In der Umgebung
Fr, 26. April 2024

Pizzaiolo, Graz - Bewertung

bluesky73
Experte
am 21. August 2017
SpeisenAmbienteService
Gelistet in: Pizza in Graz
Die Eröffnung einer neuen Pizzeria in Graz ist normalerweise keine große Schlagzeile wert – anders scheint es mit dem „Pizzaiolo“ zu sein. Die Homepage ist nett gestaltet und informiert darüber, dass die sympathischen, italienischen Besitzer vorwiegend auf Ware aus ihrer Heimat zurückgreifen und dann gibt’s da noch eine Besonderheit mit dem Teig. 48 Stunden wird er fermentiert, bevor er mit den Wunschzutaten belegt eine Minute im original italienischen Pizzaofen verbringt und bei 485 Grad gebacken wird.

Alles liest sich sehr vielversprechend und schreit natürlich nach einem Besuch. Gesagt, getan – Fr. bluesky und ich machen uns an einem Dienstag um die Mittagszeit auf in Richtung Dietrichsteinplatz. Die Lage des Lokals ist prinzipiell ganz ok, Parkplätze sind zwar eher Mangelware, aber vom Zentrum aus ist das Pizzaiolo zu Fuß in guten sieben Minuten erreichbar. Im Gastgarten vor dem Haus sitzen schon einige Gäste, wir entscheiden uns für einen Tisch drinnen.

Über zwei Stufen geht es ins Lokal hinein, gegenüber vom Eingang steht die Theke. Die Einrichtung wirkt puristisch, aber nicht unangenehm, man verzichtet auf ausgediente Fischernetze und Plastikmuscheln als Deko. Dafür hängen zahlreiche grell-bunte Bilder eines Künstlers an den Wänden und können käuflich erstanden werden.

Der junge Mann, der über weite Strecken hinweg das Service allein stemmt begrüßt uns freundlich und überlässt uns die freie Platzwahl. Rund zwölf Tische sind in dem sehr hohen Raum platziert, über der Theke gibt es einen weiteren Gastbereich, der über eine Stiege zu erreichen ist. Um die Türe zu den Toiletten etwas zu kaschieren wurden vier Europaletten kreativ eingesetzt – eine witzige Idee, die ihren Zweck gut erfüllt. Die Tische sind alle eingedeckt und warten auf die Gäste, die für eine Pizzeria vergleichsweise hochwertigen Servietten fallen positiv auf. Wir bekommen die Karten gereicht, dann ist er auch schon wieder weg, der junge Mann.

Beim Speisenangebot geht man keine Kompromisse ein und verzichtet auf Nudeln oder gar Schnitzel, wie beim Mitbewerb schon oft genug gesehen. Neben ein paar Salaten und Antipasti kann man sich seine Pizza aus 16 teils nicht ganz alltäglichen Vorschlägen auswählen, oder man stellt sich seine Wunschpizza selbst zusammen.
Wir bestellen unsere Getränke, die nicht lange auf sich warten lassen. Das Peroni (Euro 2,90) ist gut gekühlt, beim kleinen Soda Zitron (Euro 1,50) kann man nicht viel falsch machen.
Es ist einiges los um die Mittagszeit und so dauert es dann gute 15 Minuten, bis unsere Pizzen serviert werden.

Fr. bluesky hat sich für eine Pizza Napoli (Tomatensauce S. Marzano, Mozzarella “Fior di Latte”, Salami Napoli, Steinpilze, Parmigiano reggiano g. U. “Vacche Rosse” 24 Monate, Basilikum, extravergine Olivenöl; Euro 10,60) entschieden. Ganz rund ist er nicht geworden, der Teigfladen, das stört aber nicht weiter. Der Rand ist sehr schön aufgegangen uns zeigt auch die oft gewünschte, aber selten perfekt erreichte Bräunung. Der Belag ist ein wenig schlampig drapiert und beschränkt sich auf einen relativ kleinen Kreis in der Mitte. Geschmacklich ist der Rand sehr gut, unter dem Belag erscheint der Boden etwas zäh und lässt sich nicht ganz so einfach zerteilen. Die Steinpilze sind sehr weich, fast schon patzig.

Meine Wahl fällt auf die Pizza Arrabiata (Tomatensauce S.Marzano, Mozzarella “Fior di Latte”, scharfe Salami, Basilikum, extravergine Olivenöl; Euro 10,60). Auch diese Pizza ist eher eckig als rund, der Rand ist ein wenig mehr gebräunt, was ich allerdings sehr mag. Die Salami ist, warum auch immer, in kleine Rechtecke geschnitten und ein wenig besser verteilt, als auf der Napoli – die Schärfe hält sich in Grenzen. Das „Problem“ mit dem zähen Teig ist dasselbe und wir rätseln, ob das so sein soll und wir einfach mittlerweile anders konditioniert sind, oder ob die Pizzen noch ein paar Sekunden länger im Ofen hätten bleiben sollen.

Geschmacklich waren die Pizzen ganz gut und obwohl nicht extrem groß sehr sättigend. Fr. bluesky beschließt das Mittagessen noch mit einem Espresso (Euro 2), der vom Besitzer serviert wird, der inzwischen ebenfalls im Service mithilft. Er ist es auch, der danach auf unseren Wunsch hin die Rechnung bringt – die knapp über 25 Euro empfinden wir als angebracht.

Zum Fazit: Das Pizzaiolo hebt sich von der durchschnittlichen Pizzeria angenehm ab. Das Ambiente ist etwas puristisch, der Gastraum zweckmäßig eingerichtet. Das Service war sehr freundlich, mit einem Mitarbeiter über lange Strecken allerdings ein wenig unterbesetzt. Die von uns gegessenen Speisen waren gut, lediglich beim Teig (bis auf den Rand) waren wir unsicher ob der so serviert wurde, wie er sein soll. Alles in Allem durchaus eine Bereicherung der Grazer Lokalzsene.
Pizza Napoli - Pizzaiolo - GrazPizza Arrabiata - Pizzaiolo - GrazPizzaiolo - Graz
Hilfreich9Gefällt mir9Kommentieren
2 Kommentare

Wäre neugierig, über deine Eindrücke / Erfahrungen nach einem Besuch zu lesen :-)

23. Aug 2017, 11:35·Gefällt mir1

Danke für die Bewertung, ich habe schon drauf gewartet :)

22. Aug 2017, 07:43·Gefällt mir1
Konto erstellen
Schon Mitglied?
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.
E-Mail
Benutzernameautomatisch
Passwortautomatisch
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.