Vor ein paar Tagen besuchten wir (4 Personen) das mochi. Aufmerksam wurde ich auf das Lokal durch einen Bekannten, der mir es nur wärmstens empfehlen konnte - schließlich speiste er dort drei mal in einer Woche!
Der Schanigarten ist gefüllt mit bunten Blechstühlen und -bänken, die (meines Erachtens nach) überraschenderweise nicht unangenehm waren, die Äste der umgebenden Bäume, welche auch gleichzeitig einen hervorragenden Schutz gegen die Sonne bieten, sind mit Papierlaternen im Asia Style geschmückt, aus dem Inneren des mochis strömt angenehme Lounge Musik zu der großen Menge der draußen sitzenden Gäste, auf den Tischen stehen Behälter mit hölzernen Essstäbchen und Taschentüchern. Alles in allem: Ein sehr simples, aber befülltes Lokal in einer gemütlichen Umgebung.
Das Outfit der Kellnerinnen erinnerte mich an skandinavische Landmädchen à la Pippi Langstrumpf - weiße weite verzierte Baumwollhemden, blaue einfache Schürzen, das Haar zu einem lockeren Knödel gebunden. Wie das Lokal sehr simpel und unkompliziert, aber très unique. Unsere Kellnerin war sympathisch, nicht aufdringlich. Insgesamt war sie ganz in Ordnung!
Ich werde Sie nicht länger mit dem Ambiente und Personal langweilen - kommen wir zum Wesentlichen, dem Essen: die Speisekarte offeriert eine sehr kleine Anzahl an einfachen japanischen Gerichten (ich muss Sie darauf hinweisen, dass wir zu Mittag dort waren und demnach die "Lunch-Karte" bekamen). Wir bestellten ein knuspriges Hühnchen, zwei mal Lachs in Teriyaki-Sauce (beide Speisen werden mit Reis serviert), panierte Shrimp in einer dickflüssigen Chili-Mayonnaise-Sauce und Avocado Maki mit scharf mariniertem Lachs Tartar. Als Vorspeise aßen wir einen gemischten Salat bzw. eine Misosuppe. Beides war in Ordnung, geschmacklich nichts spezielles.
Nach 25 min. wurden uns die Hauptspeisen gebracht. Der Reis war ganz normal - kann man ja auch nicht viel falsch machen - und der Maki war sehr gut! Nicht trocken, nicht zu scharf, sehr schmackhaft!
Laut meiner Begleitung war der Lachs hingegen trocken, die kalten Gurken als Beilage passten nicht dazu, die Shrimp waren weich, daher alles andere als knusprig und hatten einen sehr "fischigen" Beigeschmack; mein lauwarmes Hühnchen war die größte Frechheit! Ich musste regelrecht das panierte Stück in die Hand nehmen und mit meinen Zähnen daran ziehen, um ein bisschen Fleisch zu ergattern, denn sonst war da nichts außer Knorpel. Nach zwei vergeblichen Versuchen gab ich das "Irgendwas" von Huhn zur Seite und aß meinen Reis. Langweilig.
Nach diesem enttäuschenden Esserlebnis verzichteten wir auf ein Dessert, verlangten die Rechnung, standen auf und gingen weg. Der Reis sättigte uns ein wenig, ansonsten hätten wir hungrig das Lokal verlassen müssen!
Fazit: Das Ambiente ist sehr interessant und einfach, das Personal nett und keineswegs aufdringlich, das Essen war eine Katastrophe, für meinen Bekannten anscheinend nicht. Nachdem (leider) nur der Maki gut war, werde ich höchstwahrscheinlich noch einmal einen Versuch wagen und etwas in diese Richtung bestellen. Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf! Der Besuch wird aber diesmal am späten Nachmittag bzw. Abend (mehr Auswahl an Gerichten) und im Inneren des Lokals stattfinden - dieses habe ich nämlich noch nicht besichtigen können ;-)
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Warum hast du denn nicht reklamiert, dass das Hühnchen nahezu nicht essbar ist? Ich bin mir sicher, die hätten dir ein neues gebracht, weil ich die auch als sehr freundlich und zuvorkommend in Erinnerung habe...
@aldebaran & Pressesprecher: Vielen lieben Dank für dieses positive Feedback! :-) @Gast123 & Rupert: Glauben Sie mir, ich hätte ein gutes knuspriges Hühnchen bzw. einen gut gebratenen Lachs mehr bevorzugt, als das, was wir dort auf den Tisch bekamen!
Schöne Bewertung!
Auch gegen das Huhn gibt es normaler Weise nichts einzuwenden.
Sie müssen wirklich Pech gehabt haben, ich habe den Lachs schon des Öfteren im Mochi gegessen und ich war immer begeistert wie saftig und auf den Punkt gebraten er war.