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Di, 19. März 2024

Gasthaus Weinhappel

Kolschitzkygasse 10, 1040 Wien
Küche: Wiener Küche, Österreichische Küche
Lokaltyp: Gasthaus, Beisl, Restaurant
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Gasthaus Weinhappel

Speisen
Ambiente
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Bewertungen

uc0gr
Experte
am 16. September 2014
SpeisenAmbienteService
Das „Gasthaus Weinhappel“, gegründet im Jänner 2010 von Monika Weinhappel, folgte dem fast schon legendären Gasthaus „Zum Sulzer“, einer echten „Menü-Institution“ auf der Wieden. Eigentlich hat man im Vergleich zum früheren „Sulzer“ nur relativ wenige Veränderungen beim Interieur vorgenommen. Kla...Mehr anzeigenDas „Gasthaus Weinhappel“, gegründet im Jänner 2010 von Monika Weinhappel, folgte dem fast schon legendären Gasthaus „Zum Sulzer“, einer echten „Menü-Institution“ auf der Wieden. Eigentlich hat man im Vergleich zum früheren „Sulzer“ nur relativ wenige Veränderungen beim Interieur vorgenommen. Klar, ein frischer Anstrich, im NR-Bereich neue Sitzgelegenheiten, die aber mittlerweile auch schon wieder recht abgenützt sind. Einige der Kunstlederbezüge der Stühle sind teilweise richtig schmutzig und ungepflegt. Bei den Holztischen mit weißer, glatter Resopal-Oberfläche, sollte man auch nicht unbedingt unter die Stofftischtücher sehen. Aber alle Tische sind zum Glück adrett mit Stofftischtüchern eingedeckt und wirken daher sauber und frisch. Man stellt aber fest, dass die Photos im Internet sehr schmeichelnd sind.

Tritt man in das Lokal ein, so steht man unmittelbar im klassischen Schankraum, der übrigens der Raucherbereich ist – auch für den Weg zur Toilette muss man den Raucherbereich durchqueren. Eine uralte, große und mächtige Holzschank mit kleiner, integrierter Vitrine, erinnert an die Jugendzeiten – ein Klassiker. Ebenso ein Klassiker ist definitiv die „Wirtshaus-Menage“, natürlich mit Maggiflascherl. Eine sehr gute Idee fand ich den Aufkleber am Maggiflascherl mit handschriftlich vermerktem Abfülldatum. Ich wurde freundlich begrüßt und nahm im völlig leeren Nichtraucherbereich Platz – der Raucherbereich war übrigens bis auf einen Tisch voll besetzt. Der NR-Bereich kann bei Bedarf per Falttür abgetrennt werden, sodass man bei etwaigen Feiern, Veranstaltungen unter sich sein kann. Eine recht große Garderobe befindet sich ebenfalls im NR-Bereich – Platz genug. Sofort hervorstechend im NR-Gastraum ist der optisch sehr unpassende Fliesenboden – farblich völlig unpassend.

Grundsätzlich würde ich das „Weinhappel“ als klassisches, einfaches Wirtshaus sehen, das aber im positiven Sinne – der Schankraum ist als Gesamtkonzept typisch dafür. Die Küche bietet typische Wiener Klassiker und Klassiker aus der Österreichischen Küche. Natürlich findet man in der Speisekarte einen ofenfrischen Schweinsbraten mit Semmelknödel und Krautsalat, Rindsgulasch mit hausgemachten Nockerln, Cordon Bleu vom Schwein, Putenschnitzel Natur mit Butterreis, Pariser Schnitzel von der Pute, Schweinsschnitzel gebacken mit Erdäpfelsalat, Zwiebelrostbraten (Beiried) und Vanillerostbraten (Beiried) – auffallend in jedem Fall sind die sehr moderaten Preise hierfür. Die gesamte Speisekarte kann man im Internet beauskunften: Link.
Neben der Standardkarte gibt es auch einen wöchentlich geänderten Menüplan sowie eine Wochenkarte mit ausgewählten Spezialitäten.

Da es sich beim „Weinhappel“ um ein typisches „Wiener Wirtshaus“ handelt, wird die Bewertung auch selbstverständlich in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau durchgeführt. Keine Haubenküche sondern vielmehr bodenständige, ehrliche Hausmannskost ist im „Weinhappel“ zu erwarten.

Zu trinken hatte ich ein „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 3,20 / 0,5l) und einen recht furchtbaren „Doppelten Espresso“ (EUR 3,40) der Marke „Santora“, auch das erinnerte mich an Jugendzeiten und damalige Wirtshäuser.

Ich entschied mich für eines der sensationell günstigen Mittagsmenüs (EUR 5,80), bestehend aus „Tagessuppe“ und „Schweinsschnitzel gebacken „Wiener Art“ mit Erdäpfelsalat“.

„Gemüsecremesuppe“:
das war also die heutige Tagessuppe. Leider ein recht dünnes Süppchen, ich persönlich hätte ein paar Gemüsestücke als Einlage aufbehalten und nicht das gesamte Gemüse püriert – so war sie eben ohne jegliche Einlage. Die Suppe war aber auch überhaupt nicht cremig, geschmacklich „geht so“, jedoch leider keine „richtige Wirtshaussupp’n“ und daher gibt es auch nur ein „MÄSSIG“ (2).

„Schweinsschnitzel gebacken „Wiener Art“ mit Erdäpfelsalat“:
Die Panier war sehr gut, sehr knusprig und wellig, die Schnitzel aber leider schlecht abgetropft – deutliche Fettspuren blieben am Teller. So großzügig hätte man die Schnitzel auch nicht unbedingt pfeffern müssen, das Fleisch war aber mager und saftig, keine Flachse, kein Fett und vor allem nicht zu Tode „flachgeprügelt“. Die Zitrone hatte ihre besten Tage schon hinter sich und durfte, kaum serviert, wieder zurück zum Ursprung, also in die Küche. Der Erdäpfelsalat war ausgezeichnet nach Wiener Art mariniert, aber nicht zu süß. Wunderschöne, dunkelgelbe Erdäpfel und rote Zwiebel wurden für die Fertigung verwendet – tadellos. In Summe gebe ich diesem auch ausreichend dimensioniertem Gang in diesem Rahmen ein „GUT“ (3).

„Malakoffschnitte“ (EUR 3,20):
gefertigt und gemacht wie von der Mama. Da war alles in der Creme, was sie ausmacht, vor allem schmeckbar der Rum und die Mandeln. Die Biskotten waren gut getränkt, die Creme war luftig und nicht zu üppig fett. Ein glattes „SEHR GUT“ (4) für dieses Schnäppchen.


Für die Speisen gibt es nach Adam Riese (9 Gesamtpunkte für drei Gänge) ein glattes „GUT“ (3). Die Suppe hat enttäuscht, bei der Hauptspeise gab es völlig unnötige, hausgemachte Mankos. Meine heutige Gesamtrechnung belief sich auf heutzutage sehr günstige EUR 15,60.

Für das Ambiente, das „Weinhappel“ ist ein echtes, einfaches Wirtshaus, gibt es nur ein „MÄSSIG“ (2), wobei der Schankraum (Raucherbereich) deutlich uriger ist. Die Sanitäranlagen sind recht sauber, aber einfach nicht mehr auf dem heutigen Stand, völlig abgenützt, und der Mistkübel quoll über. Und die verschmutzten Sessel im NR-Bereich müssten nicht sein und sind nicht appetitlich. Besonders originell fand ich aber den, natürlich nicht mehr betriebsbereiten, Original-„Olla“-Automaten aus den 70er Jahren, ein Kleinod des vergangenen Jahrhunderts – ich liebe alte Automaten und Flipper.

Der Service tat das, was er in einem Wirtshaus machen sollte, war freundlich und fragte immer nach, ob es denn auch gescheckt hätte und mehr ist in einem Wirtshaus nicht notwendig. Leider wurde ich aber manchmal, als „Einzelunterhalter“ im NR-Bereich etwas vergessen In Summe aber gibt es auf diesem Lokalniveau auch für den Service ein glattes „GUT“ (3).

Fazit: für das, was das „Weinhappel“ ist, ein einfaches, g’standenes aber typisches Wirtshaus mit sensationell günstigen Mittagsmenüs, gebe ich gerne eine Empfehlung ab. Lukullische Höhenflüge, küchentechnischen Schnick-Schnack darf und soll man sich in einem Wiener Wirtshaus nicht erwarten. Zahlreiche Abholer des Mittagsmenüs waren während meines Besuches zu beobachten, und die Portionen sind recht reichhaltig. Immer wieder finden im „Weinhappel“ Veranstaltungen statt, wie z.B. ein „Oktoberfest“. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist definitiv sehr gut und zufriedenstellend.
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