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Lokal bewertet.
16. Mai 2017
SpeisenAmbienteService
Wieder einmal verschlug es uns für einige Tage nach Linz - und da ist ein Besuch in der Trattoria Da Giuseppe für uns ein Pflichttermin. Tisch-Reservierung bereits einige Tage im Voraus ist unbedin... MehrWieder einmal verschlug es uns für einige Tage nach Linz - und da ist ein Besuch in der Trattoria Da Giuseppe für uns ein Pflichttermin. Tisch-Reservierung bereits einige Tage im Voraus ist unbedingt zu empfehlen !!
Das Ambiente im Lokal ist - wie bereits in meiner letzten ReTe-Beurteilung vom Oktober 2015 beschrieben - sehr schön, ansprechend, genau genommen aber unspektakulär: zuerst der Raucherbereich mit Schank und Hochtischen, danach die Nichtraucher-Zone mit einer großen Antipasti-Vitrine und weiß-gedeckten Tischen. Für die wärmere Jahreszeit gibt es auch noch einige Tische in einem kleinen Innenhof-Garten.
Rasch bekamen wir von einem der beiden jungen Kellner unseren bestellten Aperitif - einmal Prosecco Brioso weiß (4,20 €) und einmal Prosecco Motivo rose (4,90 €). Dazu ein Körberl mit zwei verschiedenen Weißbrot-Sorten und einem feinen, grünen Aufstrich aus Thunfisch mit Erbsen. Eines der beiden Weißbrote - eine in Streifen geschnittene Flade - vermittelte mit seinem leicht salzigen Aroma einen gewissen Suchtfaktor, mit aber auch ohne Aufstrich. Ein zweites Brotkörberl schuf dann Abhilfe.
Als Vorspeise nahmen wir die Jakobsmuscheln (21,00 €): drei Stück große Jakobsmuscheln, serviert in den typischen Muschelschalen, auf einem Bett von Blattsalaten.
Doch nun zu den Hauptspeisen.
Als ich heute meine alte ReTe-Beurteilung aus dem Oktober 2015 durchlas, musste ich mit Überraschung feststellen, dass wir uns auch diesmal zufällig für dieselben Hauptspeisen entschieden haben, wie damals. Sogar die Preise waren noch fast gleich.
1. Einmal saftig, zarter Thunfisch - zwei dicke Scheiben, innen noch schön rosa - mit Kräuter-Kartoffelpüree und mit knackigem Gemüse (30,80 €).
2. Und eine herrliche, gebratene Seezunge, kleine Kartoffel-Hälften mit Schale, und ebenfalls mit Gemüse (31,90 €).
Bei den beiden Hauptspeisen war jeweils ein kleiner Salatteller inkludiert.
Als Getränke dazu gab's ein Achterl Gavi di Gavi (5,30 €) und ein Achterl Cipresseto Rosato (4,30 €).
Eine Nachspeise schafften wir leider auch diesmal nicht mehr, aber ein kleiner Espresso (2,60 €) mit einem Grappa Barrique (4,80 €) als Abschluss geht immer.
Ja - zugegeben - ein Abend beim Giuseppe ist nicht billig, aber die hervorragende Küche und das angenehme Ambiente rechtfertigt für mich den Preis.
Beim nächsten Linz-Aufenthalt ist der Giuseppe schon fix eingeplant.
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Lokal bewertet.
17. März 2017
SpeisenAmbienteService
Ein Besuch in der Trattoria Dal Toscano ist für uns seit Jahren immer eine große Freude und ein großer Genuss.
Ganz besonders, seit mit Anfang 2017 das gesamte - von uns sehr geschätzte - Team a... MehrEin Besuch in der Trattoria Dal Toscano ist für uns seit Jahren immer eine große Freude und ein großer Genuss.
Ganz besonders, seit mit Anfang 2017 das gesamte - von uns sehr geschätzte - Team aus dem Restaurant Tartuf im 15. Bezirk ins Dal Toscano gewechselt hat: mit Ivan Justa aus Istrien als begnadetem Koch und im Service seine bezaubernde Frau Ivana mit Kollegin.
Der Chef Giovanni, der früher die Gäste in der Mini-Schauküche selbst meisterhaft bekochte, hat sich aus der Küche offensichtlich etwas zurückgezogen und betreut jetzt als "Padrone" die Gäste.
Bei einem Dal Toscano Besuch Anfang Februar 2017 war Giovanni auf Urlaub und das neue Team durfte den Laden alleine schmeißen - das haben sie wirklich super gemeistert.
Beim letzten Dal Toscano Besuch Mitte Februar war Giovanni wieder anwesend. Er präsentierte uns am Tisch das aktuelle Speisenangebot in italienischer Sprache auf einer Kreidetafel geschrieben (eine gedruckte Speisekarte gab es hier noch nie), übersetzt bei Bedarf auf deutsch, berät, nimmt Bestellungen auf oder führt einfach nur Smalltalk mit den Gästen.
Das Lokal ist nicht sehr groß - und wenn's gut besucht ist, kann es schon etwas eng werden, aber es bleibt trotzdem immer noch gemütlich. Reservierung wird empfohlen.
Hinter einer großen Glastheke mit Fisch, Fleisch, Antipasti, Käse, etc. etc. befindet sich die frei einsehbare Mini-Küche, in der Ivan die bestellten Speisen auf engstem Raum zusammenzaubert.
Zu unserem Prosecco-Aperitif (je 3,90€) wurden uns gefüllte Teigtaschen als Gruß aus der Küche serviert.
Als Vorspeise hatten wir wunderbare Jakobsmuscheln in Oberssauce mit darübergeraspelten Trüffelscheiben (Capesante Tartufo, 17,50€).
Als Hauptspeisen wählten wir danach ein Thunfischfilet (Filetto di Tonno, 24,50€) und ein in Streifen geschnittenes Rindersteak (Tagliata di Manzo, 24,90€). Sowohl der Fisch, als auch das Fleisch waren außen kurz und kräftig - auf den Punkt genau - angebraten und innen noch rosa und saftig. Als Beilage gab es dazu knackig gebratene, grob geschnittene Gemüse-Stücke (Karotten, Zucchini, Melanzani, ...).
Beide Speisen waren einfach köstlich.
Als Getränk zu den Speisen wollten wir einen kräftigen Weißwein.
Die Weinempfehlung der Kellnerin hat uns voll überzeugt (Malvasia Damjanic, ein Achterl je 4,95€) - so wurden letztendlich aus einem Achterl deren mehrere.
Mit einem kleinen, starken Espresso (1,90€) als Abschluss ging ein genüsslicher Abend zu Ende.
Wir kommen sicher bald wieder.
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16. Oktober 2016
SpeisenAmbienteService
Das Gasthaus Nigls ist ein alt-eingesessenes Eck-Wirtshaus im 16.Bezirk, schräg gegenüber der Einfahrt zum Wilhelminenspital. Seit einigen Monaten macht das Lokal irgendwie einen frischeren Eindruc... MehrDas Gasthaus Nigls ist ein alt-eingesessenes Eck-Wirtshaus im 16.Bezirk, schräg gegenüber der Einfahrt zum Wilhelminenspital. Seit einigen Monaten macht das Lokal irgendwie einen frischeren Eindruck - ohne jedoch das klassische Wirtshaus-Flair in Frage zu stellen.
Das Lokal nennt sich jetzt "NIGLS - Ottakringer Schnitzelwirt" mit dem Zusatz "Innovation trifft Tradition" und hat sich ein neues Logo verpasst. In diesem Sinne wurden auch die Tafeln mit den Tagesangeboten an der Hauswand erneuert, etc. etc. Ob es auch einen Eigentümerwechsel gegeben hat, weiß ich nicht.
Man betritt das Lokal in den Schankraum mit Kachelofen, wo auch geraucht werden darf. Im hinteren Bereich befindet sich ein großer Nichtraucherraum. Es herrscht gemütliche Wirtshaus-Atmosphäre im positiven Sinn.
Für die wärmere Jahreszeit gibt es einem kleinen, aber netten Schanigarten vor dem Lokal in der verkehrsarmen Rankgasse (allerdings darf es nicht stören, dass alle paar Minuten eine Rettung mit Blaulicht - meist ohne Folgetonhorn - ins Spital fährt).
Das "alte" Nigls kannte ich nur vom Vorbeigehen. Das "neue" Nigls wollten wir aber gleich testen.
Das junge Personal, das uns bedient hat, passt perfekt zum neuen Styling: ein junger Mann mit rötlichem Vollbart und eine junge Dame. Die beiden strahlten volles Engagement aus, waren freundlich, kompetent und flott - ein Top-Service, wie man ihn selten findet.
Die Speisekarte bietet einen Querschnitt durch die typische Wiener Küche: Gulasch, Beuschel, Leber, Zwiebelrostbraten, Tafelspitz und viel Gebackenes (allerdings wäre z.B. die Asiatische Schnitzelroulade aus meiner Sicht durchaus entbehrlich).
Wir wählten einen Schnitzeldreier (9,90 Euro), bestehend aus einem Schweinsschnitzel, einem Hühnerschnitzel und einem Surschnitzel, und als zweite Hauptspeise eine gebackene Leber mit Erdäpfel-Mayonnaisesalat (8,20 Euro). Dazu bestellten wir noch eine Portion Pommes Frites (3,00 Euro). Wir haben die Pommes gerne etwas dunkler und knusprig - unserem Wunsch wurde voll entsprochen.
Die Speisen waren sehr gut. Die Portionsgrößen waren fast etwas zu groß. Ich habe aber auch keine Hemmungen, mir ein Stück Alufolie zu bestellen und ein halbes Schnitzerl, oder ähnliches einpacken zu lassen.
Dazu gab's zwei Seiterln Wiener Original vom Fass (je 3,30 Euro).
Das Nigls ist für alle Liebhaber von Wirtshäusern mit klassischer Wiener Küche eine unbedingte Empfehlung.
Hinweis: Das Nigls ist mit Öffis einfach zu erreichen - nur wenige Schritte von der Straßenbahn-/Busstation Rankgasse der Linien 10, 46, 48A entfernt.
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21. Mai 2016
SpeisenAmbienteService
Wie andere Restaurant-Tester suchen auch wir seit geraumer Zeit eine gutes indisches Restaurant in Wien.
Die guten Rete-Bewertungen - alle aktuell aus dem Jahr 2016 - waren für uns ein Grund, da... MehrWie andere Restaurant-Tester suchen auch wir seit geraumer Zeit eine gutes indisches Restaurant in Wien.
Die guten Rete-Bewertungen - alle aktuell aus dem Jahr 2016 - waren für uns ein Grund, das "Mach ma Curry" in Währing auszuprobieren.
Das Lokal in der Schopenhauerstraße wurde ja von meinen Vortestern bereits ausreichend beschrieben - ein ehemaliges kleines Wirtshaus, schöne dunkle Holztäfelung, kein Indien-Kitsch, Mobiliar etwas zusammengewürfelt - aber in Summe in Ordnung, gemütlich und mir gefällt's.
Wir hatten das große Glück, direkt vor dem Lokal einen Parkplatz zu ergattern. Sonst sieht die Parkplatzsituation in der ganzen Umgebung eher trist aus. Vielleich ändert sich da etwas nach der Einführung des Parkpickerls im 18. Bezirk ab September 2016 ??
Wir wurden sehr freundlich von einer jungen Dame (wahrscheinlich die Chefin des Hauses) empfangen. Sie hat uns auch den ganzen Abend bestens beraten und betreut. War aber auch keine Kunst, denn wir waren die einzigen Gäste (...was uns doch etwas Sorge über die Zukunft des Lokals bereitet hat).
Als Vorspeise bestellten wir gefüllte Teigtaschen mit Gemüse (3,50 €). Bekommen haben wir eine große Teigtasche, gefüllt mit einer Gemüsepaste und dazu eine kleine Schale mit einer grünen Sauce (mit Minze?). Die Teigtasche selbst war sehr fest und auch mit dem Messer nur schwer zu bearbeiten - das wäre verbesserungswürdig. Geschmacklich war die Teigtasche mit Fülle und Sauce dann doch sehr gut, würzig und leicht scharf.
Als Hauptspeisen hatten wir die gemischte Platte mit gegrillten Hühnerstückchen, gemischtem Gemüse, serviert mit Sauce (9,90 €) und ein Lammcurry, als aktuelles Angebot, das nicht auf der Speisekarte steht und von der jungen Dame empfohlen wurde. Nett habe ich auch den etwas verlegenen Hinweis der Chefin gefunden, dass das Lammcurry 10,90 € kostet und damit teurer ist, als die anderen Hauptspeisen, die alle unter 10,00 € kosten.
Bei beiden Hauptspeisen war Basmatireis und Naan-Brot dabei. Die Schärfe der Speisen war - wie bestellt - "scharf auf österreichische Art". Das nächste Mal versuchen wir es noch um einen Deut schärfer.
Die Qualität der beiden Hauptgerichte war ganz ausgezeichnet und hat voll unsere Erwartungen erfüllt. Das marinierte Huhn, das zarte Lamm, das knackige Gemüse und die würzig-scharfen Saucen waren geschmacklich sehr gut. Die Portionen waren überraschend groß - noch dazu für den eher günstigen Preis.
Bei den Getränken blieben wir bei einem klassischen Mango-Lassi und bei einem Seiterl Ottakringer Bier.
Zum Abschluss gab's noch einen Mango Schnaps vom Haus.
Zusammenfassend waren wir sehr positiv überrascht und kommen gerne wieder.
Ich hoffe nur, dass sich in Zukunft die Gästezahl erhöht, sonst sehe ich für das kleine, nette indische Restaurant schwarz.
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12. März 2016
SpeisenAmbienteService
Das Muxxu Asia Restaurant im 17. Bezirk gibt es schon seit mehreren Jahren. Überraschenderweise gibt es hier im Restauranttester noch keine Bewertung dazu. Da das Muxxu von aussen ganz passabel aus... MehrDas Muxxu Asia Restaurant im 17. Bezirk gibt es schon seit mehreren Jahren. Überraschenderweise gibt es hier im Restauranttester noch keine Bewertung dazu. Da das Muxxu von aussen ganz passabel aussieht, wollten wir es einmal probieren und eine Erst-Bewertung schreiben.
Nur eine Gasse von der Straßenbahnstation Elterleinplatz entfernt ist das Muxxu mit den Öffis Linie 9 und 43 leicht zu erreichen. Das Ecklokal ist L-förmig angelegt, der rechte Flügel mit der Schank ist der Raucherbereich, der linke Flügel für Nichtraucher. Leider steht die Trenntüre immer offen.
Das Ambiente macht einen modernen Eindruck, weiße Wände mit großflächigen Bildern, die hintere Wand mit schwarzem Stein-Imitat und einem großen Muxxu-Logo, die Kunstleder-Sitzflächen und die Tische in dunkelbraun gehalten - zwar sehr einfach, aber OK. Die Toiletten sind auch neu adaptiert, aber mit schmalen Türen und sehr eng. Derzeit fehlen einige der neuen Fliesen (Wasserschaden?) und man sieht darunter das alte feuchte Gemäuer.
Das All-You-Can-Eat Selbstbedienungsbuffet im Nichtraucherraum ist sehr groß. Das Teppanyaki-Buffet mit den rohen Zutaten (Fleisch, Fisch, Gemüse, etc.) ist sehr großzügig angelegt, daneben Sushi, Salate, Nachspeisen. Leider ist das chinesische Buffet mit etwa 14 verschiedenen warmen Speisen sehr beengt in einer Ecke. Im Raucherbereich gibt es noch den großen Reistopf und zwei Suppen (Pikant und Miso) - das ist nicht ganz optimal.
Die Preise sind meines Erachtens sehr günstig. Das All-You-Can-Eat China-Buffet kostet am Abend 8,90 Euro pro Person, wenn man das Teppanyaki-Buffet zusätzlich möchte, kostet es nur um 3,00 Euro mehr (also 11,90 Euro).
Bei diesen Preisen darf man sich natürlich kein 3-Hauben-Niveau erwarten. Wir haben uns für das China-Buffet entschieden und klassische chinesische Speisen vorgefunden: kleine und große Frühlingsrollen, Schwein, Rind, Huhn, Meeresfrüchte auf Sichuan-Art; knusprige Ente und Hühnerhaxerln; Huhn, Shrimps, Fisch in Backteig; Bratnudeln, Reis, etc. etc. Alles ohne Höhen und Tiefen - so wie beim einfachen 08/15 Chinesen ums Eck. Lediglich das Thai Chicken mit einer hellroten, sehr würzig-scharfen Sauce hat bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen - der Rest war guter Durchschnitt.
Ich lasse mich hier auch auf keine Diskussion mit den vielen selbsternannten Glutamat-Gurus ein, ob viel / wenig / kein Glutamat verwendet wurde. Mir ging's jedenfalls danach und auch am nächsten Tag blendend - ich hatte keine Kopfschmerzen, keinen Ausschlag, keine Allergie-Anfälle und auch keine Bauchschmerzen.
Der junge Kellner spricht fließend Deutsch (ganz im Gegensatz zu der Dame am Telefon, die eigentlich die Reservierungen aufnehmen sollte), ist aber leider oft über längere Zeit "verschwunden". Das wäre bei einem Selbstbedienungsrestaurant ja grundsätzlich kein Problem, aber es ist schon lästig, wenn man am Anfang beim Bestellen der Getränke bzw. beim Zahlen zehn Minuten warten muss, bis man den Kerl endlich erwischt. Übrigens nach mehrmaligen Gängen zum Buffet bleiben die vielen benutzten Teller, Schüsserln, Schalen bis zum Zahlen am Tisch stehen.
Resümee: Das Muxxu ist empfehlenswert, wenn man in der Nähe ist, wenn man typische 08/15 China-Speisen mag und einmal mittags oder abends die eigene Küche kalt bleiben soll. Eine extra Anreise lohnt nicht.
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14. Dezember 2015
SpeisenAmbienteService
Bei einem Spaziergang durch die Grazer Innenstadt sind wir zufällig auf das Wirtshaus Herzl gestoßen. Von außen sieht das Herzl aus wie ein uriges Wirtshaus und auch die Speisekarte im Aushang läss... MehrBei einem Spaziergang durch die Grazer Innenstadt sind wir zufällig auf das Wirtshaus Herzl gestoßen. Von außen sieht das Herzl aus wie ein uriges Wirtshaus und auch die Speisekarte im Aushang lässt auf bodenständige Küche schließen.
Genau so etwas haben wir für unser Abendessen gesucht - also nichts wie hinein.
Leider war der erste Eindruck etwas trügerisch und der Abend war enttäuschend.
Das Ambiente mit den vielen rustikalen Räumen und Stüberln wurde von den ReTe-Vortestern ja schon ausreichend beschrieben. ReTe-Tester Criticus hat das Mobiliar als "abgewohnt" bezeichnet - ich persönlich habe es sogar noch einen Deut schlimmer empfunden. Das ehemals sicher sehr schöne Wirtshaus-Mobiliar und die alten Wandtäfelungen aus dunklem Holz wurden ohne viel Sachverstand "hergerichtet" - Schäden einfach mit Holzplatten zugebrettelt und dunkel angehiaselt. Schade.
Die Tische, speziell in den Nischen, sind teilweise sehr beengend und unbequem. Wir haben daher noch vor dem Bestellen den Tisch gewechselt.
Das bestellte Zwickl Hausbier (Seiterl 2,80 €) war gut gezapft und süffig.
Bei den Speisen fiel unsere Wahl auf ein Bauernbratl (11,40 €) und einen Teichalmsaibling mit steirischem Wok-Gemüse (16,90 €).
Das Bauernbratl meiner Gattin wurde im Pfandl serviert und bestand aus Schopfbraten, Brüstl, Blutwurst, Sauerkraut und Knödel. Das Bauernbratl hat gut geschmeckt und auch die Portionsgröße war in Ordnung.
Hingegen war mein Teichalmsaibling mit steirischem Wok-Gemüse ein Flop. Der Saibling im Ganzen gebraten war ja noch OK. Aber das steirische Wok-Gemüse bestand nur aus einem riesigen Haufen - und ich meine wirklich einen Riesen-Haufen - grünen Paprika-Streifen auf dem der Saibling thronte. Eine Hälfte der Paprika-Streifen war gewürzt und Wok-mäßig scharf angebraten, die andere Hälfte war völlig ungewürzt und roh. Hier hat der Koch geschludert und im Wok nicht umgerührt.
Erst jetzt beim Schreiben dieser Beurteilung habe ich der Online Speisekarte entnommen, was mir der Koch beim steirischen Wok-Gemüse unterschlagen hat: Weißkraut, Chinakohl, Käferbohnen, Paprikastreifen, Karotten, Zucchini, Kren und Kürbiskernpesto. Wirklich ärgerlich.
Ein Flop kommt selten allein.
Wir bestellen als Abschluss einen Marillenschnaps von der Familie Peer (3,60 €) und einen Marillenlikör aus der Wachau vom Winzerhof Supperer (3,40 €).
Der Marillenschnaps war OK.
Aber was man uns als Marillenlikör unterjubeln wollte, war eine bodenlose Frechheit: nach meinem Geschmack - und der ist recht geübt - hat man in einem Stamperl halb Marillen-Pago und halb Marillenschnaps zusammengemischt - und nicht einmal ordentlich umgerührt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Offensichtlich war der Marillenlikör aus und man wollte uns das nicht sagen, sondern diese hirnrissige Mischung unterjubeln. Warum auch immer ??
Kurz danach beim Bezahlen habe ich den Kellner damit konfrontiert. Zuerst kam er etwas ins Stammeln und zog sich dann auf ein "nix verstehen" zurück.
Ich wollte den Abend nicht mit einem Streit beenden (Chefin holen, Likörflasche herzeigen, etc.) und habe einfach das Trinkgeld komplett gestrichen.
Resümee: Das Herzl sieht uns sicher nicht mehr.
PS: In einer älteren ReTe Beurteilung zum Herzl schreibt Inschi: "...Es war sofort zu merken, dass der Grillmeister ein, zwei Bier über den Durst getrunken hat und ziemlich betrunken war...".
Sollte das eventuell auch bei unserem Besuch für Küche, Schank und Service zugetroffen haben ??
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13. Dezember 2015
SpeisenAmbienteService
Vor einige Tagen besuchten wir zum dritten Mal das Restaurant Tartuf - und waren immer voll zufrieden.
Bisher hatte wir nie ein Problem in der Zinckgasse in Lokal-Nähe einen Parkplatz zu finden ... MehrVor einige Tagen besuchten wir zum dritten Mal das Restaurant Tartuf - und waren immer voll zufrieden.
Bisher hatte wir nie ein Problem in der Zinckgasse in Lokal-Nähe einen Parkplatz zu finden - vielleicht hatten wir auch immer nur etwas Glück.
Aber Vorsicht: Man befindet sich hier noch im speziellen Kurzparkzonen-Bereich der Stadthalle. Parken ist hier kostenpflichtig in den Zeiten Mo.-Fr. 9:00-22:00 Uhr und auch Sa./So./Fei. 18:00-22:00 Uhr, Parkdauer max. 2 Stunden !!
Das Restaurant Tartuf wurde vor etwa 2 Jahren (Nov.2013) eröffnet und mit viel Liebe zum Detail völlig neu adaptiert. Die Einrichtung mit viel Naturstein und dunklem Holz ist rustikal, sehr rustikal, fast zu rustikal - aber doch irgendwie schön und mit viel Geschick gemacht. Die Toiletten sind ebenfalls nagelneu und blitzsauber.
Das Tartuf ist an sich ein Nichtraucherlokal, bietet den Rauchern aber einen besonderen Service: an einer Wand befindet sich vor einem riesigen Wandbild mit Leuchtturm und stürmischer See ein großer, mehrere Meter langer, angedeuteter Fischkutter. Der Gag: Die Kajütentür lässt sich öffnen und dahinter befindet sich ein kleines Raucherkammerl mit zwei Hochtischen (siehe Foto, sonst kann man sich das nicht vorstellen). Das gefällt sogar mir als Nichtraucher.
Wenn man das Lokal betritt, wird man von der jungen und wirklich herzlichen Chefin empfangen und zum Tisch geleitet, und dann auch den ganzen Abend bestens betreut.
Zum Prosecco Rose (3,60 €), den wir als Aperitif wählten, bekamen wir ein Brotkörberl, ein Fläschchen mit sehr fruchtigem Olivenöl und als Gruß aus der Küche dünn geraffelten Käse mit Feige.
Wir bestellten als gemeinsame Vorspeise eine Portion istrischen Prsut mit Birnenscheiben und Topfencreme (9,10 €). Freundlicherweise wurde uns die gemeinsame Vorspeise auf zwei Tellern serviert.
Als Hauptspeisen gab's Seeteufel Medaillons mit Bratkartoffel, Karotten, Erbsen-Trüffelcreme (17,20 €) und Tagliatelle mit (Mini-)Jakobsmuscheln und einem (sehr) kleinen Wolfsbarsch-Filet (14,70 €). Dazu einen Blattsalat (3,40 €).
Alle Speisen wurden in der Küche wunderschön angerichtet und waren auch sehr gut.
Für mich ist die Größe der Hauptspeisen in Ordnung. Die Portionen sind "überschaubar", dafür bleiben alle Preise bei Fisch und Fleisch unter 20,00 € (Ausnahme Beefsteak 24,90 €).
Einen kleinen Abzug gibt's von mir trotzdem, da für mein Empfinden die Speisen etwas mehr Würze und die Fische mehr Röst-Aromen vertragen hätten - hier musste ich mit der Salz-/Pfeffermühle und dem Olivenöl noch nachhelfen.
Bei den Weinen haben wir glasweise einige durchprobiert - alle waren von ausgezeichneter Qualität: einen Grasevina (= Welschriesling) vom Weingut Krauthaker in Kroatien (4,90 €), einen Pinot Sivi (= Grauburgunder) vom Weingut Poletti in Kroatien (5,20 €) und einen Refosk Rose vom Weingut Veralda in Istrien (4,10 €). Fast alle Flaschenweine (aus Kroatien und Österreich) sind auch glasweise erhältlich.
Wenn man ein Glas Wein bestellt, dann kommt die Chefin mit der Flasche zum Tisch, präsentiert zuerst die Flasche und das Weinetikett und schenkt dann bei Tisch den Wein ins Glas. Ich finde sehr schön, dass man als Gast zuerst die Weinflasche mit Bezeichnung, Jahrgang, Weingut, etc. präsentiert bekommt. Das wird leider nicht bei vielen Restaurants so gehandhabt.
Als Abschluss genehmigten wir uns noch einen Espresso - der Kräuterschnaps dazu kam vom Haus.
Wir waren bisher im Restaurant Tartuf immer sehr zufrieden und kommen sicher wieder.
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1. Dezember 2015
SpeisenAmbienteService
Zuletzt waren wir kurz nach der Eröffnung vor etwa 3 Jahren im El Gaucho in der Grazer Innenstadt. Wir waren damals sehr zufrieden - also stand bei unserem letzten Graz-Aufenthalt vor einige Wochen... MehrZuletzt waren wir kurz nach der Eröffnung vor etwa 3 Jahren im El Gaucho in der Grazer Innenstadt. Wir waren damals sehr zufrieden - also stand bei unserem letzten Graz-Aufenthalt vor einige Wochen einem neuerlichen Besuch nichts im Wege.
Mit viel Glück konnten wir für denselben Abend telefonisch noch einen 2-er Tisch reservieren. Auch unserem Wunsch nach einem "schönen, normalen" Tisch wurde entsprochen - die etwas unbequemen Hochtische mit Barhockern überlassen wir gerne der jüngeren Generation.
Wenn man ins Lokal kommt, betritt man zuerst die stylische EL1-Bar. Hier gibt es Getränke und Musik bis in den frühen Morgen. Erst danach kommt man ins eigentliche Restaurant. Im alten Tonnen-Gewölbe des Landhauses hatte man mit viel Geschick und viel Geschmack ein modernes Ambiente geschaffen: viel dunkles Holz, viel Glas und Leder, indirekte Beleuchtungen und ein riesiger offener Schau-Grill mitten im Lokal.
Die jungen Damen und Herren vom Service sind freundlich, flott und machen einen Super-Job. Ein junger Herr geleitet uns zum reservierten Tisch. Wenige Augenblicke später überreicht uns eine junge Dame die Speisekarten.
Zum bestellten und prompt gelieferten El Gaucho Aperitiv (4,50 €) studieren wir erst einmal die Speisekarte. Dazu gab's zur Einstimmung der Magennerven knuspriges Brot, Chorizo (spanische Wurst), Oliven, Brotaufstrich, etc. (Gedeck 3,50 € p.P.).
Eines war uns klar - die Hauptspeise muss ein Steak sein - vorzugsweise ein saftiges Ribeye mit dem typischen Fett-Augerl.
Unsere Entscheidung wurde wesentlich erleichtert, als uns ein Kellner mit einem Bauchladen mit Plexiglashaube bei Tisch alle Steak-Varianten im Rohzustand präsentierte und die Unterschiede erklärte: Filetsteak, Huftsteak, Rumpsteak, Ribeye, Porterhouse, T-Bone, etc. etc. Auf unseren Wunsch nach einem Ribeye-Steak empfahl er uns sofort ein spezielles Dry-Aged Ribeye vom spanischen Rubia Gallega Rind (Gallizisches Blondvieh), das langsamer aufgezogen und später geschlachtet wird und daher wesentlich mehr marmoriert und geschmacksintensiver ist.
Der Preis von 30,00 € für ein 300 Gramm Steak ist zwar stolz, war aber jeden Euro wert. Wir haben selten so ein herrlich zartes und schmackhaftes Steak gegessen, exakt "Medium" auf den Punkt gebraten - wirklich ein Traum !!
Als Beilagen und Saucen wählten wir Steak-Fries (3,00 €), einen BBQ Dip (2,00 €) und ein scharfes Chimichurri (2,00 €). Beim Wein nahmen wir einen speziell für das El Gaucho abgefüllten Rioja "El Patron" (1/8 l für 5,50 €).
Wir wurden von einer jungen Kellnerin sehr aufmerksam laufend betreut. Daher war es auch kein Problem, als uns mitten im Steak vertieft die BBQ Sauce und das Chimichurri ausgegangen sind. Umgehend wurde von ihr Nachschub geliefert.
An eine Nachspeise war jetzt nicht mehr zu denken. Aber ein starker Espresso wäre nicht schlecht.
In der Dessert-Karte fanden wir: "For Girls" Espresso & Coconut Rum und "For Boys" Espresso & Grappa. Da ich keine Lust auf Grappa hatte, bestellten wir beide Espressi "For Girls" (je 7,00 €) - das muss ja in Zeiten der Gleichberechtigung auch für Mannsbilder möglich sein.
Der Espresso war erwartungsgemäß stark und sehr gut - hingegen der Coconut Rum im bauchigen Rum-Glas war ein wahrer Hammer: 40% Alkohol, stark, aber trotzdem samtig, süß und süffig. Ein idealer Begleiter zum Espresso.
Auch dieser zweite Besuch im El Gaucho in Graz war für uns ein großartiges kulinarisches Erlebnis bei bester Betreuung durch die junge Service-Crew. Wir kommen sicher wieder.
PS: Wieder in Wien zurück, habe ich gleich nach Details zum Coconut Rum gegoogelt. Der genaue Name ist "Belmont Estate Golden Coconut Rum" und er ist aus St.Kitts and Nevis (ein Insel-Staat in der Karibik). Nachdem ich den Rum im normalen Handel nicht auffinden konnte, habe ich einige Flaschen über einen österreichischen Online-Shop gekauft. Eine habe ich schon geknackt ;-)
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26. Oktober 2015
SpeisenAmbienteService
Seit Jahren ist bei jedem Linz-Aufenthalt ein Besuch in unserer Lieblings-Trattoria Da Giuseppe fix eingeplant. Außer, wir haben vergessen, bereits einige Tage davor zu reservieren - der Giuseppe i... MehrSeit Jahren ist bei jedem Linz-Aufenthalt ein Besuch in unserer Lieblings-Trattoria Da Giuseppe fix eingeplant. Außer, wir haben vergessen, bereits einige Tage davor zu reservieren - der Giuseppe ist oft auf mehrere Tage im Voraus ausgebucht.
Durch eine unscheinbare Tür in der Linzer Herrenstraße, die man leicht übersehen kann, betritt man das Lokal. Zuerst kommt man in den Raucherbereich mit einer Schank und mehreren Hochtischen. Dahinter folgt der nicht allzugroße Nichtraucherbereich mit kleinen gedeckten Tischen. Hier befindet sich auch eine große Antipasti-Vitrine, bei der man sich vom Kellner seinen individuellen Vorspeise-Teller zusammenstellen lassen kann. Durch eine Schwingtüre neben der Vitrine kann man ab und zu einen Blick in die kleine Küche erhaschen, in der Chef Giuseppe Verdichizzi und seinen Helferleins ihre Kochlöffel schwingen.
Von einem jungen Kellner rasch zu unserem reservierten Tisch gebracht, beginnen wir den Abend mit einem Rose-Prosecco ( 4,90 € ) und einer Avocado Tomaten Creme, die uns als Gedeck ( 2,50 € ) mit verschiedenen Brotsorten serviert wurde.
Danach wählen wir aus der verführerischen Antipasti-Vitrine unsere Vorspeisen: Shrimps, Muscheln, Vitello Tonnato, gebratene Zucchini und Melanzani, eingelegte Pilze, etc. ( 10,20 € für zwei Personen ).
Bei den Hauptspeisen entschieden wir uns für Fisch.
Die beiden zur Hauptspeise gehörigen knackig-frischen Salate (Blattsalate, Paradeiser, etc.) wurden - wie oft in Italien üblich - bereits einige Zeit vor der Hauptspeise serviert.
Ich mag das !! Da hat man Zeit, den Salat - falls notwendig - noch mit Essig und Öl abzuschmecken und dann in Ruhe als zweite Vorspeise zu verzehren. Zur Hauptspeise brauche ich persönlich keinen Salat mehr.
Hauptspeise 1: Tonno alla siciliana ( 30,80 € ) war ein Thunfisch in Balsamico-Olivenöl-Kräuter-Marinade, mit Basilikum-Kartoffelpüree und gebratenem Gemüse. Das große Thunfisch-Steak war etwa 4-5 cm dick, nur rasch scharf angebraten, innen noch ein rosiger Kern - zart und butterweich - einfach herrlich - genauso wie es sich gehört. Die Beilagen dazu harmonierten großartig.
Leider wird Thunfisch häufig zu Tode gebraten und ist dann strohtrocken.
Hauptspeise 2: Seezunge gebraten mit Polenta und Pilzen (31,50 € ). Dazu wurde ein kleiner Anricht-Tisch mit Rädern im Gastraum herangekarrt und der Chef Giuseppe zelebrierte das Zerlegen und Anrichten des Fisches vor aller Augen. Nachdem der letzte Schliff erfolgt ist - die Beilagen dazu, ein paar Spritzer Olivenöl, ein Dreh aus der Salz- und Pfeffermühle - wird die Speise zum Tisch gebracht.
Es ist hier üblich, dass ganze Fische (Seezunge, Wolfsbarsch, Goldbrasse,...) und größere Fleischstücke (T-Bone, Bistecca Fiorentina) von Giuseppe vorher im Rohzustand am Tisch präsentiert und nachher als kleine Show im Gastraum angerichtet werden.
Die Seezunge war ebenfalls ausgezeichnet - auf den Punkt gebraten - außen knusprig - innen saftig.
Das passende Getränk dazu waren einige Achterln Pinot Grigio ( je 4,60 € ).
Die Speisen-Portionen waren überraschend groß, sodass die Nachspeise entfallen musste und durch einen kräftigen Espresso ( 2,40 € ) und dazu einen Grappa ( 3,80 € ) ersetzt wurde.
Zusammenfassend finde ich die Küche bei Giuseppe ganz hervorragend, obwohl die Preise schon sehr gehoben sind. Trotzdem bleibt für uns die Trattoria "Da Giuseppe" ein Fixpunkt bei jedem Linz-Besuch.
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Lokal bewertet.
11. Oktober 2015
SpeisenAmbienteService
Bei unserem letzten Linz-Aufenthalt mussten wir feststellen, dass es in der Linzer Innenstadt zwar jede Menge Italiener, Griechen, Chinesen, Inder, ... gibt, aber nur wenige gutbürgerliche, einheim... MehrBei unserem letzten Linz-Aufenthalt mussten wir feststellen, dass es in der Linzer Innenstadt zwar jede Menge Italiener, Griechen, Chinesen, Inder, ... gibt, aber nur wenige gutbürgerliche, einheimische Restaurants und Gasthäuser.
Umso mehr waren wir froh, dass wir für ein Abendessen den "Wirt am Graben" gefunden haben - und es hat sich als wahrer Glücksgriff erwiesen.
Als wir bei der Hausnummer 24 am Graben ankamen, waren wir zuerst etwas enttäuscht. Durch die Fenster war nur ein großer Raum zu sehen, moderne Küche aus Edelstahl, ein langer Hochtisch mit Barhockern, aber menschenleer. Das ist nicht das Wirtshaus, sondern die dazugehörige Küche am Graben: eine offene Küche, die man für Feiern, Kochevents, Kochkurse, etc. stundenweise mieten kann.
Den Wirt am Graben betritt man über die gemeinsame Eingangstür und über einen Gang. Das Lokal ist von der Straße nicht einsehbar. Das Wirtshaus ist ein Nichtraucherlokal und besteht aus einem langgezogenen Raum, mit einer Fensterfront zum dazugehörigen Gastgarten.
Der Gastraum strahlt eine legere Behaglichkeit aus: viel Holz, bequeme Sitznischen, kleine Fleckerlteppiche als Sitzunterlage. Der Gastgarten wird dominiert von einem uralten Kastanienbaum. Dem Herbst entsprechend prangt folgende Warnung am Baumstamm: "OBACHT - FLIEGENDE KASTANIEN".
Ein Motto auf der Speisekarte ist die Verwendung von regionalen Produkten vorwiegend aus biologischer Landwirtschaft. Sympathisch ist mir auch das "Slow Food" Logo.
Das durchwegs (sehr) junge Team schupft den Laden äußerst professionell. Die jungen Leute im Service sind schnell, freundlich und kompetent - einfach top.
Als Vorspeise bestellen wir und eine hausgemachte Markknochensuppe mit Lammleberknödel. Die Suppe war erwartungsgemäß kräftig, die Lammleberknödel sehr gut. Die beiden Leberknödelchen hätten lediglich etwas größer ausfallen können - ein Biss und ein Knöderl war weg.
Als Hauptspeisen hatten wir dreierlei Schwein (Backe, Bauch, Ohren) mit Batate (ähnlich Süßkartoffel), gebratenem Chicoree, Zwetschke ( 16,50 € ) und eine geschmorte Lammstelze mit Dinkel und Honigknoblauch (17,20 € ).
Gleich vorweg: beide Hauptspeisen waren ganz großartig und haben alle unsere Erwartungen erfüllt, wenn nicht übertroffen.
Bei der Wahl von dreierlei Schwein haben mich besonders die Schweineohren interessiert. Schweinebacken, butterweich geschmort, in einem dunklen, einreduzierten Safterl, habe ich schon öfter gegessen. Ebenso ist mir ein Schweinebauch ein Begriff.
Aber Schweineohren ?? Das Geheimnis war, dass die Schweineohren sehr weich gekocht, dann in lange etwa 1 cm breite Streifen geschnitten und anschließend mit Mehl, Ei und Brösel paniert und knusprig herausgebacken wurden. Nicht alltäglich - aber sehr gut.
Die geschmorte Lammstelze kam am Knochen, allerdings war das Fleisch so mürb und zart, dass man es ganz leicht mit der Gabel vom Knochen lösen konnte. Ein echter Hit war der Honigknoblauch als Beilage. Das war eine ganze Knoblauchknolle, einmal quer durchgeschnitten und auf der Schnittfläche mit Honig dunkel angeröstet. Danach wurde die Knolle im Saft der Lammstelze weichgedünstet. Für mich als Knoblauch-Fan war es eine wahre Freude, durch leichten Druck auf die Knolle die einzelnen Knoblauchzehen herauszuholen und zu verspeisen.
Die passenden Getränke zu diesen rustikalen Speisen waren einige Seiterln Freistädter Ratsherren-Bier ( je 3,00 € ) und danach ein Dambachler Zwetschken-Brand ( je 3,80 € ).
Als süßen Abschluss genehmigten wir uns noch einen gemeinsamen Blaubeer Buttermilch-Pfannkuchen mit Eis.
Für uns ist der Wirt am Graben bei zukünftigen Linz Besuchen ein unbedingter Fix-Termin.
Das Lokal ist sehr gut besucht, Reservierung ist daher unbedingt empfohlen.
hat ein
Lokal bewertet.
11. September 2015
SpeisenAmbienteService
Wir waren zuletzt vor etwa zwei Jahren im Schrammelbeisl, als es den in einer früheren ReTe Beurteilung beschriebenen "bisserl peinlichen Wirt" noch gab - wir waren damals auch nicht sehr angetan.... MehrWir waren zuletzt vor etwa zwei Jahren im Schrammelbeisl, als es den in einer früheren ReTe Beurteilung beschriebenen "bisserl peinlichen Wirt" noch gab - wir waren damals auch nicht sehr angetan.
Diese Woche gaben wir dem Schrammelbeisl - seit etwa einem Jahr mit neuem Team - eine zweite Chance. Und siehe da - wir waren diesmal recht zufrieden.
Das Lokal wurde vor Jahren völlig neu adaptiert und vermittelt eine moderne, aber angenehme Atmosphäre: Dunkles Holz, helle Sitzpolsterungen, sparsamer Einsatz von Deko-Elementen, top-moderne Toiletten. Einzig die Raumaufteilung scheint mir etwas verschachtelt.
Die Gasträume werden in der Mitte zweigeteilt durch die obligate hässliche Glaswand mit immer offenstehender Glastür als Raucher-/Nichtraucher-Trennung (die Trennwände gehören glücklicherweise bald der Vergangenheit an).
Der junge Herr vom Service ist rasch mit der Speisekarte zur Stelle. Von ihm werden wir dann auch den ganzen Abend sehr korrekt und aufmerksam betreut.
Wir bestellen als gemeinsame Vorspeise ein Beef Tatar vom Waldviertler Weideochsen ( 12,00 € ).
In einer Kuhle im gehackten Beef ist ein roher Eidotter, dazu eine kleine Schüssel mit rotem Zwiebel und Toastbrot mit Butter. Neu und geschmacklich sehr interessant waren für mich die in Backteig getunkten und frittierten, großen Kapernbeeren, die als Beilage ebenfalls dabei waren. Somit war das Beef Tatar schon mal ein voller Erfolg.
Als Hauptspeisen wählten wir das Filetsteak vom Waldviertler Weideochsen mit gebratenen Zucchinischeiben und hausgemachten Erdäpfelchips ( 28,00 € ) und den rosa gebratenen Hirschrücken mit Schupfnudeln und mit gebratenen Apfelspalten ( 17,00 € ). Dazu noch einen Blattsalat.
Sowohl das große, dicke Filetsteak vom Weideochsen, als auch die beiden Stücke vom Hirschrücken waren zart, qualitativ hervorragend und "medium" auf den Punkt gebraten.
Sucht-Potential hatten die hausgemachten Erdäpfelchips - warm, hauchdünn und extrem knusprig.
Nur die Angst vor der Körperwaage hat uns vor der Bestellung einer weiteren Schüssel Erdäpfelchips abgehalten.
Sehr gut harmonierten mit den Speisen einige Seiterln vom Schremser Bier ( Seiterl 3,10 € ).
Da die Hauptspeisen überraschend groß und ausgiebig waren, gab's danach nur mehr einen Espresso ( 2,10 € ) - und die Waldviertler Mohntorte musste graue Theorie bleiben.
Zum Abschluss wurde uns dann noch ein Schnapserl "vom Haus" angeboten. Zur Wahl standen Nuß, Marille und Kriacherl.
Zusammenfassend war es ein sehr gelungener Abend mit ausgezeichneter Küche in angenehmer Atmosphäre.
hat ein
Lokal bewertet.
30. August 2015
SpeisenAmbienteService
Kurzurlaub in Bad Radkersburg und wir haben Lust auf ein gutes Backhenderl.
Mit dem Auto nur wenige Fahrminuten von Bad Radkersburg entfernt findet man den Gasthof "Zum Lindenhof" - eine bekannt... MehrKurzurlaub in Bad Radkersburg und wir haben Lust auf ein gutes Backhenderl.
Mit dem Auto nur wenige Fahrminuten von Bad Radkersburg entfernt findet man den Gasthof "Zum Lindenhof" - eine bekannte Backhendl-Station.
Wir sind etwas überrascht, dass an einem Wochentag um etwa 17:30 Uhr fast alle Parkplätze vor dem Gasthof belegt sind - hier ist offensichtlich einiges los.
Beim Betreten des Lokals in einen eher kleinen, voll besetzten Schankraum müssen wir die Luft anhalten. Hier sind die Raucher zu Hause und es hängen die Rauchschwaden tief. Fast fluchtartig verlassen wir den Raucherraum. Durch einen Gang, vorbei an der Küche und den Toilettentüren gelangen wir in einen sehr großen, rauchfreien Wintergarten mit Rundum-Glasfronten. Obwohl auch der Wintergarten gut besucht ist, finden wir doch noch einen ordentlichen Tisch für uns.
Wenn ich das Ambiente im Wintergarten beschreiben müsste, dann passt am ehesten: hier gibt's absolut kein Ambiente. Obwohl die vielen Tische weiß eingedeckt sind, macht alles einen billigen zusammengewürfelten Eindruck. Einige kleine Tische stehen unmotiviert in der Raummitte und sind unbesetzt - wer sitzt schon gerne ungeschützt mitten in einem Raum.
Auf den inneren Fensterbänken steht jede Menge Kram herum, aber vor allem viele verschiedenste Töpfe mit Zimmerpflanzen - Orchideen, Kakteen, Sukkulenten, etc. Leider hat man bei einigen Pflanzen den Eindruck, sie wären eben aus dem Sperrmüll gerettet worden - vertrocknet, abgestorben. Es ist zwar ein rühmliches Hobby solche Schrott-Stauden wieder aufzupäppeln - aber bitte nicht im Speisesaal.
Hinter uns schlängelt sich ein kahler, armdicker, etwa 5 Meter langer Yucca-Stamm an der Wand entlang, um in einem Mini-Palmenwipfel mit einigen verdurstenden Blättern zu enden. Das große Pflanzgefäß aus Kunststoff ist scharfkantig zerbrochen, es fehlt ein Riesen-Trumm, dahinter schaut der vertrocknete Wurzelballen hervor.
Aus dem Wintergarten ließe sich einiges machen, aber scheinbar sind die Wirtsleute für diese Unzulänglichkeiten bereits betriebsblind - und das Geschäft läuft ja ohnehin super.
Rasch ist eine nette Kellnerin mit den Speisekarten zur Stelle, mit der obligaten Aufforderung "Zu trinken, bitte ??". Um etwas Zeit für unsere Bestellung zu gewinnen, bestellen wir von einem etwas pickigen Getränke-Flyer, der bereits am Tisch stand, vorweg einen Aperitif, und zwar Sekt-Birnhirsch ( € 3,80 ).
Wir hatten keine Ahnung, was "Birnhirsch" ist. Offensichtlich die Kellnerin auch nicht, da sie lange auf ihrem mobilen Bestell-Computer, herumsuchen musste, bis sie den Sekt-Birnhirsch eingeben konnte. Die Story geht aber noch weiter: Nachdem der Sekt-Birnhirsch sehr lange auf sich warten ließ, kam die Kellnerin doch noch mit dem Aperitif. Wir mussten schmunzeln, als sie sich entschuldigte, weil man in der Schank die Birnhirsch-Flasche nicht finden konnte und erst eine neue aus dem Keller holen musste.
Übrigens: Birnhirsch ist ein ist ein herb-fruchtiges, alkoholisches Getränk (16 % Vol) aus der Hirschbirne - gut geeignet zum Mischen für Aperitifs und Long Drinks.
Da wir bereits die üblichen Riesenportionen in dieser Region kennen, bestellten wir als gemeinsame Hauptspeise (mit einem zweiten Teller) ein halbes Backhenderl ( € 6,50 ) mit Pommes Frites ( € 1,80 ) und einem gemischten Salat ( € 2,80 ).
Das Backhendl kann man wahlweise mit oder ohne Haut bestellen. Obwohl es ohne Haut angeblich viel gesünder wäre, haben wir es - ohne schlechtes Gewissen - mit Haut bestellt, weil es uns dann viel besser schmeckt. Das soll jeder für sich entscheiden.
Das Backhenderl und die Beilagen waren einfach ein Traum, sodass wir das von mir bekrittelte fehlende Ambiente ganz vergessen haben. Extrem saftiges Hühnerfleisch, in einer dunklen, sehr knusprigen Panier. Dazu dünne, ebenfalls knusprige Pommes Frites. Obwohl wir keine typischen Pommes-Fans sind, waren wir von diesen Pommes so begeistert, dass wir uns noch eine zweite Portion nachbestellt haben - das hat's bei uns noch nie gegeben. Der gemischte Salat mit Kernöl ließ ebenfalls keine Wünsche offen.
Als Abschluss genehmigten wir uns ausnahmsweise noch eine Nachspeise. Auf Empfehlung der netten, freundlichen Kellnerin entschieden wir uns für eine (wiederum gemeinsame) Lindenhof Torte ( € 3,90 ): ein flaumiger Biskuit-Boden mit geriebenen Kürbiskernen und oben drauf eine dicke cremige Topfen-Obers Schicht. Und passend dazu zwei Kürbisliköre ( je € 2,50 ), die eigentlich wie Eierlikör mit geriebenen Kürbiskernen schmeckten.
Zusammenfassend kann man sagen, wenn man nicht zu sehr auf das Ambiente Wert legt, sondern ein wirklich großartiges Backhenderl essen will, dann ist man hier im Gasthof "Zum Lindenhof" richtig aufgehoben.
hat ein
Lokal bewertet.
27. August 2015
SpeisenAmbienteService
In einer kleinen Seitengasse in der Altstadt von Bad Radkersburg findet man den Metzgerwirt - Tür an Tür mit der dazugehörigen kleinen Metzgerei/Fleischerei.
Der Metzgerwirt ist ein klassisches, t... MehrIn einer kleinen Seitengasse in der Altstadt von Bad Radkersburg findet man den Metzgerwirt - Tür an Tür mit der dazugehörigen kleinen Metzgerei/Fleischerei.
Der Metzgerwirt ist ein klassisches, traditionelles Wirtshaus - das Sitzplatzangebot ist eher gering und etwas beengt.
Man betritt das Lokal in einen schmalen, schlauchförmigen Schankraum, links eine große Wirtshausschank, davon einige Hocker, dahinter ein großer Stammtisch. Rechts geht's in eine kleine, ländlich eingerichtete Gaststube, die im Sommen meist unbesetzt ist. Geradeaus geht's dann zum Innenhof.
Im Sommer spielt sich alles auf den 10 Tischen im kleinen Innenhof ab. Die Tische und Bänke sind sehr rustikal, alles ruht auf rohen, massiven Baumstämmen - da kann's für die Beine unter'm Tisch schon ein wenig eng werden. Überdacht ist der Innenhof mit dicht gewachsenen Weinreben.
Aufgrund der wenigen großen Tische ist das Zusammensetzen von verschiedenen Gästen hier üblich. Damit haben wir aber absolut kein Problem (Voraussetzung: Nichtraucher). So haben wir schon oft nette Gesprächspartner gefunden, aber auch skurrile Gesprächsthemen erlebt (so hat uns einmal ein älterer Herr begeistert über seine "Nach-Tod-Erlebnisse" erzählt, nachdem er nach mehreren Herzinfarkten wieder ins Leben zurückgeholt wurde).
Jeden Mittwoch ist beim Metzgerwirt ab 18:00 Uhr Schmankerlabend - mit Ripperln, Stelzen, Surbraten, etc. Reservierung ist unbedingt zu empfehlen.
Auch sonst ist die Speisekarte von deftiger, einheimischer Küche geprägt: Schweinshaxen-Suppe, Flecksuppe, Beuschel, Leber, Gulasch, Schweinsbraten, Schnitzel, Rindfleisch, ...
Die Weinkarte bietet eine umfangreiche Auswahl an Weinen, hauptsächlich aus der Region Süd-Ost-Steiermark, zu überaus günstigen Preisen - viele Bouteillen, aber auch viele Weine glasweise.
Bei früheren Besuchen beim Metzgerwirt hatten wir oft eine Vorspeise - eine der deftigen Suppen, das Tafelspitzsulz oder den herrlichen Vulcano-Schinken. Das Problem dabei war immer, dass alle Vorspeisen von der Menge her bereits eine vollwertige Hauptspeise darstellten und kein Hunger mehr überblieb.
Also heute keine Vorspeise, sondern nur als Hauptspeisen die gebratenen Ripperln ( € 8,50 ) und die Cevapcici ( € 7,50 ).
Von den gebratenen Ripperl, die mit einem Ofenkartoffel und der üblichen Deko (Pfefferoni, Zwiebel, Senf, Kren) serviert wurden, war ich etwas enttäuscht. Die Ripperln waren zu wenig mariniert und es fehlten daher Würze und Geschmack. Note "noch gut", aber ich hatte schon bessere Ripperln gegessen.
Sehr gut hingegen schmeckten die Cevapcici - fünf große, gut gewürzte, faschierte Würstchen, dazu ein Schüsserl mit Ajvar und ein Gupf Djuvec-Reis.
Wenn man in Bad Radkersburg vorbeikommt und deftige Küche mag, dann ist man beim Metzgerwirt sicher sehr gut aufgehoben.
hat ein
Lokal bewertet.
8. August 2015
SpeisenAmbienteService
Wir waren bisher dreimal im Restaurant Terra Rossa. Zweimal kurz nach der Eröffnung im Jahr 2014. Und da war unser Eindruck eher "durchwachsen". Nicht schlecht, aber es haperte noch bei einigen Din... MehrWir waren bisher dreimal im Restaurant Terra Rossa. Zweimal kurz nach der Eröffnung im Jahr 2014. Und da war unser Eindruck eher "durchwachsen". Nicht schlecht, aber es haperte noch bei einigen Dingen, wie z.B. bei der Küche und beim Service.
Vor einigen Tagen wagten wir einen dritten Versuch. Und was soll ich sagen: Das Terra Rossa hat sich richtig zu einem Spitzenlokal herausgemausert und erhält einen sehr guten Platz in der Liste unserer Lieblingslokale.
Wir haben schon öfter die Erfahrung gemacht, dass man ein neues Lokal einige Monate "abliegen lassen" muss, um zu erkennen, ob es sich in Richtung Top oder Flop entwickelt. Das Terra Rossa ist für uns als Liebhaber mediterraner Küche sicher Top.
Das wunderschöne Ambiente haben meine ReTe-Vor-Tester bereits ausführlich beschrieben. Mediterranes Flair, geschmackvoll modern, aber trotzdem gemütlich. Ein großer Kiesgarten, der von einem riesigen, uralten Ahornbaum überdacht wird - dem Stammumfang schätze ich auf 2-3 Meter. Zur (fast autofreien) Straße hin stehen sechs überdimensionale Pflanzkübel mit alten, knorrigen Olivenbäumen - jeder der Olivenbäume hat sicher mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel.
Wir haben den warmen Sommerabend bei Speis und Trank im Garten sehr genossen. Nach Einbruch der Dämmerung wurden große Glaszylinder mit dicken Kerzen auf die Tische verteilt - richtig romantisch.
Die Speisekarte wird neuerdings durch eine Wochenkarte erweitert und bietet eine verlockende Auswahl an Pasta, Fisch, Meeresfrüchten und Fleisch.
Während wir in der Speisekarte schmökerten, wurde bereits unser bestellter Aperitif serviert: ein Frizzante Rose vom Fuhrgassl-Huber ( je Glas 3,70 € ). Der Frizzante Rose war so herrlich kühl, prickelnd und süffig, dass wir noch eine zweite Aperitif-Runde bestellen mussten.
Mit dem Aperitif kamen auch automatisch eine Karaffe Leitungswasser und ein Brotkörberl mit verschiedenen Weißbrot-Sorten (mit Oliven, mit Rosmarin und mit Sesam), dazu zwei Schüsserln mit Aufstrich und grünen Oliven "vom Haus". Mit Brot ist man hier nicht geizig - sobald sich ein Brotkörberl dem Ende zuneigt, kommt unaufgefordert ein Neues. Wir haben drei Brot-Körberln verputzt - man sieht, das Brot hat gemundet. Dafür zahle ich gerne für das Couvert 1,50 € pro Person.
Die auf der Homepage beworbenen mediterranen Tapas konnten wir in der Speisekarte nicht finden. Auf Nachfrage brachte uns der Kellner einen eigenen kleinen Flyer, der nur auf einigen Hoch-Tischen aufgestellt war.
Als Vorspeisen wählten wir aus dem Tapas-Angebot die Tomaten-Mozzarella-Spießchen ( 5,40 € ) und ein Meeresfrüchte-Fritto-Misto ( 5,80 € ). Wir waren überrascht, dass die Tapas trotz überschaubarem Preis zwei vollwertige Vorspeisen waren. Zwei Spießchen mit Kirschtomaten, Mozzarella-Kugeln und Basilikum-Pesto. Und ein Teller mit frittierten Stücken aus Fisch, Shrimps, Tintenfisch und Muscheln, dazu ein Schälchen mit Knoblauch/Zitronen/Kräuter-Dip. Der Dip war für mein Empfinden zu wässrig, mit zu viel Zitrone und zu wenig Knoblauch.
Als Hauptspeise gab's ausgelöste Garnelen mit Piri-Piri, Tomaten, Knoblauch und Feta ( 16,80 € ) und eine ganze Goldbrasse mit Rosmarin Erdäpfeln und mediterranem Gemüse ( 20,50 € ). Beide Hauptspeisen waren sehr gut und haben voll entsprochen. Die Garnelen hatten durch die Piri-Piri eine angenehme Schärfe. Die Goldbrasse konnte man wahlweise im Ganzen oder bereits filetiert bestellen. Ich wählte die "Ganze" Variante, da ich meine Fische gerne selbst zerlege und auch mit Vorliebe die kleinen Fisch-Wangerln aus dem Kopf heraus-fiezle. Die Fische werden laut Speisekarte nur auf Wunsch mit Knoblauch zubereitet. Ich konnte meinen extra bestellten Knoblauch in der Speise trotzdem nicht entdecken - es gab in einem Schälchen wieder nur den von den Tapas bereits bekannten flüssig-säuerlichen Knoblauch/Zitronen/Kräuter-Dip. Reichlich und sehr gut waren die Rosmarin Erdäpfeln und das mitgebratene Gemüse (Zucchini, Melanzani, getrocknete Tomaten, etc.).
Aufgrund der hohen abendlichen Außentemperatur wollten wir - abgesehen vom Aperitif - bei den Getränken alkoholfrei bleiben. Wir waren sehr positiv überrascht, dass man hier auf der Getränkekarte außer den üblichen internationalen Sprudelgetränken drei Sorten hausgemachten Eistee (Grün, Kräuter, Minze) und auch einige Mischgetränke mit hausgemachten Säften findet. Wir hatten je eine 1/2-Liter Karaffe mit wirklich erfrischendem aufgespritzten Holunder-Zitronen-Melissen-Saft ( 1/2 Liter 4,20 € ).
Mit einem Espresso ( 2,30 € ) und dazu einen Grappa ( 4,80 € ) haben wir ein vorzügliches Abendessen abgeschlossen.
Sehr positiv habe ich auch den Service in Erinnerung - sehr freundlich, flott und aufmersam.
Das Terra Rossa wird uns in nächster Zeit sicher öfter sehen.
hat ein
Lokal bewertet.
26. Juli 2015
SpeisenAmbienteService
Was soll ich da noch viel schreiben ??
Die Vor-Tester in diesem ReTe-Forum haben eigentlich schon alles gesagt - und ich kann den positiven Beurteilungen nur zu 100% zustimmen.
Aber trotzdem no... MehrWas soll ich da noch viel schreiben ??
Die Vor-Tester in diesem ReTe-Forum haben eigentlich schon alles gesagt - und ich kann den positiven Beurteilungen nur zu 100% zustimmen.
Aber trotzdem noch einige eigene Eindrücke.
Der Wolfsberger ist ein gutes Beispiel für ein typisches Wirtshaus in der Ottakringer-Vorstadt - sozusagen im tiefsten 16. Hieb. Besonders erfreulich ist für mich, dass beim Wolfsberger nicht nur die traditionelle österreichische Küche gepflegt wird, sondern dass die Küche "abseits von Gulasch, Schnitzel und Co" (Zitat auf der Homepage) auch sehr ansprechende Ausflüge in die moderne, meist mediterrane Küche bietet.
Bei der Speisekarte, für mich insbesondere bei der wechselnden Wochenkarte, habe ich dann oft die Qual der Wahl.
Übrigens: die Speisekarte ist immer aktuell auf der Homepage abrufbar.
Ein weiterer großer Plus-Punkt beim Wolfsberger ist im Sommer der Garten.
Der Garten im Innenhof einiger alter Zinshäuser strahlt Ruhe aus - man sitzt angenehm unter großen, alten Bäumen. Die Tische sind nicht "zusammengepickt", sondern großzügig und locker angeordnet, sodass man sich platzmäßig wirklich wohlfühlt.
Bei unserem letzten Besuch war der Garten aufgrund der Sommerhitze voll ausgebucht - Reservierung ist sicher anzuraten.
Als Hauptspeisen bestellten wir - diesmal etwas abseits der österreichischen Küche - einen gemischten gegrillten Fischteller mit Basilikum-Pesto, Erdäpfel-Gemüsepuffer und Blattsalat ( um 15,70 € ) und ein Rib-Eye Steak vom Jungrind mit Eierschwammerl-Zucchini-Gröstl ( um 19,50 € ).
Der Fischteller kam mit dreierlei Fisch-Filets - jeweils auf der Hautseite knusprig angebraten. Ebenfalls schön knusprig die beiden Erdäpfel-Gemüse-Puffer - genauso wie ich es mag. Der Blattsalat war zwar mariniert, hatte aber für meinen Geschmack zu wenig Pep in der Marinade.
Das Rib-Eye Steak mit seinem typischen "Fett-Augerl" in der Mitte hatte eine schöne Größe und war durch und durch zart. Gut harmoniert hat das Eierschwammerl-Zucchini-Gröstl und das einreduzierte Brat-Safterl.
Es hätte an diesem Abend auch noch Spareribs ( um 13,40 € ) gegeben, die wir von einem früheren Besuch in bester Erinnerung hatten - eine Portion mit einem zweiten Teller ist hier für zwei Personen nichts Unübliches. Fast wären wir auch diesmal schwach geworden. Aber nein, vielleicht ein andermal.
Wir besuchen gerne und oft die Gastwirtschaft Wolfsberger - es stimmt hier einfach alles: Ambiente, Essen, Trinken, Service und auch das Publikum.
PS: Sollte man beim Wolfsberger einmal keinen Platz bekommen, so ist gleich ums Eck zwei Gassen weiter in der Wilhelminenstrasse ein anderes großartiges Vorstadt-Wirtshaus mit Gastgarten: "Gelbmann’s Gaststube".
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hat ein
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12. Februar 2012
SpeisenAmbienteService
Der "Gelbmann" (oder "Gelbmanns Gaststube", wie er offiziell heisst) hat sich über viele Jahre hinweg zu einem Fixstern der Gasthaus-Szene in der ottakringer Vorstadt entwickelt... MehrDer "Gelbmann" (oder "Gelbmanns Gaststube", wie er offiziell heisst) hat sich über viele Jahre hinweg zu einem Fixstern der Gasthaus-Szene in der ottakringer Vorstadt entwickelt.
Das Lokal selbst hat typischen Gasthaus-Flair im positiven Sinne. Die typischen "Trankler" sind hier kein Zielpublikum. Der Gelbmann setzt gezielt mit seiner guten und vielfältigen Küche auf Speise-Gäste quer durch alle Bevölkerungsschichten.
Nach längerer Zeit haben wir vorige Woche am Abend wieder einmal den Gelbmann aufgesucht. Rasch bekamen wir auf unseren reservierten Nichtraucher-Tisch das Brotkörberl mit wirklich knackig-frischem Gebäck (Weckerl, Salzstangerl, Laugenbrezerl, je 1,00€).
Nach einer Fischbeuschelsuppe (3,80€) als Vorspeise, wählten wir als Hauptspeisen eine geschmorte Lammstelze im Ganzen (14,40€), ein Rotbarschfilet in Rahm-Kapern-Sauce mit Kartoffeln (12,80€) und einen Blattsalat (3,00€). Als Getränk dazu gab's - ortstypisch - ein Ottakringer Zwickel (das Seiterl um stolze 3,00€). Es gibt auch eine schöne Auswahl von österreichischen Weiss- und Rot-Weinen, glasweise um etwa 3,80€ das Achterl.
Die Fischbeuschelsuppe in einer grossen Suppenschale serviert war neben den übliche Zutaten (Fischbeuschel, Wurzelwerk, etc.) ungewöhnlich tomatisiert, schmeckte uns aber trotzdem ausgezeichnet. Früher wurde bei uns zu Hause die Fischbeuschelsuppe mit einem kleinen Schuss Essig etwas gesäuert. Einen ähnlichen, aber geschmacklich feineren Effekt erreichte hier der Koch durch das leicht säuerliche Aroma der Tomaten.
Die geschmorte Lammstelze im Ganzen am Knochen und das würzige Safterl dazu waren geschmacklich sehr gut. Die Stelze selbst hätte aber noch etwas mehr Garzeit vertragen. Interessanterweise schien die Lammstelze weder in der Speisekarte, noch in der Tageskarte auf, sondern fand sich nur auf den Kreidetafeln vor dem Lokal. Also: vor dem Einkehren erst die Taferln vor dem Lokal studieren.
Ganz ausgezeichnet fanden wir auch das Rotbarschfilet: gedünstet, mit einer sämig-salzig-säuerlichen Rahm-Kapern-Sauce - hat mich unweigerlich an die typische Königsberger-Klopse-Sauce erinnert (Sorry, auch wenn's nicht österreichisch ist: ich oute mich hier auch als Liebhaber von Königsberger Klopsen).
Die Kellner beim Gelbmann sind echte Service-Profis. Freundlich, aufmerksam und schnell - auch wenn das Lokal bumm-voll ist und das Geschäft brummt.
Zusammenfassend: ein gemütlicher Abend mit einem sehr guten Abendessen - unbedingt empfehlenswert.
Hier noch zwei Tipps:
1. Telefonische Reservierung ist unbedingt anzuraten. Der Gelbmann ist sehr gut besucht.
2. Parkplätze sind hier Mangelware und Glückssache. Anreise mit Öffis ist aber einfach - von der 44er Haltestelle Wilhelminenstrasse/Römergasse sind's nur wenige Schritte zum Gelbmann.
hat ein
Lokal bewertet.
5. Februar 2012
SpeisenAmbienteService
Durch die ausführliche Bewertung von Gourmet28 neugierig geworden, wollten wir auch einmal den Meister Xiao in Währing aufsuchen. Gelockt hat uns vor allem die Tatsache, dass es sich nicht um einen... MehrDurch die ausführliche Bewertung von Gourmet28 neugierig geworden, wollten wir auch einmal den Meister Xiao in Währing aufsuchen. Gelockt hat uns vor allem die Tatsache, dass es sich nicht um einen der vielen 08/15 Chinesen in Wien handelt.
Der Meister Xiao ist nur wenige Schritte vom Gersthofer Platzl enfernt, also auch einfach mit Öffis zu erreichen.
Das Ambiente ist einfach und schlicht, nicht mit pseudo-chinesischem Schnick-Schnack überladen. Ich finde das Lokal aber ganz in Ordnung, keineswegs wie in einer Schul-Mensa (Sorry, Yangel). Beeindruckt hat mich die fast lebensgrosse lachende Buddha-Statue mit dickem, nacktem Bauch - genau gegenüber von unserem Tisch. Dem guten Mann hat man so eigenartige Füsse verpasst, dass man glaubt, es setzt ihn jeden Moment auf den Hintern. Sicherheitshalber haben wir ihm beim Weggehen den Bauch getätschelt - soll angeblich Glück bringen.
PS: Um eventuelle Einwände gleich vorwegzunehmen. Laut Internet-Recherche ist's angeblich gar kein Buddha, sondern ein fröhlicher Mönch/Heiliger/Gottheit, der Reichtum, Zufriedenheit und Kinderliebe symbolisiert. Gefällt mir auch - aber soll sich doch jeder seine eigene Story dazu machen.
Die Bedienung durch eine grosse, schlanke Dame mit perfektem Deutsch war sehr freundlich - aber keineswegs flott. Auch zwischen den Speisen muss man relativ lange Pausen einplanen. Das war für uns als Slow-Food Anhänger aber auch kein wirkliches Problem.
Als Vorspeise bestellten wir das geschnetzelte Hühnerfleisch mit einer Sauce der tausend Geschmacksrichtungen (4,50 €) und eine Suppe mit Hühnerfleisch (4,80 €). Die 1000 Geschmäcker sind gewöhnungsbedürftig, aber wenn man Schärfe und Würze mag, erlebt man eine echte Geschmacks-Explosion.
Obwohl wir normalerweise ziemlich scharf essen, haben sich bereits bei den Vorspeisen einige vorwitzige Tränen in den Augenwinkeln angemeldet. Also Vorsicht für empfindliche Gemüter und genug Taschentücher einstecken.
Als Hauptspeisen wählten wir Hui Guo Rou - ein sogenannter doppelt gebratener Schweinebauch (9,60 €) und eine über Teeblättern geräucherte Ente (17,80 €). Als Beilage dazu gab's circa 1 cm dicke Scheiben aus flaumigem Germteig, die mich unzweifelhaft an Böhmische Knödel erinnert haben. Laut Anleitung der Kellnerin legt man auf die Teigscheiben etwas Jungzwiebel, darauf die Pflaumensosse und einige Fleischstückchen, alles zusammenklappen, und mit Genuss verspeisen.
Die Speisen waren allesamt eine Wucht, würzig - scharf - exotisch.
In einem Punkt muss ich Gourmet28 auch noch zustimmen. Die Speisen sind sehr fett zubereitet und üppig. Also einen ordentlichen Verdauungsschnaps einplanen.
Der Abend beim Meister Xiao war für uns ein voller Erfolg und das Restaurant ist unbedingt weiterzuempfehlen.
hat ein
Lokal bewertet.
18. Dezember 2011
SpeisenAmbienteService
Normalerweise bin ich kein Freund der Beurteilungen von Restaurants in Möbelhäusern. Hier muss ich aber fairerweise eine Ausnahme machen.
Wir sind gerade dabei unsere neue Wohnung von Null weg n... MehrNormalerweise bin ich kein Freund der Beurteilungen von Restaurants in Möbelhäusern. Hier muss ich aber fairerweise eine Ausnahme machen.
Wir sind gerade dabei unsere neue Wohnung von Null weg neu einzurichten. Naturgemäss verbringt man dann über mehrere Wochen hinweg viele, viele Stunden in den verschiedenen Möbelhäusern. Das Planen-Gustieren-Suchen-Kaufen macht hungrig und man fällt dann oft der Einfachheit halber ins Restaurant des gerade besuchten Möbel-Ladens.
Verhungern muss man in keinem der Möbelhaus-Restaurants. Die Qualität der Speisen ist aber oft im Vergleich zu den mit bunten Bildern und klingenden Namen angepriesenen Lockangeboten eher zweifelhaft. Hauptsache billig - Geiz ist geil !!
Eine positive Ausnahme ist für mich der KIKA in Vösendorf.
Dort gibt es ein sehr schönes Mittagsbuffet mit täglich wechselnden Speisen, meist zwei Suppen, drei verschiedene Speisen mit Fleisch, Fisch und/oder fleischlos und mehrere dazupassende Beilagen, weiters eine Nachspeise.
Es wird hauptsächlich einheimische Küche und Hausmannskost geboten (Gulasch, Fleischlaberln, Schweinsbraten, Schnitzel, gebackener Fisch, etc.), oft aber auch spezielle, durchaus schmackhafte Speisen (Rahmherz, Schwammerlgulasch, Spareribs, Kohlfleisch, ...). Die Beilagen sind passend zu den jeweiligen Hauptgerichten: Knödel, Teigwaren, Püree, Gemüse, Kraut, Salat, usw. Als eine der Nachspeisen habe ich eine sehr gute warme Topfenpalatschinke mit Vanillesosse in Erinnerung.
Ein normales Menü (eine Suppe, eine Hauptspeise mit Beilage und eine Nachspeise) mit freier Wahl vom Buffet kostet 5,90 Euro. Für Hungrige gibt es auch die All-You-Can-Eat Variante um 7,30 Euro pro Person.
Die Qualität und die Vielfalt der Speisen kann sich durchaus mit einem gutbürgerlichen Gasthaus messen.
hat ein
Lokal bewertet.
11. Dezember 2011
SpeisenAmbienteService
Das griechische Restaurant Achillion in der renovierten Kornhäusel-Villa in Wien-Otakring wurde im April 2011 neu eröffnet.
Wir lieben die griechische Küche, das Lokal hat sehr gute Beurteilungen ... MehrDas griechische Restaurant Achillion in der renovierten Kornhäusel-Villa in Wien-Otakring wurde im April 2011 neu eröffnet.
Wir lieben die griechische Küche, das Lokal hat sehr gute Beurteilungen - also nichts wie hin.
Nach unserem ersten Besuch in der letzten Woche waren wir wirklich hochzufrieden.
Wer die Atmosphäre einer griechische Taverne erwartet (alles blau/weiss gestrichen, kleine wackelige Holz-Tische und -Stühle, Amphoren und griechische Götter-Statuen), der ist hier fehl am Platz.
Das Achillion ist vom Ambiente her ein modern, aber sehr geschmackvoll eingerichtetes griechische Restaurant - und trotzdem auch sehr gemütlich.
Kurz nachdem wir uns hingesetzt haben, brachte uns ein junger Kellner die Speisekarten und je einen Ouzo zur Begrüssung.
Bei anderen Griechen nehmen wir gerne den Retsina-Wein in 0,5 Liter Flaschen: entweder den Malamatina (mit dem Männchen mit Schlüssel im Bauch auf dem Etikett) oder den Kechribari (in den hübschen bauchigen Flaschen). In der Getränkekarte gab es zwar offenen Retsina-Wein, leider aber keine 0,5 Liter Flaschen.
Kein Problem für unseren Kellner - er hat für uns eine 0,5 l Flasche Malamatina. Den habe ich dann unvorsichtigerweise bestellt, ohne nach dem Preis zu Fragen. Doch meine Skepsis war unbegründet, es wurde uns einfach der Preis für zwei Viertel offenen Retsina (2 x 3,60€) verrechnet. Finde ich sehr positiv !!
Als Hauptspeise entschieden wir uns für die Rhodosplatte für zwei Personen (28,00€), bestehend aus zwei griechischen Bauernsalaten, einer schönen Portion Tzatziki, Tomatenreis und einer riesigen Fleischplatte mit zwei grossen Suflaki (Fleisch-Spiesse), zwei Suzuki ("Fleischlaberln"), zwei Lammkoteletts und jeder Menge Giros.
(... um eventuellen Kritikern zuvorzukommen: ich weiss, dass man die obigen Speisen auf griechisch anders schreibt und dass es viele andere Eindeutschungen dafür gibt - ich habe einach die Schreibweise aus der Achillion Speisekarte übernommen).
Die Rhosdosplatte war eine sehr gute Wahl. Der Bauernsalat mit Tomaten, Gurken, Zwiebel, Oliven und Feta war wirklich kackig-frisch (leider beim Servieren noch etwas zu kalt). Der Tzatziki war so wie er sein soll. Weiters habe ich selten so saftig-zarte Fleischspiesse gegessen (oft sind sie leider trocken-zäh), ebenso saftig-gschmackige Lammkottelets und würzig-saftige griechische "Fleischlaberln".
Einzige Kritik - falls man das als Kritik gelten lassen kann: Es war viiiiiiiel zu viel.
Mit der Rechnung, die für ein griechisches Lokal eher günstig ausgefallen ist, bekamen wir "vom Haus" noch einen Kiwi-Cocktail im Sektglas serviert.
Das Achillion ist eine unbedingte Empfehlung für alle, die gerne in modernem Ambiente sehe gutr griechische Küche geniessen möchten.
hat ein
Lokal bewertet.
23. September 2011
SpeisenAmbienteService
Als meine Gattin und ich gestern Abend zu unserem ersten Restauranttester Betriebsausflug ins Thai Kitchen fuhren, fühlten wir uns wie vor einem Blind Date. Wie sehen die ReTe Kollegen, die man bis... MehrAls meine Gattin und ich gestern Abend zu unserem ersten Restauranttester Betriebsausflug ins Thai Kitchen fuhren, fühlten wir uns wie vor einem Blind Date. Wie sehen die ReTe Kollegen, die man bisher aus Berichten und Kommentaren nur als Nickname kennt, in Natura aus ??
Gleich beim Betreten des Lokals bemerkten wir an einem Tisch eine grössere Gruppe - ... das mussten sie sein.
Zuerst erkannte ich Rinaldo2000at mit seiner Gattin, da er sich bereits vor einiger Zeit mit einem Foto zu einer Restaurant-Beurteilung "geoutet" hatte. Ich möchte hier nicht zuviel von der Anonymität der Nicknamen lüften, aber bei Hibiskus8 und Evba habe ich unterbewusst immer an ReTe Tester weiblichen Geschlechts gedacht - und ich hatte recht. Hingegen ist "der Eho" in Wirklichkeit eine "die Eho", die mit Ihrem Gatten gekommen ist. Unser geschätzter und umtriebiger ReTe Tester Schlitzaugeseiwachsam mit Partnerin war dann - Nomen est omen - sogar für mich leicht zu erkennen. Nur den immer korrekten Walt hab ich mir ganz anders vorgestellt - es war nicht der angeblich strenge Herr Oberlehrer (seine Eigendefinition), sondern ein netter und gemütlicher Ur-Wiener.
Aber nun zum eigentlichen Grund des Betriebsausflugs - zum Essen und Trinken.
Nach einem Aperitiv (trockener Martini mit Olive und Campari Orange) hatte ich als Vorspeise vier Sate Spießchen mit Hühnerfleisch, dazu eine wunderbar süßlich-würzige Erdnuss-Kokos-Sauce. Meine Gattin war mit den Shrimps auf knusprigen Nudeln auch mehr als zufrieden. Danach bestellten wir als Hauptspeise Hühnerfleisch mit Gemüse in Curry-Kokos-Sauce in mittlerer Schärfe. Die Harmonie süß-würzig-scharf hat zu 100% gepasst. Als zweite Hauptspeise hatten wir eine knusprige Ente mit frittierten Basilikumblättern. Die Ente war ganz ausgezeichnet, zart und saftig, aber leider nicht knusprig. Außerdem fehlte mir bei der Ente völlig die versprochene Schärfe - die Speise war in der Karte immerhin mit einer Chili-Schote als "Achtung scharf" gekennzeichnet.
Als Nachspeise hat uns Rinaldo dankenswerterweise mit kleinen Kalorien-Bomben in Form von Original-Sacher-Würfeln verwöhnt.
Dazu gab's noch einen von Schlitzaugeseiwachsam mitgebrachten koreanischen First Flush Grüntee aus der Boseong Region, der sich neben dem zart-duftigen Aroma angeblich auch durch positive Wirkung auf Augen und Herz auszeichnet.
Alles in allem waren wir mit unseren Speisen trotz kleiner "Un-Schärfen" sehr zufrieden. Und auch unsere Rechnung für zwei Personen von 60 Euro für Aperitiv, Getränke, Vorspeisen und Hauptspeisen inkl. Trinkgeld fand ich eher günstig.
Natürlich ist an diesem Abend auch viel gescherzt, gelacht und kulinarisch gefachsimpelt worden, wie z.B.
... daß Rinaldo unter anderem über umfassende Fisch-Kenntnisse verfügt, und ich als Fischliebhaber an diesem Abend viel zu wenig Gelegenheit hatte, mit ihm drüber zu plaudern.
... daß Evba einmal ganz wackelige Beine hatte, nachdem sie bei einem Krabben-Dinner in Japan in traditioneller Weise die letzten Fleischstückerln immer mit Reisschnaps aus den Krabbenschalen herausgelöst und herausgeschlürft hat.
... daß man angeblich in asiatischen Ländern die Tränenflüssigkeit von Thunfischen mit Schnaps vermischt trinkt, um eine gewisse anregende Wirkung "da unten" bei Männern zu erwirken.
... daß in der ur-wienerischen Brust von Walt ein zweites Herz für italienische Küche und Kultur schlägt.
... daß uns Schlitzaugeseiwachsam ein perfekt rollendes "RRRRRRRR" demonstriert hat, obwohl ich mir fast ein "LLLLLLLL" erwartet hätte.
... usw. usw.
Schön war's - bis zu nächsten Mal.
hat ein
Lokal bewertet.
26. Juni 2011
SpeisenAmbienteService
Zuletzt waren wir vor nicht ganz zwei Jahren im Fischrestaurant Rieger unter dem Schloss Trautenfels - siehe dazu meine frühere RT-Bewertung vom September 2009. Zu meiner alten Bewertung und zur ak... MehrZuletzt waren wir vor nicht ganz zwei Jahren im Fischrestaurant Rieger unter dem Schloss Trautenfels - siehe dazu meine frühere RT-Bewertung vom September 2009. Zu meiner alten Bewertung und zur aktuellen, informativen Beurteilung von Labrouche wäre eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen.
Trotzdem hier noch einige zusätzliche Kommentare zu unserem Besuch vor wenigen Tagen:
Diesmal bekamen wir einen Tisch im Freien, hinter der Holzhütte direkt am Fischteich. Als Vorspeisen wählten wir ein wunderbar zartes, saftiges Filet von der Räucherforelle mit Oberskren (€ 6,00) und eine Ennstaler Fischsuppe (€ 4,20), d.h. eine klare, kräftige Fischsuppe mit Fischstücken und Wurzelgemüse als Einlage.
Noch bei den letzten Bissen der Vorspeise verdunkelte sich der Himmel und es setzte ein gewaltiger Regenguss ein. Glücklicherweise hat man uns bei der Tischreservierung aufgrund der unsicheren Witterung sowohl einen Tisch im Freien, als auch einen im Lokal reserviert. So konnten wir problemlos auf den schönen Tisch in der Kamin-Nische wechseln, obwohl im Lokal der Platz schon sehr eng wurde.
Was haben wir daraus gelernt: Obwohl es nur ein kleines Fischlokal in einer Holzhütte ist, sollte man unbedingt reservieren. Das Lokal ist oft gerammelt voll.
Unsere Hauptspeisen: Das Wallerfilet Diavolo (€ 12,20) bestand aus zwei (eher kleinen) Wels-Filets in einer leicht scharfen, aber sehr schmackhaften Sauce, dazu Kartoffeln. Weiters hatten wir einen knusprig gebackenen Karpfen (€ 9,70), ebenfalls mit Kartoffeln und einen Blattsalat (€ 2,70).
Dazu passte natürlich am besten ein Bier. Leider war der Zirbenschnaps als Verdauungsschnapserl schon aus - so wählten wir eine Marille und eine Birne (je € 1,90).
Das Fischrestaurant Rieger/Trautenfels ist ein Muss für alle Liebhaber von heimischen Fischen (Forelle, Saibling, Karpfen, Wels, Zander), die es irgendwie in diese Gegend verschlägt.
Das Service durch die beiden Damen ist sehr aufmerksam und herzlich - es bleibt kein Wunsch offen.
Für uns als Fisch-Liebhaber war der Abend in der Fischhütte wieder einmal ein wunderbares Erlebnis bei einem ganz hervorragenden Essen.
Einen kritische Frage muss ich aber schon noch stellen, obwohl es sich nicht auf unseren schönen Abend und auf das gute Essen auswirkt:
Was haben Calamari Fritti, Bouillabaisse, Shrimps-Cocktail, Pangasius, etc. auf der Speisekarte einer Fischhütte an einem Fischteich im steirischen Salzkammergut zu suchen ??
hat ein
Lokal bewertet.
26. Juni 2011
SpeisenAmbienteService
Bad Mitterndorf - Feiertag Fronleichnam - Abend - Strömender Regen - Hunger:
Leider keine gute Ausgangssituation für einen Ü/F-Gast (d.h. Hotel mit Übernachtung und nur Frühstück). Die meisten Gä... MehrBad Mitterndorf - Feiertag Fronleichnam - Abend - Strömender Regen - Hunger:
Leider keine gute Ausgangssituation für einen Ü/F-Gast (d.h. Hotel mit Übernachtung und nur Frühstück). Die meisten Gäste im Ort haben Halbpension und normale Laufkundschaft ist für die Hotelrestaurants offensichtlich eher die Ausnahme. Und die normalen Wirtshäuser im Ort sind auch hier schon fast ausgestorben.
Im Restaurant des Hotel Post finden wir Platz. Was heisst Platz finden ?? In der grossen rustikalen Gaststube ist ausser uns nur ein zweiter Tisch besetzt - etwas später gesellt sich ein weiteres Pärchen dazu.
Das Angebot in der Speisekarte wird oft als "internationale Speisenauswahl" bezeichnet. Respektlos - wie ich bin - nenne ich es gerne: "aus jedem Dorf ein Hund". Ein bisschen italienisch (Tagliolini mit Garnelen), ein bisschen asiatisch (Asia Wok und Thai-Curry mit Garnelen) und glücklicherweise auch einiges aus Österreich.
Die Eierschwammerln als Tagesspezialität, die auf einer Tafel vor dem Lokal und auch auf der Tageskarte noch immer angepriesen werden, sind leider schon aus. Wir wählen daher einen steirischen Kalbstafelspitz (€ 11,90), ein Postpfandl mit Hühnerbruststreifen (€ 8,20) und einen Blattsalat (€ 4,20).
Von den Speisen waren wir dann aber doch positiv überrascht. Der beiden Scheiben vom Tafelspitz waren zart und saftig, dazupassend eine grosse Portion Semmelkren, leicht blanchiertes, knackiges Gemüse und knusprige Bratkartoffel. Das Postpfandl mit Huhn, Gemüse und Spätzle hat ebenfalls geschmeckt. Die Marinade vom Blattsalat war eher säuerlich-wässrig und geschmacklos.
Als Nachspeise gönnten wir uns gemeinsam noch drei Marmelade-Palatschinken (€ 4,80). Ganz simple Palatschinken - ohne Schoko-Sosse, ohne Vanille-Eis, ohne Früchte-Deko, ohne jeden Schnick-Schnack. Einfach nur Palatschinken mit Marillenmarmelade und ein Hauch Staubzucker drüber - einfach herrlich, genauso habe ich Mutters Palatschinken aus meiner Kindheit in Erinnerung.
Nach einem Radler gegen den Durst freuten wir uns schon auf einige Glaserln steirischen Wein. Das Angebot und die Qualität der offenen Weine ist verbesserungswürdig, ein Achterl sehr mittelmässiger, angeblich steirischer Welschriesling um 1,80 €. Daher blieb es auch nur bei dem einen Achterl. In Sachen Weinkultur könnte man hier von der Südsteiermark noch einiges dazulernen.
Das Service durch drei Herren (einer war, glaube ich, der Chef des Hauses) war sehr flott und korrekt, aber fast zu viel, für die wenigen Gäste.
Trotz aller anfänglicher Skepsis und einiger Schwächen (Welschriesling) hat sich das Abendessen im Hotel Post als passabel herausgestellt. Für ein höherwertiges kulinarisches Angebot fehlt aber offensichtlich das entsprechende Publikum.
Wir waren vor wenigen Tagen, seit fast einem Jahr wieder dort, Giovanni kocht wieder selbst, der Kroatische Koch samt Frau sind Geschichte, Martina, Giovannis Frau, ist wieder im Service UND es war schlicht großartig, herzlich und super nett!
Nein anita geraucht wird im Dal Toscano schon länger nicht mehr....
@Stammersdorfer: Ich gebe Dir sicher recht, dass das Dal Toscano in der gehobenen Preisklasse angesiedelt ist und eher einem "Ristorante" entsprechen. Ich habe in meiner Beurteilung die Bezeichnung "Trattoria" verwendet, weil sich das Lokal selbst im Impressum seiner Homepage "Trattoria Dal Toscano" bezeichnet. Wir sind auch fast jedes Monat einmal hier und waren bisher mit Küche und Service immer - mit ganz wenigen Ausnahmen - sehr zufrieden. Und der 30% Delinski-Rabatt macht den Preis auch wieder überschaubarer. Übrigens eine kleine Korrektur: Das Dal Toscano ist nicht erst seit kurzem bei Delinski. Wir waren erstmals bereits im November 2014 mit Delinski im Dal Toscano.