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Sa, 27. April 2024

Meierei im Stadtpark

(2)
Am Heumarkt 2a, 1030 Wien
Küche: Internationale Küche, Wiener Küche, Österreichische Küche
Lokaltyp: Restaurant
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Meierei im Stadtpark

Speisen
Ambiente
Service
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Gesamtwertung

38
2 Bewertungen fürMeierei im Stadtpark
Speisen
39
Ambiente
42
Service
32

Bewertungen

ChristianD3
Experte
am 6. August 2022
SpeisenAmbienteService
Meine Lieblingeslocation wenn’s ums Frühstück geht - vom einfachen Schnittlauchbrot bis zur Luxus-Frühstücks-Etagere. Bei Schönwetter am Wienfluss mit Blick in den Stadtpark - ja das kann schon was. Reservierungen gibt’s nur für drinnen - draußen gilt „first come - first serve“. Der Service...Mehr anzeigenMeine Lieblingeslocation wenn’s ums Frühstück geht - vom einfachen Schnittlauchbrot bis zur Luxus-Frühstücks-Etagere.

Bei Schönwetter am Wienfluss mit Blick in den Stadtpark - ja das kann schon was.
Reservierungen gibt’s nur für drinnen - draußen gilt „first come - first serve“.
Der Service sehr bemüht und meist auf Augenhöhe - zu Stoßzeiten kann man schon mal kurzfristig „übersehen“ werden, aber man ist ja nicht auf der Flucht.

Morgens steht in der Meierei Frühstück am Programm, ab Mittag gibt’s die Mittagskarte (Kalbsschnitzel, Kaiserschmarrn,..) nachmittags gibt’s dann zu gewissen Stunden frischen Strudel vom Blech (genaueres steht in der Karte) und abends kann man, wer will, kulinarisch richtig Gas geben. Vom mehrgängigen Menü bis a la carte ist alles möglich.

Zudem ist die Meierei eine Pilgerstätte für Käseliebhaber - hier gibt’s fast alles - von den neutraleren Sorten für die Einsteiger bis zum lange gereiften „Stinker“ - meine Frau & meine Wenigkeit lieben es … eine schöne Käseauswahl & ein passender Wein - herrlich!

Zurück zum Frühstück: Entweder stellt man sich ein Frühstück nach Lust & Laune selbst zusammen oder probiert eines der 3 Frühstücks-Sets. Man bekommt vom leichten „Einsteiger“ bis zum süßen Abschluss meist alles auf einmal an den Tisch gebracht (Pancakes werden natürlich frisch & heiß nachgereicht).
Soll es etwas besonderes sein und man mit Verstärkung angereist sein, kann man ja die Eierspeise vom Straußenei ordern. :-)

Die hohe Qualität der Zutaten soll natürlich auch kurz erwähnt werden - von der aufgeschlagenen Bauernbutter, dem hervorragenden krossen Sauerteigbrot, dem selbst produzierten Speck vom Pogusch usw. und so fort.

Einer meiner persönlichen „favorits“ ist ab Mittag der Kaiserschmarrn mit einem Röster (Wartezeit 20min) - eine große Portion voll Glück. Hier wird er so gemacht wie ich ihn liebe - luftig, saftig, buttrig mit aufgeschlagenem Eischnee.

Mich/uns zieht es in regelmäßigen Abständen immer wieder hierher und hin und wieder eine Etage höher ins „Steirereck“, aber das ist eine andere Geschichte…
Hier werden die duftenden „Schätzchen“  mit Liebe affiniert… für den Genuss ... - Meierei im Stadtpark - WienEierspeise mit Waldpilzen und Pfefferoni… ein aromatisches „Träumchen“ für ... - Meierei im Stadtpark - WienSchnittlauchbrot mit einer Pfirsich/Ribisel-Erfrischung - Meierei im Stadtpark - Wien
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AntonK
am 22. August 2021
SpeisenAmbienteService
Keine Begrüßung-für drei Pax einen zweier Tisch-nur einmal Gebäck bekommen-beim Service müsste man auch öfters nachfragen um die fehlenden Sachen zu bekommen, falsches Getränk serviert- beim Kaffee wurden meine Frau nicht gefragt- nur zwei Frühstück bekamen wir-das Ei im Glas war Kühlschrank kal...Mehr anzeigenKeine Begrüßung-für drei Pax einen zweier Tisch-nur einmal Gebäck bekommen-beim Service müsste man auch öfters nachfragen um die fehlenden Sachen zu bekommen, falsches Getränk serviert- beim Kaffee wurden meine Frau nicht gefragt- nur zwei Frühstück bekamen wir-das Ei im Glas war Kühlschrank kalt wie das ganze Essen keinen Geschmack hatte war am Schluss auch noch die Rechnung zu hoh ausgestellt.
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ChristianD3

Diese Bewertung könnte man noch kürzer halten… was hat eigentlich gepasst? 🤔

6. Aug 2022, 14:06Gefällt mir
William
am 18. Oktober 2015
SpeisenAmbienteService
Es war einer dieser extrem heißen Tage dieses Sommers. Da fiel es besonders negativ auf, dass der Kaffee ohne das in Wien so übliche Glas Wasser serviert wurde. Auf Anersuchen brachte das sehr bemühte Personal selbstverständlich dann gleich eine ganze Karaffe lauwarmes Leitungswasser an den Tisch...Mehr anzeigenEs war einer dieser extrem heißen Tage dieses Sommers. Da fiel es besonders negativ auf, dass der Kaffee ohne das in Wien so übliche Glas Wasser serviert wurde. Auf Anersuchen brachte das sehr bemühte Personal selbstverständlich dann gleich eine ganze Karaffe lauwarmes Leitungswasser an den Tisch.

Der ofenfrische Milchrahmstrudel war pünktlich und bestens! Leider wurde auf die georderte Vanillesauce vergessen. Auch diese wurde dann nach der Reklamation zügig nachgereicht. Ich frage mich schon ob diese Umstände dem preislichen Niveau des Lokals entsprechen. Na sagen wir halt, es war uns allen sehr heiß an diesem Tag.
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ManWein
am 17. Juni 2014
SpeisenAmbienteService
Bisher habe ich es unterlassen, dieses Lokal zu bewerten. Nachdem ich mich aber gerade wieder darüber geärgert habe, muss es nun doch sein. Das schlimmste zuerst: die Bedienung. Wenn schon jene im Wirtshaus am Pogusch nicht gerade als Zierde ihres Faches zu bezeichnen ist, so kommt für jene in d...Mehr anzeigenBisher habe ich es unterlassen, dieses Lokal zu bewerten. Nachdem ich mich aber gerade wieder darüber geärgert habe, muss es nun doch sein.
Das schlimmste zuerst: die Bedienung. Wenn schon jene im Wirtshaus am Pogusch nicht gerade als Zierde ihres Faches zu bezeichnen ist, so kommt für jene in der Meierei der Ausdruck "Zumutung" gerade recht. Zum einen scheint es keine Tischzuteilung unter dem Personal zu geben, vor allem im Freien - kann also sein, dass binnen einer halben Stunde drei verschiedene Kellner kommen und nach dem Wunsch fragen, oder eben keiner. Leider passiert letzteres auch nicht gerade selten. Dann kann es auch schon einmal lange dauern, bis was kommt, so dann das richtige kommt - oder wirklich alles, was bestellt wurde. Und dann scheinen auch noch manche der Meinung zu sein, dass frecher Witz hier angebracht wäre. Dieser ist dann meistens aber eher unverschämt und noch dazu vollkommen unpassend. Hier wird einem schon einmal gesagt, dass man die Karte nicht behalten darf, weil man sie als Gast ja nur verdreckt ("Sie brauchen aber nur die Hand zu heben, und wir sind schon da" - leider wurde nicht hinzugefügt, wie lange die gehoben werden muss), oder nach abschätziger Beurteilung des Äußeren einem mitgeteilt, dass man wahrscheinlich bei einer anderen Meierei, aber wohl nicht hier reserviert habe. Ein einfaches "Entschuldigung" für die verschlampte Reservierung schiene passender.

Davon abgesehen darf man auch ein paar wohlwollende Anmerkungen machen: die Spesen sind im Grunde in Ordnung, manchmal etwas zu überkandidelt, ohne das Niveau dann aber bis an den Tisch zu bringen, manchmal nicht ganz so interessant und kreativ, wie sie auf den ersten Blick klingen.

Absolut herausstechend und der einzige wirkliche Grund, hier doch immer wieder zu kommen, ist aber der Käse: in dieser Auswahl und zu diesen Preisen hat man selbst in spezialisierten Geschäften manchmal Schwierigkeiten, besseres und günstigeres zu finden.

Allerdings sollte man sich nicht nur auf dem Käse ausruhen - denn wäre dieser nicht, würde die Beurteilung noch deutlich schlechter abschneiden!
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ManWein

Und nach dem heutigen Besuch ein Nachtrag: Das Service war diesmal freundlich, aber nicht überaus kompetent, wenn man bei dem ein oder anderen Getränk oder Gericht nachfragte. Das mag zum einen an den sprachlichen Barrieren liegen, wobei auch das keine valable Entschuldigung ist, denn man darf sich erwarten, daß Personal in der Meierei des Steirerecks nicht nur die Produkte kennt, sondern auch die Fragen versteht, um antworten zu können. Dafür herrscht nach wie vor Verwirrung. Schnöde Tischnummerierungen und entsprechende Serviceeinteilungen dürfte es nach wie vor nicht geben - wie sonst lässt es sich erklären, daß während meines zweistündigen Besuches (nein, wir haben nicht so unglaublich viel gegessen, wir haben vor allem lange gewartet) insgesamt fünf bis sechs Mal Kellner ein wenig von Tisch zu Tisch geirrt sind, bis sie das Essen an den richtigen gebracht haben. Nett wäre es auch, wenn man bei den Schokoladeknödeln darauf hinweist, daß die ebenfalls eine halbe Stunde dauern. Beim Kaiserschmarrn steht das auf der Karte, bei anderen Gängen nicht. Die Speisen waren - wie üblich - im Großen und Ganzen in Ordnung, wenn auch nicht herausragend. Das Tartare von der Reinanke ein wenig fad, das Kalbs- wie auch das Rindsgulasch geschmacklich gut aber leider teilweise zäh, die gebackene Entenleber mit Erdäpfelmayonnaisesalat dafür ausgezeichnet.

22. Apr 2015, 17:55Gefällt mir
MeJulie
am 8. August 2013
SpeisenAmbienteService
Wenn ein Lokal im selben Gebäude residiert wie das ehrwürdige Steirereck, dann erwartet man sich schon allein aus diesem Grund ein bisschen etwas besonderes. Leider wird diese Erwartung bitter enttäuscht: Das Personal ist genauso unhöflich - um das böse Wort "inkompetent" nicht zu gebrauchen -...Mehr anzeigenWenn ein Lokal im selben Gebäude residiert wie das ehrwürdige Steirereck, dann erwartet man sich schon allein aus diesem Grund ein bisschen etwas besonderes. Leider wird diese Erwartung bitter enttäuscht:

Das Personal ist genauso unhöflich - um das böse Wort "inkompetent" nicht zu gebrauchen - wie immer alle sagen. Obwohl fast nichts los ist, warten wir, gehen Schlangenlinien und von Höflichkeit ist den ganzen Besuch über keine Spur. Das trübt selbst die recht nette Aussicht.

Die Speisekarte ist ein bisschen zu kompakt geraten: Es gibt so wenige Speisen, dass es durchaus passieren kann, dass man nichts findet, das einem schmeckt. Das was geboten wird, ist fast immer ein bisschen exklusiv und außergewöhnlich: Topinambur hier, Salzkaramell da,... aber nie so exklusiv und außergewöhnlich wie im Steirereck drüber; also keine Trüffeln oder Pâté de Foie Gras.

Die Preise sind gehoben aber sehr angemessen. Trotzdem: Ein Toprestaurant braucht mehr als nur hohe Preise.
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muttikochtambesten

unhöflich hat aber nichts mit inkompetent zu tun!

9. Aug 2013, 09:56Gefällt mir
kuechenmeister
Experte
am 6. Februar 2013
SpeisenAmbienteService
Mittagessen in der Meierei. Wir sind zu dritt. Ich bin gespannt auf das Lokal, es ist mein erster Besuch. Die freundliche Dame am Empfang vom Steirereck schickt uns über eine Treppe ins Untergeschoß. Gleich beim Eintreten empfängt uns eine überwältigende Wolke - dass der Käse hier Thema Nr. 1 ist...Mehr anzeigenMittagessen in der Meierei. Wir sind zu dritt. Ich bin gespannt auf das Lokal, es ist mein erster Besuch. Die freundliche Dame am Empfang vom Steirereck schickt uns über eine Treppe ins Untergeschoß. Gleich beim Eintreten empfängt uns eine überwältigende Wolke - dass der Käse hier Thema Nr. 1 ist, kann man nicht überriechen! Der Gastraum ist hell, freundlich, reduziert möbliert, die Farben weiß und grün dominieren. Die Karte ist gleich da, wir entscheiden uns für Austern, die Hochzeitsuppe, Beef Tartare, Kalbsleber, Entenleber und eine Käseplatte.
Drei Sorten Austern stehen zur Wahl, Fines de Claires Saint Vaast, Tsaskaya und Ancelin. Wir nehmen alle drei, die ohne Ausnahme vorzüglich sind, und erleben eine interessante Austern-Vergleichsverkostung. Anschließend die Hochzeits-Suppe mit Frittaten und Milzschnitte. Eine vorbildliche, kräftige Rindsuppe mit traditionellen Einlagen. Dann das Beef Tatare mit geröstetem Weißbrot, ohne Fehl und Tadel, routiniert und nach gängigen Regeln abgeschmeckt, vielleicht etwas zu schwach gesalzen, aber das lässt sich ja beheben. Die Entenleber auf Blattsalat und Rohkost war die Schwachstelle unserer Auswahl: die Entenleberstücke unterschiedlich stark gegart, die Beilagen nicht wirklich passend, eine wenig harmonische Komposition. Die geröstete Kalbsleber mit Pilzen, Quitten und Erdäpfel-Püree hingegen war exzellent. Die Leber am Punkt, die Quitten als eingelegte Fruchtstücke und als Puree gaben einen willkommenen Kontrast zur kräftigen Soße ab, die Austernpilze erwiesen sich als sehr stimmige Beilage. Das Erdäpfel-Püree war vorbildlich. Ein deftiges Essen, zur Winterszeit passend, und das in einer Portionsgröße, die auch in einem Wirtshaus noch in Ordnung gewesen wäre. Anschließend mussten wir einfach die Käseauswahl genießen. Mehrere Kombinationen standen zur Auswahl, Rohmilch, österreichisch, französisch ... oder einfach überraschen lassen! So heißt eins der Angebote auf der Käsekarte. Das wollten wir gern, aber vielleicht doch mit ein wenig Sicherheit! Der Ober erkundigte sich über unsere Vorlieben und stellte eine wunderbare Auswahl von 10 Käsesorten vom Ziegenfrischkäse aus dem Waldviertel bis zu enormen, perfekt gereiften Aromabomben aus französischer Produktion auf den Tisch, mit der wir eine runde halbe Stunde beschäftigt waren. Dazu genossen wir einen hervorragenden Riesling "Alte Reben" von Ebner-Ebenauer aus Poysdorf, der es mit der Wucht der Käse zu unserer Überraschung problemlos aufnehmen konnte.


Fazit: Gut essen kann man im Steirereck auch einen Stock tiefer, mit weniger Drumherum, brieftaschenfreundlich und wenn man will auch flott. Eine Adresse in der Innenstadt, die man sich merken sollte.
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cmling

Danke, kommt auf die "To-do list"!. (Im "Nobeilteil" war ich ja schon.)

6. Feb 2013, 23:15Gefällt mir
amarone1977
Experte
am 9. November 2012|Update 10. Nov 2013
SpeisenAmbienteService
Frühstück und Abendessen in der Meierei. Oder besser gesagt: Abendessen und Frühstück. Frühstück gab’s heute am Morgen, das Abendessen liegt schon ein paar Wochen zurück. "Teil 1" - zum Abendessen: Wienerschnitzel vom Kalb um 17,90 Euro. Ich möchte die Meierei im Stadtpark jetzt nicht ein „...Mehr anzeigenFrühstück und Abendessen in der Meierei. Oder besser gesagt: Abendessen und Frühstück. Frühstück gab’s heute am Morgen, das Abendessen liegt schon ein paar Wochen zurück.

"Teil 1" - zum Abendessen:

Wienerschnitzel vom Kalb um 17,90 Euro. Ich möchte die Meierei im Stadtpark jetzt nicht ein „Steirereck für Arme“ nennen, aber die Preise der Meierei sind dann doch deutlich „volksnäher“ gestaltet. Im gleichen Gebäude wie das feudale Steirereck, nur mit der dominanten Glasfront in Richtung Wienfluss, praktisch gelegen in unmittelbarer Nähe zur U4-Station Stadtpark.
Die Räumlichkeiten kann man in einen oberen Schankbereich und in einen treppab erreichbaren unteren Bereich unterteilen. Letzterer offeriert den Blick auf den Wienfluss, der aber nur bei Schönwetter wirklich erbauend ist.

Meierei – übersetzt ein landwirtschaftliches Pachtgut – oder einfach eine Molkerei. Das erklärt die 120 Käsesorten, die im Schankbereich einerseits hinter einer speziellen Glasvitrine versteckt werden, andererseits aber auch in hübschen Käsewagerln ausgestellt sind.

Wie sagte mal Wilhelm Busch? „Man liebt den Käse wohl – indes‘ – man deckt ihn zu!“

Wenn man jetzt geruchstechnisch ähnlich empfindlich ist wie ich (Käse, Gurken, Paprika, …), dann wird der Nachteil (oder Vorteil?) der Architektur der Meierei offensichtlich:
Es „fäult“ [fäuut] – wie der Wiener sagt. Der Geruch sammelt sich aber erstaunlicherweise komplett im oberen Bereich. Die paar Stufen nach unten zu den Tischgruppen sind also offenbar wohlweislich eingebaut worden.
Beim Frühstücken stört das also nicht. Beim Abendessen schon, vor allem dann, wenn man zuerst mal keinen Tisch bekommt, dafür aber an der Theke Platz nimmt.

Service: ein eigenwillig selbstbewusster Herr, der drei junge Damen „dirigiert“. In seiner Gegenwart eher reserviert, blüht dann eine erst auf, als ich unten einen Tisch bekomme.

Gedeck: Brot, Süßrahmbutter, Walnussbutter, Ölivenöl.

Steinpilzcreme mit Gamsfilet. Eine äußerst gelungene Kombination. Denn ohne dass das Süppchen mit irgendwelchen Tricks aufgemotzt werden muss, zeigt die Crema was sie kann. Feines Steinpilzaroma, nicht „getuned“, dafür aber mit ein paar butterzarten Gamsfilets, die wahrlich auf der Zunge zergehen. Dazu noch ein Stück Brot mit Walnussbutter, Öl, rein in die Suppe… ooch…!

Kalbsrahmbeuschel: sehr gut, mein drittes überhaupt außerhalb der eigenen vier Wände. Schnörkellos, nicht überwürzt, nicht zu salzig.

Kaiserschmarren. Der aufblühenden Kellnerin gebe ich noch die Information mit, den Zucker wegzulassen.
Gott sei Dank, was wäre wohl passiert! Der Kaiserschmarren sieht zwar am Foto gar nicht so einladend aus, aber ohne den „obligaten“ Staubzucker macht er tatsächlich optisch weniger her.
Doch der Schmarren ist noch immer viel zu süß. Er schmeckt zwar, ist auch flaumig, wie niemals einer seiner Gattung zuvor, aber warum so süß?
Mehr Zucker heißt nicht mehr Geschmack! Schade drum. Das müsste Herr Reitbauer eigentlich wissen, oder ist das der Kniefall vor dem Mainstream-Gast?
Im Steirereck würde er sich dies wohl kaum erlauben dürfen.

Trotzdem: das Fachmagazin für "Ess- und Trinkkultur", "A la carte" führt die Meierei in ihrer Sonderausgabe über Wiener Klassiker unter den Paradelokalen für Kaiserschmarren: "... in einer Qualität, die man sich von der Meierei des besten Restaurants Österreichs erwarten darf."
Keine Ahnung, was den Schreiberling bei der ansonsten sehr gelungenen Lektüre da geritten hat. Ach ja, zur Anmerkung:
den Artikel las ich gut einen Monat nach meiner Meier'schen Schmarren-Erfahrung.

"Teil 2" - zum Frühstück:

Zuerst mal ein Wort zum Ambiente. Die schreiend grün-gelbe Farbe, die da in den Bodenbeton eingerührt wurde, kommt am sonnigen Morgen wirklich gut, am Abend finde ich den Farbmix zuweilen anstrengend und wenig entspannend.

Mehrere „Frühstücksmenüs“ anzubieten ist wirklich eine feine Idee (siehe Bilder). Brot und Getränke sind übrigens extra zu bezahlen.

Meine Wahl, dabei ist die Reihenfolge nicht gemäß der Speisekarte, sondern gemäß der Empfehlung des Kellners, der zwar sehr freundlich ist, aber trotz spärlichem Besuch schon viel zu tun hat.

- Kräutertopfen mit gebeiztem Wildlachs
- 3 Käsesorten aus Österreich: Weinkäse, Bachensteiner,
Nuart’s Weißschimmel (vom Schaf)
- Schafmilch-FruFru mit Erdbeeren und Kefir
- Müsli mit gedörrten und eingelegten sowie frischen Früchten
(statt dem Käse-Omelett)
- Warmer Milchrahmstrudel mit Holunderröster

Zuerst mal ein Weißer Tee. Schönes Säckchen, trotzdem reicht er an offene Tees seiner Art nicht heran.

Kaffee (etwas später): Cappuccino, „bitte richtig italienisch“. Eigentlich müsste ich das ja gar nicht dazu sagen. Aber was kommt? Ein fader, eindeutig bitterer Milchkaffee mit einer Schaumhaube obendrauf, die an den Schaum einer vollen Badewanne erinnert, das ist jedenfalls kein Cappuccino, das können sogar einige Innenstadtcafés weitaus besser. Die "Qualität, die man sich von der Meierei des besten Restaurants Österreichs erwarten darf" (Erinnerung an "A la Carte"-O-Ton) ist das ganz und gar nicht, im Gegenteil, das ist eine handfeste Enttäuschung.

Brot, ich wollte dunkles: zwei Sorten, schön anzusehen, schmeckt auch gut.

Der Wildlachs ist eindeutig kein 08/15-Supermarkt-Lachs, nicht zu „geil“, sehr elegant, sehr fein im Biss, nicht übersalzen, angenehm würzig, fällt aber nicht so „wuchtig“ mit der Tür ins Haus wie andere seiner Art.
Der Kräutertopfen ist eine wirklich edle Sache, da war ein sehr sensibles Händchen dahinter.

3 Käsesorten: der Weinkäse ist nicht umsonst ein echter Heuler, ich mag ihn einfach. Die beiden anderen sind ähnlich weich in der Konsistenz, sehr kultiviert im Geschmack, buttrig, stinken nicht zu sehr, nicht einmal der Schafkäse blökt unverschämt daher.

Schafmilch-FruFru: nette Idee, sehr cremig fein, schmeckt nicht aromatisiert.

Müsli: endlich wieder einmal ein angesetztes Müsli, nicht einfach der übliche „Büffet-Schotter“, den man erst anrühren muss und trotzdem durch die Speiseröhre kratzt wie Schottermitzis "feine Auslese".

Milchrahmstrudel: das Problem beim Strudel ist nicht seine Machart, sondern die berechtigte Empfehlung, ihn am Schluss des Menüs zu essen.
Nur: wenn alles aus Organisationsgründen auf einmal serviert wird (Order von Reitbauer höchstpersönlich), dann ist’s schade um die Müh‘, denn der Strudel ist anfangs schön warm, aber am Ende ist er kalt und kriegt eine Haut, durch’s von mir gewünschte Aufwärmen, dem problemlos nachgekommen wird, wird die Haut noch dicker.

Schmeckt halb so gut. Mein Vorschlag, wenigstens den Strudel erst dann zu servieren, wenn alle kalt servierten Speisen bereits verspeist sind, wird freundlich entgegengenommen, dürfte aber aufgrund Reitbauers Order zum Scheitern verurteilt sein. Da es eben organisatorisch nicht machbar wäre, kommt eben wohl weiterhin alles auf einmal zu Tisch.

Fazit: einige Highlights werden von einigen doch erstaunlichen Schwächen getrübt. Ein trotz Weglassen des Staubzuckers völlig übersüßter Kaiserschmarren, ein Cappuccino, der diesen Namen nicht tragen dürfte und die leidige Sache mit dem Strudel sind Flecken auf der Weste eines Hauses, das auch ganz anders kann: die Steinpilzcreme mit dem Filet war eine Klasse für sich, diese Qualität wiederum sucht ihresgleichen. Und dass das Frühstück trotz des Strudels ein Highlight darstellt, will ich gar nicht bestreiten. Wer macht sich schon die Mühe, ein Müsli anzurühren? Außer der Meierei macht das bis dato erst ein Haus im Burgenland mit 5 Sternchen auf der Eingangstür. Und der Lachs war ebenso über alle Zweifel erhaben.
Ich komme also wieder – in der Hoffnung auf eine Lösung des Strudelproblems - und vielleicht serviert man mir doch noch einen Cappuccino, der seinem Namen wirklich alle Ehre macht.
Ambiente tagsüber - Meierei im Stadtpark - WienTischdeko - Meierei im Stadtpark - WienWeißer Tee - Meierei im Stadtpark - Wien
Hilfreich30Gefällt mir11Kommentieren
19 Kommentare·Zeige alle Kommentare
amarone1977

Steirer-SB - zum FruFru oder zum Müüchlaberl? *wurgs* *LOL*

21. Nov 2013, 13:09Gefällt mir
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