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Das Jetzt, Wien - Bewertung

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am 14. April 2015
SpeisenAmbienteService
Ich habe das Jetzt in den vergangenen Monaten sicherlich fünf, sechs Mal besucht, meist am Wochenende, weil immer wieder Freunde/Bekannte von mir dort feiern oder sich einfach treffen wollen. Die wenigen angebotenen Speisen waren jedes Mal appetitlich angerichtet und äußerst schmackhaft. Die Preise sind wie für Studenten gemacht und auch über den Service lässt sich kein schlechtes Wort verlieren. Obwohl die Bar zumeist brechend voll war und man kaum zur Theke durch kam, waren die KellnerInnen stets freundlich und am Lächeln. Einzig einen Punkt habe ich WIRKLICH anzukreiden: den bis dato nicht existenten Nichtraucherschutz! Ich bin überzeugter Nichtraucher und es liegt mir fern anderen Menschen vorzuschreiben, ob sie qualmen dürfen oder nicht. Aber für ein Lokal, das an der Tür damit wirbt, einen abgetrennten Nichtraucherbereich zu besitzen, ist die Luftqualität in diesen Räumlichkeiten katastrophal! Es gibt zwar Trenntüren, aber die stehen so gut wie immer offen. Abgesehen davon, ist das den Rauchern (wie auch vermutlich dem Besitzer) sowieso egal - denn geraucht wird auch in Bereichen für Nichtraucher. Ab etwa 23:00 kommt zwar ein Security alle paar Minuten herein, der eine der beiden Trenntüren schließt und jene Raucher ermahnt, die sich außerhalb ihres Bereiches aufhalten, aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Sobald dieser nämlich weg ist, steht die Trenntüre auch schon wieder offen und die Raucher drängen heraus. Das Problem besteht auch darin, dass die Bereiche gar nicht sichtbar gekennzeichnet sind - d.h. uninformierte Raucher, die das Lokal noch nicht kennen, können nicht einmal sehen, wo geraucht werden darf! Als ich den Security nach einem Verweisschild gefragt habe, meinte er, dass sie nur die offiziellen, nicht einmal handtellergroßen (!) Aufkleber zur Verfügung hätten, wobei diese auch immer wieder von Gästen mutwillig runtergerissen werden. Auf meinen Vorschlag dann einfach ein größeres Schild aus einem Baumarkt aufzuhängen, kam nur die Antwort "Sorry, das will der Chef nicht". Für mich ein klares Indiz dafür, dass ein angemessener Nichtraucherschutz in diesem Lokal noch bis zur Gesetzesänderung 2018 nicht in Erscheinung treten wird. Langer Rede kurzer Sinn: JEDES Mal wenn ich dort Gast war, war die Luft zum Schneiden (egal, in welcher Ecke des Lokals). Auf dem Weg zum WC brannten bereits die Augen. Am nächsten Morgen stanken nicht nur die Sachen, auch mein Hals kratzte und ich hatte eine verstopfte Nase. Ich habe für mich endgültig beschlossen, nicht mehr hinzugehen und kann jedem Nichtraucher nur von einem Besuch abraten. Mir tun die Leute leid, die dort arbeiten müssen, ganz ehrlich!
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23 Kommentare·Zeige alle Kommentare

@ Amarone1977: Es geht mir nicht darum, Täter zu Opfern zu machen. Ich finde es nur falsch, Opfer aus dem Hut zu zaubern. Gerade das Jetzt und andere ähnliche Lokalitäten sind bekannt dafür, dass die Nichtraucher-Regelungen nicht eingehalten werden. Das weiß man, vir allem wenn man in der Branche arbeitet. Zum zurückgenommenen Nichtraucherstatus bei Wein&Co: es geht nicht nur um den Umsatzrückgang, sondern auch darum, dass das gute Personal ziemlich schnell weg ist, wenn man anstatt 70,- Trinkgeld pro Abend nur noch 30,- hat. Und davon lebt der Kellner. Im Prinzip wäre es ihm egal, ob Raucher oder Nichtraucher das Trinkgeld bezahlen. Aber aus der Sichtweise des Gastronomen ist gutes Personal nun mal eine wichtige Ressource und plötzlich doppelt so viel Lohn zahlen weil das Trinkgeld ausbleibt ist wirtschaftlich eher nicht drin.

14. Apr 2015, 22:54·Gefällt mir

Weise Worte, danke. Bin schon wieder still.

14. Apr 2015, 16:41·Gefällt mir

Es war bei meinem Zitieren der Studie ein unausgesprochenes Mißtrauen gegen nackte Zahlen anscheinend nicht erahnbar. Ich bin übrigens ein Freund der Vorstellung, man könne sich die Kifferlaubnis billiger besorgen.

14. Apr 2015, 16:24·Gefällt mir2

Ich wär für Beides ;-))

14. Apr 2015, 16:22·Gefällt mir1

cmling: nach Gott sei Dank - eine Studie, die Kindern Tabakrauch empfiehlt. Mich würde nicht wundern, wenn sie von British American Tobacco gesponsert ist - und mich wundert auch nicht, dass man sich als Raucher auf alles, aber wirklich alles argumentativ stürzt. Mir wär lieber, man erlaubt todkranken Krebspatienten das Kiffen. Aber nein - das ist verboten!

14. Apr 2015, 16:10·Gefällt mir1

Amarone, für mich ist der Wölfin Eindruck mindestens so bedeutsam wie "nackte Zahlen", jedenfalls bevor ich deren Ursprung und Entstehung kenne. Übrigens habe ich kürzlich erfahren (nackte Zahlen!), daß die Exposition von Kindern gegenüber Tabakrauch Vorteile hat: Link

14. Apr 2015, 15:59·Gefällt mir

Mensch, bin schon total verwirrt ;-) Stimmt eh, das ursprüngliche "ein einziger..".

14. Apr 2015, 15:52·Gefällt mir1

Ui, ich merke grad, dass ein "k" fehlt KEIN einziger Franzose..

14. Apr 2015, 15:47·Gefällt mir

Du hattest den Eindruck. Die nackten Zahlen sprechen allerdings eine andere Sprache. In Österreich sind die Jugendlichen beim Thema Rauch übrigens Weltmeister - im negativen Sinne. Hat auch damit zu tun, dass bis vor kurzem die Kultur eben die war, dass Mitzitant und Opapa im Gasthaus neben Enkerl und Neffen rauchen konnten was das Zeug hält. In anderen Ländern sind die Raucher bereits durch die Verbote stark zurückgegangen.

14. Apr 2015, 15:44·Gefällt mir1

Das Thema haben wir eh alle schon erschöpfend besprochen. Trotzdem noch eine kleine Anmerkung: Vor kurzem waren wir in Nizza. Es war noch Winter, vor jedem Lokal gab es den "beheizten" Gastgarten. Überall waren die Innenräume leer und die meisten Gäste rauchten genüsslich im Gastgarten. Ich hatte nicht den Eindruck, dass ein einziger Franzose weniger raucht als früher.

14. Apr 2015, 15:26·Gefällt mir
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