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Di, 19. März 2024

Zum Renner

(1)
Nußdorfer Platz 4, 1190 Wien
Küche: Wiener Küche, Österreichische Küche
Lokaltyp: Gasthaus, Restaurant
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Zum Renner

Speisen
Ambiente
Service
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Gesamtwertung

40
1 Bewertung fürZum Renner
Speisen
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Ambiente
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Service
30

Bewertungen

WrKFan
Experte
am 19. August 2022
SpeisenAmbienteService
Vorbemerkung: Durchschnittliche Lesedauer des Berichts ca. 10-12 min. Wem das zu lange erscheint, der springe zu meiner abschließenden Empfehlung (ginge es nach mir könnte ich ein ganzes Buch schreiben 😊). Zum Renner – warum er mein Nr.1 Gasthaus ist Mit dieser kulinarischen Rezension ge...Mehr anzeigenVorbemerkung: Durchschnittliche Lesedauer des Berichts ca. 10-12 min. Wem das zu lange erscheint, der springe zu meiner abschließenden Empfehlung (ginge es nach mir könnte ich ein ganzes Buch schreiben 😊).


Zum Renner – warum er mein Nr.1 Gasthaus ist

Mit dieser kulinarischen Rezension gehe ich in medias res als WrKFan. Als Fan der Wiener Küche habe ich den Gasthof Renner nicht zufällig gewählt, ist er derzeit mein Lieblingsgasthaus in Wien. Ob sich daran so schnell was ändern wird? Ich vermute nicht, denn ein Zuwachs in dieser Kategorie ist heute nicht mehr zu erwarten.

Das zeichnet aber damit diejenigen aus, die sich über Generationen halten können und auch Krisen wie C... (räusper, ich hasse das Wort schon) problemlos wegstecken. Hier meine ich sogar einen anderen Trend zu erkennen, und zwar hat der Renner mittlerweile keinen Ruhetag mehr wie früher, was Besuche erleichtert. Beibehalten wurde der durchgehende Küchenbetrieb.

Läge er näher bei meinem Wohnort wäre er mein Stammwirt, aber bedingt durch eine längere Anreise werden wir wohl doch nie ein intimeres Paar werden, geliebt bleibt er aber. Ich kehre gerne dort z.B. öfter nach einer Kahlenberg-Tour ein. Auf das freue ich mich jedes Mal wie ein kleines Kind auf seinen Lolly.

Zu sagen er ist mein Favorit wird nicht reichen. Es gibt persönliche wie lokalspezifische Gründe, was für mich aber nur schwer zu unterscheiden ist bzw. habe ich gar nicht vor bloß objektiv zu bleiben, ich bringe bewusst die subjektive Note mit ein. Geht’s denn anders, wenn es um Geschmack und Vorlieben geht?


Die Einrichtung

Ich mag die beiden Stuben im vorderen Takt, die ein Hofdurchgang räumlich trennt. Zur Linken die Schankstube und zur Rechten eine weitere mit einem Kachelofen im Blickfang, beide Räume im Stil einer Jagdstube. Die Tischflächen weisen verzierte Einlegearbeiten. (lt. Dr. Google sog. „Intarsien“) auf. Man frage mich nicht wie man dies herstellt. Aber schön sind’s und ein Kunstwerk obendrein.

Im hinteren Trakt gibt es eine weitere Stube, sie wurde von mir aber noch nicht für Besuchszwecke benutzt bzw. stand sie dafür nicht offen. Ich denke, der Raum ist für geschlossene Festlichkeiten vorgesehen.


Der Gastgarten

Nach Durchschreiten des Hofdurchganges mit der hiesigen Adresse Nussdorfer Platz 4 unweit der D-Wagen Station und netten Willkommensgrußes des Andechser-Rundbogens betritt man mein mit Vorliebe gewähltes Ziel, den Gastgarten, den der Renner bloß als Biergarten betitelt.

In dessen Mitte beherrscht seit vielen Jahren eine gealterte große Linde das Ortsbild. Beim ersten Blick in diesen lauschigen Hof entlockt mir das immer wieder ein wohltuendes „Aaah“. Leider hat der bislang so edle Schattenspender mittlerweile einen radikalen Kahlschnitt verpasst bekommen. Das ist jammerschade, aber auch wir Menschen altern und verlieren gleichermaßen an Glanz des Hauptes einstiger Schmuck.

Markenzeichen sind Tische und Bänke aus Vollholz in auffällig tiefgrün lackierter Farbe, wirkt fast schon kitschig, fügt sich aber harmonisch in das Gesamtbild. Lediglich beim Kopfsteinpflaster kommt mir hin und wieder ein „Naja“ über die Lippen, aber sitzt man erst einmal, nimmt man das nicht weiter wahr.

Abends verwandelt sich die Atmosphäre in einen romantischen Hof, zu dem einige Lichteffekte nachhelfen. Solches ist ganz meins. Ja, das sind so die Orte, wo ich immer wieder hin will um mit einer wertgeschätzten Person zu verweilen und gemeinsam den letzten Tropfen Roten wie Weißen genüsslich über die Zunge gleiten zu lassen. Alles andere sei aber hier nicht Gegenstand näherer Bewertung. 😊


Rindfleischküche, puristisch mit Niveau

Es wird eine hauseigene Fleischerei betrieben, aus der Tafelspitz, Schulterscherz‘l, Beinfleisch & Co gewonnen und verarbeitet werden und zuguterletzt im Kupfergeschirr den Gast erreichen. Von dem hat man den Eindruck, Mensch Maier, bitte wann wechseln‘s des mal aus, aber ein Blick in das Innenleben fegt diese Frage rasch wieder vom Tisch. Schon die Optik betört immer wieder. Soll noch einer sagen die Augen essen nicht mit!

Solches bildet regelmäßig den Grund meines Herkommens, wirkt auf mich puristisch auf hohem Qualitätslevel. Es ging noch nie was retour, außer ein ratzeputz leergelöffeltes Reindl. Die Suppe, die sehr naturbelassen entsteht, wofür Ochsen tagtäglich ihr Leben lassen müssen, braucht derart keine Kraftverstärker. Das sei von mir gesagt einer der großen Unterschiede zu den meisten anderen Gasthäuern und macht Renners besondere Note aus.

So ist die angebotene Haussuppe um 5€ lediglich ein Abfallprodukt aus der täglichen Produktion, Nudeln dazu, größer geschnittene Karottenscheiben, tadellos im Biss und würfelig geschnittene Restl‘n aus der Rindfleischküche. Wäre doch nur jeder Abfall so perfekt. Ich habe sie schon oft als Hauptspeise gegessen, wenn der Hunger nicht groß genug war. Herzerl, was willst du mehr.

Mit Sicherheit schafft die gehobene Küche noch mehr Power als Kraftbrühe einer edlen Tafelspitzbouillon, keine Frage, aber wir reden von einem Gasthaus auf bodenständigem Level. Hier liegt die Power in seinem kräftigeren Fettgehalt aufgrund der Durchmischung von viel Fleisch und Knochen und der Umami-Effekt ist grandios. Fettaugerl, do schau her - In der Hinsicht von mir eine klare 5.

Zu den Rinder-Töpfen. Man kann sich auf einzelne Gustostückerl einschießen, oder nimmt, wie ich es meist pflege, den Braumeistertopf, der mehrere Fleischsorten beherbergt. Kostet etwas mehr, ist aber auch mehr drin und zahlt sich daher aus. Der Renner darf sie zu Recht Gustostückerl nennen, für mich sind sie das.

Die klassischen Begleiter Apfelkren, Schnittlauchsauce, Rösterdäpfel, Cremespinat sind völlig ok, der Röster meist etwas speckiger als anderswo, aber herzerfrischend g’schmackig. Lediglich am Cremespinat meckere ich fallweise herum, wenn er mir etwas zu mehllastig erscheint, vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein, ist also durchaus subjektiv.


Begleiterscheinungen angenehmer Art

Zumeist brauche ich eine Extraportion Kren, da mir der Apfelkren viel zu milde angerichtet wird, aber das gilt nicht nur für hier. Ich verstehe schon, man muss auch auf die anderen Gäste achten. Ich brauche den aber pfiffig und er darf mir ruhig auch mal von der Nase kurz ins vordere Großhirn stoßen um meine Sinne kurz zu benebeln und derart wieder zu reinigen. So wird er gleich von Haus aus zusätzlich geordert und kommt oft in einem netten Glaserl mit Deckel. Frisch gerieben muss er sein, was selbstredend ist.

Sprechen wir kurz das liebe Geldbörserl an, dann kostet der der Topf samt Beilagen ca. 30€ und reicht in der Regel für 2 Personen, wenn nicht gerade 2 Bodybuilder der Bärenhunger zur Proteinauffrischung hertreibt. Und sollte dem der Fall sein, empfehle ich zusätzlich einen Leberknödel als Suppeneinlage, der in sage und schreibe Tennisballgröße (!) angeliefert wird.

Das könnte also sogar eine 4-er Rudermannschaft sättigen. 😊, Wir hatten den in der Tat auch schon zu dritt aufgeteilt und alle waren zufrieden. Die Größe passt dabei zum Prädikat sehr gut für seine passable Lebernote und Festigkeit. Diese Dinger kannst so auch nur händisch machen.

Vergleichst du das mit der Konkurrenz, die den Titel Rindfleischpapst trägt, kriegst du hier das Gesamtpakt zum Halbpreis, wobei schon jeder auch seine Vorzüge hat, das will ich gar nicht bestreiten. Hier seien aber die für den Renner hervorgehoben, was mir erlaubt sei.


Weitere Wiener und andere G’schicht‘n

Beim Renner empfehle ich auch unser kulinarisches Wahrzeichen, das allseits bekannte Schnitzel, als authentisch und makellos. Man kann Kalb oder Schwein wählen. Hin und wieder hatte ich ausländische Gäste und diese führte ich gerne hierher, weil für meine Begriffe hierorts unser hochgeschätzer Wiener Bröselteppich einfach besser ist als in den dafür von der Tourismusbranche gehypten Innenstadtlocations. Man darf aber auch anderer Meinung sein. 😊

Renners hauseigenes Fleisch, eine anständige Soufflierung, auf die ich großen Wert lege, solches passt hier samt Erdäpfelsalat nach Omas ehrwürdiger Rezeptur. Auch hier ging bislang nur leeres Geschirr retour, der Rest durfte in mir sein gottgewolltes Werk vollbringen.

Lediglich der Preis für das Schnitzel liegt etwas höher, zumal keine Beilage inkludiert ist, ansonsten sind alle anderen Preise völlig moderat und der Qualität angepasst, eigentlich sogar günstig meine ich.

Liebhaber von Innereien kommen auch auf ihre Rechnung. Diese Meinung habe ich von anderen übernommen, ich selbst bin nicht der große Tiger dieser Fraktion, sieht man von Ausnahmen ab. Man muss dazu die aktuelle Tageskarte einsehen, die auch das jeweils saisonale Angebot enthält.

Das klassische Menü gibt es nicht, aber von Mo – Fr einen Mittagsteller, mit dem die Wiener Tradition diverser Hausmannsgerichte gut gepflegt wird, was die Standard-Karte für gewöhnlich nicht enthält. Ich bin mir nicht sicher, aber den erhält man solange der Vorrat reicht ganztägig (das werde ich noch genauer checken).

An Nebentischen beobachte ich regelmäßig das eine oder andere Steak, auch „dry aged“ bis hin zur Mörderportion eines T-Bones (steht hier das „T“ für Tonne?). Wie Menschen das tatsächlich aufessen können bleibt mir ein Rätsel, aber sie stellen das hier unter Beweis.

Ich habe für Steak & Co meine eigenen Vorzugslokale, aber wer solches mag, erhält auch hier eine repräsentative Auswahl. Der Preislevel liegt vergleichbar auf dem Niveau anderer darauf spezialisierter Lokale.

Oh mein Gott, ich könnte fortsetzen mit regionalen Weinen, die ich gar nicht angesprochen habe, für die Bierliga das Andechser, für Naschkatzen mehrere edle Süßspeisen, darunter Omas Malakofftorte, ein Butterziegelbomber ersten Ranges, Riesenportion, aber sooo guat, oder den hausgemachten Nussschnaps, der zu Verdauungszwecken nach so mancher Rindfleischorgie schon obligatorisch fürs Überleben notwendig ist. Man sollte den auf Rezept erhalten.

Ich wäre also noch lange nicht am Ende, muss aber eines anstreben. Aus dem Grund empfehle ich herzukommen und es selbst herauszufinden. Meinen Segen hat der Renner jedenfalls, wie könnte er sonst mein Lieblings-Gasthaus sein? Der Renner ist ein Renner, oder nomen est omen könnte der Lateiner sagen.


Ein paar Takte zum Service

Die Damen und Herrn tragen eine ländlich traditionelle Lederkracherne, und in dem Look verfügen sie auch über den sog. „Fleck“, sprich diese dürfen das Inkasso vornehmen. Hier gilt nach wie vor „Bares ist Wahres“, was ich öfter schon vergessen habe. Zum Glück ist nicht weit weg vom Lokal ein Bankomat. Das übrige Servicepersonal trägt passable Normalkluft und hilft mit an der Abarbeitung allfälliger weiterer Leistungen.

Hin und wieder erlebe ich die eine oder andere mangelnde Aufmerksamkeit und man wird für längere Zeit alleine gelassen. Ist der Weg von der Küche in den Hof doch um einiges weiter als anderswo, oder braucht das gestresste Personal seine wohlverdienten Rauchpauserl‘n für an Tschick?

Ich stehe davon ab etwas zu unterstellen, habe für vieles auch Verständnis, aber das sei meine subjektive Erfahrung. Solches zu sagen tue ich auch ungern, mag ich doch das Lokal wirklich sehr, aber nach vielen Besuchen möchte ich das von meiner Seite nicht ganz verleugnen.

Generell rückläufig ist der von mir immer noch geschätzte Wiener Schmäh für solche bodenständige und heimische Lokale, aber darüber berichte ich mehr bei anderen Wirtshäusern, bei denen der noch auf ihrer Karte steht. 😊

Hier vergebe ich schweren Herzens der Objektivität geschuldet nur eine mittlere Wertung. Ich mache meine Besuche grundsätzlich aber nicht vom Service abhängig, dazu müsste ich schon eine kräftigere Ohrfeige verpasst bekommen oder per Fußtritt hinausbefördert werden, um es bildhaft auszudrücken.


Abschließende Empfehlung

Was ich am Renner seit Anbeginn schätze ist seine Vielseitigkeit. Schönes Ambiente, ein toller Garten und mehrere Küchenrichtungen erlauben auch bei unterschiedlichen Interessenslagen gemeinsame Besuche, bei denen jeder zufriedengestellt werden kann. Auf diese Weise habe ich schon erfolgreich manche Runde hier organisiert.

Ein wenig Kritik am Servicepersonal wurde erwähnt und das kann man m.E. nicht auf die gegenwärtige Personalnot zurückführen. Hat der Renner sonstige Schwächen? Ja, hat er, aber ich werde sie zugunsten seiner überwiegenden Stärken nicht groß herausposaunen. Wer gibt freiwillig liebgewordene Subjektivität auf. 😊

Ich könnte eventuell herummotzen, dass mir der Kaffee zu schwach ausfällt oder der erwähnte Schnitzelpreis zu hoch ist, aber das war’s auch schon. Solches steckt die Rindfleischküche in hoher Qualität samt ihrer puristischen Note mit ihrem erwähnten First-Class Preis/Leistungsverhältnis mühelos weg.

Positiv bewertet haben bislang alle meine Begleiter die ansprechenden Stuben und selbstredend den urigen Innenhof, so wie ich, der in angenehm lauwarmer Abendstimmung sein Flair noch mehr entfaltet, weshalb ich für das Ambiente ein summa cum laude ausspreche.

Die Speisen werte ich, und jetzt schalte ich von subjektiv kurz auf objektiv um, als ein sauberes Sehr Gut und so lege ich euch zum Abschluss meinen Renner wärmstens ans Herz, wenn’s die kultiviert gepflegte Wiener Küche an einem schönen Orte sein soll.


Meine Verehrung und mit den besten Empfehlungen
Der WrKFan
Zum Renner - Perfekter Tafelspitz - puristisch und ebenso ausgezeichnet - Zum Renner - WienZum Renner - Gasthausambiente as its best! - Zum Renner - WienZum Renner - Schweinsbraten aus dem Holzofen - einer der besten ever! - Zum Renner - Wien
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Schließe mich M12 an - hoffe es packt Dich wieder d. Lust Dich hier mit tollen Berichten mitzuteilen.

25. Aug 2022, 21:23·Gefällt mir1
helwien
am 18. Mai 2017
SpeisenAmbienteService
Wieder einmal "Zum Renner", wie ich glaube ein "Rindfleischpapst". Wir waren zu neunt im Garten/Hof und genossen das Freie und den kaum vorhanden Geräuschpegel (zum Unterschied von dem "Nichtraucher"-Kammerl - rechts) Zusammengefaßt kann man sagen: erstklassiges Essen zu (leicht) gehobenen Preis...Mehr anzeigenWieder einmal "Zum Renner", wie ich glaube ein "Rindfleischpapst". Wir waren zu neunt im Garten/Hof und genossen das Freie und den kaum vorhanden Geräuschpegel (zum Unterschied von dem "Nichtraucher"-Kammerl - rechts)
Zusammengefaßt kann man sagen: erstklassiges Essen zu (leicht) gehobenen Preisen, in einem wunderbaren Garten/Hof.
Leider, leider entspricht aber nicht das Service. Ich, und unsere Gruppe will nicht beurteilen woran es scheitert, in Erinnerung bleibt das "so nicht".
Aprops Erinnerung: ich erinnere mich an den Renner mit ausgezeichnetem Tafelspitz UND einwandfreier Bedienung.
Soeben habe ich wieder (in 4 Wochen) einen Tisch bestellt - 8 Personen - aber man weiß nicht, welchen Tisch wir bekommen werden, gestern saßen wir am "Stammtisch"! Na ja, aber das Rindfleisch!
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1 Kommentar

JA, das Rindfleisch...

8. Aug 2021, 14:19·Gefällt mir
schlitzaugeseiwachsam
Experte
am 17. Juli 2016
SpeisenAmbienteService
Gelistet in: Urwienerisch!
Bodenstaendige oesterreichische Kueche mit hochwertigen Produkten in typischer traditioneller Lokation. Sehr geeignet um auslaendischen Gaesten mit der oesterreichischen Kueche zu beeindrucken, sofern man Rindfleisch gerne isst. Sehr empfehlenswert, wenn man zum Beispiel mit koreanischen Gaesten ...Mehr anzeigenBodenstaendige oesterreichische Kueche mit hochwertigen Produkten in typischer traditioneller Lokation. Sehr geeignet um auslaendischen Gaesten mit der oesterreichischen Kueche zu beeindrucken, sofern man Rindfleisch gerne isst. Sehr empfehlenswert, wenn man zum Beispiel mit koreanischen Gaesten unterwegs ist. KoreanerInnen lieben Rindfleisch! Das Service tat einen flotten Job und war immer zur Stelle, wenn gewuenscht. Das Essen war keineswegs wie oft ueblich in heimischen Lokalen versalzen, sondern gut gewuerzt. Wer nachsalzen wollte, konnte das tun.

Zu schade, dass ich das Renner erst am Ende meines 12-jaehrigen Aufenthalts in Wien kennengelernt habe.

Es hat mich aber doch wieder einiges ueber die Einheimischen gelehrt:

1) OesterreicherInnen sind sehr grosszuegig und verstehen was von Rindfleisch!

- Besonders sichtbar am Ueber-Leberknoedel und dem riesigen
Braumeistertopf, welcher eine Portion war fuer mindestens 2 Personen. Geschmack war in jeder Hinsicht hervorragend!

2) OesterreicherInnen haben ein extra Raum im Magen, den sogenannten Dessertbeutel hinter der linken Magenkurvatur.

- Wie eine schlanke zierliche Oesterreicherin nach einer Riesenportion Braumeistertopf noch einen ganzen Marillenknoedel verspeisen kann, wird mir fuer immer ein Raetsel bleiben!

(Fortsetzung folgt)
Marillenknoedel...ein Mordsding! Geschmacklich koestlich! - Zum Renner - WienKalashnikov...eh...Malakofftorte! Sicher hausgemacht und  verboten gut! - Zum Renner - WienSossenduo...einwandfreie Apfelkren und Tartarsauce(?) - Zum Renner - Wien
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Foodie007
am 10. Juni 2015
SpeisenAmbienteService
Grosse Portionen. Qualität oft gut, manchmal auch nicht so ganz am Punkt. Wer Wiener Küche mag wird definitiv seine Freude haben. Sehr schöner Garten, Innenbereich ist Geschmackssache, meinen Geschmack triffts eher weniger. Bierseligkeit. Vor allem im Sommer. Leider praktisch keine vegetari...Mehr anzeigenGrosse Portionen. Qualität oft gut, manchmal auch nicht so ganz am Punkt. Wer Wiener Küche mag wird definitiv seine Freude haben. Sehr schöner Garten, Innenbereich ist Geschmackssache, meinen Geschmack triffts eher weniger.

Bierseligkeit. Vor allem im Sommer.

Leider praktisch keine vegetarischen Speisen, obwohl die Wiener Küche da genug zu bieten hätte.
Leider (oder manche würden auch meinen "zum Glück") wechselt die Speisekarte fast nie.....
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Karfiol mit Butter und Brösel gibt es kaum wo, das wäre wirklich mal eine schöne Alternative!

11. Jun 2015, 09:06·Gefällt mir2
dieBrotvernichter
Experte
am 12. April 2015|Update 14. Apr 2015
SpeisenAmbienteService
Große Portionen, gemäßigte Preise und unspannende Gerichte in gut geschminkter Beisl-Atmosphäre haben wir beim Renner gefunden. Gesucht hätten wir eigentlich einen Rindfleischspezialisten, der’s besser kann als der große Systemgastronom in Wien. Und gegen ein bisschen mehr Gemütlichkeit im Raumkl...Mehr anzeigenGroße Portionen, gemäßigte Preise und unspannende Gerichte in gut geschminkter Beisl-Atmosphäre haben wir beim Renner gefunden. Gesucht hätten wir eigentlich einen Rindfleischspezialisten, der’s besser kann als der große Systemgastronom in Wien. Und gegen ein bisschen mehr Gemütlichkeit im Raumklima hätten wir auch nix gehabt.
Geschmeckt hat’s schon. Auch die Burschen im Service sind locker, lustig und dabei trotzdem souverän, freundlich und flink. Die können den Spagat. Wir mögen das.

Die Gasträume wirken frisch renoviert und sind ordentlich gepflegt. Gleich bei der Hofeinfahrt sieht man einen kleinen gekühlten Fleischschaukasten, wo man dem Fleisch beim Reifen zuschauen kann, wenn man Geduld und Zeit hat. Oder man entdeckt was, was man mit nach Hause nehmen will (Würstel, vakuumiertes Fleisch, Speck etc.). Ist ja auch ein Fleischhauer, der Renner und man soll ja zeigen was man hat. Dass man in der Neuzeit angekommen ist? Naja. Wir haben’s gesehen und dabei bleibt’s auch.

Vom Hof rein ins Gäste-Essszimmer. Weitläufig. Mit großer Nische. Daher gibt’s mehr Ecken, die man mit Tischen ausstatten könnte. Eigentlich klingt’s gemütlich – ist es aber nicht. Da kommt einfach kein Raumambiente in die Gänge. Alles wirkt kühl. Holzsessel ohne was. Es hallt sogar in dem Raum. Wir trauen uns kaum sprechen. Die wenigen Ecksitzbänke sind dann schon bepolstert aber sonst fehlt’s irgendwie an allem. Vielleicht macht das auch die Beleuchtung. Etwas zu grell für das rustikale Mobiliar. Genug gejammert. Wir sind ja zum Essen da und wollen nicht unseren Wohnsitz wechseln.

Man tut sich schwer mit dem Gewissen. Der Renner rühmt sich nicht mit Attributen „vom Weiderind“, „Bio“ oder dem „AMA Gütesiegel“. Auch nicht mit „Premiumqualität“. Nur dass, das Fleisch aus dem Pielachtal kommt und vom Ganzen Tier recht viel zerfleischt wird. Wenn man nichts Gutes zu erzählen hat, schweigt man lieber oder? Wir wissen’s nicht. Wir fragen nicht nach, weil wir’s ahnen. Und auch die Stringente macht eine einzigartige einmalige Ausnahme. Weil vegetarisch ist dort im Winter fast ein Fremdwort. Ist ein Fleischhauer, kein Gemüsebauer. Und man ist ja auch mit Fleischesabsichten gekommen.

Die Speisenkarte ernüchternd. Es gibt schon viel. Traditionell Wienerisch. Aber eigentlich nur zwei Gerichte, die für uns in Frage kommen. Weil Vorspeisen wollen wir heute keine. Und dann bleibt nur noch: Rindssuppentopf mit Weißem Scherzl. Nudeln als Suppeneinlage. Ansonsten noch dazu Creme-Spinat und Röstkartoffeln. Man tut sich schwer. Es wird halt die Rinderroulade mit Bandnudeln.

Es wird nach zusätzlicher Gemüsebeilage (Kohlsprossen?) gefragt. Nein leider, nur das Suppengemüse. Oder gemischter Salat? Ja gut, dann den. Im Nachhinein betrachtet: das Suppengemüse hätte sicher super gepasst.

Rotwein muss einfach sein. Zumindest zur Rinderroulade, zum Weißen Scherzl & Co wär auch was Weißes gegangen. Aber im Winter wollen wir sowieso lieber Rot. Wir glauben, es war ein Syrah vom Schwarz im Weinviertel. Der Preis sehr fair und hat uns auch recht gut geschmeckt. Leitungswasser ist der beste Begleiter und davon wird uns auch gern reichlich an den Tisch gebracht.

Der warme Suppenteller mit vielen Fadennudeln wird als erstes gebracht. Mit dem großen Stieltopf und seinem Stövchen, der allerlei Gutes in sich hat. Suppe hat keine Fehler. Nudeln sowieso nicht.

Im letzten Moment entdeckt die Skeptikerin noch Butternockerl in der Speisenkarte. Bandnudeln sind fad. Da stand auch nix von „selbstgemacht“. Also fragt sie beim jungen Herrn Kellner nach, ob sie ihn noch in letzter Sekunde um einen Beilagentausch bitten darf. Der sprintet engagiert in die Küche und macht’s möglich. Gut war’s.

Die Nockerl offensichtlich selbst gemacht. Kein’s gleicht dem Anderen. Kleine feine Formen. Ordentliches separates Schüsserl. Da ist viel Platz für viele Nockerl. Die kann man auch nicht kritisieren. Leicht buttrig. Nicht in der Pfanne geschwenkt. In dem Fall auch gut so. Das Grün vom Schnittlauch hätte ihnen gut gestanden aber da war nix. Die waren blass. Kein Biss. Schön weich.

Gut für die Sauce am großen Teller. Da ist reichlich davon drauf. Kein Rahmeinschlag. Auch gut. Alles braun. Wurzelwerk wurde nicht mitpüriert aber trotzdem ist sie ordentlich sämig und angenehm würzig.

Und auch eine üppige Roulade liegt da. Alles ist braun. Die Augen würden sich über ein bisschen Farbe am Teller freuen. Aber wenn man dann das Besteck zum Einsatz bringt, kriegen die mehr zu sehen. Leicht rosa. Mürbes Fleisch. Gut geschmort. Wie üblich gefüllt. Speck, Wurzelgemüse – war da ein Gurkerl? Nein, keine Erinnerung dran. Irgendetwas hat gefehlt.

Der Salat bringt Farbe ins Spiel. Kunterbunt. Aber zu der Roulade trotzdem irgendwie Fehl am Platz. Bohnen, Paradeiser, Kraut, Erdäpfel, Blätter – alles da, aber zur Roulade nicht ganz das Richtige. Schwarzwurzel-, Sellerie- oder Fisolensalat wär‘ schön gewesen, aber leider war nichts davon dabei. Zumindest die fehlende Säure vom Gurkerl ist damit gut ausgeglichen worden. Jede Sorte gut für sich mariniert. Wir haben den nicht zusammengegessen. Schade drum aber es war auch zu viel.

Der Suppentopf ist sehr in Ordnung. Auch die gerösteten Erdäpfel sind gut. Nur der Spinat: wieder sehr blass. Wir vermissen das satte Grün, wir sind das so gewohnt. Von zu Hause, von systemgastronomischen Mitbewerbern und überall. Nur im Renner gibt’s mehr Creme als Spinat. Der Spinat hat seine Konsistenz verloren beim Pürieren. Was ja noch in Ordnung wäre. Nur ist da auch mehr Mehl, Butter und Milch oder Obers im Einsatz gewesen, die haben da eindeutig die Hauptrolle gespielt. Das bisschen Grün auch nicht blanchiert und beim Erwärmen verliert der dann noch mehr Farbe. Fazit: Zu wenig Spinat.

Und der Renner ist kein Gemüsebauer. Unspektakuläre Gerichte. Doch nicht ganz neuzeitlich. Vielleicht will man das dort auch einfach nicht sein. Auch in Ordnung. Wir haben eigentlich kein Gericht gefunden, das uns zum Wiederkommen motiviert. Nur vielleicht: die Desserts. Klingen sehr gut. Da darf’s für uns auch gern klassisch bleiben. Vielleicht kommen wir noch einmal im Frühling/Sommer in den Garten, wo sicher kein Gemüse wächst.
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Na gut ich bin halt kein richtiger "Brotvernichter", aber dafür "Rindfleischliebhaber". Wenn ich wüßte, wo es in Wien besseres Rindfleisch (z.B. Tafelspitz) gibt . . . aber bis dahin gehe ich gerne (besonders in der Garten-Zeit) zum Renner.

31. Mär 2017, 13:36·Gefällt mir
Stammersdorfer
Experte
am 10. Oktober 2014|Update 20. Okt 2019
SpeisenAmbienteService
Kurzes Update zu Besuch vom 19.10.19 Wir hatten eine grandiose gebackene Kalbsleber mit Mayonnaisesalat, der nicht besser geht, sowie eine Backfleisch, das gestern sogar an jenes vom Heidenkummer heran kam, dazu einen Erdäpfel Vogerl mit steirischem Gold. Perfekt, mehr fällt uns zu den beiden ...Mehr anzeigenKurzes Update zu Besuch vom 19.10.19

Wir hatten eine grandiose gebackene Kalbsleber mit Mayonnaisesalat, der nicht besser geht, sowie eine Backfleisch, das gestern sogar an jenes vom Heidenkummer heran kam, dazu einen Erdäpfel Vogerl mit steirischem Gold. Perfekt, mehr fällt uns zu den beiden Speisen nicht ein.
Die Portionen so groß, dass weder vor noch Nachspeise geht, aber die schafft man.

Ambiente ist wie es ist, nett aber nicht meins und die Serviceleistung absolut in Ordnung. Für den 4er reicht es aber aufgrund der Erfahrungen über die Jahre verteilt nicht, gestern alleine betrachtet wäre er es aber gewesen.....

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Am Nußdorfer Platz 4 im 19enten Hieb, ist der Gasthof ZUM RENNER und das schon seit einer Ewigkeit, nämlich 1899. (das ist im übrigen auch das Jahr wo RAPID das Licht der Welt erblickte)

Um 10h heute Vormittag reserviert und das war gut so, denn im Nichtraucher sind gerade noch zwei Plätze frei, wie mir die sehr nette, männliche Stimme am Telefon mitteilte.

"Anreisen" kann man mit dem D Wagen (Bim) der hält fast vor der Tür, oder der Schnellbahn bis Nußdorf, auch mit dem Auto, aber die Parkplatzsituation ist eher schwierig.

Hinein mit Schwung, einige wenige verwegene sitzen im Gastgarten, wir gehen instinktiv ins Winzerstüberl und da steht auch schon des Stammersdorfers Reservierungsschild.

Ein große Raum mit viel Holz, Sessel, Bänke, Tische, Garderobe, selbst die Pendeluhr, es hängen Töpfe an den Wänden, mehr oder weniger geschmackvoll Geweihe von verschiedenen Wildtieren, eine sehr markanter grüner Kachelofen mitten drin, Bilder ja auch und es hängen sonst noch so einige mehr oder weniger geschmackvolle Dinge herum. Die Zeit scheint so in den früher 80igern stehen geblieben. Die Menagen auf den Tischen, natürlich auch aus Holz.

Das Personal allesamt trächtig ä trachtig gekleidet, wie viele, keine Ahnung, einige freundlich, manche weniger, recht aufmerksam, es wird nachgefragt. Alles geht hier sehr flott, wie auch die sehr regen Besucherströme, ein ständiges kommen und gehen. Der für uns zuständige, machte servicetechnisch den besten Eindruck von allen.

(M)eine liebe Freundin bestellt ein Pago Marille auf einen Halben mit Leitung, ich einen großen naturtrüben Apfelsaft, weil wir trinken ja in der Mittagspause keinen Alkohol :-)) auf 0,50 aufgspritzt, hat intensiv nach Apfel geschmeckt, sehr gut.

Wir nehmen gemeinsam EINE Leberknödelsuppe und wir taten gut daran, es kommt eine recht großes Schale/Schüssel mit einem überdimensionalen Knödel, das mit ziemlicher Sicherheit selbst gemachtem war, daher. Die Suppe schmeckt recht intensiv nach Rind, der Knödel, eher härter, so wie ich ihn mag, deutlicher Leber Geschmack und es finden sich noch einige Karottenstücke, herrlich!

Die beiden Hauptspeisen, mein visavis nimmt die gebratenen Hirschkalbmedaillons (2) mit Steinpilzen und Thymiannudeln und nachdem sie etwas über der Hälfte w.o. gab, durfte ich die Reste verwerten. Das Fleisch sehr weich und zart, medium würde ich sagen, gefragt wurde sie nicht wie sie es haben will, es kam so, glaube ich. Die Nudeln fad und für meine Begriffe fast zu hart, der Saft guter Durchschnitt, aber eher wenig und die Schwammerln waren schon zusammengegessen. Sie war übrigens auch zufrieden mit dem gebotenen.

Ich entschied mich für was eher Seltenes und zwar den gebackenen Karpfenmilchner mit Mayonnaisesalat, den habe ich zuvor nur im Uferhaus in Orth an der Donau auf der Karte gesehen, bzw. gegessen.
Wikipedia sagt, als Milchner bezeichnet man einen männlichen, geschlechtsreifen Fisch. Der Name bezieht sich auf das Sperma des Fisches, das in der Fischersprache aufgrund seines Aussehens als Milch bezeichnet wird. Gebackener Karpfenmilchner ist eine klassische Speise der Österreichischen, speziell der Wiener Küche.
Wie soll ich es beschreiben, am besten wahrscheinlich als Vergleich mit einem Kalbsbries, was die Konsistenz betrifft. Die Panier gelungen, schön knusprig, innen sehr weich und zart. Ein Fischgeschmack war kaum existent. Mir hat es jedenfalls, mit ein wenig nachsalzen, ganz ausgezeichnet geschmeckt. Der Milchner wurde mit Zitrone serviert. Ein Highlight der Salat, leicht süsslich, sehr gelungen.

Klein schwarz und stark, beim Renner guter Durschnitt würde ich sagen.

Conclusio, ein recht nettes, sauberes Lokal, mit sehr gutem Essen, bei ganz ordentlichen Portionen und mehr oder weniger gutem Personal. Das Lokal eignet sich ideal für die halbe Stunde Mittagspause, es geht alles sehr flott, aber nicht hektisch. Gecasht hat SIE, ich glaube 57,-- mit Maut.
Grandios! die gebackene Leber vom Kalb und den Mayonnaisesalat habe ich ... - Zum Renner - WienBeef Tatar, dem hat gestern ein wenig der "Höhepunkt" gefehlt, aber gut war ... - Zum Renner - WienEiner der Schönsten, der vom Renner..... - Zum Renner - Wien
Hilfreich15Gefällt mir10Kommentieren
4 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Das nennt man wohl "schwarzen Humor"?

12. Dez 2015, 05:18·Gefällt mir
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