Ein idyllisches Platzerl mit Fern-Weitblick von einer sehr gepflegten Terrasse. Man sitzt auf bequemen Stühlen mit Polsterung. Weiß eingedeckte Tische, Stoffservietten, Kerzen und umweht vom Duft der Kräuter des Gartens – oder ist´s das Tischpflanzerl- ein Rosmarintöpfchen- gewesen? Eine mächtige Pergola unter Weinranken, die noch unreifen Trauben zum greifen nah, Ruhe pur wenn da nicht das laute Surren eines Kühlaggregates gewesen wäre; echt störend.
Die Dame im Service optisch „bedirndlt“: nett, aufmerksam; es gelingt ihr das Gefühl von wohlumsorgt zu erzeugen. Ein regional angehauchtes Aperitifangebot wird offeriert, eine feine Weinauswahl auch per Glas welche bei Tisch präsentiert und kompetent erklärt wird.
Das Essen: Ein vielfältiges Angebot mit steirischem Schwerpunkt, wo auch das was man unter internationaler Küche versteht nicht zu kurz kommt. Ein deftiger Leberaufstrich im Glas dazu sehr gutes Gebäck, danach eine geschmacklich höchst harmonische Kombination aus lauwarmer Kürbiscreme, mariniertem Kürbis, kleine, knackige, gebratene Steinpilze und dazu ein zartes Kaninchenstück. Chapeau; ein wunderbarer Einstieg.
Danach die Trautmannsdorfer Hochzeitssuppe- Eine nur so vor Kraft strotzende Rindsuppe mit drei Einlagen: Idealtypisch in Geschmack und Konsistenz die Lebernockerl und der Fleischstrudel; das Grießnockerl eine fade, geschmacksarme Sache, welche schon einige Zeit im Kühlschrank verbracht haben dürfte.
Die Wahl des Hauptgerichtes überließ man dem Küchenchef: Lammleber, Kalbsbries oder Lammstelze. Gute Wahl: Die Stelze wirklich Lamm und nicht Schaf, saftig gebraten dazu eine harmonisch abgeschmeckte Polentacreme und Fisolen in erwachsenem, ausgewachsenem Zustand (hart und fast holzig).
Das Dessert: Das Beste von der Marille: - Wirklich das Beste? Ja; in zwei Etappen serviert. Zuerst kam die moderne Variante: eine im Backpapier geschmorte und mit Mohn gefüllte und eine Schnitte auf weißer Schokoladebasis. Teil zwei dann Klassisch: Ein Palatschinkerl fein und ein kleinstes Knöderl. Ohne Schnick-Schnack aber Marille pur: Allerfeinst.
Zum Cafe noch ein Kleinst-Gugelhupferl; dies tolle Performance hätte sich mehr als zwei weitere anwesende Gäste verdient.
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Speisen und Service durch die "Chefin" eine einzige Katastrophe!!! Weniger Überheblichkeit wäre hier mehr als angebracht. Restiliche Personal ist sehr bemüht! Fazit: In den umliegenden Buschenschanken isst man besser!
Finde ich auch.
So haben aussagekräftige Meinungen über ein Lokal auszuschauen