In der Umgebung
Fr, 29. März 2024

Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris

(1)
Lenaugasse 1, 1080 Wien
Küche: Wiener Küche, Österreichische Küche
Lokaltyp: Gasthaus
Bewertung schreibenFotos hochladenEvent eintragen

Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris

Speisen
Ambiente
Service
Info: Du kannst deine Bewertungen jederzeit bearbeiten oder löschen.

Gesamtwertung

33
1 Bewertung fürBlauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris
Speisen
40
Ambiente
30
Service
30

Bewertungen

WrKFan
Experte
am 31. März 2023
SpeisenAmbienteService
Gastwirtschaft Franz Blauensteiner zur Stadt Paris So der vollständige Name, den man vor Ort über dem Lokaleingang groß geschrieben lesen kann. Woher er kommt entzieht meiner Kenntnis, aber nach mehreren Besuchen über die letzten Jahre komme ich zur Erkenntnis, ja es handelt sich wohl um eines...Mehr anzeigenGastwirtschaft Franz Blauensteiner zur Stadt Paris

So der vollständige Name, den man vor Ort über dem Lokaleingang groß geschrieben lesen kann. Woher er kommt entzieht meiner Kenntnis, aber nach mehreren Besuchen über die letzten Jahre komme ich zur Erkenntnis, ja es handelt sich wohl um eines der urigsten Beisl, die unsere Weana-Stadt hervorgebracht hatte und Gott sei’s gedankt nicht, wie unser Admin kurz angenommen hatte, verstorben sei, nein, es lebt und webt seit eh und je.

Man meint die Zeit ist stehengeblieben. Dabei wollte ich bei meinem ersten Besuchsantritt schon wieder Kehrt machen, da spontan in mir der Gedanke: „Jo heast, wos is‘n des fira Bums‘n!“ hochkam, aber ich folgte nicht dem ersten Eindruck.

Zugegeben gefällt mir der erste Gastraum bis heute noch nicht, aber im zweiten schaut die Sache schon anders aus. Schlicht, hell, wirkt auf den ersten Blick wegen der hohen Räume kahl, aber rundum wunderschön getäfelt, wie es erst wirkt, wenn es auch in die Jahre gekommen ist, Fischgräten-Parkett, uralte Tische mit beigefarbenen Resopal-Platten, aber ja, so ist Beisl anno dazumal.

Persönlich merke ich an, dass ich gar nicht so der Verfechter eines ultra-urigen und uralten abgenutzten Interieurs bin, auf das andere wieder abfahren, aber für diese Art Beisl passt das und ich bin entsprechend dazu anpassungsfähig. Ich habe aber andere Messlatten für mein sog. Top-Ambiente.

Davor ein bescheidener Schanigarten, was für mich z.B. zählt, halbwegs abgeschirmt von der Josefstädterstraße. Gleich vis-a-vis das Café Eiles, eine nicht weniger urige alte Institution. Leider fiel der einzige Baum vor dem Lokal irgendwann einem Kahlschlag zum Opfer und musste modernen Schaltstellen für die Elektroversorgung weichen.

Und was ist hier mit den Grünen? Amoi brauchast das, san’s weg mitsamt dem Bam, aber das sei eine andere G‘schicht. 😉

Zum Glück liegt der Schanigarten ostseitig, sodass man schon ab Mittag gut sonnengeschützt sitzen kann. Über dem Lokaleingang thront seit eh und das Geweih des „Hubertus-Bräu“ Schildes und zeigt an, welcher Biersorte man hier die Treue hält. Ich mag sie jedenfalls, sie ist aber recht rar in unseren Breitengraden.


Der Service

Betrieben wird das Lokal von einer recht kleinen Mannschaft, der Chef, Herr Lentsch, amtiert in der Küche, was damit auch für recht gute Konstanz bürgt, eine weitere Kraft unterstützt ihn. In den Stuben schupfen zwei g’standene Männer den Service, die sich tageweise abwechseln, d.h. es ist meist jeweils nur einer am Werk.

Dieser kam beim letzten Mal gehörig ins Schwitzen, denn das Lokal ist durchaus gut besucht. Zu den Prime-Times sollte man jedenfalls reservieren, aber aufgrund der durchgehenden Küche und ohne Ruhetag kann man auch zu den weniger frequentierten Zeiten überfallsartig spontan einkehren, was ich auch praktiziere.

Man merkt dann auch deutlich, dass der Service wesentlich entspannter agiert, und es auch Zeit für das kleine Gespräch sidestep gibt, wenn nicht auf Druck gleich 5 Mal Menü gleichzeitig serviert werden müssen.

Mein letzter Besuch war mittags und man hat trotz Stress gelernt zu hören, sprich man wird nicht überhört. Nicht selten sah mich der gute Mann nicht einmal an, wenn ich etwas benötigte, aber er brachte im nächsten Gang quasi wie ungefragt z.B. meinen gewünschten Roten mit der Bemerkung: „A Achterl vom Markowitsch woar do, stimmt‘s?! Ja stimmt, das imponiert auf seine Weise.


Grießnockerlsuppe

Es gibt neben einigen Repräsentanten der hausmännischen Wr. Küche, die durchwegs sehr gut als auch preiswert sind, einige Dinge, die ich für den Blauensteiner besonders halte und eine gewisse Einzigartigkeit bilden, was ich aufgrund dessen auch schätze.

Das beginnt mit der recht passablen Rindsuppe die sichtlich auf Suppenpulver verzichtet, was man angesichts eines Preises von lediglich 3,60€ nicht erwarten würde. Jedenfalls zeigen sich weder Ablagerungsspuren noch empfinde ich Geschmackshinweise. Sie ist mild, aber sehr natürlich.

Die Besonderheit bildet, dass sie zwar nur mit einer Einlage angeboten wird, dafür aber mit einem hausgemachten Grießnockerl, das mit seiner schönen Butternote den Gaumen herrlich betört und sich so von den üblichen abhebt.

Bissfeste Karotten und ein wenig wie z.B. Porre ergänzen und runden den Suppengenuss ab. Seit ich hierhergehe besticht das mit Konstanz und Note Sehr gut, ist also wie eine Bank. So fängt Wirtshaus schon immer gut an.


Mein Referenz-Gulasch

Ein weiteres Highlight ist das Gulasch. Neben Hausmair zählt Blauensteiner zu meinen beiden Top-Adressen in Wien für das von mir allseits geschätzte Gulasch als ein heimisches Gustostückerl. Privat hätte ich das noch nie so hinbekommen wie ich es hier in ebenso bestechend gleichleibender Qualität bekomme

Ich habe schon mehrmals nach der Rezeptur gefragt, erhalte aber stets nur schnippische Antworten, ja der Wr. Schmäh halt, ich mag den ja, erreiche damit bloß nichts. Man hütet dies offensichtlich als Küchengeheimnis. Solche Schlingel, aber jedenfalls erzielt man damit den positiven Effekt, dass ich immer wieder gerne auf eine kleine Portion auch zwischendurch einkehre. Warat also fürs G‘schäft. 😉

Wadschunken tadellos, was für 1er-Adressen obligatorisch ist, aber dieses Gericht lebt für mich vom urtypischen Saft. Der ist ausgesprochen dunkel, hat eine besonders intensive Note, perfekt sämig, keine Zwiebelfäden mehr in Resten sichtbar und recht pikant bis leicht scharf. Schärfe ist klarerweise relativ, anderen wäre es zu viel.

Ich vertrüge durchaus auch eine weit härtere Gangart, aber es passt meinem Gaumen. Für mich bildet das bzw. auch das vom Kollegen Hausmair die Referenz und ich werte andere im Verhältnis zu dem. Die beiden spielen darin in meiner Oberliga. Ja, wenn ich nur hinter das Geheimnis käme, oiso weiterüben. 😉

Einzigartig dazu noch der m.E. Okkasionspreis von 7,20€ für die kleine und 9,20€ für die große Portion (aktueller Preis) inklusive einem Stück Gebäck. Das gibt’s sonst kaum mehr wo wie z.B. auch noch das good old Salzstangerl, beigestellt im Körberl.


Weitere Besonderheiten

Man muss es nicht zwingend als Besonderheit ansehen, aber ich erlebe hier immer wieder neue Gaumenerlebnisse, die ich zuvor noch nicht kannte. Man kann neben den konstanten Faktoren sagen, dass es auch eine Besonderheit ist, dass der Koch und Chef sehr innovativ ist und mich immer wieder überrascht.

Die Speisekarte ist mit einer Seite überschaubar mit diversen Wr. Klassikern, aber interessanter sind meist die Gerichte, die nicht darauf stehen und es nur tageweise gibt, was man über die HP auch nicht einsehen kann, sondern man muss dazu schon vor Ort sein.

Ich kann mich nicht an alles aus früherer Zeit erinnern, außer einer genialen Rindsroulade, die auch keine Spur 0815 war, aber die gemachten Fotos zeugen von einigen solcher Erlebnisse. Ich beschreibe kurz meine letzte Erfahrung.

Mit Sohnemann, seines Zeichens selbst Koch, sitze ich vor einigen Tagen zu Mittag im hinteren Gastraum. Mein Spross wählt von der Karte im simplen A4-Format Schweinsmedaillons in Steinpilzsauce und Reis um wohlfeile 16,20€. Angenehm finden wir beide, dass diverse Beilagen in einem Extrageschirr serviert werden, wie hier der Reis.

Für Sohnemann vorzüglich, an sich eh hier guter Blauensteiner Standard. Weniger begeisterte uns beiden diesmal der Salat, der zusätzlich bestellt wurde, zu süß mariniert und an sich sind weder Radicchio noch diese Lolli Dings da unsers.

Wir sind da beide eher Weana und weniger Itaka, aber das Störende war die Überzuckerung. Leichter Abzug, der Rest verbleibt auf Sehr gut und der Salat mit 2,60€ auch leicht verschmerzbar.

Aber meine Wahl wurde zu einem Edelerlebnis. Noch nicht gehört von Geschmortem Kronfleisch aus Rind mit schönen großen Nockerln, ob der Größe von Hand über ein Brettl abgestochen und wieder in einem extra Schüsserl serviert. Beim Rind handelte es sich um Stücke vom Herz- bzw. Nierenzapfen.

Man denkt da zuerst an Innereien, aber nein es sind äußerst marmorierte und schmackhafte Fleischteile, geschmort in einem Zwiebel/Rotweinsaftl. Der Saft war mir zu weinlastig, den mag ich doch mehr puristisch, aber die Zapfen waren Spitze. Butterzart weich, langfasrig und mit höherem Fettanteil.

Ein herrliches Schmorgericht, aber doch anders als ein übliches Gulaschfleisch oder Ragout, nur wieder mal z’vü, aber um 15,20€ ein mehr als preiswertes Schmankerl.

Als Abschluss ein Naber Espresso um 2,70€, guter Standard, diesmal ohne die Wasserln, weil Sohnemann noch zu arbeiten hatte, und ich das mittags auch nicht jedes Mal haben muss. aber wie bei jedem anständigen Wirt gibt es auch dazu eine aktuelle Auswahl und man verlasse sich auf die Empfehlung der Kellner.


Mein Resümee

Der Blaunesteiner rangiert in meinem Guide Wiener Wirtshaus-Favoriten als Leader der Wr. Küche für den Bezirk Josefstadt, und das nicht wegen seiner Schmankerl, sondern weil er diesen Standard für meine Begriffe mehr oder weniger auch aus dem FF beherrscht.

Die von mir beispielhaft beschriebene Tagesspezialität machen ihn für mich aufgrund guter Erfahrungen über mehrere Jahre hinweg damit nur noch attraktiver.

Als solches kann ich ihn auch für den etwas gehobenen Gourmetkater empfehlen. Nur muss man bereit sein, sich überraschen zu lassen, als dies nicht Online einsichtig ist oder man hier eine Regelmäßigkeit vorfinden würde.

Wer die urigen Grüße langjähriger Patina mit Wr. Schmäh im Service liebt, ist hier goldrichtig. Doch last but not least, was das Preis/Leistungsverhältnis anbelangt, so könnte man mit jedem wetten und wie Hans Rosenthal dazu in die Höhe springen und händeklatschend ausrufen: „Sie sind der Meinung, das war Spitze!“ 😊

Nostalgie lässt grüßen und sie lebt hier auch noch!
Blauensteiner - Grießnockerlsuppe - hausgemachte Nockerl und sehr solide ... - Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris - WienBlauensteiner - Kleines Gulasch - meine persönliche Referenz für Gulasch - Top - Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris - WienBlauensteiner - Schweinsmedaillons in Steinpilzsauce - sehr gut - Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris - Wien
Hilfreich4Gefällt mir4Kommentieren
Alzi
Experte
am 19. Dezember 2015|Update 19. Jun 2016
SpeisenAmbienteService
Von außen sieht das Gasthaus eher heruntergekommen aus, dieser Eindruck verstärkt sich beim Betreten des Lokals. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Holzvertäfelung im Schankraum und im Gastzimmer dürfte aus den 30er Jahren stammen, die Schank selbst und eine zu allem anderen so ü...Mehr anzeigenVon außen sieht das Gasthaus eher heruntergekommen aus, dieser Eindruck verstärkt sich beim Betreten des Lokals. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Holzvertäfelung im Schankraum und im Gastzimmer dürfte aus den 30er Jahren stammen, die Schank selbst und eine zu allem anderen so überhaupt nicht dazu passende Kredenz aus den 50er Jahren. Die Küchentüre ist offen und bietet einen Blick in eine gar nicht moderne Einrichtung. In der Küche darf es manchmal schon etwas lauter werden. Der einzige Ober ist sehr flink, hat alles unter Kontrolle und ist auch mit erstbesuchenden Gästen gleich per-du, ohne aufdringlich zu sein. Die Auswahl der Speisen ist nicht riesengroß, aber das erwartet man auch nicht. Die eigentliche Sensation ist die Qualität der Speisen. Solide Wiener Küche, bestens zubereitet, ansprechende Portionen. Und das ganze zu wirklich günstigen Preisen. Suppe: € 3,20, großes Gulasch mit Gebäck: € 7,80, Hühnerbrust in Paprikarahmsauce mit Nockerl: € 12,80. Ich probierte das Kalbsherz in Wurzelrahmsauce mit Semmelknödel um € 11,20 und war selten so begeistert: zartes Fleisch, perfekt abgeschmeckte Sauce. Besonders sehenswert sind die Toiletten: das Damenclo liegt einen Halbstock nach oben, das Herrenclo liegt einen Halbstock Richtung Keller. Die Stufen bedürfen spezieller Aufmerksamkeit. Innen fällt auf, daß die drei Pissoirs in drei unterschiedlichen Höhen angebracht sind, sowie, daß ein ganz modernen Händetrockner neben einer sicher 50 Jahre alten Türe angebracht ist. Das Lokal ist nicht allzu groß, reservieren ist empfehlenswert. Fazit: ein Geheimtip in einer an sich nicht so billigen Gegend, wohl eines der letzten echten Alt-Wiener Wirtshäuser.
Pissoirs in verschiedenen Höhen - Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris - WienAbgang zur Herrentoilette - Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris - WienModerne trifft Antike - Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris - Wien
Hilfreich8Gefällt mir4Kommentieren
1 Kommentar

diese "gar nicht moderne Einrichtung" ist ja genau das lässige an solchen lokalen. ich liebe das blauensteiner ;)

19. Dez 2015, 10:10·Gefällt mir
Stammersdorfer
Experte
am 14. Juni 2015
SpeisenAmbienteService
Gelistet in: INNEREIEN.....
Sonntag der 14.6.2015, noch wenige Stunden, die Spannung steigt, um 18h ist Anpfiff, EM Qualifikation für 2016, RUSSLAND - ÖSTERREICH. Für die uninteressierten, es wird das gespielt, wo das Runde ins Eckige muss. Der Hunger meldet sich, Mittag- und Abendessen in einem ist (wieder einmal) angesagt...Mehr anzeigenSonntag der 14.6.2015, noch wenige Stunden, die Spannung steigt, um 18h ist Anpfiff, EM Qualifikation für 2016, RUSSLAND - ÖSTERREICH. Für die uninteressierten, es wird das gespielt, wo das Runde ins Eckige muss. Der Hunger meldet sich, Mittag- und Abendessen in einem ist (wieder einmal) angesagt.

Unzähliger Male an der GASTWIRTSCHAFT BLAUENSTEINER „zur Stadt Paris“ im 8ten vorbeigegangen, heute Nachmittag endlich einmal da gewesen. Das Lokal findet man Ecke Josefstädter Straße 4 und Lenaugasse 1, die ist eine Wohnstraße. Auf einem kleinen Vorplatz, auf Katzenkopfpflaster, der Gastarten. Vis a vis das Kaffee Eiles und die Curryinsel. Die 2er Bim hält in Sichtweite.

Klappbare, klapprige Holztische und -sessel, die wenig überraschend, nicht wirklich gemütlich sind. Ich sitze unter der etwas löchrigen Markise bei der Wand. Sollte es stärker regnen werde ich wohl hinein übersiedeln müssen, war aber dann e nicht der Fall. Der Besuch für diese Tageszeit recht ordentlich, etwa die Hälfte der Tische war besetzt.
Drinnen im NR Lokal war ich nicht, von außen sind zwei Räume zu erkennen, ein uriges Wirtshaus, mit einer alten Schank, so der Eindruck.

Die eine Kellnerin, sehr freundlich, natürlich, eine die sich nicht verstellt, sie hat Schmäh, ist überaus aufmerksam, fragt nach, sehr quirlig und flott die junge Dame. Eine Studentin aus dem nordslowenischen Villach und seit 2006 in Wien, erzählt sie einem Touristenehepaar am Nachbartisch. Die perfekte Kellnerin für diese Art von Lokal, großes Kompliment, TOP Leistung!

Die Saftln, 2 perfekt gekühlte weiße Spritzer, guter Wein fand da Verwendung, der zweite kam in einer kleinen Glaskaraffe. Vorm Aufbruch noch ein GS 2014 vom Mayer am Pfarrplatz aus 1190 Wien, ein Glas Wasser kam automatisch dazu. Der Vino erfreulich, frisch und fruchtig, mit wenig Säure. Der kleine schwarze, sehr starke und nicht bittere, der war (schon wieder) von Naber.

Die Vorspeise war Sulz von der Stelze, so stand’s zumindest in der Karte. Es war von recht fester Konsistenz, mit viel weichem Fleisch, Karotten und sehr ordentlich gewürzt, nix mit fad. Oben drauf (zu) viel frischer Zwiebel, daneben mehrere Blattln verschiedenes Grünzeug und Kernöl. Die Marinade gut, für mich ein wenig zu säuerlich. Dazu, im Körberl, drei Scheiben Schwarzbrot. Die waren aufgebacken, weil frisch und Sonntag ist eher unwahrscheinlich, aber somit sehr gut zu essen. Fortgesetzt wurde das köstliche Mahl mit gerösteten Nierndln, in einem Top Saft, wahrscheinlich mit etwas Rahm verfeinert? Die Nierndln weich, eher große Stücke, so war mir das sehr recht und viel Zwiebel im vielen Saft. Das ganze überaus harmonisch, das steht einer in der Küche der hat sehr viel Ahnung von dem was er da macht. Ein Highlight waren die ungleichmäßig angebratenen Grundbirn dazu, gerade so, dass man sie noch schön zerdrücken konnte, mit Sicherheit gerade frisch gemacht. Herrlich!

Die Zusammenfassung, sehr gut gegessen in der GASTWIRTSCHAFT BLAUENSTEINER, so kurz vor dem wichtigen Länderspiel. Das Ambiente in der Wohnstraße in Ordnung, es fährt kaum ein Auto durch, zumindest am Sonntag. Ja und das höchst sympathische Servicemädl, wenn nur alle ihrer Zunft so wären. Ich habe mit Trinkgeld 30,-- Euro gecasht und bin danach "singing in the rain" nach Hause gegangen.

Wie schrieb der Standard im August 2009 anlässlich der Wiedereröffnung des Lokals „ein echtes Denkmal der Wiener Wirtshausseligkeit“. Das trifft es meiner Ansicht nach (fast) perfekt.

Warum die Hütte allerdings „zur Stadt Paris“ heißt, hat mir weder das Netz noch die HP verraten, aber beim nächsten Besuch werde ich das hinterfragen, denn ich komme sicher schon bald wieder.

A ja und bevor ich es vergesse, Österreich hat in Russland mit 1 zu 0 gewonnen, aber das ist eine andere, seeehr erfreuliche Geschichte. :-))
Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris - WienEcke Josefstädter Sraße 4 und Lenaugasse 1 - Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris - WienDie Lenaugasse ist eine Wohnstraße - Blauensteiners Gasthof Zur Stadt Paris - Wien
Hilfreich13Gefällt mir9Kommentieren
2 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Ich habe viele Jahre ganz in der Nähe in der Buchfeldgasse gewohnt. Damals war der Gedanke, beim Blauensteiner zu *essen*, überaus kühn. Und die Vorstellung, es würde dort nicht geraucht, komplett wirklichkeitsfremd. Schön, daß das Lokal noch existiert, sagt dieser Doderer-Fan!

16. Jun 2015, 03:21·Gefällt mir2
VictoriaA
am 23. Juni 2014
SpeisenAmbienteService
Wir waren gestern zu Mittag dort. Wir aßen Bandnudeln mit Eierschwammerl, die für mich ohne Rahm zubereitet wurden und gegrillte Hühnerbrust mit Salat. Der Kellner war sehr flott und freundlich, das Essen kam frisch zubereitet nach 15 Minuten. Geschmacklich waren beide Gerichte wirklich top. Das ...Mehr anzeigenWir waren gestern zu Mittag dort. Wir aßen Bandnudeln mit Eierschwammerl, die für mich ohne Rahm zubereitet wurden und gegrillte Hühnerbrust mit Salat. Der Kellner war sehr flott und freundlich, das Essen kam frisch zubereitet nach 15 Minuten. Geschmacklich waren beide Gerichte wirklich top. Das Ambiente im Gastgarten in der Lenaugasse ist recht nett. Ich war angenehm überrascht von dem typischen Wiener Resteraunt in unserer Straße. Gerne wieder! :)
Hilfreich1Gefällt mirKommentieren
ilotien
am 27. Juli 2012
SpeisenAmbienteService
Der Name "Blauensteiner" mag WienerInnen etwas abschrecken; jedoch verbirgt sich dahinter ein sehr feines, wientypisches Gasthaus mit urigem Ambiente, Kartenspielern, stilgerechter Einrichtung samt einer wunderbaren Schank aus den 30ern mit nostalgischer Kühlanlage, netter Gastgarten mit Markise;...Mehr anzeigenDer Name "Blauensteiner" mag WienerInnen etwas abschrecken; jedoch verbirgt sich dahinter ein sehr feines, wientypisches Gasthaus mit urigem Ambiente, Kartenspielern, stilgerechter Einrichtung samt einer wunderbaren Schank aus den 30ern mit nostalgischer Kühlanlage, netter Gastgarten mit Markise; aber auch eine flotte, kompetente Bedienung und gehobenerer Küche.
Diese bescherte uns Hausmannskost und regionale Weine. Gasthauspreise sind es leider keine; das Deftige des typischen Gasthauses ist vorzufinden; jedoch lässt die Menge auf den Tellern zu wünschen übrig (5 Fleischstückchen im - ausgezeichneten - Kalbsrahmgulasch oder: Tellerrand breiter als die Menge an Eiernockerln). Die Nockerln zum Gulasch kamen separat; das hätten wir uns auch für den Salat gewünscht; dann wäre die Hähnchenbrust nicht in Marinade geweicht. Geschmacklich trotz allem 1 A. Auch der Service macht jeden eventuellen Mangel wett; schnell, freundlich und beratend. Dies vermisst man manchmal in wiener Gaststätten, aber hier wurden wir wieder mal erfreut.
FAZIT: Tolle Location für die "Wien-Erfahrung", zentrale Lage und anspruchsvollere Küche heben jedoch das Preisniveau etwas.
Hilfreich3Gefällt mirKommentieren
Flx
am 6. Mai 2012
SpeisenAmbienteService
Nach ungefähr fünf, über die letzten zwei Jahre verteilten Besuchen in diesem Lokal ziehe ich folgende Bilanz: Die Küche macht ihre Sache ausgezeichnet. Mehrmals von mir genossen wurde das Schnitzel Wiener Art, dessen Portion selbst einem sehr guten Esser wie mir immer genug war und welches mi...Mehr anzeigenNach ungefähr fünf, über die letzten zwei Jahre verteilten Besuchen in diesem Lokal ziehe ich folgende Bilanz:

Die Küche macht ihre Sache ausgezeichnet. Mehrmals von mir genossen wurde das Schnitzel Wiener Art, dessen Portion selbst einem sehr guten Esser wie mir immer genug war und welches mit herrlich luftiger Panier daherkam. Auch das Gulasch, einen Heringssalat und eine Forelle Müllerin habe ich mir zu Gemüte geführt, sämtliche genannten Gerichte haben in puncto Frische, Aussehen, Geschmack und Portionsgröße mehr als überzeugt. Preislich sind die Speisen definitiv etwas teurer als beispielsweise im Heidenkummer, dennoch kann man den Blauensteiner als mittelpreisiges Gasthaus durchgehen lassen, zumal auch die Lage eine Ausgezeichnete ist (praktisch schon im ersten Bezirk).

Das Ambiente ist urig, jedoch durchaus speziell. Die Abtrennung des Schankraumes vom übrigen Lokalteil durch eine Holzwand wurde in ihrer Originalität etwas abgeschwächt durch eine Glasscheibe, welche in Entsprechung mit den neuen Nichtraucherbestimmungen eingezogen werden mußte. Aufgrund der Größe des übrigen Raumes und seiner für ein Gasthaus eher noblen Ausstattung mit einem riesigen Spiegel am Ende des Saales kann man sich gut vorstellen, daß im Wien um 1900 die Damen und Herren in Gehrock und langem Kleid mit Schirmchen und Hut dieses Lokal frequentiert haben, oder Studenten mit Kappe und Band. Man kann dort also irgendwie auch in der selbst nicht erlebten Vergangenheit schwelgen.

Das Service ist der große Schwachpunkt des Lokals. Insbesondere der abends fast immer diensttuende dicke Kellner ist eine Zumutung, macht dauernd ein Gesicht wie 10 Tage Regenwetter und strahlt massiven Unwillen aus. Ein Lächeln oder freundliche Gesten habe ich von bei ihm noch nie wahrgenommen, dafür sehr wohl ein deutliches Naserümpfen, wenn sein Menschenrecht auf Trinkgeld nicht gewahrt wird. Er ist auch der Grund, weshalb ich das Lokal seit Monaten nicht mehr besucht habe. Die übrigen Servierkräfte sind dagegen unauffällig, höflich und schnell, wurden von mir jedoch nicht so oft angetroffen.
Hilfreich11Gefällt mir2Kommentieren
1 Kommentar
Unregistered

wir ware vorige Woche dort : Es wurde für 13 Personen reserviert. Es waren 3 4er Tische vorgeseheh. Wir baten, die Tischezusammen zu rücken. Doch der oben schon als unfreundlich beschriebene Kellner liess uns nicht währen und schliesslich schlug er uns das im 1. Stock befindliche Stüberl vor, wo ein grosser Tisch sei - 300 Euro Mindestkonsumation ! Dieser Kellner war ziemlich frech und die Serviererin berif sich auf die"Vurschriften". Jedenfalls verliessen wir fluchtartig dieses Lokal ohne gegessen zu haben und fanden im Café Eiles gute Bewirtung und frendliches Personal. Anmerkung : Man hätte und doch bei der Reservierung aufmerksam machen können, dass es 4er Tische sein werden, die nicht zusammen gerückt werden dürfen, da wären gar nicht hingegangen und hätten uns den Ärger erspart.

30. Sep 2012, 20:03·Gefällt mir
Bewertung schreiben
Konto erstellen
Schon Mitglied?
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.
E-Mail
Benutzernameautomatisch
Passwortautomatisch
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.