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Do, 18. April 2024

Onisando

Fleischmarkt 26, 1010 Wien
Küche: Japanisch
Lokaltyp: Fastfood, Imbiss
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Onisando

Speisen
Ambiente
Service
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Gastronaut
Experte
am 30. März 2017
SpeisenAmbienteService
Das „Onisando“ als Sandwich-Shop zu bezeichnen, ist mehr als zutreffend, denn das winzige Lokal am Fleischmarkt 26 im ersten Bezirk ist so klein, dass der eine Sumo-Ringer das Lokal verlassen müsste, bevor der nächste reinkommen kann. An den Seiten befinden sich kleine Theken, sodass hier maximal...Mehr anzeigenDas „Onisando“ als Sandwich-Shop zu bezeichnen, ist mehr als zutreffend, denn das winzige Lokal am Fleischmarkt 26 im ersten Bezirk ist so klein, dass der eine Sumo-Ringer das Lokal verlassen müsste, bevor der nächste reinkommen kann. An den Seiten befinden sich kleine Theken, sodass hier maximal 7 schlanke Menschen auch essen können. Ein Sitzplatz mehr und es müsste eine Toilette geben.

Die Speisekarte hängt samt Specials in der Ecke und aus der ebenfalls winzigen Küche herrscht hinter einem Vorhang geschäftiges Treiben. Was die Nase sofort verrät: Dieses Streetfood wird eindeutig von intensiven Geschmäckern und weniger von gesunden Aspekten dominiert, denn hier läuft der Fritter im Dauerbetrieb.

Wenn das Öl schon mal heiß isst, dann kann man auch gleich die japanischen Frühlingsrollen probieren. Von den beiden angebotenen Varianten sind beide weit von herkömmlichen Röllchen entfernt. Auf der fleischlichen Seite wir die eine Rolle mit Hüftsteak, Cheddar und schwarzem Pfeffer befüllt. Das sind zwar alles sehr plumpe Geschmäcker, in Kombination funktionieren sie aber überraschend gut. Highlight ist aber die vegetarische Frühlingsrolle, die mit Shitake-Pilzen und selbsteingelegten Kimchi gefüllt sind. Trotz des fettigen Mantels entsteht hier eine äußerst filegrane Geschmacksebene. Sämtliche Rollen werden mit unterschiedlichen Saucen gereicht, was aber aufgrund der Saftigkeit der Röllchen überhaupt nicht nötig wäre.

Die eigentlichen Stars von Onisando sind natürlich die Sandwiches, die Sandos. Wir probierten zweierlei, nämlich das klassische Tonkatsu und das aktuelle Monatsspecial. Serviert wurden die Sandwiches in Boxen, die in der Größe in etwa Bentoboxen entsprechen und auch ähnlich angeordnet sind. Soll heißen, dass neben den Sandos auch reichlich Platz für Suppe und Obst war. Die Suppe ist hier eine echte Miso-Suppe, und nicht jener Pasten-Mist, der einem bei 98% aller asiatischen Lokale als Misosuppe verkauft wird. Hier wird die Suppe noch laufend frisch gebrüht und ist dank der obligaten Bonito-Thunfisch-Flocken natürlich auch nicht vegetarisch. Gut so. Die Suppe hat dadurch geschmacklich wesentlich mehr Tiefgang und gleichzeitig ertappt man sich dabei zu denken, dass hier vielleicht sogar etwas Salz fehlt und dann draufzukommen, dass das nur an der Gewöhnung an das übliche Chemie-Zeug liegt.

Viel Liebe zu den Details steckt auch in den Sandwichs. Das Brot wurde nicht etwa nur angetoastet, sondern richtig in ein wenig Fett rausgebraten. Das Verleiht Stabilität, Biss und natürlich auch Geschmack. Die Tonkatsus selbst sind kross und fleischlich von allerbester Qualität, wären aber ohne die selbst angesetzte BBQ-Sauce fast ein wenig zu trocken. In Kombination passt es aber fast perfekt. Das wahre Highlight ist aber das aktuelle Monatsspecial mit gebackener ausgelöster Hühnerkeule. Natürlich liegt es am viel fetteren Fleisch der Keule, aber das Hühnerfleisch ist so atemberaubend knackig-saftig, dass man hier leicht Gefahr laufen könnte nach diesem Mundgefühl süchtig zu werden. Gleichzeitig sorgt die immense Menge Fett dann doch auch dafür, dass man schnelle satt ist. Damit auch beim schlanksten Gast jetzt kein allzu schlechtes Gewissen aufkommt, besteht die Nachspeise dieser Mittagsbox aus einem frischen Stück Obst, das hier auch tatsächlich handverlesen ausgesucht wird.

Insgesamt geht die Idee des japanischen Sandwichshops für mich komplett auf, vor allem auch deshalb, weil man hier wirklich befriedigt rausgeht. Die Konsistenzen, die Aromen, die liebevollen Geschmackskombinationen und nicht zuletzt auch der zwanglose Umgang mit einigen fetteren Geschmacksträgern sorgen dafür, dass sich hier trotz der Enge der Location sehr schnell eine innere Zufriedenheit breitmacht. Und mehr kann man von Essen ja eigentlich nicht erwarten…
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