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Di, 16. April 2024

Wien - jetzt wird's bunt!

Wien - jetzt wird's bunt!

Kein Schnitzel, keine Spaghetti, keine Staberln.
Aber jede Menge Genuss.

Hier finden sich unter anderem:

Ungarn
Polen
Griechenland
Türkei
Libanon
Indien & Pakistan
Persien
Mexiko
Afrika

und weitere werden wohl folgen!

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amarone1977·5 Lokale·Update: 13. Okt 2014·0 Kommentare

1. Taqueria Los Mexikas

(1)
Lange Gasse 12, 1080 Wien
Taqueria Los MexikasTaqueria Los MexikasCerveza!
In diesem Guide weil: Mexikanisch. Weit mehr als nur ein Tex-mex-Lokal.
SpeisenAmbienteService
26. Sep 2013
Ein paar Dinge vorweg: Wie schon bei meinem letzten „griechischen“ Lokalerlebnis stelle ich nicht den Anspruch darauf zu wissen, was authentisch...MehrEin paar Dinge vorweg:

Wie schon bei meinem letzten „griechischen“ Lokalerlebnis stelle ich nicht den Anspruch darauf zu wissen, was authentisch oder original ist.
Ich war einmal für längere Zeit in Kreta – und im Falle des vorliegenden Lokals noch nie in Mexiko.

Aber eines fällt hier in der kleinen Taqueria sofort auf: eine Massenausspeisung, die den Menschen ein „Bild“ von Mexiko liefern soll, ist das hier sicher nicht.
Wie soll ich es vorwegnehmen – die geschmacklichen Erlebnisse hier waren so grundverschieden im Vergleich zum „mas!“ oder zum „Salud!“, dass ich mir eines erlaube zu sagen: Geschmäcker in Großausspeisungen sind irgendwie „erwartungsgemäß“, weil sie einerseits ein Gefühl erwecken sollen, wie es „dort“ so ist und so schmeckt.

Andererseits geht dabei ein Betreiber eines solchen zumeist hochprofessionell geführten Lokales kaum ein großes Risiko ein, gravierende geschmackliche Experimente werden nicht unternommen. Brutal gesagt, ein „Allerweltsgeschmack“, vergleichbar mit Weinen „internationaler Stilistik“. Schmeckt einem breiten Publikum, aber ohne Ecken und Kanten.

Nehmen wir ein Beispiel aus der Musik: Shaqira kommt aus Kolumbien.
Sie ist ein Weltstar, allerdings nicht, weil sie Kolumbien oder ihre Herkunft für ein breites Publikum bekannt gemacht hat, sondern weil sie bzw. ihre Produzenten den Europäern ein Bild ihrer „lateinamerikanischen“ Herkunft liefern.
Es waren also nicht die spanischsprachigen Originalversionen ihrer Hits, geschweige denn die Songs der Zeit davor, die den Leuten hierzulande bekannt sind.

So glaube ich verhält es sich auch beim Essen – ein „bisschen Tex-Mex“ gefällt auch uns, aber alles, was „tiefer“ geht, ist vielen hier wahrscheinlich auch zu fremd, dafür braucht es wohl eine aufgeschlossenere Klientel.

Wer den Bericht von „derweinrat“ zuvor gelesen hat, hat einen gewissen Vorteil. Was er allerdings nicht wusste, ist, dass mir ein paar Stunden später (ich war allerdings tags zuvor schon mal hier…) amarona1978 gegenüber sitzt.
Und die weiß auch genau, was gut ist – und war auch schon in Mexiko – viele Monate lang.

Der Fairness halber muss man aber auch sagen, dass Mexiko mit seinen fast 2 Millionen Quadratkilometer fast sechs Mal so groß ist wie Deutschland – und „die“ mexikanische Küche natürlich auch nicht überall gleich sein kann – und – dann wäre noch das Problem der Tatsache, dass es natürlich nie so schmeckt wie vor Ort. Das kenne ich als „quasi-mezzo-italiano“ nur zu gut: Spaghetti Carbonara und Pizza Margherita schmecken nur zwischen Roma und Napoli am allerbesten.

Klammert man allerdings diese „Startnachteile“ aus, so ist das Gebotene hier höchst erfreulich, allein schon deshalb, weil man hier Sachen bekommt, die man in „normalen“ Tex-Mex-Lokalen sicher nicht bekommt, aus schon zuvor genannten Gründen.

Und so kommt man rein in das kleine Lokal – wie schon in den Berichten zuvor erwähnt sehr klein und „eng“, wobei mir das „eng“ nicht wirklich Unbehagen bereitet. Alles schön bunt, aber trotzdem schlicht und nicht überladen. Blickt man nach links über das „Küchenkastl“, schaut man direkt in die Pfannen des Kochs bzw. der Köchin.
Aus den Lautsprechern dudelt lustige Volksmusik aus Mexiko, fehlt nur noch eine Reihe Mexicanos, die mit ihren Sombreros hin- und her wippen (ja, ich darf auch mal ein Stereotyp bedienen!).

Und da ist sie schon, das Lächeln über beide Wangen: „Swei Personen? Swansig Uhrr, ochei!“ klangs tags zuvor am Telefon – und so geleitet sie uns jetzt an unseren Tisch.
Salud! Das Indio schmeckt gehaltvoll und mild, wer bitte braucht Corona? Das Pacifico (nicht Pacifistico!) wird beim nächsten Mal probiert.

Huarache de bistec, mit gegrilltem Rindfleisch. Vielleicht nicht der allerbeste Start beim Durchprobieren der Karte. Der fast zentimeterstarke Maisteig dominiert den gesamten Tellerdurchmesser, das sanft gegrillte Rindfleisch versteckt sich geschickt unter dem Salat. Sehr gut die dazu servierten scharf marinierten Tomatenwürfel (die hatten so einen lustigen Namen, ist mir entfallen).
Weniger gut: der Teig wirkt irgendwie „roh“, Begeisterungsstürme sehen anders aus.

Aber jetzt: Tacos de suadero (kleine Teigfladen belegt mit geschnetzeltem Rindfleisch, darüber eine gelbe Sauce, schön pikant) und Tacos le longaniza (das selbe nochmal, aber mit einer Art Chorizo).
Immer gut – die Salsa verde drüber, nicht scharf.

Die Ensalada de nopales wird serviert. amarone isst das erste Mal in seinem Leben den so genannten Ohrwaschelkaktus, den er sonst nur aus dem Kroatienurlaub kennt (heißt in England übrigens nicht Charles‘ Salad!), schön mariniert, zusammen mit Zwiebel und Schafskäse, die Tomaten werden ignoriert - dafür lasse ich mir die Avocadocreme gefallen.
Die dazu gereichten Nachos sind übrigens nicht die üblichen knallgelben mit der Sauce aus dem Merkur-Ethno-Regal.
Buenos nachos!

Enchiladas de mole: kein Esel, wie ich zuerst vermute, „mole“ ist das, was man in „Mainstream-Tex-Mex“-Lokalen nicht bekommt und amarona1978 gegenüber endgültig in Verzückung bringt: die Erdnuss-Kakaosauce (Foto siehe jenes von derweinrat):
Das polarisiert am Anfang mal total, zumal es laut ihrer Erfahrung obendrein viel „schokoladiger“ schmeckt als in Mexiko selbst. Man verzieht tatsächlich mal das Gesicht – Hühnerfleischtortillas und Milkaschokolade? Das schmeckt?
Doch, es schmeckt – mit jeden Bissen mehr. Da wird alles ratz-fatz weggeputzt.

Nachspeise? Geht nimmer – aber Frau Gegenüber kriegt beim „Menüpunkt“ Pastel de elote große Augen – der muss es beim nächsten Besuch sein!

Dafür: Tequila! Ayayay – dabei ist der „einfache“ José Cuervo so schön mild und angenehm. Wenn ich mich da an so manche importierte „Blancos“ erinnere, bekomme ich schon bei der Vorstellung Kopfweh.
Wenn Tequila, dann nur so einer, „reposado“, also der „gelagerte“, „ausgeruhte“.

Frau Gegenüber grinst. Ich auch.
Sicher, wie schon erwähnt ist es ihrer Meinung nach nicht ganz das, was sie in Mexiko zu essen bekam, aber in vielerlei Hinsicht entspricht es sehr wohl auch den kulinarischen Erinnerungen, also wird essenstechnisch eine 3,5-4 gegeben.
Ich kann mit Erinnerungen wie gesagt nicht mithalten, ich kann mich nur an „Tex-Mex“-Erfahrungen vor diesem Besuch erinnern und sagen, was gut war und was nicht.
Und so kann man zusammenfassend einen wohlwollenden Strich druntermachen – und sagen: sicher wieder, die Karte ist noch lang! Buen provecho – e buenos nachos… ah… buenas noches!Weniger anzeigen

2. Bacówka

Märzstraße 86, 1150 Wien
Krautsuppe mit Kartoffeln und GeselchtemKrautrouladen
In diesem Guide weil: Polnisch. Bacówka bedeutet soviel wie Schihütte. So sieht's auch drinnen aus. Krautrouladen und Pierogi!
SpeisenAmbienteService
23. Jul 2013
amarone1977 meets Otternase. Dank des ausgezeichneten Berichts eines weiteren geschätzten Users, SarastroCulinario (--> lesen!!), konnten wir n...Mehramarone1977 meets Otternase.

Dank des ausgezeichneten Berichts eines weiteren geschätzten Users, SarastroCulinario (--> lesen!!), konnten wir nicht umhin, den polnischen Abend hier im 15. Bezirk auszutragen.

Das Treffen war schon überfällig, nach einem vortrefflichen polnischen Abend samt vier Seidln Bier kann man sagen: es hat sich ausgezahlt.

Einziger Wermutstropfen: der ebenfalls eingeplante, geschätzte User schlitzaugeseiwachsam ist gerade nicht im 15. Bezirk unterwegs, er ist in einem anderen Bezirk, geschätzte 8000km weit entfernt, verhindert.
Der international-kulinarische Dreierziegel muss also anderswo stattfinden – aber er wird!

Das oder die „Bacówka" [batsuhfka] befindet sich unweit der U3-Station Johnstraße, Nähe Meiselmarkt.
Reservierung am Vortag kein Problem, die sympathisch-urige Stimme ist mehr als einladend:

„Ja komm her morgen um 7, ist kein Problem!“

Na das ist mal eine Ansage. Als wir tags darauf das Lokal betreten, sind wir vorerst mal die einzigen Gäste.
Frau Chefin, eine adrette Erscheinung, begrüßt uns freundlich, der Sohn (?) zeigt eher wortkarg auf einen der Tische in der Ecke.

Das Lokal (wortwörtliche Bedeutung: „Schäferhütte“!) ist über und über voll ausgestattet mit hellem Holz, die Sitzbank mit der aus einem einfachen, grob bearbeiteten Holzbrett erschwert den Zugang zur Sitzecke.

Der blitzsaubere Tisch ohne Sets, der Serviettenständer mit kleinen vertikal eingeschlichteten Papierservietten (wenn man an einer zieht, kommen alle raus) - und die klassische Niespulver-Menage (Copyright: Otternase).

Die Atmosphäre erinnert an eine polnische Schihütte – und fast kommt uns anhand des sonst (noch) verwaisten Lokals der Gedanke, wir wären zu spät zur polnischen Hüttengaudi gekommen.

Herr Chef betritt die Bühne, das Hemd ob der Temperaturen mit fast schon gewagtem „Dekolleté“ und präsenter wie einladender Stimme: das also war der Herr am Telefon, kein Zweifel.

Kleine Enttäuschung gleich zu Beginn: Bigos gibt es hier nicht. Überhaupt nicht. Der deftige Eintopf mit Kraut und Fleisch ist laut Chef nicht typisch für die Küche der „Berge“, wie er sagt. Wenn ich das richtig verstanden habe, kommen sie aus der Gegend Zakopane, sogleich werden wir also erfahren, was Kamil Stoch und Adam Małysz nach zehn erfolgreichen Trainingssprüngen so zu essen bekommen.

Und das wäre: Eine Krautsuppe mit Kartoffeln und geselchtem Ripperl - ich glaub, sie hieß Kwasnica.
Was soll ich sagen: hätte ich eine polnische Schwiegermutter, und dürfte ich mir wünschen, was sie mir beim Besuch bei ihr zuhause kochen soll, dann das!
Fast ein Hauptgericht, Säure vom Kraut, dazu butterweiche Würferln vom Selchfleisch, ebenso die guten Kartoffeln.

Sein Hauptgang: Otternase wählt die Pierogi, Teigtaschen. Schmeckt, der Vergleich mit unseren Kärntner Fleischnudeln ist allerdings nicht unberechtigt.
Ob die Teigtaschen wiederum die Kärntner, die Polen, die Russen, oder doch die Tibeter erfunden haben, bleibt aber vorerst ungeklärt.

Mein Hauptgang: Krautrouladen, mit schön suppig-fruchtiger Tomatensauce (eine andere Sauce steht auch noch zur Wahl, die ist mir jetzt gerade entfallen).
Was soll ich sagen: hätte ich eine polnische Schwiegermutter, und dürfte ich mir wünschen, was sie mir beim Besuch bei ihr zuhause nach der Kwasnica noch servieren soll, dann das!

Dabei würden sich Mutter und Schwiegermutter bestens verstehen, erinnert mich diese Krautroulade doch irgendwie an jene, die meine Mutter auch immer gemacht hatte. Dies wiederum dürfte auf die Tradition meiner Großmutter zurückgehen, die durch ihre ostdeutschen Wurzeln wohl nicht ganz zufällig mit ähnlichen Rezepten jonglierte.
Duftige Würze der Reis-Fleisch-Fülle, schön zartes Kraut und die fruchtige Sauce. Smacznego!

Während unseres Essens davor, währenddessen und danach ausreichend und in süffiger Qualität vorhanden: Żywiec. Feiner Antrunk, viel wichtiger aber: feiner Austrunk! Na zdrowie!

Kleine Kritik: der sympathische Hausherr war wohl auch wegen des an jenem Abend spärlichen Besuchs mehr mit dem Großbildschirm beschäftigt als mit uns (Tipp: man kann hier soviel ich weiß auch Fußballspiele anschauen).
Gehört auch dazu: je nach Saison und Innentemperatur wird sein Holzfällerhemd zum „Volldekolleté“, aber gut – der Herr ist ja auch hier zuhause und ich werte das als authentisch ;-)

Empfehlung? Absolut – Bigos gibt’s zwar hier nicht, aber vor allem die Krautrouladen waren ein wunderbarer Magenfüller, die Riesentrümmer waren nicht wegzubringen. Nur nicht täuschen lassen, die Speisen sehen weit besser aus als auf den nicht professionell gemachten Fotos in der Speisekarte.

Sollte also z.B. mal Rapid Wien gegen Legia Warschau im Europacup spielen (oder wenigstens der BVB mit seinen polnischen Legionären), dann werde ich mich rechtzeitig um eine Reservierung bemühen. Essen, trinken, Fußball schauen - hat hier sicher eine andere Qualität.
Otternase, bist‘ dabei?Weniger anzeigen

3. Ethiopian Restaurant / Äthiopisches Restaurant

Währingerstraße 15, 1090 Wien
Ethiopian Restaurant / Äthiopisches RestaurantEthiopian Restaurant / Äthiopisches RestaurantEthiopian Restaurant / Äthiopisches Restaurant
In diesem Guide weil: Äthiopisch. Afrikanisches "Gulasch"!
SpeisenAmbienteService
23. Jun 2012
Endlich wieder mal Wien. Und endlich im Ethiopian Restaurant – da wollte ich schon seit geraumer Zeit mal vorbeischauen. Es ist brütend heiß - ...MehrEndlich wieder mal Wien. Und endlich im Ethiopian Restaurant – da wollte ich schon seit geraumer Zeit mal vorbeischauen.

Es ist brütend heiß - und dunkle Wolken über Wien. Parkplatz vor dem Haus – fast. Der kleine Platz vor dem Lokaleingang ist eigentlich Parkverbotszone und genau zwischen einem LKW und einer eingehausten Baustelle.
„Bleib steeeh, bis muagn um Ochte kummt eh kana.“ Die beiden Originale, die die wenigen Freiluftplätze ergattert haben, sind mir schon mal sympathisch, also bleib ich gleich mal stehen.

Doch der perfekte Platz sollte sich nicht ganz auszahlen. Im Ethiopian Restaurant gibt’s keine Kartenzahlung, und wieder mal komm ich ohne Papiergeld in ein Lokal. Selber schuld.
Also, was tun – zum nächsten Bankomat laufen oder fahren? Ich entscheide mich für’s Laufen, schließlich werde ich ein paar Meter weiter vorne kaum Platz zum Stehenbleiben bekommen, der Umweltgedanke kommt dann auch noch dazu. Also bestelle schon mal das Essen, weil die Küche gleich zumachen würde.
Der nächste Bankomat ist aber beim Schottentor – flott laufen ist angesagt, meine Kondition ist aber auch nicht die schlechteste. Problematisch sind nur die fetten Regentropfen, die immer mehr werden.

„Haile Gebrselassie wäre fast so schnell gelaufen wie ich!“ sage ich zum Chef und der lacht sich eins.
Ich komm in das ehemalige Caféhaus rein und nehme Platz. Ein großes Soda-Zitron wird gleich mal reingestellt und dann beginne ich regelrecht zu explodieren. Nach dem Dauerlauf zum Schottentor und dem ordentlich mit Regen durchtränkten T-Shirt kommt die Nässe jetzt auch noch von innen.

Und das bekomme ich zu essen: Key Wot, eine Art pikant gewürztes Rindsgulasch mit Gemüse, serviert mit dem obligaten Injera, einem an ein riesiges Schwammtuch erinnerndes, zart gesäuertes Fladenbrot.
Doch halt, das „Schwammtuch“ hat nicht von ungefähr diese Konsistenz, denn das in Hülle und Fülle vorhandene Brot ist der „Löffel“ für die Sauce: mithilfe von ihm wird Wot (Sauce) getunkt und gegessen.
Doch obwohl ich mir nochmal Hände und Gesicht gewaschen habe, fühle ich mich dermaßen pickig und nass, dass ich beim Versuch, das Essen auch noch mit den Fingern zu essen, nach einem Bissen aufgeben muss. Es geht einfach nicht. Bitte Besteck!

Vom Brot ist wie gesagt viel zu viel serviert worden. Schade drum. Das Key Wot schmeckt vorzüglich, eine kräftig-würzige Fleischsauce mit zarten Rindfleischstücken – und – ich kann es kaum glauben, scheibchenweise geschnittenen roten Rüben. Das mag ich eigentlich gar nicht, doch hier schmeckt es verblüffend gut, wie auch das beigestellte, einfachst blanchierte Gemüse (Kartoffeln, Bohnen), das aber trotzdem nicht fade schmeckt. Rote Rüben sind für mich normalerweise nicht zu essen, da viel zu aufdringlich parfümiert und säurig im Geschmack. Hier passt das vorzüglich zusammen.

Nach dem feinen Mahl geht’s mir wirklich besser, das T-Shirt trocknet langsam wieder.
Auf alle Fälle wieder, nächstes Mal komme ich aber etwas gepflegter, nicht durchnässt und dafür mit genügend Bargeld daher. Dann werde ich mir auch nochmal die korrekte Art, traditionell äthiopisch mit den Fingern zu essen, zeigen lassen.
Auch würde mich die hier an manchen Tagen angebotene Kaffeezeremonie wirklich interessieren.

Wirklich liebe, ganz entspannte Leute, etwas in die Jahre gekommene Einrichtung des ehemaligen Cafés, aber keinesfalls ungepflegt, wie etwa auch die blitzblanken Toiletten. Auf bald!Weniger anzeigen

4. Hafes

Kaiserstraße 98, 1070 Wien
HafesHafesLinsensuppe
In diesem Guide weil: Persisch. Ich war durch eine private Einladung positiv vorbelastet - hier wurde ich leider nicht überzeugt.
SpeisenAmbienteService
31. Jän 2013
"Essen wie in 1001 Nacht" – hoffentlich nicht, weil das Essen so im Bauch liegt, dass man sich danach ebenso viele um die Ohren schlägt. Ich ha...Mehr"Essen wie in 1001 Nacht" – hoffentlich nicht, weil das Essen so im Bauch liegt, dass man sich danach ebenso viele um die Ohren schlägt.

Ich hatte ja gehört, dass die persische Küche keine gerade leichte Kost sein soll. Doch was gibt es schöneres, als einen schönen Abend mit kräftiger, wohltuend wärmender Unterlage zu beginnen, gerade in der kalten Jahreszeit.

Vor einem guten Monat war ich von einer Freundin, die aus Persien stammt, eingeladen worden. Bei ihr zuhause bog sich der Abendtisch. Das Essen war wohltuend anders, sehr üppig, aber auch wirklich phantastisch.

An diesem Abend ein zweites Mal persisch zu essen, klingt jetzt fast ein wenig unfair meinem zweiten Gastgeber gegenüber, dem Hafes in der Neubauer Kaiserstraße.
Ganz an meine Privateinladung heranzukommen, wäre ja auch ein Ding der Unmöglichkeit. Zuhause schmeckt’s ja überall noch am besten.

Kurz zum Lokal selbst: nicht überladen eingerichtet, sehr schöne Vorhänge, etwas auffälligere Lampions und ein paar große Kachelbilder an der Wand. Ansonsten eher schlicht und zweckmäßig.

Service: der Chef taut nach einiger Zeit ein wenig auf, so ganz werde ich allerdings nicht das Gefühl los, als wäre ihm der neue Gast nicht so richtig wichtig.
Der Wiener Stammgast um die Ecke interessiert ihn mehr, da warte ich schon mal einige Zeit mit bereits fast eingetrockneter Esschüssel darauf, dass abserviert wird. Frage nach weiteren Wünschen? Noch ein Getränk? Fehlanzeige.

Zum Essen: neben den Vorspeisentellern (u.a. Schafkäse, gefüllte Weinblätter, Melanzani) interessieren mich die verschiedenen Grillspezialitäten mit Lamm und Huhn eher weniger, fast „banal“ stehen sie im Vergleich zu einer Speisengattung, die ich zwar als Kind zuhause immer wieder hatte, in der Gastronomie aber weit und breit kaum zu finden ist:
der Eintopf.

Man stelle sich folgende Kombination vor: Fladenbrote, Reis, dazu ein dunkler, sämig cremiger Brei, der viele Stunden lang vor sich hin brodelt, wie der Lavasee im Krater des Mount Nyiragongo in Zentralafrika.
Schnitzel oder Steak gehen sicher schneller, das wird sich vielleicht Herr Flatscher gleich gegenüber denken.
Aber gut Ding braucht bekanntlich Weile, doch abgesehen vom langen Warten auf’s Abservieren stehen die Speisen sehr schnell am Tisch.

Vorher: Linsensuppe. Ein einfaches Gericht. Aber so herrlich und so „effektiv“. Warm, leichte Schärfe, voll im Geschmack, schön bissfest-mehlige Linsen. Ein bisschen Zitronensaft dazu. Fast schon ein kleines Hauptgericht.

Leider - ich bin wohl zu hungrig - verbrenne ich mir leicht die Zunge. Abhilfe schafft Joghurt, wenn ich mich recht erinnere, heißt es "Mast".
Ähnlich wie das türkische Ayran, mit Mineralwasser, Salz und Minze.
Sehr gewöhnungsbedürftig - aber es hilft gegen eventuell zu starke Schärfe - und verbrannte Zungen.


Fessenjan - Hähnchen mit einer Sauce aus gemahlenen und gebratenen Walnusskernen und Granatapfelmark. Zu Eintopf verarbeitet, wie schon zuvor erklärt.
Leicht säuerlich unterlegt, die persischen Gewürze sorgen für ein Dufterlebnis wie noch nie zuvor. Die Nüsse wurden feinst zermahlen. Der Löffel taucht mal in den Eintopfkrater, mal in den Riesenberg aus zweifärbigem Safranreis.

Die Sache ist wie erwartet extrem gehaltvoll, um es mal diplomatisch zu sagen. Oder:
man isst „ordentlich“, als hätte man noch die halbe Seidenstraße vor sich. Zu Fuß natürlich.

Salat: bereits im Preis inkludiert (Hauptgericht um die 10 Euro), ein cremiger Dressing darf den knackigen Blattsalat abschmecken.
Dekoration: Gurken und Tomaten dürfen sogleich am Beistellteller Platz nehmen.

Nach dem kräftigen Mahl erwacht trotzdem nochmal die Neugierde – und ich lasse mich sogar zur Nachspeise verlocken. Ein Fehler.
Baglava, eine Art Blätterteig, drin sind Nüsse und Pistazien. Extrem süß, extrem fett. Für alle, die auf Kiwidiät sind: „ois, nur kane Kiwi“.

Ich sollte aber vielleicht doch weniger essen. Sonst reicht die sportliche Betätigung bald nicht mehr aus – und Bauchtanzen - ja wenn sich vielleicht ein voller Bauch leichter drehen und kreisen lässt – nun, das möchte ich dann der Nachwelt doch ersparen.

Fazit also: auf die Nachspeise wird nächstes Mal verzichtet. Suppe ist immer gut, vielleicht nächstes Mal auch eine mit Rollgerste.
Die Eintöpfe sind meiner Meinung nach einer nach dem anderen zum Probieren, dabei sollte man schon vorher Platz im Bauch lassen und ohne besondere Erwartungshaltung probieren. Ist eben mal ganz was Neues.Weniger anzeigen

5. Restaurant Kent

Brunnengasse 67 (Brunnenmarkt), 1160 Wien
Restaurant Kent
In diesem Guide weil: Türkisch. Nicht nur Döner. Lammstelze!
SpeisenAmbienteService
30. Nov 2010
Kann dem User "Gastronaut" nur zustimmen, seine Erfahrung deckt sich mit meiner. Plus: Die Auswahl ist enorm, die Portionen überdimension...MehrKann dem User "Gastronaut" nur zustimmen, seine Erfahrung deckt sich mit meiner. Plus: Die Auswahl ist enorm, die Portionen überdimensional großzügig, das Service lässt nie auf sich warten, selbst wenn das Lokal übervoll ist (auch wenn ich mir große Weinempfehlungen nicht erwarten darf). Minus: man merkt trotzdem, dass es anhand der Größe des Lokals in der Küche schnell gehen muss. Trotzdem: eine Institution in Wien, die mehr als nur Döner bietet.Weniger anzeigen

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