Der Pfarrwirt ist das älteste, vielleicht aber auch das schönste Gasthaus Wiens. Gratulation an Hans Schmid, der ja neben dem Pfarrwirt auch den Mayer am Pfarrplatz zu neuem Leben erweckt hat.
Im Lokal angekommen wurden wir sofort vom professionellen Service empfangen. Nachdem wir unsere Garde...Mehr anzeigenDer Pfarrwirt ist das älteste, vielleicht aber auch das schönste Gasthaus Wiens. Gratulation an Hans Schmid, der ja neben dem Pfarrwirt auch den Mayer am Pfarrplatz zu neuem Leben erweckt hat.
Im Lokal angekommen wurden wir sofort vom professionellen Service empfangen. Nachdem wir unsere Garderobe abgegeben hatten wurden wir in den Prälatensaal zu unserem Tisch gebracht. Ich muss sagen, ich habe den ganzen Abend diesen wunderbar und liebevoll restaurierten Raum bestaunt und bewundert.
Die Speisekarte steht ganz konsequent im Zeichen der traditionellen Wiener Küche. Vom Schnitzerl über Salonbeuschel, bis zum Gulasch und zu Krautfleckerl ist alles vertreten, was man diesbezüglich erwarten darf.
Wir hatten zur Vorspeise Griessnockerlsuppe, Tafelspitzsülzchen und Beef Tartare. Alles tadellos. Bei den Hauptgerichten gibt es den einen oder anderen Ausflug in fremde Gefielde. So hatte ich eine Beiried Cafe de Paris, die punktgenau gebraten, aber doch ein wenig enttäuschend, weil fad war. Der Tafelspitz mit klassischen Beilagen war sehr gut, das ausgelöste Backhenderl ebenso.
Wirklich angenehm überrascht haben uns die Weinpreise. Die Unart, dass mehrere 100 % aufgeschlagen werden kennt man beim Pfarrwirt nicht. Wir hatten eine rote Cuvee vom Weingut Rotes Haus, das ebenfalls Hans Schmid gehört, um 30 Euro. Der Wein ist - vorsichtig formuliert - ausbaufähig. In der Karte finden sich aber auch bekannte Klassiker zu wirklich fairen Preisen. Ganz toll: Leitungswasser ist nicht nur gratis, es wird in schönen alten Glasflaschen serviert.
Höhepunkt des Abends war für uns das Dessert. Eigentlich waren wir schon satt, aber wie es in der Karte heisst "Du sollst weiter genießen" konnten wir nicht umhin und haben Pfarrwirt‘s Dessert-Etagere bestellt. Auf drei Etagen wurden Brandteigkrapferl, Apfelstrudel, Mohr im Hemd und verschiedene Parfaits kredenzt, die allesamt großartig waren.
In Summe war es ein wunderschöner Abend. Mit 170,- Euro für 3 Personen aber auch nicht billig. Wenn der Service künftig nicht nur professionell, sondérn auch herzlich und die Küche nicht nur nach sehr Gutem, sondern nach besonders Gutem trachtet, dann wird der Pfarrwirt wohl in allen Kategorien ein Fixstern am Wiener Gastronomiehimmel werden. Unsere Symphathie hat er jedenfalls.
Hilfreich10Gefällt mir1Kommentieren
Im Service hat sich für meine Begriffe einiges geändert. Hängt vermutlich mit dem Abgang des alten Service-Chefs zusammen. Ich habe darin ein Nachlassen empfunden. Die Küche ist hingegen gleich geblieben, es gibt Stärken und Schwächen. Aber jeder soll für sich rezensieren.