ist ein eigenes Kaminstüberl, durch eine Glastür getrennt, und hat für etwa 32 Personen Platz. Jeder Raum wird von hellem Holz dominiert, das äußerst sauber, gepflegt und freundlich wirkt – ein Platz zum gemütlichen Verweilen.

1982 wurden die Kellerräume von den Vorbesitzern, Sieglinde und Eduard Bödi, entdeckt und ab 1983 wurde geplant, gebaut und alles mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Gleichzeitig wurde in diesem Jahr auch das Lokal eröffnet. Seit 1990, nach einem weiteren großen Umbau, werden nun zusätzlich zum Buffet auch warme Speisen angeboten. 1998 folgte der nächste große Umbau mit gleichzeitiger Neueinrichtung und der Gestaltung der Schank – so, wie sich das Lokal heute noch präsentiert. Seit 2006 gibt es den Gastgarten, für den in mehrmonatiger Bauzeit auch ein Kiosk abgetragen werden musste. Per Juni 2008 übernahmen dann Anja und Philipp Bödi das Lokal. In einem Heurigenrestaurant oder einem Weinkeller darf man weder Hauben- noch Sterneküche erwarten, daher wird die Bewertung auch genau in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau ausfallen.

Es war wunderbares Wetter, die Reservierung lautete daher natürlich für den sehr schönen Gastgarten mit Pergola, und wir wurden sofort von unserem Kellner freundlichst und gut gelaunt in Empfang genommen. Ein Namensschild stand bereits am Tisch parat, daher also sofort eindeutig auffindbar. Am Tisch befand sich bereits eine Holzschatulle, in der sich Besteck, Servietten und Salz & Pfeffer befanden – originell und nett. Die Sessel und Tische im Gastgarten, Holzmöbel im Metallrahmen, waren äußerst gepflegt, adrett sowie im weiteren Verlauf auch bequem. Der Lärm von der sehr gut befahrenen Linzer Straße war überraschenderweise sehr erträglich bis unerwartet leise.

Im Zuge der Getränkebestellung erhielten wir vom legeren, aber freundlichen und höflichen Kellner sofort die Empfehlung: „Heute ist Mittwoch und der Schweinsbraten kommt gerade frisch aus dem Ofen!“ - jeden Mittwoch gibt es in „Edis Weinkeller“ ein „Ofenfrisches Brat’l mit Sauerkraut & Erdäpfelknödel“ – das waren doch ein Wort und eine Verlockung!

Zu trinken hatten wir ein „Ottakringer Helles“ (EUR 3,40 das Krügel), einmal einen „Almdudler-Weißwein“ (EUR 4,20 für 0,5L), einen „Eistee Pfirsich“ (EUR 2,30 per 0,25L, Wasser für das „Aufspritzen“ auf 0,5L wurde nicht verrechnet), einen „Orangensaft“ (EUR 2,40 per 0,25L) sowie einmal einen „Sturm weiß“ (EUR 1,20 für das Achtel). Alle Getränke waren zufriedenstellend, ausreichend gekühlt und völlig in Ordnung. Die Weinkarte ist übrigens meiner Meinung nach durchaus ausreichend und vorwiegend von der Fam. Fehlmann (Frauenkirchen) und Winzer-Krems –Sandgrube 13 bestückt.

Einmal die „Kräuterfrittaten-Suppe“ (EUR 2,80) – eine wunderbar kräftige und goldfarbene hausgemachte Bouillon wurde dampfend heiß serviert. Die Frittaten ebenfalls hausgemacht und sehr schmackhaft, jedoch gehen die Kräuter einfach in so einer kräftigen Suppe naturgemäß unter. Auffallend und sehr schmackhaft war das sehr großzügig servierte Suppengemüse, dass zwar in kleine Würfel geschnitten war, aber trotzdem noch „Biss“ hatte. Ausreichend frisch geschnittener Schnittlauch vollendeten den Genuss – ein glattes SEHR GUT, so erwartet man sich eine Rindsuppe.

Einmal die „Leberknödelsuppe“ (EUR 2,80) – für die Suppe gilt bereits Geschriebenes von vorher, der Leberknödel war sehr weich und flaumig, schmeckte aber wie wenn man ihn in vor dem Servieren noch in Schmalz gebraten hätte – er hatte ein knusprige, geschmacklich „schmalzlastige“ Oberfläche – nicht schlecht, aber gewöhnungsbedürftig. In Summe aber ein sehr gutes GUT, da meine beste Ehefrau von allen eben mit diesem speziellen Aroma nicht so zufrieden war, da sehr dominant.

Zweimal die „Nudelsuppe“ (EUR 2,80) - für die Suppe gilt natürlich ebenfalls das bereits Geschriebene von der „Kräuterfrittaten-Suppe“. Mit den Suppennudeln sowie dem Suppengemüse wurde auch hier absolut nicht gegeizt. Ein glattes SEHR GUT für eine sehr ordentliche Suppe.

Die Hauptspeise bestand aus viermal „Ofenfrisches Brat’l mit Sauerkraut & Erdäpfelknödel“ (EUR 8,20) – der Schweinsbraten, ein magerer, aber doch schön gleichmäßig durchzogener Schopfbraten, wurde tatsächlich ofenfrisch serviert. Das Fleisch war butterzart, feinfaserig, leider ohne Kruste, aber sehr gut gewürzt mit kleinen Fetteinschlüssen, die die Saftigkeit und den Geschmack ausmachen – so soll es sein. Der Fleischsaft dazu war nicht so würzig, wie erwartet, aber völlig in Ordnung und nicht gebunden – ein etwas mildes, gestrecktes „Natursafterl“ eben. Der Erdäpfelknödel war natürlich hausgemacht („halb / halb“), ausreichend groß und wunderbar flaumig. Lediglich einen kräftigen Erdäpfelgeschmack konnte man vermissen, aber manchmal sind Erdäpfel halt nicht so „g’schmackig“. Das Sauerkraut dazu war einfach schwach. Hier vermisste ich wohl alles an Würze, was ich bei Sauerkraut schätze. Lorbeer, Kümmel, Wacholder, schwarzer Pfeffer, Zwiebel, all das hätte man durchaus kräftiger verwenden dürfen, was man hier aber leider unterließ. In Summe gebe ich diesem Gericht ein GUT, eine sehr gute Bewertung hat man eindeutig mit dem Sauerkraut verspielt.

Auf Empfehlung der sehr zuvorkommenden Servicekraft teilte sich meine beste Ehefrau von allen und ich noch einen „Hausgemachten Marillenknödel“ (EUR 2,80) – der Marillenbaum steht im hauseigenen Garten hinter dem Lokal, daher wurde die BIO-Marille frisch geerntet und frisch verarbeitet. Der Knödel hatte sehr beeindruckende Ausmaße und reichte als Dessert tatsächlich für zwei Personen. Der sehr flaumige Topfenteig war natürlich auch hausgemacht, die Butterbrösel hätten mehr Butter und mehr Röstung vertragen. Dass es natürlich keine „Wachauer-Marille“ war, ist klar, sie war aber sehr fruchtig und hatte eine schöne Farbe. Tadellos und ein sehr gutes GUT dafür. Der „Doppelte Espresso“ (EUR 3,20) dazu war nicht die Rede wert – ein Kaffee der Marke „Häferlkaffee für Herzkranke“.

Summa summarum gebe ich für alle Speisen ein glattes und gutes GUT. Die Portionen waren durch die Bank ausreichend, schmackhaft und teilweise sogar sehr gut zubereitet. Auch die Präsentation der Speisen war sehr ansprechend. Man legt hier tatsächlich viel Wert auf „hausgemacht“ und das ist lobenswert. Preislich sind die Speisen auch durchaus im günstigen Bereich anzusiedeln, und die Qualität dazu passt absolut.

Das Ambiente möchte ich gerne mit SEHR GUT bewerten, da es einem Weinkeller oder einem Heurigenrestaurant nicht nur entspricht, es ist alles sehr freundlich, originell und äußerst gemütlich eingerichtet. Der Gastgarten ist meiner Meinung nach besonders ansprechend. Daher finde ich die sehr gute Bewertung in diesem Rahmen und auf diesem Niveau gerechtfertigt. Die Sanitäreinrichtung ist TOP gepflegt und sauber.

Auch die Serviceleistung erhält von mir ein glattes SEHR GUT. Kein einziges unfreundliches Wort, niemals eine schlechte oder grantige Miene, stets ein Lächeln auf den Lippen, immer wurden wir gefragt, wie es geschmeckt hat – so sollte es überall sein. Empfehlungen wurden aktuell immer ausgesprochen, Sonderwünsche waren auch kein Problem (meine beste Tochter von allen mag kein Sauerkraut und erhielt dafür einen sehr guten kalten Krautsalat), getrenntes Zahlen sowieso nicht. Man fühlte sich einfach als willkommener Gast, den man ewig schon kennt, obwohl wir noch nie dort gewesen waren. Daher für ein Lokal dieser Gattung ebenfalls eine aus meiner Sicht gerechtfertigt hohe Bewertung.

Fazit: ich empfehle das Lokal mit ruhigem Gewissen. Bodenständige und gute Hausmannskost zu vernünftigen Preisen hat man hier zu erwarten. Auf der Karte findet sich wohl für jeden Gast etwas, und zahlreiche Aktionen bzw. saisonale Angebote ergänzen überdies die sowieso üppige Speisekarte noch. So gibt es beispielsweise im November Martinigansl „normal“ oder „Edis ausgelöstes und gefülltes Martinigansl mit Specklinsen, Rotkraut & Erdäpfelknödel (4-6 Personen), eine „Surgrillstelze mit Senf und Kren“ (3 Personen) mit Vorbestellung um EUR 21,80 oder ein „Grillhendl mit Beilage“ (2 Personen) mit Vorbestellung um EUR 14,80. Und jeden Mittwoch ist eben der „Brat’l-Tag“, wo dann das „Ofenfrische Brat’l mit Sauerkraut & Erdäpfelknödel“ um nur EUR 8,20 offeriert wird. Das Lokal ist gemütlich und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet - man ist hier selbstverständlich auch für jegliche Feier gerüstet. Auch diverse Veranstaltungen wie Frühschoppen, Tanzabende, Live-Musik, Grillabende, Heringsschmaus, Sturm-Zeit, Wildwochen etc. werden durchgeführt. Das Lokal ist sehr kinderfreundlich (Kinderstühle, Buntstifte und Spiele, Kinderteller) aber leider nicht behindertengerecht. Hingehen und ausprobieren!Weniger anzeigen

29. Graselwirtin

(2)
Mörtersdorf 43, 3580 Mörtersdorf
Graselwirtin LogoGraselwirtin LokalaußenansichtGraselwirtin Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Etwas weiter weg von Wien, aber tolle Braten
SpeisenAmbienteService
19. Sep 2012
Ein Ausflug zu einem der schönsten Mittelalterfeste Österreichs, in Eggenburg, stand auf dem Plan. Natürlich fiel uns sofort die kulinarische „Wald...MehrEin Ausflug zu einem der schönsten Mittelalterfeste Österreichs, in Eggenburg, stand auf dem Plan. Natürlich fiel uns sofort die kulinarische „Waldviertler Institution“, die „Graselwirtin“, ein. Daher reservierten wir für diesen Tag auch für einen vorherigen Abstecher nach Mörtersdorf in diesem Lokal. Problemlos und freundlich wurden die Daten aufgenommen und man wünschte noch eine gute Anreise.

Über den Räuberhauptmann Johann Georg Grasel (1790 - 1818) könnte man ein Buch schreiben, und es wurden auch bereits einige Schriften über sein Dasein verfasst. Gerne wird er zum „Robin Hood“ aus Österreich stilisiert, da er die Reichen bestahl und die Armen beschenkte. Man sollte aber nicht unbedingt an dieser romantischen Beschreibung festhalten, denn immerhin beging er mit seiner bis zu 66 Mann umfassenden Bande Diebstahl, Raub, schweren Raub bis hin zum räuberischen Totschlag und daher war Grasel einfach nur ein schwerer Verbrecher.

Am 31.Jänner 1818 um 8:00h früh wurde Johann Georg Grasel dann im Beisein einer riesigen Menschenmenge vor dem Neutor in Wien öffentlich durch den Strang hingerichtet. An der „Robin Hood“-Geschichte nährt sich auch heute noch die touristische Vermarktung von Grasel. So wurde auch hier bei der „Graselwirtin“, im Keller am Weg zu den Sanitärräumen, eine kleine „Gedenkstätte“ eingerichtet mit dem Räuberhauptmann im Kerker sowie einer historischen Gebäudenachbildung. Besonders schön fand ich jedoch den hier gegründeten „Grasel-Klub“, der Spenden sammelt und diese dann an bedürftige Familien weitergibt – eben im Sinne von „Robin Hood“ – schnell waren von mir EUR 5,00 hierfür im Topf. Details über Johann Georg Grasel lassen sich auch im Internet recherchieren, wen es halt interessiert.

Wir waren gegen 14:30h im Lokal und ich empfehle eine Reservierung auch für diese Uhrzeit in jedem Fall. Das Lokal ist immer gut besucht und gut gebucht und auch so manche Busgesellschaft kehrt extra hier ein, weil die „Graselwirtin“, Frau Anna Rehatschek ist die Chefin, weithin bekannt ist. Das Lokal liegt recht idyllisch und ruhig mit weitem Blick auf eine sehr kleine Siedlung und zahlreiche weitläufige Felder. Vor dem Lokal gibt es einen großen Spielplatz im Freien, der aber von manchem Garten- bzw. Terrassenplatz sehr gut einsehbar ist. Auch im Lokal gibt es eine Spielecke und generell ist zu sagen, dass man hier sehr kinderfreundlich ist. Was mich persönlich aber stört, ist die typische „Kinderkarte“, die Schnitzel, Fischstäbchen, Pommes & Co bietet. Ich meine, die Kinder sollten alle Speisen der „Großen“ angeboten bekommen, nur halt in sehr kleiner Portionsgröße. Sie sollen an die Vielfalt der Kulinarik, den saisonalen Gemüsen etc. herangeführt werden – meine beste Tochter von allen beispielsweise aß mit fünf Jahren bereits meine hausgemachten Spaghetti Gorgonzola. So aber werden leider klassische „Fast-Food-Konsumenten“ herangezüchtet – ein leider sehr weit verbreiteter Unsinn, dass eine „Kinderkarte“ immer aus „Fastfood“ bestehen muss.

Zu trinken hatten wir das „Graselbier“ (EUR 3,30 das Krügel, EUR 2,80 das Seidel), das sehr gut gezapft und kühl serviert wurde. Gebraut wird es in der Zwettler Brauerei exklusiv für die „Graselwirtin“ und es ist sehr mild und leicht hopfig, fast wie ein „Gemischtes“ mit wunderbarer Bernsteinfarbe – sehr gut. Meine beste Tochter von allen und ihre Freundin hatten den „Hollersaft“ (EUR 1,60 für 0,25L) mit Leitungswasser jeweils auf 0,5L „aufgespritzt“, der ausgezeichnet und von der Region war.

Von den Speisen her ist bei der „Graselwirtin“ sehr bodenständige und klassisch österreichische Kost zu erwarten. Man kocht aber auch saisonal, vor allem regional und biologisch. Die „Graselwirtin“ ist auch Mitglied der Initiative “Tut gut” und man wurde hierfür unter dem Motto „Gesünder leben in Niederösterreich – tut gut“ speziell geschult. Das bedeutet regionale und saisonale Lebensmittel, Fisch und fleischlose Gerichte bis hin zur biologischen Naturküche. Aber keine Angst, Innereien, Waldviertler Schmankerl, Knödel und Gebackenes sowie typische Desserts aus der Region kommen nicht zu kurz. Die „Graselwirtin“ hat keine Hauben oder Sterne und daher wird sie genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau von mir bewertet.

Einmal die „Milzschnittensuppe“ (EUR 2,90) – eine wunderbar goldgelbe kräftige und hausgemachte Suppe wurde serviert. Auch die Milzschnitten waren selbstverständlich selbst gemacht und die zwei Schnitten auf gut geröstetem Toastbrot (statt wie in Wien üblich altbackenen Semmelscheiben) schmeckten wunderbar. Eine sehr gute und durch und durch ehrliche Suppe, wie man es sich wünscht – SEHR GUT.

Zweimal die „Frittatensuppe“ (je EUR 2,90) – für die Suppe gilt bereits Geschriebenes und die Frittaten waren ebenfalls hausgemacht und sehr schön beidseitig goldbraun gebacken – ebenfalls SEHR GUT.

Einmal das „Waldviertler Antipasti“ (EUR 5,20 – kleine Portion) – ausreichend sehr dünner Rohschinken, der ähnlich einem Kärntner oder Südtiroler Speck schmeckte, gepaart mit Gemüse, das mit Frischkäse gefüllt wurde, kam an den Tisch. Es war zwar die kleine Portion, jedoch fand ich die Relation zwischen sehr gutem Schinken (sehr viel) und eingelegtem und gefülltem Gemüse (spärlich, genau nur jeweils ein Zwieberl, ein „Peppersweet“-Paprika und eine Olive) nicht sehr ausgewogen. Mir persönlich schmeckte es recht gut, ich hatte aber auch absolut kein „Aha-Erlebnis“, da es eben, wie auf vielen Märkten zu kaufen, eingelegtes und mit Frischkäse gefülltes Gemüse war - ein GUT, aber nicht mehr, weil ohne wirkliche Raffinesse. Das Gebäck extra, was sollte man bitte sonst dazu essen, kostete EUR 1,00 (Salzstangerl, das aber sehr gut war).

Einmal das „Gegrillte Bierkotelett“ (EUR 10,20) – zwei Koteletts aus dem kurzen Karree, die in Biermarinade und sehr würzig eingelegt waren, kamen auf den Tisch. Die Koteletts waren zu lange gegrillt und daher schon etwas trocken, die Würzung war zu viel des Guten, sehr überwürzt. Die Pommes waren TK-Ware, die „Chili-BBQ-Sauce“ dazu wahrscheinlich hausgemacht, aber nicht gut gelungen, weil zu 99% aus Ketchup bestehend, die Knoblauchsauce war O.K., aber nicht mehr, die Kräuterbutter (hausgemacht) sehr gut und der Krautsalat dazu war zwar auch hausgemacht, aber sehr mild abgeschmeckt. In Summe gibt das ein gutes MÄSSIG, aber gut in dem Sinn war diese Speise summa summarum einfach nicht. Dazu bestellte meine beste Ehefrau von allen noch extra einen „Gurkensalat“ (EUR 2,60), der definitiv auch hausgemacht war und wunderbar mit frischem Knoblauch abgeschmeckt wurde.

Zweimal den „Waldviertler Backhendlsalat“ (je EUR 6,90 für die „kleine“ Portion) – serviert wurde ein sehr knusprig paniertes und noch immer saftiges Hühnerfilet, das gut abgetropft wurde. Angerichtet auf einem gemischten Salatteller, der sehr gut und typisch wienerisch, also süßlich, mariniert wurde. Dazu qualitativ gutes Kernöl und einige Kürbiskerne, die man vorher aber rösten sollte, war diese Speise wirklich GUT. Für eine „kleine“ Portion war dieses Gericht mehr als ausreichend.

Einmal das „Surschnitzel mit gemischtem Salat“ (EUR 9,70) – das Surschnitzel war sehr knusprig paniert und gebacken und nahezu fettfrei serviert. Das Fleisch von guter Qualität und sehr mürbe, es ließ sich fast schon mit der Gabel zerdrücken – sehr gut zartrosa gesurt, aber nicht zu viel der Sur. Der gemischte Salatteller war sehr gut und ein klassischer „Wirtshaussalat“ – passt. In Summe ein SEHR GUT für ein riesige aber vor allem schmackhafte Portion.

Einmal den „Eismohr im Hemd“ (EUR 4,40) – die Vanilleeiskugel ist jetzt nicht die Rede wert, der Mohr wurde aber leider nicht hausgemacht, sondern gekauft. Besonders ärgerlich, weil er in der Karte unter der Überschrift „Hausgemachte Mehlspeisen“ steht. Schlicht und ergreifend eine MÄSSIGE Kundentäuschung.

Ein sehr schmackhafter „Graselbrand“ (EUR 2,20 – ein Obstbrand) sowie ein guter „Kleiner Espresso“ (EUR 2,00) rundeten das Mahl ab.

Summa summarum gibt es für die Speisen, in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau, die in Summe wirklich gut waren, eben ein glattes GUT. Erwähnenswert und eine sehr gute Idee ist, hier annähernd alle Speisen auch als „kleine“ Portion anzubieten, die in anderen Lokalen aber bereits eine Vollportion wären. Alles wurde frisch und ohne lange Wartezeit zubereitet, bis auf kleine, geschilderte Ausnahmen.

Für das Ambiente, wir saßen im Außenbereich, gibt es von mir ein glattes SEHR GUT (innen, obwohl adrett und freundlich hell, lediglich ein gut, weil doch sehr laut). Neigt sich die Sonne, so wird das Außenrollo auf der Terrasse heruntergelassen - super. Bequeme Sitzgelegenheiten auf massiven und gemütlichen Holzbänken und –sesseln sowie sehr großzügige Holztische laden zum Verweilen ein. Die Sanitäranlagen sind teilweise originell aber in jedem Fall sehr sauber und modern – TOP, jedoch nicht behindertengerecht.

Für den sehr netten Service, der aber manchmal auf sich warten ließ bzw. schon einmal ein zusätzliches Besteck vergaß, gibt es ein glattes und gutes GUT. Jede Frage wurde ehrlich und kompetent beantwortet, manchmal blieben halt leere Teller etwas lange am Tisch stehen. Man ist hier in keinem Haubenrestaurant und hierfür ist der Service wirklich gut und angenehm.

Fazit: saisonale Aktionen und Veranstaltungen wie „Künstlerstammtisch“ etc., eine Terrasse mit schönem Ausblick, die 100 Personen fassen kann, ein Stadel, eine Gaststube und die Graselstube mit einer Kapazität von jeweils 80 Personen werden hier angeboten. Tatsächlich regionale Waldviertler Schmankerl, gutbürgerliche und bodenständige Hausmannskost, Heurigenspezialitäten und gepflegte Weine und Biere aus der Region (man ist gesegnet, Zwettler- & Weitra-Brauerei in der Nähe) hat der Gast zur Auswahl. Von Montag bis Freitag gibt es auch Menüs und man lebt hier die „Niederösterreichische Wirtshauskultur“ tadellos. Die Speisen sind ob der Qualität und besonders auch der Quantität sehr fair bis günstig – hungrig geht hier niemand nach Hause. Interessant sind auch der im Hause betriebene Spezialitätenverkauf (regionale Feinkost & Bücher über Grasel) sowie die überaus gut gestaltete Internetseite. Nicht nur im Zuge eines Ausfluges nach Eggenburg ([Link]), zur Rosenburg ([Link]), in die nahe Amethystwelt Maissau ([Link]) oder in das Schloss Horn ([Link]) oder gar in eine der Brauereien (Zwettl oder Weitra) empfiehlt sich die „Graselwirtin“, aber natürlich ganz besonders dann. Eine echte und mit gutem Gewissen gegebene Empfehlung – hinfahren und ausprobieren! Daumen definitiv nach oben!Weniger anzeigen

30. Zum Englischen Reiter

(1)
Strasse des ersten Mai 58, 1020 Wien
Zum Englischen Reiter LogoZum Englischen Reiter VisitenkarteZum Englischen Reiter Lokalaußenansicht & Gastgarten
In diesem Guide weil: Prater ohne Englischem Reiter? Gibt's ned!
SpeisenAmbienteService
9. Okt 2012
Das Gasthaus „Zum Englischen Reiter“ ist wohl tatsächlich eine echte Institution im Wiener Wurstelprater. Ein echter Traditionsbetrieb, der sich se...MehrDas Gasthaus „Zum Englischen Reiter“ ist wohl tatsächlich eine echte Institution im Wiener Wurstelprater. Ein echter Traditionsbetrieb, der sich seit etwa 40 Jahre im Familienbesitz der Familie Reinthaler befindet. Besonders bekannt ist man hier für die „Wiener Küche“ und für die sehr großen Portionen zu moderatem Preis. Eine „wienerische“ Umgebung wie hier im „Wiener Wurstelprater“ wird man wohl kaum finden. Anzumerken sei noch, dass sich ebenfalls im Familienbesitz (Geschwister) der Familie Reinthaler auch noch das „Brigittenauer-Stadel“ und das „Caktus II“ in Wien Favoriten befinden. Also von Gastronomie hat man offensichtlich schon Ahnung und langjährige Erfahrung sowieso.

Ich berichte in dieser Bewertung von den letzten zwei Besuchen und werde darauf im Detail eingehen. Man hat hier logischerweise keine Hauben- oder Sterneküche zu erwarten, und genau in diesem Rahmen werde ich das Lokal bewerten. Hier wünscht man sich bodenständige und teilweise auch recht üppige aber stets ehrliche Kost aus der „Wiener Küche“ zu moderaten Preisen.

Der Gastgarten hat so alles, was ein „Wiener Gastgarten“ haben muss, Kiesboden, Schatten spendende Bäume (einer wurde leider aus Krankheitsgründen gekappt). Wir wurden bei beiden Besuchen vorerst einmal uns selbst überlassen, mussten uns einen Kellner suchen und auf unsere Reservierung aufmerksam machen - die Reservierung empfehle ich in jedem Fall. Recht gelangweilt und uninteressiert wurde uns jeweils unser Tisch gezeigt - Nein, man wurde nicht dorthin begleitet. Einmal auch eine hilflos unprofessionelle Meldung „Es gibt kan Tisch mehr…!“, die ich jedoch vehement mit meiner Reservierungsbestätigung vom Tisch wischte unter dem Motto „Das interessiert mich eigentlich nicht wirklich, und im Reservierungsbuch steht es übrigens auch…!“ Sehr unprofessionell, unnötig und unangenehm. Aber es beweist, man legt nicht wirklich Wert auf den einzelnen Gast – ein klassischer Massenabfertigungsbetrieb im Prater halt.

Die Speisekarte bietet natürlich klassische Wiener Küche (Rindsgulasch, Fiakergulasch, Schweinsbraten, etc.) und typische Schmankerl für einen Biergarten, vor allem Gebackenes und Spezialitäten vom Grill (Cevapcici, Kotelettes diverser Art, etc.). Aber auch diverse Salate für den warmen Abend stehen zur Verfügung (Thunfisch-Salat, Hühnersalat mit Curry etc.).

Zu trinken hatten wir das „Murauer“, das hier das Hausbier ist, in diversen Variationen (hell, dunkel und gemischt) und alle waren hervorragend gezapft und wunderbar süffig, das Dunkle nicht zu süß. Über die Preise lässt sich streiten, ich finde sie doch etwas überteuert: EUR 2,90 das Seidel und EUR 3,90 das Krügel. Der Eistee (Zitrone oder Pfirsich) kostete EUR 2,70 für 0,25L, Wasser für das „Aufspritzen“ auf 0,5L wurde nicht berechnet. Der „Weisse Sturm“ (EUR 2,80 für 0,25L) war ausgezeichnet, und es war wohl die beste Zeit dafür.

Zweimal die „Grießnockerlsuppe“ (EUR 2,70) – eine grundsätzlich gute und auch hausgemachte Rinderbouillon, wurde serviert. Die Grießnockerl waren ebenfalls hausgemacht und sehr flaumig und „g’schmackig“ – in Summe ein glattes GUT.

Zweimal die „Frittatensuppe“ (EUR 2,70) - für die Suppe gilt bereits Geschriebenes, die Frittaten waren auch hausgemacht aber völlig geschmacksneutral – leider nur ein mäßiges GUT. Heiß wurden beide Suppen serviert. Leider aber wurden die Suppen in teilweise völlig abgeschlagenen Suppentassen serviert und ich habe hierfür kein Verständnis. Weg mit dem kaputten Geschirr!

Zweimal die „Spareribs“ (EUR 9,80) – sehr fleischige Schweinsrippen vom Grill wurden uns serviert. Die Ripperl waren vorgegart und somit löste sich das Fleisch völlig leicht von den Knochen – eine sehr üppige Portion bestehend aus drei Stück Ripperl á etwa 20cm. Schade nur, dass auf jedem Brett die Ribs völlig unterschiedlich gegart bzw. gegrillt waren. Von super gut und knusprig bis noch etwas zu roh und fettig (siehe Fotos). Die Fleischqualität war sehr gut, da ich jeweils die am wenigsten gegarten Ripperl noch einen Tag danach am Holzkohlengrill fertiggrillte – ausgezeichnet. Dazu gab es eine sehr überschaubare Menge an frittierten „Hüttenerdäpfel“ und als Dip Knoblauch- und Cocktailsauce, die brav, aber wohl eher nicht hausgemacht waren. Zwiebel oder etwas Saures (Pfefferoni, Gurkerl,…) fehlten leider völlig als Garnitur. Der Preis für die üppige Portion war sensationell, man hätte aber mehr aus dem Gericht machen müssen. Halbfertiges zu servieren zeugt maximal von ziemlicher Gleichgültigkeit und Lieblosigkeit. In Summe ein gerade noch GUT, weil die Fleischqualität überzeugte.

Zweimal den „Steirischen Backhendelsalat“ (EUR 7,90) – gebackene Hühnerbruststreifen auf Erdäpfel-Blattsalat mit Kernöl. Das Huhn war sehr saftig und gut paniert. Knusprig und gut abgetropft wurden die Hühnerstreifen auf einem typisch „Wienerischen Salat“ (süßlich mariniert) serviert. Das Kernöl war von guter Qualität, die Paradeiser etwas grobmotorisch angerichtet – in Summe ein glattes GUT für eine mehr als ausreichende und gut schmeckende Portion.

Einmal die „Stelze für zwei Personen mit Senf, Kren, Pfefferoni und Hausbrot“ (EUR 14,90) – die Stelze wird hier nicht gesurt sondern „Natur“ gegart. Natürlich ist die Stelze (hintere Schweinsstelze) dann nicht mehr so überwürzt und kräftig salzig, aber man hat einen wunderbaren Schweinefleischgeschmack. Die Schwarte war sehr knusprig, das Fleisch butterzart und die dazu gereichte Menge an Senf, Kren, Pfefferoni und 4 Scheiben vom frischen Hausbrot mehr als ausreichend. Wir schafften sie zu zweit nicht, aber es war ein sehr schöner und auch noch günstiger Genuss. Einfach eine sehr gute und nicht so salzig gesurte Stelze, bei der die Würzung völlig ausreichte – ein glattes GUT bis knapp sehr gut.

Zweimal das „Schoko Dreierlei“ (EUR 5,40) – Mohr im Hemd, Schokoeis und Schokoladensauce = Schoko Dreierlei. Der Mohr natürlich nicht hausgemacht und noch dazu von der billigsten Sorte mit einer völlig falschen Form, sodass die Schokoladensauce nicht in den Kuchen einziehen konnte. Eine Kugel Fertigeis, etwas Fertigschokoladensauce mit Schlagobers dazu waren dann auch nicht wirklich berauschend – ein glattes MÄSSIG. Der große Mocca war ausgesprochen gut (EUR 3,60), wenn auch nicht gerade eine Occasion.

Für die Speisen gebe ich in Summe gerne ein geradliniges GUT, mit deutlichen Verbesserungsmöglichkeiten. Etwas mehr Liebe zum Detail und zur Garung der Speisen wären angebracht.

Den Service, der so gar nicht präsent war und lieber im Garten rauchte, denn sich um die Gäste kümmerte, gebe ich ein gut gemeintes MÄSSIG. Man war hier bei zwei Besuchen völlig desinteressiert und „übersah“ bewusst, dass man leeres Geschirr abräumen sollte. In Summe völlig desorganisiert und uninteressiert.

Das Ambiente verdient in Summe einfach nicht mehr als MÄSSIG, das Innenleben des Lokals ist völlig abgewohnt, die Sanitäranlagen eine einzige Zumutung. Rinnsale statt Pissoirs und einfach nur auf die Klomuschel aufgelegte und nicht befestigte Klobrillen….unterste Schublade, wie in einer schlechten Fußballkantine. Die Türen zwischen dem Nichtraucher- und Raucherbereich sind permanent offen und es ist kein Unterschied zwischen Nichtraucher- und Raucherbereich zu bemerken. Der Garten würde ein Gut verdienen, aber in Summe ist das alles sehr MÄSSIG. Das Lokal mieft innen einfach nur…

Fazit: leider wohl noch immer eines der besseren Lokale im Wiener Prater…leider, denn so verhaltet man sich dort auch. Man ist auf niemand angewiesen, und so wird einem dort auch begegnet. Die Speisen hätten Potential, aber man will offensichtlich nicht mehr erreichen. Der Gastgarten ist außerordentlich schön und es gibt einen eigenen eingezäunten Spielplatz mit einfachen Spielgeräten, aber stets in Sichtweite. Im Vergleich zu anderen Lokalitäten im Prater ist man hier noch immer sehr gut bedient, denn es wird per „Tipos“ kein „Beschiss“ betrieben - was man hatte, wird auch bezahlt. Das Lokal ist durchaus bodenständig und für die Portionen auch sehr preisgünstig, tolle Qualität ist hier nicht zu erwarten. Im Lokal ist einfach nur alles „miefig“ und „verraucht“ egal, wo man sitzt. Die Sanitäranlagen sind eine echte Zumutung – der Branntweiner um’s Eck hat besseren Standard zu bieten. Meine Empfehlung: der Besuch ist nur dann empfehlenswert, wenn man schon einmal im Prater ist, denn wo anders werden sie auch noch ungerechtfertigt abgezockt. Extra hierher fahren? Niemals.Weniger anzeigen

31. Figlmüller - Wollzeile

(1)
Wollzeile 5, 1010 Wien
Figlmüller - Durchgang Wollzeile & Richtung BäckerstraßeFiglmüller - Außenwerbung am LugeckFiglmüller - Außenwerbung am Lugeck
In diesem Guide weil: Sollte man unbedingt besucht haben - kein Teller ist so groß, wie das Schnitzel hier - Wiener Institution
SpeisenAmbienteService
19. Okt 2012
Das „Figlmüller“ in der Passage zur Wollzeile ist eine wahre Institution in Wien mit langjähriger Tradition. Im Prinzip ist dieses Lokal (nicht das...MehrDas „Figlmüller“ in der Passage zur Wollzeile ist eine wahre Institution in Wien mit langjähriger Tradition. Im Prinzip ist dieses Lokal (nicht das in der Bäckerstraße) der „Ur-Figlmüller“, jedoch hatte man 1905 zuerst einmal in der Hollandstraße begonnen – ein kurzes Intermezzo. Bereits in vierter Generation wird das „Figlmüller“ geführt - Hans & Thomas Figlmüller, beide eigentlich Betriebswirte, übernahmen die Agenden vom Vater, der leider erkrankte. Dass hier zahlreiche Touristen verkehren, und das Lokal stets gerammelt voll ist, darf niemand verwundern, steht der „Figlmüller“ doch in jedem Touristenführer. Daher wäre es auch völlig unfair und letztklassig dort einzukehren und nachher über den Massenauflauf zu schimpfen.

Gleiches gilt dafür, dass hier das Schnitzel nach „Wiener Art“ (vom Schwein) extrem dünn geklopft werden – für beides ist man hier bekannt, und man sollte es im Vornhinein bereits beachten. Man klopft die Schnitzel hier schon extrem dünn und natürlich werden damit die Fleischfasern zerstört – dieser Umstand ist aber allgemein bekannt und kein Geheimnis. Auch die Firmenphilosophie „Das Schnitzel muss in jedem Fall über den Tellerrand reichen“ ist seit Jahrzehnten schon beim „Figlmüller“ offen dargelegt. Ich persönlich hätte schon auch lieber Teller, die halt groß genug für das Schnitzel sein sollten, schon alleine aus hygienischen Gründen – Schnitzel am Tisch muss nicht sein, auch wenn man hierfür eben berühmt ist. Man ist seit 2011 ein AMA-Gastrosiegel-Betrieb (österreichische, regionale Produkte) und eine dementsprechende Produktauflistung ist im Eingangsbereich zu finden. Im „Tafelspitz 2012“ findet man den „Figlmüller“ mit 62 von 100 Punkten.

Nach wie vor wird die Tradition des „Ersten Pfaffstättner Weinhauses“ (Region Baden) hochgehalten, und daher wird kein Bier angeboten. „Bier hat im ehemaligen Weinhaus von Johann Figlmüller ebenso wenig Platz wie Fruchtsaft, Kaffee oder Mehlspeisen“, so die Kernaussage. Man bietet aber eine schöne Auswahl an Weinen, zum Großteil aus den eigenen Weingärten, sowie eigenen Traubensaft an. Auch ein hausgebrannter Weinbrand, der 24 Monate im Holzfass gelagert wird, wird offeriert. Die Speisekarte ist sehr übersichtlich und bietet traditionellerweise nur 13 Klassiker der Wiener Küche an (Schnitzel, Bries, Leber, Tafelspitz, Kalbsrahmgulasch, etc.), jedoch stehen beachtliche 12 tagesfrische Salate zur Auswahl - bemerkenswert.

Wir hatten natürlich reserviert, und so suchten wir nach dem Eintreten in das sehr traditionelle (auch von der Bauweise her) Lokal sofort einen Kellner auf. Ein ausgesprochen netter Kellner (Hr. Christian) begleitete meine beste Tochter von allen und mich durch den gesamten Lokalbesuch. Permanent strömten Leute in das Lokal und es ist daher, weil auch stets voll besetzt, weder lauschig noch romantisch ruhig. Erschreckend ist nur, wie wenig Benehmen etwa 90% der eintretenden Gäste (nicht nur Touristen!) haben. Man stürmt ins Lokal, sieht irgendwo einen leeren, aber natürlich per großer und deutlicher Kennzeichnung reservierten Tisch und setzt sich einfach. Unser äußerst zuvorkommender und höflicher Kellner bewies eine Engelsgeduld – ich könnte nicht stets die gleiche Leier zu ungehobelten Gästen mit guter Miene aufsagen. Auch schön zu beobachten, dass permanent mitten im Lokaleintrittsbereich, das Lokal ist nicht mit einem großen Foyer ausgestattet, die „Horden“ einfach wie die Böcke stumm, stets alle Gäste und Tische musternd, stehen bleiben. Aber unser Hr. Christian war stets Herr der Lage und nie unfreundlich oder gar grantig – eine wahrlich bewundernswerte Leistung.

Nachdem wir die Speisekarten rasch erhielten, bestellten wir einmal einen ausgezeichneten „Schilcher Sturm“ (EUR 3,20 für 0,25l) sowie den „Traubensaft aus eigenem Weinanbau“ (EUR 2,60 für 0,25l) ohne Aufpreis für das „Aufspritzen“ mit Leitungswasser auf 0,5l – beste Qualität, ein wunderbarer fruchtiger Saft.

Zweimal die „Tagessuppe = Leberknödelsuppe“ (je EUR 3,60) – eine sehr schmackhafte Rinderbouillon, aus dem hauseigenen Tafelspitz gekocht, wurde serviert. Vom Geschmack hätte sie für mich persönlich durchaus kräftiger sein dürfen, sie war aber geschmacklich sehr gut. Eine ausreichende Menge an gewürfeltem Gemüse sowie ein sehr gut gewürztes und hausgemachtes Leberknödel rundeten den Genuss ab. Ein glattes und sehr gutes GUT.

Zweimal das „Figlmüller Schnitzel“ (je EUR 13,90 ohne Beilage) – die Schnitzel waren erwartungsgemäß sehr dünn zu riesigen Fladen geklopft, sehr knusprig gebacken und fast fettfrei serviert. Man verwendet für die Schnitzel nur die Karreerose vom Schwein, die natürlich sehr mager ist – durch einen Schmetterlingsschnitt und permanentem Klopfen wird aus mind. 250g Fleisch ein etwa 30cm im Durchmesser großes Schnitzel. Keine Flachse, kein Knorpel, nur bestes Fleisch. Zum Ausbacken verwendet man drei verschiedene Pfannen, jedoch kein Butterschmalz sondern ein häufig gewechseltes Rapsöl, das aber eben neutral schmeckt. Auffallend war sofort, dass bei keinem der Schnitzel die Panier auch nur annähernd souffliert war, was aber auch bei einem dünnen Schnitzel zumindest stellenweise so sein sollte. Ich tippe auf zu stark angedrückte Brösel oder eigentlich noch viel mehr auf „vorpaniert und für den permanenten Andrang kühl gelagert“. Die Panier war aber geschmacklich eine Wucht. Es waren wohl einer der besten Brösel, die ich bisher bei einer Panier gegessen hatte. Perfekter Mahlgrad (kein „Paniermehl“) und ein wunderbarer echt „nussiger“ Geschmack. Sie stammen übrigens von der Bäckerei Schwarz aus für den „Figlmüller“ exklusiv gebackenen und geriebenen Kaisersemmeln – eine Wucht. In Summe gebe ich für ein doch außergewöhnliches Schnitzel ein glattes GUT, der Fleischgeschmack ging natürlich wegen der Dünne sehr unter.

Einmal den „Kleinen gemischten Salat“ (EUR 3,80) – frische Blattsalate, frischer Gurken-, Karotten- und Erdäpfelsalat wurden serviert. Angerichtet mit einer klassischen „Wiener Marinade“, also etwas süß und ohne Schnörkel, war der Salat ausgezeichnet und mehr als ausreichend - SEHR GUT. Meine beste Tochter von allen wollte zum Salat zwar ein Gebäck, jedoch beim Anblick der riesigen Salzstangen, ließ sie es lieber bleiben (siehe Foto).

Einmal den „Erdäpfel-Vogerlsalat“ (EUR 3,80) – ebenfalls ein sehr guter frischer Salat (hausgemacht) mit etwas Kernöl und frischem Schnittlauch wurde serviert. Hier nur ein glattes GUT, weil so geizig hätte man mit dem Kernöl nicht sein dürfen.

In Summe gebe ich für die Speisen ein glattes und ehrliches GUT. Manches war sogar sehr gut. alles war frisch und heiß serviert. Die Suppen, die Salate sind jedenfalls sehr zu empfehlen – für mich wird es wohl beim nächsten Mal das „Gebackene Bries“ werden.

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls ein glattes GUT. Das gesamte Lokal ist ein Nichtraucherlokal und der innere Gastbereich ist wirklich entzückend und urig. Eine große Gaststube mit typischen Gewölben, einer kleinen heimeligen Sitznische – sehr schön, traditionell und authentisch, jedoch teilweise einengend. Aber auch die verglaste Veranda, wo wir saßen, hatte seinen Reiz. Es ist nur sehr lästig, wenn permanent Menschen von der Straße aus durch die Scheibe auf deinen Teller reinglotzen. Natürlich rühmt man sich auch mit jedem je erschienenen Zeitungsbericht an der Wand. Toiletten im Außenbereich sind natürlich nicht der heutige Standard und im Winter besonders unangenehm (Schlüssel muss beim Kellner geholt werden), aber irgendwie passt das alles zur Tradition des „Figlmüller“ und wirkt dann fast schon liebenswert. In jedem Fall sind die Sanitäranlagen, gepflegt und sauber.

Der Service (Hr. Christian) erhält von mir ein ehrliches SEHR GUT und eine besondere Auszeichnung für Diplomatie und Geduld. Stets Herr der Lage, immer freundlich, zuvorkommend und auskunftsfreudig. Zu keinem Zeitpunkt (bewundernswert) grantig oder gar unfreundlich, selbst im größten Andrang nicht. Immer wieder wurde nach uns geschaut und Empfehlungen erhielten wir zu jeder Zeit. Leeres Geschirr war schnell abgeräumt und Bestelltes wurde rasch serviert.

Fazit: ich empfehle jeder/m einmal ein „Wiener Wahrzeichen“, wie es der „Figlmüller“ durchaus ist, zu besuchen. Traditioneller ist es eindeutig in der Wollzeile, in der Bäckerstraße jedoch ist das Getränke- und Speisenangebot deutlich erweitert (siehe Homepage). Durch den permanenten und enormen Andrang sollte in jedem Fall eine Reservierung erfolgen. Uns hat es bis auf die Enge und das Benehmen so einiger Gäste absolut gefallen – alles war stimmig. Es ist hier zwar nicht billig, aber ich finde die Preise für das Gebotene, die Lage und für den Namen, den man sich auch erst einmal erarbeiten musste, fair und gerechtfertigt. Günstige Tagesmenüs (EUR 8,90) und Tagesteller (EUR 7,90) werden auch angeboten. Ja, ein Touristenauflauf, aber eine klassische Touristenfalle, wo man einfach nur abgezockt wird, ist es definitiv nicht. Man sollte zumindest einmal den „Figlmüller“ besucht haben, daher auch meine Empfehlung.Weniger anzeigen

32. Artner auf der Wieden

Floragasse 6, 1040 Wien
Filetsteak 200g EUR 24,00 mit Olivenöl-Pipette und Sauce BearnaiseGedeck -Schwarzes Aschesalz, Maldon-Salz, Grammelschmalz, ButterGeräucherte Entenbrust auf Kirschparadeiser
In diesem Guide weil: Gehobene Küche, tolles Rind
SpeisenAmbienteService
28. Okt 2012
-> UPDATE ANFANG Zwei Filetsteaks vom Josper-Grill (á 200g / EUR 24,00) wurden beide MEDIUM bestellt. Die Fleischqualität war TOP, wunderbare Röst...Mehr-> UPDATE ANFANG
Zwei Filetsteaks vom Josper-Grill (á 200g / EUR 24,00) wurden beide MEDIUM bestellt. Die Fleischqualität war TOP, wunderbare Röstaromen vom Grill, serviert mit einer Pipette gefüllt mit feinstem Olivenöl, tolles Fleisch, aber...

Am gleichen Tisch ident bestellte Steaks doch ziemlich unterschiedlich zu servieren, darf nicht passieren. Unterschiedlicher CUT, daher auch unterschiedliche Größen und in weiterer Folge der Garpunkt eines Steaks überschritten, also zu durch. Die Sauce Bernaise dazu war ein Gedicht, die hausgemachten Pommes Frites bzw. Wedges als Beilagen ebenso. In Summe würde ich für den Steakgang, unter Berücksichtigung dessen, dass man ja beim mehrfach ausgezeichneten Artner sitzt, ein GUT geben.

Als Vorspeise hatten wir eine hausgeräucherte Entenbrust auf geschmolzenen Kirschtomaten mit Balsamico. Tadelloses leichtes Raucharoma, die Entenbrust zart und rosa unterstützt von den Cherrytomaten gestaltete sich dieser Gang als wahrer Genuss. Glattes SEHR GUT.
-> UPDATE ENDE

Über die „Artner’s“ könnte man ellenlang berichten. Eine Gastronomiefamilie durch und durch bis hin zum eigenen Weingut (Carnuntum) – gibt es bessere Voraussetzungen? Das „Artner auf der Wieden“ war das erste Restaurant von Markus Artner und erhielt im Jahr 2010 ein komplettes Facelifting inklusive einem „Re-Opening“ lt. Artner. Der Innenarchitekt, Hans Pimpel, setze vor allem auf die Farben gold, braun, blau und Sandstein, zahlreiche große Korblampenschirme über den Tischen…ein wunderbar warmes und mediterranes Ambiente wurde so geschaffen. Der Gast fühlt sich gleich wohl, und das Lokal wirkt sehr luftig und angenehm bequem. Auch die Sitzgelegenheiten, seien es die Korbstühle oder die bequemen Sitzbänke, sind absolut dafür geschaffen, um länger beim „Artner“ zu Verweilen.

Das „Artner auf der Wieden“ war das erste Lokal von Markus Artner, das den sündteuren „Josper“-Grill aus einer spanischen Edelschmiede (Barcelona) erhielt. Der Grill ist optisch eher unspektakulär, aber funktional hervorragend – schonende Hitze und gleichzeitig wunderbares aber, durch die geschlossene Form, dezentes Raucharoma. Die Anschaffung lag im fünfstelligen Eurobereich! In diesem Grill werden auch immer wieder Vorspeisen oder Desserts gegrillt. Auch die Holzkohle, die man sich extra aus Spanien (Region um Barcelona) besorgt, ist sündteuer, aber vom Brennverhalten und von der Hitzeentwicklung her TOP. Dass Artner auch auf Rindersteaks vom US-Herefordrind und von der Simmertaler Kalbin bzw. die eigene „Dry- Age-Kammer“, die die Fleischfaser verdichtet aber das Aroma sehr intensiviert, setzt, ist nur noch das Tüpfelchen auf dem „I“ (AMA-Gastrosiegel natürlich sowieso vorhanden).

Das Lokal „Artner auf der Wieden“ hat zahlreiche Auszeichnungen:
(1) Á la Carte 2012 - 58 Punkte, ein Stern
(2) Falstaff 2012 - 80 Punkte, eine Gabel
(3) Gault Millau 2012 - 14 Punkte, eine Haube und
(4) Tafelspitz 2012 – 78 Punkte, „Tafelspitz Tipp!“

Daher werde ich den „Artner auf der Wieden“ auch unter diesem Aspekt und in diesem Rahmen bzw. auf diesem Niveau etwas strenger bewerten müssen.

Ich berichte hier vom wohl umfangreichsten (mehrgängiges Menü) Besuch und möchte aber festhalten, dass jeder Besuch immer gepaart mit hoher Qualität und von hohem Geschmackserlebnisfaktor einherging. Vor dem Lokal befindet sich direkt an der Floragasse ein kleiner Gastgarten, der relativ ruhig, aber doch direkt an der Straße liegt. Nach dem Eintreten in das Lokal trifft man direkt an die sehr ansprechende und mediterran anmutende Schank mit direktem Blick in Richtung Küche. Über der Schank, auf großen Schiefertafeln, werden die Weinangebote verkündet. Wir wurden sehr freundlich von einem sehr gut gelaunten Kellner empfangen und gemäß unserer Reservierung zum Tisch geleitet, der sehr ansprechend und attraktiv eingedeckt war. Wir hatten bei diesem Besuch einen „Spezialgutschein“ von Daily Deal unter dem Motto „Luxuriöses 5-Gänge-Überraschungsmenü für Zwei im Hauben-Restaurant ARTNER auf der Wieden“ (Kaufpreis = EUR 69,00, Gutschein-Wert = EUR 138,00).

Prompt wurde uns die Getränkekarte gebracht, und wir bestellten als Aperitif zweimal den „Aperol Spritz“ (EUR 5,00). Sehr gut gekühlt, schön frisch und spritzig, aber leider waren die Gläser doch mit deutlichen Kalkspuren versehen, das dürfte nicht übersehen werden (siehe Foto). Für das Gedeck (EUR 2,50 pro Person) erhielten wir frisches Hausbrot mit „Maldon Meersalzflocken, Aschesalz, Butter und Kürbiskernbutter“. Alles wirklich schmackhaft und gut, besonders überraschend das hausgemachte „Aschesalz“, für das die teure Holzkohle gesiebt und mit Meersalz vermischt wird – ein tolles Aroma und ein bemerkenswerter Genuss. Unverzeihlich waren jedoch die zahlreichen Flecken auf der Brotserviette (siehe Fotos) – wie kann so etwas in einem Haubenlokal durchgehen?

Jetzt baten wir um eine Weinempfehlung, da es sich ja um ein Überraschungsmenü handelte. Natürlich besteht die Weinkarte ausschließlich aus Weinen aus den eigenen Weingärten (Artner / Carnuntum - Höflein), was dem Genuss aber keinen Abbruch tut, denn Artner hat wirklich für uns hervorragend schmeckende Weine zu bieten. Zunächst entschieden wir uns lt. Empfehlung für einen „Artner Riesling Aubühl 2011“ (EUR 4,20 das Achtel), der zu den nachfolgenden Gängen ausgesprochen gut passte und uns ausgezeichnet schmeckte. Er hatte eine wunderbar fruchtige Note, nach Pfirsich und Marille schmeckend, mit einer schönen und zarten Restsüße. Später hatte ich noch einen „Chardonnay Aubühl 2010“ (EUR 4,20 das Achtel), der eine sehr herzhafte Frische mit sehr feiner Säure hatte. Beide Weine waren absolut SEHR GUT und daher auch ein SEHR GUT für die Empfehlung des profunden Kellners. Die Karaffe Wasser war natürlich inklusive und wurde permanent aufgefüllt. Leider war aber auch ein Wasserglas ziemlich abgeschlagen, trotzdem wurde es so serviert – das darf einfach nicht passieren.

Als Gruß aus der Küche erhielten wir eine „Aufgeschäumte Gemüsecremesuppe im Glas serviert“, die einen tollen und etwas „erdigen und rübigen“ Geschmack mit leichter, aber deutlich erkennbarer Kreuzkümmel-Note hatte. Einfach nur AUSGEZEICHNET!

Gang 1 = „Wildkräutersalat mit Büffelmozzarella, Karotten-Orangen-Dressing und Basilikumpesto“ – ein Traum von einem Salat, ein noch größerer Traum von einem „g’schmackigen“ und cremigen Büffelmozzarella mit einem Dressing, das ab diesem Zeitpunkt in meinem persönlichen Repertoire gespeichert war – das passte wirklich so etwas von gut. Ich mache viele Pesti selbst, dieses Basilikumpesto war aber auch sehr gut, daher für den Gang ein glattes SEHR GUT, nicht mehr und nicht weniger!

Gang 2 = „Getrüffelte Topinambur-Schaumsuppe“ – ein tatsächlich herrlich aufgeschäumtes Süppchen, das so sehr intensiv nach meinen geliebten Topinambur schmeckte (die gehören nicht zu den Erdäpfeln sondern eher zu den Rüben und Sonnenblumengewächsen), ein einziger Traum für mich, wie war das Überraschungsmenü bisher doch gelungen. Auch meine beste Ehefrau von allen blickte einfach nur zufrieden vor sich hin…das Trüffelöl (aromatisiert und nicht mit gehobelten Trüffeln) vollendete den Genuss, wenn auch eben nicht ganz. In Summe aber ein tolles SEHR GUT ohne Wenn und Aber.

Gang 3 = „Gegrillter Zander auf Paprikaschaum mit Paprika-Zwiebel-Confit“ – der Zander noch wunderbar saftig aber trotzdem außen knusprig, besser kann man ihn nicht braten. Der Paprikaschaum war weit dezenter als das Paprika-Zwiebel-Confit, was aber in der Natur der Sache liegt. Gleiche Aromen hier mehrfach zu verwenden war doch eher einfallslos, wenn auch alles SEHR GUT schmeckte.

Gang 4 = „Perlhuhn mit Steinpilzpolenta und gebratenem Jungzwiebel“ – leider der schwächste Gang im Menü, aber eigentlich auch der anspruchsvollste, denn das Perlhuhn lässt kaum Garzeitschwankungen zu – von saftig bis trocken = ein kurzer Weg. Die Steinpilzpolenta war wunderbar cremig und sehr gut, die gebratenen Jungzwiebel keine tatsächlich tolle Küchenleistung. Die Perlhuhnbrüste waren leider extrem trocken, die anderen Teile davon jedoch wirklich sehr gut und noch saftig. Unterschiedliche Garvorgänge müssen eben unterschiedlich ausgeführt werden, das ist hier nicht passiert. Ein gerade noch SEHR GUT, aber man sollte nicht alle Perlhuhnteile gleichzeitig in die Pfanne oder auf den Grill „werfen“, das geht nicht gut. Ja, lästern auf hohem Niveau, aber es ist eben der „Artner auf der Wieden“.

Gang 5 = „Kokoseis-Trüffel aus Mangospiegel“ – das war ein einziger zart schmelzender Traum aus weißer Trüffel mit nussigem Aroma und in einem tollen Kokosmantel. Der Mangospiegel, verfeinert mit frischen Beeren und einem Minzeblatt, harmonierte perfekt dazu. Cremiger und besser, offensichtlich so gewollt interpretiert, geht nicht. Daher gebe ich hier auch ein glattes AUSGEZEICHNET!

Der „Große Espresso“ (EUR 3,90) zur Nachspeise war abermals vorzüglich, wiewohl ich mir die Spezialmarke leider nicht gemerkt habe. Meine beste Ehefrau von allen hatte als Digestif einen sehr guten und milden „Grappa Barrique“ (auch da habe ich mir leider nicht die Sorte gemerkt) um ehrliche wenn auch nicht günstige EUR 5,80.

Für die Speisen gebe ich quer durch den Gemüsegarten ein glattes und ehrlich gemeintes SEHR GUT in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Hier kann man einfach wirklich gut kochen und es ist alles wunderbar schmackhaft. Kleinigkeiten verhinderten das „Ausgezeichnet“, aber dafür wäre noch etwas Arbeit angesagt (siehe Perlhuhn).

Für das Ambiente gibt es leider nur ein GUT, weil Kalkspuren am Glas, schmutzige Brot-Servietten, abgeschlagene Wassergläser einfach nicht sein dürfen. Sonst wäre es ein glattes sehr gut geworden. Aber mehr ließ die Leistung (siehe Fotos) einfach nicht zu. Die Sanitäranlagen sind sehr gepflegt und wohlriechend, jedoch verstehe ich das wasserlose System noch immer nicht ganz – es ist aber ein toller Beitrag zum Umweltschutz.

Dem Service, wir waren gesegnet mit einem „g‘standenen Österreicher“, der stets präsent und freundlich war, kann ich nur ein SEHR GUT geben. Die Weinempfehlung war TOP, die Freundlichkeit war TOP, kaum hatten wir das Wasserglas geleert, wurde nachgefüllt, kaum einen Gang fertig gegessen, wurde das Geschirr abgeräumt…jede Frage von mir ehrlich und offen beantwortet, manche Frage halt erst in der Küche geklärt…lieber „Artner auf der Wieden“ haltet diesen Kellner mittleren Alters…der ist TOP!

Fazit: Die Preise hier sind natürlich gehoben, wer „billigstes 3-Gänge-Menü“ will, sollte wo anders hingehen, das liegt klar auf der Hand. Die Karte im Internet ist aber mehr als ausführlich und sich nachher über die gehobenen Preise hier beschweren wäre eher schwach und unter der Gürtellinie. Wer hier einkehrt, sollte definitiv etwas Geld einstecken haben, oder zumindest eine gültige und gedeckte Kreditkarte – für uns war es aber immer jeden Cent wert. Auch die Mittagsmenüs (nicht 08/15-„Saftschnitzel mit Nudeln“) empfinde ich für dieses Lokalniveau als durchaus günstig. Sie werden auch sehr gut angenommen. Das Steakessen wird hier von mir noch separat bewertet, da es ein völlig eigenes Kapitel ist, schon alleine durch den Josper-Grill. Festhalten möchte ich aber auch noch, genau so geht man mit Gutschein-Kunden um, TOP-Qualität, TOP-Service und einfach ein TOP-Genusserlebnis! Man hat es beim „Artner auf der Wieden“ völlig richtig interpretiert und ausgeführt! Hingehen und ausprobieren – eine echte und ehrlich gemeinte Empfehlung von mir. Dieses Lokal empfehle ich bedingungslos und mit reinem Gewissen, denn über die leichten Schwächen habe ich sowieso ausführlich berichtet!Weniger anzeigen

33. Gasthof - Pension Unsinn

Himberger Straße 49, 1100 Wien
Unsinn - VisitenkarteUnsinn - VisitenkarteUnsinn - Rechnung für fünf Personen
In diesem Guide weil: Alteingesessene Institution in Wien
SpeisenAmbienteService
17. Mai 2014
Der „Gasthof-Pension-Unsinn“ kann von sich mit Fug und Recht behaupten, eine Institution in Favoriten zu sein. Besteht dieses Gasthaus doch bereits...MehrDer „Gasthof-Pension-Unsinn“ kann von sich mit Fug und Recht behaupten, eine Institution in Favoriten zu sein. Besteht dieses Gasthaus doch bereits seit 1951, gegründet damals von Franz Unsinn, und nun in bereits dritter Generation geführt. Ein recht großer Gasthof mit angeschlossener, eher einfacher Pension, jedoch ausreichend komfortabel, um nach der einen oder anderen Feier einfach umzufallen, so erforderlich.

Beim Eintreten in das Lokal fühlt man sich sofort wie bei einer Zeitreise in Wirtshäuser aus der eigenen Jugendzeit – ist hier die Zeit stehen geblieben? Eine massive alte Holzschank mit integrierter Kühlvitrine und dahinter der mächtige Kühlschrank, ein Klassiker mit seinen schweren Metall-Beschlägen und den typischen Chrom-Hebeln zum Öffnen, hier sogar in einer seitlich begehbaren Variante ausgeführt. Der Schankraum, der zugleich auch der erste Gastraum ist, ist wohl seit der Gründungszeit mit massivem Holz vertäfelt, wie es früher in jedem Wirtshaus üblich war.

Freundlich wurden wir empfangen und an unseren reservierten Tisch, der besten Ehefrau von allen zuliebe im Raucherbereich, geführt. Der Schankraum sowie der zweite Gastraum danach sind den Rauchern gewidmet – sie sind also offensichtlich sehr willkommen beim „Unsinn“. Hinter diesem Raum befindet sich dann ein weiterer Gastraum, eher schon ein Saal, der dann den Nichtrauchern gewidmet ist. Ein mächtiger offener Kamin vermittelt in diesem Saal sofort einen gewissen Wohlfühlfaktor. Zu unserem Besuch war der Saal in der Mitte leer geräumt, da man eine „Line-Dance-Gruppe“ erwartete.

Der Kellner war stets gut gelaunt und immer für einen Schmäh zu haben, ein Wiener Original ohne jedoch das für Wien sonst typische, fast zu erwartende, „Granteln“ gelernt zu haben. Bereits beim Telefonat zwecks Reservierung, ich wollte für meine beste Tochter von allen auch noch eine von mir gemachte Geburtstagstorte mitnehmen und erkundigte mich daher, ob das möglich wäre, wurde mir freundlich lachend „Jo, jo, den Kaffee dazua werden’s jo hoffentlich oba bei uns trink’n und ned mitnehman…..hahaha….sicher können’s, des kost nix!“ geantwortet. Sehr sympathisch!

Da wir hier beim „Unsinn“ von einem Gasthof, besser eigentlich von einem echten Wirtshaus sprechen, wird meine Bewertung auch unter diesem Aspekt vorgenommen. Die vielen Tafeln vor dem Lokal mit diversen Angeboten hatten wir bereits bemerkt und gelesen. Wir waren sehr erstaunt, ob der günstigen Preise. Der Blick nun in die Speisekarte bestätigte uns dieses Gefühl, und wir begaben uns auf die bereits zweite Zeitreise zu etwa dem Zeitpunkt der Schilling-Euro-Umrechnungszeit – teilweise schon nostalgische Preise.

Wir waren insgesamt zu fünft, und ich werde daher nur auf einige Speisen im Detail eingehen. Die Getränke, bestehend aus „Schlossgold Alkoholfrei“ (EUR 3,00), „Weißer Spritzer“ (EUR 1,70 !!) sowie „Obi-Leitungswasser“ (EUR 2,40) wurden alle tadellos und kühl serviert. Das Weinangebot umfasst zwar erwartungsgemäß keine hochtrabenden Spitzenweine, jedoch einen guten Querschnitt von typischen Hauer-Weinen.

„Grießnockerlsuppe“ (EUR 1,90) – diese war brav gemacht und mit Suppenwürzer –typischer Geschmack aus meiner Kindheit - nachgewürzt. Eine brennend heiße Suppe und ein schön flaumiges, ausreichend großes Grießnockerl wurden serviert – glattes GUT für eine klassische Wirtshaussuppe. Gleiches gilt auch für die „Frittatensuppe“ (EUR 1,90), mit hausgemachten Frittaten.

„Gebackene Hühnerstreifen auf gemischtem Salat“ (EUR 5,90) – saftige Streifen vom Hühnerfilet auf typischem Wirtshaussalat mit süßlicher Wiener Marinade kamen mit knuspriger Panier an den Tisch. Eine Portion, die von meiner besten Tochter von allen, eigentlich eine brave Esserin, nicht bewältigt werden konnte. Ebenfalls ein glattes GUT, bedingt aber durch den Salat, der hauptsächlich aus dem billigen, geschmacklosen Eisbergsalat bestand, eben kein sehr gut.

„Lungenbratenspieß mit Gemüse allerlei und Pommes Frites“ (EUR 7,90 – vom Schwein) – der Spieß war durchaus gut gewürzt und auch gut gegrillt, neigt doch Schweinefilet gerne zum Trockenwerden, was hier absolut nicht der Fall war. Nur zwei kleine Scheiben Speck für einen ganzen Spieß und totgegartes, billiges TK-Gemüse trübten den Gesamteindruck jedoch. Andererseits war die Fleischqualität TOP und kein Wirt hat etwas, unter dem Aspekt der hier günstigen Preise, zu verschenken. Die Pommes Frites dazu waren ebenfalls von der dünnen TK-Sorte und daher nicht aufregend jedoch sehr knusprig, die Cocktailsauce hausgemacht und brav, der Zwiebelsenf, hier unverständlicherweise mit etwas Ketchup angerührt, eher unpassend. In Summe müsste man eigentlich fairerweise MÄSSIG geben, trotz des schmackhaften und noch saftigen Spießes. Auch der von meiner besten Ehefrau von allen extra bestellte „Grüne Blattsalat“ (EUR 2,10) bestand lediglich aus Eisbergsalat.

„Cordon Bleu mit gemischtem Salat“ (EUR 7,80 – vom Schwein) – sehr gut paniert, noch besser mit sowohl g’schmackigem Schinken als auch Käse gefüllt, der beim Anschneiden sofort herausquoll. Sehr gut abgetropft und nicht gerade eine Kleinigkeit – so präsentierte sich dieses tadellose „Cordon Bleu“. Dazu hatte ich noch extra die bereits erwähnten Pommes Frites bestellt (EUR 2,10). Der gemischte Salat dazu, eine typische Wirtshausmischung mit Erdäpfel-, Kraut-, Sellerie- und etwas grünem Salat (natürlich Eisberg), ließ samt guter Marinade nur den Wunsch nach dem klassischen Rote-Rüben-Salat offen. Ein glattes und sehr gutes GUT.

Die abschließende Kaffeerunde bestand aus „Cappuccino“ (EUR 2,30) sowie „Kleinen Espressi“ (á 1,40), die allerdings etwas dünn waren.

In Summe gebe ich für die Speisen beim „Unsinn“ gerne ein glattes GUT. Bei derart günstigen Preisen muss man natürlich irgendwo Abstriche machen, hier insbesondere bei den Beilagen. Das verwendete Fleisch ist aber durch die Bank von guter Qualität.

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls gerne ein glattes GUT. Trotz des offensichtlichen Alters des Interieurs ist alles sehr gepflegt und sauber. Romantisch oder lauschig ist das Lokal sicher nicht – hier kann es schon einmal etwas lauter werden, besonders wenn über den „Haus-Fußballverein“, Rapid Oberlaa, der um die Ecke spielt, diskutiert wird. Karl Farkas sagte einmal: „Man muss stets mit der Zeit gehen, sonst muss man mit der Zeit gehen!“, dies trifft aber auf das „Unsinn“ absolut nicht zu, und das ist auch gut so. Ein ursprüngliches, originales und authentisches Wiener Wirtshaus. Auch hat man einen netten Gastgarten, direkt entlang des Liesingbach gelegen, anzubieten. Wetterbedingt konnten wir diesen leider nicht nutzen.

Der Service bekommt von mir sogar ein glattes SEHR GUT, in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Man hat sich reizend und gut gelaunt um uns gekümmert. Immer wieder die Frage: „Passt eh alles?“ und „Darf ich noch etwas bringen?“ – was will man in einem Wirtshaus mehr? Das separate Bezahlen ohne Vorankündigung wurde mit keiner Silbe moniert, sondern viel mehr als „sowieso klar“ akzeptiert.

Fazit: ein g’standenes, gemütliches und klassisches Wiener Wirtshaus ohne Kücheneskapaden, Gourmetschmankerl oder Experimentalküche, mehr als nur ausreichend große Portionen zu teilweise historischen Preisen, angenehme Küchenzeiten (Mo - Sa von 8:30h – 23:00h), Toiletten zwar nur über den Hof zu erreichen, dafür aber sauber und gepflegt und darüber hinaus auch noch das berühmte kleine „Maggi-Flascherl“ am Tisch, das für typische Wiener Wirtshäuser sowieso immer schon zwingend war – das alles ist der Gasthof „Unsinn“, den ich durchaus gerne empfehle. Eine Zeche in Höhe von EUR 77,50 für FÜNF Personen ist sicher auch nicht alltäglich. Ein paar Parkplätze vor dem Lokal sowie eine große Räumlichkeit für Feiern vervollständigen das Angebot. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist nicht ganz so toll, aber dafür kann der „Unsinn“ nun wahrlich nichts.Weniger anzeigen

34. Simmeringer Bier- und Kulturschmankerl

Simmeringer Hauptstrasse 152, 1110 Wien
Simmeringer Bier- & Kulturschmankerl - Geb. Emmentaler mit Preiselbeeren & Sauce Tartare (EUR 8,50)Simmeringer Bier- & Kulturschmankerl - Geb. Emmentaler mit Preiselbeeren & Sauce Tartare (EUR 8,50)Simmeringer Bier- & Kulturschmankerl - Doppelter Espresso (EUR 4,20)
In diesem Guide weil: Sehr empfehlenswert...entzückender Gastgarten
SpeisenAmbienteService
18. Mai 2014
Das „Simmeringer Bier- & Kulturschmankerl“ befindet sich in einem Altbau-Eckhaus auf der Simmeringer Hauptstraße, wo vorher das „Junior´s Wirtshaus...MehrDas „Simmeringer Bier- & Kulturschmankerl“ befindet sich in einem Altbau-Eckhaus auf der Simmeringer Hauptstraße, wo vorher das „Junior´s Wirtshaus Zum Nepomuk“ und noch viel früher einmal eine Pizzeria ansässig war. Schon von außen merkt man, hier hat man ein typisches Wiener Wirtshaus bzw. Gasthaus zu erwarten. Kein Gourmettempel, kein Hauben- oder Sternelokal, dafür aber eine bodenständige und vor allem traditionelle Wiener Gaststätte.

Sicherheitshalber auch rechtzeitig reserviert, treten wir in das Lokal im Nichtraucherbereich ein. Nach bloß einem kurzen Moment werden wir empfangen, und unser Tisch wird uns gezeigt. Das Lokal ist eher rustikal mit Holzstühlen, -bänken und –tischen eingerichtet, überall jedoch die Tische mit Tischtüchern eingedeckt. Ins Auge sticht natürlich sofort der große, gemauerte Pizzaofen, ein Relikt aus vergangener Pizzeria-Zeit, der allerdings aus feuerpolizeilichen Gründen nicht mehr verwendet werden darf. Somit dient der Ofen lediglich als Einrichtungsstück.

Auch Raucher sind hier willkommen, ein bei der Schank eingerichteter Gästeraum wurde zum Raucherbereich deklariert. Im Kellerbereich befindet sich ein weiterer Gastraum, eigentlich ein Saal, in dem eine Bühne für diverse Veranstaltungen (Musikerauftritte, Live Musik, etc.) sowie eine Schank bzw. Bar errichtet wurden. Persönlich finde ich den Kellerbereich, in dem auch Feste oder Feiern veranstaltet werden können, nicht so heimelig, wirkt der Saal auf mich doch eher wie ein Seminarraum mit Schank und Bühne. Eine Sanitäranlage gibt es sowohl ebenerdig, als auch im Kellergeschoss – in Ordnung, gepflegt.

Im Rahmen und auf dem Niveau eines Wiener Gasthauses werde ich die Bewertung durchführen und auf einen Auszug unserer Speisen (wir waren sechs Personen) im Detail eingehen. Der Blick in die Speisekarte bestätigt die Annahme und Erwartung, dass hier vorwiegend klassische, traditionelle Wiener Küche geboten wird. Bekanntes aus der Wiener bzw. Österreichischen Küche wie „Wiener Schnitzel vom Schwein“, „Gebackene Schweinsleber mit Erdäpfel-Mayonnaise Salat“, „Backhendl mit oder ohne Haut“, „Cordon bleu vom Schwein oder Pute“, „Gebackene Blunzenradl'n“, „Rindsgulasch mit Butternockerl“ oder auch „Alt Wiener Beuschel mit Semmelknödel“, „Fiakergulasch mit Semmelknödel Grillwürstel, Spiegelei und Fächergurkerl“ und „Geröstete Leber vom Schwein mit Petersilerdäpfel“ stehen hier am Programm. Erwähnenswert ist noch: annähernd jede Speise aus der Karte kann in kleiner, sogenannter „Senioren-Portion“, oder in normaler Portionsgröße bestellt werden – BRAVO!

„Frittatensuppe“ (EUR 2,90) – brave Rinderbouillon, nicht künstlich überwürzt und handwerklich gut gemachte Frittaten wurden serviert. Ein glattes GUT für eine klassische Wirtshaussuppe, die Spaß machte. Für die „Nudelsuppe“ (EUR 2,90) und die „Leberknödelsuppe“ (EUR 2,90) gilt jeweils Gleiches, lediglich der Leberknödel konnte geschmacklich nicht überzeugen.

„Backhendlsalat mit Kernöl“ (EUR 7,80) – die Hühnerfilets in Streifen geschnitten, brav paniert und gebacken, waren innen noch saftig und völlig in Ordnung. Der Salat war frisch und nach Wiener Art (süßlich) mariniert, das Kürbiskernöl ging, ob der spartanischen Gebrauchsweise, unter. In Summe ein GUT.

„Gebackene Champignons mit Sauce Tartare“ (EUR 6,10 / kleine Portion) – die Champignons waren ebenfalls gut paniert und sehr gut abgetropft. Lobenswert ist zu erwähnen, dass man ausschließlich kleinere Champignons oder teilweise geviertelte verwendete. Die Sauce Tartare dazu war hausgemacht, aber nicht aufregend. In Summe auch hier ein glattes GUT. Mit einem extra bestellten „Grünen Blattsalat“ (EUR 2,90) sowie separat bestellten „Preiselbeeren“ (EUR 0,50) rundete meine beste Ehefrau von allen ihr Mahl ab.

„Hühnerleber gebacken mit Sauce Tartare“ (EUR 8,60) – die Leber von guter Qualität und schmackhaft, penibel geputzt, keine einzige bittere Stelle von der Galle, jedoch mit einigermaßen katastrophaler Panier. An fast jedem Leberstück löste sich die Panier ab, und manche Leberstücke waren regelrecht unpaniert frittiert am Teller. So präsentiert sich in der Regel schon lange vor dem Servieren Paniertes, das dann recht kalt bis zur eigentlichen Verwendung gelagert wird. Daher leider auch nur ein MÄSSIG.

„Mohr im Hemd“ (EUR 4,50) – ein sehr guter und schokoladiger, hausgemachter Kuchen wurde serviert. Die Portion, ob der Formgröße, sehr mächtig, mit viel Schokoladendsauce aus der Flasche vollendet. Ein sehr gutes GUT.

„Baileysnockerl“ (EUR 4,60) – die Nockerl waren wunderbar flaumig wie Wölkchen. Der für den Baileys-Likör so typische Geschmack kam wunderbar durch. Verziert mit etwas Schokoladen- und Erdbeersauce aus der Flasche waren diese trotzdem wirklich SEHR GUT.

Unsere Getränke, „Gösser Naturgold Alkoholfrei“ (EUR 3,10), „Apfelsaft-Leitungswasser“ (EUR 2,20), „Eistee Pfirsich“ (EUR 2,60) und „Weißer Spritzer“ (EUR 1,90), waren allesamt gut temperiert und tadellos. Der Kaffee, „Doppelter Espresso“ (EUR 3,40) sowie eine „Melange“ (EUR 2,70), schmeckte ebenfalls völlig in Ordnung.

In Summe gebe ich den Speisen gerne ein glattes GUT, aber mehr war es nicht. Irgendwie fehlte bei allen Speisen das gewisse Etwas oder der letzte Kick. Durchaus braves und geradliniges Wirtshausessen, aber auch relativ austauschbares. Die Preise sind durchwegs als moderat zu bezeichnen. Saisonale Schmankerl wie Spargelzeit, Heringsschmaus oder Ähnliches werden immer wieder angeboten. Interessanterweise ist man das erste Wiener Gasthaus mit dem Gösser-Bier braufrisch vom sogenannten Frischetank, der mächtig thronend beim Weg auf die Sanitäranlage bewundert werden kann.

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls ein glattes GUT. Ein ansprechender Gastraum im Erdgeschoß, weniger ansprechende Räumlichkeiten im Kellerbereich sowie ein Innenhofgarten für etwa 45 Personen und zusätzlich ein Schanigarten für etwa 50 Personen runden das Platzangebot ab.

Der Service war freundlich aber nicht auffallend gut. Gebrauchtes Geschirr blieb schon gerne einmal länger am Tisch stehen und Getränkebestellungen waren nicht immer, wie gewünscht, möglich. Die Verabschiedung jedoch war äußerst herzlich, daher gebe ich auch hierfür ein GUT.

Fazit: das Lokal ist durchaus zu empfehlen, bietet es doch eine recht üppige Speisekarte aus der traditionellen Wiener Küche zu sehr fairen Preisen. Aktionen wie Wochenmenü & Wochenschmankerl, Tagesmenüs zu günstigen EUR 5,90 (drei Menüs zur Auswahl: Suppe & Fleischspeise, Suppe & Vegetarisch oder Suppe & Wiener Schnitzel – wochentags von 11:00h – 14:30h), einen Jazz-Brunch, Grill-Abende „All you can eat“ um EUR 17,90/Person und andere Live-Veranstaltungen locken zusätzlich zum Stammpublikum auch neue Gäste in das Lokal – ein sehr breit gefächertes, buntes Angebot. Der Internetauftritt ist ansprechend, umfassend informativ und gut strukturiert. Das „Simmeringer Bier - & Kulturschmankerl“ ist ein durchaus sympathisches und recht gemütliches Wirtshaus ohne kulinarische Höhenflüge, jedoch mit brav gemachter Küche.Weniger anzeigen

35. Der Kuckuck

(1)
Himmelpfortgasse 15, 1010 Wien
Der Kuckuck - LokalaußenansichtDer Kuckuck - LokalaußenansichtKuckuck - Visitenkarte
In diesem Guide weil: Extrem entzückendes Lokal
SpeisenAmbienteService
2. Jul 2014
Das Restaurant „Der Kuckuck“ befindet sich in einem historisch denkmalgeschützten Haus aus dem Mittelalter in der Himmelpfortgasse. Das „Paltische ...MehrDas Restaurant „Der Kuckuck“ befindet sich in einem historisch denkmalgeschützten Haus aus dem Mittelalter in der Himmelpfortgasse. Das „Paltische Haus“, wie es nach dem Grafen Palfin gegen 1700 benannt wurde, ist lediglich wegen eines damaligen Schreibfehlers zum „Paltischen Haus“ geworden. Schon die barocke Fassade lässt vermuten, dass es sich um ein sehr altehrwürdiges Gebäude handeln muss, wo das Restaurant, „Der Kuckuck“, angesiedelt ist. Angeblich fand man bei Grabungen an diesem Ort sogar einen römischen Marmorkopf, einen Torso und andere antike Stücke, welche heute im Historischen Museum der Stadt Wien ausgestellt sind. Erst rund um 1800 wurde das Haus vom früheren Himmelpfort-Kloster zu einem Bürgerhaus.

Von außen wird das Lokal schon von weitem sichtbar, wie im alten Wien traditionell üblich, per schmiedeeisernem Nasenschild bzw. Zunftzeichen, in Form eines Kuckucks, beworben – einfach wunderschön. Vor dem Lokal stehen eine große Laterne am Boden und ein Notenständer mit Tagesempfehlungen des Restaurants – ein entzückendes Lokal auch bereits von außen.

Aber auch im Inneren des Lokals merkt man sofort die historische Bauweise, alleine schon durch die alten, romanischen Deckengewölbe, die sicher nicht aus jüngster Zeit sind. Dadurch, dass das Lokal recht klein und heimelig überschaubar ist, besteht es doch nur aus einem einzigen Gastraum, hat man irgendwie das Gefühl, man ist bei Freunden im großen Wohnzimmer zu Gast. An den Wänden zahlreiche Kuckucksuhren, teilweise verschieden eingestellt und glücklicherweise nicht alle betriebsbereit, eine hinreißende kleine Schank, dahinter ein Vitrinenschrank, wie er auch in jeder Altbauwohnung stehen könnte, bemalte, offensichtlich sehr alte Holzbänke, klassische „Wirtshausstühle“ aus Holz und teilweise wackelige, leider moderne, schlichte Tische – das ist „Der Kuckuck“. Die Tische sind bei Einkehr allesamt adrett eingedeckt, Stoffservietten obligat.

„Der Kuckuck“ bietet grundsätzlich klassische Wiener Küche wie Tafelspitz, Wiener Schnitzel vom Kalb, Rindsgulasch oder Ähnliches – ein dreigängiges Menü wird um EUR 29,50 angeboten, für das Gedeck verrechnet man EUR 2,50. Die beste Ehefrau von allen und ich waren schon einmal hier, jedoch liegt dieser Besuch bereits etwa ein Jahr zurück. Damals waren wir, hinsichtlich der Beilagen, nicht sehr begeistert: recht zerkochtes, billiges TK-Gemüse, sehr geschmacklos. Trotzdem wollten wir das Lokal noch einmal besuchen, weil uns das Ambiente so gefallen und die sonstigen Speisen recht gut geschmeckt haben.

Im Hintergrund spielte es während des gesamten Besuches über „Wiener Musik“ in Form von Heurigenmusik, Wiener Lieder, klassische Wiener Walzer oder auch Zithermusik à la „Dritter Mann“ - dezent und in angenehmer Lautstärke. Heute war der Chef persönlich, ein aus asiatischer Familie stammender junger Mann, Huabo Chen, alleine für den Service verantwortlich, der unter anderem auch in Salzburg die Gastronomie gelernt hat. Freundlich empfangen und sofort an unseren Tisch geleitet, nahmen wir Platz.

Als Gedeck (EUR 2,50) gab es ein ausgezeichnetes hausgemachtes Nussbrot mit hausgemachter Tomatenkräuterbutter, nicht unbedingt so besonders kreativ-innovativ, aber sehr gut schmeckend.

1.Gang – „Lachs-Avocado-Tatar mit Limetten-Crème-fraîche und kleinem Salat“
Das Lachs-Avocado-Tartar wurde mit dem Messer in Stücke gehackt, sehr gut abgeschmeckt, und der Lachs harmonierte mit der Avocado wunderbar – so soll es sein! Ein sehr guter frischer Blattsalat, eher würzig mariniert, hatte keine einzige schlechte Stelle und schmeckte ebenfalls sehr gut, die immer und überall übliche Balsamico-Glace-Malerei muss man halt hinnehmen. Die Limetten-Crème-fraîche war ausgezeichnet und passend frisch. Ein glattes SEHR GUT.

2.Gang – „Apfel-Karotten-Suppe“
Die Suppe war ausreichend gewürzt, der Jahreszeit entsprechend nicht mit Obers erschlagen und blieb daher schön erfrischend. Gefehlt hat lediglich das Apfel-Aroma, das war durch die Süße der Karotten nur als Hauch zu schmecken. In Summe aber ein glattes GUT.

3.Gang – „Bärlauch-Ricottastrudel auf Schnittlauchsauce“
Geplant wären „Hausgemachte Kürbisravioli in Spinatoberssauce“ gewesen, jedoch ist die Kürbiszeit definitiv vorbei, und daher war es uns auch lieber, stattdessen etwas saisonal Passendes angeboten zu bekommen. Die Schnittlauchsauce war keine klassische Schnittlauchsauce, wie man sie vom Tafelspitz her kennt, mit Semmel und Ei gefertigt, sondern vielmehr eine einfach glattgerührte Rahmsauce mit sehr frischem und geschmacksintensivem Schnittlauch und entsprechend abgeschmeckt. Der Strudel wurde mit Blätterteig gefertigt, das Bärlauch-Aroma war nicht sehr dominant, eher sogar sehr zaghaft mild. Angerichtet wurde dieser Gang auch nicht sehr anspruchsvoll oder einladend. Geschmacklich eher MÄSSIG, denn gut.

4.Gang – „Filetsteak auf Gewürzkohl und Kartoffelrösti“
Das Filet stammte vom österreichischen Weiderind aus dem Alpenvorland und war von der Fleischqualität her ausgezeichnet – zart und mit gutem Rindfleischgeschmack. Bestellt hatten wir beide Filetsteaks „MEDIUM“, eines davon gelang sehr gut, eines war völlig „WELL DONE“, wobei an dieser Stelle das „WELL“ für nichts Positives steht. Natürlich reklamiert und mit der Antwort: „„Das sehe ich schon von hier, das ist zu durch“ zur Kenntnis genommen – das war’s und der Chef ging weiter. Auch eine Möglichkeit der Konfliktbewältigung, wenn auch nicht die gastronomisch professionellste oder empfehlenswerteste. Der Gewürzkohl war noch mit Biss und offensichtlich mit guter Bouillon gegart, die Rösti ohne Fehl und Tadel, außen knusprig und innen weich und saftig. Mein Hauptgang war daher mäßig, der Hauptgang der besten Ehefrau von allen jedoch sehr gut und daher gebe ich in Summe noch ein GUT.

5.Gang – „Vanille-Zimt-Crème-brulée“
Ausgezeichnet gelungen, cremig, mit herrlichem, echtem Vanillegeschmack und mit einer gelungenen, tollen Karamellkruste sowie etwas Zimt vollendet. Ein wahrer Genuss, und daher gebe ich gerne ein AUSGEZEICHNET, ich wüsste nicht, was man hier besser hätte machen können.

wahlweise

5.Gang – „Tarte Tatin mit Vanilleeis“
Wird manchmal auch „Tarte du chef“ oder „Tarte des demoiselles Tatin“ genannt und ist ein sehr traditioneller, französischer Apfelkuchen. Man bäckt ihn typischerweise gestürzt, also kopfüber, damit die Tarte obenauf, durch Butter und Zucker in der Tarte-Form, eine schöne Karamellkruste erhält. Grundsätzlich wurde alles hierbei befolgt, jedoch sollte man der Tarte auch immer die Zeit geben, die sie nun einmal zum Backen benötigt. Ein völlig blasser, geschmacklich jedoch sehr guter buttriger Mürbteig, wurde serviert. Die Äpfel süßlich-sauer, wie sie sein sollen, die Karamellkruste ebenfalls erst „im Entstehen“ und noch nicht fertiggebacken. Das Vanilleeis war durchschnittlich gut, aber in Summe kann ich diesem gang nur ein MÄSSIG geben – so gibt man das nicht an den Gast raus.

Grundsätzlich stellten wir fest, dass diesmal auch alle Beilagen wirklich gelungen und schmackhaft waren. Auch hatte man bei keinem der Gänge den Wunsch nachzuwürzen - alles war harmonisch und sehr gut abgeschmeckt. In Summe kann ich aber für die Speisen gemäß meinen Ausführungen trotzdem nur ein GUT geben. Da und dort hakte es einfach an der Küchenkunst.

Dem Ambiente gebe ich gerne ein glattes SEHR GUT. Ein bei beiden Besuchen sehr sympathischer Aufenthalt in ausgesprochen „wienerischem Ambiente“. Wir haben uns beide Male sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber, jedoch erinnern sie an die Mengenlehre: „zwei Personen müssen rausgehen, damit eine Person rein kann“ – sehr klein und sehr eng.

Für den Service gebe ich leider nur ein MÄSSIG. Konfliktbewältigung sieht anders aus, und man lässt Küchenfehler nicht stillschweigend den Gast ausbaden – noch dazu, wenn man selbst der Chef ist. Die Wartezeiten zwischen den Gängen gestalteten sich sehr unterschiedlich, es gab jedoch unangenehm lange Pausen vor dem Haupt- und Dessertgang. Manchmal wirkte der Service einfach überfordert, wiewohl man immer höflich und korrekt war.

Zu trinken hatten wir „Apfelsaft naturtrüb gespritzt“ (EUR 4,20 / 0,5l – EUR 2,50 / 0,25l) sowie einen der besten Ehefrau von allen sehr gut schmeckenden Weißwein, die „Süße Wienerin“ vom Weingut Klager in Stammersdorf. Ein trockener „Burgunderblend“, meines Wissens nach aus Weißburgunder und Chardonnay zu EUR 4,40 / 1/8l. Alkoholfreies Bier war nicht erhältlich, da laut Auskunft durch den Chef der Lieferant nicht zeitgerecht geliefert hatte – sollte eigentlich nicht passieren und spricht nicht für die Vorratshaltung des Restaurants. Der „„Doppelter Espresso“ (EUR 3,40) wurde zwar nett mit Silberlöfferl und entzückender Menage auf einem Silbertablett serviert, geschmacklich war er aber nicht der Rede wert. Zusätzlich gibt es noch eine kleine aber durchaus feine Ecke mit diversen Destillaten, die wir aber nicht probierten sondern nur studierten.

Fazit: ein sehr nettes und sympathisches Lokal, das aber doch deutliche Höhen und Tiefen in der Küchenleistung hat. Günstig ist es nicht, jedoch bietet „Der Kuckuck“ immer wieder günstige Gutscheine für mehrgängige Menüs per Daily-Deal an. Wir finden aber, dass man sich im „Kuckuck“ durchaus sehr wohl fühlen kann, wenn auch in Summe bei durchschnittlichem Essen. Eine Reservierung ist sehr zu empfehlen. Zahlreiche Touristen kehren hier zwar auch ein, „Der Kuckuck“ ist aber definitiv keine „Touristenfalle“.Weniger anzeigen

36. Zu den 3 Linden

(1)
Atzgersdorfer Straße 161, 1230 Wien
Zu den 3 Linden - LokalaußenansichtZu den 3 Linden - Der HaupteingangZu den 3 Linden - Das Gasthaus
In diesem Guide weil: Wunderschönes, altes Wiener Wirtshaus
SpeisenAmbienteService
8. Jul 2014
Das Restaurant „Zu den 3 Linden“ ist für mich eigentlich kein „echtes“ Restaurant, sondern viel mehr ein typisches Gasthaus oder eine Wirtschaft mi...MehrDas Restaurant „Zu den 3 Linden“ ist für mich eigentlich kein „echtes“ Restaurant, sondern viel mehr ein typisches Gasthaus oder eine Wirtschaft mit Schutzhaus-Charakter. Man nennt sich aber selbst Restaurant, und daher belasse ich es dabei. Das Schutzhaus „Rosenhügel“ befindet sich ja tatsächlich ein paar Meter weiter. Nichts desto trotz besteht das Publikum zu einem großen Teil aus den Gartenbesitzern der Umgebung und aus einem treuen Stammpublikum der Sparte „Mittagsmenü“ und „Nach der Arbeit-Bier“.

Das Restaurant „Zu den 3 Linden“ ist seit Jahren ein echter Familienbetrieb – Papa, Mama, Sohn und Schwiegertochter arbeiten permanent im Lokal. Da die Herkunft des Chefs und der Chefin das frühere Jugoslawien ist, bietet man zur klassischen Wiener Wirtshausküche eben auch noch Balkan-Spezialitäten an. Natürlich, wenn möglich, bei Schönwetter und nicht zur Mittagszeit vom Holzkohlen-Griller, den stets der Chef bedient. Als Klassiker sind an dieser Stelle sicher die Grillspezialitäten wie hausgemachte Cevapcici, Pleskavica mit Käse oder Raznici zu nennen.

Das Lokal ist alleine schon den Besuch wert, um eine echte „Wiener Milieu“-Studie unter dem Titel „Wien, wie es leibt und lebt“ zu machen – besonders zur Mittagszeit. Vom klassischen „Gartensiedlungs-Trankler“, der ab 10:00h bereits „eh nua a Ocht’l“, allerdings mehrmals, trinkt, bis hin zu verbissenen Gartenbesitzern die heftigste Diskussionen über Gartenpflege, Baumarktangebote, Hundevertreibung und Pflanzenangebote sowie gleichzeitiger Vernichtung derselben durch die „Enkerln, de wos auf Besuch woarn!“ führen. Auch bei jedem Besuch zu bemerken, der Chef ist immer gemütlich und die Ruhe in Person, die „Jungen“ hetzen herum. Wobei ich immer feststellte, dass der Sohn im Service deutlich freundlicher und flotter ist, als die Schwiegertochter.

Das Lokal hat seinen Namen durch die drei großen, altehrwürdigen Linden im Gastgarten, die wunderbar im gesamten Gartenbereich Schatten spenden, jedoch naturgemäß aber, insbesondere zur Blütezeit, viel Schmutz machen. Allergiker sollten „Zu den 3 Linden“ eher nicht einkehren. Über den Haupteingang, Ecke Atzgersdorfer Straße – Wundtgasse, gelangt man direkt in großen Gastgarten. Rechts neben dem Lokal gibt es einen eigenen Parkplatz (Zufahrt Wöbergasse), wo ich bisher noch nie ein Problem hatte, auch einen zu finden. Vom Parkplatz aus kann man den Gastgarten bzw. das Lokal ebenfalls, quasi als „Hintereingang“, betreten. Gleich neben dem Parkplatz befindet sich außerdem, gut eingezäunt, ein kleiner Kinderspielplatz.

Im Lokalgebäude befindet sich unmittelbar nach dem Eintreten linker Hand die moderne, ziemlich neu wirkende Schank, zur Rechten die beiden recht adretten und sauber gepflegten Gasträume – gut abgetrennt, einer für Raucher und einer für Nichtraucher.

Unsere Getränke bestanden in Summe aus einem „Doppelten Espresso“ (EUR 3,50), den man eher vermeiden sollte, „Schartner Bombe Zitrone“ (EUR 2,80 / 0,25l), die man hier noch in der kleinen bombenförmigen Glasflasche führt, „Schlossgold Alkoholfrei“ (EUR 3,20 / 0,5l), „Obi Leitungswasser“ (EUR 2,20 / 0,5l) und einem weiteren Versuch mit einem „Kleinen Mocca“ (EUR 2,40), den man sich aber auch schenken kann. Alle Getränke waren sonst ohne Fehl und Tadel.

Generell führt man eine recht gepflegte Bierkarte mit dem Schremser- und dem Budweiser-Bier jeweils vom Fass sowie Kaiser Doppelmalz dunkel, Zipfer Urtyp, Wieselburger, Gösser Märzen oder Edelweiß Hefetrüb in der Flasche. Bei den Jugendgetränken fielen mir zusätzlich zur „Schartner Bombe“ auch noch die „Frucade“ und ganz besonders das Glas „Milch“ (EUR 1,00 / 0,25l) als erwähnenswert auf – ein Glas mit kalter Milch zu einem Marillenknöderl kann schon etwas.

Zweimal die „Grießnockerlsuppe“ (EUR 2,90) – ja, die Basis dieser Suppe war sicherlich eine hausgemachte Bouillon, jedoch streckte man diese recht kräftig, wie ich es aus der Jugendzeit her kenne, mit dem im Geschmack typischen „Suppenwürzer“ – O.K., wenn auch etwas lind. Das Grießnockerl war flaumig und durchschnittlich, an selbst gemacht glaube ich alleine schon wegen des fehlenden Buttergeschmacks und der extrem geometrisch korrekten Konstruktion nicht. In Summe aber für ein Wirtshaus ganz O.K., aber meiner Meinung nach viel zu heiß serviert – mäßiges GUT.

„Frittatensuppe“ (EUR 2,90) – für die Suppe gilt bereits Geschildertes, die Frittaten waren jedoch definitiv hausgemacht, flaumig und gut, daher auch hier ein GUT und auch hier viel zu heiß serviert.

Einmal den Tagesteller „Schweinsschnitzel Wiener Art mit Erdäpfelsalat“ (EUR 6,00) – ein ausreichend großes Schnitzel, annähernd fettfrei, also gut abgetropft, ohne Flachsen und Sehnen wurde serviert. Zwei Dinge haben mir beim Schnitzel besonders gefallen: das Schwein wurde nicht zum zweiten Mal mit dem Schnitzelklopfer getötet, das Schnitzel hatte vielmehr eine angenehme und gute Dicke, sodass man die gute Fleischqualität auch schmecken konnte. Der zweite Pluspunkt waren die sehr guten Brösel, die eher grob gerieben waren und daher auch eine wunderbar g‘schmackige Panier erzeugten. Der dazu gereichte Erdäpfelsalat war hausgemacht, manchmal etwas grobmotorisch geschnitten, aber mit guter „Wiener Marinade“. Süßlich, aber nicht zu süß. Vermisst habe ich nur das ausschließliche Verwenden von roten Zwiebeln. In diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau ein glattes SEHR GUT.

Einmal die „Cevapcici mit Pommes Frites“ (EUR 8,20) – ganze sechs Stück dieser hier natürlich handgewuzelten Köstlichkeit, mit sehr feinem Faschierten, harmonisch pikant gewürzt, herrlichem Paprikageschmack und leichter Schärfe wurden serviert. Die Cevapcici hatten ein wunderbares Grillaroma sowie eine sehr schöne Struktur, außen knusprig innen weich. Dazu reichte man knusprige Pommes Frites aus der Tiefkühlung, Estragonsenf, Ketchup sowie frisch geschnittene Zwiebeln – SEHR GUT.

„Gebackene Steinpilze mit Sauce Tartare und gemischtem Salat“ (EUR 13,50 - Tageskarte) – eine sehr üppige und großzügige Portion mit sehr gut panierten Pilzen wurde serviert. Kein einziger schlechter oder matschiger Pilz, abermals eine sehr gute Panier mit g’schmackigen, etwas gröberen Bröseln machten den Genuss zu einem echten Vergnügen, das nur durch die nicht hausgemachte „Sauce Tartare“ getrübt wurde. Ein gemischter Beilagensalat war inklusive, der sehr gut abgeschmeckt war - besonders das so fein gehobelte Kraut hatte es mir angetan. Ich gebe trotz der Tartare aus der Flasche, die ich mit etwas Zitrone, Zucker, Salz und Pfeffer „getunt“ hatte, ein SEHR GUT, weil die Hauptdarsteller, die Steinpilze, sogar mehr als nur sehr gut waren. Zu diesem Preis, diese Qualität und Quantität inklusive einem Beilagensalat war diese Speise sogar darüber hinaus sensationell günstig.

In Summe gebe ich für die Speisen in diesem Rahmen, kein dekoriertes Haubenlokal oder gehobenes Restaurant, gerne ein SEHR GUT. Leider passten bei unseren Besuchen keinerlei Desserts mehr hinein – derzeit hätte man „Hausgemachte Marillenknödel“ zu EUR 3,50 / Stück im Angebot. Dass man die „Sauce Tartare“ nicht hausgemacht präsentiert, wunderte mich schon, bietet man in der Standardkarte doch stets Champignons oder Emmentaler gebacken an.

Für das Ambiente gebe ich ein glattes GUT, wobei natürlich der Gastgarten immer die bessere Wahl wäre. Man hat aber auch das Lokalinnere freundlich und adrett hergerichtet. Die Sanitäranlagen sind sauber, ansprechend und wirken recht modern.

Für den Service gebe ich in diesem Rahmen ebenfalls ein GUT. Wer umgarnt, verhätschelt oder gehegt werden will, ist in einem Lokal dieses Typus sowieso verkehrt. Bei allen Besuchen war man korrekt, freundlich und höflich, und mit dem Chef, der für ein Plauscherl immer Zeit hat, ist es sowieso kurzweilig.

Fazit: ich empfehle das Restaurant „Zu den 3 Linden“ unbedingt für einen bodenständigen und gepflegten Wirtshausbesuch in einem schönen Gastgarten und mit der ganzen Familie. Da der Gastgarten bei Schönwetter stets sehr gut besucht ist, empfehle ich für den Nachmittag oder Abend eine Reservierung. Günstige Mittagsmenüs, Tagesangebote, Wochenangebote und saisonale Spezialitäten vervollständigen das Speisenangebot, das mehr als ausreichend ist. Schade, dass man sich dem Internet nach wie vor verweigert, eine mögliche Kartenzahlung soll angeblich in Planung sein. Ein sympathisches und familiäres Lokal mit bodenständiger Hausmannskost aus Österreich und dem früheren Jugoslawien. Eine Wiederholung ist gewiss!Weniger anzeigen

37. Panoramaschenke

(1)
Filmteichstraße 5, 1100 Wien
Panoramaschenke - Visitenkarte 01Panoramaschenke - Visitenkarte 02Panoramaschenke - Lokaleingang
In diesem Guide weil: Ein Muss im Kurpark Oberlaa
SpeisenAmbienteService
17. Jul 2014
Ja, die gute alte „Panoramaschenke“ – eine wahre Institution in Favoriten, wenn es um festliche Familienfeiern oder gediegenes Familienessen ging. ...MehrJa, die gute alte „Panoramaschenke“ – eine wahre Institution in Favoriten, wenn es um festliche Familienfeiern oder gediegenes Familienessen ging. Bereits 1974 wurde das Lokal am nordöstlichen Rand des Kurparks Oberlaa, früheres WIG-Gelände („Wiener Internationale Gartenschau 1974“), errichtet und damit dürfte die Familie Eitljörg, wohl ein goldenes Näschen gehabt haben. Viele Ausstellungsgelände oder Olympiaparks verwaisten nach der jeweiligen Veranstaltung, nicht so der Kurpark Oberlaa, eine nach wie vor extrem beliebte Freizeitoase der Bevölkerung in und um Favoriten. 1995 wurde das Lokal dann recht umfangreich umgebaut und erweitert.

Im Familienbesitz sind mittlerweile ein Hotel, eine Pension, das Restaurant „Panoramaschenke“ und das Ristorante „Don Alfredo“ – der Filmteich ist also offensichtlich in fester Hand von Eitljörg, was ich persönlich immer eher negativ empfinde, da es keine natürliche und echte Konkurrenz gibt, wo Nachfrage und Angebot die Qualität bestimmen, und nicht der Monopolismus herrscht.

Vor dem Hotel gibt es ein paar hauseigene Parkplätze, mehr davon in der Filmteichstraße – also relativ problemlos die Anfahrt mit dem Auto. Wer gerne etwas Alkohol trinkt, hat auch den Bus der Wiener Linien direkt vor der Haustüre.

Ein kleines, aber nettes Foyer, wo diverse Speisenangebote angepriesen werden, muss man noch durchschreiten, vorbei an der großen Schank und auch noch durch die sehr großen Gasträume hindurch in den Gastgarten (bei Schönwetter natürlich). Bereits an dieser Stelle möchte ich bemerken, drinnen möchte ich nicht so gerne sitzen. Hier präsentieren sich die Gasträume des Lokals mehr als die für ein Hotel so typischen, nüchternen Speisesäle, denn als gemütliches Restaurant. Ein langer Tisch ist besonders schön eingedeckt, das dürfte wohl der „Schautisch“ sein, findet man doch genau dieses Szenario immer und überall im Internet, wenn es um die Panoramaschenke geht. Ein Speisesaal wurde in einem Wintergarten geschaffen, aber trotzdem ist es ein „Speisesaal“. Auch das Interieur ist auffallend nicht mehr zeitgemäß sondern eher „überwutzelt“ – 1995 ist halt auch schon fast 20 Jahre her…

Den Gastgarten, der in einen Gastgarten und einen Biergarten (rustikaler) zweigeteilt ist, finde ich jedoch sehr adrett und gemütlich. Riesige, wirklich riesige Sonnenschirme beschatten den Gastgarten, im Biergarten verrichtet diese Arbeit eine riesige Markise. Zur Auflockerung im Gastgarten ein Wasserspiel, das aber eigentlich unter tags völlig untergeht, vielleicht ist es erst bei Dunkelheit durch die Beleuchtung aparter.

Die Speisekarte, flugs durch einen außerordentlich netten Kellner gebracht, verheißt üppige, lukullische Genüsse quer durch die Küchen von Wien, Österreich und Böhmen. Die „Panoramaschenke“ hat keinerlei Auszeichnungen oder Hauben, die Preise sind aber für ein Restaurant in Favoriten definitiv etwas gehoben – daran wird natürlich auch die Qualität von mir gemessen.

Zu trinken hatten wir „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 4,00) – zwecks „Erinnerung“ wenigstens im „Budweiser“-Glas, aber leider das wohl schlechteste aller alkoholfreien Biere, zwei „Eistee Leitungswasser“ (EUR 2,90/0,5l), Leitungswasser wird nicht extra verrechnet, sowie einen grenzwertig schmeckenden „Doppelten Espresso“ (EUR 3,90) vom Meinl.

Einmal die „Eierschwammerl-Cremesuppe“ (EUR 4,80) – diese war jetzt optisch nicht der Renner und auch zu stolzem Preis (gute 66,- ÖS, dafür hätte man früher die Wirtsleut‘ wohl durchs Dorf gejagt), aber sie war geschmacklich sehr gut. Die Eierschwammerl wurden nicht zu Tode püriert, es waren durchaus auch noch Stückchen vorhanden. Nicht zu sehr eingedickt, nicht zu viel Obers, eine durchaus erfreuliche Suppe, die ein SEHR GUT verdiente.

Einmal die „Grießnockerlsuppe“ (EUR 3,90) – eine sehr brav gefertigte Rinderbouillon, die den Namen auch zu recht trug. Etwas zu lind, aber trotzdem offensichtlich mit Knochen, Fleisch und Wurzelwerk gut angesetzt. Das Grießnockerl offensichtlich hausgemacht, flaumig, buttrig, passt. Die beste Tochter von allen war entzückt und daher ebenfalls ein glattes SEHR GUT.

Einmal die „Spaghetti Bolognese“ (EUR 8,50) – diese wurden als Hauptspeise bestellt, da sie sonst nur in der Kinderkarte angeboten werden. Daher gleich ein „Danke“, dass man hier auch flexibel genug ist, und der Dank der besten Tochter von allen ist dafür gewiss. Die Sauce Bolognese war tatsächlich recht gut, ganz offensichtlich gab man ihr auch die Zeit zum Einkochen, vermisst habe ich aber die klassische Stangensellerie – den Geschmack kann man nicht übergehen. Die Nudeln waren darüber hinaus völlig weich gekocht, keine Spur von „al dente“ und der Parmesan kommt hier aus dem Sackerl – leider nur ein MÄSSIG.

Einmal die „Gebackene Steinpilze mit Sauce Tartare“ (EUR 18,50 - Tageskarte) – eigentlich kosteten sie laut Tafel nur 17,50, es ist mir aber beim Bezahlen leider nicht aufgefallen. Also mehr als gute alte 250,- Schilling (ja, ich bin noch manchmal so ein schillingprüfendes Urgetier) für diese Speise zu verlangen, ist schon etwas frivol. Keinerlei Beilage dazu, außer einer, zugegeben hausgemachten aber auch völlig versalzenen und, wie fast immer, in maximal homöopathischer Menge dazu gereichten Sauce Tartare. Die Panier war gut, die Pilze gut abgetropft, aber auch ganze fünf Stück davon matschig-weich, also nicht mehr frisch. Ein glattes MÄSSIG.

Extra einmal den „Gemischten Salat“ (EUR 3,80) – der Salat präsentierte sich mit ganz guter, eher würziger Marinade und einer sehr kleinen Menge vom guten Kernöl - der Preis auch hier wieder stolz. Die Küchenarbeit war offensichtlich deutlich grobmotorisch: große Salatblätter und eine Tomatenscheibe dick, ungleichmäßig und natürlich mit Strunk geschnitten. Die Blattsalate waren jedoch frisch, keine schlechte Stelle, wie so oft, war zu finden. Trotzdem, um diesen Preis leider nur MÄSSIG.

Einmal die „Nougat-Nusstorte“ (EUR 3,70), die der besten Tochter von allen sehr gut schmeckte. Hausgemacht ja, nicht zu geil, sehr nussig – GUT aber nicht bemerkenswert oder gar günstig.

Einmal die „Variation von Böhmischer Desserts“ (EUR 7,80) – da hat man es mit mir wieder einmal nicht leicht, weil…originale „Böhmische Powidltascherl“ (hier aus Topfenteig) werden stets aus Kartoffelteig gemacht, wie ich von meiner Urgroßtante, einer altböhmischen Köchin, bereits als Kind lernen durfte – meine beste Tochter von allen war übrigens DER Star im Kindergarten, weil sie noch eine Ur-Urgroßtante hatte, aber das ist eine andere Geschichte. Auch die heute immer wieder gesehene „Nudelteig-Variante“ der Powidltascherl ist nicht original, dafür aber um einiges leichter. Darüber hinaus haben Nougat-Knödel ebenfalls keinerlei historische Verankerung in der „Böhmischen Küche“, sind aber stets ein “Renner“. Die Mohnnudeln waren jedoch sehr gut und original. Geschmeckt hatte alles, aber „Böhmische Desserts“ sehen halt etwas anders aus – ein gut gemeintes GUT.

Summa summarum gebe ich für die Speisen gerne ein wohlgesinntes GUT. Für die nicht ortsüblichen, gehobenen Preise erwarte ich mir dann aber auch gehobene Speisenqualität, die man hier allerdings nicht erfüllen kann. Zahlreiche hausgemachte Kuchen sowie Strudel (Apfel-, Topfen- und Mohnstrudel), Torten, Grammel-Pogatschen und sogar hausgemachtes Gebäck, das zweimal täglich frisch gebacken wird (z.B. XL-Salzstangerl), werden hier angeboten, was durchaus bemerkenswert ist, aber auch stets die Gefahr der in Summe nur Mittelmäßigkeit in sich birgt, weil man einfach zu viel will – genau so habe ich unseren neuesten Besuch in Summe wahrgenommen.

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls ein GUT, weil für mich einfach ein schöner Gastgarten alleine, in einer nicht selbst geschaffenen schönen Umgebung (Kurpark), aber mit sehr wohl selbst geschaffenem Restaurant-Interieur aus vergangenen Tagen und in klassischem Hotel-Speisesaal-Stil, nicht für mehr reicht – ich würde nie in diesem Lokal drinnen sitzen wollen. Ja, die Lage ist wunderbar, hat einen hohen Erholungsfaktor mitten in der Stadt, einen Spielplatz gleich daneben, einen Streichelzoo in unmittelbarer Nähe mit obligatem Hängebauchschweinchen, aber dafür ist nicht die „Panoramaschenke“ verantwortlich. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber und gepflegt.

Für den Service gebe ich gerne ein SEHR GUT. Wir hatten, wie in der „Panoramaschenke“ üblich, einen sehr netten Kellner aus Ungarn. Leider trug er, wie hier sonst hier Standard, kein Namenschild – ich hätte ihn gerne namentlich lobend erwähnt, vergaß aber leider auch nachzufragen, mein Fehler. Ob man sich nun generell freuen soll, ausnahmslos ungarische und tschechische oder slowakische Kellner, wenn auch gut ausgebildet und freundlich, zu treffen, überlasse ich gerne dem mündigen Leser. Ich persönlich möchte es nicht fördern.

Fazit: keine schlechte Küche, aber den Preisen entsprechend gut ist sie nicht. Familienfeiern kann man sicher wunderbar hier abhalten, große Speisekarte, viele Kinderspeisen (wobei ich dieses Wort schon hasse, Kinder sollen gute und abwechslungsreiche Speisen der Erwachsenen kennenlernen, jenseits von Pommes und Ketchup), trotzdem aber Massenbetrieb zu gehobenen Preisen – das ist die „Panoramaschenke“. Ich weiß, ein Heiligtum der Favoritner, aber kulinarisch toll ist nur der Preis. Besonders weh taten mir auch die, ja, ich bin kleinlich, „Vedges“ statt „Wedges“ in der Speisekarte. Preis-/Leistungsverhältnis = nicht angemessen.Weniger anzeigen

38. Zum Werkelmann

Laaer Wald 218, 1100 Wien
Zum Werkelmann - PostkarteZum Werkelmann - VisitenkarteZum Werkelmann - Zwei Schilcher-Sturm
In diesem Guide weil: Institution im Böhmischen Prater
SpeisenAmbienteService
21. Jul 2014
Mitten im nicht nur bei Favoritnern sehr beliebten „Erholungsgebiet Laaer Wald“, genauer in einem Teil davon, dem „Böhmischen Prater“, liegt das He...MehrMitten im nicht nur bei Favoritnern sehr beliebten „Erholungsgebiet Laaer Wald“, genauer in einem Teil davon, dem „Böhmischen Prater“, liegt das Heurigen-Restaurant „Zum Werkelmann“. Wie der Name schon verspricht, darf man sich hier gute und auch deftige Kost, nicht jedoch kulinarische Höhenflüge, Gourmetküche oder ein dem Gast „streichelndes und umgarnendes“ Servicepersonal erwarten. Hier geht es um Gemütlichkeit, Zusammenhocken, Plaudern, Essen und Trinken und das, wenn möglich, mit der ganzen Familie. Einfach einmal die Seele baumeln lassen und dem Großstadtdschungel entfliehen ohne die Großstadt aber je verlassen zu haben.

Der „Böhmische Prater“ ist übrigens erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Grundstein war die Entwicklung eines ersten Ausflugsgasthauses aus der ursprünglichen Werkskantine der Wiener Ziegelwerke am Laaer Berg. Die meisten Arbeiter der Ziegelwerke stammten aus den damaligen Kronländern, Böhmen & Mähren, daher auch der Name „Böhmischer Prater“. Vom „gelernten“ Wiener wurden diese Personen auch liebevoll „Ziaglbehm“ genannt. Stetig entwickelte sich, nach ursprünglich nur ein paar Schaustellerfamilien, ein echter Vergnügungspark – damals ebenfalls noch in fester Hand der Böhmen und Mähren. Der „Böhmische Prater“ wurde im zweiten Weltkrieg völlig zerbombt und in den Nachkriegsjahren wieder zu dem aufgebaut, was er vorher war und wie er sich annähernd auch heute noch präsentiert.

Bereits um die Jahrhundertwende war der „Zum Werkelmann“ als „Gasthaus Hutter“ genau an diesem Ort bekannt. Von 1958 – 1986 war das Lokal dann geschlossen, und 1987 wurde es von der Familie Geissler, Nachfahren der Familie Hutter, wieder zum Leben erweckt sowie umfangreich renoviert. Also ist der „Zum Werkelmann“ durchaus eine Gaststätte mit einer sehr langen Familientradition – Chef ist derzeit Wolfgang Geissler.

Vor dem Lokal befinden sich zahlreiche, fast schon unübersichtlich viele Angebotstafeln mit diversen Empfehlungen. Gleich neben dem Eingang in den Gastgarten befindet sich rechts der rotierende Vertikalgrill für Stelzen und Grillhuhn. Mir persönlich ist es egal, ob Grillhuhn und Surstelze auf ein und demselben Grill gegart werden, für Moslems aber zum Beispiel ist das natürlich völlig ungeeignet. Wie es sich für ein Heurigen-Restaurant gehört, wird neben dem Á la carte-Speisenangebot, Gebackener Leberkäse, Surschnitzel, Gebackener Emmentaler oder Camembert, Blunzenpfanne, Grillhendl, Surstelze und Co, auch kaltes und warmes Buffet offeriert. Zu finden sind am Buffet natürlich alle Klassiker wie Kümmelbraten, Fleischlaberl, diverse Aufstriche, diverse Salate und auch hausgemachte Mehlspeisen.

Das Lokal selbst ist sehr rustikal und, bedingt durch ein Sammelsurium an originellen Tafeln und Bilder, äußerst heimelig und sympathisch. Offensichtlich hat man eine hohe Affinität zur ehemaligen „Ankerbrot“-Manufaktur, sei es durch alte Reklametafeln, Fotos aus der Fabrik oder auch Aufnahmen vom damaligen Werks-Fußballverein „KSV Ankerbrot“ - die Ankerbrot-Fabrik im 10. Bezirk war ja auch nicht weit weg (Absberggasse). In jedem Fall präsentiert sich das „Zum Werkelmann“ durchaus gemütlich, und man kann sich längeres Verweilen in netter Runde durchaus vorstellen. Die sehr massiven und schweren Holzbänke, -stühle und –tische aus hellem, freundlichem Holz unterstützen das auch überdies. Ein riesiger und sehr schöner Gastgarten mit einem recht großen Erlebnis-Kinderspielplatz bietet den lieben Kleinen viel Bewegungsfreiraum, und außerdem kann man den Spielplatz von vielen Tischen aus sehr gut einsehen bzw. beobachten – die „Kirsche auf der Torte“ ist natürlich der hauseigene Streichelzoo mit einem irrsinnig herzigen Schweinchen.

Zu trinken hatten wir „Gösser Naturgold Alkoholfrei“ (EUR 3,80/0,5l), einen „Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,60/0,5l) sowie einen „Großen Mocca (EUR 4,00). Die Getränke waren tadellos, der Mocca ein Wirtshaus-Durchschnitt, also leider eher schlecht denn gut.

Zweimal die „Nudelsuppe“ (EUR 2,80 - Tagessuppe) – die Suppe hatte sehr schöne Fettaugen, was auf ordnungsgemäße Fertigung schließen lässt, und genau so hatte sie auch geschmeckt, kräftig, nicht überwürzt und sehr gut. Nudeln waren auch recht großzügig vorhanden. Warum die Suppe mit EUR 2,80 verrechnet wurde, angeschrieben war die Tagessuppe mit EUR 2,50, weiß ich nicht mehr. Je glücklicher und zufriedener der Mensch, desto weniger fällt es ihm auf. Trotzdem gibt es für das schmackhafte Süppchen ein glattes SEHR GUT.

Einmal die „Gebackenen Hühnerstreifen auf Blattsalat mit Knoblauchsauce“ (EUR 7,80) – der besten Tochter von allen zuliebe wurde die Sauce auf eine sehr gute und hausgemachte Sauce Tartare getauscht. Eine außerordentlich große Portion an frischen und noch saftigen Hühnerfilet-Streifen wurde serviert. Sehr gut und knusprig paniert, in tiefem Fett gebacken und danach ausgezeichnet abgetropft. Der Blattsalat war frisch, knackig und nach Salat schmeckend - war es doch endlich einmal kein Eisbergsalat sondern ein gutes „Häupel“. Die Sauce, wie gesagt hausgemacht, sehr gut und halt in einem Plastik-Schälchen serviert, was ich aber bei diesem Lokalgenre als nicht erwähnenswert finde. In Summe ein glattes SEHR GUT.

Einmal den „Gebackenen Camembert mit Sauce Tartare und Preiselbeeren“ (EUR 7,80) – ganze sechs Ecken von einem g’schmackigen Camembert wurden serviert – hausgemacht, versteht sich. Sehr gut und sorgfältig paniert und gut vom Frittier-Fett abgetropft, lief einem der Käse beim Anschnitt eines Stückes bereits entgegen. Ebenfalls ein glattes SEHR GUT für eine sehr sättigende Portion. Sauce Tartare, wie beschrieben, Preiselbeeren aus dem Glas.

Für die Speisen gibt es daher in Summe ein glattes SEHR GUT auf diesem Lokalniveau und für dieses Lokalgenre. Hier wird ehrlich und g’schmackig, natürlich auch deftig gekocht. Selbst die Saucen sind allesamt hausgemacht, ebenso wie die meisten Mehlspeisen.

Auch für das sehr stimmige und die Erwartungen hier voll erfüllende Ambiente gebe ich gerne ein SEHR GUT in diesem Rahmen. Gemütlich, nett und mit hohem Wohlfühlfaktor, das ist der „Zum Werkelmann“ durchaus. Die Sanitäranlagen sind eher nüchtern steril dafür aber auch sehr gepflegt.

Für den Service gebe ich gerne ein GUT, jedoch werden in diesem Lokal nur die Getränke „normal“ vom Service aufgenommen und serviert. Speisen, auch bei á la carte, müssen beim Buffet selbst bestellt und sofort bezahlt werden – serviert werden die Speisen natürlich schon (außer Buffet). Ich finde das System, wenn man á la carte isst, nicht besonders sympathisch und eher umständlich.

Fazit: von mir gibt es für den „Zum Werkelmann“ eine glatte Empfehlung. Verbindet man den Lokalbesuch noch mit einem Spaziergang im Erholungsgebiet oder mit einer Visite des „Böhmischen Praters“, dann ist einem ein recht hoher Erholungsfaktor mitten in Wien gewiss. Es wir gut gekocht, und man kocht vor allem selbst. Für diverse Feiern etc. gibt es jedenfalls separate Räumlichkeiten wie zum Beispiel ein uriges, gemütliches und heimeliges Extra-Stüberl. Ein klassischer oder echter Heuriger ist das Lokal natürlich nicht, aber das will der „Zum Werkelmann“ ja auch gar nicht sein. Wir kommen, wie schon in der Vergangenheit, sicher immer wieder. Tolles Preis-/Leistungsverhältnis!Weniger anzeigen

39. Zum Basilisken

Schönlaterngasse 3 - 5, 1010 Wien
Zum Basilisken - VisitenkarteZum Basilisken - VisitenkarteZum Basilisken - Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Ein Kleinod, ein traumhaftes Lokal, bei dem die Küchenleistung hinterher hinkt.
SpeisenAmbienteService
23. Jul 2014
Mitten im Herzen der so schönen Wiener Innenstadt, unweit vom „Steffl“, befindet sich das alteingesessene Restaurant „Zum Basilisken“. Der Basilisk...MehrMitten im Herzen der so schönen Wiener Innenstadt, unweit vom „Steffl“, befindet sich das alteingesessene Restaurant „Zum Basilisken“. Der Basilisk war ein sagenumwobenes Drachengeschöpf, eigentlich halb Kröte und halb Drache, der der Sage nach um 1212 hier in einem Brunnen lebte und durch sein Gift viele Menschen tötete. Erst ein Bäckergeselle konnte dieses Untier töten, indem er dem Basilisken einen Spiegel vor die Nase hielt – vor lauter Schrecken über sein eigenes, hässliches Aussehen ist der Basilisk daraufhin zersprungen. Eine Darstellung des überlieferten Geschehens wird in einer Nische außen am Lokal, hinter Glas, dem Betrachter nähergebracht.

Die „Schönlaterngasse“ im ersten Bezirk heißt erst seit etwa 1770 so, wegen der an diesem Ort fest befestigten Laterne („Bei der schönen Latern“) - das Original befindet sich heute im Historischen Museum der Stadt Wien. Zuvor hieß dieses romantische Gasserl „Heiligenkreuzerstraße“ und der „Heiligenkreuzer Hof“ nebenan zeugt noch davon. Hier lebte und starb übrigens einer der größten Wiener Originale, der „Herr Karl“ schlechthin, Helmut „Quasi“ Qualtinger. Eine Gedenktafel wurde ihm zu Ehren im Heiligenkreuzer Hof angebracht.

Die Lage des Lokals also ist wunderschön, urtümlich, und man meint Teil einer historischen Szenerie aus dem alten Wien zu sein. Vor dem Lokal gibt es einen kleinen Gastgarten, einen Schanigarten, fast schon mitten auf der Straße, die aber sehr wenig befahren wird. Daher ist auch der Schanigarten sehr gemütlich und angenehm ruhig. Das „Zum Basilisken“ erstreckt sich über zwei wunderschöne alte Häuser, eines davon, wie früher in Wien üblich, lediglich einstöckig – ein klassisches Gründerzeithaus. Alte Fensterläden, Tische mit Stoff eingedeckt, Sessel und Tische, ob des Kopfsteinpflasters, etwas wackelig, aber richtiggehend „ur-gemütlich“, was der schöne Blumenschmuck außen am Gebäude auch noch unterstreicht – so präsentiert sich das Lokaläußere des „Zum Basilisken“.

Aber auch im Lokal meint man fast Besucher eines Museums zu sein. Ein tolles Spitz-Gewölbe, rustikal, teilweise fast barock, Spuren vom Jugendstil und teilweise sehr herrschaftlich, kaiserlich ist das Restaurant eingerichtet. Ein schier unendlich großes Sammelsurium an originellen Bildern und Gegenständen, wie zum Beispiel ein altes Klingelbrett, ein alter Türklopfer, eine mächtige, massive Holz-Anrichte und, und, und…wirklich wunderschön, wenn auch überladen, aber nicht kitschig – uns gefiel es ungemein.

Wir wurden von der Servicedame nett empfangen, und flugs wurden uns die Speisekarten gereicht. Die Küche im „Zum Basilisken“ ist natürlich besonders auf die klassische Wiener Küche ausgerichtet, mit all den Köstlichkeiten wie Zwiebelrostbraten, Tafelspitz, Wiener Schnitzel und Co. Zahlreiche Angebotstafeln weisen zusätzlich auf jeweilige Angebote hin, wobei „Rindgulasch“ und „Weiswein“, in großen Lettern genau so angepriesen, schon „weh“ tun. Ja, die Preise sind für ein Restaurant ohne Hauben und Auszeichnungen, selbst für diese Lage, hart an der Schmerzgrenze.

Zu trinken hatten wir ein „Schlossgold Alkoholfrei“ (EUR 4,50/0,5l) sowie zwei „Eistee mit Leitungswasser“ (EUR 3,30/0,5l) – tadellos, keine Beanstandung.

Das Gedeck zu EUR 2,60 bestehend aus dem Gedeckpreis (EUR 0,60), einem Stück handelsüblicher Butter (EUR 0,90), einer Semmel (EUR 1,10) und einem Haar am Butterteller (gratis) war recht keck. Eigentlich eine absolute Frechheit hierfür auch noch EUR 2,60 zu verrechnen.

Einmal die „Frittatensuppe“ (EUR 4,90) – die Suppe war brav und ordentlich gefertigt, die Frittaten sehr gut und hausgemacht. Leider aber war die Suppe mit viel zu viel Pfeffer gewürzt, sodass sie der besten Tochter von allen eindeutig zu scharf war – ein MÄSSIGER Genuss.

Für mich gab es ein „Original Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln“ (EUR 18,50) – natürlich vom Kalb, gut paniert, die Panier schön souffliert und tatsächlich in der Pfanne gebacken. Warum man das Schnitzel nicht ordentlich abtropfen ließ, weiß ich nicht, es war optisch schon sehr fettig und am Teller sammelte sich dann auch noch einiges Fett an. Die Bratkartoffel hatte man einfach in der Pfanne mitfrittiert, sodass es keine Braterdäpfel, sondern frittierte Erdäpfel waren – in jedem „gewöhnlichen“ Gasthaus, wäre es mir egal, aber nicht hier und nicht zu diesem Preis. Ebenfalls nur MÄSSIG, das Kalbfleisch war überdies nicht zarter als übliches Schweinefleisch.

Da kein Schnitzel nach „Wiener Art“, also vom Schwein, angeboten wird, entschied sich die beste Tochter von allen, die Kalb nicht mag, für den „Kaiserschmarren mit Zwetschkenröster“ (EUR 9,50) – oberflächlich betrachtet sah er recht appetitlich aus und roch auf wunderbar nach Butter – so sollte es sein. Bei näherer Betrachtung erkannte man aber fatale Fauxpas. Annähernd jedes Stück des Kaiserschmarrens war unten verbrannt - der Koch drapierte den Schmarren lediglich recht gut und versteckte sein Missgeschick einfach unter der dicken Zuckerhaube. Darüber hinaus wurde der Kaiserschmarren nicht, wie es sein muss, zerrissen sondern in Würfel geschnitten. Das hatte also mit einem „Original Wiener Kaiserschmarren“ nicht mehr viel zu tun. Der Zwetschkenröster war gut, aber in Summe war auch das eine MÄSSIGE Vorstellung.

In Summe kann es daher für die Speisen nur ein MÄSSIG geben und ich fragte mich, was bloß aus einem so in Wien verankerten, alteingesessenen Restaurant geworden ist. Ich mag das Wort „Touristenfalle“ eigentlich gar nicht in den Mund nehmen, da ja auch die Touristen Geschmacksnerven haben und wissen, ob etwas gut schmeckt – auf der berühmten „Nudelsuppe“ schwimmen die Touristen nicht nach Wien. Was für mich persönlich viel schlimmer wiegt, ist die Tatsache, dass den Touristen vermittelt wird, das hier Gebotene wäre die gute „Wiener Küche“ oder gar, dass es im Original so schmecken müsse.

Für den Service kann ich leider auch nur ein MÄSSIG geben. Man war zwar stets höflich, aber im Prinzip nie am Gast. Die Suppenbestellung wurde schlichtweg vergessen, und somit wurden zuerst die Hauptspeisen serviert – wir waren zu diesem Zeitpunkt übrigens die einzigen Esser im Lokal. Für die Getränkenachbestellung musste ich erst die Servicekraft im Lokal suchen.

Dem Ambiente gebe ich ein glattes AUSGEZEICHNET – ein wunderschönes Lokal, ein sehr stimmiger Wiener Schanigarten – einfach gemütlich und sehr erholsam. Die sauberen, gepflegten und sehr mondänen Sanitäranlagen ergänzen das für uns tolle Ambiente.

Fazit: ich kann leider absolut keine Empfehlung für das Restaurant „Zum Basilisken“ geben. Das Lokal ist zum Verlieben, aber bei einer Küche, die bei Basics scheitert, sollte man sich ehest etwas überlegen. So ein Bild sollte man von der so guten „Wiener Küche“ nicht vermitteln. Die Preise sind sehr gehoben und für das Gebotene nicht gerechtfertigt – ein absolut schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis. Man hat auch keine eigene Internetseite, was jedoch nach unserem Besuch sowieso keine Rolle mehr spielt. Leider waren wir sehr enttäuscht – sehr, sehr schade um dieses Lokal.Weniger anzeigen

40. Sixta

Schönbrunner Straße 21, 1050 Wien
Sixta - VisitenkarteSixta - VisitenkarteSixta - Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Moderne Interpretationen, perfekt gekocht
SpeisenAmbienteService
6. Aug 2014
Da, genau an diesem Ort, wo sich heute das „Sixta“ befindet, war jahrelang ein für Margareten sehr bekanntes Lokal, das „Glu-Glug - Nada kocht“. Na...MehrDa, genau an diesem Ort, wo sich heute das „Sixta“ befindet, war jahrelang ein für Margareten sehr bekanntes Lokal, das „Glu-Glug - Nada kocht“. Nada, eine völlige Quereinsteigerin in der Gastronomie, hat sich in ihre wohlverdiente Pension verabschiedet. Da dieses Lokal nicht nur für die hausgemachte gute Küche sondern besonders auch für die Herzlichkeit, die einem Nada als Gast angedeihen ließ, bekannt war, fände ein Nachfolger wohl sehr große Spuren vor, in die er treten müsste – also doch eine gewisse Bürde.

Die Neueröffnung des „Sixta“ ging im Jahr 2012 vonstatten, wobei der Übergang vom „Glu-Glug“ zum „Sixta“ ein durchaus gleitender war, half Nada doch am Anfang im „Sixta“ noch kräftig in der Küche mit. Zwei Freunde gingen das Risiko ein und stürzten sich mutig, mit Herz, Liebe und Seele in das Projekt „Sixta“.

Angeboten werden im „Sixta“ internationale Küche aber auch moderne Interpretationen von alten Klassikern aus der Wiener und der Österreichischen Küche. Es wird stets frisch gekocht, und die Speisen kommen dementsprechend auf den Tisch. Auch Allergien jeglicher Art werden problemlos berücksichtigt – von der Laktoseintoleranz bis hin zur Gluten-Unverträglichkeit.

Direkt an der doch recht stark befahrenen Schönbrunner Straße befindet sich der Schanigarten, der aber mittels durchsichtiger Lärmschutzwände und diverser Pflanzentöpfe doch wieder heimelig wirkt – zum Wohlfühlen eigentlich. Ich genoss schon manche Stunden auf dem „Podest, das mit großen Sonnenschirmen bei Bedarf völlig beschattet werden kann.

In das Lokal gelangt man durch einen typischen Windfang, wie früher in allen Gaststätten in Wien üblich. Das Lokal ist recht rustikal mit dunklem Holz eingerichtet, aber es besticht auch durch die geradlinige Einfachheit – dezent dekoriert und äußerst geschmackvoll. Besonders positiv finde ich, dass nicht jedes zur Verfügung stehende Plätzchen sofort mit einem weiteren Tisch ausgenutzt wurde. Es gibt genügend Freiraum im Lokal, was leider sehr selten ist. Die Tische, aus hellerem Holz, sind nicht minimalistisch und bieten bequem Platz, um gemütlich zu speisen – so mag ich das sehr. Wer das „Glu-Glug“ kannte, merkt sofort, dass sich am Grundinterieur nicht sehr viel geändert hat. Und das ist auch gut so, hatte Nada doch stets auf das Interieur großen Wert gelegt und alles sehr gepflegt und Tip-Top in Schuss übergeben können.

Ich war schön öfters im „Sixta“, jedoch hatte ich bisher hier nie „so richtig“ gegessen (lediglich Snacks oder Kleinigkeiten). Daher schreibe ich auch erst jetzt, nach meinem letzten Besuch, eine Bewertung. Was dem hier wirklich noch geschätzten Gast auffällt, ist diese herzliche, freundliche Art, mit der man im „Sixta“ willkommen geheißen wird. Daran ist aber überhaupt nichts aufgesetzt oder gar übertrieben, das sind einfach zwei herzliche, liebe Gastronomen, die mit Freude am Werk sind – irrsinnig erfrischend, angenehm und für den Gast sofort spürbar.

Das „Sixta“ hat keinerlei Auszeichnungen oder gar Hauben, und daher wird es auch unter diesem Aspekt von mir bewertet.

Zu trinken hatten wir „Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,90/0,5l – EUR 1,60/0,25l), ein „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 3,60/0,5l) sowie einen durchaus guten und kräftig aromatischen „Doppelten Espresso“ (EUR 3,90) – tadellos.

Zweimal die „Grießnockerlsuppe“ (EUR 3,60) – eine sehr gute, mit wunderschönen Fettaugerln versehene Bouillon wurde sehr heiß serviert. Ja, die Suppe vielleicht mit kleiner Trübung, aber für mich ist das auch immer ein gutes Zeichen für hausgemacht. Ein riesiges, handgefertigtes und flaumiges Grießnockerl mit kleinen Buttereinschlüssen zerging auf der Zunge. Ein glattes AUSGEZEICHNET für das sehr feine Süppchen samt wunderbarer Einlage.

Einmal die „Hühnerstreifen in Kürbispanade auf Erdäpfel-Rucola-Salat“ (EUR 8,90) – bestellt hatten wir, der besten Tochter von allen zu liebe, ohne Rucola, serviert wurde die Speise leider mit Rucola – O.K. war kein großartiges Malheur und kann einmal passieren. Da bin ich nicht päpstlicher als der Papst. Die Hühnerfilet-Streifen waren noch sehr saftig und ausgezeichnet paniert und abgetropft. Die Salatmarinade war eher süßlich, nach Wiener Art, bei Gott aber nicht aufdringlich, der Salat hausgemacht und frisch. Die Portionsgröße stellte sich als mehr denn nur sättigend dar und machte einem definitiv satt. Man könnte sich jetzt noch über das so oft als Dekoration servierte „Balsamico-Graffito“ monieren, ich lasse es, weil es mich persönlich nicht stört insbesondere wenn es, wie hier, hausgemacht ist. Ein glattes SEHR GUT in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau für dieses Gericht.

Einmal die „Gnocchi mit Gorgonzola, Pinienkernen, Blattspinat und Birnenkonfitüre“ (EUR 9,80) – die Gnocchi waren Standard, aber gute Ware und perfekt gegart. Die Sauce war hervorragend abgeschmeckt, was bei geschmacksintensivem Gorgonzola nicht immer gelingt, sehr cremig und harmonisch. Die Pinienkerne passten ebenso wir der Blattspinat wunderbar dazu, lediglich mit der Birnenmarmelade hätte man ruhig mutiger sein dürfen, passt sie doch zum Gorgonzola wie die Faust aufs Auge – ich persönlich hätte unter den Gnocchi einen Spiegel angerichtet. In Summe aber trotzdem ein glattes SEHR GUT von mir für einen auch hierbei üppigen Genuss.

Einmal das „Eismarillenknödel“ (EUR 3,50) – dass dieses nicht hausgemacht sondern vom Tichy ist, wird dem Gast nicht verheimlicht, und ich finde es absolut nicht schlimm, wenn vielleicht auch uninspiriert. Aber die beste, selbst hergestellte Nougatcreme ist eben auch kein „Nutella“, daher gibt es hierfür ein glattes GUT.

Einmal die „Schokomousse auf Erdbeerspiegel“ (EUR 4,80) – gut, einen Erdbeerspiegel stellt man sich anders vor, wurde doch die Mousse mit dem Erdbeermus obenauf im Glas serviert. Die Mousse war hausgemacht, schmeckte auch gut, aber weder außergewöhnlich noch besonders hervorzuheben. Auch hierfür ein glattes GUT.

Für die Speisen gebe ich in Summe ein wohlverdientes, ehrlich erkochtes SEHR GUT. Wir hatten an diesem Abend einen echten kulinarischen Genuss und wurden bei keinem Gang enttäuscht. Tatsächlich fallen einem dekorierte Lokale ein, wo man gerne so gut gegessen hätte.

Dem Ambiente gebe ich in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau ebenfalls ein SEHR GUT. Bequem, gemütlich und herzlich willkommen fühlt man sich im „Sixta“ – was will man mehr erwarten? Die Sanitäranlage ist teilweise entzückend dekoriert, sauber und adrett ist sie sowieso. Im Keller befindet sich für diverse Anlässe ein Stüberl, in dem, glaube ich, auch geraucht werden darf. Ebenerdig ist alles rauchfrei.

Auch für den so herzlichen und netten Service gebe ich in diesem Rahmen ein glattes SEHR GUT. Ein irrsinnig freundliches, herzliches und liebenswertes Personal ist im „Sixta“ mit Freude und offensichtlicher Begeisterung am Werk – Bravo!

Fazit: ich empfehle das „Sixta“ unbedingt für einen gemütlichen, recht entspannten Nachmittag oder Abend gepaart mit einem lukullischen Genuss. Das Preis-/Leistungsverhältnis passt absolut – es wird frisch und gut gekocht. Die Speisekarten, man hat auch stets eine zusätzliche, saisonale Monatskarte, findet man im Internet: [Link]. Derzeit hat man leider, vom 04. August 2014 bis inkl. 18. August 2014, Urlaub. Schön, dass es dieses Lokal in Margareten gibt – wir kommen definitiv wieder.Weniger anzeigen

41. Wiener Rathauskeller

Rathausplatz, 1010 Wien
Rathauskeller - VisitenkarteRathauskeller - AußenwerbungRathauskeller - Lokaleingang
In diesem Guide weil: Gehobene Wiener Küche - sollte man unbedingt einmal besuchen
SpeisenAmbienteService
3. Sep 2014
Der „Wiener Rathauskeller“ ist definitiv eine alteingesessene Institution in Wien, nicht nur für Touristen. 1899 wurde der „Wiener Rathauskeller“ e...MehrDer „Wiener Rathauskeller“ ist definitiv eine alteingesessene Institution in Wien, nicht nur für Touristen. 1899 wurde der „Wiener Rathauskeller“ eröffnet – vom damaligen Bürgermeister, Dr. Karl Lueger, der heutzutage, trotz seiner hervorragenden Leistungen für Wien (z.B. erste Hochquell-Wasserleitung), nicht unumstritten ist. Vor nicht allzu langer Zeit hat man ja sogar den „Dr. Karl Lueger-Ring“ in den „Universitätsring“ umbenannt – eine wohl sinnlose, kostenintensive, klassische „Gutmenschen- Aktion“ - es wäre denn, man hätte für die Wiener konsequenterweise gleichzeitig auch das Wasser abgedreht, das „Lueger-Denkmal“ aus Wien entfernt und den „Lueger-Platz“ sowie die „Luegerkirche“ am Wiener Zentralfriedhof umbenannt.

Im Rathauskeller, der ja bis heute „als Sitz des guten Geschmack’s“ (© „Wiener Rathauskeller“) gilt, werden natürlich vorwiegend Speisen aus der traditionellen Wiener Küche geboten. Man bemüht sich aber auch, laut Eigendefinition, zeitgenössische Trends zu berücksichtigen und setzt auf Produkte heimischer, regionaler und biologischer Qualität und Herkunft. Daher hat auch die saisonale Küche im „Rathauskeller“ einen hohen Stellenwert. Die vollständige Speisekarte kann man hier einsehen: [Link].

Der Abgang zum Rathauskeller befindet sich direkt am rechten Gebäuderand des Wiener Rathauses – von der Frontansicht aus gesehen. Ein kleines Foyer, ein paar Stufen abwärts, und man befindet sich am Empfang. Freundlich begrüßt, nach unserer Reservierung gefragt, die ich hier übrigens empfehle, wurden wir einem sehr netten und zuvorkommenden Servicemann „übergeben“, der uns an unseren Tisch geleitete. Bereits der Blick entlang des immens langen Kellergangs unter dem Wiener Rathaus war sehr beeindruckend. Der „Salon Ziehrer“ aber, wo wir, vorbei an einem Karussell mit diversen Destillaten und Aperitifs neben dem Salon-Eingang, hingeführt wurden, der raubte einem schon fast den Atem. Barock, überwältigend, mondän, prunkvoll, herrschaftlich – einfach traumhaft schön, wenn auch etwas dunkel. Unglücklicherweise war genau zu diesem Zeitpunkt eine sehr laute, spanische Reisegruppe anwesend, die aber glücklicherweise just in diesem Moment im Aufbrechen war – es wäre sonst akustisch unerträglich gewesen. Damit sollte man im „Rathauskeller“ offensichtlich wohl jederzeit rechnen.

Im Rathauskeller gibt es in Summe fünf öffentliche Gasträume / Speisesäle:

*** Der „Salon Ziehrer“ ***
Neubarock eingerichtet, zahlreiche Gold-Verzierungen, Seidentapete, goldverzierte dunkle Vertäfelung des gesamten Raumes samt Vitrine mit klassischem Augarten-Porzellan – Platz für etwa 50 Personen

*** Der „Lanner- bzw. Leharsaal“ ***
2005 von Rainer Maria Latzke völlig neu gestaltet, lichtdurchflutet, aufgehellte Atmosphäre, blick- und schalldicht teilbar für kleinere Veranstaltungen – Platz für etwa 180 Personen

*** Der „Rittersaal“ ***
Ein klassischer, großer Festsaal, wie man ihn auf großen Burgen findet, gestaltet vom Architekten des Rathauses, Friedrich Schmidt – Platz für etwa 180 Personen

*** Der „Grinzinger Keller“ ***
Der Name stammt von dem riesigen, handgeschnitzten Holzfass, das sich in diesem Raum befindet – aus dem berühmtesten Heurigenbezirk „Grinzing“. Hier finden auch die „Austrian Dinner-Shows“ statt – Platz für etwa 220 Personen

*** Das „Augustiner Stüberl“ ***
Natürlich stand „der liebe Augustin“ hierfür als Namensgeber, für kleinere Feiern, Weindegustationen, etc. – Platz für etwa 50 Personen

Wie schon erwartet, wurde uns eine feine, stilvoll in Leder gebundene Speisekarte gereicht. Selbstverständlich sind im „Rathauskeller“ alle Servicekräfte fein gekleidet. Ja, in der Speisekarte findet man die typischen Wiener Klassiker wie Kalbstafelspitz, Rinderbouillon mit diversen Einlagen, Alt-Wiener Suppentopf, Fiakergulasch, Kalbsbeuschel, Tafelspitz, Schulterscherzel oder Zwiebelrostbraten, aber eben auch Branzino, Ricotta-Ravioli, gebackene Schaffrischkäse-Nockerl oder eine Gurkenkaltschale.

Zu trinken hatten wir ein „Null Komma Josef Alkoholfrei“ (EUR 3,50 / 0,33l)), ein „Ottakringer Rotes Zwickl“ (EUR 3,50 / 0,33l), einen durchaus brauchbaren „Doppelten Espresso (EUR 4,30) sowie eine „Melange“ (EUR 3,50) von Julius Meinl. Außerdem noch eine Karaffe Wasser (keine Berechnung), allerdings wurden weder Bier, noch Wasser vom Servicepersonal eingeschenkt, was wir eigentlich erwartet hätten.

Für die Speisen hatten wir einen Gutschein, ein „4-Gang-Menü inkl. Gedeck“, bestehend aus:
---- 1. Gang-Kalbstafelspitz
---- 2. Gang-Gurkenkaltschale
---- 3. Gang-Rinder-Lungenbraten mit Erdäpfeln und Gemüse
---- 4. Gang-Eisbecher mit Früchten

Das Gedeck bestand lediglich aus einem Baguette und einem Kornbaguette und drei Kügelchen Butter pro Person. Weder inspiriert noch kreativ oder aufregend, das Brot nicht hausgemacht. Bezahlen würde ich dafür nicht wollen.

1. Gang – „Kalbstafelspitz“
Besser kann man einen Kalbstafelspitz nicht garen, ein wunderbares, rosa gefärbtes Stück Fleisch wurde hauchdünn aufgeschnitten. Das Fleisch war sehr schmackhaft und immer noch saftig. Mariniert mit einer leichten Kernöl-Marinade, etwas vom frisch gerissenen Kren dazu gereicht und mit einer ansprechenden Dekoration ausgarniert – ein Traum. Negativ nur, dass man ungefragt das noch übrige Brot vom Gedeck beim Servieren des Kalbstafelspitzes abservieren wollte – eine Unart, besonders, wenn man als Gast nicht gefragt wird, und wir das restliche Brot natürlich noch zum Kalbstafelspitz genießen wollten. Nichts desto trotz wüsste ich nicht, was man an diesem Gang großartig besser machen könnte, und daher gibt es von mir hierfür ein seltenes aber verdientes „AUSGEZEICHNET“ (5).

2. Gang – „Gurkenkaltschale“
Die Kalte Suppe war sehr harmonisch mit frischer Dille abgeschmeckt, leichtes Knoblaucharoma, intensiv schmeckende Gurke und mit frischem Schnittlauch ausgarniert – eine sehr üppige Portion übrigens. Leider aber war die Kaltschale handwerklich nicht sehr toll gefertigt, sie hatte eine bröselige und ausgeflockte Konsistenz – das dürfte nicht passieren. Geschmacklich ein glattes Gut, weil eben doch keine sonderlich geschmackliche Überraschung, küchentechnisch aber schwach. In Summe gibt es daher leider nur ein gutes „MÄSSIG“ (2).

3. Gang – „Rinder-Lungenbraten mit Erdäpfeln und Gemüse“
Zu unserer Überraschung wurden wir nicht nach der gewünschten Garstufe für unsere Steaks gefragt – ein grober Schnitzer. Prompt wurden beide Filets durchgebraten serviert, was wir natürlich sofort reklamierten. Uns wurde sofortiger Ersatz angeboten, wir lehnten aber beide ab, weil zum einen die Fleischqualität so gut war, dass die Steaks noch immer sehr schmeckten, und zum anderen brachten wir es nicht übers Herz, die beiden Filets in den Mistkübel zu schicken – das hat sich das wunderbare Fleckvieh nicht verdient. Geschmacklich gab es am Fleisch nichts auszusetzen, sehr guter Rindfleischgeschmack, außen eine schöne Kruste, gut gewürzt.

Die dazu gereichte Portweinreduktion war ausgezeichnet – ein herrliches, tolles Safterl. Das Gemüse dazu war ebenfalls sehr gut gegart, zusätzlich angebraten und wurde in Richtung „mediterran“ gewürzt. Die Petersilerdäpfel als zusätzliche Beilage hatten leichte Bratspuren, wurden also völlig korrekt gefertigt. Das als Garnitur gereichte Thymian-Zweigerl fand ich persönlich gut, konnte man sich doch so noch ein paar Blätter davon frisch in das Gemüse rebeln - für das Fleisch war es natürlich nutzlos. Es ist sehr schade, dass ich jedoch wegen der Filets in Summe nur ein „GUT“ (3) geben kann. Bei optimalem Steak wäre der Gang fast schon ausgezeichnet gewesen.


4. Gang – „Eisbecher mit Früchten“
Ein sehr unkreatives Dessert, das man eigentlich im „Wiener Rathauskeller“ nicht erwarten würde. Das Eis war zwar von der guten TK-Sorte, aus dem Hause Mövenpick, jedoch bekommt man halt fertiges Eis in fast jedem Gasthaus. Die Sorten Erdbeere, Amarena mit weißen Schokoladen-Crunchies und Vanille waren gut, das Obershäubchen aus echtem Schlagobers gefertigt. Ausgarniert wurde mit frischen Beeren, einer Physalis und zwei Hohlhippen. In diesem Rahmen und auf diesem Niveau waren das leider nur „MÄSSIGE“ (2) Desserts.


Für die Speisen gebe ich daher in Summe ein „GUT“ (3), weil der Durchschnitt der vergebenen Punkte eben (5+2+3+2)/4 = 3 = „GUT“ ergeben. Sehr unterschiedliche Kochleistungen in den einzelnen Gängen haben wir hier, unerwarteterweise, erfahren müssen. Man stellt fest, der „Rathauskeller“ hat vom einstigen Glanz unter dem Küchen-Großmeister, Helmut Österreicher, leider einiges verloren - man hat auch keinerlei Auszeichnungen oder Hauben mehr.

Für das Ambiente gebe ich gerne ein glattes „AUSGEZEICHNET“ (5). Historisch, wunderschön, neubarock, herrschaftlich und mondän präsentiert sich der Rathauskeller insbesondere im „Salon Ziehrer“. Die laute Akustik zu bemängeln, wäre eher fehl am Platz, befindet man sich doch in historischen Kellergewölben. Tadellose Tischeindeckung, Stoffservietten, gutes Porzellan und Vieles mehr sind im „Wiener Rathauskeller“ obligat. Die Toiletten sind sehr sauber, ebenfalls prunkvoll mit goldenen Armaturen, viel Marmor, aber leider auch mit einer kaputten Lampe, die so gar nicht in das Gesamtbild passt.

Der Service war unheimlich freundlich, höflich und bemüht, ging mit dem Küchen-Fauxpas beim Filet sehr professionell um, fragte immer wieder nach, ob alles passen würde, erkundigte sich jedoch beim Filet nicht, welche Garstufe wir gerne hätten, wollte das Brot vom Gedeck beim Servieren des ersten Ganges einfach ungefragt abservieren und schenkte zu keiner Zeit Getränke am Tisch ein – in diesem Rahmen und auf diesem Niveau, nicht nur preislich, erwartet man sich einfach mehr, und daher gebe ich leider nur ein „GUT“ (3), wiewohl weder die beste Ehefrau von allen noch ich „gehätschelt“ und „getätschelt“ werden wollen. Die beiden konsumierten Cafés gingen als Wiedergutmachung für den Filet-Fauxpas aufs Haus.

Fazit: auch wenn uns die Speisen im „Wiener Rathauskeller“ nicht wirklich überzeugen konnten, sollte man den „Rathauskeller“ trotzdem unbedingt einmal in voller Pracht gesehen und erlebt haben. Das Preis-/Leistungsverzeichnis finde ich in Anbetracht des hier Gebotenem nicht ganz angemessen, da die Preise natürlich gehoben sind. Man macht immer wieder Veranstaltungen, wie etwa die „Austrian Dinner Show“, eine „Silvestergala“ und Ähnliches. Im Sommer findet das „Sommer-Café im Wiener Rathaus“ mitten in einem der Hofgärten des wunderschönen „Wiener Rathauses“ statt.Weniger anzeigen

42. Gasthaus Weinhappel

Kolschitzkygasse 10, 1040 Wien
Gasthaus Weinhappel - LokaleingangGasthaus Weinhappel - AußenwerbungGasthaus Weinhappel - Ankündigung Oktoberfest
In diesem Guide weil: Kleines, feines Gasthaus auf de Wieden
SpeisenAmbienteService
16. Sep 2014
Das „Gasthaus Weinhappel“, gegründet im Jänner 2010 von Monika Weinhappel, folgte dem fast schon legendären Gasthaus „Zum Sulzer“, einer echten „Me...MehrDas „Gasthaus Weinhappel“, gegründet im Jänner 2010 von Monika Weinhappel, folgte dem fast schon legendären Gasthaus „Zum Sulzer“, einer echten „Menü-Institution“ auf der Wieden. Eigentlich hat man im Vergleich zum früheren „Sulzer“ nur relativ wenige Veränderungen beim Interieur vorgenommen. Klar, ein frischer Anstrich, im NR-Bereich neue Sitzgelegenheiten, die aber mittlerweile auch schon wieder recht abgenützt sind. Einige der Kunstlederbezüge der Stühle sind teilweise richtig schmutzig und ungepflegt. Bei den Holztischen mit weißer, glatter Resopal-Oberfläche, sollte man auch nicht unbedingt unter die Stofftischtücher sehen. Aber alle Tische sind zum Glück adrett mit Stofftischtüchern eingedeckt und wirken daher sauber und frisch. Man stellt aber fest, dass die Photos im Internet sehr schmeichelnd sind.

Tritt man in das Lokal ein, so steht man unmittelbar im klassischen Schankraum, der übrigens der Raucherbereich ist – auch für den Weg zur Toilette muss man den Raucherbereich durchqueren. Eine uralte, große und mächtige Holzschank mit kleiner, integrierter Vitrine, erinnert an die Jugendzeiten – ein Klassiker. Ebenso ein Klassiker ist definitiv die „Wirtshaus-Menage“, natürlich mit Maggiflascherl. Eine sehr gute Idee fand ich den Aufkleber am Maggiflascherl mit handschriftlich vermerktem Abfülldatum. Ich wurde freundlich begrüßt und nahm im völlig leeren Nichtraucherbereich Platz – der Raucherbereich war übrigens bis auf einen Tisch voll besetzt. Der NR-Bereich kann bei Bedarf per Falttür abgetrennt werden, sodass man bei etwaigen Feiern, Veranstaltungen unter sich sein kann. Eine recht große Garderobe befindet sich ebenfalls im NR-Bereich – Platz genug. Sofort hervorstechend im NR-Gastraum ist der optisch sehr unpassende Fliesenboden – farblich völlig unpassend.

Grundsätzlich würde ich das „Weinhappel“ als klassisches, einfaches Wirtshaus sehen, das aber im positiven Sinne – der Schankraum ist als Gesamtkonzept typisch dafür. Die Küche bietet typische Wiener Klassiker und Klassiker aus der Österreichischen Küche. Natürlich findet man in der Speisekarte einen ofenfrischen Schweinsbraten mit Semmelknödel und Krautsalat, Rindsgulasch mit hausgemachten Nockerln, Cordon Bleu vom Schwein, Putenschnitzel Natur mit Butterreis, Pariser Schnitzel von der Pute, Schweinsschnitzel gebacken mit Erdäpfelsalat, Zwiebelrostbraten (Beiried) und Vanillerostbraten (Beiried) – auffallend in jedem Fall sind die sehr moderaten Preise hierfür. Die gesamte Speisekarte kann man im Internet beauskunften: [Link].
Neben der Standardkarte gibt es auch einen wöchentlich geänderten Menüplan sowie eine Wochenkarte mit ausgewählten Spezialitäten.

Da es sich beim „Weinhappel“ um ein typisches „Wiener Wirtshaus“ handelt, wird die Bewertung auch selbstverständlich in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau durchgeführt. Keine Haubenküche sondern vielmehr bodenständige, ehrliche Hausmannskost ist im „Weinhappel“ zu erwarten.

Zu trinken hatte ich ein „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 3,20 / 0,5l) und einen recht furchtbaren „Doppelten Espresso“ (EUR 3,40) der Marke „Santora“, auch das erinnerte mich an Jugendzeiten und damalige Wirtshäuser.

Ich entschied mich für eines der sensationell günstigen Mittagsmenüs (EUR 5,80), bestehend aus „Tagessuppe“ und „Schweinsschnitzel gebacken „Wiener Art“ mit Erdäpfelsalat“.

„Gemüsecremesuppe“:
das war also die heutige Tagessuppe. Leider ein recht dünnes Süppchen, ich persönlich hätte ein paar Gemüsestücke als Einlage aufbehalten und nicht das gesamte Gemüse püriert – so war sie eben ohne jegliche Einlage. Die Suppe war aber auch überhaupt nicht cremig, geschmacklich „geht so“, jedoch leider keine „richtige Wirtshaussupp’n“ und daher gibt es auch nur ein „MÄSSIG“ (2).

„Schweinsschnitzel gebacken „Wiener Art“ mit Erdäpfelsalat“:
Die Panier war sehr gut, sehr knusprig und wellig, die Schnitzel aber leider schlecht abgetropft – deutliche Fettspuren blieben am Teller. So großzügig hätte man die Schnitzel auch nicht unbedingt pfeffern müssen, das Fleisch war aber mager und saftig, keine Flachse, kein Fett und vor allem nicht zu Tode „flachgeprügelt“. Die Zitrone hatte ihre besten Tage schon hinter sich und durfte, kaum serviert, wieder zurück zum Ursprung, also in die Küche. Der Erdäpfelsalat war ausgezeichnet nach Wiener Art mariniert, aber nicht zu süß. Wunderschöne, dunkelgelbe Erdäpfel und rote Zwiebel wurden für die Fertigung verwendet – tadellos. In Summe gebe ich diesem auch ausreichend dimensioniertem Gang in diesem Rahmen ein „GUT“ (3).

„Malakoffschnitte“ (EUR 3,20):
gefertigt und gemacht wie von der Mama. Da war alles in der Creme, was sie ausmacht, vor allem schmeckbar der Rum und die Mandeln. Die Biskotten waren gut getränkt, die Creme war luftig und nicht zu üppig fett. Ein glattes „SEHR GUT“ (4) für dieses Schnäppchen.


Für die Speisen gibt es nach Adam Riese (9 Gesamtpunkte für drei Gänge) ein glattes „GUT“ (3). Die Suppe hat enttäuscht, bei der Hauptspeise gab es völlig unnötige, hausgemachte Mankos. Meine heutige Gesamtrechnung belief sich auf heutzutage sehr günstige EUR 15,60.

Für das Ambiente, das „Weinhappel“ ist ein echtes, einfaches Wirtshaus, gibt es nur ein „MÄSSIG“ (2), wobei der Schankraum (Raucherbereich) deutlich uriger ist. Die Sanitäranlagen sind recht sauber, aber einfach nicht mehr auf dem heutigen Stand, völlig abgenützt, und der Mistkübel quoll über. Und die verschmutzten Sessel im NR-Bereich müssten nicht sein und sind nicht appetitlich. Besonders originell fand ich aber den, natürlich nicht mehr betriebsbereiten, Original-„Olla“-Automaten aus den 70er Jahren, ein Kleinod des vergangenen Jahrhunderts – ich liebe alte Automaten und Flipper.

Der Service tat das, was er in einem Wirtshaus machen sollte, war freundlich und fragte immer nach, ob es denn auch gescheckt hätte und mehr ist in einem Wirtshaus nicht notwendig. Leider wurde ich aber manchmal, als „Einzelunterhalter“ im NR-Bereich etwas vergessen In Summe aber gibt es auf diesem Lokalniveau auch für den Service ein glattes „GUT“ (3).

Fazit: für das, was das „Weinhappel“ ist, ein einfaches, g’standenes aber typisches Wirtshaus mit sensationell günstigen Mittagsmenüs, gebe ich gerne eine Empfehlung ab. Lukullische Höhenflüge, küchentechnischen Schnick-Schnack darf und soll man sich in einem Wiener Wirtshaus nicht erwarten. Zahlreiche Abholer des Mittagsmenüs waren während meines Besuches zu beobachten, und die Portionen sind recht reichhaltig. Immer wieder finden im „Weinhappel“ Veranstaltungen statt, wie z.B. ein „Oktoberfest“. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist definitiv sehr gut und zufriedenstellend.Weniger anzeigen

43. Gasthaus Brigitte

Simmeringer Hauptstraße 385, 1110 Wien
Gasthaus Brigitte - VisitenkarteGasthaus Brigitte - LokalaußenansichtGasthaus Brigitte - Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Leider sehr, sehr schwankende Küchenleistungen
SpeisenAmbienteService
16. Okt 2014
Das „Gasthaus Brigitte“ ist definitiv eine Wiener Institution in Sachen „Leichenschmaus“ nach dem Motto „A scheene Leich!“. Klingt morbide, aber ic...MehrDas „Gasthaus Brigitte“ ist definitiv eine Wiener Institution in Sachen „Leichenschmaus“ nach dem Motto „A scheene Leich!“. Klingt morbide, aber ich bin ja ein waschechter Wiener, daher klingt es für mich genau so, wie’s eben ist. Eigentlich, so sollte man glauben, kann ein Gasthaus gar nicht besser liegen oder noch einfacher Geschäfte machen als hier in dieser Lage, gegenüber dem 3. Tor vom Wiener Zentralfriedhof, weil, wie der geschulte Wiener sagt: „G’stuarbn wird imma!“.

Aber selbst an diesem Ort hat man es geschafft, durch immer grauenhaftere Küchenleistung und noch viel ärgerem Service, dass viele Besucher meinten, das Begräbnis wäre eigentlich gar nicht das Traurigste an diesem Tag gewesen. Das sprach sich immer mehr herum, und es kam, wie es kommen musste, wenn man halt fest der Meinung ist, die Gäste „miass’n jo eh nochan bei uns fress’n!“ und man sperrte zu. Dazu kam auch, dass die gut besuchte Alternative, das „Gasthaus zum Eckwirt“, nun ein asiatisches Restaurant ist („Inter Wok“). Hochmut kommt stets vor dem Fall…per Juni 2013 wurde das Lokal neu übernommen und neu eröffnet.

Geboten werden klassische Gerichte aus der Österreichischen insbesondere der Wiener Küche wie Backhendl, Zwiebelrostbraten, Bauerngulasch, Schnitzel, Geröstete Kalbsleber oder Blunzengröstl, aber auch Spareribs. Teilweise ist die Preisgestaltung eher mutig für ein einfaches Gasthaus, man ist sich aber offensichtlich bezüglich der Lage und der wenigen Alternativmöglichkeiten in dieser Gegend bewusst.

Vor dem Lokal „türmen“ sich die Angebotsschilder, sodass man durchaus von einem „Schilderwald“ sprechen könnte – übersichtlich ist anders. Ein angenehm mit alten Bäumen beschatteter Gastgarten befindet sich direkt vor dem Lokal, leider an der heftig befahrenen „Simmeringer Haupt“. Im Lokal angekommen, standen wir vor einer großen, mächtigen Schank aus einem Holz-Mix hell und dunkel. Wir hatten reserviert, wurden höflich empfangen und in den hinteren Bereich, der leider sehr dunkel ist, an unseren Tisch geführt. Der vordere Bereich (Nichtraucher) ist deutlich heller und schöner eingerichtet – massive Möbel aus hellem Holz. Warum der zweite Gastraum gar so dunkel gehalten wird, bleibt mir ein Rätsel, behaglich zusagen tut es in keinem Fall.

Ein besonderes Rätsel bleibt mir auch die Trennung zwischen Nichtraucher und Raucher, weil es die baulich gar nicht gibt. Ein völlig offener, nur optisch getrennter, bogenförmiger Durchgang stellt die gesamte „Trennung“ dar. Lediglich der Festsaal (etwa 120 Personen) ist wirklich baulich abgetrennt – eine Farce. Im hintersten Winkerl, eigentlich eine Art offenes Stüberl mit einem großen Tisch, hat man eine Falco-Ecke, eher schon einen Schrein zum Gedenken an Falco und dessen Mutter eingerichtet. Hintergrund: beide waren angeblich ab und zu im Lokal zu Gast.

Unsere Kellnerin, nicht aus Österreich, war eine recht resche und hamtige Person, taute jedoch immer mehr auf, je mehr man mit ihr direkt kommunizierte. Das Gefühl ließ einen aber nicht los, dass sie eigentlich mehr Hektik verursachte als tatsächlich bestand. Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, das „Gasthaus Brigitte“ ist ein eher einfaches Gasthaus und hat natürlich keinerlei Auszeichnungen oder Hauben.

Zu trinken hatten wir ein „Gösser Naturgold Alkoholfrei“ (EUR 3,40 / 0,5l), einen „Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,90 / 0,5l) sowie einen mittelmäßigen „Kleinen Mocca“ (EUR 1,90). Generell werden in der „Brigitte“ folgende Biere vom Fass angeboten: Zipfer Urtyp, Gösser Zwickl und ein Gemischtes.

► „Frittatensuppe“ (EUR 3,40):
Eine brennheiße, brav gemachte Suppe wurde serviert. Ja, natürlich verlängert, aber als Basis doch eine gute Bouillon gefertigt, eine klassische „Wirtshaus-Supp’n“ eben. Die Frittaten waren hausgemacht und flaumig, und daher gibt es für diese Suppe ein „GUT“ (3).

► „Nudelsuppe“ (EUR 3,30):
Für die Suppe gilt bereits Beschriebenes, viele Nudeln, die auch noch Biss hatten, servierte man in ebendieser. Auch hierfür ein glattes „GUT“ (3).

► „Wiener Schnitzel vom Schwein mit Pommes Frites“ (EUR 9,90):
Die Panier schön souffliert, von guter und knuspriger Qualität und tadellos vom Fett abgetropft, servierte man zwei Schnitzeln. Dazu, wie von der besten Tochter von allen gewünscht, knusprige Pommes Frites und automatisch zwei Einwegpäckchen Ketchup. Alles zusammen wäre im mittleren Bewertungsbereich gelegen, wenn nicht ein Schnitzel von den beiden gleich drei große Flachsen gehabt hätte und somit fast ungenießbar war – somit gibt es hierfür nur ein „MÄSSIG“ (2).

► „Spareribs mit zweierlei Saucen und Bratkartoffeln“ (EUR 13,90):
Zwei Reihen Spareribs mit etwa 35cm Länge wurden serviert. Endlich auch einmal schön ausgebraten / ausgegrillt, auch an der Unterseite der Rippchen. Die Beinhaut wurde, wie üblich, nicht eingeschnitten, damit nur ja keine Marinade von unten in das Fleisch ziehen kann. Die Fleischqualität und auch die Würzung waren sehr gut, und das Fleisch löste sich leicht von den Knochen, was für mich persönlich immer wichtig ist, esse ich doch nie mit den Händen. Zusammengefasst: Ribs sehr gut, Bratkartoffeln = Frittierkartoffeln, Saucen hausgemacht (Cocktail- und Kräuter-Knoblauchsauce), aber nicht bemerkenswert, der Salat dazu (Kraut- und Karottensalat) gut. In Summe daher ein „GUT“ (3).

► „Coup Dänemark“ (EUR 5,90):
Man servierte billigstes Vanilleeis mit einer Unmenge an Schlagobers, die Convenience-Schokoladensauce wurde jedoch separat in einem Schüsserl serviert, was von der Sache her einfach falsch ist. Ein „Coup Dänemark“ besteht aus gutem Vanilleeis über das die heiße Schokoladensauce gegossen wird. Fast EUR 6,00 für billigste Ware und eine komplett falsche Zubereitung können leider nur „MANGELHAFT“ (1) sein.

Für die Speisen, in Summe 12 Punkte für 5 Speisen, gibt es leider nur ein „MÄSSIG“ (2), da der Punktedurchschnitt = 2,4 beträgt.

Auch das Ambiente konnte nicht so richtig bei uns Punkten, saßen wir definitiv im ungemütlichsten Bereich der „Brigitte“. Die Sanitäranlagen sind annehmbar, aber bei den Damen viel zu klein. Am Weg zu den Toiletten muss man durch eine Art Stadel, in dem allerlei nette Gegenstände und Bauernmöbel angesammelt wurden. Der gemeinsame Waschplatz vor den Sanitäranlagen ist sehr sauber und adrett. In Summe aber gebe ich auch hier leider nur ein „MÄSSIG“ (2), insbesondere weil die Raucher-Nichtraucher-Trennung ein schlechter Witz ist.

Auch für den Service gebe ich nur ein „MÄSSIG“ (2), weil ich mich als Gast eigentlich nicht an Servicekräfte „anbiedern“ will, um „normal“ behandelt zu werden. Heimelig fühlt man sich hier sicher nicht, eher ist man dem Service relativ gleichgültig.

Fazit: extra herfahren in das „Gasthaus Brigitte“ empfehle ich keinesfalls, ein Besuch sollte nur dann stattfinden, wenn es sich nicht anders ergibt oder keine andere Möglichkeit besteht. Gastfreundlichkeit wird hier definitiv klein geschrieben. Wer es will, es gibt XXL-Tage (Sa und So) mit z.B. 1kg Wiener Schnitzel vom Schwein oder 2kg Spareribs um jeweils EUR 19,90. Ich überlege nun tatsächlich eine testamentarische Verfügung, dass mein Leichenschmaus hier keinesfalls stattfinden darf. Läge das „Gasthaus Brigitte“ nicht direkt beim Zentralfriedhof, der Untergang wäre dieser Gaststätte gewiss.Weniger anzeigen

44. Brückenwirt

Unter-Laaer Straße 27, 1100 Wien
Brückenwirt - VisitenkarteBrückenwirt - LokalaußenansichtBrückenwirt - Lokaleingang Gastgarten
In diesem Guide weil: Alt eingesessene Institution in Unterlaa
SpeisenAmbienteService
24. Okt 2014
Der „Brückenwirt“, eine alteingesessene Unterlaaer Institution und schon seit den 50er-Jahren bereits im Familienbesitz. Die Lage, direkt an der Li...MehrDer „Brückenwirt“, eine alteingesessene Unterlaaer Institution und schon seit den 50er-Jahren bereits im Familienbesitz. Die Lage, direkt an der Liesingbachbrücke, ist gar nicht so schlecht wie man denken würde, die Buslinien 17A oder 271 halten direkt vor dem Lokal. Sollte es aber auch einmal für die Öffis zu spät werden, so bietet der „Brückenwirt“ auch Gästezimmer an.

1999 erfolgte eine Totalrenovierung des Lokals, 2009 wurde dann noch der Wintergarten dazu gebaut. Direkt vor dem Lokal befindet sich ein kleiner, in unmittelbarer Nähe auch noch ein großer, beleuchteter, hauseigener Parkplatz. Einen kleinen Gastgarten gibt es direkt vor dem Lokal (straßenseitig) und einen größeren, mit ruhiger Lage, hinter dem Lokal, genannt die „Alm“. Im Sommer wird auch noch zusätzlich ein „Schupfen“ im Gastgarten geöffnet, der es erlaubt, wind- und wettergeschützt im Freien zu sitzen.

Empfangen wurden wir von zwei sehr netten Servicekräften, und wir konnten uns den Platz aussuchen. Unmittelbar rechts geht es in den wirklich gelungenen und hellen Wintergarten (Raucher), hinten rechts in den sehr gut abgetrennten Nichtraucherbereich, und linker Hand tritt man in den Schankraum ein (ebenfalls Raucher). Der besten Ehefrau von allen zuliebe nahmen wir im sehr spärlich besetzten Schankraum unsere Plätze ein. Viel helles Holz, massive Stühle mit Herzerl in der Rückenlehne und gemütliche Holzbänke vermitteln irgendwie fast schon Stuben- oder Hüttenambiente - gemütlich, urig und zünftig. Unterstrichen wird das Ambiente noch durch die sehr ansprechende, selbst gestaltete Ziegelbar. Ein hoher Wohlfühlfaktor zum längeren Verbleib oder gar zum „Versumpern“ ist also gegeben.

Am Tisch stehen bereits Besteck und Servietten in einem Krug, eine Menage mit flüssiger Suppenwürze sowie ein Werbeaufsteller „Mayer am Pfarrplatz – Gemischter Satz“ parat. Der Blick in die, im positiven Sinn, nicht überladene Speisekarte enthüllt die klassischen Gerichte der Wiener Küche bzw. Österreichische Schmankerl wie zum Beispiel diverse Rostbratenvariationen. Natürlich ist das Angebot, wie für ein klassisches Wirtshaus üblich, sehr fleischlastig und deftig. Ein paar fleischlose Speisen (gebackener Emmentaler, gebackenes Gemüse,…) findet man aber trotzdem auch. Der „Brückenwirt“ ist ein g’standenes Gast- bzw. Wirtshaus, keinerlei Auszeichnungen oder Hauben besitzend, daher findet die Bewertung natürlich auch auf diesem Lokalniveau und in diesem Rahmen statt.

Zu trinken hatten wir ein „Beck's Blue Alkoholfrei“ (EUR 3,40 / 0,5l), ein Seidel „Brückenbräu“ (EUR 2,70 / 0,33l – Brauerei Weitra), einen „Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,30 / 0,5l), eine wohlschmeckende „Melange“ (EUR 2,70) sowie einen guten „Espresso Doppio“ (EUR 3,10) von Segafredo – alle Getränke waren ohne Fehl und Tadel.

► „Frittatensuppe“ (EUR 2,70):
Zu sehr günstigem Preis wurde hier ein wirklich tadelloses Süppchen serviert – kräftig, Fettaugen beinhaltend und dunkelgoldfarben. Die hausgemachten Frittaten waren etwas breit dafür aber auch angenehm kurz geschnitten und sehr flaumig. Ein glattes „SEHR GUT“ (4) für die beiden Suppen.

► „Gebackener Emmentaler mit Preiselbeeren“ (EUR 7,30):
Der Emmentaler war von einer sehr guten und g’schmackigen Sorte, nicht einer dieser geschmacksneutralen „Gummikäse“. Brav paniert und gut abgetropft hätte er aber etwas dunkler sein dürfen – hier siegte wohl die Angst vor dem Auslaufen. Eine sehr üppige Menge an Preiselbeeren wurde dazu gereicht. Auch bei der extra bestellten „Hausgemachten Sauce Tartare“ (EUR 1,20) wurde endlich einmal nicht gegeizt und eine sehr ordentliche Portion serviert – Bravo, weil so selten der Fall und darüber hinaus auch noch sehr gut gemacht. Der separat dazu bestellte „Erdäpfel-Mayonnaise-Salat“ (EUR 3,70) war brav und hausgemacht, aber etwas zu mayonnaiselastig. In Summe gibt es daher für diesen Gang, in diesem Rahmen ein glattes „GUT“ (3), toll aber, dass man endlich einmal mehr als ausreichend Sauce und Preiselbeeren servierte.

► „Wiener Schnitzel vom Schwein mit gemischtem Salat“ (EUR 6,30 - kleine Portion):
Ein sehnen- und flachsenfreies Schnitzel wurde knusprig paniert und gut abgetropft serviert. Sehr schmackhafte und gute Fleischqualität und ein, für eine Kinderportion, ausreichend großes Schnitzel fand sich am Teller. Der dazu servierte gemischte Salatteller, ein Wirtshausklassiker mit Gurken-, Erdäpfel-, Mais-, Kraut- und grünem Salat, war sehr gut mariniert und von der Menge her sehr großzügig dimensioniert. In Summe ein „SEHR GUT“ (4) für diesen Gang.

► „Budapester Cordon Bleu“ (EUR 9,90 - gefüllt mit Senf, Bauchspeck, Paprika, Zwiebel):
Auch dieses Schweinsschnitzel wurde sehr gut paniert und sehr gut abgetropft. Die Füllung war ausgezeichnet und würzig-rauchig. Vollendet mit der Süße der Zwiebel, der Würze von Senf und süßem Paprikapulver wurde dieses „Budapester“ zu einem echten Genuss. Sehr saftig natürlich insbesondere durch den Speck – „AUSGEZEICHNET“ (5) in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Der gemischte Salat dazu, wie bereits beschrieben. Die extra dazu bestellten „Pommes Frites“ (EUR 2,70), geteilt mit der besten Tochter von allen, waren knusprig und goldgelb frittiert.

► „Eispalatschinken“ (EUR 5,90):
Auch das Dessert wurde in sehr großzügiger Menge serviert. Die Palatschinken natürlich hausgemacht, das Vanilleeis erwartungsgemäß nicht. Dafür aber wurde mit echtem Schlagobers garniert. Ein glattes „GUT“ (3).

Für die Speisen, 19 Punkte für fünf bewertete Speisen, gibt es im Durchschnitt 3,8 Punkte und daher ein „SEHR GUT“ (4), das ich in diesem Rahmen, der „Brückenwirt“ ist ein typisches Wirtshaus fernab der hohen Kochkunst, für völlig gerechtfertigt halte.

Auch beim Ambiente möchte ich gerne ein „SEHR GUT“ (4) geben, ein sauberes, gemütliches und gepflegtes Gasthaus, das ist der „Brückenwirt“. Urig und für längeres Verweilen einladend – mehr kann man sich von einem „Wirt’n“ nicht wünschen. Der Sanitärbereich ist recht sauber und gepflegt, wenn auch nicht unbedingt am neuesten Stand. Der Vorraum zu den Toiletten ist sehr nett gestaltet, allerdings ist für den Gang zu den Sanitäranlagen jeweils eine Stufe zu bewältigen.

Der Service agierte während des gesamten Besuches freundlich, sehr nett und aufmerksam. Nicht zu leger, aber auch nicht gelackt – das würde hier aber sowieso nicht passend wirken. Stets wurden wir nach unserer Zufriedenheit gefragt, etwaige Änderungswünsche wurden ohne Probleme entgegengenommen, und daher gebe ich auch hier, für ein Wirtshaus, ein „SEHR GUT“ (4).

Fazit: für ein gemütliches „Zusammenhocken“ bei gutem Bier, Wein und Essen zu moderaten Preisen ist der „Brückenwirt“ äußerst empfehlenswert, wenn er auch etwas abseits, in der Peripherie von Wien, liegt. Für Feiern oder geschlossene Gesellschaften jeglicher Art ist man beim „Brückenwirt“ bestens gerüstet – egal ob im Winter oder im Sommer. Im Angebot stehen auch saisonale Angebote wie „Martini-Gansl“ (vom 05.-30. November 2014), täglich drei Mittagsmenüs (Mo – Fr von 11:00h – 14:00h – nur werktags) sowie die „Wiener Auster“ = Weinbergschnecken. Leider gibt es in dem sonst gelungenen Internetauftritt keine Speisekarte im Detail. Eine echte Empfehlung für eine deftige und sättigende, vor allem aber auch gemütliche Zusammenkunft gibt es von mir für den „Brückenwirt“ definitiv. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist äußerst erfreulich, einen etwaigen Termin zur Bestimmung der Cholesterinwerte, am Tag darauf, sollte man aber unbedingt verschieben.Weniger anzeigen

45. Meixner's Gastwirtschaft

(1)
Buchengasse 64, 1100 Wien
Der Meixner - VisitenkarteMeixner - LokaleingangMeixner - Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Der Meixner....ein MUSS
SpeisenAmbienteService
7. Dez 2014
Seit 1981 schon führen Berta und Karl Meixner das „Meixner’s Gastwirtschaft“, ein eher unscheinbares Ecklokal in der Buchengasse, Ecke Herndlgasse,...MehrSeit 1981 schon führen Berta und Karl Meixner das „Meixner’s Gastwirtschaft“, ein eher unscheinbares Ecklokal in der Buchengasse, Ecke Herndlgasse, gleich oberhalb des bekannten Amalienbades. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist daher optimal, liegt das Lokal doch in unmittelbarere Nähe zum Reumannplatz. In Favoriten und über die Bezirksgrenzen hinaus ist die „Meixner’s Gastwirtschaft“ mittlerweile ein verlässlicher Ort für gutbürgerliche Küche - eine Institution der Wiener Gastwirtschaft sozusagen. Die „Meixner’s Gastwirtschaft“ findet sich übrigens auch im Buch "Beisln in Wien, 99 der schönsten Gaststätten der Stadt“ wieder.

Man betritt das Gasthaus durch einen klassischen Wirtshaus-Windfang und befindet sich unmittelbar im Raucherbereich – die Sanitäranlagen sind aber auch durch den Nichtraucherbereich zu erreichen. In diesem Gastraum dominiert rustikales, dunkles Holz und generell ist der Raucherbereich deutlich dunkler als die anderen Gasträume. Eine nicht allzu große, aber massive Holzschank, mit allerlei Weinangeboten, Weinbouteillen bildet das Zentrum und den Blickfang im Raucherbereich.

Man bemerkt aber ebenfalls, dass das Ambiente insbesondere das Interieur nicht mehr ganz taufrisch ist, eher schon etwas abgewohnt, durchgesessen und wie in einem einfachen Gasthaus. Auch finden sich da und dort schlampig geputzte Stellen, wie zum Beispiel oberhalb der Schank.

Wir hatten immer im Vorfeld reserviert, was ich auch immer empfehle, da der „Meixner“ stets sehr gut besucht ist. Immer wurden wir nett empfangen und, wie es sich gehört, jeweils freundlich an unseren Tisch geführt, der bei jedem Besuch adrett mit Stoffservietten eingedeckt war. Der Blick in die Speisekarte bestätigt ein klassisches Angebot Wiener Spezialitäten wie „Gebackene Fledermaus mit Erdäpfel-Gurkensalat“, „Tafelspitzsulz“, „Gebackene Grammelknöderl auf warmem Speck-Kraut-Salat“, „Wiener Suppentopf“, „Blunzengröstl“, „Kalbskutteln“, „Zwiebelrostbraten“, „Spanferkelrücken“ oder „Tafelspitz vom Jungrind“. Aber auch unerwartete Speisen wie „Lardo“, „Fenchel-Rucolasalat“ oder „Gebratene Lammstelze“ findet man am Speiseplan beim „Meixner“. Zusammengefasst gibt es beim „Meixner“ eine geradlinige Wiener Küche ohne Schnörkel oder gar haarsträubend moderne Interpretationen und genau das ist gut so.

Die aktuellen Auszeichnungen der „Meixner’s Gastwirtschaft“ sind:
► A la Carte:
2 Sterne / 2 Flaschen / 68 von 100 Pkt. = „Perfekte bodenständige Küche; beachtliches kreatives Potenzial & Erstklassige Glas- und Weinkultur, repräsentative Weinauswahl in Breite und Tiefe. Perfekter Service und entsprechende Beratung“
► Falstaff:
1 Gabel / 84 von 100 Pkt.
► Gault & Millau:
1 Haube / 14 von 20 Pkt. = „Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet“

Dieser Umstand wird natürlich bei meiner Bewertung berücksichtigt, und ich berichte von unseren letzten beiden Besuchen, da die anderen Visiten schon zu lange her sind.

Zu trinken hatten wir den „Reinisch Premiere Jungwein 2014“ (EUR 4,00 / 0,125l), eine Cuvée aus blauem Portugieser und Zweigelt, der frisch und jung war, das „Schladminger BIO-Zwickl“ (EUR 3,20 / 0,33l), „Soda Zitron“ (EUR 2,00 / 0,25l), „Kronprinz Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 3,40 / 0,25l) sowie ein ausgezeichnetes „Hofbräuhaus Traunstein Weißbier Alkoholfrei“ (EUR 3,80 / 0,5l). Die konsumierten Kaffées waren „Doppelter Espresso“ (EUR 3,40) sowie eine „Melange“ (EUR 3,00), aus der Rösterei Gegenbauer, der unseren Geschmack leider absolut nicht traf. Dass man kein Wasser zum Kaffée reichte, war doch eher ungewöhnlich und sollte eigentlich nicht sein.

Zu unseren Speisen:
► „Lardo vom Mangalitza (Meersalz & Kräuter) mit geröstetem Knof'lbrot“ (EUR 9,80):
Die gewohnt tolle Lardo-Qualität vom Spezialisten Thum ([Link]) in wohltemperierter Form, also nicht eiskalt aus dem Kühlschrank, wurde serviert. Hier verwendete man den Lardo, der in Meersalz und Kräutern reifen durfte, und reichte dazu sehr gut geröstetes Schwarzbrot mit Knoblauch - ein „AUSGEZEICHNETES“ (5) Geschmackserlebnis.

► „Schöberlsuppe“ (EUR 3,80):
Die Suppe war sehr kräftig im Geschmack und bestens, wie aus dem Lehrbuch, zubereitet, die Schöberl schmeckten ebenfalls recht gut, man hatte es allerdings quantitativ viel zu gut gemeint – in etwa die Hälfte davon hätten wohl gereicht. Wegen der Suppe aber gibt es gerade noch ein „SEHR GUT“ (4).

► „Frittatensuppe“ (EUR 3,80):
Auch hier wurde eine heiße, tadellose Rinderbouillon mit flaumigen, natürlich hausgemachten Frittaten serviert. Ein glattes „SEHR GUT“ (4) hierfür ohne Wenn und Aber.

► „Gansleinmachsuppe mit Wurzelgemüse und Bröselknödel“ (EUR 5,40):
Eine absolut tolle Einmachsuppe wurde uns serviert. In der heißen und g’schmackigen, nicht pampigen Suppe befand sich ausreichend Gänseklein (Herzerl, Magerl, Kragerlfleisch, etc.) und Gemüse. Sie wurde nicht zu stark gebunden und war tatsächlich von herausragendem Geschmack. Auch der Bröselknödel konnte mithalten, leicht, locker und flaumig. Für diese absolut grandiose Suppe, eine der besten Gansleinmachsuppen die wir bisher hatten, gebe ich gerne ein „AUSGEZEICHNET“ (5) – hier hätte ich gerne noch ein Knöderl gehabt.

► „Gebackene Grammelknöderl auf warmem Speckkraut“ (EUR 8,20):
Man sagt den typischen Wienern nach, alles was bei „Drei“ nicht auf dem Baum wäre, würde paniert und herausgebacken werden. Die Idee des gebackenen Grammelknöderls wurde ausgezeichnet umgesetzt. Knusprige, gut abgetropfte Panier, der Erdäpfelteig dünn aber doch flaumig und die Grammelfülle ausgezeichnet g’schmackig. Das warme Speckkraut stand den Knöderln um nichts nach, und somit kann ich auch für diese Speise nur ein ehrliches „AUSGEZEICHNET“ (5) geben.

► „Tafelspitzsulz mit Jungzwiebel und Kernöl“ (EUR 7,80):
Eine sehr gute und tadellos gefertigte Sulz aus wohlschmeckendem Rindfleisch wurde serviert. Die Marinade war ebenfalls sehr gut, die weiteren Zutaten frisch und knackig, lediglich mit dem Kernöl war man doch etwas zu sparsam. Trotz des sehr guten Geschmacks gibt es nur ein „GUT“, weil man eigentlich auch immer Klein-Gebäck dazu reichen sollte.

► „Martinigansl mit Erdäpfelknödel und Rotkraut“ (EUR 19,80):
Beim „Meixner“ kann das Gansl wahlweise mit Rotkraut oder warmem Speckkrautsalat bzw. Erdäpfelknödel oder Serviettenknödel bestellt werden. Wir hatten jeweils die Variante mit Rotkraut und Erdäpfelknödel, die beste Tochter von allen hatte einmal das Speckkraut dazu.
Zum Gansl kann man nur sagen, eines der besten Gansln in Wien, die wir bisher genießen durften. Wunderbar zartes, sich leicht vom Knochen lösendes Fleisch, gut ausgebraten und trotzdem saftig mit perfekt knuspriger Haut – so präsentierte sich dieses herrliche Gansl. Das Rotkraut war ausgezeichnet gewürzt, der Erdäpfelknödel dazu wunderbar flaumig und samtig, der warme Speckkrautsalat war ebenfalls ausgezeichnet und harmonisch abgeschmeckt sowie fein gehobelt. Wir bestellten noch extra Preiselbeeren (leider nur „Darbo“ um EUR 3,00), der auch noch extra georderte Bratensaft war hingegen gratis. Ein glattes „AUSGEZEICHNET“ (5) für einen lukullischen Hochgenuss. Man serviert übrigens weder Stopfleber noch Mastgänse – Bravo.

► „Kastanienparfait mit Orangensalat“ (EUR 7,80):
Handwerklich war das Parfait tadellos gefertigt, ebenso wie der sehr gute Orangensalat. Ein paar Kerne vom Granatapfel garnierten dieses Dessert, das mir aber doch etwas zu wenig nach Maroni schmeckte – daher „nur“ ein „SEHR GUT“ (4). Serviert wurde das Parfait in genau richtiger Temperatur und nicht steinhart aus der TK.

► „Weißes Schokoladentörtchen auf süßem Kürbisragout“ (EUR 7,20):
Ja, man erwartete sich unter einem Schokoladentörtchen sicherlich keinen zartschmelzenden Traum, aber genau der war es, ein Schokoladentraum, der mit einem ausgezeichneten, süßen Kürbisragout vollendet wurde. Ein glattes „AUSGEZEICHNET“ (5).

► „Nougatknödel mit Zuckerbrösel“ (EUR 8,20):
Beim „Meixner“ werden die Nougatknödel natürlich hausgemacht, und das schmeckt man auch. Ganze vier Stück dieser Köstlichkeit wurden serviert. Ein sehr flaumiger Teig, eine sehr gute und vollständig geschmolzene Nougatfülle, vollendet mit Zuckerbrösel und etwas Fruchtsauce, machten auch dieses Dessert zu einem wahren Genuss und perfektem Abschluss. Ein glattes „AUSGEZEICHNET“ (5) dafür.

45 Punkte in Summe für 10 Speisen ergeben im Durchschnitt 4,5 Punkte und daher gerade noch ein von mir selten vergebenes „AUSGEZEICHNET“ (5). Wir waren nicht nur sehr satt sondern vor allem auch tatsächlich glücklich und zufrieden. In „Meixner’s Gastwirtschaft“ wird frisch, mehr als sehr gut, bodenständig, gutbürgerlich und recht konstant anständig gekocht. Betreffend Weine ist der Patron sowieso für seine Affinität zu gutem Wein bekannt. So kann man beim „Meixner“ zusätzlich zu den zahlreichen Österreichischen Weinen auch einem ordentlichen Angebot von „Orange Wines“ (Weißweine, die wie Rotweine hergestellt werden – Maischegärung), Biodynamikern, Amphoren-Bouteillen und andere Exoten frönen. Aber auch die Bierangebote, Reininghaus, Starobrno, Schladminger (auch BIO-Zwickl) vom Fass sowie einige Flaschenbiere, sind beachtlich.

Ambiente = maximal „GUT“ (3):
Das in keinem Punkt gediegene und etwas „überwuzelte“ Ambiente kann leider weder mit den Preisen noch mit der Speisenqualität mithalten, weil es eben nur einfacher Gasthaus-Durchschnitt ist. Leider gibt es auch hier einige Rechtschreibfehler in der Speisekarte oder in der Außenwerbung (z.B. „Lardo mit gerösteten Knof’lbrot“ statt „Lardo mit geröstetem Knof’lbrot“,…). Die Sanitäranlagen sind in Ordnung, die Klobrille jedoch nur aufgelegt und nicht befestigt. Es gibt einen kleinen, netten Gastgarten im Innenhof, der aber stets hoffnungslos überfüllt ist.

Für den recht sicheren Service gebe ich gerne ein „SEHR GUT“ (4), weil man meist sehr souverän mit korrekten Empfehlungen und immer sehr sattelfest bei allen Fragen war. Ob es jedoch geschmeckt hat, ob auch alles in Ordnung war, wird man beim „Meixner“ nicht durchgängig gefragt. Das Abräumen des bereits gebrauchten Geschirrs gestaltet sich ebenfalls etwas schleppend. Stilvoll im Lederetui jedoch kommt der „Schadensbericht“, also die Rechnung, an den Gast.

Fazit: der „Meixner“ sagt von sich, er wäre „lediglich“ ein Gasthaus und kein Gourmettempel oder Luxuspalast, allerdings hat man von Gault Millau eine Haube erhalten und auch angenommen (ich kenne einen Koch, der sie verweigerte). Die Preise sind meiner Meinung nach für eine „Gastwirtschaft“ schon sehr gehoben. Ein Gansl um EUR 20,00 ist völlig in Ordnung, insbesondere hinsichtlich der gebotenen Qualität, bei recht standardisierten, wenn auch ausgezeichneten Desserts aber jenseits der EUR 7,00 – EUR 8,00 bin ich mir jedoch nicht mehr so sicher. Für Feiern jeglicher Art ist man hier natürlich offen, im Nichtraucherbereich gibt es etwa 60, im Raucherbereich etwa 40 Plätze. Ein Extrastüberl für circa 25 Personen kann ebenfalls gemietet werden. Ich empfehle die „Meixner’s Gastwirtschaft“ durchaus und mit reinem Gewissen, weil die Speisen hier wunderbar schmeckten. Ob die für eine „Gastwirtschaft“ doch recht gehobenen Preise gerechtfertigt sind, möge jeder für sich selbst entscheiden – wir finden sie etwas zu teuer, wenn auch die Qualität bisher immer sehr gut war!Weniger anzeigen

46. The View

Handelskai 265, 1020 Wien
The View - Visitenkarte-01The View - Visitenkarte-02The View - Ausblick über die Donau in Richtung Donaustadt
In diesem Guide weil: Moderne Interpretationen direkt an der Donau
SpeisenAmbienteService
12. Dez 2014
Ich muss gestehen, das Lokal war für mich eine völlige Unbekannte, nicht einmal annähernd momentan war mir das „The View“. Ich muss aber als „Inner...MehrIch muss gestehen, das Lokal war für mich eine völlige Unbekannte, nicht einmal annähernd momentan war mir das „The View“. Ich muss aber als „Innerstädter“ auch gestehen, nicht so oft den Weg in Richtung oder gar über die Donau zu suchen – meine Schuld. Durch einen Gutschein erst, für ein „Ribeye-Steak mit Ofenkartoffel und Sauerrahmdip“, wurde ich auf das Lokal aufmerksam – so viel kann ich vorwegnehmen, „Gott sei Dank!“.

Direkt im großen DDSG-Gebäude, wo auch die großen Schifffahrten bis zum Schwarzen Meer stattfinden, rechts nachdem man vor der Reichsbrücke auf den Handelskai „runtergefallen“ ist, vis a vis der wunderschönen Mexikokirche, befindet sich das Lokal. Leider ist die Zufahrt, von der Innenstadt kommend, nicht ganz ideal, da man sich automatisch auf der falschen Seite des „Handelskai“ befindet – aber egal, es lässt sich per Umkehr an der nächsten Kreuzung lösen oder man kommt einfach über die Stadionbrücke bzw. „Süd-Ost-Tangente“ hierher.

Dafür wird man aber mit einem ausreichend großen Kundenparkplatz belohnt, sodass sich bezüglich der Autounterbringung überhaupt keine Frage stellt (etwa 40 Gratis-Parkplätze). Auch wird man mit einem imposanten, sehr tollen und erholsam beruhigenden Ausblick über die Donau in Richtung Donaustadt beschenkt. Ob einem jetzt die neue „Skyline“ von „DC“ gefällt, lasse ich dahingestellt, für mich aber bleibt die „DC“ („Donau-City“) für immer die Donaustadt. Und den „DC-Tower“ hätte ich persönlich nicht so sehr wie ein sich damit unbedingt selbst für die Unendlichkeit verewigen müssender „Architekt“ gebraucht – eine sehr austauschbare Architektur, die sich wie ein roter Faden seit Jahren durch Wien zieht. Bestreiten will ich aber nicht, dass man im „The View“ bei Sonnenuntergang sicher recht romantisch den einen oder anderen Cocktail im Gastgarten, direkt an der Donau, genießen kann – das stelle ich mir besonders für einen gemütlichen, lauen Sommerabend äußerst attraktiv und definitiv erholsam vor, gratis „Schifferlschauen“ inklusive.

Der Küchenchef, Hubert Vogl, ein „very good Steirer-Man“, bietet eine Küchenlinie, die man als modern interpretiert österreichisch, mit mediterranem und asiatischem Einfluss beschreiben könnte. Ob italienische Antipasti, asiatische WOK-Gerichte oder auch einfach nur ein Wiener Schnitzel oder einen Burger, Küchenmeister Vogl schafft das alles mit bemerkenswert sicherer Kochleistung. Das Fleisch bezieht man von „Wiesbauer-Gourmet“, die Antipasti sowie das mir bis dato unbekannte, aber ausgezeichnete native Olivenöl direkt von Händlern aus Kalabrien.

Natürlich hatten wir im Vorfeld reserviert, auch wenn es sich als nicht unbedingt erforderlich herausstellte. Ein sehr, sehr bemühter und irrsinnig netter, persönlicher Gastgeber, nicht nur einfach der Serviceleiter sondern der Lokal-Chef selbst, Igor Jakobovic, begrüßte uns herzlichst und begleitete uns gekonnt, sattelfest und souverän durch den Nachmittag. Ich nehme es hier bereits vorweg, dieser Service war in jeder Hinsicht „AUSGEZEICHNET“ (5), sei es bei Empfehlungen, beim Nachschenken, bei Herkunftsfragen, beim Betreuen, etc. gewesen.

Im Lokal, ein Nichtraucherlokal übrigens, trifft man einerseits auf „jazzig-bluesige Lounge-Musik“ in sehr angenehmer Lautstärke als auch auf ein außerordentlich interessantes und modernes Interieur – jetzt bemerkt man erst gesamtheitlich die Kreisform des Restaurants so richtig. Im Zentrum des Geschehens befindet sich eine sehr schöne und lichtbetonte runde Bar, die Möblierung besticht durch helle, cremefarbene Lederbezüge sowie mittelbraune Holzmöbel und mittelbraunem Laminat. Rundherum ist alles, wie in einem Leuchtturm, großzügig verglast, und daher ist das „The View“ äußerst lichtdurchflutet gestaltet. Man fühlt sich sofort sehr wohl und gemütlich aufgenommen im „The View“.

Zu trinken hatten wir ein tolles „Schneider Weiße Alkoholfrei“ (EUR 4,40 / 0,5l) mit herrlichem Karamellton, ein „Gold Fassl Zwickl“ (EUR 3,10 / 0,33l), einen „Leth Rosé 2012“ (EUR 3,50 / 0,125l) sowie einen „Cappuccino“ (EUR 3,20) und einen „Espresso Doppio“ (EUR 4,10) – Julius Meinl Premium Kaffée, hier deutlich besser als sonstiger Durchschnitt.

Abseits unseres Gutscheines für den Hauptgang wählten wir natürlich auch noch andere Speisen. Das „The View“ hat überraschenderweise keinerlei Auszeichnungen, daher bewerte ich das Lokal auch genau in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Eine Menage mit diesem herrlichen, mir eben aber bisher unbekannten Olivenöl („Il Casolare“ – Farchioni) wurde uns flugs gereicht.

► „Tomaten-Cremesuppe“ (EUR 4,50):
Wunderbar heiß, mediterran abgeschmeckt und fruchtig kam die Suppe an den Tisch. Das Obershäubchen passte definitiv sehr gut, war es doch echtes Schlagobers und kein Fertig-Topping. Eine Suppe, die ein glattes „SEHR GUT“ (4) verdient.

► „Antipasti-Vorspeisenteller“ (EUR 12,50):
Den Antipasti-Teller teilten wir uns zu zweit, sicherheitshalber, leider! Herrlichster Südtiroler Schinkenspeck, fleischig g’schmackige Oliven, gegrillte Melanzani, gegrillte Artischocken, Pomodori Secchi sowie ein herrlicher Parmigiano mit Honignüssen machten uns, ob der tollen und nicht alltäglich erhältlichen Qualität, überglücklich. Hierfür gebe ich gerne ein „AUSGEZEICHNET“ (5), weil das einfach kein überall erhältlicher „Einheitsbrei“ sondern wirklich etwas Besonderes war.

► „Ribeye-Steak mit Ofenkartoffel und Sour-Cream-Sauce“ (Gutschein):
Das Steak war zwar relativ dünn, dennoch wurde die gewünschte Garstufe, „medium“, sehr gut erreicht. Das Fleisch in TOP-Qualität mit schönen Grillstreifen war einfach ein zarter Genuss. Die Ofenkartoffel, als „Folien-Schwan“ serviert, war in Ordnung, hätte aber durchaus mehr Bräune vertragen. Die hausgemachte Sauerrahm-Sauce war tadellos und sehr schmackhaft. Auch hierfür gebe ich gerne ein glattes „SEHR GUT“ (4). Die extra bestellte, hausgemachte BBQ-Sauce war ebenfalls sehr gut.

► „Maroni-Tarte mit Vanilleeis“ (EUR 6,50):
Man muss Mürbteig schon sehr gerne haben, um diese Interpretation, relativ dicker und „unfertig-buttriger“ Mürbteig, zu lieben. Mich hat man damit getroffen, die Maroni-Cremeschicht jedoch hätte deutlich intensiver nach Maroni schmecken dürfen. Die Schokoladensauce dazu war einfach für das feine Maroni-Aroma zu dominant. Trotzdem aber war dieses Dessert für mich handwerklich toll interpretiert und gefertigt. Daher gibt es auch ein glattes „SEHR GUT“ (4) hierfür. Das Vanilleeis dazu war natürlich nicht hausgemacht, deswegen gibt es aber keinen Abzug.

17 Punkte in Summe für 4 Speisen ergeben im Durchschnitt 4,25 Punkte und daher ein glattes „SEHR GUT“ (4). Es sind nur Kleinigkeiten, die das „The View“ vom Ausgezeichnet trennen. Wir waren in jedem Fall mit der Küchenleistung sehr glücklich und zufrieden. Hier wird frisch und sehr gut, mit hochwertigen Lebensmitteln gekocht. Der Küchenchef lässt sich zwischendurch ab und zu blicken und freut sich über Lob fast schon beschämt, unangenehm berührt, obwohl redlich verdient – auch das ist sympathisch.

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls gerne ein „SEHR GUT“ (4), weil das „The View“ für mich eigentlich ein typisches, wenn auch ganzjährig geöffnetes „Sommerlokal“ ist und bei Kälte die vorhandenen Heizkörper doch etwas schwächelten. Die Sanitäranlagen sind sauber und gepflegt aber eben auch nicht mehr – da und dort wackelt etwas oder ist locker. Im „The View“ ist aber definitiv jede Feier möglich, sei es Hochzeit, Geburtstag, Taufe oder Ähnliches - man ist für jedes Fest offen und bereit und bietet einen extra Gastraum, der völlig abgeschottet werden kann. Beachtliche knapp 170 Sitzplätze im Restaurant und zirka 150 Sitzplätze auf der Terrasse bietet das „The View“ an.

Fazit: wir waren sehr froh, diese Perle entdeckt zu haben – ohne Gutschein wären wir wohl niemals im „The View“ eingekehrt, und genau deshalb finde ich die Gutscheinaktionen auch so wertvoll. Sie locken uns einfach immer wieder in unbekannte und sonst wahrscheinlich nie besuchte Lokale. Live-Musik am Sonntag (mit Tanzmöglichkeit) von 17:00h – 20:00h, tägliches Frühstück (bis 16:00h), Mittagsmenüs (Mo bis Fr von 11:30h bis 15:00h) sowie ein „Fünf-Uhr-Tee“ am Sonntag, „It’s tea-time, my dear, isn’t it!“, vervollständigen das Angebot. Das „The View“ ist sicherlich nicht billig jedoch jeden Cent wert und daher preislich auch angemessen – tolle Speisenqualität trifft ebenso tolle Zubereitung. Eine Empfehlung von mir mit ruhigem Gewissen - wir kommen sicher bei wärmerer, terrassentauglicherer Temperatur wieder.Weniger anzeigen

47. Panorama Restaurant an der Weinstraße

Gumpoldskirchnerstraße 50, 2340 Mödling
Panoramarestaurant 'Haus an der Weinstraße' - VisitenkartePanoramarestaurant 'Haus an der Weinstraße' - Riesiger ParkplatzPanoramarestaurant 'Haus an der Weinstraße' - Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Schöne Lage...eine Empfehlung
SpeisenAmbienteService
20. Jän 2015
In das „Panoramarestaurant“ in Mödling, dem „Haus an der Weinstraße“, hat es uns durch eine Gutscheinaktion verschlagen. Das Lokal liegt etwas auße...MehrIn das „Panoramarestaurant“ in Mödling, dem „Haus an der Weinstraße“, hat es uns durch eine Gutscheinaktion verschlagen. Das Lokal liegt etwas außerhalb von Mödling auf einem Hügel, unweit der bekannten HTL-Mödling. Schon nach problemloser Anfahrt wird man von einem sehr großen, gut beleuchteten, videoüberwachten Parkplatz überrascht, daher gestaltet sich bereits die Anreise per KFZ völlig entspannt.

Das Lokal wirkt nicht nur von außen recht groß, es hat doch tatsächlich einige Räumlichkeiten sowie sehr viele Sitzplätze für Restaurantgäste parat. Auch für Feiern jeglicher Art ist man bestens gerüstet, verfügt man doch über separate Stüberl, das "Eichkogelstüberl" (bis etwa 35 Personen) und die "Anninger Stube" (bis etwa 80 Personen) mit zusätzlicher Möglichkeit der Zusammenlegung, bei Bedarf.

Vor dem Lokaleingang findet man umfangreiche Informationen sowohl über angebotene Speisen als auch zum Thema Gütesiegel (Genussregion Österreich, Kulinarisches Erbe, etc.). Durch eine relativ große Eingangshalle, ein Foyer mit zwei Vitrinen, diverse Angebote beinhaltend, tritt man in das Restaurant ein. Rechts vom Eingang befindet sich eine lange, sehr mächtige, rustikale Holzschank sowie eine ansehnliche Kuchen- und Tortenvitrine. Die telefonische Reservierung einen Tag vor unserem Besuch gestaltete sich völlig problemlos, und wir wurden bereits erwartet, höflich empfangen und an unseren Tisch geführt. Direkt am Panoramafenster sitzend, hatten wir einen tollen Ausblick, lediglich getrübt durch das nebelige, dunstige Wetter. Ein wunderschöner Panoramablick über Mödling in Richtung Wien Süd, bei klarer Sicht bis zum Donauturm, offenbarte sich uns. Der sehr einladende Gastgarten, eine zweistufige Terrasse, bietet immerhin Platz für bis zu 200 Personen!

Wir erhielten keine Getränkekarte sondern wurden einfach frei heraus nach unseren Wünschen gefragt – eine unerwünschte Unart. Zu trinken hatten wir ein „Stiegl Goldfassl“ (EUR 3,00 / 0,33l), ein „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 3,90 / 0,5l), einen „Weißen Spritzer“ (EUR 3,00 / 0,25l) sowie einen „Doppelten Espresso“ (EUR 3,80) von Julius Meinl – alle Getränke waren tadellos und in Ordnung.

Der Speisegutschein beinhaltete ein „Dinner for two – 3 Gänge für Zwei mit Blick über Mödling“ bestehend aus:
1. Gang – „Beef Tartar vom Rinderfilet mit Butter und Toast“
2. Gang – „Weinstraßen-Platte für Zwei mit Gebackenem vom Huhn und Schwein, gegrilltem Rinderfilet, Schweinefilet und Hühnerfilet mit Pommes frites, Grillgemüse, Reis und Dipsaucen“
3. Gang – „Dessertvariation „Panorama Restaurant“ für Zwei mit Eisknödel mit Schlagobers, Nutella-Mousse auf Fruchtspiegel und Schokoladen-Palatschinken“


Zu unseren Speisen:
➨ 1. Gang – „Beef Tartar vom Rinderfilet mit Butter und Toast“:
Das Beef Tartar war bereits fertig, aber sehr harmonisch abgeschmeckt, vor allem aber gehackt bzw. geschabt und nicht faschiert. Leider aber wurde es sowohl viel zu kalt aufbewahrt, als auch deutlich zu kalt serviert – bei fortwährendem Genuss fand sich immer mehr Fleischsaft am Teller. Die Präsentation war einfach, aber völlig in Ordnung, das dazu gereichte Toastbrot ebenso und somit gebe ich in Summe für diesen Gang in diesem Rahmen und auf diesem Restaurantniveau noch ein glattes „GUT“ (3). Auch hier traf man wieder auf eine leider durchaus gängige Unart in Restaurants, der Brotkorb wurde einfach abserviert, obwohl noch Toast vorhanden war.

➨ 2. Gang – „Weinstraßen-Platte für Zwei mit Gebackenem vom Huhn und Schwein, gegrilltem Rinderfilet, Schweinsfilet und Hühnerfilet mit Pommes frites, Grillgemüse, Reis und Dipsaucen“:
Die gebackenen Schnitzel waren sehr gut paniert und gut abgetropft, alle Filets wurden sorgsam gebraten und noch saftig serviert. Sogar die beiden recht dünnen Rinderfilets waren schön „medium“, wie gewünscht. Das Grillgemüse war noch knackig und hausgemacht, die Grilltomaten mit Kräuterbutter geschmacklich wunderbar. Der Grillspeck war sehr g’schmackig, hätte jedoch knuspriger sein dürfen, die gereichten Saucen (hausgemachter Zwiebelsenf und hausgemachte BBQ-Sauce) waren völlig in Ordnung. Sogar der Reis wurde tadellos gegart, war schön körnig und absolut nicht zerkocht, die TK-Pommes Frites (bereitere „Steak-Fries“) waren knusprig und O.K. frittiert. In Summe gebe ich für einen übermächtigen Genuss für Zwei ein glattes „SEHR GUT“ (4).

➨ 3. Gang – „Dessertvariation „Panorama Restaurant“ für Zwei mit Eisknödel mit Schlagobers, Nutella-Mousse auf Fruchtspiegel und Schokoladen-Palatschinken“:
Das mit doch beträchtlichem Aufwand hergestellte Dessert kann man, insbesondere in diesem Rahmen und auf diesem Restaurantniveau, durchaus als sehr gelungen und sogar „AUSGEZEICHNET“ (5) betrachten. Die Schokoladen-Palatschinken waren tadellos und zart flaumig, die Nutella-Mousse ein zart schmelzender, leichter Traum, die Variation aus Eisknödel schmeckten ausgezeichnet (Kokos, Kakao-Kürbiskern und Nussbrösel). Die natürlich zu erwartenden Saucen aus der Flasche (Dessert- und Schokoladensauce) minderten den Genuss nicht wirklich, das Schlagobers war echter Natur, ergo kein Schlagschaum.

In Summe gebe ich daher den Speisen, 12 Speisenpunkte für drei Gänge, ein glattes „SEHR GUT“ (4), hat man uns doch tatsächlich mit sehr guten Speisen überrascht. Die Portionsgrößen waren für Zwei etwas zu mächtig, jedoch ging das Mitnehmen der Reste sowie das Einpacken völlig problemlos (gute, transportsichere Behälter) vonstatten.

Dem Ambiente hätte ich gerne ein Gut gegeben, jedoch erscheint mir das aus nachfolgenden Gründen nicht angemessen:
(-) fleckige, verdreckte Sitzbänke
(-) abgeschlagene Gläser
(-) schimpfende Angestellte (Schank & Küche) auch „Oa…“ war immer wieder zu hören
(-) einige lautstarke Diskussionen unter den Kellnern
(+) gemütliche Bänke und Stühle
(+) tolle Terrasse, toller Gastgarten
(+/-) Sanitär leider im Keller, jedoch sehr sauber und gepflegt
Daher gebe ich dem Ambiente in Summe nur ein „MÄSSIG“ (2), insbesondere weil wir leider nur im Innenbereich sitzen konnten und alle lautstarken Kraftausdrücke, Diskussionen, etc. mitbekamen.

Für den Service, der sich zwar höflich korrekt aber auch unangenehm beobachtend und musternd verhielt, sogar am Tisch wartend der besten Ehefrau von allen den Teller beim letzten Bissen aus der Hand nahm, eingangs keine Getränkekarte brachte, kann ich leider ebenfalls nur ein „MÄSSIG“ (2) geben. Zeitweise wurde man sogar ungastlich während des Essens gemustert.

Fazit: man kann das „Panoramarestaurant“ in Mödling durchaus empfehlen, da die Speisen tadellos waren. Man bietet außerdem Seniorenteller, Mittagsmenüs, Premium Menüs und eine umfangreiche Speisekarte mit österreichischen Klassikern an ([Link]). Im Lokal darf man sich jedoch kein gediegenes Ambiente erwarten, und der Service könnte sich deutlich verbessern. Das „Panoramarestaurant“ hat einen sehr guten Webauftritt (samt Online-Sitzplan). Im Gastgarten schätze ich das Lokal deutlich gemütlicher und stimmiger ein.Weniger anzeigen

48. Strandgasthaus Birner

(4)
An der oberen Alten Donau 47, 1210 Wien
Strandgasthaus Birner - VisitenkarteStrandgasthaus Birner - Eingang zum GastgartenStrandgasthaus Birner - Das Lokal
In diesem Guide weil: Eine Wiener Institution...direkt an der Alten Donau
SpeisenAmbienteService
19. Sep 2018
Sommer in Wien? Kein Problem, gibt es doch entlang der Alten Donau, direkt am Wasser, einige Lokale mit wunderbarem Urlaubs-Flair. Besonders am Abe...MehrSommer in Wien? Kein Problem, gibt es doch entlang der Alten Donau, direkt am Wasser, einige Lokale mit wunderbarem Urlaubs-Flair. Besonders am Abend fühlt man sich dann wie im Urlaub am Meeresstrand und das mitten in unserer schönen Stadt Wien! Das Strandgasthaus Birner ist genau einer dieser Orte, wo der Besuch tatsächlich zum Kurzurlaub werden kann. Natürlich ist bei schönem Wetter zu erwarten, dass hier „die Hölle los ist“, daher besuchten wir, auch wegen des Romantik-Faktors, den Birner am Abend.

Für Wien ist der Birner ohne Frage eine alteingesessene Institution, die auf eine sehr lange Geschichte zurückgreifen kann:

„Bereits nach der Donauregulierung in Wien (1870-1875) begann die Familie Birner, wie andere auch, ein Gasthaus und eine "Lustschifffahrt" einzurichten. Weiteres betrieb sie die sogenannte "Überfuhr" auf den Bruckhaufen. Ab 1888 betrieb die Familie auch eine Badeanstalt, das "Vier-Kreuzer Bad", heutiges „Angelibad“. 1896 kam dann ein zweites Bad, das noblere "Zehn-Kreuzer Bad", dazu.“ (Quelle: Homepage Birner, „Über uns“)

Dementsprechend hat man im Strandgasthaus Birner Wiener Küche, traditionelle Österreichische Küche und typische Hausmannskost zu erwarten. Beispielsweise Kalbs-Beuschel mit Knödel und Gulaschsaft (€ 10,90), Fleischlaibchen mit Bratensaft und gemischtem Salat (€ 8,90), Birners Bauernschmaus (€11,30), Kalbsleber „Tiroler Art" mit Reis (€ 15,90) oder Ungarisches Gulasch groß / klein mit Gebäck (€ 9,90 / € 7,70). Auch Fischspezialitäten sowie diverses Gebackenes findet man in der Speisekarte. Zahlreiche Beilagen und Salate, zu vergleichsweise sehr günstigen Preisen, sowie hausgemachte Desserts runden das reichliche Angebot ab.
Siehe Speisekarte: [Link]

Die Getränkekarte ist für ein Gasthaus ebenfalls ausreichend:
Bier vom Fass: Schwechater Hopfenperle und Kaiser Doppelmalz sowie gemischt
Flaschenbiere: Edelweiß Hofbräu naturtrüb, Edelweiß (alkoholfrei), Schwechater Zwickl, Gösser (alkoholfrei), Wieselburger Stammbräu und Gösser Märzen
Siehe Getränkekarte: [Link]

Für eine Besonderheit war der Birner immer schon stadtbekannt: die Servicekräfte müssen alle Speisen vom Lokal aus ÜBER die Straße in den Gastgarten tragen = Schwerstarbeit mit riesigen Tabletts auf die Schultern gewuchtet.


*** Speisen – Bewertung 3:
Als Vorspeise entschieden wir uns für die „Eierschwammerl-Cremesuppe mit gerösteten Schwarzbrotwürfel“ (€ 4,20): rein optisch war die Suppe sicher keine Wucht, der wunderbare, intensive Pilzgeschmack jedoch entschädigte uns. Auch die Schwarzbrotwürfel waren sehr knusprig gebacken. Eine sehr ausgiebige Vorspeise – glattes GUT (4).

Einmal das „Cordon Bleu vom Schwein mit gemischtem Salat“ (€ 12,50): recht puristisch kam das Cordon Bleu auf einem großen Teller und das ist gut so – kein unnötiger „Tand“ am Teller. Tadelloses Fleisch, gute Panier und ohne Ölrückstände am Teller schmeckte das Cordon Bleu wirklich gut, die Portionsgröße ließ jedoch etwas zu wünschen übrig. Die Fülle war für mich persönlich auch zu wenig „g’schmackig“ – eher milder Käse, relativ linder Schinken. Daher nur ein glatter Durchschnitt = 3.

Der gemischte Salat dazu war brav gemacht, die Salatgurke geschält, der Erdäpfelsalat jedoch ohne rote Zwiebel - schade. Ebenfalls Durchschnitt = 3.

Einmal „Gegrillte Hühnerbrustfilets mit Eierschwammerl-Sauce und Butterreis“ (EUR 13,90):
Auch diese Speise war optisch recht anspruchslos, das sehr saftig gegrillte Hühnerfilet wurde in der Schwammerl-Sauce „ertränkt“. Geschmacklich war es aber wirklich sehr gut, und der Butterreis dazu war genau richtig gegart. In Summe ein glattes GUT (4).

Extra eine Portion „Pommes Frites“ (€ 2,90): die kamen sehr blass an den Tisch, und so schmeckten sie auch – einfach fad. Allerdings wieder annähernd fettfrei serviert, eine Fritte war jedoch unansehnlich. In Summe daher für Pommes Frites ein glattes MÄSSIG (2-3).


*** Ambiente – Bewertung 4:
Ich finde das Ambiente an der Alten Donau einfach großartig und äußerst erholsam. Der stufig, terrassenförmig angelegte Gastgarten zum Wasser hin ist irrsinnig schön in die Landschaft eingebettet. Gehbehinderte haben es aber etwas schwer, müssen sie doch eher am ebenerdigen Gastgarten (Straßenniveau) Platz nehmen. Über das Restaurantgebäude oder die sanitären Anlagen kann ich leider keine Auskunft geben. Unser Besuch war spät am Abend und da war es angenehm ruhig und sehr romantisch – wir hatten an diesem Tag auch nicht reserviert. Unter Tags jedoch soll es hier sehr turbulent zugehen.


*** Service – Bewertung 4:
Unser Kellner, ein echtes Original, war äußerst höflich, nett und zuvorkommend flink. Auch Empfehlungen, wie „…des tat i ned bestölln, des do is besser, des hod er heite wirklich guad kocht...“ durften nicht fehlen – ich liebe das an Wien! Dass man immer noch nur Bargeld nimmt beim Birner, ist kein guter Dienst am Kunden und nicht mehr zeitgemäß. Daher der eine Punkt Abzug für den Service.


*** Fazit:
Von mir gibt es für den Birner, besonders an warmen Tagen / Abenden eine glatte Empfehlung. Man darf zwar keine kulinarischen Höhenflüge erwarten, dafür aber brave, ehrliche und recht gute Hausmannskost. Täglich zwei Menüs zu sehr moderaten Preisen und saisonal wechselnde Gerichte runden das Speiseangebot tadellos ab. Trotz regem Betrieb kommt speziell am Abend viel Romantik auf. Ich empfehle die Anreise per PKW über Floridsdorf, da die frühere Direktzufahrt von der Reichsbrücke aus, nicht mehr möglich ist.Weniger anzeigen

49. der Brandstetter

(1)
Hernalser Hauptstraße 134, 1170 Wien
Gasthaus der Brandstetter - TischeindeckungGasthaus der Brandstetter - RechnungGasthaus der Brandstetter - Hausgemachte Erdäpfelchips im Körbchen (€ 4,20)
In diesem Guide weil: Eine Wiener Institution...ein Kleinod
SpeisenAmbienteService
22. Sep 2018
Für mich ist der Brandstetter eines dieser leider heute nur mehr sehr seltenen Kleinode in der Gastwirtschaft in Wien. Wie schön wäre es, würden no...MehrFür mich ist der Brandstetter eines dieser leider heute nur mehr sehr seltenen Kleinode in der Gastwirtschaft in Wien. Wie schön wäre es, würden noch viel mehr Lokale dieser Art heute in Wien existieren. Man hat quasi das Gefühl eine Zeitreise in frühere Zeiten zu machen. Direkt am Straßeneck „Hernalser Hauptstraße / Nesselgasse“ liegt das Gasthaus. Früher wurde es, zu Zeiten des Gründers Leopold Brandstetter, auch „Wein- u. Bierhaus „Zum Alsegg““ genannt.

„Die Einrichtung des Brandstetter ist großteils original erhalten und stammt im Kern aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Das Lokal wurde vor bereits 120 Jahren erstmals als Hinterhof urkundlich erwähnt und diente über viele Jahrzehnte nicht nur als Wirtshaus, sondern als wichtiger Treffpunkt im Bezirk und gleichzeitig wichtigster Nahversorger. So wurden zum Beispiel hier auch Fleisch, Milch und vieles andere über den Schank verkauft.“ (Quelle: Homepage, der Brandstetter)

Die mächtige Eck-Holzschank, die mit schwerem Holz gebauten Sitzmöbel, die hölzernen Wandvertäfelungen, die Getränke-Kühlschränke aus massivem Holz, der Boden aus Parkett sowie einzelne Raumtrennungen aus Schmiede-Eisen hat man hier tatsächlich wunderbar und mit viel Liebe erhalten bzw. renoviert – Bravo, ich liebe dieses „Wirtshaus-Flair“, das trotzdem nicht abgenutzt oder gar „überwuzzelt“ wirkt!

Als die langjährige, bisherige Pächterin in Pension ging, wurde das Lokal von früheren Stammgästen übernommen, was bei der eingesessenen Kundschaft besonders gut aufgenommen wurde, waren sie ihnen doch sehr vertraut. Mittlerweile arbeitet neben dem Pächter, Thomas Platzer, auch sein Sohn, Oliver, mit.

Erwartungsgemäß, serviert man im „der Brandstetter“ Wiener Küche, traditionelle Österreichische Küche und Hausmannskost bis hin zur Brettlljausn. Erwähnenswert ist in jedem Fall die Verwendung von hochwertigen, heimischen Produkten – vom Gemüse bis hin zum Fleisch.


*** Speisen – Bewertung 4:
„Hausgemachte Erdäpfelchips im Körbchen“ (€ 4,20) / Note = 3-4
Die Chips, tatsächlich hausgehobelt aus heimischen Erdäpfeln, werden mit einer Chili- und einer Knoblauchsauce serviert – letztere zwar etwas dünn, aber hausgemacht. Alles in allem waren die Chips geschmacklich sehr gut, jedoch etwas zu dunkel geraten, die „Sweet-Chili-Sauce“ war aus industrieller Fertigung. Daher gibt es hierfür als Note ein „3-4“.

„Frittatensuppe“ (€ 2,90) / Note = 3-4
Eine sehr gut gemachte Basis, jedoch etwas zu dünn serviert. Sicher hausgemachte Frittaten, in Summe ebenfalls ein „3-4“ für eine brave „Wirtshaussuppe“.

„Brandi‘s Backhendlsalat“ (€ 7,90) / Note = 4
Ja, es müsste eigentlich „Brandis….“ heißen, aber „schwamm drüber“. Sehr knusprig panierte Hühner-Filetstreifen wurden auf einem tadellosen Erdäpfel-Vogerlsalat mit sehr gutem BIO- Kürbiskernöl serviert. Die Paradeiser waren eher grob „geschnitzt“. In Summe aber ein glattes Sehr Gut = „4“.

„Cordon bleu vom burgenländischen Hausschwein“ (€ 12,90) / Note = 5
Ehrlich, es war eines der BESTEN „Cordon bleu“ vom Schwein, die ich jemals hatte. Wunderbare Fleischqualität, knusprige Panier, gefüllt mit „g’schmackigem“ Schinken und sehr hochwertigem Käse. Natürlich hatte man beim Essen etwas Fett am Teller, weil der Käse einfach wunderbar geschmolzen und von hohem Fettgehalt = Geschmack war. Der gemischte Salat dazu war tadellos, Erdäpfelsalat mit roter Zwiebel, sehr gute Marinade, nur die Paradeiser waren wieder sehr lieblos geschnitten. In Summe für mich aber ein glattes Ausgezeichnet = „5“.

„Kaiserschmarrn“ (€ 6,50) / Note = 4-5
Ein wirklich guter, flaumiger, frisch zubereiteter Kaiserschmarren wurde mit hausgemachtem Zwetschkenröster serviert. Tadellos, lediglich knapp an der ultimativen Note vorbei, weil eben nicht ganz exzellent. In Summe aber gerne ein „4-5“.

Zu trinken hatten wir jeweils einen herrlich frischen, naturtrüben Apfelsaft gespritzt (€ 4,20 mit Soda), sowie einen extrem guten doppelten Espresso (€ 4,00) der mir bis dahin unbekannten Marke „Bazzara“ (siehe auch [Link])


*** Ambiente – Bewertung 4:
Wie eingangs beschrieben, finde ich das Lokalinnere extrem gefällig, weil es eben an typische Wiener Wirtshäuser erinnert. Für den straßenseitigen Gastgarten hat man die wahrscheinlich beste Lösung gefunden, jedoch mag ich keine Spaziergänger, die mir „in den Teller schauen“. Daher gibt es von mir „nur“ ein glattes Sehr Gut = „4“


*** Service – Bewertung 4:
Das Service hat wirklich total gut gepasst, mit Charme wurden wir gut und höflich bedient. Manchmal musste man aber, im Gastgarten sitzend, einen Kellner suchen. Aber dafür gibt es immerhin ein glattes Sehr Gut = „4“. Unser Daily-Deal-Gutschein (drei Gänge zur freien Auswahl) wurde in jedem Fall tadellos und vollständig erfüllt!


*** Fazit:
Eine unbedingte Empfehlung von mir, dieses Kleinod in Hernals zu besuchen. Wunderbare österreichische und somit heimische Zutaten werden hier verwendet und wirklich gut verarbeitet: Styria Beef, Tiroler Milchkalb, Galloway Rind, Burgenländisches Hausschwein, Steirisches Landhuhn oder Steirischer Almochs – PERFEKT! Hierfür sind die Preise auch wahrlich angemessen. Wochentags gibt es Mittags-Menüs zwischen € 7,20 bis € 7,90, ohne Tagessuppe abzgl. € 1,20, mit Dessert zzgl. € 2,80. Wer es will: es gibt Live TV Sky. Empfehlung!Weniger anzeigen

50. Marina Kuchelau

Kuchelauer Hafenstraße 2, 1190 Wien
Restaurant Marina Kuchelau - VisitenkarteRestaurant Marina Kuchelau - VisitenkarteRestaurant Marina Kuchelau - Lokalansicht
In diesem Guide weil: Moderne Wiener- & Österreichische Küche
SpeisenAmbienteService
23. Sep 2018
Das Restaurant „Marina Kuchelau“ war schon lange auf meiner Besuchsliste, hier einmal einzukehren. Wunderschön, direkt am Donaustrom, kurz vor der...MehrDas Restaurant „Marina Kuchelau“ war schon lange auf meiner Besuchsliste, hier einmal einzukehren. Wunderschön, direkt am Donaustrom, kurz vor der berühmten Nußdorfer Schleuse mit den zwei mächtigen „Gräf & Stift“-Löwen, liegt das Lokal. Die Anfahrt per PKW vom 19. Bezirk in Richtung Klosterneuburg und die Zufahrt über das Kahlenbergerdorf gestalten sich problemlos. Ausreichend Parkplätze findet man direkt vor dem Lokal.

Dann aber wird es mit Gehbehinderung schwierig, das Restaurant sowie die Panorama-Terrasse sind nur über einige, unangenehme Stufen zu erreichen. Natürlich maritim gestaltet wirkt das Lokal auf den Gast – viel blaue und weiße Farbe, Laternen, ähnlich den Schiffsbeleuchtungen gestaltet, lassen doch glatt Urlaubsgefühle hochkommen. Der schöne Ausblich über den Donau-Strom mit regem Schiffsverkehr ergänzt den Eindruck eines Kurzurlaubes vollständig. Ebenerdig befindet sich eine Sonnenterrasse direkt am Wasser, jedoch werden dort nur Cocktails, Eis und Kleinigkeiten serviert.

„Das Speiseangebot ist abwechslungsreich gestaltet, frischer Fisch aus der Donau, gut bürgerliche Hausmannskost, trendige „junge Gerichte“ und saisonale Speisen werden unsere Karte bestimmen. Abgerundet wird das Ganze mit einem Glas Wein aus der Region.

Auch bei schlechtem Wetter lohnt sich der Besuch, da die Front zur Donau komplett verglast ist und einen herrlichen Ausblick beim Dinner bietet. Die Panorama-Terrasse im Obergeschoss hält, was sie verspricht. Der malerische Blick auf die Donau, die Weinberge hinter dem Kahlenbergerdorf, das Stift und die Skyline von Wien wird Sie begeistern.“ (Quelle: Homepage, Marina Kuchelau) – soweit die geweckte Erwartungshaltung, die rein optisch und landschaftlich schon einmal vollständig erfüllt wird.

Traditionelle österreichische, mediterrane und „trendige“ Gerichte hat der Gast laut Restaurant-Homepage im Marina Kuchelau zu erwarten. Mit dem Begriff „trendige“ Speisen tue ich mir persönlich schwer, aber das ist mein Problem.


*** Speisen – Bewertung 4:
Wir entschieden uns beide für das „Bio Backhendl“ (€ 13,50):
Man erhält ein halbes ausgelöstes, ausgenommen das Flügerl natürlich, gebackenes Huhn, jedoch kann man die Herkunft nirgendwo nachlesen. Ja, das Backhuhn war wunderbar saftig, mit sehr guter Fleischqualität und absolut knusprig paniert. Durch Servieren auf einer Papierserviette wurden auch die letzten Ölreste vom Herausbacken noch entfernt. Wirklich sehr gut = „4“, aber für den Preis auch mindestens zu erwarten.

Die dazu georderten riesigen Salz- und Pfeffermühle sahen zwar sehr ansprechend aus, waren jedoch vom Handling her eine Herausforderung.

Der dazu gereichte „Erdäpfel-Vogerlsalat“ war sehr gut geputzt, der Erdäpfelsalat mit roter Zwiebel und einer sehr guten Marinade angemacht. Sehr störend jedoch das sehr kleine Salat-Schüsserl, bei dem Mischen, ohne zu patzen, unmöglich war.

Zu trinken hatten wir jeweils ein „Zipfer Märzen vom Fass“ (€ 4,20 je 0,5L), das in Ordnung war.


*** Ambiente – Bewertung 3:
Wie eingangs beschrieben, ist man alleine schon durch die Lage gesegnet. Bei genauem Hinsehen jedoch hat man eindeutig das Gefühl, das gesamte Lokal ist schon etwas in die Jahre gekommen. Da und dort fehlt eine Lampe oder ein Lampenschirm, der Lack am Geländer der Panorama-Terrasse blättert deutlich ab, und zahlreiche Spinnweben und tote Insekten finden sich an der Überdachung der Terrasse. Daher gibt es leider von mir „nur“ ein Durchschnittlich = „3“ – schade, da wäre deutlich mehr drinnen gewesen.


*** Service – Bewertung 3:
Für den Service gebe ich ebenfalls den Durchschnitt = „3“. Man war korrekt, nicht unhöflich, aber mehr gäbe es darüber wirklich nicht zu sagen.


*** Fazit:
Grundsätzlich empfehle ich das Lokal, insbesondere im Sommer, schon, aber günstig essen kann man hier nicht. Ob die anderen Speisen überzeugen, kann ich nicht sagen. Urlaubsgefühle kommen sehr wohl auf, aber der optische Glanz des Lokals ist etwas verblichen.

Entschädigt wird man aber in jedem Fall durch ein spezielles, wirklich einzigartiges Unterhaltungsprogramm: Gäste in maritimem Gewand und natürlich weißen Schuhen kommen per Cabrio, wie Kapitäne eines Hochsee-Schiffes, zum Essen und fahren mit der „Kapitänswäsch“ wieder per PKW nach Hause – GROSSARTIG und AHOI!

Man hat überraschenderweise ganzjährig geöffnet und die Küche ist täglich, Mo-So, von 11:00h – 22:00h aktiv. Derzeitige Speisekarte: [Link]Weniger anzeigen

51. Schnitzlwirt

Dorfstraße 58, 2301 Oberhausen
Schnitzlwirt Oberhausen - VisitenkarteSchnitzlwirt Oberhausen - RechnungSchnitzlwirt Oberhausen - Eingang zum Gastgarten
In diesem Guide weil: Schnitzel, Schnitzel oder Schnitzel?
SpeisenAmbienteService
27. Sep 2018
Ja, natürlich ist der Schnitzlwirt in Oberhausen, auf den ich nur durch Zufall stieß, aber mittlerweile schon oft besucht habe, kein Restaurant in ...MehrJa, natürlich ist der Schnitzlwirt in Oberhausen, auf den ich nur durch Zufall stieß, aber mittlerweile schon oft besucht habe, kein Restaurant in herkömmlichem Sinn. Gasthaus oder Wirtshaus trifft es wohl besser. In der Umgebung ist der Schnitzlwirt natürlich bekannt und beliebt wegen seiner außergewöhnlichen Auswahl an verschiedenen Schnitzel-Variationen, die stets akkurat und frisch gemacht werden. Auch die hausgemachten Salate sind einfach unglaublich gut.

Ich bewundere diese unendliche Energie von der Chefin, Fr. Berl, die schon längst in Pension gehen könnte, aber noch immer unermüdlich weiter macht in ihrem Lebenswerk, dem Schnitzlwirt. Natürlich kann man hier kein Herausbacken in Butterschmalz oder in der Pfanne erwarten – das wäre unangemessen und logistisch nicht machbar. Daher werde ich das auch in meiner Bewertung berücksichtigen und die Fritteuse, die hier tadellos und immer mit frischem Öl bedient wird, nicht negativ erwähnen. Auch die Bratkartoffeln kommen natürlich aus der Fritteuse. Auch die Diskussion des „Wiener Schnitzel“ wäre hier unangebracht, wird doch auf der Homepage alles geklärt. Dass ein original „Wiener Schnitzel“ vom Kalb sein muss, ist jedem klar.

„Wir sind stolz auf unsere große Auswahl an verschiedenen Schnitzeln in ca. 40 Variationen. Jede Portion besteht dabei aus ca. 400 g Fleisch (3 Stk.) mit gemischtem Salat, weitere Beilagen auf Bestellung. Die Preise je Schnitzel-Portion liegen zwischen € 12,50 und € 15,50. Auf speziellen Wunsch (Sonderbestellung) servieren wir Ihnen auch gerne Kalbschnitzelfleisch (ca. € 19,--/Portion).“ (Quelle: Homepage Schnitzlwirt)

Zum Gasthaus selbst ist zu sagen, dass man in jedem Fall versuchen sollte, im Stüberl (gleich links nach dem Eingang) ein „Platzerl“ zu ergattern, so das Wetter einen Besuch des Gastgartens nicht erlaubt. Viel Holz, massive Holzvertäfelung der Decken, etc. – einfach ein richtiges uriges und gemütliches Stüberl.

„Unser Gasthaus blickt auf eine lange Geschichte zurück! Das Gebäude ist knapp zweihundert Jahre alt. Als traditionelles Landgasthaus können wir mit einer urigen Stube aufwarten. Hier spürt man das Flair der Vergangenheit besonders deutlich. Aber auch Liebhaber modernerer Epochen kommen voll auf ihre Kosten. Ein weiteres Highlight bietet der immer grüne Sommergastgarten. Für Radfahrer und Naturliebhaber also der ideale Ort um einzukehren.“ (Quelle: Homepage Schnitzlwirt) – ich kann dieses Versprechen wirklich völlig bestätigen.

Eines möchte ich besonders positiv erwähnen, hier erhält man Besteck, das den Namen auch verdient. Schwere und sehr gute Qualität und die Messer sind scharf. Da man sich hier seiner Portionsgröße sehr sicher ist, steht die Alufolie, auch „Schwächelfolie“ genannt, bereits am Tisch bereit – fast jeder packt sich hier die übrig gebliebenen Reste ein, die wiederum fast eine ganze Mahlzeit neu ergeben.


***** Speisen – Bewertung 4:
Ich berichte hier wirklich nur mit einem Auszug der bereits genossenen Speisen, es würde sonst den Rahmen sprengen. Auch werde ich das Lokal in genau dem Rahmen und auf dem Lokalniveau bewerten, was es eben darstellen will und ist, ein SCHNITZLWIRT.

„Bauern Cordon Bleu“ (€ 13,50):
Ein Schnitzel vom Schwein wurde mit Speck, Käse, Zwiebel und Pfefferoni gefüllt und perfekt paniert. Irrsinnig knusprige und sehr „g’schmackige‘ Panier – die Brösel haben tatsächlich sehr guten, nussigen Geschmack und sind nicht zu fein gemahlen („deutsches Paniermehl“). Die Füllung macht dieses Cordon Bleu derart saftig, der Käse und der Speck waren von bester Qualität – einfach traumhaft gut, und daher gibt es auch gerne ein AUSGEZEICHNET = „5“

„Schweinsschnitzel Wiener Art“ (€ 12,00):
Ein Klassiker, der aber hier beim Schnitzlwirt nahezu in Perfektion auf den Teller kommt. Für die Panier gilt bereits geschriebenes, die Fleischqualität war bestens und die Portionsgröße wohl mehr als üppig. Ja, über die Zitronen kann man hier streiten, werden sie halt recht einfach geschnitten samt Kernen serviert. Ehrlich, darüber sehe ich hier hinweg und gebe auch hier ein glattes AUSGEZEICHNET = „5“.

„Surschnitzel vom Schwein“ (€ 12,50):
Einfach ein traumhaft zartes Fleisch, das fast schon auf der Zunge zerging, wurde serviert. Das Suren gelang bestens, das Schnitzel hatte einen sehr angenehmen, nicht zu salzlastigen und nicht zu aufdringlichen Sur-Geschmack – tadellos, bestens vom Fett abgetropft und AUSGEZEICHNET = „5“. Natürlich erhielt man auch beim Surschnitzel wieder DREI Stück!

Schnitzel-Mix bzw. Knusper-Mix (€ 13,50):
Hier kann man sich den eigenen Schnitzel-Teller zusammenstellen und zwischen verschiedensten Schnitzelvarianten bestellen – quasi drei Schnitzel nach Wahl. Beim Knusper-Mix werden die Schnitzel mit Cornflakes paniert. Ich empfehle diese Variante sehr und war davon völlig begeistert. Alle Schnitzel waren einfach AUSGEZEICHNET = „5“, die Knusperpanier war perfekt.

„Bratkartoffeln extra“ (€ 2,70):
Natürlich aus der Fritteuse, aber sehr knusprig und sehr gute Erdäpfel aus heimischem Anbau. Ein glattes SEHR GUT = „4“ gibt es hierfür.

„Gemischter Salat“ (zum Schnitzel, sonst € 2,70):
Der gemischte Salat besteht beim Schnitzlwirt stets aus Erdäpfel-, Gurken-, Kraut- und grünem Salat. Hausgemacht mit typischer „Wiener Marinade“, also eine eher süße Essig-Öl-Marinade. Sehr gelungen und wirklich frisch. Der Erdäpfelsalat wird beim Schnitzlwirt, wie es sich gehört, mit roter Zwiebel zubereitet. AUSGEZEICHNET = „5“.

„Hausgemachter Erdäpfelsalat“ (zum Schnitzel, sonst € 2,70):
Wie bereits beschrieben, kann ich es kurz machen: der Salat ist, auch ob der „g’schmackigen“ Erdäpfel, einfach AUSGEZEICHNET = „5“.

Zu trinken empfehle ich besonders den herrlichen, naturtrüben Apfelsaft (€ 2,20 und € 1,20 gespritzt für 0,5L).


***** Ambiente – Bewertung 3-4:
Das Ambiente ist im vorderen Raum nicht so erfrischend, jedoch darf dort geraucht werden. Das Stüberl aber ist äußerst urig und gemütlich eingerichtet (Nichtraucherbereich). Die Sanitäranlagen sind sehr sauber, und es gibt ein eigenes Behinderten-WC – auch das Lokal hat einen barrierefreien Zugang. Der Gastgarten ist recht nett gestaltet und lädt durchaus zum Verweilen ein. Daher gibt es für das Ambiente in diesem Rahmen ein SEHR GUT = „4“.


***** Service – Bewertung 4:
Eine absolut nette, bodenständige, höfliche und zuvorkommende Chefin schupft Küche (mit Hilfe) und Service. Hie und da ein nettes Schwätzchen, immer fragend, ob es auch geschmeckt hätte, war sie sehr gut präsent. Daher gibt es hierfür ebenfalls ein SEHR GUT =“4“. Die an jedem Gasttisch gratis zur Verfügung gestellten Alufolien sind besonders positiv zu erwähnen.


***** Fazit:
Lust auf Schnitzel? Unbedingt nach Oberhausen zum Schnitzlwirt fahren, jedoch zur Sicherheit vorher anrufen, ob geöffnet ist. Dann steht dem Schnitzel-Genuss nichts mehr im Wege! Wirklich frische und aus der Umgebung stammende (Marchfeld) Produkte werden hier bestens verarbeitet. Parkplätze sind vor dem Lokal vorhanden.

Man hat zwar saisonale Öffnungszeiten, aber dann immer auch durchgehend warme Küche. Die Preise sind absolut günstig, man sollte jedoch sehr großen Hunger haben. Neben den Schnitzel-Variationen werden auch andere, durchaus interessante Hausmannskost-Speisen angeboten. Leberkäse (gebacken und gebraten), gebackene Rindsleber, Grillspeisen, gebackener Käse sowie Kartoffelpuffer können beim Schnitzlwirt ebenfalls bestellt werden.

Der Schnitzlwirt hat für das Gebotene wirklich extrem günstige Preise und ein tolles Preis-Leistungsverhältnis. Das Speisenangebot ist sehr groß für einen Schnitzlwirt und bietet für jedem etwas. Eine glatte und ehrliche Empfehlung!Weniger anzeigen

52. Häuserl am Stoan

(2)
Zierleitengasse 42A, 1190 Wien
Häuserl am Stoan - VisitenkarteEinfahrt zum LokalEingang zum Gastgarten
In diesem Guide weil: Eine Wiener Institution...ein Kleinod
SpeisenAmbienteService
3. Okt 2018
***** Allgemeines/Einleitung: So oft, so wirklich oft waren wir schon hier im „Häuser am Stoan“, und trotzdem habe ich nie davon berichtet. Dieses...Mehr***** Allgemeines/Einleitung:
So oft, so wirklich oft waren wir schon hier im „Häuser am Stoan“, und trotzdem habe ich nie davon berichtet. Dieses Gasthaus, dieses Schutzhaus oder wie immer man das „Häuserl am Stoan“ auch nennen mag, ist ein Juwel, ein Schatz in der Wiener Gastronomie. Die Lage, direkt an der Höhenstraße, samt grandiosen Ausblick über das schöne Wien, ist einfach einzigartig und unbeschreiblich. Genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau werde ich das Lokal auch bewerten – Gasthaus, Schutzhaus, Wirtshaus, aber keinesfalls Haubenrestaurant.

Wir kamen stets per PKW, die Zufahrt mit dem PKW und Bus ist nur über die Höhenstrasse möglich, und fanden immer ausreichen Parkplatz am hauseigenen Parkplatz. Das Lokal liegt direkt im Naherholungsgebiet Wienerwald an der Wiener Höhenstrasse in Döbling und ist auch per Öffentlichem Verkehrsmittel (43A, 35A) erreichbar.

„Im Jahre 1923 errichteten meine Großeltern Maria & Johann Schreiber an diesem Standort einen kleinen Imbiss-Stand, der heute noch als Lagerraum dient, um die hungrigen und durstigen Wanderer mit erfrischenden Speisen und Getränken versorgen zu können.

Da immer mehr Besucher einkehrten um die wunderbare Aussicht auf Wien zu genießen, entschloss sich mein Großvater 1926 zum Ausbau der Imbiss-Stube zu einem Restaurant mit großem Gastgarten. Bei den Umbauarbeiten machte ihm der steinige Untergrund so zu schaffen, dass er sich dann entschloss das Lokal "Häuserl am Stoan" zu nennen.

Meine Mutter, Johanna Fitzka, übernahm 1973 das Häuserl am Stoan von meinem Großvater und führte es gemeinsam mit meinem Vater, Kurt Fitzka, bis zu deren Pensionierung im Jahre 1999. Eine der ersten großen Herausforderungen an mich war dann die Erweiterung des Restaurants um einen Wintergarten und die Errichtung neuer Toilettenanlagen.“ (Quelle: Homepage Häuserl am Stoan / Fam. Fitzka)

Ich werde nur auszugsweise über die hier genossenen Speisen berichten, weil es sonst den Rahmen sprengen würde. Ja, es sind viele Fotos, die ich hier machte, das ist aber dieser herrlichen, urigen, heimeligen und gemütlichen Lokalität und dem wunderbaren Gastgarten mit einzigartigem Ausblick geschuldet.


***** Speisen – Bewertung „5“:
„Frittatensuppe“ (€ 2,90):
Ja, die hausgemachte Suppe war schon etwas dünn, jedoch von guter Basis. Die Frittaten waren ausgezeichnet und hatten einen leicht buttrigen Geschmack – sehr großzügig war man mit der Suppeneinlage in jedem Fall. Ein glattes und gutes GUT bis SEHR GUT = „3-4“.

„Gebackener Emmentaler mit Schinkenfüllung“ (€ 8,50):
Der Emmentaler war einfach von perfektem und kräftigem Geschmack, wie ich es liebe. Die Panier war tadellos und sehr knusprig, der Schinken verlieh dem Käse ein wunderbares, rauchiges Aroma. Die Sauce Tartare dazu war hausgemacht und sehr gefällig, die Preiselbeeren von sehr guter Qualität. Gerne gebe ich hier ein AUSGEZEICHNET = „5“.

„Gebackene Blunznradln mit Sauce Tartare“ (€ 8,50):
Für Blutwurstliebhaber ist dieses Gericht einfach ein Muss. Selten habe ich so eine gute und g’schmackige Blunzen gegessen. Auch hier war die Panier tadellos und knusprig. Für die Sauce Tartare gilt bereits vorher Erwähntes. Extra bestellte ich auch noch einen „frisch G‘rissenen“ (= frischer Kren) zu lediglich € 1,00 dazu. Ein Gedicht dieses Gericht, einfach nur AUSGEZEICHNET = „5“ und nur mit Hunger zu schaffen.

„Rehragout mit Serviettenknödel und Preiselbeeren“ (€ 12,50):
Als „Hirschragout“ angepriesen, wurde ein normalerweise viel teureres „Rehragout“ zu gleichem Preis serviert. Das Fleisch wurde ganz offensichtlich lange und sanft geschmort, es zerfiel beim Schneiden. Perfekter Rehgeschmack und eine ebenso perfekte, sorgsam zubereitete Wildsauce dazu – Wurzelwerk, Wacholder, Pfeffer,…perfekt! Die Serviettenknödel dazu waren sehr gut gemacht und ausgesprochen flaumig. AUSGEZEICHNET = „5“, ohne Wenn und Aber.

„Wildragout vom Wildschwein mit Serviettenknödel und Preiselbeeren“ (€ 12,50):
Traumhaft weich und zart geschmortes Wildschweinfleisch mit hervorragendem Geschmack kam auf den Teller. Das Wurzelwerk und die verwendeten Gewürze sorgten für eine unglaublich mollige und aromatische Sauce – macht man zu Hause kaum besser. Ebenfalls wurden hier zwei Scheiben flaumige, g’schmackige Serviettenknödel serviert. Ja, natürlich auch hierfür in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau ein AUSGEZEICHNET = „5“.

„Kirschmarmelade-Palatschinke“ (€ 3,60 je Stk.):
Wirklich brav hausgemachte Palatschinken mit klassisch süßer Kirschmarmelade wurden serviert. Üppig mit Schlagobers wurde dekoriert – wer’s mag, gerne. Hierfür gebe ich gerne ein SEHR GUT = „4“, weil zum „Ausgezeichnet“ einfach das gewisse Etwas fehlte.

„Gebackene Apfelspalten mit Zimtzucker“ (€ 4,70):
Traumhaft und wie bei Oma! G’schmackige Äpfel, toller Backteig, der irrsinnig knusprig und köstlich ist. Der Zimt-Zucker vollendete diesen AUSGEZEICHNETEN Genuss = „5“. Eindeutig unser Favorit bei den Desserts!

„Gemischter Salat“ (€ 2,90), bzw. „Erdäpfelsalat“ (€ 2,90):
Die Salate schmecken so richtig nach typischen Wirtshaus-Salat mit einer Essig-Öl-Marinade nach Wiener Art (eher süß). Die Salate waren immer frisch und tadellos, lediglich rote Zwiebel fehlten mir beim Erdäpfelsalat – SEHR GUT = „4“.

Zu trinken hatten wir bspw. „Gemischte Halbe“ (€ 3,90 für 0,5L), derzeit aktuell den „Sturm weiß“ (€ 3,00 je 0,25L) sowie den „Schilcher Sturm“ (€ 4,40 je 0,25L), den „Zweigelt Schankwein“ (€ 1,80) und mehrere „Große Mokka“ (€ 3,20). Alle Getränke waren stets tadellos, besonders der „Schilcher Sturm“ aber traumhaft.


***** Ambiente – Bewertung „4“:
Selbstverständlich lebt das Häuserl am Stoan insbesondere von der einzigartigen und traumhaften Lage mit Weitblick über Wien. Aber selbst das urige Haus, die unzähligen darin enthaltenen, originellen Deko-Stücke, die Hirschköpfe aus Kunststoff, der alte Wurlitzer, der romantische Kamin und, und, und,…machen dieses Lokal zu einem wahren Kleinod, fast schon Schmuckkästchen. Sowohl Raucher als auch Nichtraucher sind hier willkommen, wobei die Trennung nicht immer zu 100% funktioniert. Im kleinen Stüberl (NR) wird noch daran gearbeitet. Getrennte Eingänge sind jedenfalls vorhanden.

Das Häuserl am Stoan ist ein sehr kinderfreundliches Lokal, und bei Schönwetter hat man einen sehr gut einsehbaren Spielplatz mit Schaukel, Hutsche und Sandkiste unterhalb des Gastgartens – einfach toll gemacht! Die Sanitäranlagen sind mehr oder weniger ganz OK, aber nicht mein Fall – Türen oben und unten offen. Hunde sind im Häuserl am Stoan auch immer gerne willkommen. Ein glattes SEHR GUT = „4“ für das Ambiente.


***** Service – Bewertung „4“:
Der Service schwankt in der Leistung manchmal, jedoch ist er immer perfekt, wenn Herr Alois bedient – flott, höflich, sattelfest und immer mit Witz und Humor am Werk. Leider verweigert man sich noch immer hartnäckig der Kartenzahlung, was nicht mehr zeitgemäß ist. Man bietet dafür freies WLAN und hat sogar eine eigene Stromtankstelle am Parkplatz für Elektro-Fahrzeuge – bravo! Auch sehr bemerkenswert ist die Tatsache, dass im Häuserl am Stoan standesamtliche Eheschließungen möglich sind – man ist hierfür offiziell beim Magistrat 35 für Eheschließungen registriert. Auch für den Service gebe ich gerne ein glattes SEHR GUT = „4“.


***** Fazit:
Von mir gibt es für das Häuserl am Stoan eine unbedingte Empfehlung – ausprobieren! Man hat ausgesprochen faire Preise mit tollem Preis-/Leistungsverhältnis und ein sehr großes Speisenangebot. Tagesaktuelle und saisonale Speisen kann man den unzähligen Tafeln vor dem Lokal und im Lokal entnehmen – eine kleine Herausforderung, ehrlich gesagt, ob der Menge an Angeboten.

Alle Speisen sind hausgemacht und frisch, selbst hausgemachte Mehlspeisen und Palatschinken bietet man an. Auch Heringsschmaus, Martinigansl, Wildspezialitäten werden nach Saison angeboten. Manche Produkte kann man quasi per „Ab Hof“-Verkauf für daheim erstehen – leider findet man auf dem Angebot auch „Probolis-Tropfen“ statt „Propolis-Tropfen“. Warme Küche gibt es von 11:00h bis 21:00h und man hat relativ beschränkte Öffnungszeiten – Mo, Di & Mi sind Ruhetage. Eine UNBEDINGTE EMPFEHLUNG!Weniger anzeigen

53. Zur Alten Kaisermühle

(2)
Fischerstrand 6, 1220 Wien
Zur Alten Kaisermühle - VisitenkarteZur Alten Kaisermühle - VisitenkarteZur Alten Kaisermühle - Lokaleingang
In diesem Guide weil: Moderne Wiener- & Österreichische Küche
SpeisenAmbienteService
10. Okt 2018
***** Allgemeines/Einleitung ***** Das „Zur Alten Kaisermühle“ wurde heuer neu übernommen, und daher besuchten wir das Lokal unter dem jetzigen ne...Mehr***** Allgemeines/Einleitung *****
Das „Zur Alten Kaisermühle“ wurde heuer neu übernommen, und daher besuchten wir das Lokal unter dem jetzigen neuen Betreiber. Der Werbeflyer, den ich erhielt, hatte leider so einige Rechtschreibfehler, aber die besonders angepriesenen „Spareribs“ zu "Sparerips“ mutieren zu lassen, tat schon sehr weh. Aber gut, Schwamm drüber…

Das Motto des Lokals ist = „Mitten in der Natur, mitten in der Stadt“, und das ist natürlich der ganz besonderen und extrem tollen Lage, direkt am Wasser der Alten Donau, geschuldet. Der wunderbare Ausblick vom Gastgarten aus ist natürlich traumhaft schön – direkt gegenüber befindet sich übrigens das berühmte „Strandcafé“. Unglaublich aber wahr, das „Zur Alten Kaisermühle“ gibt es als Restaurant bereits seit 1893!

Der Gastgarten an sich ist sehr geschmackvoll und äußerst ansprechend gelungen, teilweise sogar absolut romantisch. Störend aber leider die Unart, Tische teilweise so eng aneinander zu reihen, dass man problemlos beim Nachbarn mitessen könnte – ich hasse das. Der Gastgarten ist zum Wasser hin terrassenförmig angelegt und beinhaltet einen sehr netten Pavillon, falls man als Gruppe unter sich sein will.

Das Innere des Lokals ist sehr rustikal, sehr gefällig und urig, mit sehr viel schwerem Holz eingerichtet. Besonders die der Alten Donau zugeneigte Veranda gefällt extrem gut. Alles wirkt akkurat sauber und sehr gepflegt.

Wir kamen mit dem PKW, mussten jedoch feststellen, die Parkplätze hier sind rar, auch wenn wir etwas Glück hatten – per U-Bahn (U1 „Alte Donau“) ist das Lokal ebenfalls gut zu erreichen. Wir hatten an diesem Abend nicht reserviert, im Nachhinein jedoch empfehle ich es zur Sicherheit schon. Essen am Wasser hat etwas Besonderes, und das lieben viele Leute insbesondere im Sommer in Wien.

„Die Alte Kaisermühle ist ein Restaurant wie kein anderes, und bereits seit 1893 wird in diesem einzigartigen Ambiente Kulinarik geliebt und gelebt. Im charmantesten Gastgarten Wiens laden wir Sie dazu ein, dem Alltag zu entfliehen und sich kulinarischen Schmankerln hinzugeben. Seien Sie Gast in unserem Kurzurlaubsparadies und genießen Sie das Beste aus österreichischer Gastfreundschaft.

Für uns ist Kochen nicht nur ein Beruf, sondern unsere Leidenschaft. Jeden Tag aufs Neue erfreuen wir uns an frischen und ausgewählten Lebensmitteln, sowie ausgezeichneten mediterranen Spezialitäten. Eine geschmackvolle Zubereitung ist unserem Küchenteam wichtiger als modischer „Schnickschnack“, denn: „Es gibt nix besseres als was Guats!“ Saisonale Gerichte, regionale Spezialitäten und auch kulinarische Vielfalt liegen uns am Herzen. Eine einzigartige Kombination, die besonders Genießer in das Restaurant „Zur Alten Kaisermühle“ einlädt.“ – das verspricht die lokaleigene Homepage. Und eines vorweg, ja, es wird annähernd ALLES genau so erfüllt

Wir wurden herzlich an der Rezeption empfangen und von unserem Service höflich und freundlich zu einem freien Tisch, wie gewünscht im Gastgarten, geleitet. Die Tischeindeckung unterstrich das liebevolle Ambiente, und wir erhielten unverzüglich die Speisekarten. Sehr schön eingebundene, großformatige Speisekarten sogar, die aber leider mit sehr vielen Fettflecken bzw. Fingerabdrücken „verziert“ waren. Hier bestünde echter Handlungsbedarf, die Speisekarten stets außen abzuwischen.

Der Blick in die Speisekarte verriet schon etwas gehobene Preise aber auch eine sehr umfangreiche Auswahl an diversen Speisen. Der Schwerpunkt liegt hier sicher auf den Grillspeisen, aber auch Wiener Schmankerl (Alt Wiener Saftgulasch, Backhendl,…), Steaks & Koteletts sowie Fischspezialitäten stehen im Angebot – saisonale Schmankerl sowieso (siehe [Link]).

Auch bei den Getränken ist man in der Kaisermühle nicht gerade zurückhaltend. Eine große Auswahl an Limonaden, ein durchaus sehr gutes und umfangreiches Weinangebot und zahlreiche Biere werden dem Gast schmackhaft gemacht. Biere vom Fass führt man immerhin: Gösser Märzen, Starobrno, Schwechater Zwickl, Gösser Stiftsbräu und das Weihenstephaner Hefetrüb. Interessante Flaschenbiere, in großer und erlesener Auswahl, finden sich ebenfalls in der Getränkekarte ([Link]).


***** Speisen – Bewertung = SEHR GUT = 4 *****
Einmal den „Angus Burger (Standard = medium gebraten)“ (€ 14,00):
Meine Persische Prinzessin wollte den Burger „medium to well-done“ haben, und er wurde wunschgemäß, genau so perfekt gebraten, serviert. Perfekte 200g Fleischqualität, ein sehr schmackhafter Brioche-Bun, gefüllt mit Mascarpone, Avocado, Cheddar Käse, knusprige Zwiebeln, Paradeiser und Salat – das war er, der „Angus Burger“. Die hausgemachten Saucen dazu waren hervorragend, ebenso auch die knusprigen hausgemachten Pommes Frites (Steakfries-Cut). Ein glattes AUSGEZEICHNET gibt es hierfür = „5“. Die Art des Anrichtens war für unseren Geschmack extrem gefällig und einladend – BRAVO!

Einmal die „Spareribs“ (€ 19,90):
Die Spareribs werden als „Spezialität des Hauses“ angepriesen und wurden in einem derartigen Blitztempo serviert, dass man davon ausgehen muss, hier wird vorgegart, so viel es nur geht. Kurz vor dem Servieren werden die Ribs dann auf den Grill gelegt und vollendet – leider etwas zu wenig ausgebraten und nicht so heiß, wie gewünscht. Vom Geschmack her waren sie aber wirklich perfekt gut, und sie lösten sich quasi von selbst vom Knochen – ich liebe das, weil ich Spareribs nie mit Händen esse. Die Portion war sehr mächtig, galt es doch auch noch die hausgemachte Pommes Frites zu schaffen.

Die Sour-Cream, der BBQ Dip und der Coleslaw-Salat, jeweils aus dem Einmachglas, waren tadellos, teilweise sogar extrem gut. Wirklich nur knapp schrammte man am Ausgezeichnet vorbei, man hätte die Ribs lediglich 3-4 Minuten länger am Grill lassen sollen. Daher gibt es hierfür „nur“ ein glattes SEHR GUT = „4“. Auch bei den Ribs war die Art des Anrichtens, auf einem „Spareribs-Brett mit Halter“, extrem gefällig, hübsch und einladend – BRAVO!

Zweimal die „Marilleneiskrapfen“ (je € 6,00):
Ehrlich, man hätte es wie auf der Rechnung beim Namen nennen können, es waren Eis-Marillenknödel – ob von der Fabrikation Tichy kann ich nicht sagen, da ich dort nie verkehre. Sie waren aber sehr gut und wurden mit fruchtiger Himbeersauce, frischen Beeren und etwas Minze serviert. Ein glattes SEHR GUT = „4“ für diesen Eis-Klassiker.

Zu trinken hatten wir sehr gut gezapftes Bier in Form von „Gemischte Halbe“ (€ 4,40 je 0,5L) sowie einen großartigen „Doppelten Espresso“ (€ 3,90).


***** Ambiente – Bewertung = SEHR GUT = 4 *****
Natürlich lebt das Ambiente von der traumhaften Lage direkt an der Alten Donau, aber man hat auch gekonnt und mit viel Liebe gestaltet und renoviert. Ich mag dieses urige und sehr gemütliche Ambiente wirklich ausgesprochen gerne. Der Gastgarten ist grundsätzlich traumhaft und idyllisch, lediglich die Tische stehen teilweise viel zu nahe beieinander. Das Lokal-Interieur gefällt ebenfalls sehr, sehr gut. Von mir gibt es hierfür ebenfalls gerne ein glattes SEHR GUT = „4“.


***** Service – Bewertung = SEHR GUT = 4 *****
Der Service war unglaublich höflich, nett, flink und zuvorkommend – das zog sich von der Ankunft bei der Rezeption bis hin zum Verlassen der „Alten Kaisermühle“ durch den ganzen Abend. Lediglich das kleine Chaos, wem, welche Speise nun im Gastgarten gehört, sollte man in den Griff bekommen – ich nenne es Anfangsschwierigkeiten, die aber immer sehr charmant gelöst wurden. Daher gibt es auch für den Service von mir ein glattes SEHR GUT = „4“.


***** Mein Fazit *****
Natürlich gibt es von mir eine absolut ehrlich gemeinte Empfehlung, die neue „Alte Kaisermühle“ zu besuchen. Es war ein wahrlich sehr schöner und romantischer Abend, den wir hier verbringen durften. Ja, gehobene Preise aber auch gepaart mit sehr guter Speisenqualität.

Das Lokal ist für mich ein echtes Kleinod an der Alten Donau – sehr behutsam renoviert und absolut urig, bodenständig und gemütlich geblieben. Sommer in Wien? Dank solcher Lokale ist das absolut kein Problem, denn man kann hier völlig abschalten und einen „Kurzurlaub“ verbringen.

Daran können auch so einige selbsternannte Neureiche, stets recht lächerlich wirkende Gestalten, die sogenannten „G’spritzten“, mit gefälschter Rolex / Breitling nichts ändern.Weniger anzeigen

54. Schwabl Wirt

(1)
Erdbergstraße 111, 1030 Wien
Schwabl Wirt - VisitenkarteSchwabl Wirt - VisitenkarteSchwabl Wirt - Visitenkarte
In diesem Guide weil: Eine Wiener Institution...
SpeisenAmbienteService
13. Okt 2018
► ► ► ► UPDATE VOM 28.10.2018 - ANFANG ◄ ◄ ◄ ◄ Abermals haben wir den „Schwabl Wirt“ besucht – zum wiederholten, fast schon x-ten Mal. Diesmal ...Mehr► ► ► ► UPDATE VOM 28.10.2018 - ANFANG ◄ ◄ ◄ ◄

Abermals haben wir den „Schwabl Wirt“ besucht – zum wiederholten, fast schon x-ten Mal. Diesmal stand das „Gans’l-Essen“ im Vordergrund, und wieder einmal hat uns der „Schwabl Wirt“ nicht enttäuscht. Es war einfach ein wunderbarer Genuss zu moderatem Preis. Ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, und ich hatte eine wunderbare Weide-Gans hier beim „Schwabl Wirt“ – HERVORRAGEND! Ich bestätige mit diesem Besuch meine bisherige Bewertung (4 – 3 – 3).

► „Gans'l-Einmachsuppe“ (€ 5,10):
Sehr sämige und vor allem sehr g’schmackige Suppe, Bröselknödel tadellos und flaumig locker, ausreichend Fleisch-, Innereien- und Gemüseeinlage – Sehr Gut = „4“

► „Frittatensuppe“ (€ 3,60):
Eine tadellose, fast schon perfekte, Rindssuppe mit sehr vielen hausgemachten Frittaten wurde serviert. Zahlreiche Karottenstücke vollendeten den lukullischen Genuss. Ein glattes Sehr Gut = „4“.

► “ Ausgelöste, gebackene Hühnerkeulen“ (€ 11,80):
Perfektes, saftiges Hühnerfleisch wurde ebenso perfekt paniert und gebacken. Ein grenzenloser, saftiger Genuss – Ausgezeichnet = „5“. Der Salat dazu ein Wiener Klassiker, leider nicht mit roter Zwiebel gemacht.

► “1/4 Gans'l mit Rotkraut, Erdäpfelknödel und Bratapfel“ (€ 18,90):
Serviert wurde ein sehr knuspriges Gansl mit Erdäpfelknödel, Rotkraut und Bratapfel im Natur-Safterl. Die Gans hatte unglaublich viel Fleisch, und sie war sehr zart und saftig gebraten, die Haut war sehr knusprig und wunderbar. Der Erdäpfelknödel war sehr flaumig, jedoch nicht herausragend. das Rotkraut war eher dezent gewürzt und hatte für mich eher zu wenig Aromen von Apfel, Zimt, Piment, etc., der Bratapfel war gut, aber sehr klein und fast schon verschwindend. Das zarte und saftige Gans’l mit gut gewürzter knuspriger Haut rettete aber sowieso alles zu einem glatten Sehr Gut = „4“.

► “Grand Marnier-Parfait“ (€ 5,80):
Unglaublich cremiges und leichtes Parfait, nur leicht nach Alkohol schmeckend und serviert auf einem Beerenspiegel. Ein glattes Sehr Gut = „4“ dafür!

► “Malakoffnockerl“ (€ 4,90):
Einfach gesagt, eine Malakoff-Torte extrem flaumig, leicht und locker serviert. Ein wahrlich gelungenes Dessert, wie beim „Schwabl Wirt“ eben die Confiserie einfach immer sehr hoch im Kurs steht! Perfekt und Ausgezeichnet = „5“ dafür!

Abermals gebe ich sehr gerne eine echte Empfehlung für den „Schwabl Wirt“. Ein wunderbares Kleinod in Erdberg, das uns möglichst lange noch erhalten bleiben möge!

► ► ► ► UPDATE VOM 28.10.2018 - ENDE ◄ ◄ ◄ ◄


***** ALLGEMEINES / EINLEITUNG *****
Schon sehr oft besucht, und dabei nie wirklich enttäuscht gewesen, jedoch auch ohne je großartige Höhepunkte erlebt zu haben – so nehme ich den „Schwabl-Wirt" wahr. Eine recht stabile Wirtshausküche, mit dem einen oder anderen Ausrutscher, dafür aber mit wirklich sehr großer Auswahl wird im „Schwabl-Wirt“ geboten. Ein klassisches Wiener Wirtshaus, wie ich es sehr gerne habe, wie es noch viel mehr davon hier in Wien geben sollte. Kein Schnick-Schnack, sondern ehrliche, bodenständige und typische Hausmannskost mit gutem Handwerk zubereitet.

Der „Schwabl-Wirt“ ist ganz bestimmt eine alt eingesessene Institution in Wien insbesondere in Erdberg – seit Jänner 1966 schon besteht dieser Familienbetrieb. Seit 1993 bietet man darüber hinaus auch noch komfortable Gästezimmer an. Das Wirtshaus ist ein recht großes Ecklokal entlang der „Erdbergstraße“ und der „Fruethstraße“, wobei der straßenseitige Gastgarten entlang der „Fruethstraße“ befestigt wurde, wo sich auch das Verkehrsmuseum der Wiener Linien befindet – gute Entscheidung, ist doch die „Fruethstraße“ nicht so stark befahren wie die „Erdbergstraße“.

„Jeder Wien-Besucher und natürlich auch jeder Wiener sollte es nicht versäumen, einmal beim Schwabl Wirt als Gast gewesen zu sein: Dienstag bis Sonntag von 9:00 bis 24:00 Uhr. Der sehr zentral gelegene Familienbetrieb zeichnet sich durch Wiener Gastlichkeit und vorzügliche Küche aus. Währen der warmen Jahreszeit können Sie sich in einem sehr schönen Schanigarten kulinarisch verwöhnen lassen direkt vis á vis des Verkehrsbetriebe Museum (REMISE). Wir bieten Räumlichkeiten für Ihre persönlichen und geschäftlichen Feiern von 8 bis 80 Personen.“ – das verspricht die lokaleigene, sehr informative Homepage.

Wir kamen mit dem PKW und fanden gleich in unmittelbarer Nähe einen Parkplatz (Parkpickerl-Bezirk!). Per öffentlichen Verkehrsmitteln (U3 oder Linie 18 „Schlachthausgasse“) ist das Lokal ebenfalls gut zu erreichen. Wir hatten an diesem Abend nicht reserviert, im Nachhinein jedoch empfehle ich es zur Sicherheit schon.

Das Innere des Lokals ist sehr rustikal, sehr gefällig und urig, mit viel schwerem Holz eingerichtet – eine typische, klassische Wirtshauseinrichtung in Wien eben. Alles wirkt akkurat sauber und sehr gepflegt. Wir wurden recht herzlich empfangen und in den hinteren Bereich (Stüberl) geleitet. Unverzüglich erhielten wir die Speisekarten gereicht.

Der Blick in die sehr umfangreiche Speisekarte mit einer großen Auswahl an saisonalen Tagesgerichten verriet, hier wird sehr bodenständige Kost geboten – Schwerpunkt natürlich auf der Wiener bzw. der Österreichischen Küche. Aber auch saisonale Schmankerl, wie Pilz-, Wild- und Fischspezialitäten sowie hausgemachte Mehlspeisen gibt es hier beim „Schwabl-Wirt“. Eine sehr ansprechende und ausreichende Weinkarte mit ausgezeichneten Weinen und Edelbränden aus hauseigenen Rieden und zahlreiche Flaschenbiere ergänzen das Gesamtangebot hier perfekt.


***** SPEISEN – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 *****
„Nudelsuppe mit Karotten“ (€ 3,40):
Eine sehr brave und ansprechende Rindssuppe wurde serviert – etwas zu dünn vielleicht, aber in Ordnung und hausgemacht. Mit den Einlagen sparte man wahrlich nicht, es gab ordentlich Nudeln und Karotten in der Suppe. Ein glattes Sehr Gut gibt es hierfür = „4“.

„Variation vom Gebratenen“ (Tageskarte - € 12,50):
Die Variation bestand aus Surkümmelbraten und Jungschweinsbrat’l (Karree, Schopf) mit Waldviertler-Knödel und Krautsalat. Bratenfleisch und das Safterl waren wirklich ausgezeichnet, eine knusprige Schwarte jedoch gelang nicht, der Waldviertler-Knödel war sehr gut und flaumig. Der Krautsalat war hausgemacht und ebenfalls sehr gut - daher gibt es auch hierfür ein Sehr Gut = „4“

„Gebackene Hühnerbruststreifen auf Erdäpfel-Blattsalat mit Kernöl“ (€ 7,90):
Das gebackene Huhn war tadellos, knusprig, saftig und gut paniert. Auch hier war der Salat sehr gut, jedoch fällt Blattsalat, mit warmen Speisen serviert, sehr schnell und recht unansehnlich zusammen. Bei der Zitrone hätte man die extrem vielen Kerne vorher entfernen sollen. Daher gibt es hierfür ein glattes Gut = „3“.

„Böhmische Palatschinken mit Powidl und Mohn“ (€ 5,20):
Ja, hausgemachte, flaumige Palatschinken, wie es sein soll. Powidl und Mohn sind immer eine Gaumenfreude – ein glattes Sehr Gut hierfür = „4“.

„Hausgemachte Malakofftorte“ (€ 3,30):
Die Malakofftorte war einfach nur ein Traum – hervorragende Creme und viele Biskotten. Ja, hier schmeckt man deutlich den Unterschied zwischen einer „Malakofftorte“ und einem „Tira mi su“ - PERFEKT. Ein glattes Ausgezeichnet für diese Köstlichkeit, mit durchaus hohem Aufwand gefertigt = „5“ gibt es dafür von mir.

Zu trinken hatten wir jeweils einen „Naturtrüben Apfelsaft gespritzt“ (€ 4,20 je 0,5L) sowie einen „Doppelten Espresso“ (€ 3,90) – tadellos.


***** AMBIENTE – BEWERTUNG = GUT = 3 *****
Ich mag dieses typische Wiener Wirtshausambiente sehr. Und genau das wird beim „Schwabl-Wirt“ sehr unaufgeregt geboten. Die Sanitäranlagen waren sehr gepflegt, das hintere Stüberl jedoch ist etwa lieblos gestaltet. Ein glatte Gut = „3“ gebe ich hierfür. Das ganz „spezielle Tagesgericht“, eine Art „Protestmenü“ per Poster präsentiert, ist sehr originell und aussagekräftig – „Wirt sein“ ist heutzutage wahrlich nicht mehr leicht.


***** SERVICE – BEWERTUNG = GUT = 3 *****
Der Service war höflich und freundlich, aber eben auch nicht mehr. Natürlich wird man im Wirtshaus nicht „gestreichelt“, aber trotzdem mag ich es gar nicht, Kellner suchen gehen zu müssen. Vielleicht war es auch dem hinteren Stüberl geschuldet. Trotzdem gebe ich hierfür noch ein gut gemeintes Gut = „3“.


***** MEIN FAZIT / CONCLUSIO *****
Ich empfehle den „Schwabl-Wirt“ ohne Wenn und Aber. Ein Wirtshaus, wie es eben sein soll. Die derzeitige Aktion = „Ofenfrischer Jungschweinsbraten mit Waldviertler Knödel und Krautsalat“ (€ 12,90) klingt wieder äußerst verlockend. Wiener und Österreichische Küche / Hausmannskost wird in diesem Gasthaus mit gutem Handwerk zelebriert

Natürlich gibt es beim „Schwabl-Wirt“ auch Enten- & Ganslessen sowie andere saisonale Angebote – die Standard-Karte ist aber alleine schon sehr umfangreich. Warme Küche gibt es hier bis 22:00h. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist völlig in Ordnung und fair.Weniger anzeigen

Kommentare

Konto erstellen
Schon Mitglied?
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.
E-Mail
Benutzernameautomatisch
Passwortautomatisch
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.