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Di, 19. März 2024

La Tavolozza

Florianigasse 37, 1080 Wien
Küche: Italienisch, Pizza
Lokaltyp: Restaurant, Pizzeria, Trattoria
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La Tavolozza

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

Stammersdorfer
Experte
am 10. Mai 2017
SpeisenAmbienteService
Als ich zur Jahrtausendwende in den 8ten übersiedelt bin, war das LA TAVOLOZZA, in der Florianigasse 37, für einige Jahre so etwas wie ein Stammlokal für uns. Dann hat es irgendwann einen Besitzerwechsel gegeben, die Küchenleistung ist schwächer geworden oder umgekehrt und wir sind nicht mehr hin...Mehr anzeigenAls ich zur Jahrtausendwende in den 8ten übersiedelt bin, war das LA TAVOLOZZA, in der Florianigasse 37, für einige Jahre so etwas wie ein Stammlokal für uns. Dann hat es irgendwann einen Besitzerwechsel gegeben, die Küchenleistung ist schwächer geworden oder umgekehrt und wir sind nicht mehr hingegangen.

Die Betreiber waren damals keine Italiener und sind es vermutlich heute auch nicht. Die Mitarbeiter kamen aus den verschiedensten Ländern, wie ex Jugoslawien, Rumänien, der Türkei und was weiß ich wo sonst noch überall her.

Frau kommt am Sonntag den 7.5.17 am späteren Nachmittag von der Arbeit heim, wir rufen an, ob in 45 Minuten ein Tisch frei ist, es kommt ein mürrisches ja und schon sind wir nach vielen Jahren wieder einmal dort.
Was die Besucheranzahl betrifft, so waren wir positiv überrascht, das Lokal war gegen 19h nahezu voll.

Nachdem es nur wenige Minute von unserem Wohnort entfernt ist, gehen wir zu Fuß, die Bim Linien 5 und 33, sowie der Bus 13A haben aber Stationen in Schlagdistanz, durch die Florianigasse selbst fährt kein öffentliches Verkehrsmittel. Zur Parkplatzsituation im Parkpickerlbezirk 1080, wo es noch dazu Anrainerparkplätze gibt, braucht man ohnehin nicht viel zu sagen, außer bescheiden.

Was das Ambiente betrifft so hat sich wenig geändert, gediegen, ja sogar etwas schwermütig, kommt’s mir hier vor. Die Holzsessel mit Armlehnen sind gemütlich, laden zum Lümmeln ein, die Tische schön in weiß eingedeckt, im ganzen Lokal roter Steinboden. Alles in allem fühlt man sich doch recht wohl, wenn ich auch sagen muss, mein Stil ist es nicht so ganz, aber da hat jeder so seine eigenen (Lokal)Vorlieben.
Wir sitzen im vorderen Bereich des Lokals, an einem runden Tisch, mit Blick auf den großen Schnapstisch. Über zwei Stufen kommt man in den hinteren Teil, der am Ende noch ums Eck geht. Geraucht wird vor der Türe.
Nachdem das Lokal sehr hoch ist, gibt es sowas wie eine Zwischendecke, auch da kann man sitzen und damit Gast nicht herunterfällt, ist vorne eine Balustrade. Dieser Bereich ist durch eine schmale Holzstiege zu erreichen, war aber bei unserem Besuch nicht geöffnet. War der überhaupt schon mal offen? kann mich nicht erinnern.

Im Service 3 Mann hoch, alle nicht aus unseren Landen, recht freundlich, teils aufmerksam, die Teller stehen einmal sehr lange am Tisch, dann sind sie mit dem letzten Bissen auch schon abserviert. Wein wird regelmäßig nachgeschenkt und nachgefragt wurde auch einige Male. Nur bitte meine Herren, warum kommt keinem von ihnen ein Lächler aus, also einem einmal vielleicht :-) und immer nur grimmig schauen. Sowas von spaßbefreit habe ich schon länger nicht mehr erlebt. Man hatte den Eindruck sie müssen hier arbeiten. Die Wartezeit aufs zahlen war auch recht lange, denn es darf nur einer kassieren, könnte der Chef gewesen sein, der war mir als einziger auch irgendwie bekannt. Dass die drei Ahnung vom Geschäft haben, ist aber auch unbestritten. Die Verabschiedung war überaus freundlich. Für den 3er hat es aber dann doch nicht ganz gereicht.

Wie kann es bei einem „Italiener“ anders sein, als mit einem Prosecco zu starten. Sehr gutes Produkt, eher in die süßliche Richtung, eigenartig war nur, der eine perfekt gekühlt, der andere weniger.
Zum Essen wählten wir einen Orvieto classico, irgendwo aus Umbrien, keine Ahnung von wem, Jahrgang 2015. Ein Weißer vom feinsten, sehr fruchtig, wenig Geruch, ein Geschmack wie man ihn von österreichischen Weinen nicht kennt, für mich aber leider auch nicht zu beschreiben.
Der kleine schwarze starke danach, aus der Gaggia, war einer von den ganz Guten.

Die Kulinarik startete mit dem Gedeck aus frischem Weißbrot und Pizzastangerln, nicht im Körberl, sondern am Teller serviert. Dazu in einer kleinen Schale, zum tunken, so ein geniales Olivenöl, Knoblauch, Basilikumgemisch. Wie lieben wir das!

Gemeinsam hatten wir einmal gemischte Vorspeisen (Antipasto misto) da hat allerdings einigem der berühmte Höhepunkt gefehlt, gut war es aber allemal. Am Teller fanden sich eingelegte Zucchini und Schwammerln, Vitello Tonnato samt einer Kapernbeere, ebenfalls eingelegt, roter und gelber Paprika, sowie Artischocken. Weiters ein undefinierbarerer Aufstrich, „saure“ Calamari sowohl Haxln als auch Ringerln, Melanzani samt Paradeiser und Basilikumpesto, Rohschinken und in der Tellermitte Avocado samt Shrimps und Cocktailsauce. Dazu Brot, also die Reste vom nicht vorhandenen Körberl.

Die Hauptspeise der liebsten Gattin, war Zitat „ur cool“. :-) Sie hatte eine Variation aus Jakobsmuscheln und großen Garnelen, in pikantem Chiliöl. Die kamen direkt aus dem Holzofen auf den Tisch und brutzelte noch. 3x2 in der Muschelschale serviert. Sensationell gut, nicht zu scharf, der Gaumen jubilierte wieder mal. Dazu ein Gemischter Salat mit top Balsamico Dressing. In der Speisekarte stand Varie di Capesante e Scampi.

Ich hatte von der Spargelkarte ein Gröstl aus Erdäpfel, Spargel grün und weiß, Jakobsmuscheln, Calamari und Scampi. Auch dieses Gericht zum niederknien, perfekt gewürzt, vor allem die Erdäpfel ordentlich angebraten, himmlisch, ein Essen mit absolutem Suchtpotential! Sie nennen es übrigens Terra e Mare.

Alles in allem sehr gut gegessen im LA TAVOLOZZA, das Ambiente gefällt und was die Kellner betrifft, bitte auch mal lächeln, dann fällt die Maut sicher besser aus. Auf der Rechnung standen 90,30 Euro, die wurden mit Plastikgeld beglichen.
Zum Abschluss gab es einen großartigen Grappa aufs Haus.

Wenn ich mich jetzt etwa 15 Jahre oder mehr zurückerinnere, da war alles ganz genauso.....
Gröstl aus Spargel, Erdäpfel, Jakobsmuscheln, Calamari und Scampi, top! - La Tavolozza - WienGarnelen und Jakobsmuscheln gut versteckt..... - La Tavolozza - WienGemischter mit Balsamicodressing - La Tavolozza - Wien
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Wie wahr magic, wie wahr........

10. Mai 2017, 21:55·Gefällt mir
amarone1977
Experte
am 2. Oktober 2012
SpeisenAmbienteService
La Tavolozza. Also eine kulinarische Farbpalette tief im 8. Bezirk. Als Verfechter der Wiener Öffis (das Auto steht außerhalb von Wien, den Stress überlass ich gerne denen, die mit SUV und Wiener Kennzeichen in Wien gemäß der „persönlichen Freiheit“ im Stau stehen wollen) setz ich mich an jen...Mehr anzeigenLa Tavolozza. Also eine kulinarische Farbpalette tief im 8. Bezirk.

Als Verfechter der Wiener Öffis (das Auto steht außerhalb von Wien, den Stress überlass ich gerne denen, die mit SUV und Wiener Kennzeichen in Wien gemäß der „persönlichen Freiheit“ im Stau stehen wollen) setz ich mich an jenem Abend in den „5er“ - und kann mehr oder weniger vor der Haustüre aussteigen.

Das Lokal Ecke Florianigasse/Lederergasse kommt „klassisch“ italienisch daher, viel Weiß, kleine, aber nicht zu kleine Tische, jede Menge große Bilder. Daher also der Name des Lokals.
Das Lokal ist fast voll, aber ein kleiner Tisch ist immer frei. Die Herrschaften sind keine Italiener, soweit recht kühl, wenn auch nicht abweisend, einzig die junge Dame hat „Pfeffer“. Dazu kommt noch der Zahlkellner, der nach einer kurzen Wartezeit (so lang war’s wirklich nicht) sich offenbar per Averna-Einladung entschuldigte. Vielen Dank.

Die Speisekarte ist – sagen wir mal – überbordend. Man findet sich nicht so einfach zurecht, da wären Tagesgerichte, Fisch, Fleisch, Spezialitäten, Pizza, sogar eine eigene Pilzkarte für Steinpilze (Porcini) und Eierschwammerl (Cantarelli), eine ganze Menge also. Man braucht so seine Zeit zum Studieren.

Allerdings fallen beim Studium auch die unzähligen orthografischen Fehler auf. Eine Pizza Margherita heißt nicht Margharita, verdammt nochmal. Und bei „Ficchi freschi“ ziehen sich fast instinktiv die Hinternbacken zusammen. Das schmerzt!
Hätte ich ein italienisches Lokal, nie würde ich eine Speisekarte dem Gast präsentieren, ohne vorher einen Muttersprachler mit dem Korrekturlesen zu betrauen. Diese Investition kostet mir einmal einen Hunderter, aber dann habe ich eine perfekte Speisekarte. Auch das gehört zu einem italienischen Lokal!

Ein Gedeck (1 Euro) mit diversem Weißbrot und Grissini. Dazu eine Art Pesto, recht flüssig, mit ordentlich Knoblauch drin.

Eine Steinpilzcremesuppe (Crema di porcini, ca. 4,50): keine schlechte Suppe, wenn auch das große Schwammerl-Geschmackserlebnis ausbleibt. Bissi „mehlig“ wirkt sie, die Steinpilze halten sich eher zurück.

Eine Pizza Margherita (6,80). Schön sieht sie aus, wie aus einem Guss. Kein verbrannter Teig, Tomaten und Käse lass ich mir gefallen. Der Ofen hätte vielleicht ein wenig mehr Feuer gebraucht, ein bissi rescher darf die Angelegenheit schon sein, durch ist sie, aber recht weich.
Gut also, wenn auch nicht außergewöhnlich. Was mir vor allem für das absolute Bella-Italia-Feeling fehlt: das Basilikumaroma.

Bombolini mit Schokoladesauce (6,80). Drei Brandteigkugeln, gefüllt mit der hellen Crema pasticcera. Darüber eine helle mousse-artige Schokosauce und jede Menge Fruchtdekoration wie Erdbeeren, Kulturheidelbeeren und sogar Kerndln vom Granatapfel.
Recht stimmige Sache, Brandteig nicht zäh, viel Sauce. Ob die Bomboloni hausgemacht sind oder von einem Pasticciere kommen, hab ich leider vergessen zu fragen.

Fazit: recht volles und geschäftiges Haus, tadelloses Essen, obwohl wir ein „Mamma mia che bbono!“ (ja, mit zwei B und ohne U) nicht so recht über die Lippen kommen will.
Authentisch italienisch braucht einfach da und dort das I-Tüpferl. Beste Zutaten, Einfachheit und die einfache, aber doch effektive Würzung.
La Tavolozza - WienLa Tavolozza - WienGedeck (Coperto) - La Tavolozza - Wien
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Unreg: wieso, muss man sich dort vor deinen Fahrkünsten fürchten? ;-)

21. Jän 2013, 20:25·Gefällt mir
leckermaeulchen
am 24. Juni 2012|Update 7. Jul 2012
SpeisenAmbienteService
Betrachtet man die kulinarische Welt der Perser und Türken, dann sprechen wir nicht gerade von Profis des Marketings. Was also tun Türken, wenn sie in der Gastronomie erfolgreich sein wollen? Richtig sie machen auf „echt italienisch“. LA TAVOLOZZA im 8. Hieb Wien´s, ist ein Dinosaurier der g...Mehr anzeigenBetrachtet man die kulinarische Welt der Perser und Türken, dann sprechen wir nicht gerade von Profis des Marketings. Was also tun Türken, wenn sie in der Gastronomie erfolgreich sein wollen? Richtig sie machen auf „echt italienisch“.

LA TAVOLOZZA im 8. Hieb Wien´s, ist ein Dinosaurier der gehobenen Anbieter Italienischer Küche.
Es war wieder einmal Kinosamstag, unsere Vorführung ging bis 22.30 Uhr, in Wien befand sich der gastronomische Schwerpunkt auf der Donauinsel. Massig Kebab und Würstelangebote fanden endlich Abnehmer unter den freiwilligen Besuchern des Festivals. Dennoch, einmal mehr stellt sich die Frage, wohin um diese Uhrzeit. Die Küchen sind um diesen Zeitpunkt, meist schon geschlossen. Hier taucht in meinen Gehirnzellen „Florianigasse“ auf. LA TAVOLOZZA, dieses Restaurant ist mir immer schon positiv mit ihren Öffnungs- und vor allem KÜCHENZEITEN in Erinnerung geblieben.

Los geht´s, unterwegs taucht die bange Frage wieder auf: wo parken? Egal, wir wollen es nun wissen. Wir fuhren die Florianigasse vom Anfang der Strasse ein. Vorbei, an teils jetzt schon geschlossenen Lokalen (franz, Florianihof) oder auch für immer geschlossene Restaurants. Auch sehen wir, dass in einigen Gaststätten die Sitze bereits gänzlich leer sind. Auf der Höhe des LA TAVOLOZZA, ist tatsächlich ein Parkplatz direkt vor dem Ristorante frei. Na, das nenn´ ich mal Bestimmung. Der Verfasser dieses Textes gibt hiermit bekannt, über die letzten 20 Jahre schon sehr oft in diesem Lokal gewesen zu sein. In den letzten vier Jahren waren wir kaum mehr da gewesen. Das hatte seine Gründe, dazu später mehr. Neu in der LA TAVOLOZZA, ist ein Gastgarten, entlang der Straße direkt vor dem Lokal. Ich freue mich für die Betreiber, ein Sommer in Wien ohne Freiluft Sitzplätze, ist für Gastronomen nicht gerade Bilanz- schönend. Ein paar Gäste sitzen noch draußen (es ist 23.00 Uhr), wir beschließen hinein zu gehen. Wir wurden freundlich von einem Kellner begrüßt, auf unsere unsichere Frage, ob die Köche noch kochwillig sind, wurde uns ein spontanes „natürlich“ entgegengebracht. Wir durften uns einen Tisch auswählen. Nur mehr sechs Tische waren zu diesem Zeitpunkt besetzt. Wir bestellten unseren obligatorischen Campari Orange als Aperitif. Die Speisekarte wurde gereicht, eine weitere Frage taucht auf: was wird sich hier in der Karte verändert haben?

Wenig, ist die schnelle Antwort. Das Repertoire des Speisenangebots ist nach wie vor riesig. Auf der ersten Seite befinden sich ein paar Tagesempfehlungen. Auf den nächsten zwei Seiten gibt es zahlreiche Angebote unter der Rubrik „Sommerangebote“. Ja, und dann, gibt es weitere Seiten mit Standardangeboten.

Wie geht das? Hier würde RTL Star Christian Rach, im Ernstfall aufschreien, die Karte auf wenige Gerichte runter reduzieren, damit das Budget stimmt. Ganz einfach, das LA TAVOLOZZA arbeitet von einer guten Basis aus. Ein Reisgericht (Risotto) wird à la minute mit verschiedenen Zutaten vermengt. Das selbe gilt für diverse Pasta- Gerichte und natürlich auch für Fisch und Fleisch. Im LA TAVOLOZZA schreibt die Jahreszeit die Karte, deshalb finden sich gerade jetzt Eierschwammerl auf der Sommerkarte. Man kann also, sämtliche uns bekannte Gerichte in Verbindung mit den Edelpilzen kennen lernen.

Die Vorspeisen

Let´s go, wir bestellten einen Klassiker des LA TAVOLOZZA, Flusskrebse mit Avocado,
weiters Carpaccio vom Rind mit EIERSCHWAMMERL. Ich gebe zu, ich finde Flusskrebse einfach klasse. Im LA TAVOLOZZA habe ich sie wahrscheinlich schon 40 mal gegessen, immer noch mundet dieses Gericht vorzüglich. Klar, der Verrat an „echt italienisch“ beginnt bereits hier. Die Krebsschwänze sind auf einem Salat angerichtet und mariniert mit einer sehr leichten Cocktailsauce. Da macht kein Italiener. Der Italiener würde hastig mit Essig- und Ölflasche darüber träufeln. Die Geschmacksnote ist somit nie gleich. Gleich gut schmeckt dieses Gericht hier. Ich bin überhaupt kein Fan von Mayonnaise, aber diese sehr leichte Cocktailauce, dazu weitere Bestandteile wie frische Kresse und ganzer roter Pfeffer machen dieses Gericht zum „Geschmacksrenner“. Das ist nicht neu, das kann man hier so seit zwanzig Jahren essen. Beim Carpaccio fällt das tolle Dressing auf. Wunderbar harmonisch. Zart das dünne Fleisch (keine Wasserkristalle), die Pilze sind nicht wässrig, schnell gegart und flott serviert. Wau!

Die Hauptgänge

Gröstl von Jakobsmuscheln, Scampi und EIERSCHWAMMERL weiters eine klassische Lasagne (von der Standardkarte).

Die Lasagne wird hier – AUCH ZU DIESER UHRZEIT – im Pizzaofen à la minute gemacht.
Wenig Tomatenanteil, solide gewürzt mit viel Käse überbacken. Geschmacklich fein. Auch möchte ich erwähnen, so schmeckt sie auch nur dort. So LA TAVOLOZZA- artig, wie vor zwanzig Jahren. Ein schöner Anblick war das Gröstl. Reichhaltig an Farben. Solide gewürzt. Wie auch schon beim Carpaccio wird auch diesem Gericht einiges an Lauchzwiebeln beigemengt, nicht störend, weil gut angebraten. Generell wird im LA TAVOLOZZA gerne mit Lauchzwiebeln gearbeitet. Mit von der Partie, auf diesem Teller, war Tintenfisch. Leider war dieser schlecht geputzt, so hatten wir leider Sand zwischen den Zähnen.

Es ist nun 24.00 Uhr geworden, immer noch sitzen sichtbar zufriedene Gäste an drei Tischen. Die Einrichtung erinnert mich an.... ? Richtig! Wie vor zwanzig Jahren. Und: sie funktioniert immer noch. Egal wer diese Entscheidung zum Kauf dieser Sessel getroffen hat. Kompliment! Es sind immer noch die Selben. Sie klappern nicht, sie halten stand.
Der Schmäh des LA TAVOLOZZA ist die Stimmung. Ich denke in keinem anderen Lokal Wien´s wird so auf Kerzen gesetzt. Das Hauptlicht war extrem herab gesetzt. Die Stimmung kommt über den Schein des Kerzenlichts.

LA TAVOLOZZA wurde von einem Ehepaar aufgebaut. Er war Türke (logisch) seine Frau war Österreicherin. Die beiden versammelten eine eingeschworene türkische Kampftruppe um sich. Jeden Tag galt es Kurs zu halten. Man wollte Erfolg, wenn es mit Kebab nicht geht, na dann halt mit Pizza & Co. Wahrscheinlich hatte man vor Jahren einen Vorzeigekoch und alle Attilas bekamen von ihm Anschauungsunterricht. Seit dem fährt das LA TAVOLOZZA wie eine Lokomotive. Alle Gerichte werden im Schlaf beherrscht. Irgendwann kam dann der Übermut, Überdruss machte sich breit. LA TAVOLOZZA war täglich voll. Kurzzeitig hatte man sich auch eine Haube im Gault Millau erkocht, die man später wieder verlor. Das Ehepaar beklagte sich über zuviel Arbeit und begann genervt auf die Gäste zu reagieren. In Folge übertrug sich diese Laune auf die Mitarbeiter.
Immer schon war ein „Herr Oberkellner“ die Stütze des LA TAVOLOZZA. Er verließ vor einigen Jahren das Lokal. Auch wir wollten nicht mehr da sein, wo wir einst so zufrieden waren. Es ging bergab, das Paar verkaufte das LA TAVOLOZZA. Käufer war tatsächlich der ehemalige sehr sympathische “Herr Oberkellner“. Da war er also wieder, um ihn herum, sind die Gesichter gleich geblieben. Sie kämpfen wieder um jeden Gast mit ihrer besten Waffe: ihrer Freundlichkeit. Im Hintergrund wird italienische Musik gespielt, eine Sprache die sie alle selbst nicht sprechen. Die Mannschaft aus der Türkei die hier auf italienisch tut, hat uns an diesem Abend wieder gewonnen. Zum Schluss aßen wir eine Dessertvariation. Sie sieht nicht nur so aus wie vor 20 Jahren, sie schmeckt auch so. Keine umwerfende Kreation aber wieder so unglaublich solide. Geschichtetes Schokomousse, Tiramisu mit viel frischen Früchten (Maracuja!) serviert auf Fruchtspiegel (ein echtes Revival aus den 80´ern). Der ehemalige “Herr Oberkellner“ nun Chef, erzählt uns, dass er es jedem Gast recht machen möchte. „Wir sind uns nicht zu schade auch Pizza zu machen, jeder soll hier kriegen was ihm schmeckt“ meint der Patron. Wau, das nenn´ ich mal eine Einstellung zum Gast. Ich kenne kein Hochpreislokal, dass auch aktiv günstigere Gerichte für schmale Brieftaschen anbietet.
Thomas Muster war im Tennis kein Naturtalent , wurde mit Ausdauer und Ehrgeiz dennoch die Nummer 1 in diesem Sport. Ob die Türken Naturtalent zum Nachkochen haben? Ich denke, das haben sie hier doch mehr als bewiesen. Vielen Dank, es ist nun 00.30 wir werden vom Service freundlich verabschiedet. Zufrieden treten wir die Heimreise an. Wir kommen wieder, keine Frage. PS: der Gault Millau listet die LA TAVOLOZZA derzeit nicht in seinem Führer, ein weiterer Beweis für seine Inkompetenz, zumindest erwähnen muß man diese Restaurant, würde man verantwortungsvoll handeln wollen...
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Unregistered

BTKA .... Bitte Trink Keinen Alkohol

1. Sep 2012, 18:27·Gefällt mir2
CAH
am 6. März 2012
SpeisenAmbienteService
Besuch 16.2.2012/5 Pax: Aus sentimentalen Gründen besuchten wir wieder einmal dieses italienische Lokal, das es seit mehr als 20 Jahren in fast unveränderter Form (inklusive 1. Stock) gibt. Sentimental deswegen, da dieses Restaurant in unseren Studententagen eines der besseren Lokale waren die wi...Mehr anzeigenBesuch 16.2.2012/5 Pax: Aus sentimentalen Gründen besuchten wir wieder einmal dieses italienische Lokal, das es seit mehr als 20 Jahren in fast unveränderter Form (inklusive 1. Stock) gibt. Sentimental deswegen, da dieses Restaurant in unseren Studententagen eines der besseren Lokale waren die wir uns geleistet haben :-)

Service: Leider nicht so freundlich und bemüht wie wir es in Erinnerung hatten. So wurden wir weder nach einem Aperitiv-Wunsch gefragt (wir bestellten dennoch Aperolspritzer bzw. einen venezianischen Spritzer, ergo Prosecco mit Aperol, der auch gut gekühlt und ausbalanciert abgeschmeckt serviert wurde) noch bekamen wir z.B. aktiv nachgeschenkt, nachdem wir endlich geschafft hatten Wein zu bestellen.

Die Weinbestellung lief so ab:
Wir: Welchen Wein können Sie uns den empfehlen (wir hatten viel Fisch bestellt)
Kellner (in rasendem Sprechtempo): Gelber Veltliner (sic!), Frascati, Lambrusco, Orvietto, usw.
Wir (nach etwas Hin+Her): Was ist denn ihr Hauswein?
Kellner: ??
Wir: Hauswein, vino della casa?
Kellner: Ah, ein Achtel Weiß-Rot ... sprachs und verschwand, kam später mit Achterln weiß wieder. Wein schmeckte uns nicht.
Wir: Gelächter (es war ja Faschingsdonnerstag).
Auf der Service Haben-Seite steht, dass wir zum Abschluss kostenlos einen Schluck Grappa bekommen haben.

Ambiente: Es hat sich nicht sehr viel geändert in den letzten Jahren bis auf die Bilder an den Wänden und außer, dass das Lokal nun in einen Raucher u Nichtraucherbereich unterteilt ist. Der Raucherbereich ist beim Eingang und der Bar vorne, aber die Tür zum Nichtraucherbereich ist immer offen --> im Laufe das Abends sind die Rauchschwaden immer mehr nach hinten vorgedrungen.
Am Weg zu den Toiletten muss man durch den Raucherbereich durch, aber zum Glück hängt die Garderobe rauchfrei.
Die Toilettenanlagen sind auch unverändert (inklusive gefährlicher Stufe), eine kleinere oder größere Renervierung wäre nicht schlecht.

Nun aber zum wichtigsten in einem Restaurantführer, den Speisen:
Der Klassiker ist die Fischsuppe auf Tomatenbasis um Euro 10,90 - tomatig aber dennoch mit dem richtigen Fischgeschmack (aber nicht zuuu fischig, sondern trocken und nicht schlatzig).
Alternativ als Suppe empfehlenswert die Karotten-Ingwersuppe mit Flusskrebsen für Euro 4,90: sehr cremig und mit etlichen Krebsen (ob wirklich aus einem Fluss lass ich mal dahin gestellt).
Vitello Tonnato um Euro 10,40: gut aber sehr standardmäßig.
Exkurs ad Brot: Wir bekamen zu Beginn 1x eine Art Fladenstangerl mit einer grünen Knoblauchsauce, eig. einem Knoblauchöl hingestellt. Ein Freund kam 2h später nach, der bekam nochmals ein extra Körberl, eine andere Person kam schon nach 50' nach und bekam nichts. Auch beim Vitello Tonato war kein Brot dabei. Bei der Suppe schon. Dafür fand sich kein Gedeck auf der Rechnung obwohl es in der Karte stand.

Insalata di Octopus, ausgepriesen als lauwarmer Octopussalat mit Jungzwiebel und Käferbohnen um Euro 11,40 entpuppte sich als Reinfall: Der Octopus, der im Ganzen serviert wurde, ist eher als zäh den knackig zu beschreiben.
Die beste Speise am Abend war ein "Fischgröstl" das Arrosto di frutti di mare mit Scampi, Tintenfisch, Jakobsmuscheln und Erdäpfeln und Zwiebeln für Euro 14,50.
Bei den Gnocchi al pesto rosso e rughetta, laut Speisekarte mit einem Pesto von getrockneten Paradeisern, Rucola ud Nüssen um Euro 8,90 fehlten die Nüsse komplett.
Unsere Bemerkung: Die Nüsse fehlten wurde komplett ignoriert, wir instistierten aber auch nicht.
Die Pizza Frutti di Mare für Euro 13,50 schmeckte sehr gut, war gerade richtig zwischen flaumig und nicht zu dick.
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Meidlinger12
Experte
am 5. März 2011
SpeisenAmbienteService
Gestern waren wir im La Tavolozza, da es dort echte Holzofenpizza geben soll. Auf der Webseite des Lokals steht, das man unbedingt telefonisch reservieren soll. Wir hatten für 18 Uhr reserviert. Als wir kamen, wurden wir gefragt ob wir länger bleiben wollen als bis 21:30, was wir verneinten. ...Mehr anzeigenGestern waren wir im La Tavolozza, da es dort echte Holzofenpizza geben soll. Auf der Webseite des Lokals steht, das man unbedingt telefonisch reservieren soll. Wir hatten für 18 Uhr reserviert. Als wir kamen, wurden wir gefragt ob wir länger bleiben wollen als bis 21:30, was wir verneinten.

Natürlich hatten wir im Raucherbereich reserviert. Der Platz war fast perfekt für mich. Ein ausreichend großer Zweitertisch etwas abseits mit Blick zum Eingang. Der einzige Nachteil war, das man vom Rest des Lokals nichts zu sehen bekommt, denn auch die Toilette war hier nicht weit von uns entfernt.
Man muß gleich dazu sagen, wer es lieber hell mag, sollte das Lokal am Abend meiden, denn hier ist es, durch die sehr dunkle und alte Holzarchitektur und fast ausschließlich mit Kerzenschein erhellte Tische, doch etwas gruftig. Für ein romantisches Candle Light Dinner, aber ein idealer Ort. Anfangs noch sehr ruhig, doch ab 19 -20 Uhr trudeln nach und nach die Gäste ein, zumeist Gruppen ab 4 Personen. Kurz nach uns wurden noch Gäste ohne Reservierung angenommen, aber dannach wurden Gäste ohne Reservierung abgewiesen, also dürfte das Lokal, zumindest am Wochenende sehr gut besucht sein.

Das Lokal besitzt auch einen 1. Stock, der auch gut gefüllt wurde, da des öfteren die Kellner neben uns über eine knarrende Treppe auf und ab gingen. Gleich beim Eingang empfängt einem ein Tisch mit einer riesigen Auswahl verschiedenster Grappas.

Wir bestellten Bier (Trumer vom Fass), Pinot Grigio und dann noch einen Gelben Muskateller. Die Auswahl an Weinen speziell italienischen Rotweinen ist sehr groß.
Zum Essen wählte ich, natürlich wegen des Holzofens eine Pizza Toscana (Tomaten, Käse, Schinken, Champignons) und einmal Spaghetti Al Pesto di Basilico.
Zuvor bekamen wir noch zum Gedeck , geschnittene Pizzastangerl und Weissbrot mit Sesam dazu ein Schälchen Olivenöl mit viel Knoblauch.

Der Pizzateig ein Traum, wie aus dem Bilderbuch. Leicht knusprig, nicht zu dick, jedoch beim Biss konnte man im Inneren den flaumigen Teig spüren. Die Auflage, Champignons frisch, Mozarella und Schinken, jedoch geschmacklich fad, da kein Gewürz weder Oregano noch Basilikum vorhanden war. So peppte ich die Pizza mit den an den Tisch gebrachten Pfefferstreuer und dem Schälchen Olivenöl mit Knoblauch auf.

Als die Spaghetti serviert wurden, wurde gleich gefragt ob man Parmesan wünsche, der dann frisch mit einem großen Eck Parmesan über die Spaghetti gerieben wurde. Das hatte Stil.

Die Preise für Pizzen und Spaghetti teurer als in der gewöhnlichen Pizzeria ums Eck, aber durchaus angemessen für das Ambiente und in der Kategorie in der man sich hier präsentiert.

Bei der Bewertung der Speisen tue ich mir sehr schwer. Der Pizzateig eine glatte 5, jedoch lebt eine Pizza nicht nur vom Teig und die Auflage war geschmacklos. Den Spaghetti hat irgendwie auch der Pepp gefehlt und ich hab sie mir nachgesalzen.
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