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Mi, 24. April 2024

Ludwig van

Laimgrubengasse 22, 1060 Wien
Küche: Wiener Küche, Österreichische Küche
Lokaltyp: Gasthaus, Beisl
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Ludwig van

Speisen
Ambiente
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Gastronaut
Experte
am 14. Februar 2017
SpeisenAmbienteService
Den Beginn machte bei uns eine Consommé mit einer Urkarotte. Ich habe in meinem Leben selten eine so wunderbar komponierte Suppe gegessen, schon gar keine vegetarische. Aus so etwas einfachem wie einer Karotte so viel Aroma hinein und andererseits auch wieder herauszukitzeln ist eine echte Kunst....Mehr anzeigenDen Beginn machte bei uns eine Consommé mit einer Urkarotte. Ich habe in meinem Leben selten eine so wunderbar komponierte Suppe gegessen, schon gar keine vegetarische. Aus so etwas einfachem wie einer Karotte so viel Aroma hinein und andererseits auch wieder herauszukitzeln ist eine echte Kunst. Auch der nächste Gang, eine Forelle samt Birne und Brotbrösel-Gitter, wäre keine Kombination, die man schon öfter gesehen hat – aber sie funktioniert! In Sachen Fisch ist die Nähe zum Naschmarkt sicherlich ein Vorteil, denn die Qualität des Meeresgetiers ist hier erstklassig. Auch der Oktopus mit Salzzitrone und Pilzen überzeugt durch Konsistenz, Biss und die unglaubliche raffinierte Kombination.
Spätestens jetzt kam es mir schon ein wenig verdächtig vor, wie haltlos begeistert ich war. Das galt nicht nur für die bisherigen Speisen, sondern auch für die jeweils zur Speise empfohlenen Weine. Denn auch hier hat Oliver Jauk ein Ass im Ärmel und zwar in Form seines Wein-Partners Robert Stark, der ja selbst vom Sommelier zum Weinhändler wurde. Es bedarf also keines besonderen Mutes, sich den Empfehlungen des Hauses hinzugeben.

Bei den fleischlichen Speisen konnte ich auch kein Haar in der Suppe finden. Der Kalbskopf zerfällt auf der Zunge, und die sogenannte „Alte Kuh“ ist die Verneigung vor einer Speise, die es hier gar nicht gibt: nämlich vor dem Wiener Schnitzel. Die „Alte Kuh“ ist die viel urtümlichere Variante des Altwiener Backfleisches und für sich allein schon einen Besuch wert.

Was mir im Ludwig Van jetzt tatsächlich am allerbesten geschmeckt hat, kann ich gar nicht mehr sagen: war es der Skrei auf Sauerkraut, Paprika und gekochten Kartoffeln – der für mich schönste ungarisch interpretierte Winter-Kabeljau, den ich jemals gegessen habe – oder doch die Mangalitza-Schnitte mit weißem Radi und Buchweizen? Ich habe noch immer Freudentränen in den Augen, wenn ich an beide Gerichte denke. Und vielleicht verstehen Sie jetzt auch mein kleines Dilemma: ich habe JEDEN einzelnen Bissen hier geliebt und konnte bei besten Willen nichts finden, was mich auch nur im Geringsten gestört hätte. Das ist untypisch für mich…

Insgesamt findet man Leute wie Oliver Jauk und sein Team, die SO mit Leib und Seele gastronomen sind, und die ohne die geringste Überheblichkeit vorführen, was sie auf dem kasten haben
und nebenbei auch noch grandiose Gastgeber sind, nur unglaublich selten. So, ich schreibe das hier jetzt fertig und dann reserviere ich fürs nächste Mal!
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1 Kommentar

Bitte die Fotos beschriften, damit man weiß, was es ist. Danke schön.

14. Feb 2017, 10:40·Gefällt mir
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