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Sa, 20. April 2024

Dining Ruhm

Lambrechtgasse 9, 1040 Wien
Küche: Internationale Küche, Japanisch, Wiener Küche, Österreichische Küche, Sushi
Lokaltyp: Gasthaus, Restaurant
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Dining Ruhm

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

Stammersdorfer
Experte
am 19. Mai 2017
SpeisenAmbienteService
DINING RUHM Restaurant & Bar, Ruhm steht für den Namen der Betreiber, einem Brüderpaar. Wir waren am 16.5.2017 abends eingeladen, da es was zu feiern gab. Gab’s da in grauer Vorzeit nicht ein Ruhm Kochbuch, das Muttern verwendet hat als ich noch ein Kind war? Keine Ahnung ob da ein Zusammenhan...Mehr anzeigenDINING RUHM Restaurant & Bar, Ruhm steht für den Namen der Betreiber, einem Brüderpaar. Wir waren am 16.5.2017 abends eingeladen, da es was zu feiern gab.

Gab’s da in grauer Vorzeit nicht ein Ruhm Kochbuch, das Muttern verwendet hat als ich noch ein Kind war? Keine Ahnung ob da ein Zusammenhang besteht.

Hingebracht hat uns vom 8ten kommend die 1er Bim, Station
„Walzer-König“ Gasse. :-) Von da sind es nur wenige Meter zum Lokal. Es findet sich ganz in der Nähe der Wiedner Hauptstraße, in 1040 Wien, Lambrechtgasse 9.

Wie steht’s auf der HP zu lesen, ein moderner Küchenstil der sich aus japanisch-peruanischen Rezepten zusammensetzt und bei dem österreichische Qualitätsprodukte Verwendung finden. Na dann schauen wir uns da halt mal an.

Und gleich eines vorweg, das Beschreiben der Speisen gestaltete sich (überaus) schwierig für mich, nicht nur weil wir viel Verschiedenes hatten, sondern auch wegen der vielen Unbekannten.

Unser reservierter Tisch war in dem Raum, wo der Kamin zu finden ist, also im hinteren Teil des Nichtraucher Lokals. Viel Holz gibt’s da, Tische, Sessel, Boden, Wandvertäfelung, aber auch teils unverputzte Mauer wo die Ziegel sichtbar sind. Es ist hell, freundlich und gemütlich und man fühlt sich auf Anhieb wohl. Einzig mit den komischen runden glänzenden Beleuchtungskörpern, mit den aerodynamischen Löchern, konnte ich mich nicht so recht anfreunden.

Im Service 2 (sehr) junge Mädl’s, eine davon, Jaqueline, findet sich auch auf der HP. Sie ist die Sommelière des Hauses und für den Weineinkauf zuständig, wie sie uns verriet. Sie machen beide einen sehr ordentlichen Job, sind freundlich, aufmerksam, nicht um den einen oder anderen small talk verlegen, es wird nachgefragt, flott abgeräumt und sie haben immer ein Lächeln im Gesicht. Einer der beiden Chefs war hinter der Schank tätig und hat immer wieder einmal mitgeholfen. Er machte einen recht sympathischen Eindruck, mehr kann ich nicht zu ihm sagen.

Wir entschieden uns alle viere für das 4 Gang „Family Style“ Überraschungsmenü um 49 Euro pro Person, das man entweder mit Stäbchen oder Besteck zu sich nehmen kann und dazu die Weinbegleitung um 23 Euro. Wir waren uns einig, ein sehr fairer Preis.

Der Start war ein unglaublich guter Prosecco vom Fass, perfekt gekühlt, etwas süßlich, einer wo man drauf süchtig werden kann. Der Espresso danach auch sehr gut, schöne Creme, stark, nicht bitter von Link mir bis dato völlig unbekannt.

Die Weine in der Reihenfolge zu den Speisen, waren sehr gut aufs Essen abgestimmt. Frau Jaqueline scheint Ahnung von dem zu haben was sie macht. Es haben uns alle sehr gut geschmeckt.
Wir hatten einen Sauvignon Blanc vom Weingut Glatzer aus Göttlesbrunn, Carnuntum in NÖ, dann einen Weißburgunder von einem Weingut Weiss aus Lengenfeld, nördlich von Krems, weiter ging es mit dem Riesling Steinmassl vom Sax aus Langenlois, darauf folgte einer 2015ener Grüner Veltliner Kremstal, DAC Reserve, Ried Frauengrund Fuchakeller vom Winzer Rethaller und zur Nachspeise eine Riesling Beerenauslese wieder vom Weingut Sax.
Das Fluchtachterl gehörte nicht mehr zur „Begleitung“ es war vom Winzer Steinwandtner aus Jois im Burgenland, der Schieferberg 2012, ein Cuvee aus je 50% BF und ZW. Der perfekt rote Abschluss. Dazu hatten wir Leitungswasser in der Karaffe für das nichts verrechnet wurde.

Nun aber zum teils sehr guten Essen. Zuerst hatten wir japanische Sojabohnen (Edamame) mit Meersalz und welche mit hausgemachter Chili Sauce, die aber nicht sonderlich scharf. Erinnerte mich ein wenig an junge Erbsen und war ein guter Start.

Sämtliche Speisen wurden immer auf zwei Teller für zwei serviert. Los ging es mit Beef Tataki, Rinderfilet Sashimi mit Frühlingszwiebel und Knoblauch Chips, in einer Zwiebel Ponzu Sauce. Das ist eine Mixtur aus Sojasauce und Zitronensaft, hat mit einer Sauce allerdings wenig zu tun, sondern ist dünnflüssig, bräunlich und natürlich säuerlich. Das Fleisch fast roh, sehr zart und weich und außen ganz wenig angebraten. Sehr interessant wie wir fanden, für jemanden wie mich, der auf sauer nicht so steht, war es Oke, die liebe Gattin war sehr angetan.
Gleichzeitig kam ein weiterer Teller mit alles Sashimi (roher Fisch) Da war Lachs, Garnele, Thunfisch und Gelbschwanzmakrele? Das war richtig sauer mariniert und hat mir am wenigsten geschmeckt, wenn auch der Fisch selbst sehr gut war. Drüber fand sich noch was grünes, ähnlich Schnittlauch und Sesamkörner. Frau war noch mehr begeistert, ich meinte zur Kellnerin, das war dann des sauren doch zu viel. Aber das sind halt die Geschmäcker sehr verschieden.
A ja und auf nahezu allen Speisen fanden sich kleine gekochte (geschälte) Paradeiser, einen von uns vier freute das.

Die quasi Zwischengerichte, waren Babyspinat mit gegrilltem Shiitake Pilzen und Yuzu Trüffel Dressing? Das war schlicht sensationell, einmal nix mit sauer, eine sensationelle Marinade, wobei ich aber keine Ahnung habe was das genau war. Und jetzt weiß ich auch, dass dieser Pilz, in dieser Zubereitungsart einfach nur großartig ist. Für mich das Highlight des Abends, wobei die gleichzeitig servierten schwarzen Tigergarnelen im Tempurateig, zwei an der Zahl, dem um fast nix nachstanden. Dazu gab es eine weiße, undefinierbare Sauce, einiges an Grünfutter und drüber wieder Meersalz. Der Teig knusprig, die Viecher mit leicht süßlichem Geschmack, herrlich!

Die Hauptspeisen wurden getrennt voneinander serviert, zuerst gab es gegrillten Zander mit Shiso Salsa? und sehr klebrigem Reis. Das Ganze fand wieder mit einem säuerlichen Saftl den Weg auf den Tisch, drüber etwas Zwiebel. Der Fisch recht fest und teils angebraten, für mich war’s gut, Frau, die Zander normal nicht mag, war abermals sehr zufrieden.
Die zweite war ein Tullnerfelder Schwein mit Spargel grün und weiß, darüber Sesamkörndln, sowie Süßkartoffel Püree. Das Fleisch sehr zart und weich, ordentlich angebraten, gut gewürzt und dazu gab es juhu..... Zitronenbutter, zwei Fisolen und den allgegenwertigen Paradeiser. Alles in allem ein stimmiges Gericht.

Nachgespeist wurde auch, mit vielen Unbekannten. Da war ein grünes, feines Tiramisu, mit einem sehr sauren, rosafarbenen irgendwas Fruchtspiegel dazu. Dann am länglichen Teller, Vanilleeis in einem weißen teigigen Zeug. Das dritte war dreischichtig, oben was creme brülle artiges, dann vermutlich Milcheis und ganz unten war was mit Kaffeegeschmack. War jedenfalls ein recht ordentlicher kulinarischer Abschluss, in Jubelstürme ist aber niemand ausgebrochen.....

Die Moral von der Geschicht, meine Frau sieht die Speisen Richtung 5, ich Richtung 3, aber es waren schon teils sehr interessante neue Köstlichkeiten dabei. Das Ambiente gefällt und die jungen Damen machen einen sehr guten Job.

Ob ich wieder in den DINING RUHM gehen würde? JEIN!?
"Schweinderl" mit Spargel und Süßkartoffel Püree - Dining Ruhm - Wiengegrillter Zander - Dining Ruhm - Wienschwarze Tigergarnelen im Tempurateig - Dining Ruhm - Wien
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MichaelA2
Experte
am 28. November 2016
SpeisenAmbienteService
Zum mittlerweile 6.Mal machte unsere „Grätzelschlemmerei-Tour“ Station (jedes Mal sucht einer von uns ein anderes Restaurant in unserem Grätzel aus), diesmal ging es in das „Dining Ruhm“, über das ich schon allerlei gelesen hatte: Die zwei Brüder Marcel und Sascha Ruhm eröffneten in einem alten B...Mehr anzeigenZum mittlerweile 6.Mal machte unsere „Grätzelschlemmerei-Tour“ Station (jedes Mal sucht einer von uns ein anderes Restaurant in unserem Grätzel aus), diesmal ging es in das „Dining Ruhm“, über das ich schon allerlei gelesen hatte: Die zwei Brüder Marcel und Sascha Ruhm eröffneten in einem alten Beisl im 4. Bezirk ihr Restaurant. Marcel in der Küche, hat jahrelang bei Nobu Matsuhisa in Mykonos und St. Moritz gearbeitet, entsprechend findet sich dieser japanische Einschlag auch in der Karte.

Das Restaurant selbst ist ein altes, sehr gut erhaltenes Beisl, mit schönen kupferfarbenen Lampen wird etwas Style und Modernität in das Lokal gebracht. Uns hat dieser Cross-Over Look gut gefallen und auch wenn es manche vielleicht als Beislsterben bezeichnen: Wir finden es nicht schlecht, dass alte Beisln mit neuen Konzepten bespielt werden, das ist der Lauf der Zeit, was bleibt schon für immer. Schade nur, dass diese neuen Konzept dann manchmal nicht allzulange durchhalten...

Der Empfang war dann recht freundlich, auch wenn nicht übertrieben professionell, die Jacken mussten wir dann doch selbst aufhängen, irgendwie schade! Wir wurden dann gleich zu unserem schönen Tisch gebracht, der Abstand zwischen den Tischen nicht übertrieben groß, aber auch nicht zu eng, soweit alles gut. Die Weinkarte war gedruckt auf eine bronzfarbene Flasche, sehr kreativ, klappt aber halt auch nur, wenn die Weinkarte überschaubar bleibt.
Unsere freundliche Kellnerin erklärte und kurz das Konzept: Neben den A-la-carte Speisen gab es auch das Überraschungsmenü: Dieses wird in 4 Gängen serviert, wobei es bei jedem Gang dann 2 unterschiedliche Speisen gibt, die in die Mitte des Tisches gestellt werden. Ein sehr nettes Konzept wie wir fanden, so oder so ähnlich hatten wir das schon im Hill oder im Compartir in Cadaques erlebt. Die Entscheidung war also rasch gefällt, dazu nahmen wir auch gleich die Weinbegleitung. Hier aber leider der nächste Fauxpas: Warum auch immer wurden wir nicht gefragt, ob wir gerne einen Aperitif möchten, dabei hatte ich zuvor noch gelesen, dass es auch Prosecco vom Faß gab. Schade!

Zum Starten nahmen wir dann eine Schale Edamame: im Ganzen gegarte Sojabohnen, dann in Salz und Gewürzen gewälzt, schön knackig und lecker. Danach ging es auch schon los:

Lachsforellensashimi in einer würzigen Yuzu Soja Sauce, mit Ingwer, Schnittlauch und Sesam. Sehr gut und würzig, der Fisch gefühlsmässig manchmal etwas tranig, ein guter Start, aber klar geschlagen vom zweiten Teller der ersten Vorspeise: Thunfisch-Tataki in einem Koriander Jalapeno Dressing. Der Tunfisch sehr zart und exakt angebraten, die Sauce tolle Würze mit einer grad richtigen Schärfe, dazu knusprig gebratene Knoblauch-Chips (die übrigens auch in den folgenden Gängen immer wieder auftauchen sollten). Ein sehr leckerer Start!

Als nächsten Gang gab es dann Gemüsetempura, Süsskartoffeln, Paprika, Pilzen und Avocado in einem feinen Tempurateig mit dreierlei Saucen (Soja, eine Art schärfere Cocktailsauce sowie eine schärfere klare Sauce): gut, aber wie halt bei Tempura etwas fettig und fast schade um das gute Gemüse. Als zweites Gericht in dem Gang: Spinatsalat mit Shitakipilzen, das wieder ein großartiger Gang! Die schön zarten Spinatblätter mit drei großen, schön fleischigen Pilzen, das Ganze mit einem Trüffeldressing. Ein einfacher aber großartiger Gang!

Als Hauptgang gab es dann Schweinebauch und Lamm, und hier steigerte man sich in der Küche auf absolutes Top-Niveau: Der Schweinebauch wurde ganz lang gegart und dann noch angebraten, schönes Fleisch, natürlich mit einem gewissen Fettanteil (Schweinebauch halt) aber nicht zu fettig, das ganze in einer scharfen Miso Sauce mit Jungzwiebeln. Ich muss ja zugeben, ich esse Schweinebauch manchmal sehr gerne, dieser war ganz sicher einer der besten, den ich je gegessen hab. Getoppt wurde das nur noch vom Lamm: Lammkrone in 4 handliche Stücke geschnitten, perfekt rosa gebraten, das Fleisch butterweich und ein wahrer Genuss. Dazu eine sehr würzige und grossartige stimmige Teriyaki-Sauce: ein unfassbar guter Gang! Zu den beiden Hauptspeisen wurde dann noch eine Schüssel gemischtes Grillgemüse in einer scharfen Sauce sowie eine Schale Jasminreis serviert. Beide Hauptgänge haben uns sehr überzeugt!

Zum Dessert bekam diesmal jeder von uns einen Teller mit einer Variation: Schokokuchen (schön fluffig und schokoladig), Whiskey-Capuccino (eine Espressoglas mit Vanillecreme, Kaffeecreme und einem unfassbar intensiv rauchigem Whiseky Schaum) sowie Eierlikör-Creme-Brulee. Keine kleine Portion und alle 3 Desserts wirklich gut gelungen, spannenderweise der einzige Gang ohne erkennbaren asiatischen Einfluss.

Die Weinbegleitung dazu durchaus solide gut, aber auch etwas mutlos, aber für € 19,00 absolut in Ordnung! So wie überhaupt das Preis-Leistungsverhältnis als „sehr gut“ zu werten ist: € 39,00 für die 4 Gänge sind in der Qualität schon als echten „Kampfpreis“ zu werten.

Ein kleiner Wehmutstropfen bleibt: Das Service war zwar sehr, sehr freundlich und sympathisch, trotzdem wurden einfach ein paar Fehler gemacht: Man nahm uns nicht die Garderobe ab (übrigens half man uns beim Gehen auch nicht, obwohl 2 Kellner uns dabei zusahen), uns wurde kein Aperitif angeboten und ein großer Fleck Sauce von einem angepatzten Schälchen wurde über 2 Gänge hinweg nicht weggewischt, obwohl sie schon zweimal um den Fleck herum die Teller schieben musste. Das fanden wir etwas schade, zumal der Service wirklich sehr freundlich und charmant war!
Wie auch immer: Uns hat es vor Allem extrem gut geschmeckt, wer gerne asiatisch isst, ist hier richtig und sollte dem Dining Ruhm auf jeden Fall einen Besuch abstatten!
Dining Ruhm - Wien
Hilfreich11Gefällt mir8Kommentieren
3 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Wenn, dann schon eher Urgroßvater oder so. Der berühmte Ruhm-Koch war Jg. 1896.

28. Nov 2016, 21:45·Gefällt mir
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