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Do, 25. April 2024

Vorarlberger Kronen

Vorarlberger Kronen

Offensichtlich gibt es keine Vorarlberger Gemeinde, die etwas auf sich hält und ohne eine "Krone" auskommt. Die Aussage "Ich war in der Krone" muss zwangsläufig die Frage nach sich ziehen: "Wo?" Hier der Versuch einer Auflistung mit meinen Lieblingskronen ;-)

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Pressesprecher·22 Lokale·Update: 23. Jul 2013·4 Kommentare

1. Krone

Hatlerstraße 2, 6850 DORNBIRN
Direkt an der Landesstraße 190, südlich der Sägerbrücke, findet sich die "Krone".Drei Bauphasen finden sich "in line": die neue (außerhalb des Bildes), die mittelalte (im ...Das Portal mit praktischen Hinweisen, Auszeichnungen ... und dem Aschenbecher!
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3. Mär 2013
Mit dem Besuch in der „Krone“ in Dornbirn unternehme ich eine Zeitreise. Gut ein Vierteljahrhundert ist seit meinem letzten Besuch (meine Eltern, s...MehrMit dem Besuch in der „Krone“ in Dornbirn unternehme ich eine Zeitreise. Gut ein Vierteljahrhundert ist seit meinem letzten Besuch (meine Eltern, selbst Wirtsleute, ließen hier gerne den Ruhetag ausklingen) hier vergangen. Zur Unterstützung habe ich die Zuckerpuppe, mein Schwesterherz samt Sohn und besserer Hälfte dabei, denen mit einem feudalen Mahl für die Hilfe bei der Übersiedelung zu danken ist. Der Schwager ist leider erkrankt.

Die Krone liegt direkt an der Landesstraße 190, südlich der Sägerbrücke. Drei Bauphasen finden sich „in line“: südlich der neue Hotelbau, anschließend die mir wohlbekannte „mittelalte“ (schätzungsweise aus den 1970er Jahren) und die „uralte“. Wir treten pünktlich um 12:30 Uhr ein und werden vom Chef, Thomas Rhomberg, persönlich in Empfang genommen und zu unserem online reservierten Tisch geleitet. Älter geworden ist er, aber deutlich wiederzuerkennen. Die Krone wird seit vier Generationen von der Familie Rhomberg geführt.

Der Tisch ist fein gedeckt, die Inneneinrichtung praktisch unverändert. Allein ein Parkettboden hat den Teppich abgelöst. Die früher roten Bezüge sind orangefarbenen gewichen. An den Wänden der mir vertraute gelb gestrichene Rauputz, die Decken mit überbordenden Holzteilen und rötlicher Textilbespannung verziert. Auch die Einteilung und Tischanordnung sind unverändert. Eigentlich ein bisschen „too much“, aber aus meiner subjektiven Sicht (und jener meiner Schwester) sentimental liebenswert.

Das Servicepersonal legt einen fulminanten Start hin. Die Damen sind alle adrett gekleidet (rote Schürze, schwarze Bluse, Namensschild, die Haare hochgesteckt) und bestechen durch ein freundliches, nicht aufgesetztes Lächeln und Humor. Etwas später bekommen wir auch den einzig männlichen Lehrling zu Gesicht. Das Lokal ist voll und im Laufe unseres Besuchs passieren einige Fauxpas: Für das Gedeck (Brot und Aufstrich) sind zwar Tellerchen und Messer eingestellt, es erreicht uns aber nie. Das Achtel Heideboden wurde vergessen und wird dann zu kalt serviert. Leere Teller und Gläser bleiben über Gebühr lange stehen. Für das zweite Achtel (sehr guten) Muskateller hätten wir auf dem Level ein neues Glas erwartet. Zum Abschluss (14:45 Uhr) ist das Lokal leer und es ist auch kein Personal mehr zu sehen. Ich schießen noch ein paar Fotos und wir verlassen mutterseelenallein die Krone. Nichts Dramatisches, aber Raum für Verbesserung!

Die Speisekarte ist mit zwei Seiten sehr überschaubar, bietet aber (fast) alles, was das Herz begehrt.

Als Vorspeisen werden geordert: eine Kraftbrühe mit Leberspätzle (3,80 Euro), ein Tartar von der Räucherforelle mit Meerrettichmousse-Törtchen und Forellenkaviar an kleinem Blattsalat (11,20 Euro), ein Blutwurst-Kartoffelteigtascherl mit Kürbiskernbutter und Rosmarin-Speckschaum auf sautiertem Balsamico-Weißkraut (8,40 Euro), eine Rote Kokos-Currysuppe mit gebratener Garnele am Zitronengrasspieß (7,50 Euro) sowie ein bunter Salat (4,30 Euro). Positiv hervorzuheben: die Kokos-Currysuppe und die Blutwurst-Kartoffelteigtascherl. Salat und Leberspätzlesuppe sind Standard. Die Räucherforelle ist etwas zu salzig, ansonsten auch sehr gut.

Als Hauptspeisen erhalten wir ein Schweinerückensteak an Pfefferrahmsauce mit Spätzle (inkl. Salat 14,80 Euro), zwei Mal Medaillons vom Schweinsfilet im Speckmantel gebraten mit Ratatouille und Polentaroulade (18,90 Euro), Filets vom Bachsaibling in Butter gebraten an leichter Dijonsenfsauce, dazu Blattspinat und Petersilienkartoffeln (kleine Portion, 17,00 Euro) sowie Landhendelbrüstchen mit knuspriger Haut gebraten auf Speckrahmwirsing und Polentaroulade (17,40 Euro). Mein Schweinerückensteak ist eine Reminiszenz an die Vergangenheit. Damals waren es Schweinsmedaillons mit der gleichen Sauce und den gleichen Spätzle, dazu noch überbackener Karfiol. Tatsächlich lässt sich das Geschmackserlebnis, getragen von der gezuckerten und mit Cognac verfeinerten, Pfefferrahmsauce reproduzieren. Sprich: ich bin zufrieden. Der Bachsaibling ist laut Zuckerpuppe „exzellent“, das Schweinsfilet leider geschmacklich dominiert von der Ratatouille und das Landhendelbrüstchen OK, aber nicht herausragend. Die Polenta-Beilage ist teilweise verbrannt!

Beim Nachtisch schlagen meine Schwester – „Mocca-Dessert“ - Mousse, Parfait und Creme Brullé vom Café (8,50 Euro) – und ich – Nougatknödel auf Honigjoghurt-Holundermark mit weißem Schokoladeneis (8,50 Euro) – nochmals zu. Das Mocca-Dessert ist sehr gut, die Nougatknödel griesig und wenig aufregend. Dafür überzeugt das Schokoeis.

Resümee: Das ganze schlägt für fünf Personen mit ca. 185 Euro inklusive Trinkgeld zu Buche. Bei den Speisen variieren die Einzelwertungen zwischen 3 und 5, der Service hat stark angefangen und dann (mit Nachlassen der Körperspannung) abgebaut, das Ambiente ist durch meine rosarote Brille reine Nostalgie. Aus meiner Sicht keine uneingeschränkte, aber doch eine Empfehlung!Weniger anzeigen

2. Gasthaus Krone

Lindauerstraße 48, 6912 Hörbranz
Unscheinbare Fassade.Gemütlicher Gastgarten."Speisesaal".
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19. Apr 2013
Donnerstag, 18. April, Anno Domini Nostri Iesu Christi 2013. Scence of the crime: Kröne, Hörbranz. Anlass: gemütliches Beisammensein mit ehemaligen...MehrDonnerstag, 18. April, Anno Domini Nostri Iesu Christi 2013. Scence of the crime: Kröne, Hörbranz. Anlass: gemütliches Beisammensein mit ehemaligen Arbeitskollegen, wobei die Kollaboration 25 bis 30 Jahre zurückliegt.

Es beginnt pünktlich um 18:30 Uhr damit, dass ich am Lokal vorbeifahre, weil es von außen eher unscheinbar wirkt. Dabei ist die Lage schräg vis a vis von der Kirche wirklich zentralst. Downtown, sozusagen. Der Aperitif wird im gemütlichen Gastgarten konsumiert. Die Sonne lacht, wir (die Jungs: P., H. und T.; die Mädels: G., A. und B.; Namen der Redaktion bekannt) auch.

Nach den ersten 2 bis 3 kleinen Bierchen, Aperols oder was auch immer begeben wir uns nach drinnen. Das Lokal besteht aus 2 Räumen. Im ersten ist die Bar untergebracht, der zweite - den wir den ganz Abend ganz alleine Belegen - ist ein reiner "Speisesaal". Beide Räume sind wirklich schön hergerichtet. 2009 gab es nämlich einen "Neuanfang" in der Krone. Unter dem Namen "KZWO" bot man - nach der Renovierung (die Räume gehören der Gemeinde) - Nobles zu gehobenen Preisen an. In einem ruralen Kontext, wie in Hörbranz zweifelsohne bietet, ging das Konzept nicht lange gut. Im Juni des Vorjahres war Schluss mit K2 und unter neuen Pächtern (die im Ort auch das "S'Sannwald" betreiben) fand man sich in der "Krone" wieder. Motto: "Gemütlich, gutbürgerlich, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis" (vgl. [Link]).

Im ersten Raum sind die RaucherInnen daheim, allerdings wird er - ob der guten Lüftung - auch von den NichtraucherInnen gerne frequentiert. Er ist summa summarum auch gemütlicher, weil die umlaufenden, hellen Holzbänke in Kombination mit der "luftigen" Aufstellung mehr Atmosphäre erzeugen. Dagegen wirkt der Speisesaal einen Tic steriler.

Zum Service: Zwei sympathisch Damen schupfen den laden. Nicht alles klappt 100%ig, aber die Entschuldigung folgt auf dem Fuss. Die jüngere der Beiden wartet auch mit Humor auf. Bei einer Rauchpause an der Bar bekomme ich mit, wie systematische Probleme gleich thematisiert werden (Neuankömmlinge im Garten gerieten mit zunehmender Dunkelheit außer Acht).

Zum Essen: Koch Ingo Daum weiß nicht nur durch fingerfertige Balsamico-Ornamentierung der Teller zu überzeugen. Ich starte mit einer Rindssuppe mit Leberspätzle und Schnittlauch (3,20 Euro), die genau das (Temperatur, Geschmack und Konsistenz) bietet, was sie verspricht. Kollegin G. beschränkt sich auf die Vorspeise (Karotten-Ingwercremesuppe mit gegrillten Garnelen um 4,80 Euro) und zeigt sich ebenfalls zufrieden.

Die Hauptspeisen meiner MitstreiterInnen, die ich - zu deren Irritation - auch ablichte:
H.: Kronegulasch vom Rind mit hausgemachten Spätzle (9,80 Euro)
B.: Schnitzel Wiener Art vom Schwein mit hausgemachten Kartoffelsalat (10,80 Euro)
T.: „Leiblachtal Pfännile“ = Schweinefilet an Pilzrahmsauce mit hausgemachten Spätzle und Marktgemüse (17,20 Euro)
P.: Grillteller mit Rind, Schwein, Truthahn und Würstel mit Pommes frites, Kräuterbutter und Barbecue Sauce (13,90 Euro)
A.: Lumpensalat fein garniert mit Zwiebel, Ei und Pfefferoni (7,50 Euro)

Ich selbst ordere Putenrahmschnitzel mit Spätzle und Karottengemüse (12,80 Euro). Das Fleisch ist schön gegrillt, die Sauce sehr "spicy" und die Spätzle, solange Sauce da ist, wohlschmeckend. Nach der Sauce wirken sie etwas fad. Vielleicht hätte ich mir das besser einteilen sollen ;-) Die Karotten und die (zwei!) Bohnen sind knackig und wohlschmeckend. Tomate kommt bei mir nicht in die Tüte.

Als Nachtisch gibt es für mich Nougat Topfenknödel mit Vanilleeis (6,60 Euro), dazu einen Cappuccino. Mag sein, dass der Kern der Knödel aus erhitztem Nutella besteht. Jedenfalls sieht auch der Nachtisch sehr gut aus und schmeckt ebenso. G. bekommt die Physalis abgetreten und der Rest wird von mir ratzeputz verdrückt.

Wir verlassen um 1/2 11 zufrieden das Lokal. Mittlerweile sind die Basketballer eingetroffen (P. und ich haben dort früher auch gespielt und P. biegt gleich ab). Die fühlen sich in der Krone sicher auch wohler, als im KZWO. Ergo: das Konzept geht auf. Hier kann man gut essen und trinken und die fünf Stunden sind, angereichert um zahlreiche Geschichten von der guten alten Zeit, wie im Flug vergangen.Weniger anzeigen

3. Krone von Istanbul

Bundesstraße 84, 6923 Lauterach
Links geht's in die Hölle, rechts in den siebten Himmel ;-)Nicht nur das angebotene Bier, auch die Speisekarte hat starken Migrationshintergrund.Rechter Hand vom Eingang bzw. dem Tresen ist für RaucherInnen, links für NichtraucherInnen.
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27. Apr 2013
Gar fürchterliche Dinge bekommt man zu hören, wenn man einheimische über die „Krone“ in Lauterach befragt. Man gehe dort nicht hin, weil sich die t...MehrGar fürchterliche Dinge bekommt man zu hören, wenn man einheimische über die „Krone“ in Lauterach befragt. Man gehe dort nicht hin, weil sich die türkische Community dort treffe. Tatsächlich hat eben diese 40 Jahre nach der Ankunft der Großeltern bzw. Eltern nun auch in der Vorarlberger Gastro-Szene Fuß gefasst. Auf der Homepage findet man noch die Bezeichnung „Krone von Istanbul“. Vor Ort finden Sohnemann und ich nur noch „Krone“ vor und es gibt zwei Zugänge. Einer führt in den Keller und ist mir „Cafe-Bar“ überschrieben, einer führt ins Erdgeschoss und nennt sich „Restaurant“. Wagemutig, wie wir nun mal sind, gehen wir um kurz nach 13:00 Uhr über die Terrasse ins Lokal.

Ich erkundige mich bei der Kellnerin mit Migrationshintergrund hinter dem Tresen, ob's noch etwas zu Essen gibt, was mit einem einfachen „Natürlich!“ beantwortet wird. Wir gehen rechter Hand in den RaucherInnenbereich, der prinzipiell mit einer Glas-Schiebetür abtrennbar wäre. Das Interieur ist durchaus positiv: schöner Holzdielenboden, bequeme, gepolsterte Holzsessel, geweißelte Wände mit Rauhputz, recht schöne Kassettendecke mit 5strahligen Leuchten, korallfarbene Tischdecken und gelbe Vorhänge. Vis-à-vis gibt's abweichend Filzboden und Holzbänke. Den Tisch zieren Papierservietten, Aschenbecher, Bierdeckel, Vase mit leicht verwelkten Blümchen, Salz/Pfeffer, Zahnstocher und eine Büchse mit „Extrascharf“. Im Radio läuft sinniger Weise "Krone-Hit".

In unserem Bereich gibt's vier Sechser-Tische. An einem zweiten sitzen der Chef und ein Einheimischer. Die Kellnerin bringt uns die Karte, wir ordern Coke und blättern uns durch die türkischen Angebote. Die Wahl fällt auf Cacik, Izgara Köfte (laut Karte „Frikadelle mit Pommes“ um 10,90 Euro) für mich und Dana Sac Kavurma (Kalbfleischpfanne mit Gemüse und Reis um 11,90 Euro) für Sohnemann.

Geliefert wird alles auf einmal nach nicht übertrieben langer Wartezeit. Der Aschenbecher wird abserviert und zum Cacik gibt's Fladenbrot. Das Köfte kommt – abweichend von der Karte – mit Reis, der mit Rosinen und Kichererbsen verfeinert, sowie einer Salatgarnitur, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fertigmischung aus dem türkischen Gastro-Großhandel ist, aber geschickt mariniert und gewürzt wurde. Das Faschierte ist beim Anbiß etwas „gummig“, aber wohlschmeckend. Auch der Reis kommt gut. Die etwas angekokelte Chilischote hat's in sich, was aber gut mit Fladenbrot und dem leicht säuerlichen Cacik kompensiert werden kann. Auch Sohnemann ist mit seinem Gericht zufrieden, ohne das näher zu spezifizieren.

Kurz vor zwei machen wir uns wieder auf den Weg, lassen 34 Euro zurück und wundern uns über die Skepsis unserer Landsleute. In der Krone kann man nämlich gut und furchtlos türkisch essen!Weniger anzeigen

4. Krone in Au

Jaghausen 4, 6883 AU im Bregenzerwald
Ausgezeichnete Architektur.Seit 1998 in verschiedenen Etappen runderneuert.Anspruchsvolle Aufgabenstellung.
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23. Jul 2013
Am Weg "vo Mello bis ge Schoppornou" liegt ... Au. Die kleine Gemeinde im hinteren Bregenzer Wald beherbergt ein 4-Sterne-Hotel, die Krone. Liebe F...MehrAm Weg "vo Mello bis ge Schoppornou" liegt ... Au. Die kleine Gemeinde im hinteren Bregenzer Wald beherbergt ein 4-Sterne-Hotel, die Krone. Liebe Freunde aus Wien haben die Zuckerpuppe und mich dorthin zum Essen eingeladen. Nach dem für mich persönlich unglücklichen Verlauf der Motorradsaison eine schöne Gelegenheit, wieder einmal ein Lokal zu bewerten.

Die Krone ist ein traditioneller Betrieb im modernen Gewand. Ab 1998 wurde das Haus in mehreren Etappen unter Beiziehung der regionalen Handwerkskunst komplett erneuert. Die Fassade ist imposant und wirkt ob der vorgesetzten Holzlamellen trotzdem leicht. Sie fügt sich gut in die prachtvolle Umgebung ein. Innen sieht alles sehr proper aus, für meinen Geschmack sogar zu proper. Von den Materialien her dominiert Holz, etwas Stein, etwas Textil, überwiegend weiße und wenig geschmückte Wände. Ein Hauch Sterilität macht sich breit.

Wir werden an unseren Tisch geführt und von Kellner David bedient. Die Verständigung ist - ob seines Migrationshintergrundes - etwas schwierig ... was sich bei der "Curry-Garnele" rächen sollte. Aber der Reihe nach:

Als ersten Gang gab es "marktfrische Salate vom Buffet mit verschiedenen Dressings". Konkret wurden Blatt-, Nudel-/Schinken-, Sellerie-/Apfel-, Kartoffel-, Rettich-, Tomaten-, Gurken-, Bohnensalat usw. angeboten. Balsamico- und Joghurtdressing waren angerichtet. Alternativ gab es noch jede Menge Öle und Essige zum selber Abschmecken. Sehr konventionell, g'schmackig aber nicht gerade der klassische Einstieg in ein mehrgängiges Gourmet-Menü. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt schon um die Portionsgröße der folgenden Gänge gewusst, wäre es wahrscheinlich noch etwas mehr vom schmackhaften Nudelsalat geworden.

Als zweiten Gang gab es Panna Cotta vom Karfiol, serviert mit Curry-Garnele. Letztere habe ICH abbesellt. Bekommen hat sie niemand von uns Vieren. Der Karfiol war gut herauszuschmecken, das Panna Cotta von guter Konsistenz. Dazu gab es noch eine kleine Gemüse-Sulz und ein von mir nicht bestimmbares "Stangerl". Alles in allem ein gelungener Auftakt.

"Essenz vom heimischen Kalb mit knusprigem Wurzelgemüse" nannte sich der dritte Gang. Das Wurzelgemüse kam gebacken auf einem Spieß dekorativ über das Süppchen gelegt. Bei mir natürlich nicht, weil ich ja die Garnele abbestellt hatte! So begnügte ich mich mit der sehr heißen und intensiv schmeckenden Suppe mit Juliengemüse und allerlei sonstigen Petitessen. Wirklich sehr gut!

Beim Hauptgang (#4) standen zur Auswahl: "Alt Wiener Backhuhn begleitet von geschmorten Salatherzen", "Gebratener Spanferkelrücken auf Krautfleckerl" oder "Strudel vom Vorarlberger-Rahmriebl, dazu Minigemüse und Bergkäse-Aromen". Unsere Wahl fiel einhellig auf das Spanferkel. Nämliches kam in Miniaturform auf einem nicht weniger kleinen Beet von sehr knackigen Krautfleckerln. Für meinen Geschmack etwas zu wenig Sauce und das Fleisch etwas zu wenig gewürzt. Die Fleckerl waren in dieser Variante aber sehr einfallsreich und es hätte ruhig mehr sein dürfen.

Zum Abschluss gab es für die Männer - die Frauen verzichteten - noch "Schokolade und Zitrone". Konkret handelte es sich um ein Stück Zitronenkuchen, selbstgemachtes Zitronat und einen Löffel Mousse au chocolat. Eine durchaus interessante Kombination, hervorzuheben das sehr intensive Zitronat.

Mit einem wohligen Sättigungsgefühl wechselten wir auf die Terrasse, wo wir von Kellner Norbert den Rest des Abends bei diversen Getränken (auch sehr guten Cocktails ohne Alkohol) umsichtig serviciert wurden.

Resümee: Auf die Gault Millau-Haube scheint man sehr stolz zu sein. Und tatsächlich hat die Küche (3+) überraschende Ansätze. Vielleicht kämen die aber besser zur Geltung, wenn man das Ganze mit etwas mehr Understatement verbinden würde. Die gute Stube (3+) dürfte auch mit etwas mehr Wohlfühlfaktor aufgewertet werden. Dafür müssen nicht zwangsläufig Ölgemälde von röhrenden Hirschen an die Wand. Und auch das Service (3-) hängt stark an den handelnden Personen. Eine Herausforderung für das Management, hier ein einheitlich hohes Level zu gewährleisten.Weniger anzeigen

Kommentare

4 Kommentare·Zeige alle Kommentare

"Schau in die Krone" kriegt im Ländle eine ganz neue Bedeutung ;-)

23. Jul 2013, 14:31·Gefällt mir1

@nokomo: Ich weiß, dass Kaiser Karl I 1917 am Kaiserstrand war (daher die sinnige Bezeichnung). KFJ war jedenfalls mal am Kornmarkt in Bregenz. Anläßlich der Neueröffnung des Platzes habe ich Fotos gesehen. Aber ich bleib am Ball, was die Kronen-Thematik betrifft ;-)

19. Mai 2013, 19:26·Gefällt mir

War mir auch nicht so bewußt (wahrscheinlich, weil die Royals bei uns Skifahren), macht das Testen aber natürlich einfacher: in jedem Nest gehe ich einfach zuerst in die Krone ;-)

19. Mai 2013, 10:16·Gefällt mir1
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