Best of Wienerwald

Hier geht es nicht um Backhendlstationen sondern um gutes Essen in einer der schönsten Landschaften im Osten Österreichs. Auf dass Ihr Ausflug auch kulinarisch eine Freude werde!
Stockerwirt
In diesem Guide weil: Mein Favorit im Wienerwald. Besser habe ich hier noch nirgends gegessen!
Gelegenheit dazu gibt es von Mittwoch bis Sonntag, wenn dieses wunderbare Landgasthaus geöffnet hat. Wir schauen an einem Mittwoch vorbei und sind positiv überrascht, wie gut das Lokal mittags gefüllt ist, obwohl das Regenwetter kaum zu Ausflügen im Wienerwald einlädt.
Der Kellner führt uns an einen Tisch in einem kleinen, wohnlichen Stüberl, holzgetäfelt, mit rotem Tuch und vier fein gedeckten Tischen ausgestattet. Ruhig, gedämpfte Gespräche, leise klapperndes Besteck, dezentes Gläserklirren, Gott sei Dank keine Musikkonserven – hier empfängt einen der Wohlklang, der entsteht, wenn viele Leute gerade sehr zufrieden mit einem vorzüglichen Essen beschäftigt sind.
In der Karte finden wir ein Blatt mit dem Titel „Stockerwirt light“, dem Mittagsangebot für Wochentage. 3 Gänge nach Wahl, 5 Vor-, 7 Haupt- und 5 Nachspeisen werden angeboten, um einen Fixpreis von € 17,-.
In dieser Auswahl werden wir rasch fündig und entscheiden uns zweimal für das kleine Beef Tartare mit Butter und Toast, ein Filet vom Saibling mit Eierschwammerlrisotto, ein faschiertes Butterschnitzel mit Erdäpfelpüree und Röstzwiebel, eine hausgemachte Vanilleoberscremeschnitte mit Erdbeersauce und das Griesflammerie mit Marillenröster.
Der Service ist mittagstauglich flott, aufmerksam und diskret. Profis bei der Arbeit.
Das Beef Tartare ist vorzüglich abgeschmeckt und bedarf keinerlei Nachbesserung. In Form gebracht, mit fein geschnittenen roten Zwiebeln oben drauf. Mit ein wenig Butter und Toastbrot ein Hochgenuss.
Das Butterschnitzel ist ebenfalls hervorragend, mit einem aufwendig hergestellten Saft – hier wird mit feinem Kalbsfonds nicht gespart, alle Achtung. Das Püree mit den Röstzwiebeln wird in einem separaten Schälchen serviert, ausgezeichnet. Dazu genehmige ich mir ein Gläschen Cabernet-Merlot 2005 vom Fischer aus Sooss. Natürlich ist der Wein zu groß für das Butterschnitzel, aber wenn schon so etwas Feines glasweise angeboten wird, warum sollte man sich da mit Minderem zufrieden geben?
Meine Frau ist mit dem Saibling sehr zufrieden, mit dem Gelben Muskateller vom steirischen Weingut Masser ebenfalls. Das Eierschwammerlrisotto ist zwar vorzüglich, aber kein Risotto. Kein Arborio, auch nicht al dente, aber feinst mit Safran, einem Hauch von grünem Paprika, weißem Pfeffer und Kräutern abgeschmeckt, cremig, die Eierschwammerln knackig. Eine ausgezeichnetes Reisgericht, nur umtaufen sollte man es vielleicht, um keine Erwartungen zu enttäuschen.
Die Cremeschnitte ist für sich allein ein Grund zum Wiederkommen, das Griesflammerie wird ebenfalls sehr gelobt.
Fazit: Vorzügliche Küche, angenehme Atmosphäre, professioneller Service. Ein äußerst empfehlenswertes Landgasthaus im Wienerwald.Weniger anzeigen
Landgasthof zur Linde
In diesem Guide weil: Einer der besten Landgasthöfe die ich kenne.
Böhm
Wir schauten hier wochentags zum Mittagessen vorbei. Um 12 war es noch recht ruhig, später sollte sich das Lokal dann noch ganz ordentlich füllen. Vorbei an der Schank und durch gemütlich-altmodische Gaststuben ging es in den Garten, der eigentlich ein teilüberdachter Innenhof ist, in dem man auf schweren, aber bequem gepolsterten Holzmöbeln an mit weißem Tuch gedeckten Tischen unter Dach, aber doch an der frischen Luft sitzt. Nicht ganz so nett wie in einem echten lauschigen Gastgarten, aber wettergeschützt. Blickfang gleich beim Eintreten: ein Kalter mit stattlichen Forellen und Saiblingen. Die sind hier also garantiert ganz frisch.
Die Karte ist kurz, aber verlockend. Je 4 bis 6 Suppen, Vor-, Haupt- und Nachspeisen. Klassiker wie Frittatensuppe, Schnitzel und Backhendl stehen drauf, Steaks, aber auch außergewöhnliche Angebote wie Rehspezialitäten oder ein Eis aus Ziegenjoghurt.
Es ist warm heute, wir starten flüssig. Ein kleines Gösser, einwandfrei natürlich, und ein feiner, fruchtiger Muskateller vom Weingut Nolz aus Traismauer dienen als Aperitiv.
Anschließend Fleischstrudel- und Leberknödelsuppe. Sehr flaumiger, herzhafter Knödel, die Suppe könnte kräftiger sein. Der Fleischstrudel erhält gute Kritiken.
Die Hauptspeisen: ein einwandfreies Backhendl, dazu ein sehr guter wienerischer Erdäpfelsalat aus herrlichen Kipflern. „Zweierlei vom Reh“: je zwei Stück vom Rücken und von der Keule. Wunderbar zartes Fleisch, muss wohl ein Kitz gewesen sein. Dazu hausgemachte, angeröstete Schupfnudeln und knackige Eierschwammerln. Ein Hochgenuss. Und der Schwammerlrostbraten. Der Kellner weist darauf hin, dass der Rostbraten in diesem Hause wirklich ein Rostbraten ist, kein Beiried wie so oft. Das freut mich sehr, der durchzogene, saftige Rostbraten ist mein Lieblingsstück vom Rinderrücken. Ganz besonders, wenn er so schön abgehangen und butterweich ist wie hier. Wunderbar. Dazu gibt es ebenfalls die knackigen Eierschwammerln, ein kräftiges Safterl und anständige Bandnudeln.
Dazu eine kräftige burgenländische Rotweincuvee von Claus Preisinger aus Gols, vom Kellner empfohlen, aus der Doppelmagnum eingeschenkt. Die großartige Weinauswahl sei an dieser Stelle ausdrücklich hervorgehoben.
Das Dessert: Die Panna Cotta sehr dicht, mit viel echter Vanille zubereitet, ausgezeichnet. Über das Ziegenjoghurteis habe ich mich nicht drübergetraut, meine Frau hat das übernommen. Ich koste und bin sehr angetan. Meine Marillenknödel sind köstlich, herrlich flaumig und für sich allein den Ausflug nach Weinzierl wert.
Fazit: Ein hervorragendes Landgasthaus. Exzellente Küche, tolle Weine, kompetentes Service.Weniger anzeigen
Wirtshaus Oliver
In diesem Guide weil: Früher im Mirli, jetzt im Oliver - hier wird einfach hervorragend gekocht!
Gasthaus Sodoma
In diesem Guide weil: Na ja, so ganz im Wienerwald liegt Tulln zwar nicht, aber auf die paar Kilometer kommt es bei dieser Küchenqualität bestimmt nicht an, oder?
Der Sodoma, vulgo "Gasthof zur Sonne", liegt in der Bahnhofstraße, an einem Kreisverkehr, ein wenig abseits des Zentrums. Als Gasthof würde ich das Lokal nicht bezeichnen, wohl eher als Restaurant gehobenen Anspruchs. Vom Gault Millau wird der Sodoma immerhin mit zwei Hauben bedacht.
Wir kommen um 13 Uhr an und schmunzeln gleich vor dem Eingang über die Tafel, die uns dort empfängt. "Wir sind ein Wirtshaus für Freunde, Genießer und Barbezahler!" steht da. Die Wirtsleute haben offenbar keine große Freude mit Plastic Money und anderen modernen Erscheinungen unserer Zeit, Homepage haben sie offenbar auch keine, jedenfalls hat mir Google keine gefunden.
Im Foyer empfängt uns ein freundlicher Kellner. Ich sage ihm, dass wir nicht reserviert haben. Kein Problem, er führt uns an einen ansprechend gedeckten, gut gelegenen Zweiertisch im modernen Teil des Restaurants, rechts vom Eingang gelegen und im Stil überraschend anders, heller und moderner, als die gegenüberliegende alte, von dunklem Holz geprägte Gaststube. Der Raum ist nicht voll, aber gut besucht, das Publikum besteht an diesem Samstag Mittag durchwegs aus gut gekleideten Damen und Herren über 50.
Von unserer Einkaufstour sind wir schon ein wenig ausgetrocknet, erfreulich schnell stellt der Kellner ein gut gekühltes Mineralwasser und ein ebenso erfrischendes Seiderl Weitra Bräu auf unseren Tisch.
Die Speisekarte zeigt vor allem Traditionelles, ein Schulterscherzel mit klassischen Beilagen etwa, ein Rehragout, ausgelöstes Backhenderl, Kalbsleber mit Erdäpfelpuree und vieles mehr.
Es gibt allerdings noch einiges, das nicht auf der Karte sondern auf einer kleinen, mit Kreide beschriebenen Schiefertafel steht, die uns der Kellner zum Tisch bringt und kommentiert. Spargelspezialitäten sind es in erster Linie an diesem Maiwochenende.
Wir starten mit einer Spargelcremesuppe, die zu den besten gehört, die ich jemals gegessen habe. Würzig, cremig, sanft und doch kräftig im Geschmack, gekrönt von einer schaumigen Haube, mit Spargelstückchen als Einlage - eine erstklassige Interpretation dieses Frühlingsklassikers.
Zur Hauptspeise nimmt meine Frau das Zanderfilet auf Spargelgröstl. Das Zanderstück ist stattlich dick, stammt also von einem gewichtigen Exemplar dieses Edelfisches, das geschmacklich den heute vielfach üblichen Zuchtfischchen, bei denen ein Filet gerade einmal für eine Portion reicht, deutlich überlegen ist. Es schmeckt vorzüglich. Das Filet ist leicht geschröpft, eigentlich überflüssig, der Zander hat keine Zwischengräten und die Einschnitte kosten daher unnötig Saftigkeit, aber natürlich sieht das geschröpfte Filet am Teller gut aus.
Das Spargelgröstl besteht aus winzigen gerösteten Erdäpfelscheiben, Schnitten vom weißen und grünen Spargel und einer hervorragend abgeschmeckten aufgeschäumten Spargelcreme.
Als Begleitung für den Zander ordern wir einen tadellosen Muskateller aus steirischer Produktion.
Ich entscheide mich für das ausgelöste Backhenderl mit Erdäpfel-Vorgerlsalat. Henderl und Salat schmecken vorzüglich, nur wenn ich jetzt sehr kritisch sein will, dann merke ich an, dass Brust und Keule gleich lange frittiert wurden, die Keulenstücke daher gerade richtig, die Bruststücke aber ein wenig zu lange. Daher waren sie etwas trockener als nötig.
Mein Henderl wird von einem 2012er Veltliner vom Weingut Nimmervoll begleitet, einem sehr ordentlichen Tröpfchen vom nahegelegenen Wagram.
Das Dessert lassen wir aus, auch wenn das Angebot mit Creme Brulee, Palatschinken, Punschkrapferln und vielem mehr sehr verlockend ist, wir begnügen uns mit einem ausgezeichneten Espresso.
Das Preisniveau - unsere Rechnung beläuft sich inkl. Trinkgeld auf € 75,- - ist der gebotenen Qualität angemessen.
Fazit: Ganz klar die Nummer 1 in Tulln. Ein sehr erfreuliches, niveauvolles Wirtshaus mit angenehmer, ruhiger Atmosphäre, erstklassiger Küche und ausgezeichnetem Weinangebot.Weniger anzeigen
Landgasthof zur Krone
In diesem Guide weil: Gutbürgerlich - sehr anständige Küche.
Lengbachhof
In diesem Guide weil: Auch in Hotels kann man ganz ausgezeichnet essen!
Die Speisekarte ist eine Mischung aus klassischen österreichischen Gerichten wie Backhendl, Zwiebelrostbraten etc. und international populären Speisen wie z. B. T-Bone-Steak vom Dry aged-Beef, Surf 'n Turf, Antipastiteller.
Wir haben mit Zwiebelsuppe und Leberknödelsuppe begonnen. Die Zwiebelsuppe fand Anklang, die Leberknödelsuppe war durchschnittlich. Eine etwas dünne Rindsuppe, der Knödel könnte flaumiger sein.
Der Antipastiteller war sehr fein, eine ordentliche Portion mit Prosciutto, Carpaccio, kaltem Braten, Garnelenspieß, Lachs, Käse, Aufstrichen, Gemüse - alles erstklassig.
Das "Duett" - eine schöne Portion fein mariniertes Carpaccio und ein sehr anständig abgeschmecktes Beef Tartare, mit Ruccola, ein wenig Parmesan und Toast serviert - war vorzüglich. Als Vorspeise allerdings ist die Portion ein wenig groß.
Der Lengbachteller ist ein Klassiker: gebackenes Hühnerfilet, Cordon Bleu und Kalbsschnitzerl mit Petersilerdäpfeln und Preiselbeeren. Eine Hauptspeise für Hungrige, die Liebhaber panierter Gerichte sicherlich zufriedenstellen wird.
Die Desserts sollte man nicht auslassen. Die Auswahl ist groß, die Qualität hervorragend. Ich war mit klassischen Marillenmarmeladepalatschinken sehr zufrieden, die Stefaniepalatschinken mit Nusssoße, heißer Schokolade und Vanilleeis wurden sehr gelobt, die Topfennockerln auf Erdbeersauce waren ein flaumiges Gedicht.
Die Weinauswahl ist recht umfangreich und einem Hotelrestaurant der gehobenen Kategorie angemessen.
Die Preise sind absolut in Ordnung, der beschriebene Lengbachteller beispielsweise stand mit € 13,- auf der Karte.
Fazit: Hier isst man sehr gut. Im Umkreis von Eichgraben und Altlengbach meiner Ansicht nach das beste Restaurant.Weniger anzeigen
Gasthof SKILITZ
In diesem Guide weil: Bodenständig, einfach, gut.
Gasthaus "Zur Kaisereiche"
In diesem Guide weil: Ein wirklich gutes Wirtshaus.
Die Rechnung für zwei Personen belief sich auf € 28,-, durchaus günstig, würde ich sagen.
Fazit: ein mehr als anständiges Landgasthaus, jederzeit einen Besuch wert.Weniger anzeigen
Landgasthof "Zum schwarzen Adler"
In diesem Guide weil: Mein Favorit im Triestingtal.
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