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Di, 19. März 2024

Zum Nussgartl

(2)
Vorgartenstraße 80, 1200 Wien
Küche: Wiener Küche, Österreichische Küche
Lokaltyp: Gasthaus, Restaurant
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News30. Okt 2023 von
WrKFan

Zum Nussgartl ist leider ein weiteres Opfer des Beislsterbens, Schade drum. Link

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Zum Nussgartl

Speisen
Ambiente
Service
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Gesamtwertung

40
2 Bewertungen fürZum Nussgartl
Speisen
40
Ambiente
37
Service
43

Bewertungen

Wienonline
am 30. März 2023
SpeisenAmbienteService
Die früheren Berichte von Schnitzelbergen und Erdäpfelsalathaufen sind wahr, aber leider Geschichte. Was geblieben ist: eine ehrliche ernsthafte Portion. Fabelhafter Geschmack und Qualität der verschiedenen Gerichte, auch Pilz, Fisch, Gnocci. Der Erdäpfelsalatberg ist nun ein kleines Schüsserl, a...Mehr anzeigenDie früheren Berichte von Schnitzelbergen und Erdäpfelsalathaufen sind wahr, aber leider Geschichte. Was geblieben ist: eine ehrliche ernsthafte Portion. Fabelhafter Geschmack und Qualität der verschiedenen Gerichte, auch Pilz, Fisch, Gnocci. Der Erdäpfelsalatberg ist nun ein kleines Schüsserl, aber toll angerichtet, nicht nur eine lieblose Kelle aus dem Metro Kübel auf den Teller..Was neu ist: unbedingte Empfehlung zu reservieren, brutale Preiserhöhung, die aber immer noch fair ist, wir wollen ja dass unsere Wirten überleben, aber jeden Tag spielt es jetzt das nussgartl nimmer in meiner Börse. Gönnen Sie sich das jedenfalls !
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caramia
Experte
am 10. Oktober 2021
SpeisenAmbienteService
Lange habe ich keine Bewertung mehr geschrieben, was an der noch immer andauernden Corona Misere liegt. Umso mehr freut es mich, dass ich wieder mal zu einem recht bekannten, aber nicht oft bewertetem Lokal meine Erfahrungen schreiben darf. Da ich schon im Vorfeld über die recht mächtigen Port...Mehr anzeigenLange habe ich keine Bewertung mehr geschrieben, was an der noch immer andauernden Corona Misere liegt. Umso mehr freut es mich, dass ich wieder mal zu einem recht bekannten, aber nicht oft bewertetem Lokal meine Erfahrungen schreiben darf.

Da ich schon im Vorfeld über die recht mächtigen Portionen des Nussgartl gelesen hatte, war ich mit Tupperware ausgestattet und vorgewarnt.
Wir waren eine Gruppe von 10 Personen und wurden nett empfangen, auch die Kontrolle der Nachweise war vorbildlich. Das Innere des Lokals wirkt urig, wie man es sich erwartet - eher dunkel und wie ein Wirtshaus halt, aber sauber und mit einem gewissen Charme, mir hat´s gefallen.
Die Dame vom Service nahm flott unsere Bestellungen auf und ich mochte auch ihren Schmäh, man merkte, dass sie das schon länger macht und Routine hat. Die Getränke kamen schnell und dann gings an Essen bestellen. Ich hatte einen Hollersaft gespritzt und der war gut.
Zum Essen suchte ich mir das Schnitzel nach Wiener Art aus. Das kam auch recht schnell und es waren, wie erwartet zwei Riesendinger, dazu Erdäpfelsalat und Preiselbeeren. Die Schnitzel waren schön goldgelb gebacken, aber, und nun erklärt sich die Größe, ziemlich dünn.
Ich gehöre zu der Fraktion, die das Fleisch lieber etwas dicker hat und dafür muss es nicht über den Teller hängen, aber das ist bekanntlich Geschmacksache, die Preiselbeeren hätte ich auch nicht gebraucht.
Gut hat es trotzdem geschmeckt, auch der Salat war g´schmackig. Ein Schnitzel hab ich geschafft, das zweite ging in die Tupperware, darum war auch noch Platz für ein Dessert.
Ich nahm die Powidltascherl und die waren wirklich gut. Es waren drei Stück und das war der perfekte Abschluss!
Es wurde auch noch Rindgulasch, Spinatnockerl und Steinpilzravioli bestellt und es hat allen gut geschmeckt. Auch das Bier wurde gelobt, aber da kann ich nicht mitreden.

Einen großen Kritikpunkt gibt es allerdings, der betrifft aber nicht das Essen. Bei der Eingangstüre, die nur so eine Art Schwingtüre ist, zog es derartig herein, dass war richtig ungemütlich.
Mein Fazit ist: extra hinfahren fürs Schnitzel würde ich nicht, aber es war ein netter Nachmittag. Dafür wohne ich auch zu weit weg.
Aber es gibt ja noch andere Speisen, außer Schnitzel, die es wert sind, probiert zu werden.
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HrMann
Experte
am 3. August 2017
SpeisenAmbienteService
Um meinen einmonatigen Wienaufenthalt gebührend abzuschließen, suche ich nach einem typischen Wiener Lokal. Kopp, Renner, Figlmüller und Konsorten finde ich grundsätzlich passend, wähle schlussendlich dann aber das Nussgartl aus, weil es ganz einfach von meiner Wohnung aus die beste Lage hat. Abe...Mehr anzeigenUm meinen einmonatigen Wienaufenthalt gebührend abzuschließen, suche ich nach einem typischen Wiener Lokal. Kopp, Renner, Figlmüller und Konsorten finde ich grundsätzlich passend, wähle schlussendlich dann aber das Nussgartl aus, weil es ganz einfach von meiner Wohnung aus die beste Lage hat. Aber nicht nur deswegen entschließe ich mich dafür: Vor allem die sehr guten Bewertungen meiner geschätzten Rete-Kolleginnen und Kollegen hilft mir erheblich in meiner Entscheidungsfindung. Es wird also für 4 Personen, Freitagabend reserviert.

Wir fahren mit den Öffis, und gehen ein paar Schritte zur Vorgartenstraße. Irgendwie wirkt es hier in der Gegend so, als ob sich hier nicht wirklich ein hochklassiges Gasthaus befinden würde. Wir gehen die Straße weiter hinab, und siehe da: plötzlich tut sich zu unserer rechten Seite ein schöner Gastgarten auf. Wir lesen „Zum Nussgartl“ und sind demnach richtig. Ein Platz im Freien wurde uns reserviert. Perfekt für den lauen Sommerabend.

Der Kellner bringt uns die Karten und nimmt die Getränkewünsche entgegen. Bier für meine Kollegen, und einen Apfelsaft Wasser für mich. „Aha, einer schwächelt“, stellt der Kellner charmant fest. Der Schmäh läuft also schon.

Ich durchstöbere die Speisekarte. Pilzgerichte befinden sich hauptsächlich auf der saisonalen Speisekarte, aber auch eine Kokos-Kürbis-Suppe mit Koriander (warum auch immer diese saisonal sein soll, weiß ich nicht). Ich starte klassisch mit einer Frittatensuppe. Die Brühe - endlich wieder einmal ordentlich gewürzt - ist um eine Spur zu salzig für mich. Darin befinden sich ordentliche Stücke Karotten und Sellerie, welche noch Biss haben. Die Frittaten sind frisch, und reichlich vorhanden. Insgesamt eine sehr gute Suppe. Tatsächlich wird auch die exotische Suppe bestellt (hätte ich nie in so einem Lokal bestellt), die ich koste und auch ganz gut schmeckt.

Mittlerweile beobachten wir das Treiben auf den anderen Tischen. Wie am laufenden Band werden ungeheuerlich große Portionen Wiener Schnitzel (vom Schwein) serviert. An den meisten Tischen wird dann auch eine Pensionistenserviette gebracht, was bei der Menge kaum verwunderlich ist. Da an meinem Tisch 2 Kollegen auch das Wiener bestellt haben, fangen sie schon zum Schwitzen an, denn nicht aufessen ist gibt’s nicht. Ein ungeschriebenes Gesetz, worauf wir uns vorab geeinigt haben. Blöderweise haben sie auch zwei Beilagen bestellt:

Der Kartoffelsalat, der wirklich wunderbar schmeckt, schön mit roter Zwiebel und ganz viel Schnittlauch abgemacht sowie der Petersilienkartoffeln, welche geschmacklich gut sind, mit dem Salat aber nicht mithalten konnten, erleichtern dieses Vorhaben nicht.

Dann kommen auch schon die Wiener daher. Ja, von der Ferne konnte man es schon erahnen, wenn sie dann aber wirklich auf dem Tisch landen, erkennt man rasch, dass dies eine Portion für 2 Personen darstellt. Ich koste diese natürlich auch. Mein Eindruck: gut, mehr aber nicht. Es handelt sich hier einfach um sehr dünne Schnitzel, die schön frittiert wurden. Nichts für ungut, aber für diese würde ich nicht extra zum Nussgartl gehen. Hohe Schnitzelkunst sieht anders aus.

Extra zum Nussgartl würde ich allerdings sehr wohl für meine Hauptspeise antanzen. Salzburger Regenbogenforellen-Filets (zwei Stück) auf Steinpilzgnocchi, Rucola und Grana Padano. Die Filets wurden auf den Punkt gebraten, d.h. innen schön saftig, die Haut leicht knusprig. Die Gnocchi hatten einen angenehmen Biss mit einer dezenten Steinpilznote. Gepaart mit dem frischen Rucola und den großzügigen Grana-Spänen eine wahre Freude für den Gaumen.

Währenddessen kämpfen sich meine beiden Kollegen durch den Schnitzelberg. Der erste gibt nach dem ersten von 4 auf, da ihm seine Suppe schon recht gesättigt hat. Zu zweit helfen wir ihm, sodass der Teller leer zurückgeht. Der anderen schafft die Portion tatsächlich alleine, wovor ich meinen Hut ziehen muss. Genuss wars aber nach der Hälfte schon keiner mehr, so hat er mir versichert. Ihm habe ganz einfach der Ehrgeiz gepackt. „Fost a bissl zu wenig“, meinte er salopp zur Kellnerin, als diese seinen Teller abserviert. „Na woat na, du kummst ma schon noamoi vorbei“, wusste diese zu erwidern.

Auf dem Tisch setzt mittlerweile eine kollektive Lähmung ein. Wenn für nichts mehr Platz im Magen ist, dann geht eigentlich nur mehr ein Dessert. Also gut: ich bestelle 2 Stück Palatschinken, nur gezuckert. Ein Kollege bestellt noch ein Schokoladen-Souffle. Die Palas sind wiederum recht groß, und schmecken gut. Als krönenden Abschluss würde ich sie allerdings nicht bezeichnen. Das Souffle ist allerdings wieder sehr gut gelungen, wenngleich ich auch schon luftigere Varianten genossen habe. Eine Runde Melange beschließt dann unseren kulinarischen Ausflug zum Nussgartl.

Was bleibt noch zu sagen? Die Serviceleistung war irgendwo zwischen gut und sehr gut. Weil die Kellner nicht schmähstad waren, wird auf eine 4 aufgerundet. Fürs Ambiente, das in anderen Bewertungen schon ausführlich beschrieben wurde (bitte dort nachzulesen), vergebe ich auch eine 4. Der Gastgarten lädt jedenfalls zu einem längeren, angenehmen Aufenthalt ein.

Fazit: Ganz große Wiener Küche, was sowohl für Quantität (vor allem bei den Schnitzeln) als auch für Qualität gilt.
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helwien
am 30. August 2016|Update 8. Sep 2016
SpeisenAmbienteService
Ich hab´s wieder probiert. Im Winter war ich dort, da hat es gezogen. (drinnen) Heute Mittag: Im Schanigarten, kein Menü, Ok Schnitzel - sind ja als "sehr gut" beschrieben. Sehr dünn, sehr viel, schmackhafte Panier, "versteckte" Preiselbeeren (unter den Schnitzeln). € 12,9 Der Erdäpfelsalat is...Mehr anzeigenIch hab´s wieder probiert.
Im Winter war ich dort, da hat es gezogen. (drinnen)
Heute Mittag: Im Schanigarten, kein Menü, Ok Schnitzel - sind ja als "sehr gut" beschrieben. Sehr dünn, sehr viel, schmackhafte Panier, "versteckte" Preiselbeeren (unter den Schnitzeln). € 12,9 Der Erdäpfelsalat ist unter sehr viel Schnittlauch und Zwiebeln, geschmacklich einwandfrei, verborgen. € 3,5.
AF-Bier, offen oder eingeschenkt € 3,9 und kl. Mokka 2,2 unauffällig.
Das nächste mal verlange ich einen Teller, um die Schnitzel zu essen. Alufolie kommt (scheinbar) automatisch.
Naja - ein "Freßpaket" habe ich mit, wollte ich das eigendlich?
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Bin schon gespannt, Bericht folgt entweder noch heute Abend oder morgen. ;-)

7. Sep 2016, 16:52·Gefällt mir
Zap1501
Experte
am 29. Juli 2016
SpeisenAmbienteService
Auch ich werde mich kurz halten, denn es wurde wirklich alles schon gesagt. Die Bewertung ist eigentlich nur die Bestätigung, dass sich nichts verändert hat. Nussgart´l-Schnitzel 4 wirklich große, dünne Schweinsschnitzel, luftig paniert, mit Zitrone und Preiselbeeren sowie Wahlbeilage servier...Mehr anzeigenAuch ich werde mich kurz halten, denn es wurde wirklich alles schon gesagt. Die Bewertung ist eigentlich nur die Bestätigung, dass sich nichts verändert hat.

Nussgart´l-Schnitzel 4 wirklich große, dünne Schweinsschnitzel, luftig paniert, mit Zitrone und Preiselbeeren sowie Wahlbeilage serviert. Kaum zu schaffen, zwei meiner Begleiter gestern haben sich jedoch ins Zeug gelegt und alles weggeputzt!

Backhendl ebenfalls sehr gut und kaum zu bewältigen, mit gutem Erdäpfel-Vorgerlsalat mit Kernöl. Sehr nett serviert im Körbchen, dazu auch ein Teller, auf dem man "arbeiten" kann.

Apropos Kernöl: wird ein Beilagensalat zum Schnitzerl mit Kernöl bestellt, wird ein kleines Flascherl desselben an den Tisch gebracht, man kann also selbst dosieren, wie viel man möchte.

Das Service war super-flott und sehr freundlich, es sind glaube ich die Chefin und zwei Kellner anwesend, die den Laden schupfen, denn trotz Sommerferien ist jeder Tisch teilweise mehrmals besetzt - gut, dass ich reserviert hatte...!

Ausgezeichneter Spritzer und Budweiser vom Fass, da kann man im lauschigen Gastgarten dann schon sitzen bleiben, bis er zusperrt! :-)
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Gourmetlisa
Experte
am 13. August 2015
SpeisenAmbienteService
Nach meinem Besuch letzte Woche möchte ich nun doch ein paar Zeilen über dieses außergewöhnliche Lokal schreiben. Über das Ambiente ist bereits alles geschrieben. Das Service war bei uns leider wenig beeindruckend, weil wir erst nach mindestens 10 Minuten bemerkt wurden, und andere Gäste, die ...Mehr anzeigenNach meinem Besuch letzte Woche möchte ich nun doch ein paar Zeilen über dieses außergewöhnliche Lokal schreiben.

Über das Ambiente ist bereits alles geschrieben. Das Service war bei uns leider wenig beeindruckend, weil wir erst nach mindestens 10 Minuten bemerkt wurden, und andere Gäste, die nach uns gekommen waren deutlich schneller bedient wurden.

Um zum Wesentlichen zu kommen:
Wir beide sind SEHR starke Esser. Der Hunger war groß, nicht zuletzt DESWEGEN hatten wir an diesem Abend das Nussgartl gewählt - wegen der Beschreibungen der exorbitanten Portionsgrößen.
Also los gehts, für jeden Das Nussgartl Schnitzl bitte.
Serviert wird nach langer Wartezeit (ca. 35 Minuten) zuerst "eine" Portion. EINE? Soll das ein Scherz sein - ich musste nachfragen. Doch es war deren Ernst, die zweite Portion wurde gleich hinterher gebacht.
Vollig entsetzt sind wir also vor unseren sich biegenden Tellern gesessen... und mir wird klar: Heute werde ich zum ersten mal seit mindestens zehn Jahren nicht aufessen..
Völlig dekatent - VIEL ZU VIEL! In der Karte steht zwar "für starke Esser, meiner Meinung nach sollte aber bei einer Portion "für eine hungrige Familie" stehen!
Wahnsinn, aber nach dem ersten Bissen war ich versöhnt. Das Schnitzel schmeckte erstklassig. Ausgezeichnet! Dünn, eine schöne, nicht zu helle Farbe, knusprig und einfach nur wunderbar. Das beste Schnitzel seit langem, das muss ich zugeben!
Auch der Kartoffelsalat war hausgemacht und sehr gut.

Wie befürchtet bleiben in meinen Augen noch geschätzte vier normale Portionen übrig... aber die gabs eben am nächsten Tag - die Alufolie wird hier übrigens schon präventiv mitserviert!

Beim nächsten mal werden wir äußerst günstig, köstlich und dennoch reichlich speisen: denn eine Portion für zwei Hungrige ist mehr als ausreichend.

Wir kommen bestimmt wieder, wenn der Schnitzelhunger zurückkehrt!
..was übrig geblieben ist.. - Zum Nussgartl - Wien
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@Bertl: Freunde von mir haben diese Frage auch schon gestellt. Soviel ich weiß, bin ich wurmfrei :) Hab vor vielen Jahren eine Parasitologie Vorlesung beim Prof. Aspöck besucht. Da habe ich Bandwurm-Geschichten gehört... Uih! Mehr bei ReTe-Treffen :)

14. Aug 2015, 23:09·Gefällt mir
dieBrotvernichter
Experte
am 30. April 2015
SpeisenAmbienteService
Ja, alles was schon geschrieben wurde ist richtig. Alles stimmig. Alles schmeckt gut. Überrascht hat uns dann doch noch so einiges. Zum Beispiel, dass es in einem Wiener Wirtshaus auch noch so freundlich souveräne Servicedamen gibt, die den Wiener Schmäh trotzdem drauf haben. Und dass so ein s...Mehr anzeigenJa, alles was schon geschrieben wurde ist richtig. Alles stimmig. Alles schmeckt gut. Überrascht hat uns dann doch noch so einiges.

Zum Beispiel, dass es in einem Wiener Wirtshaus auch noch so freundlich souveräne Servicedamen gibt, die den Wiener Schmäh trotzdem drauf haben. Und dass so ein selbsternannter (angeblich) schwacher Esser, wie Monsieur Brotvernichter gern einer wäre, wie schon so oft und diesmal wieder über sich hinausgewachsen ist.

Ein Wettstreit der Genussgiganten geht in die erste Runde. Volles Programm. 3 Gänge sollen bewältigt werden. Mann gegen Frau ist ja eigentlich nicht ganz fair. Also braucht der Brotvernichter noch männliche Vertstärkung und holt sich schlitzaugeseiwachsam an den Tisch dazu.

Speisen werden zielsicher aber wenig taktisch klug ausgesucht. Mhm, übersichtlich die Karte. Aber feinste Ware findet man da. Bio-Schweinefilet. Sulmtaler Huhn. Alpenseesaibling. Und natürlich derzeit ganz viel Spargel. Wiener Klassiker: Knödel, Kraut und viel rote Fleischsorten. Gekocht, geschmort und rausgebacken (frittiet). Nein, nix vom Grill. Passt auch so zum Konzept.

Die Burschen nehmen nichtsahnend die kräftige Leberknödelsuppe. Madame will die Grießnockerlsuppe probieren. Schon ewig keine mehr gegessen. Bekommt man ja selbstgemacht kaum noch wo. Monsieur glaubt er könne sich‘s mit dem Alpenseesaibling auf weißen Marchfelder Spargel, Sauce Hollandaise und Petersilerdäpfel „leicht“ machen. Rechnet aber nicht mit der taktischen Vorgehensweise seiner (wohlgesinnten) Kontrahenten. Die weibliche Einzelkämpferin traut sich das Sulmtaler Backhendl (ausgelöst) nach Art des Hauses zu bestellen. Und setzt eins oben drauf: statt dem Erdäpfel-Vogerlsalat mit Kernöl, will sie einen gemischten. Da darf schon auch alles dabei sein. Kernöl extra auch noch. Und Ketchup. Für’s fruchtig Frische zum rausgebackenen Vogerl. Aber der starke Mann will zeigen was er kann und will uns mit seiner Bestellung der Topfennougatknödel und Weichselragout einschüchtern. Nein, das funktioniert nicht. Schlitzaugeseichwachsam bleibt mutig und bestellt die „drei“ Wiener Schnitzel.

Ein fruchtig leichter Weißwein. Es geht auch ein Flascherl zu dritt. Es wird uns der Muskateller empfohlen und der ist ein Hit. € 29,00 fair.
Leberknödelsuppe und Grießnockerlsuppe unterscheiden sich nur durch die Einlage. Und das ist erfreulich. Weil die Suppenbasis ausgezeichnet kräftig nach Rind schmeckt. Echt gekocht. Da schwimmen noch feine Fleischflankerl vom Geschmacksgeber mit herum. Viel frisch geschnittener Schnittlauch. Und anständig gekochtes buntes Wurzelgemüse, das auch noch einen angenehmen Biss hat. Ja, auch der Zeller schmeckt. Dem Brotvernichter schmeckt das Leberknöderl genauso gut wie Schlitzaugeseiwachsam. Grießnockerl können besser nicht sein. Optisch fein. Geschmacklich genau so. Leichte Butternote. Durchgehend flaumig. Besser geht’s nicht. In Summe eine Freude.

Geschickt motiviert die Grießnockerlglückliche zum Kosten. Und der Fischesser beißt voll an und vertilgt gleich mehr als ein halbes Nockerl. Unser Adoptivbegleiter ebenso ein drittel. Die Hälfte klare Suppe bleibt übrig und der vermeintlich schwache Esser erbarmt sich. Wär‘ ja so schad‘ drum.

Die Hauptgänge kommen recht bald. Ein ganzes Körberl und da sitzt auch ein in 4 Teile zerlegtes Hendl drinnen. Knusprig aber in einer fast zu dunklen Panier. An manchen Stellen ist das eigentlich sonst sehr saftige Sulmtaler dann doch ein bisschen trocken. Aber geschmacklich trotzdem noch top. Auch der Salat. Alles was man sich wünscht: ein anständiger Rahm-Gurkensalat ohne Dill zum Glück, Krautsalat mit ein paar Kümmelkörnern schön knackig und gut durchgezogen, Vogerl- und Erdäpfel, aufgeschnittene Kirschparadeiser und dieser frische Maissalat. Auch da hat man was zu beißen. Angenehm dieses Antidosenaroma. Kübriskernöl serviert im kleinen Kännchen. Ketchup in einer schönen kleinen Schüssel passend zum Rest vom Geschirr. Optisch auch hübsch. So macht Essen spaß.

Der saftig gebratene Alpenseesaibling ist mit 3 Stücken auch ordentlich präsent. Mit frischen Fischkräutern gewürzt. Mit Spargel, petersilierten buttrigen Erdäpfeln und einer pastellgelben cremigen Sauce Hollandaise wurde auch nicht gegeizt. Kresse auch noch dazu. Sehr gut. Dennoch die kleinste Portion am Tisch. Wir wollen großzügig sein und gebend dem armen Mann von unseren Riesenportionen zwischendurch g’scheite Kostproben. Ein Teil Hendl da und ein Teil vom panierten Schwein dort. Und sein Teller füllt sich. Nein, das Schwein will er eigentlich nicht. Er nimmt’s mit heim. Aber dann trumpft er auf und beeindruckt uns. Das Hendlteil und ein Schnitzerl sind auch noch weg. Nur die nicht krosse Haut vom Fisch bleibt am Teller zurück.

Die Frauenmannschaft (besteht eben nur aus 1 Frau) gibt sich geschlagen. Kein Bissen geht mehr. ihr das ausgelöste Huhn mit vielen Teilen entgegengekommen ist, die kein Filet waren, sind die leider auch übrig geblieben. Sie ist nun einmal Brot- und nicht Hendlvernichterin. Man lernt sich selber immer besser kennen, in solchen Extremsituationen. Aber sie hat das Beste rausgeholt – aus sich und aus dem Geflügel.

Eindeutiger Sieger ist der Brotvernichter. 3 in knusprig süßen Mandelbröseln geschwenkte Topfennougatknöderl inklusive Weichselragout hat er auch noch geschafft. Schlitzaugeseiwachsam gibt sein Bestes und versucht im Endspurt noch mit einer Singlepalatschinke aufzuholen. Aber vergebens. 1 an den führenden Mitstreiter verschenkt und 4 von seinen "3" Schnitzeln am Teller hat er eingepackt. Die Palatschinke war viel zu zierlich als dass er da noch aufholen hätte können. Fast schon so fein wie Crêpes. Auch sein Stunt mit dem Kürbiskernöl zur Marillenpalatschinke konnte seinen Sieg nicht mehr retten. Aber die Mehlspeise war das einzige das er aufgegessen hat. Gelungene Integration ist das. Vom Bulgogi- zum Mehlspeisentiger.
Überraschend, dass hier auf anständigem Niveau gekocht wird und trotzdem sättigend portioniert wird. Zu einem fairen Preis mit hochwertiger Zutatenqualität. In dem Ausmaß haben wir das zum ersten Mal erlebt. Wir haben uns während unserer Zeit dort auch sehr wohl gefühlt. Nur danach…

Die Portionen sind nix für Loser. Man muss schon auf der Siegerstraße der Lebens- und Genussmittelaffinen unterwegs sein, um im Nussgartl vorn dabei zu sein. Auch wenn man dann den Rettungswagen oder einen Rollstuhl als Mobilitätshilfe benötigt. Oder einfach das Direkt-Shuttleservice von uns Brotvernichtern nützt.

So wie unsere Dinnerbegleitung schlitzaugeseiwachsam, der sich mittlerweile als Göthard Geilhuber zu erkennen gab. Er hat das spezielle Tür-zu-Tür-Service von uns gerne angenommen. Aber er wollte dann doch nicht vor seiner Haustüre raus. Sondern unbedingt an der Kreuzung bei der Piano-Bar am Gürtel. Tja, Namen prägen einen vermutlich eben doch irgendwie. ;) Wie sein Abend weiter verlaufen ist, können wir nur ahnen. Vermutlich am Klavier. Wir wussten ja nicht, dass er Pianist ist. DieBrotvernichter bereiteten sich ein Schlaflager zu ebener Erd‘, denn wir schafften es nicht mehr ins Bette zu steigen.
Hilfreich18Gefällt mir15Kommentieren
3 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Genau so! Genau so brauche ich keine "Kritik"! Nichtssagend und fad. Sorry, aber so nicht!

23. Aug 2016, 12:57·Gefällt mir
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