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Di, 19. März 2024

Beograd

(1)
Schikanedergasse 7, 1040 Wien
Küche: Balkan Küche
Lokaltyp: Restaurant
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Beograd

Speisen
Ambiente
Service
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Gesamtwertung

37
1 Bewertung fürBeograd
Speisen
40
Ambiente
30
Service
40

Bewertungen

Kampfkatze
Experte
am 3. August 2021
SpeisenAmbienteService
Anlässlich eines wirklich großen Familientreffens (knapp 40 Personen) besuchte ich letzten Samstag mit meinem Freund, dem Kampfkater, das Restaurant Beograd. Nach der Kontrolle unseres Impfpasses durften wir uns durchs (wirklich urige) Lokal in den Gastgarten begeben und sahen dort auch schon m...Mehr anzeigenAnlässlich eines wirklich großen Familientreffens (knapp 40 Personen) besuchte ich letzten Samstag mit meinem Freund, dem Kampfkater, das Restaurant Beograd.
Nach der Kontrolle unseres Impfpasses durften wir uns durchs (wirklich urige) Lokal in den Gastgarten begeben und sahen dort auch schon meine Riesenfamilie aufgeteilt an zwei Megatischen umgeben von großen, schönen Bäumen.

Zu trinken bestellten wir an dem Abend nichts Außergewöhnliches. Es gab für mich ein Puntigamer, ein Zwickl und zwei weiße Spritzer. Ach ja, Leitungswasser bestellten wir noch! Es kam in einer großen Karaffe daher, was uns Durstige (im Sommer eher durstige Kampfkuh und durstiger Kampfstier) sehr freute.

Die Vorspeisen ließen der Kampfkater und ich weg. Neben uns wurden aber die serbische Bohnensuppe mit geselchtem Ripperl und das Beef Tatar bestellt. Es schien zu schmecken.
Wir entschieden uns dann für den Mix Grill mit Pommes (für den Kater) und den Fischteller mit Kartoffeln und Blattspinat (für die Katze). Zum Mix Grill wurde noch Ayvar nachbestellt, das auch nach einigen Minuten gebracht wurde.
Ich war von meinem Fischteller sehr angetan. Die Kalamari waren saftig (nicht "knatschig"), die Muscheln schmeckten mir sehr, die Garnelen waren schön groß und schmackhaft (3 Stück an der Zahl) und auch das kleine Stück Zander mundete und war saftig. Besonders mochte ich aber den knoblauchlastigen und gut gewürzten Blattspinat.
Dem Kater schmeckte sein Grillteller. Wir kosteten voneinander. Ich muss sagen, dass mir das Puten- und Schweinefleisch viel zu trocken waren (ist ja leider auch häufig bei Grilltellern der Fall), dafür punkteten Rumpsteak und Pljeskavia (saftig und gut gewürzt). Das Ayvar war ebenfalls sehr gut.
Neben uns wurden unter anderem Cevapcici und Kinderschnitzerl bestellt. Es schien auch allen zu schmecken und wurde ratzeputz verspeist. Meine 2,5-jährige Nichte 3. Grades (hihi) aß laut ihrer Eltern mehr als sonst. Auch sie war offenbar begeistert (besonders vom Letschoreis).
Später gab es noch Palatschinken mit Schokolade und Nuss (Creme Caramel war leider aus) zum Teilen. Diese waren ziemlich dick (was mich persönlich nicht stört) und halfen gegen meinen Hunger auf Süßes.

Der Service war schon ein bisserl beeindruckend, da wir, wie gesagt, fast 40 Personen waren, die alle unterschiedliche Speisen & Getränke zu unterschiedlichen Zeiten bestellten. Man wartete dafür nicht allzu lange und die Zeit verging ja sowieso, da man sich so viel zu erzählen hatte.
Einmal wurde auf das Leitungswasser vergessen, aber einer der beiden Kellner erinnerte sich sofort daran, als er uns fragend dreinschauend sah und brachte dann sehr schnell die Karaffe.
Da wir so viele Personen waren, die einander lange nicht gesehen hatten, hüpfte man natürlich immer wieder von Tisch zu Tisch oder war in ein Gespräch vertieft. Dann kam das Essen oder das Getränk und niemand meldete sich dafür. Auch davon ließen sich die Kellner nicht stressen und sie blieben geduldig.

Zum Ambiente drinnen kann ich nicht sonderlich viel sagen. Außer eben, dass es sehr urig ist.
Die Damentoilette roch leider nicht sonderlich angenehm, der Klopapierhalter war in der einen Kabine kaputt und das Papier stand am feuchten Boden. Semi-optimal. Dafür fanden wir den Gastgarten wirklich sehr, sehr nett.

Fazit:
Geschmeckt hat es auf alle Fälle. Wiederholungsgefahr! Die anderen Speisen am Tisch sahen nämlich auch vorzüglich aus und im Gastgarten lässt es sich mitten in der Stadt auch bei höheren Temperaturen gut aushalten.
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Meidlinger12
Experte
am 7. Oktober 2018
SpeisenAmbienteService
Jetzt hat es doch sieben Jahre gedauert, bis wir wieder ins Beograd gekommen sind. Das war aber auch einem anderen Lokal geschuldet, denn wir wollten eigentlich ins Gasthaus Ubl. Dummerweise hatten wir an einem Samstag Abend nicht reserviert. Es hätte vermutlich noch freie Plätze gegeben, wäre da...Mehr anzeigenJetzt hat es doch sieben Jahre gedauert, bis wir wieder ins Beograd gekommen sind. Das war aber auch einem anderen Lokal geschuldet, denn wir wollten eigentlich ins Gasthaus Ubl. Dummerweise hatten wir an einem Samstag Abend nicht reserviert. Es hätte vermutlich noch freie Plätze gegeben, wäre da nicht eine größere Gesellschaft im hinteren Teil des Lokals gewesen. Vorne war leider alles reserviert und wir hätten nur ein Zeitfenster von einer Stunde gehabt, was für uns nicht in Frage kam.

So gingen wir unverrichteter Dinge zum Beograd. Dort mussten wir uns aber auch leider mit dem Raucherbereich des Lokals begnügen, da auch hier zwei verschiedene Geburtstagsgesellschaften mehr als das halbe Lokal in Beschlag nahmen. Darunter hatte auch den gesamten Abend das Service gelitten, bei leeren Gläsern wurde leider nicht automatisch nachgefragt, ob man noch etwas möchte, sondern wir mussten jedes Mal aktiv mit den Händen nach den Kellnern winken und das war teilweise ziemlich mühsam, weil diese einfach nicht in unsere Richtung blickten.

Wir waren so gegen 18:30 Uhr die einzigen Gäste im Raucherbereich. Der einzige rauchende Mensch war der Chef selbst. Kurze Zeit später trafen nach und nach neue Gäste ein und dann war auch hier alles vollbesetzt.

Das Ambiente wurde vom geschätzten Tester adn1966 schon ausführlich beschrieben.

Wir begannen getränketechnisch mit einem großen Budweiser für mich und einem Achtel Grasevina für die Liebste, vermutlich aus Kroatien, den man bei uns unter dem Namen Welschriesling kennt. Beim ersten Besuch vor sieben Jahren aß ich nur einen Vorspeisenteller. Diesmal bestellten wir wieder einen Vorspeisenteller, genannt Mece Macedonia um € 7,80 in anderer Zusammenstellung und dazu natürlich das wunderbare selbstgemachte Weißbrot. Leider war meines schon ein bisschen zäh. Der Vorspeisenteller bestand aus folgenden Dingen: Bohnenmus, Tsatsiki, Fischrogenaufstrich, Oliven, Gefülltes Weinblatt, eingelegter Paprika, Schafkäse, Kaymak (Bauernrahmkäse). Alles in hervorragender Qualität und auch sehr gut im Geschmack. Der Fischrogenaufstrich schmeckte für die Liebste zu intensiv nach Salz und Fisch.

Als Hauptspeise wählten wir für mich einmal das Jungwelsfilet um € 11,40 auf Butterkartoffeln und Blattspinat. Für die Liebste gab es Vesalica um € 9,70 (2 Stk. Schweinefilets vom Grill mit Bratkartoffeln anstatt Letschoreis, Ajvar und Zwiebeln). Die Beilagenänderung wurde auch mit 90 Cent in Rechnung gestellt.

Da ich seit Monaten in einer Abnehmphase bin, stellen mich größere Portionen vor eine gewaltige Herausforderung. Das Beograd ist bekannt für seine Portionsgrößen. Obwohl das Welsfilet optisch nicht so riesig aussah, war es von der Dicke her ein ordentlicher Brocken. Es war mit reichlich Knoblauch verfeinert und schmeckte ausgezeichnet. Auch das Schweinefilet hatte einen sehr angenehmen Grillgeschmack.

Zum Trinken bestellte ich noch einen Weißburgunder, der in der Karte mit "naturbelassen" angegeben war, um einen sensationellen Preis von € 1,80 das Achterl. Der Wein hatte zwar anfangs einen sehr guten Geschmack, der verflüchtigte sich jedoch sehr schnell, also null Abgang. Die Liebste blieb bei ihrem Grasevina.
Zum Abschluss bestellten wir noch zwei Slivovitz, die uns aber zu parfümiert waren auch der Barack danach riss uns nicht vom Hocker.

Das Beste kommt zum Schluss: Bei einer der Geburtstagsfeiern spielte ein Mann in angenehmer Lautstärke mit seiner Ziehharmonika, ich vermute serbische Volkslieder. Danach kam er in den Raucherraum und setzte sich an einen Tisch, vermutlich waren das Landsleute. Dort blieb er mindestens eine Stunde sitzen, begann auch zu singen und die Gäste und der Chef sangen teils lauthals mit. Uns hat das sehr gut gefallen und wir applaudierten brav nach den Liedern. Livemusik mag nicht jeder, aber für uns ist das Beleg eines wirklich authentischen Lokals und nicht nur touristische Folklore.

Satt und glücklich verließen wir das tolle Lokal und machten uns auf zu weiteren gastronomischen Abenteuern.
Schweinefilet gegrillt - Beograd - WienGrillteller 1 Person - Beograd - WienVorspeisenteller Meze Macedonia - Beograd - Wien
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adn1966
Experte
am 5. September 2016
SpeisenAmbienteService
„If I could turn back time“ – diesen Wunsch, den Cher 1989 als Titel für einen ihrer Hits gewählt hat, konnte ich mir gestern bei einem Besuch im Beograd erfüllen. Lang, lang ist’s her, seit ich das letzte Mal dieses Restaurant besucht habe, vor etwa 30 Jahren wird das gewesen sein, Mitte der Ach...Mehr anzeigen„If I could turn back time“ – diesen Wunsch, den Cher 1989 als Titel für einen ihrer Hits gewählt hat, konnte ich mir gestern bei einem Besuch im Beograd erfüllen. Lang, lang ist’s her, seit ich das letzte Mal dieses Restaurant besucht habe, vor etwa 30 Jahren wird das gewesen sein, Mitte der Achtziger, der Miami Vice- und Schulterpolster-Dekade. Entsetzlich. What were we thinking?

Vor Kurzem fiel mir dieses Restaurant wieder ein und nach Lektüre der durchwegs positiven Bewertungen auf ReTe beschloss ich, die Liebste, sowie unsere serbischen Freundinnen D. und D. samt deren Kinder dorthin einzuladen.

Das Beograd darf sich wirklich mit Fug und Recht als alteingesessenes Restaurant bezeichnen, an der Außenfassade hängen Fahnen, die das 50jährige Jubiläum des Lokals anzeigen. Respekt.

Schon beim Betreten kommt ein bisschen Retro – Feeling auf. Hier wird keinem hippen Trend gefolgt, hier sieht’s (mit Ausnahme von möglicherweise dem ein oder anderem Facelift) genauso aus wie vor 30 Jahren. Gemütlich, klassisch und serbisch. Nicht überladen, kein Touristenkitsch, aber doch eindeutig dem Land zuordenbar. Bei meinem letzten Besuch gab es ja noch Jugoslawien, tempora mutantur.

Unsere Reservierung war per Email bestätigt worden und wir wurden zu unserem Tisch im Innenhofgarten gebracht. Nett ist es dort, ein schöner, ruhiger Innenhof, der Garten gemütlich bestuhlt und für die Non-Zeit, die wir uns ausgesucht hatten (Sonntag, 17:00) ganz gut besucht. Parkplatztechnisch war die Wahl klug, unter der Woche ist die Gegend ob ihrer Nähe zum Naschmarkt sicherlich hoffnungslos zugeparkt.

Unser Kellner war von Anfang bis Ende des Abends ausgesprochen freundlich, der ganze Abend war von einer herzlichen, nicht steifen Atmosphäre getragen. Wir eröffneten mit einem jungen, trockenen Weißwein (aus Kroatien?), Winzer und Sorte weiß ich leider nicht mehr. War aber ein süffiges, leichtes Tröpfchen, herrlich passend für den lauen Spätsommerabend im Garten des Beograd. Wir studierten die recht große Karte, die auch auf der HP als pdf download abrufbar ist und bestellten:

Serbische Bohnensuppe für die Liebste („extra scharf“ als Sonderwunsch) und mich, Shopska Salata für alle anderen an unserem Tisch. Über den Ursprung des Shopska Salata wird im Südosten Europas ja gerne gestritten. BulgarInnen beanspruchen diesen Salat als Nationalgericht für sich, Serbien reklamiert den Ursprung ebenfalls für sich. Unser Kellner, ganz Diplomat, ließ uns wissen, es wäre halb-halb, also quasi eine gemeinschaftliche Errungenschaft, mit dieser Antwort konnten sowohl die Liebste (gebürtige Sofioterin), als auch unsere Freunde (Serbinnen) gut leben. Tomaten, Gurken, Paprika und darüber geriebener Schafkäse, that’s it. Simpel, aber sensationell gut. Ich kenne und liebe Shopska Salat, allerdings natürlich ohne Tomaten, die ich roh partout nicht essen will. Shopska ohne Tomaten zu bestellen kommt in Bulgarien einer Gotteslästerung oder Majestätsbeleidigung gleich, ein Wunder, dass ich noch nie des Landes verwiesen wurde.

Auftritt der serbischen Bohnensuppe. Auch hier herrscht Klassik vor: kein chi-chi, keine Designer-Suppentassen oder moderne Einmachgläser, nein, hier kommt noch ein klassischer, weißer, tiefer Teller mit reichlich Suppe zum Einsatz. Die Suppe der Liebsten zwei Rotschattierungen intensiver, - dem Sonderwunsch „extra scharf“ wurde entsprochen.

Die Suppe war ein Gedicht. Leicht pikant, guter Geschmack, eine wirklich hausgemachte, echte Suppe. Herrlich. Der Liebsten Suppe war ebenso gut, wobei: bestellt man „scharf“, werden im Beograd keine Gefangenen gemacht. Die Schärfe war selbst für chilliphile Menschen wie die Liebste und mich hart an der Grenze. Die Suppe gibt’s für wohlfeile € 4,50 oder € 5,20 (mit oder ohne Ripperln in der Suppe).

Die Hauptspeisen:

Unsere Freunde bestellten alle das Gleiche: Schnitzel „Karadjordje“ (€ 12,50), den „mmmhs“ und „aaahhhs“ nach zu urteilen, als sie dieses Schnitzel auf der Karte entdeckten, dürfte dies ein sehr beliebtes Gericht in Serbien sein.

Die Liebste entschied sich für Pljeskavica, gefüllt mit Schinken und Käse mit Letschoreis (€ 9,80), ich wollte etwas Gemischtes vom Grill, unser Kellner meinte, er würde mir anlässlich meiner Wiederkehr nach 30 Jahren etwas Spezielles machen lassen. Als Begleitung ließen wir ihn einen guten, kräftigen Rotwein für uns auswählen, es kam ein sehr guter Vranac, ein wahrlich tadelloses Tröpferl.

Nun denn: die Karadjordje Schnitzel kamen als gerollte, panierte Schweinsschnitzel daher, ähnlich einem Cordon Bleu, nur eben als panierte Rolle und ohne Schinken. Hmm. Das Schnitzel eine eher trockene Angelegenheit, die nur durch den Käse (Schafkäse, tippe ich) saftig war. Meins war’s nicht, ich fand’s zu trocken. Die Idee, das Schnitzel zu rollen, ist nicht unoriginell, ich fände halt ein zartes, saftiges Kalbfleisch und einen guten Schinken drinnen besser. Aber vielleicht wurde ich in meiner Jugend zu sehr mit Cordon Bleus sozialisiert.

Der Liebsten Pljeskavica war die Mutter aller Pljeskavicas.

Wir beide haben dieses Gericht schon ein paar Mal gegessen, immer etwa in der Größe eines faschierten Laberls. Was hier kam, war gut und gern dreimal so groß, ein Riesenteil. Das faschierte Rindfleisch gut, wenn auch sehr, sehr, sehr kompakt. Dafür innen exzellenter, leicht geräucherter Schinken und ebenso guter Käse. Von der Portionsgröße nicht zu schaffen, speziell, wenn man vorher einen großen Teller Bohnensuppe verspeist hat.

Ich konnte gerade noch ein „no, viel Spaß damit“ zur Liebsten raunen, da kam auch schon meine Hauptspeise. The mother of all mixted grills. Gut gemeint, aber ein echter Wahnsinn. Ein veritabler Fleischberg, 2 Putensteaks, ein Grillspieß vom Rind, ein gegrillter Schweinsschopf und, quasi als Deko, eine mittelgroße Pljeskavica, diesmal in der puristischen, ungefüllten Variante. Damit’s ausgibt, das Ganze auf einem Bett von Letschoreis und einer nicht gerade kleinen Portion Pommes.

Das Fleisch war sehr gut, zart, saftig, der Schopf wunderbar knusprig gegrillt, ohne trocken zu sein, selbst der Spieß, etwas, das ich so gut wie nie bestelle, weil oft furztrocken, war hier zart und saftig. Der Letschoreis war gut, von der Konsistenz sehr, fast schon zu weich, einem Risotto nicht unähnlich. Pommes sind meine Sache nicht wirklich, sie waren aber recht gut. Diese Portion hätte locker den ganzen Tisch satt gemacht, die Riesen-Pljeskavica wahrscheinlich den halben Garten. Unglaublich.

À propos unglaublich: unsere Freunde hatten tatsächlich noch Platz und Lust auf Desserts, also wurden Schoko-Nuss Palatschinken (€ 4,50) und Baklava (€ 4,30) bestellt. Ich nahm meine zwei obligatorischen Caffè espressi, die in Konsistenz und Geschmack gut waren. Nicht top, aber gut.

Zum Abschluss gab’s noch je ein Glas Pelinkovac für jeden der erwachsenen Gäste, Serbiens Antwort auf Fernet oder Averna. Ein ziemlich intensiver Kräuterlikör, der nach den großen Portionen sehr willkommen war, wenn auch vom Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig.

Mein Fazit: es war ein sehr angenehmer Abend mit wirklich nettem Service in einem herrlich ruhigen Innenhofgarten. Der Service war sehr charmant und bemüht, bei kleinen Schwächen sollte man ein Auge zudrücken. Nicht jeder Aschenbecher wird sofort geleert, und manchmal dauert es auch ein bißchen länger, bis bestellte Getränke kommen. Aber nein, es war in Summe sehr gemütlich, sehr entspannt, wirklich nett.

Die Suppe war für uns das absolute Highlight, bei den anderen Speisen bin ich ein wenig gespalten. Natürlich respektiere ich, dass im Beograd wahrscheinlich immer schon diese Portionsgrößen serviert wurden und dies wahrscheinlich auch der Landestradition geschuldet ist. Zu Recht ist man auf die Riesen – Pljeskavica stolz, das Ding ist wirklich einzigartig.

Und doch, bei allem Festhalten an Traditionen, was zweifelsfrei auch gute Seiten hat, schließlich muss man ja nicht jedem Trend hinterherrennen, wurde mein, natürlich ganz subjektiver, Geschmack nicht voll getroffen. Für mich wäre weniger mehr gewesen, Portionsgrößen, die beileibe nicht lächerlich klein sein müssen, aber doch so dimensioniert sein sollten, dass man auch eine Vorspeise oder Suppe und möglicherweise ein Dessert essen kann, ohne das Gefühl zu haben, platzen zu müssen.

Für mich hat ein überladener Teller nichts Positives an sich, und auch die Pljeskavica sollte sich eher durch flaumige Konsistenz als durch schiere Größe auszeichnen. Auch die Schnitzel, - wären sie kleiner, dafür aber zarter und saftiger, könnte man meiner Meinung nach mehr Punkte einheimsen, als mit der Standard – Schweinsvariante, wie sie im Beograd serviert wird.

Und trotzdem, es war ein sehr, sehr netter Abend in gemütlichem Ambiente.

Zwei Dinge seien zum Abschluss noch gesagt: ja, die Qualität ist nach so vielen Jahren immer noch gut, und ja, man kann auf alle Fälle öfter als einmal alle 30 Jahre ins Beograd gehen. Hvala!
Schnitzel "Karadjordje" - Beograd - WienGrillteller - Extravaganza - Beograd - WienHausgemachtes Brot - exzellent - Beograd - Wien
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@adn1966, wg. "Tastes like chicken": So ähnlich wie das Huhn mit 1000 Aromen schmeckt in der Sichuan - Küche leicht etwas. :-)

13. Sep 2016, 05:31·Gefällt mir1
magic
Experte
am 30. Jänner 2015
SpeisenAmbienteService
Dobro vece! Hungergefühl und Kälte trieben mich ins Beograd. Die Inneneinrichtung ein wenig anders als ich sie in Erinnerung habe, aber nur etwas, und nicht zum Nachteil des Lokals. Platz nahm ich gleich im ersten Raum, da standen Aschenbecher auf den nicht gedeckten dunklen, schönen Holztisc...Mehr anzeigenDobro vece!
Hungergefühl und Kälte trieben mich ins Beograd. Die Inneneinrichtung ein wenig anders als ich sie in Erinnerung habe, aber nur etwas, und nicht zum Nachteil des Lokals.

Platz nahm ich gleich im ersten Raum, da standen Aschenbecher auf den nicht gedeckten dunklen, schönen Holztischen. Kellner war keiner in Sicht. Der kam dann nach einigen Minuten und begrüßte mich freundlich. Da bereits eine auf leicht antik getrimmte Speisekarte auf den einzelnen Tischen lag, hatte ich Zeit zu wählen und konnte bald bestellen.

Ich wählte 1/4 roten Hauswein, der ganz gut schmeckte. Dazu wurde ein Glas Leitungswasser gebracht, schön kalt.
Die Essens-Entscheidung fiel auf ein Cordon Bleu. Dabei war eine großzügige Schüssel mit Erdäpfelsalat. Der Salat auf die Wiener Art angemacht - leicht süßlich und mit roten Zwiebeln.

Das Cordon war ein "Riesenfleck". Erwähnenswert ist, dass es nicht mit Schinken und Käse, so wie wir es gewöhnt sind, gefüllt war, sondern mit Geselchtem oder Selchschinken und einem jugosl. Käse. Es hat phantastisch geschmeckt.
Wie halt so üblich bei mir, musste ich viel übrig lassen, da ich keine riesigen Portionen schaffe. Als Garnitur war am Teller ein Salatblatt mit XX. Hat auch total gut geschmeckt!
Beim Abservieren fragte ich den Kellner wie diese Beilage hieße, er erklärte mir, dass es Sauce Tartare gewesen sei.

Egal, es war keine. Ich habe Knoblauch und Zwiebelstückchen geschmeckt, aber die restlichen Zutaten konnte ich geschmacklich nicht eruieren, leider.

Während ich aß, kam der Kellner und fragte nach ob alles passt und schmeckt. Achja, fast hätte ich es vergessen: Vor dem Servieren des Hauptganges bekommt man ein Körbchen mit selbstgebackenem Weißbrot und eine Menage mit u. a. Öl und Essig. Das Brot wird täglich am Nachmittag frisch hergestellt.

Gefragt wurde ich auch ob ich noch ein Dessert oder Kaffee möchte. Da konnte ich nicht nein sagen. Ich hatte seit ewigen Zeiten keinen türk. Kaffee mehr. Und gut war er.

Die Rechnung wird in einer Art Buch gebracht. Meine machte € 17,80 aus + Trinkgeld.
Es hat wirklich alles gepasst!

PS: Früher war abends immer Live-Musik. Heute glücklicherweise nicht; vielleicht zu späterer Stunde?
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Wir waren kürzlich wieder im Beograd, hat alles wieder super gepasst. Aber ich möchte eventuelle wbl. Gäste vor dem WC warnen. Die WC-Kabine neben dem Waschtisch meiden!!! Zusperren von innen war schon etwas eigenartig, aber ich kam fast nicht mehr hinaus. Ich war ca. 10 Min. damit beschäftigt damit die Tür zu öffnen. Schreien? Da eine Veranstaltung mit Musik war hätte mich ja eh niemand gehört und außerdem von außen hätte mir nur die Feuerwehr mit Türe-aufbrechen helfen können. Irgendwie hatte ich es dann doch geschafft (ich war aber wirklich schon ziemlich verzweifelt) - und meine Mann hatte sich schon gesorgt um mich. Also das WC gleich rechts nach dem WC-Eingang wählen! Oder Handy mitnehmen um Hilfe zu rufen!

5. Apr 2017, 21:50·Gefällt mir
Apfeltester
am 13. Oktober 2014
SpeisenAmbienteService
Vor einiger Zeit hat es mich und meine Begleitung ins Beograd verschlagen und den Eindruck, den es hinterlassen hat war durchaus positiv. AMBIENTE: Die Einrichtung ist, wie bereits beschrieben wurde, eher rustikal, aber gemütlich. Wir hatten an diesem Abend das "Glück", dass Live-Musik gespie...Mehr anzeigenVor einiger Zeit hat es mich und meine Begleitung ins Beograd verschlagen und den Eindruck, den es hinterlassen hat war durchaus positiv.

AMBIENTE:
Die Einrichtung ist, wie bereits beschrieben wurde, eher rustikal, aber gemütlich. Wir hatten an diesem Abend das "Glück", dass Live-Musik gespielt wurde - davon bin ich grundsätzlich kein großer Fan.

SPEISEN:
Meine Begleitung und ich aßen beide ein Plejskavica - einmal mit Schinken & Käse gefüllt und einmal klassisch. Dazu bestellten wir noch einen gemischten Salat, Pommes und Ajvar.
Der Letschoreis, welcher als Beilage dabei ist, schmeckt schön nach Paprika und es waren auch Paprikawürfel enthalten. Die Pommes waren großteils knusprig und der gemischte Salat schmeckte ebenfalls gut. Der Ajvar war für uns der größte Kritikpunkt, da er für uns zu flüssig war und auch geschmacklich Verbesserungspotential besteht. Die Plejskavica selbst waren nicht tot gebraten, gut gewürzt und hatten einen leichten Holzkohle-Geschmack.
Auch die Speisen die an unserem Tisch vorbei getragen wurden sahen alle sehr ansprechend aus (Fisch, Spieße, ...).

SERVICE:
An diesem Abend waren einige Gesellschaften im Beograd, daher war es für den Service zwischendurch offensichtlich etwas chaotisch. Dennoch blieb unser Bedienung sehr freundlich und bemüht. Wenn etwas weniger los gewesen wäre, hätte ich den Service wahrscheinlich noch besser bewertet.

FAZIT:
Gerne komme ich hier nochmal her - das Essen ist gut, das Personal freundlich und das Ambiente sehr nett. Endlich ist für uns ein Nachfolger des Dubrovnik gefunden!
Für Freunde der Balkanküche ist das Beograd sehr empfehlenswert.
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1 Kommentar

Ich war früher häufig mit meinem Mann dort essen - aber seit es mein heißgeliebtes Vreteno (gefüllte Fleischrolle, warm) nicht mehr gibt, gar nicht mehr. In der warmen Jahreszeit ist der kleine Hofgarten wirklich empfehlenswert!

13. Okt 2014, 20:59·Gefällt mir
buongustaio
Experte
am 1. September 2014
SpeisenAmbienteService
Wir waren vor kurzem aufgrund einer Geburtstagsfeier im Restaurant Beograd - ich mag grundsätzlich die Balkanküche von Zeit zu Zeit - erinnert irgendwie an Urlaub. Wir waren zur Mittagszeit dort, das Lokal war relativ gut besucht aber nicht ausgelastet. Wir wurde - ich nehme an vom Chef ...Mehr anzeigenWir waren vor kurzem aufgrund einer Geburtstagsfeier im Restaurant Beograd - ich mag grundsätzlich die Balkanküche von Zeit zu Zeit - erinnert irgendwie an Urlaub.

Wir waren zur Mittagszeit dort, das Lokal war relativ gut besucht aber nicht ausgelastet.

Wir wurde - ich nehme an vom Chef persönlich - freundlich in Empfang genommen und an unseren Tisch geführt.

Das Lokal ist typisch eingerichtet, man merkt sofort, daß man in einem Balkan- bzw. serbischen Lokal sitzt - soweit ich das beurteilen kann.

Auf der Karte die "üblichen Verdächtigen" Cevapcici, Pljeskavica, Raznjici usw. genau das, was man auch erwarten. Auch einige Fischgerichte sind zu finden.

Wir starteten mal mit dem Vorspeisenteller bestehend aus Schafkäse, Oliven, Melanzanisalat, gefüllten Weinblättern, gebratener
Paprika und geschnittener Rohschinken a la Prosciutto. Zusätzlich war auch noch ein bisschen Prebranac - Bohnengemüse dabei.

Es wurde dann durch die Bank bestellt, ich und weitere 2 Personen orderten das "brennende Hunnenschwert" - ein großer Spieß in Form eines Schwertes, daß bei Tisch flambiert wird. Sieht gut aus, paßt.

Alle Fleischsorten waren weich und saftig, der Letschoreis hat mich ebenfalls begeistert, den esse ich wirklich gerne und bei jeder Gelegenheit.

Die Portion war für 3 Personen zu viel, für 4 Personen geht es sich allemal aus, daß jeder satt wird.

Auch die anderen Sachen, die ich verkosten durfte - z.B. die Cevapcici waren geschmacklich sehr gut.

Das Service war sehr gut, schnell und freundlich. Auch unserem Wunsch, die restlichen Fleischstücke mitzunehmen, wurde gerne und umgehend entsprochen.

Endfazit: Gute, rustikale, fleischlastige Küche, preislich ok, nettes, freundliches Service - wenn man also auf diese Küche steht - durchaus empfehlenswert.
Das - optische Highlight - brennendes Hunnenschwert - Beograd - Wien
Hilfreich9Gefällt mir5Kommentieren
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Schikanedergasse 7, 1040 Wien
4. Bezirk - Wieden

Details

Features: Gastgarten
Kreditkarten: VISA MC BANKOMAT
Öffnungszeiten: Website prüfen

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