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18. Februar 2014
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16. Februar 2014
SpeisenAmbienteService
Die ersten Gehversuche auf Langlaufschiern am gestrigen Vormittag im Nordic Sport Park von Sulzberg waren sehr kraftraubend und daher war ein ausführliches Mittagessen die entsprechende Belohnung. ... MehrDie ersten Gehversuche auf Langlaufschiern am gestrigen Vormittag im Nordic Sport Park von Sulzberg waren sehr kraftraubend und daher war ein ausführliches Mittagessen die entsprechende Belohnung. Den Alpenblick habe ich ja schon getestet, also fällt die Wahl diesmal auf den Ochsen in unmittelbarer Nachbarschaft. Denn auch der verfügt über eine Terrasse mit Südausrichtung, was bei zweistelligen Plusgraden ein wesentliches Asset darstellt.

Die Zuckerpuppe und ich werden vom Seniorchef Schmuck persönlich eingewiesen. Es ist kurz vor high noon und die Platzauswahl noch eine leichte. Wir nehmen in der ersten Reihe Platz und vertiefen uns in die Speisekarte. Diese lässt durchaus Ambition erkennen. Aus der Genießer-Karte wähle ich für den Start eine Rinderkraftbrühe mit Tirolerknödel und Gemüsestreifen um 4,50 Euro.

Die dampfende Suppe ist jedenfalls kräftig, was sich an den Fettäugelchen gut erkennen lässt. Im großen Teller wirken die beiden Tirolerknödel etwas klein. Sie sind auch zu wenig gesalzen und etwas trocken. Das Gemüse ist sehr grobschlachtig geschnitten. Summa summarum eine 3.

Die Damen vom Service sind adrett in landesüblicher Tracht gekleidet, freundlich und in der Regel zur Stelle, wenn man sie braucht. Sowohl seitens des Chefs als auch seitens der Angestellten wird öfters nachgefragt, ob auch alles passe.

Sulzberg liegt dieser Tage mit seinen 1015 Metern über dem Meer praktisch an der Schneegrenze. Unterhalb ist es noch grün und so ist auch der Blick gen Süden ein zweifärbig geprägter. Die Ausstattung des Ochsen ist rustikal und nicht ganz neu. Es dominieren Holz, Stein und Textilien in traditioneller Ausführung. Das Branding funktioniert gut: sogar am Handtuchspender auf der Toilette ist das Logo angebracht.

Als Hauptgang gibt es für die Zuckerpuppe „Riesengarnelen in Kräutern und Olivenöl gebraten, dazu pikante Knoblauchspaghetti“ um 19 Euro. Das Ganze kommt eher als Garnelen auf Spaghettini daher. Die Nudeln sind perfekt al dente mit einer feinen Würze vom Chili, reichlich Knoblauch und nicht zu viel Öl, die Garnelen etwas kleiner als erwartet, dafür ausgelöst und gut scharf angebraten. Durchaus eine 4 bis 5.

Ich bekomme einen Zwiebelrostbraten mit pfannenfrischen Kartoffelrösti um 16,50 Euro. Die Sauce stockt schon etwas und erinnert mich geschmacklich eher an Fertigprodukte (was sie aber sicher nicht war). Bei Anschneiden habe ich schon die Befürchtung, das Fleisch ist zäh. Es ist zwar nicht ganz mürbe, aber Gott sei Dank hat der Eindruck getäuscht. Allerdings ist es unterschiedlich stark durch. Bestellt hatte ich es „medium“, stellenweise ist es „medium rare“. Die Rösti schmecken stark süßlich, der Zwiebel ist stellenweise etwas hart. Ich bin in der Tat etwas enttäuscht und vergebe gedanklich eine knappe 3.

Zwischenzeitlich dringt aus dem Inneren immer wieder Gegröle an unsere Ohren. Offensichtlich zieht sich die Auflösung der Ballgesellschaft vom Vorabend stark in die Länge und Reste der Dorfjugend sind beharrlich. Die Nachfrage im Freien nimmt stark zu und der Chef stellt kurzer Hand Zusatztische auf.

Zum Abschluss gibt es zwei Cappuccino und für mich „gebackene Apfelküchle im Zimtmantel, dazu Walnusseis und frische Früchte“ um 7,50 Euro. Früchtemäßig waren Karambole, Ananas, Trauben, Apfel, Kiwi und Orange in kleinen Dosen vorhanden. Die Apfelringe selbst waren weniger im Zimtmantel, sondern auf einem Zimtbeet. Das Walnusseis war göttlich und daneben befand sich doch tatsächlich Brausepulver! Ja: das Zeug, das wir als Kinder immer auf der Zunge zerplatzen ließen. Aus meiner Sicht eine amüsante Variante. Das ganze sah gut aus, hat gut geschmeckt und hat sich auch eine 4 bis 5 verdient.

Resümee: Der Ochsen ist in allen Belangen tendenziell einen Tick hinter der unmittelbaren Konkurrenz. Fürs Essen vergebe ich – verursacht im Wesentlichen durch meine Hauptspeise – in Summe eine gute 3. Die selbe Note gibt es für Service und Ambiente. Zwar hat man denselben Standortvorteil wie der Alpenblick vis-à-vis, man nutzt ihn aber weniger konsequent.
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Pressesprecher

@derweinrat: Hast Du gewürfelt? ;-)

17. Feb 2014, 09:50Gefällt mir
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16. Februar 2014
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6. Februar 2014
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6. Februar 2014
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6. Februar 2014
SpeisenAmbienteService
Nach dem Kino (Akte Grüningner, absolut sehenswert! [Link]) wollen die „Zuckerpuppe“ und ich noch einen Happen zu uns nehmen. Das Krönele in Lustenau ist leider voll belegt und so fahren wir zum St... MehrNach dem Kino (Akte Grüningner, absolut sehenswert! [Link]) wollen die „Zuckerpuppe“ und ich noch einen Happen zu uns nehmen. Das Krönele in Lustenau ist leider voll belegt und so fahren wir zum Sternen in Hard.

Mein letzter Besuch hier – anlässlich des 40er des Schwagers – liegt geschätzte 20 Jahre zurück. (Das ist insofern erwähnenswert, weil man sich im Sternen offensichtlich auf Feste spezialisiert hat. Selbst während unseres Besuchs findet eine „Beratung“ für eine Geburtstagsfeier statt.) Aber die Erinnerung ist eine gute. So stellen wir das Auto auf dem großzügigen Parkplatz ab und treten kurz nach 21 Uhr ein.

Die Familie Fitz führt den Sternen seit 1887 in fünfter Generation: „Wenn Sie unser Haus betreten, so kommen Sie gleich an unserer geselligen Theke vorbei. [...] Sie können dann entscheiden, möchten Sie einfach zwischen den Einheimischen eine Kleinigkeit essen oder eher im ‚noblen‘ Ambiente speisen?“ (Quelle: Website). Das „nobel“ Speisen passiert linker Hand. Rechts sind die Tische für die „Kleinigkeit“, dahinter geht's in den „rustikalen Stadl“ bzw. das „gemütliche Stüble“. Direkt hinter dem Tresen ist die Küche.

Es macht durchaus Sinn, dass das „nobel“ auf der Website mit Hochkommas ausgezeichnet ist. Den genau so wirkt das ganze auch. Die Farbkombi am Tisch würde jedem Italiener zur Ehre gereichen: die Tischdecke ist weiß, die Mitteldecke ist grün, die Ikea-Papierservietten sind rot. Die Menage offeriert Salz, Pfeffer, Zahnstocher und Maggi (sic!). Dazu gibt's Bierdeckel (Doppel-sic!). Die Rose ist wenigstens echt und in einer Getränkeflasche eingewässert. Die durchaus qualitativ hochwertigen Weine werden an der getünchten Wand präsentiert, daneben ein Bild wie aus einem Jugendzimmer. Die Holzmöbel sind schon etwas abgelebt, die Polster der Bänke unterschiedlich bezogen.

Natürlich weiß die Familie Fitz, wie es in einem gehobenen Speiserestaurant aussieht. Die gehen ja auch essen. Wahrscheinlich hatten sie auch alles weiß eingedeckt, dann aber befunden, es würde zu nobel aussehen. Hier ist man offensichtlich im Spannungsfeld zwischen ruralem Publikum („Bringsch ma no a Maggi?“ oder „Kann i an Biadeckl ho?“) und historischer Substanz gefangen und droht sich nicht ganz, auszubrechen. Dabei spreche ich nicht von einer ultramodernen Umgestaltung, sondern von ein paar Basics, die man in jedem Hauswirtschaftsbuch nachlesen kann.

Nun denn ... die Karte startet mit einem Gedicht in Mundart und so sind auch die Gerichte beschrieben: in Voralbergerisch. So werden beispielsweise aus den hochdeutschen „gebackenen Hühnerbruststeifen“ die einheimischen „bachana Stroafa vonar Hinna“. Neben den Basics gibt es einen Burger, Steak, Toast und Vegetarisches. Die Lieferanten sind ausgewiesen. Alles zu ortsüblichen Preisen. Ein Minus gibt es für den Pangasius, ein Plus für das Kinderspecial (Himbeersaft + Pommes Frites bzw. Fritattensuppe gratis für Kinder bis drei)! Zwischenzeitlich läuft im Radio „I Was Made For Loving You“ von KISS. Dafür gibt's von mir auch ein Plus.

Als Vorspeise bestelle ich eine Tirolerknödelsuppe um 3,40 Euro. Die Suppe selbst ist gut, der Hauptakteur ähnelt von der Konsistenz her eher einem Leberknödel und der enthaltene Speck ist nicht mehr ganz frisch. Zu allem Überfluss wurde auch etwas zu viel Pfeffer appliziert. Das wäre dann bestenfalls eine 3.

Als Hauptgang erhält die Zuckerpuppe einen „Big Mouth Burger“ in der Standardvariante um 8,50 Euro (XL würde 12 kosten). Für die Gabel in Mano cornuta-Form und die Beschriftung „Hard rockt“ in der Karte gibt's noch ein Plus. Auch der Burger kann geschmacklich 100% überzeugen und bekommt von der Liebsten eine glatte 5.

Ich selbst erhalte einen Schweinsbraten mit Kraut und Knödel serviert. Kommentar der Bedienung: „Das ist zuwenig Fleisch. Ich bringen noch eine Scheibe nach!“ Meine Versuche, mich dagegen zur Wehr zu setzen, bleiben erfolglos. Der Semmelknödel ist groß und viel besser als sein Vertreter aus dem benachbarten Inland: die Konsistenz passt und der Geschmack überzeugt. Das Kraut ist "scharf". Beim Fleisch überzeugt mich die erste Scheibe. Die zweite etwas weniger und die dritte, tatsächlich nachgelieferte, ist dann deutlich zu wenig gezogen. Das Safterl ist fein. In Summe würde ich hier auch eine 3 geben.

Zum Service: unsere Bedienung macht grundsätzlich den Eindruck einer versierten Kraft. Von der Karte bis zur Vor- bzw. Hauptspeise vergehen jeweils 20 Minuten. Klingt OK, wirkte aber teilweise etwas lange, nachdem auch sonst wenig Gäste anwesend waren. Frau war aber stets freundlich und – wenn präsent – aufmerksam.

Resümee: Man spürt deutlich die Leidenschaft und vermisst etwas die professionelle Abgeklärtheit. Das Ambiente ist in die Jahre gekommen, die Speisen sind – mit Ausreißern nach oben – gut. Die 30 Euro (einschließlich Trinkgeld) sind jedenfalls gerechtfertigt.
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Meidlinger12

Obacht, Big Brother is watching you. vielleicht sogoar die nsa oda da cia

7. Feb 2014, 13:34Gefällt mir
Pressesprecher

OK, OK ... erwiiiischt ... Ich tu's auch nie wieder!

6. Feb 2014, 20:15Gefällt mir
Meidlinger12

Sapperlot jetzt hob I di oba

6. Feb 2014, 18:45Gefällt mir1
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6. Februar 2014
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29. Jänner 2014
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29. Jänner 2014
SpeisenAmbienteService
Um es mit Heinz Erhardt zu sagen: „Einen hab' ich noch“ … nämlich eine Bewertung aus Wien. Ich kannte das Restaurant „Zur kleinen Steiermark“ (kurz: Klein Steiermark) bis dato nur von Besuchen im S... MehrUm es mit Heinz Erhardt zu sagen: „Einen hab' ich noch“ … nämlich eine Bewertung aus Wien. Ich kannte das Restaurant „Zur kleinen Steiermark“ (kurz: Klein Steiermark) bis dato nur von Besuchen im Sommer. Vorweg: ich hätte es dabei belassen sollen!

Nun denn: Dienstag letzter Woche begaben wir uns zu Dritt in den Schweizer Garten, um das Klein Steiermark heimzusuchen. Wir durchschritten das sommerliche Asset, nämlich den großen Gastgarten, und begaben uns ins Innere. Sowohl Publikum als auch die Innenraumgestaltung wirkten auf mich nicht sonderlich einladend.

Der Kellner, eine Mischung aus Donald Sutherland und Richard Kiel, trat an unseren Tisch, nahm die Getränkebestellung auf und versorgte und mit Karten. Er tat es mit einer Attitüde, die ich im Sommer im Gastgarten als „Wiener Schmäh“ goutieren würde, die im Winter in der guten Stube aber eher nervig wirkte. Dieses Handlungsmuster einschließlich meiner Perzeption desselbigen zog sich wie ein roter Faden durch den Abend.

Neben uns war eine maskuline Stammtischtruppe versammelt und ich musste mich stets fragen, aus welchem Loch sie wohl hervorgekrochen war. Die Fensterfront über den rustikalen Bänken vis à vis war tief winterlich dekoriert. An der Bar kümmerte sich der Haus‘l um den Getränkeausschank. Alles in allem nicht meine Idealvorstellung von „Restaurant“.

Zum Essen habe ich couragierter Weise einen faschierten Braten um gut 10 Euro bestellt. Die zwei Scheiben Fleisch waren trocken und machten nicht den frischesten Eindruck. Der geröstete Zwiebel war zwar ein Instantprodukt, aber immer noch das bekömmlichste am Gesamtgericht. Das anfangs – in Kontrast zum Faschierten – positiv wirkende Püree wurde mit zunehmender Dauer auch immer mehr im Mund. Mein persönliches Highlight: die Gurke. Der Blick in die Teller meiner Begleitung fiel auch nicht wesentlich vielversprechender aus.

Fazit: Die Selbstwahrnehmung der Betreiber, die sich laut selbstgebastelter Homepage zu den Besten ihrer Branche zählen ([Link]), kann ich nicht vorbehaltlos teilen. Im Freien bei gutem Wetter kann ich mir einen erneuten Besuch des Klein Steiermark vorstellen. In der kalten Jahreszeit werde ich wohl die naheliegenden Alternativen (Arsenalstuben) frequentieren.
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amarone1977

A Gulasch, a Bier - und 4cl von da Referenz bitte!

29. Jän 2014, 17:54Gefällt mir1
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28. Jänner 2014
SpeisenAmbienteService
Donnerstag Abend am Lugeck. Die „Zuckerpuppe“ und ich sind um 18 Uhr mit lieben Freunden verabredet. Pünktlich betreten wir die „Labstelle“. Ein ungewöhnlicher Name für ein außergewöhnliches Restau... MehrDonnerstag Abend am Lugeck. Die „Zuckerpuppe“ und ich sind um 18 Uhr mit lieben Freunden verabredet. Pünktlich betreten wir die „Labstelle“. Ein ungewöhnlicher Name für ein außergewöhnliches Restaurant, das vor gut einem halben Jahr aufgesperrt hat. Die Marke – ein liegendes „L“ mit einem liegenden „S“ gekreuzt in einem Kreis – sowie die entsprechende Typographie – LAB-STE-LLE in 3 Zeilen untereinander – werden konsequent durchgezogen.

Eine Konsequenz, die sich in praktisch allen Bereichen erkennen lässt. Zwei Beispiele: Man/frau sitzt nicht auf irgendeinem Stuhl, sondern auf einem klassischen Wishbone bzw. Y-Chair des dänischen Designers Hans Wegner aus 1949. Und im Sanitärbereich sticht einem ein eigens für die Labstelle kreierter Duft in die Nase. Das wohlriechende Gemisch aus Pfeffer, Wacholder, Thymian, Petersilie und Orange findet sich auch in der Seife wieder.

Aufgrund unseres frühen Erscheinens ist das Lokal praktisch noch leer. Im vorderen Bereich befindet sich die Bar. Weiter nach hinten geht es in den „Speiseraum“, in dem geschliffener Beton, schwarzer Stahl, Büffelleder und gelaugtes Holz eine angenehm „cleane“ Atmosphäre erzeugen.

Wir bekommen als erste Gäste die „neue Karte“ (was immer das bedeuten mag; aber unser Kellner weist extra darauf hin), die einen sehr kompakten Eindruck macht. Aber die drei Seiten haben es in sich und bieten für jeden Geschmack etwas. Wer sich überraschen lassen will, kann ein 4- oder 6gängiges Menü um 37 bzw. 53 Euro ordern. Unsere Freundin tut das und wird praktisch den ganzen Abend lang mit kulinarischen Petitesse verwöhnt. Als Gedeck werden unterschiedliche, selbst gebackene Brotsorten mit einem Rote Bete-, Randig-, Rohnen- oder wie immer-Aufstrich eingestellt.

Die Zuckerpuppe und ich beginnen mit einer Klachelsuppe nach Kärntner Art um 5,20 Euro. Das Auskochen der Schweinshaxe hat tadellos funktioniert. In der naturgemäß leicht säuerlichen Suppe findet sich eine Einlagenmelange aus Gemüse und Fleischstücken. Eine sehr stimmige Kreation, die ausgezeichnet mundet.

Als zweiten Gang hat die Zuckerpuppe Blondvieh (gemeint ist offensichtlich die Rinderrasse) gehackt als Tartar mit Zwiebelmarmelade, Grammelbrot und Essiggurkerl-Mayonnaise um 9,80 Euro (eigentlich eine Vorspeise) geordert. Sie schwärmt vom zarten, perfekt abgeschmeckten Fleisch, das auf dem Gaumen zergeht. Sensationell ist auch die Zwiebelmarmelade.

Mein Hauptgang ist das Kalbsrahmgulasch mit Butternockerl um 17,90 Euro. Das Ganze ist schon optisch ein – wie würden meine Söhne sagen – echter „Burner“: der Rahm marmoriert das Gulasch praktisch. Beim ersten Bissen manifestiert sich dieser Eindruck auch gustatorisch: traumhaft weich und mit perfektem Geschmack zaubert mir die Speise ein genüssliches Lächeln auf die Lippen. Auch die Butternockerl werden ihrem Namen gerecht und runden das Ganze perfekt ab.

Für ein Dessert ist beim besten Willen kein Platz mehr. Ich erhalte zur Abrundung einen Cappuccino mit Herzchen und der Zuckerpuppe gelüstet nach Pfefferminztee. Der Kellner erklärt ihr, dass die zuständige Kollegin Pfefferminze für zu schnöde befunden hätte. Und zur erneuten Demonstration der Konsequenz bringt er quasi eine lebende Teekarte in Form von kleinen Tigelchen mit beiliegender Beschreibung. Die Wahl fällt auf „Winterrose“, die nebst buntem Fruchtzucker gereicht wird und auch viel Freude bereitet.

Noch ein Wort zum Service: eine Phalanx an jungen Burschen bemühen sich um die Gäste (die mit zunehmender Dauer des Abends tatsächlich den Laden bis auf den letzten Platz füllen). Unser Kellner schaltet sich gleich bei der Diskussion über den schlechtesten Film aller Zeiten ein und bestätigt, dass er „Sex in the City 2“ für einen durchaus preiswürdig hält. Die angeregten Diskussionen setzen sich fort, mal übers Essen und Trinken, ein anderes Mal über die Gäste. Jedenfalls fühlt man sich auch hier als Gast und bestens aufgehoben.

Resümee: Da haben sich ganz offensichtlich mehrere Menschen mit entsprechender Qualifikation und Leidenschaft sehr lange hingesetzt und scharf nachgedacht, wie einem urbanen Publikum (in unserem Fall um 85 Euro pro Paar inklusive Trinkgeld) einen fast perfekten Abend bescheren kann. Und sie waren erfolgreich!
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amarone1977

AlexanderN: bitte verzeih mir den kleinen Fauxpas - ich hatte mich wohl noch erinnert, dass wir uns über die fränkische Knödelkultur unterhalten hatten, aber nicht mehr genau daran, wo deine eigenen Wurzeln sind. Dazu kommt ja noch, dass ich zu meiner Schande gestehen muss, nicht wirklich zu wissen, wo die Grenze zwischen Bayern und Franken ist, ich weiß nur ungefähr, dass Frankfurt mehr oder weniger Symbol für den Weißwurstlimes ist ;-)

1. Feb 2014, 16:11Gefällt mir
AlexanderN

Vielleicht "Gurken"? ;-) Habe wenig mit Oberfranken zu tun, und auch wenn ich des Mittelfränkischen halbwegs mächtig bin, bin ich von den Wurzeln her doch ein Augschburger.

1. Feb 2014, 15:19Gefällt mir2
amarone1977

*heul* Erdkästen hab ich auch noch nie gehört - mit Kästen (sprich auch oft als [käschtn] )sind ja eigentlich die Kastanien gemeint. Aber Bumser... hm. Wie sagen die Oberfranken dann zu den Gurken? Das müsste AlexanderN eigentlich wissen ;-)

29. Jän 2014, 11:36Gefällt mir1
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28. Jänner 2014
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28. Jänner 2014
SpeisenAmbienteService
Donnerstag, 23. Jänner. Mein Ex-Chef hat die Zuckerpuppe und mich zum Mittagessen in Plachuttas Gasthaus zur Oper eingeladen. Ganz urban parken wir das Car2Go in der Walfischgasse und schlendern zu... MehrDonnerstag, 23. Jänner. Mein Ex-Chef hat die Zuckerpuppe und mich zum Mittagessen in Plachuttas Gasthaus zur Oper eingeladen. Ganz urban parken wir das Car2Go in der Walfischgasse und schlendern zum Lokal. Das Branding stimmt und man kann sein Ziel kaum verfehlen.

Beim Eingang hat sich der Restaurantleiter mit zwei (!) MacBooks aufgebaut und erkundigt sich nach unserer Reservierung. Unser Gastgeber ist schon da und wir werden zum Tisch begleitet. Mag es an der Lage, am Zeitpunkt oder am Betreiber liegen: die Bussi-Bussi-Gesellschaft Wiens gibt sich hier ein Stelldichein.

Das sechste Lokal der Plachutta-Dynastie ist jetzt 2 1/2 Jahre in Betrieb und wurde als „Das Gasthaus neuer Generation“. Das wiederum dürfte sich wohl auf die Erbfolge innerhalb der Familie beziehen, weniger aufs Konzept. Das Lokal selbst macht einen sehr professionellen Eindruck auf mich, meines Zeichens ein bekennender Grünspan-Fan. Fast schon hat man den Eindruck von System-Gastronomie, aber halt auf einem ganz anderen Level.

Die Wände teilweise weiß verfliest, teilweise mit dunklem Holz getäfert, heller Parkettboden, helle, ganz schlichte Holzsessel, dunkel gepolsterte Bänke, kunstvoll angehängte Leuchten, jeder Teller mit dem Logo versehen, traditionell gekleidetes Servicepersonal ... alles macht auf mich einen feschen Eindruck. Die Schlipsträger tragen das ihre dazu bei, der ganzen Szenerie einen erhebenden Eindruck zu verleihen.

Zum Essen: Jenseits des „original“ Wiener Schnitzels ist die Karte kompakt und könnte aus dem Grünspan stammen. Zum Starten gönne ich mir eine Fritattensuppe um 4,30 Euro. Der Teller mit der Einlage, hauchdünn geschnittene Fritatten und Juliengemüse, wird eingestellt und die Rindsuppe separat eingegossen. Schmeckt ausgezeichnet!

Als Hauptgericht erhält die Zuckerpuppe die geröstete Kalbsleber mit Schalotten-Majoransaft und Butterreis um 15,60 Euro. Schön zart, schön glasiger Zwiebel, dezenter Eigengeschmack. Wunderbar! Ich bekomme die Krautfleckerl mit Häuptelsalat um 12,20 Euro. Die Qualität entspricht dem, was ich aus dem Grünspan gewohnt bin: der karamelisierte Zwiebel verleiht dem Gericht eine angenehm süßliche Note und trägt zur braun-weiß-grünen Optik bei. Tadellos.

Für Nachtisch bin ich zu satt. Die Zuckerpuppe und ich lasse es bei Kaffee bewenden. Mein Ex-Chef gönnt sich noch hausgemachtes Ananas-Sorbet mit Prosecco und Minze um 6,10 Euro.

Das Servicepersonal agiert routiniert und mit professioneller Freundlichkeit. Jedenfalls springt die hektische Betriebsamkeit ob der zahlreichen Gäste nicht aufs Personal über.

Fazit: Das „Gasthaus zur Oper“ bietet meines Erachtens die Essenz Wiener Gasthauskultur auf einem sehr professionellem Level. Natürlich könnte man einwenden, dass die Persönlichkeit etwas unter dem systemischen Ansatz leidet. Das aber liegt in der Natur der Sache.
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magic

Walfischgasse oder Wollzeile?

29. Apr 2014, 23:08Gefällt mir
neugierig

Zucker hat der plachutta jetzt genug.... Link

29. Apr 2014, 22:47Gefällt mir
29. Apr 2014, 14:04Gefällt mir
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28. Jänner 2014
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27. Jänner 2014
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27. Jänner 2014
SpeisenAmbienteService
Vergangener Freitag, etwa 20 vor Drei am Nachmittag. Meine Liebste, die Zuckerpuppe, hat mit einer lieben Freundin ein Treffen in Nähe der Wirtschaftskammer vereinbart. Ich schlage das Cafe Wortner... MehrVergangener Freitag, etwa 20 vor Drei am Nachmittag. Meine Liebste, die Zuckerpuppe, hat mit einer lieben Freundin ein Treffen in Nähe der Wirtschaftskammer vereinbart. Ich schlage das Cafe Wortner vor.

Das einzige, was das Wortner von einem „echten“ Wiener Kaffeehaus unterscheidet, ist der Standort. Es befindet sich halt auf der Wieden. Ansonsten verweist man zu Recht auf über 130 Jahre Tradition, bietet ein durch und durch gediegenes Ambiente und neben der klassischen Produktpalette wird auch eine ordentliche Speisekarte mit Wiener Hausmannskost und Mittagsmenüs angeboten.

Auf letztere fällt mein Augenmerk. Es ist zwar schon recht spät, aber das zweigängige Menü um 8,90 bzw. das dreigängig um 9,90 Euro werden tatsächlich bis 15 Uhr angeboten. Da schlagen wir doch zu! Beide bekommen wir dafür eine Fleischstrudelsuppe, die Zuckerpuppe die gebackene Scholle mit Mayonnaisesalat, ich die Speck-Linsen nach Wortners Art mit Semmelknödel. Für mich gibt es als Nachtisch noch Blutorangen-Panna-Cotta.

Die Suppe ist zwar nicht schlecht, aber definitiv unter Zuhilfenahme eines Würfels hergestellt. Der zerfallenen und zerkochten Strudel liefert trotzdem etwas Fett, wäre im Ganzen aber manierlicher gewesen. In Summe kein Vergleich mit den echten Rindssuppen, die wir die Tage zuvor serviert bekommen haben.

Dafür kann der Hauptgang glänzen: meine Linsen sind geschmacklich sehr gut und können, ebenso wie der Knödel, voll überzeugen. Auch die Zuckerpuppe findet die Scholle ganz gut. Der Salat ist sogar so gehaltvoll, dass er nicht zur Gänze verzehrt werden kann.

Das abschließende Panna Cotta hingegen ist wieder etwas enttäuschend, weil es sehr „parfümiert“ daher kommt und die Konsistenz schon sehr fest ist.

Unsere Bedienung macht einen ordentlichen Job. Es entstehen keine Wartezeiten und wir werden stets mit dem nötigen versorgt. Beim Präsentieren der Rechnung kann ich ihr sogar ein Lächeln abringen. In Summe sind – inklusive der Konsumation unserer Freundin und Trinkgeld – 40 Euro zu berappen. Aus meiner Sicht ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Das ist wohl dann doch der zweite Unterschied zu einem „echten“ Wiener Kaffeehaus.
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cmling

Siehe unten. Ich widerstehe der Versuchtng.

7. Jun 2014, 17:40Gefällt mir
meingottwalter

Cmling, bestellst dann auch 2 glas prosecci, oder 2 glas weine? Tut mir leid, aber da bekomm ich ohrenkrebs. @hemuthS, wir mussten deine diskusionen auch ertragen, gesteh es auch anderen zu . Danke

7. Jun 2014, 13:37Gefällt mir1
cmling

Italianistik, HelmuthS! Aber jetzt wird's schon wieder germanistisch... Ich halte jetzt einfach den Mund.

7. Jun 2014, 11:50Gefällt mir
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27. Jänner 2014
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27. Jänner 2014
SpeisenAmbienteService
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Wenn ihm dann am Wochenende noch das Auto eingeht, entsprechend mehr, weil man ja auch öfters auswärts essen geht. So waren die Zuckerpuppe und... MehrWenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Wenn ihm dann am Wochenende noch das Auto eingeht, entsprechend mehr, weil man ja auch öfters auswärts essen geht. So waren die Zuckerpuppe und ich gestern Abend (kurz nach 21 Uhr) im Roma in der Fasangasse.

Gelockt wurden wir von der Auslobung „Pizzeria des Jahres 2006“ auf dem illuminierten Schild an der Fassade. Aber einerseits ist das schon ein paar Jahre her, andererseits ließ sich bis zum Schluss nicht verifizieren, woher diese angebliche Auszeichnung stammt. Jedenfalls bin ich nach dem Besuch im Roma überzeugt, es gibt eigentlich nur zwei Kategorien von Lokalen: gute und schlechte. Und soviel vorweg: das Roma gehört meines Erachtens nicht zu den guten.

Beim Betreten sticht einem der Geruch nach altem Wirtshaus in die Nase. Tatsächlich hat die Einrichtung schon bessere Jahre gesehen und ist abgelebt. Der plastisch aufgetragene und entsprechend bemalte Wandbelag, die austreibenden Pflanzen, der schäbige Läufer im Gang, das dunkle Holz, die Polsterung ... alles wirkt gruftig aber wenig einladend. Aus den Lautsprechern trällern Eros Ramazzotti und Co. Die ersten Tische in der Flucht vom Eingang sowie jene links zum Tresen hin sind für Nichtraucher/innen, jene weiter hinten gerade aus für die Raucher/innen vorgesehen. Die Trennung ist im Prinzip dicht, die Tür aber offen. Das macht in unserem Falle nichts: wir sind die einzigen Gäste und sitzen vorne.

Oft fällt mir zum Service wenig ein, weil es reibungslos funktioniert. Nicht so im Roma. Über meinen Freund, den Kellner, könnte ich sehr lange schreiben. Es beginnt mit Serviette und Besteck, die dermaßen am Tisch platziert werden, dass ich mich frage, ob die Brille auf der Nase des guten wirklich eine optische ist. So geht es munter weiter: bei der nicht wahnsinnig komplexen Bestellung muss nachgefragt werden (Gott sei Dank tut er das immerhin), detto beim Servieren der Speisen (bei beiden Gängen), Kerze anzünden ist auch nicht drin und auf den handgeschriebenen Rechnungszettel warten wir auch eine gefühlte Ewigkeit. Hie und da schneit der dunkelhäutige Pizzabote herein und uns überkommt die Gewissheit, dass das Roma vom Lieferservice lebt. Es lässt sich sicher leichter aushalten, wenn man das Elend vor Ort nicht sehen muss.

Damit wären wir auch schon bei den Speisen: Der gemischte Salat (4 Euro) der Zuckerpuppe versucht mit seinem sauren Balsamico-Dressing zumindest noch Akzente zu setzen. Das vermag dem geschmacklosen Eisbergsalat aber auch nicht zum Durchbruch zu verhelfen. Brot dazu gibt es offensichtlich keines. Vielleicht liegt das daran, dass ihm Tresenbereich arabisch zu vernehmen ist (für den Witz muss man Otto kennen). In meiner Knoblauchrahmsuppe (3,80 Euro) ist teilweise steinhartes Pizzabrot eingelegt! Die Suppe an und für sich wäre ganz OK. Die Pizze (Roma um 10 Euro für die Zuckerpuppe, Hawaii um 7,90 für mich) sind noch ganz annehmbar. Der Teig ist dünn und cross. Mein Schinken ist so stark zerkleinert, dass ich auf den Ursprung in einer Gastro-Großpackung tippen würde. Um die 3 Gänge zu komplettieren bestelle ich Marmeladepalatschinken (3,50 Euro) und einen Cappuccino (3,60 Euro). Letzterer kommt mit Sprühsahne (sic!), die komplett lieblos drappiert wurde. Zu allem Überfluss sind die Palas zwar selbst gemacht, aber mit altem Fett zubereitet. Das hinterlässt mehr als einen schalen Beigeschmack.

Resümee: „Arrivederci Roma“ spielt's hier sicher nicht! Der Laden ist heruntergekommen und wir von – bestenfalls – angelernten Laien im Service und der Küche betrieben. Um der Eingangsbemerkung mit den guten und schlechten Lokalen gerecht zu werden, habe ich das auch in der Bewertung deutlicher als sonst gemacht.
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27. Jänner 2014
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26. Jänner 2014
SpeisenAmbienteService
Wir springen etwas in der Chronik der Wien-Woche, nämlich nach gestern Abend, kurz nach 20 Uhr. Tatort: Wien Mitte. Opfer: Vapiano. Mittäterin: Die Zuckerpuppe. Motiv: Essen vor dem Kino („Nicht me... MehrWir springen etwas in der Chronik der Wien-Woche, nämlich nach gestern Abend, kurz nach 20 Uhr. Tatort: Wien Mitte. Opfer: Vapiano. Mittäterin: Die Zuckerpuppe. Motiv: Essen vor dem Kino („Nicht mein Tag“ ... der Titel kann programmatisch für den Film stehen).

Mein erster Gedanke: „Va-piano“ ist eigentlich ein etwas ungewöhnlicher Name für etwas, das ich am ehesten mit italienischem Fast Food assoziieren würde. Wir betreten die Niederlassung (eine von acht in Österreich, außer Innsbruck sind alle in Wien) im neuen Bahnhof von der Halle im 2. Stock aus. Kommentarlos bekommen wir von einer Mitarbeiterin zwei Karten in die Hand gedrückt, auf der unsere Konsumation gespeichert werden würde. Natürlich waren wir im Obergeschoss etwas deplatziert, weil die „Essensausgabe“ im Erdgeschoss stattfindet.

Unten angekommen stelle ich mich vor die – nennen wir es – „Kochstation“ mit der Überschrift „Pasta“. Der Koch dort räumt kommentarlos seinen Arbeitsplatz auf und würdigt mich keines Blickes. Selbiges beim Nachbar. Bis eine Köchin im Vorbeigehen meint, weiter vorne gäbe es auch noch Pasta. Dort treffe ich auf David, der meine Bestellung, Spaghetti Carbonara, aufnimmt und sofort in die Tat umsetzt: Öl und Speck in die Wok-Pfanne ... auf Nachfrage noch etwas Extra-Speck. Die Nudeln aus der normierten Tüte hinter sich in die „Fritöse“ ... Es stellt sich als recht kurzweilig heraus, dem Koch bei der Arbeit zu zusehen. Außerdem kann man kleine Zutatendetails gleich im Zwiegespräch fixieren. Meine Karte muss ich auf das Kontaktfeld am Tresen legen. Das Getränk erhalte ich auch gleich bei David.

Die Zuckerpuppe ist bei „Pizza“ angestellt und muss etwas länger warten als ich. Sie bekommt ein im Ernstfall rot leuchtendes und vibrierendes UFO mit, dass ihr die Fertigstellung der Speise anzeigt. Nach Tausch des UFO gegen eine Prosciutto können wir beginnen. Meine Nudeln sind schön dünn, eher wie eine Suppeneinlage. Geschmacklich finde ich das Ganze sehr ansprechend, weil es wirklich Charakter aufweist und die Zutaten gut herauszuschmecken sind (wohl eine Folge dessen, dass ich sie alle schon vorher gesehen habe). Die Pizza, von der ich den Rand – quasi als Pizzabrot – konsumieren darf, hätte für meinen Geschmack etwas mehr Zeit im Ofen vertragen. Die Zuckerpuppe ist aber sehr zufrieden und vernascht, ohne mit der Wimper zu zucken, das ganze Teil.

Servicequalität ist auch in weiterer Folge Fehlanzeige: die Tische werden nicht abgeräumt und Gäste „übergangen“, wie wenn sie Luft wären. Die Einrichtung ist freilich vom Feinsten, nota bene neu, stylish und durchdacht. Allerdings zieht es im Erdgeschoss wie in einem Vogelhäuschen. Das Publikum ist durch die Bank jung bis jung geblieben.

Kassiert wird wie in der Autobahnraststätte. Für Pizza und Pasta plus zwei Getränke sind exakt 19,70 Euro fällig. Dafür gibt es aber gratis Gummibärchen. Fazit: Das Konzept hat meines Erachtens Potential. Das Servicepersonal kann man getrost „kübeln“. Hier schlummern – im engeren Sinne des Wortes – meines Erachtens die stillen Reserven!
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26. Jänner 2014
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24. Jänner 2014
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24. Jänner 2014
SpeisenAmbienteService
Wir beginnen die kulinarische Aufarbeitung der Wien-Woche und starten am vergangenen Montag Nachmittag, Naschmarkt-Nähe, hungrig, Viertel Drei und der nächste Termin ist für 16 Uhr vereinbart. Eine... MehrWir beginnen die kulinarische Aufarbeitung der Wien-Woche und starten am vergangenen Montag Nachmittag, Naschmarkt-Nähe, hungrig, Viertel Drei und der nächste Termin ist für 16 Uhr vereinbart. Eine gute Gelegenheit, ins Kebab-Haus zurück zu kehren. Schon zu meiner aktiven Wien-Zeit eine ausgezeichnete Adresse für ein schnelles und gutes Mittagessen!

Das Kebab-Haus befindet sich an der Ecke Opern- und Faulmanngasse. Laut Aufschrift am Lokal ist man seit 1987 im Viertel ansässig. Der erste Raum sieht aus wie ein Gassenlokal (verglast), mit Tresen, Hockern und Boards, um einen schnellen Imbiss zu sich zu nehmen. Alle Speisen kann man auch mitnehmen. Durch einen winzigen Gang, links davon die Sanitäranlagen, rechts die kleine Küche, gelangt man zu den mit Tüchern und verschiedenfarbigen Sets eingedeckten Tischen. Zusätzlich zum bisherigen Sitzangebot gibt es linker Hand neuerdings auch einen Durchbruch, der in einen weiteren Raum führt. Die Beengtheit gibt dem Ganzen einen sehr intimen Wohlfühlcharakter.

Das Essen hier ist ausgezeichnet. Ich war sicher schon über 20 mal hier und habe ausnahmslos köstlich gespeist. Zu Mittag stehen drei Gerichte zur Auswahl, die um 6 bis 7 Euro zu haben sind und auf einem kleinen Kärtchen am Tisch von Hand notiert werden. Von diesen wäre an diesem Nachmittag „nur“ noch der gefüllte Paprika zu haben. Ich entscheide mich für das Döner Kebab um 10,90 Euro. Die Zuckerpuppe ordert ein in Alufolie zubereitetes Käsegericht um 7 Euro.

Bedient werden wir vermutlich vom Chef: ein gut aussehender, graumelierter Herr, der ganz und gar nicht an das Klischee eines Türken erinnert. Er agiert zurückhaltend und freundlich und zu unserer vollsten Zufriedenheit. Trotz der fortgeschrittenen Zeit sind wir nicht die einzigen Gäste und es kommen auch noch neue nach.

Als die Zuckerpuppe einen Teller mit Alufolie serviert bekommt, wirke ich wohl etwas verdutzt. Tatsächlich habe ich ihre Bestellung nicht mitbekommen. Sie ist mit dem Käse aber sehr zufrieden. Ebenso schmeckt mein Döner hervorragend: ganz dünn vom Spieß heruntergeschnittene Stückchen Lammfleisch, zart und hervorragend schmeckend. Dazu Reis, Zwiebel, der obligate Dip, Krautsalat und eine Tomaten-Gurken-Mixtur serviert. Ein Hammer!

Nachdem wir ja nur ein sehr kurzes Zeitfenster für unseren Besuch zur Verfügung haben, stehen wir auf und zahlen vorne am Tresen. Den türkischen Kaffee aufs Haus müssen wir dankend ablehnen. Fazit: wer in dieser Ecke der Wieden Lust auf türkisches Essen hat, sollte jedenfalls dem Kebab-Haus den Vorzug geben: Gemütliches Ambiente, freundlichstes Service und köstlichstes Essen erwarten einen hier. Fast wie in 1000 und einer Nacht!
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Pressesprecher

@Erstkommunikant: Besten Dank! "Zuckerpuppe" ist nicht despektierlich gemeint, sondern das Pseudonym meiner Liebsten, die auf dieser Plattform ebenfalls als Userin registriert ist ;-)

24. Jän 2014, 18:11Gefällt mir4
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24. Jänner 2014
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18. Jänner 2014
SpeisenAmbienteService
Die Dreifaltigkeit der Großdorfer (einem Ortsteil von Egg, dem Hauptort des Bregenzerwaldes) Gastronomie offenbart sich im Schatten der Pfarrkirche zum Heiligen Josef: 1. Der Falken, 2. das Drei Kö... MehrDie Dreifaltigkeit der Großdorfer (einem Ortsteil von Egg, dem Hauptort des Bregenzerwaldes) Gastronomie offenbart sich im Schatten der Pfarrkirche zum Heiligen Josef: 1. Der Falken, 2. das Drei König und 3. der Adler. Das Drei König befindet sich gerade im Umbau und der Falken verwöhnt primär das (winter)touristische Publikum mit Schnitzel & Co. Daher strebten die Eigentümer des Adlers ein Reaktivierung zwecks Belebung des Dorflebens an. Sie wurden in der Person von Irma Renner fündig, die Ende November 2013 dem Greifvogel neues Leben einhauchte. Das Konzept ist ambitioniert und mutig: „Der Adler in Grossdorf ist Vorarlbergs erstes Sonntagsgasthaus, in dem Wälder Hausfrauen ihre Lieblingsgerichte kochen.“ Mit anderen Worten: sechs Tage in der Woche ist Ruhetag. Nur am Tag des Herrn ist planmäßig offen.

Die Zuckerpuppe und ich sind trotzdem an einem Freitag Abend zu Gast, weil der Adler flankierend auch für Feiern und Ähnliches zur Verfügung steht. Kurz vor 19 Uhr treffen wir als Teil einer 12köpfigen Gesellschaft ein. Geöffnet wird uns von einem echten Künstler: Paul Renner, Gatte der Wirtin. Dessen Œuvre wird gemeinhin als „radikal, anarchisch, subversiv und experimentell“ beschrieben. Und er kocht die Hauptspeise!

Der Adler ist überschaubar strukturiert: rechts eine Stube mit Kachelofen, dahinter die Küche. Links zwei baulich leicht voneinander getrennte Stuben. In der Mitte der Gang zum Tresen bzw. der Abgang zum „G'wölb“ (am Wochenende von Jugendlichen betriebene Bar) bzw. den Toiletten. Das Ganze hat, typisch bregenzerwälderisch, sehr niedrige Raumhöhen und ist mit hellem Holz verkleidet. Ach ja: „Kartoffelgulasch Irma“ von Paul Renner (vermutlich Öl auf Leinwand) prangt mannshoch auch in der guten Stube!

Das 3gängige Menü besteht heute aus Rindssuppe mit Milzroulade, Gulasch mit Spätzle sowie Sauerrahmterrine mit Himbeermus. An konventionellen Sonntagen wird das Menü um 30 Euro feilgeboten. Zum sukzessiven Eintrudeln der Gäste werden Kirschpaprika aus dem Piemont (der zweiten Heimat der Wirtsleute) mit Sardellen und Kapern gefüllt, Salami, Speck, Parmesan und Focaccia bereitgestellt.

Kurz nach acht ist die Aufwärmphase abgeschlossen und wir schreiten zum ersten Gang: Die Rindssuppe mit Milzroulade nach einem Familienrezept. Die Roulade schmeckt sehr fein, der Milzgeschmack ist nicht aufdringlich. Die Suppe ist kräftig, aber leider etwas kühl. Nachschlag gibt es auch, worauf ich gerne zurück komme.

Nach einer angemessenen Pause gibt es das Gulasch: Wacholder und Lorbeer sind gut zu schmecken, daneben noch eine interessante, aber nicht zu definierende Note. Das Fleisch ist schön mürb und dazu gibt es feine Spätzle. Diesmal passt auch die Hitze. Zwei Töpfe für den Nachschlag werden auf dem Tisch bereit gestellt und wieder nehme ich das zum Anlass, um mich zu bedienen.

Die Nachspeise kommt im Glas. Dazu ordere ich einen Cappuccino (by the way: das Mineralwasser zuvor war aus Graubünden – „Passugger“ – und wurde in chicen Retro-Flaschen serviert). Das Himbeermus ist sehr fruchtig mit angenehmer Säure und harmoniert bestens mit der kompakten Sauerrahmterrine. Auch hier gönne ich mir eine zweite Portion.

Ach ja: das grundsätzliche Rauchverbot wurde kulanter Weise etwas gelockert und der Ausklang fand an der Bar statt.

Fazit: Ein sehr angenehmer Abend in bodenständigem Ambiente, mit fast schon familiärem Service und gutem Essen. Der Wirtin darf man die Daumen drücken, dass das Konzept nachhaltig Erfolg hat. Für Kurzentschlossene: am Sonntag gibt es Waldorfsalat, Rehragout mit Spätzle und Bosnische Torte mit Orangenparfait!
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18. Jänner 2014
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18. Jänner 2014
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18. Jänner 2014
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