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Di, 19. März 2024

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6. März
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11. Dezember 2018
SpeisenAmbienteService
Das Flat Iron Steak ist schnitttechnisch praktisch ident mit dem, was man in Österreich als Schulterscherzel“ bezeichnet und was bei uns gerne als günstigerer Tafelspitz-Ersatz für gekochtes Rindfl... MehrDas Flat Iron Steak ist schnitttechnisch praktisch ident mit dem, was man in Österreich als Schulterscherzel“ bezeichnet und was bei uns gerne als günstigerer Tafelspitz-Ersatz für gekochtes Rindfleisch verwendet wird. Es ist ein wunderbares Stück Fleisch, das bei uns aber wegen seiner Faser-Struktur niemals als Steak gesehen wurde. Logisch, das Schulterscherzel ist ja ein langfaseriges Fleisch und bräuchte daher längeres Kochen oder Schmoren um weich zu werden. Die Idee daraus doch Steaks zu machen kam den Huths auf einer Reise nach London. Dort wo die Tafelspitz-Kultur eher wenig angesiedelt ist, wird das Flat Iron schon lange als Steak zubereitet. Der Zugang ist ein anderer als bei Rump, Porterhouse, Ribeye oder Filet, das Ergebnis kann aber spektakulär sein. Inspiriert von den Berichten von Gabi und Robert Huth hat sich deren Küchenchef Thomas Bös dem Flat Iron angenommen, experimentiert und war maßgeblich an Entstehen des neuen Lokals mitverantwortlich. Folgendes wird gemacht um dieses Nicht-Steak zum Traum-Steak zu machen. Die Flat Iron Steaks werden im Sous Vide Garer auf knapp 20 Grad gebracht um Faser-Schocks beim Grillen zu verhindern, wobei natürlich die knapp 1000 Grad des Infrarot-Oberhitze-Grills dann natürlich schon etwas schockierend sind. Das Rasten ist beim Flat Iron wahrscheinlich wichtiger als bei allen anderen Steaks, aber das Entscheidende ist dann der Aufschnitt. Alle Steaks werden hier dünn aufgeschnitten serviert zwar immer quer zur Faserung. Das macht dann jede Scheibe automatisch kurzfaserig soll einen schönen Biss ergeben. Würde man das idente Stück Flat Iron falsch aufschneiden, wäre das Bissverhalten ein ganz anderen und nicht unbedingt der gleiche Genuss. Soviel zur Theorie, nun zur Praxis.

Wir starteten mit einem Bacon Cheeseburger, der natürlich ebenfalls einen hohen Anteil Flat Iron enthält. Das Patty ist sehr fein faschiert und handgestempelt. Das führt dazu, dass das Fleisch sich ein wenig zusammen und dann nach oben zieht. Soll heißen, das Patty wird kleiner und dicker. Thomas Bös empfiehlt hier die für Burger fast schon ungewöhnliche Garstufe medium-medium well. Auch wenn ich meine Burger sonst höchstens medium esse, hat die Garstufe bei diesem Burger absolut Sinn gemacht, zum einem wegen der Dicke und zum anderen wegen der Beschaffenheit des Schulterscherzels. Hui, heute bin ich technisch. Der Bacon Cheeseburger kam in einem getoastetem Brioche-Bun daher, der Bacon befand sich interessanterweise obendrauf. Insgesamt war das ein fantastischer Burger, mit einem sehr viel mürberen Mundgefühl als bei anderen Varianten. Gleichzeitig hat der Burger wegen seiner feinen Faschierung auch sehr viel weniger Saft verloren, was aber nicht heißen soll, dass es trocken war. Robert Huth schwört übrigens auf den simpelsten Burger der Karte, der schlich und einfach nur Flat Iron Burger heißt und die pursten Fleischaromen verspricht…

Nun aber zum Steak. Unser Flat Iron Steak wurde medium rare-medium bestellt und kam auch exakt so an den Tisch. Im absichtlich sehr niedrig angesetzten Preis von 13,80 Euro sind außer einem halben Maiskolben keine weiteren Beilagen inkludiert. Die meisten Leute bestellen Pommes Frites dazu, was Küchenchef Thomas Bös schade findet, ist er doch eher von seinem gekochten Spinat, seinem getrüffelten Püree und seinem überbackenen Karfiol überzeugt. Wir probierten von Allem. Den überbackenen Karfiol gibt es in mehreren Varianten und auch als vegetarische Hauptspeise. In unserer Beilagen-Version kam er mit Parmesan und Olivenöl daher, hatte einen schönen Biss und ist tatsächlich eine schöne Alternative zu Pommes Frites. Damit wir von denen aber auch hatten, probierten wir eine Portion mit geschmolzenem Käse und Jalapenos. Zwar waren letztere überraschend extrem scharf, die frittierten Kartoffel aber keine Offenbarung. Das gilt auch für den „Cremigen Blattspinat“, der zu cremig für Blattspinat und zu zäh für Cremespinat war. Gleichzeitig war er auch vom Geschmack sehr verhalten. Etwas Knoblauch hätte hier schon Berge versetzt. Umso großartiger war dann das getrüffelte Erdäpfel-Püree. Das eigentliche Püree war bereits traumhaft – danke Butter! – und das Trüffelaroma wurde hier perfekt dezent eingesetzt. Für mich ist das Püree eindeutig die beste Beilage zum Steak.

Das Flat Iron Steak selber hat für mich ohne Übertreibung zu den besten Fleischstücken gezählt, die ich seit langem gegessen habe. Die dünnen Scheiben sind wunderbar mürbe und zerfallen dennoch auf der Zunge. Wir haben zum Steak die selbstgemachten Saucen dazu bestellt, nachdem es in den Huth-Lokalen bekanntlich die wahrscheinlich beste Aioli der Stadt gibt. Und die Saucen waren auch toll. Gebraucht hätte ich sie aber nicht, denn das Steak war für sich schon eine unerwartete Aromabombe.

In „Mama & der Bulle“ wird zwar in Sachen Steak in erster Linie auf das Flat Iron gesetzt, das auch 90% der dort verkauften Steaks ausmacht. Der Rest besteht aus laufend wechselnden anderen Spezial-Schnitten. Wir probierten noch ein Tri Tip Steak. Diesen Schnitt kennt man bei uns sonst als längst vergessenes „Bürgermeisterstück“ oder manchmal auch als „Hüferlschwanzerl“. Sowohl intramuskulär als auch außen besitzt das Tri Tip sehr viel mehr Fett als das Flat Iron. Richtig zubereitet bedeutet das dann einen tieferen, fleischlicheren Geschmack – eh klar – und mehr Röstaromen, aber verlangt gleichzeitig auch etwas mehr Arbeitsleistung beim Kauen. Ich gehe jetzt mal soweit und sage, dass man das Flat Iron mit einem tollen Rumpsteak bis hin sogar hin zum Filet vergleichen kann und das Tri Tip mit einem saftigen Ribeye. Soll aber auch heißen, dass das Tri Tip auch für sich schon ein wirklich schönes Steak ist.

Insgesamt ist das „Mama & der Bulle“ eine sinnvolle Erweiterung des Huth-Imperiums. Im unteren Stock wird auf Hochtischen gegessen, im oberen Stock auf gewohnter Dining-Höhe. Die Gin-Karte ist mit der der besten Steakhäuser vergleichbar und die Steaks natürlich auch. Dabei ist der Preis für die Steaks tatsächlich ein schlagendes Argument, denn die 13,80 Euro für das Flat Iron oder 14,80 Euro für das Tri Tip sind nahe dran an geschenkt. Ja, natürlich kosten Schulterscherzel und Hüferlschwanz auch im Einkauf weniger als Filet, Beirid, Rostbraten und Ribeye, aber diesen Preisvorteil geben die Huths ja auch weiter. Und vor allem wird hier bewiesen, dass man auch mit günstigeren Fleischstücken zaubern kann, wenn man sein Handwerk versteht. Und das steht bei Gabi & Robert Huth und ihrem Küchenchef Thomas Bös vollkommen außer Zweifel.
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"...hat sich deren Küchenchef Thomas Bös dem Flat Iron angenommen..." "Des Flat Irons". Schwierige Konstruktion.

13. Dez 2018, 06:29·Gefällt mir
11. Dez 2018, 16:20·Gefällt mir

Du schreibst viele Bewertungen, Gastronaut, und Du schreibst Sie gut. Diese ist eine Deiner Besten. Chapeau.

11. Dez 2018, 15:51·Gefällt mir
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11. Dezember 2018
Mama & Der Bulle - Wien
Mama & Der Bulle - Wien
Mama & Der Bulle - Wien
Mama & Der Bulle - Wien
Mama & Der Bulle - Wien
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7. Dezember 2018
SpeisenAmbienteService
Nachdem überall so sehr vom Han geschwärmt wurde, habe ich es mir nun auch angesehen. Bei einer Speisekarte mit nur sehr wenigen Posten sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass hier jeder ... MehrNachdem überall so sehr vom Han geschwärmt wurde, habe ich es mir nun auch angesehen. Bei einer Speisekarte mit nur sehr wenigen Posten sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass hier jeder Handgriff passt. Davon ist man im Han aber weit gefehlt.

Meine liebste koreanische Speise wäre ein Buldak, was technisch gesehen nur „ FeuerHuhn“ heißt. Das Bulgogi, also das FeuerRind kennt man ja. Auf der Karte des Han gibt es nur ein „Dak Bulgogi“, was in etwa so viel Sinn macht wie „Kalbsschnitzel vom Schwein“. Meine Bitte mir das Gericht doch wie ein normales Buldak zuzubereiten wurde zwar vernommen, das Resultat war aber mehr als traurig. Das Gericht präsentierte sich am Gaumen so, als hätte man Hühnerfleisch vorgekocht, abgekühlt und dann noch einmal angebraten und mit Sauce übergossen. Davon, dass hier irgendetwas richtig mariniert worden wäre, kann hier keine Rede sein. Die Konsistenz war mehr als zäh...

Aus purem Hunger habe ich ich die Portion aufgegessen, jedoch bei der Frage ob es geschmeckt habe vermerkt, dass es kein besonderes Erlebnis gewesen sei. Außerdem was es schärfetechnisch - obwohl so bestellt - nicht einmal annähernd pikant gewesen. Beim Zahlen meinte die Betreiberin dazu, dass sie dann halt bei nächsten Mal noch schärfer machen werden würden.

Das Lokal ist nicht unbedingt günstig, die Speisen nicht besonders ausgefallen und das Personal nicht besonders aufmerksam. Insofern glaube ich nicht, dass es ein nächstes Mal geben wird...
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Na bumm! Was geht denn hier ab ;) Das habe ich noch gar nicht mitbekommen, dass wir auch auf Rete sind. Also da müssen ja wirklich viele Sachen schief gelaufen sein an dem Tag, bei der Bewertung! HAN am Stadtpark wird von Koreanern geführt und es stehen auch Koreaner am Herd. Weiß ich, sind nämlich meine Eltern,die beide Köche sind und keine chinesischen Gastköche, die koreanisch kochen ;) Somit bin auch ich Koreaner(in, um es richtig zu stellen). Achja, danke für die Info und zur Erklärung von der Übersetzung von "Dak Bulgogi", dem Kalbsschnitzel vom Schwein (sehr witzig!). Aber: Dak Bulgogi = Bul(gogi) Dak ;) Als Koreanerin kann ich dir sagen, dass das so viel heißt wie Hühnerfleisch gegrillt/gekocht mit Feuer. Also gebratenes Hühnerfleisch. Bist du auch Koreaner? Bin in Wien aufgewachsen, vllt. ist mein Koreanisch nicht so gut und ich kann gern nochmal bei meinen Eltern nachfragen :) Ich glaube ich kann mich sogar noch an dich erinnern, aber ganz so war es nicht wie du hier berichtet hast. Das klingt nämlich so, als hätte ich es gleichgültig gesagt, aber ich meinte es ernst und es kam von Herzen, dass es mir leid tut, dass es nicht so scharf war, wie du es dir gewünscht hast und dass wir es beim nächsten Mal gerne schärfer machen. Schade, dass das anders bei dir angekommen ist, vielleicht warst du einfach so unhappy, dass du es emotional anders aufgefasst hast. Wenn du so gern scharfe Gerichte magst, solltest du vielleicht auch einfach unsere scharfen, koreanischen Ripprl das nächste Mal probieren ;) Normalerweise sind wir bekannt unter unseren Gästen, dass wir super aufmerksam sind und Herzlichkeit steht für uns an oberster Priorität. Wir sind nichts für die Masse, sind nicht kommerziell unterwegs sondern ein normales, einfaches, Familienrestaurant wo es (aktuell) eine kleine Auswahl gibt und wo man sich wohl fühlen soll mit seinen Liebsten, mit denen man dann die Zeit bei uns verbringt. Wir nehmen uns gern Zeit für unsere Gäste, ich rede sehr viel mit ihnen weil ich sie auch kennenlernen möchte. Unsere Gäste finden wir übrigens großartig, weil sie einfach tolle, offene und herzliche Menschen sind, die genau das wertschätzen, was uns auch am Herzen liegt. Good people, good food, good mood ;) Für euch mag es ein "Lüfterl" sein, für mich war es ein gewaltiger Sturm. Als junger Mensch, der sich mit wenig Kapital selbstständig macht und sein bestes gibt, ohne Marketing Budget und trotzdem so lieb in die Gastroszene in Wien aufgenommen zu werden ist natürlich wahnsinn! Ich muss nicht in "Fachzeitschriften" gelistet sein, wichtiger ist es, wenn ich einfach nur meine Gäste vor Ort glücklich mache :) Und wenn es auch nur 9 von 10 Mal gelingt, bin ich happy, dass ich zumindest 9 glückliche Gäste bei mir hatte. Wir sind hier auch nur Menschen und können auch mal einen schlechten Tag, Stunde, Minute haben. Spreche zumindest für mich und mein Team, vielleicht sind wir ja auch die Ausnahme die nicht allzeit bereit 100% geben können...?! Folge uns gern auf IG, da sind wir am aktivsten und ich halte die Gäste am laufenden, was so geplant ist, frage viel nach Feedback, gehe extrem auf Gästewünsche ein, halte alles super transparent. Ich bin auch noch in der Soft Opening Phase- ja, immer noch- aber ich lasse mich da auch von niemandem stressen und nehme mir die Zeit, die ich brauche :) Februar kremple ich auch nochmal ein paar Sachen um und teste mich einfach aus, wie es so ankommt. Das wars von mir, würde mich freuen wenn der eine oder andere nochmal vorbei kommt und dann auch unsere Spezialitäten probiert ;)

26. Jän 2019, 04:03·Gefällt mir10

Danke für die Bewertung. Ich plante eigentlich mittags mal vorbeizuschauen, aber ich glaub ich lasse es.

23. Dez 2018, 10:50·Gefällt mir

Danke, lieber adn. Auf Grund der etwas zeitlichen und finanziellen Beschraenkungen war das damals die einzige Moeglichkeit. Ich hoffe, Du gibst mir bald die Gelegenheit es zu verbesseren.^^

11. Dez 2018, 05:23·Gefällt mir
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8. Juni 2018
Al Banco - Wien
Al Banco - Wien
Al Banco - Wien
Al Banco - Wien
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8. Juni 2018
Delirium Café Vienna - Wien
Delirium Café Vienna - Wien
Delirium Café Vienna - Wien
Delirium Café Vienna - Wien
Delirium Café Vienna - Wien
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8. Juni 2018
SpeisenAmbienteService
Ich bin innerlich auf- und abgesprungen, als ich erfahren habe, dass das Delirium Café aus Brüssel so etwas wie eine Zweigstelle in Wien aufmachen möchte. Das Café im Zentrum der belgischen Hauptst... MehrIch bin innerlich auf- und abgesprungen, als ich erfahren habe, dass das Delirium Café aus Brüssel so etwas wie eine Zweigstelle in Wien aufmachen möchte. Das Café im Zentrum der belgischen Hauptstadt ist nämlich zum einen die Stamm-Ausschank der Huyghe-Brauerei mit ihren unterschiedlichen „Delirium“-Starkbieren und zum anderen gilt das Lokal unter Kennern als jenes, mit der weltweit größten Bierauswahl, das über 2000 unterschiedliche Flaschenbiere und mehreren Dutzend vom Fass anbietet. Das Originallokal lebt von den köstlichen Bieren, Käse mit Sellerie-Salz als einziger Speise und sonst von einem eher abgefuckten Charme, den man mit jenem des früheren Flex vergleichen könnte. Sprich: Wer nach Brüssel auf Besuch kommt, muss dort hin.

Mittlerweile gibt es knapp 30 Ableger in aller Welt, von Amsterdam über Rio bis Tokio, und alle servieren zumindest die wichtigsten Biere der Huyghe-Brauerei. In Wien ist es die Zusammenarbeit der Betreiber von „Craft Biereck Vienna“ (Mel’s Craft Beer & Diner, Dick Mack’s Irish Pub, Beer Street, u.a.) und des Getränkehändlers Ammersin, die für das Entstehen des Wiener Delirium verantwortlich sind. Und das führt zu einer kleinen Sensation: Die unterschiedlichen Delirium Biere vom Fass sind bei uns nun etwas günstiger als im Stammhaus. Alleine das ist bereits ein Grund hinzugehen, denn das Gebräu ist in all seinen Schattierungen wirklich köstlich.

Spannend ist es aber auch, dass es im Wiener Delirium auch mehrere warme Speisen gibt. Wer sich aber die Speisekarte des Delirium Café Vienna und jene des gleich nebenan liegenden Mad Jack’s Ale House ansieht, wird bemerken, dass es sich um exakt dieselben Speisen mit anderen Namen handelt. Dies wurde uns auch vom überaus freundlichen Personal bestätigt.

Wir starteten mit einem „Delirium Bad Ass Burger“, der laut Karte ein medium gebratener Burger mit knusprigem Speck, Spiegelei, gereiftem Cheddar, Tomate, Salat und BBQ-Sauce im Brioche-Bun sein sollte. Bestellt haben wir ihn ohne Tomate. Also das Bun war toll. Der Rest war es nicht. Das Fleisch war nicht medium, sondern toter als tot gebraten und noch dazu intensiv mit Oregano (sic!) gewürzt, was überhaupt keinen Sinn hat. Das Ei war leider ziemlich bröselig, die abbestellte Tomate sehr wohl im Burger und die dazu gereichten Pommes Frites definitiv vom Typ „Convenience“. Abgesehen davon rochen und schmeckten sie hauptsächlich nach altem Öl. Diese Pommes werden in der Karte übrigens als „Belgische Pommes Frites“ bezeichnet, mit denen sie aber rein gar nichts zu tun hatten. Dieser Burger war also insgesamt leider wirklich furchtbar.

Die hier angebotene Version eines „Pulled Pork Burgers“ kommt auf demselben köstlichen Brioche Bun daher, er war immerhin nur belanglos und nicht schlecht: Das zerkochte Schweinefleisch war ohne Ambitionen gewürzt und selbst die vorhandenen Aromen der Fleischmasse stammten hauptsächlich von fertigen Saucen. Auch das hiesige „Club Sandwich“ ist etwas, dass ich am liebsten vergessen möchte, denn das lieblos gekochte und dann angebratene, vor Fett triefende Hühnerfleisch samt geschmolzenem Cheddar, BBQ-Sauce und Salat im „Pane Provencal“ machte weniger als keinen Spaß. Einzig die „Chicken Finger“ aus gebackenem Hühnerfleisch (die wir ohne Riesenportion Pommes bestellt hatten) wären beinahe gut gewesen, wenn sie nicht auch nach dem alten Öl geschmeckt hätten.

Die Biere hingegen sind tatsächlich wunderbar. Natürlich muss man sich bewusst sein, dass man von den Gebräuen mit 8% Alkohol aufwärts nicht allzu viel trinken kann. Und gerade von den Delirium-Bieren weiß ich aus eigener Erfahrung, dass sie viel trockener und süffiger schmecken, als andere belgische Biere und somit die Gefahr gegeben ist, zu schnell und zu viel davon zu trinken. Aber durchkosten sollte man sich hier auf jeden Fall, am besten bei den frei zusammenstellbaren Verkost-Größen.

Selten lagen für mich „so gut trinken“ und „so schlecht essen“ so nahe beisammen wie im Delirium Café Vienna. Aber nachdem der Gerstensaft hier exzellent und die Fassbier-Preise wirklich unschlagbar sind, werde ich wiederkommen. Öfter sogar. Und wahrscheinlich verkleidet, weil ich sonst ein Messer im Rücken befürchte, aber ich werde ganz sicher wiederkommen!
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8. Juni 2018
Hiro - Wien
Hiro - Wien
Hiro - Wien
Hiro - Wien
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8. Juni 2018
SpeisenAmbienteService
Das neue „Hiro“ in der Seyringer Straße liegt idyllisch zwischen Betonburgen und Großmärkten und ist ein Testballon. Denn die chinesischen Betreiber von „Hiro – Japanese Cuisine“ zeichnen auch für ... MehrDas neue „Hiro“ in der Seyringer Straße liegt idyllisch zwischen Betonburgen und Großmärkten und ist ein Testballon. Denn die chinesischen Betreiber von „Hiro – Japanese Cuisine“ zeichnen auch für sieben ähnliche Lokale in Mailand verantwortlich, einer Stadt mit einem überraschend großen chinesischen Einwohner-Anteil. Auf die Nachfrage, warum man dann eigentlich auf japanische und nicht auf chinesische Küche setzt, erhalten wir die Antwort, dass die unterschiedlichen chinesischen Nationalküchen viel zu komplex sind und für die Köche das Erlernen der japanischen Gerichte um einiges einfacher sei. Jeder, der schon einmal die echte japanische Kaisake-Küche probiert hat weiß, dass das natürlich so nicht stimmt. Aber egal.
Im „Hiro“ kann man für 12,90 Euro mittags oder 18,90 Euro abends aus der Karte bestellen, was man möchte – Getränke sind extra zu bezahlen. Wenn man aus der konventionellen Karte ordern möchte, gilt das als altmodisch, denn hier bestellen die meisten Gäste mittels einer App, die man sich zuvor aufs Handy lädt. Wir haben das auch so gemacht. Die Speisekarte ist abgesehen von Sushi nicht besonders japanisch, sondern eher eurochinesisch bis panasiatisch angehaucht – plus Fischstäbchen, Chicken-Nuggets und Pommes Frites. Für die Kinder, wie man uns sagt.

Eines vorweg: Das Sushi ist toll! Basierend auf einer guten Fisch-Qualität und Frische, überzeugen hier wirklich alle gekosteten klassischen Nigiris und Makis. Sogar das sonst kaum mehr erhältliche Thunfisch-Sashimi ist ein Traum. Und wie in so ziemlich allen ähnlichen Lokalen werden natürlich auch Maki-Kreationen angeboten, die die Welt nicht unbedingt braucht, die Menschen aber offenbar lieben. Ich kann getrost sagen, dass das Sushi hier den teuren Innenstadt-Tempeln nur in sehr wenigen Punkten nachsteht. Das gesagt habend, kann ich jedem Sushi-Fan nur empfehlen, den beschwerlichen Weg nach Kagran auf sich zu nehmen und hier zu essen. Aber echt nur die kleinen Dinger mit rohem Fisch, Gemüse und Reis …
Die restliche Karte ist nett, aber nicht wirklich der Rede wert. Na gut, ganz kurz: Das Rindersteak ist ein relativ dünnes gegrilltes Stückchen Rostbraten, das überraschend saftig geblieben ist. Aber ansonsten besteht die Karte tatsächlich aus Speisen, die es bei jedem Chinesen ums Eck in zumindest der selben Qualitätsstufe gibt: Knuspriges Gan Bian Huhn in süßer Sauce, Gyoza, nicht-sehr-knusprige Ente, zähes mongolisches Rindfleisch, diverse Teigtaschen und Frühlingsrollen aus der Massenfertigung. Wie gesagt, nicht schlechter, aber auch nicht besser als beim 08/15-Asiaten um die Ecke. Und ganz ehrlich, ich kann mir auch kaum vorstellen, dass die warmen Gerichte allesamt komplett frisch zubereitet werden …

Insgesamt zahlt sich die Reise ins „Hiro“ nur dann wirklich aus, wenn man der Meinung ist, größere Mengen an gutem Sushi zu lieben, denn dann kommt man hier wirklich voll auf seine Kosten!
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8. Juni 2018
Wiener Stadtbräu - Wien
Wiener Stadtbräu - Wien
Wiener Stadtbräu - Wien
Wiener Stadtbräu - Wien
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8. Juni 2018
SpeisenAmbienteService
57 Jahre nachdem Isabella Funks Vater das „Chattanooga Dancing“ am Graben auf die Beine gestellt hat, sollte jetzt zusätzlich in den unterirdischen Räumlichkeiten des Clubs ein Bier-Lokal entstehen... Mehr57 Jahre nachdem Isabella Funks Vater das „Chattanooga Dancing“ am Graben auf die Beine gestellt hat, sollte jetzt zusätzlich in den unterirdischen Räumlichkeiten des Clubs ein Bier-Lokal entstehen, wie es ein solches in der Innenstadt sonst kaum gibt: Holzvertäfelte Wände, Gasthaustische auf denen nur die verklebten Maggi-Flaschen fehlen, Malereien von trinkenden Mönchen und ein riesiger Plastikbaum. So oder so ähnlich stellen sich Touristen wahrscheinlich eine typische Wiener Bierhalle vor. Wobei jetzt aber nicht nur Touristen die Zielgruppe wären, sondern auch die Eingeborenen. Das Motto lautet „Uriger Charme trifft auf modernen Style“ und es klingt ein wenig wie von einem Marketing-Praktikanten im ersten Lehrjahr. Dabei sind die jungen Funks Profis, die das Betreiben von Lokalen und alle guten und weniger guten Aspekte davon bereits mit der Muttermilch aufgesogen haben. Die junge Chefin jongliert ihr Personal beeindruckenswert. Bei der Küche im Stadtbräu gibt es aber noch ein paar Schrauben anzuziehen …
Wir starteten unseren Besuch mit einer aufgeschäumten „Bratlfetten“ samt Hausbrot. In einem Bierlokal sind die Aufstriche und das Brot ja ähnlich bedeutend wie beim Heurigen. Wobei natürlich aufgeschäumte Bratlfetten eine wahnsinnig mollige, ja fast schon zu „geile“ Angelegenheit ist und geschmacklich vieles andere erschlägt. Insofern rate ich zu diesem intensiven Schaumtraum nur dann, wenn man danach nichts „Feineres“ mehr essen möchte.
Nachdem hier angeblich vor allem viele Frauen zu Salaten greifen – ich selber kenne keine einzige Dame, die in einem Braulokal Salat essen würde – probierten wir auch den stadtbräuischen Brotsalat mit getoasteten Schwarzbrotwürfeln und Schafsfrischkäse. Letzterer war wirklich gut, für mich aber kein typischer Salatkäse. Auf alle Fälle war dieser Salat sehr gut abgeschmeckt und macht aufgrund des Brotes darin immerhin auch satt.

Auch wenn wir eigentlich schon mehr als übersättig in Sachen Beef Tartare sind, die Variante im Stadtbräu ist tatsächlich köstlich. Und das weniger, wegen der dicken Avocado darauf – die das Gericht meiner Meinung nach etwas zu üppig macht – sondern vor allem dank seiner sehr cremigen Konsistenz. Und mit cremig meine ich jetzt nicht nur länger zerkleinert, sondern gerade so streichfähig, dass der wunderbar abgeschmeckte Rest-Biss dann wirklich Spaß macht.
Nachdem ja mittlerweile fast schon jeder Nudel-Imbiss und Würstelstand Burger anbietet, sind wir auch im Wiener Stadtbräu nicht am Stadtbräu Burger vorbeigekommen. Nachdem das Fleisch im Beef Tartare so großartig war, sind wir davon ausgegangen, dass eigentlich auch der Burger eine rosige Köstlichkeit sein müsste. Und auf die Ketchup-Reduktion „Ketchup-Leather“ waren wir auch ziemlich gespannt. Der medium bestellte Burger kam dann natürlich durchgebraten daher, was in meinem Universum gleichbedeutend ist wie Regen am Wandertag. Zwar konnte ein wunderbares Zwiebel-Chutney unterhalb des Fleisch wieder einiges gut machen, nur war dann wiederum von diesem Chutney so viel im Burger, dass so ziemlich alle anderen Geschmäcker untergingen. Auch der des teuren Leder-Ketchups. Sowohl bei der Chutney-Menge, als auch bei der Garzeit wäre hier weniger eindeutig mehr gewesen. Die dazu gereichten Pommes Frites waren Convenience.
Ein spannendes Gericht sind die hauseigenen, überbackenen Schinkenfleckerln im Stadtbräu, denn sie kommen sehr viel flüssiger daher, als man es von üblichen Schinkenfleckerln gewohnt ist und sind daher mehr ein in Obers badendes Nudelgratin mit Schinken. Einzelne Bissen davon sind wunderbar, aber das Gericht ist so intensiv und sättigend, dass ich mich nach einer ganzen Portion wahrscheinlich für eine Weile hinlegen müsste.

Die legendären Chattanooga-Spareribs müssen natürlich auch sein, alleine schon des Rufes wegen. Kann das alte Rezept noch mit dem mithalten, was sonst mittlerweile aus dem Smoker oder dem Sous-Vide-Garer kommt? Normalerweise wahrscheinlich ja, in unserem Fall leider nicht ganz. Die marinierten, gekochten und dann im Ofen vollendeten Ripperln waren zwar geschmacklich wirklich traumhaft, hatten aber einen Biss, den man lieben muss. Ich bin immer schon ein Fan jener Spareribs gewesen, die bereits dann vom Knochen gefallen sind, wenn man sie nur böse angeschaut hat. Das grimmige Schauen hatte hier keine Wirkung, die Zähne mussten ganze Arbeit leisten. Wahrscheinlich lag die Konsistenz aber hier am Fleischlieferanten und weniger an der Art der Zubereitung …
Dass weniger wie schon gesagt oft mehr wäre, zeigt auch das Pulled Pork Sandwich, das fast schon ungarisch angehaucht oben offen ist. Denn eine zweite Lage Brot wäre sich hier dimensionstechnisch kaum ausgegangen. Der herrliche zerkochte und marinierte Schweinsbraten wird hier von einer fast schon unmenschlichen Menge Röstzwiebel erdrückt, was vielleicht optisch ganz hübsch ist, aber geschmacklich wie esstechnisch vollkommen vom dem wunderbaren Schwein ablenkt.
Innovationswillen beweist das Stadtbräu mit einem Panko-Backhendel. Panko-Brösel sind ja die japanische Brösel-Variante aus reinem, rindenlosen Weißbrot, die sehr viel grobkörniger sind als unsere normalen Semmelbrösel. Was daraus entsteht, sind sehr viel luftigere Panaden als üblich. Hätte man hier auch reine Panko-Brösel verwendet, wäre dieser Effekt wahrscheinlich voll zu tragen gekommen. Leider wurden die japanischen Brösel mit einigen Austro-Kollegen vermengt, wodurch der knusprig-flaumige Effekt leider vollkommen verpufft. Schade eigentlich, denn das Backhendl wäre sonst wirklich sehr gut gewesen.
Insgesamt haben die Funks mit ihrem Zweitlokal neben dem Chattanooga aber schon vieles richtig gemacht: Das Lokal ist nicht ungemütlich, im Sommer wahrscheinlich eine angenehm kühle City-Oase, das Personal ist flink, freundlich und sehr bemüht und die Küche steht auf soliden Beinen. Ja, es gibt da und dort Nachschärf-Bedarf. Der Burger war nicht nur wegen des übergarten Fleisches eine wackelige Konstruktion, die Schinkenfleckerln für mich etwas zu reichhaltig, die Spareribs zu „chewy“ und das Panko-Huhn wegen der fehlenden Panko-Brösel weder Fisch noch Fleisch. Aber das sind alles Dinge, die man sehr rasch und einfach beheben könnte. Ich kann mir also sehr gut vorstellen, hier demnächst vor der Hitze Zuflucht zu suchen und die Kombination aus Bier und Beef Tartare zu feiern.
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8. Juni 2018
Duzi's Kitchen - Wien
Duzi's Kitchen - Wien
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Duzi's Kitchen - Wien
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8. Juni 2018
SpeisenAmbienteService
Das neue „Duzi’s Kitchen“ in der Walfischgasse im ersten Bezirk ist die Weiterentwicklung des kurzlebigen „Tanoura“ und konzentriert sich laut Betreiber Ahmad Duzdar auf libanesische Küche. Was die... MehrDas neue „Duzi’s Kitchen“ in der Walfischgasse im ersten Bezirk ist die Weiterentwicklung des kurzlebigen „Tanoura“ und konzentriert sich laut Betreiber Ahmad Duzdar auf libanesische Küche. Was die libanesische Küche für mich sehr wohl von den Nachbarländern unterscheidet, wäre meiner Meinung nach der tolle Wein der dort angebaut wird. Den gibt es in „Duzi’s Kitchen“ aber genauso wenig wie anderen Alkohol. Das liegt auch den zu erwartenden arabischen Touristen, die in einem Lokal das ansonsten Halal anbietet, schlicht und einfach keinen Alkohol antreffen wollen, so Duzdar. Dass die selben arabischen Touristen gleichzeitig auch Sachertorte im Sacher essen gehen und davor bei Fabios Fisch, wo jeweils sehr wohl Alkohol ausgeschenkt wird, stört aber offenbar niemanden. Und dass man in „Duzi“s Kitchen“ keinen Alkohol serviert, weil dieser ganz einfach nicht zur ortsüblichen Küche passt, ist absolut zu akzeptieren. Authentizität geht vor! Habe ich erwähnt, dass es hier auch Burger gibt?

In „Duzi’s Kitchen“ wird alles selbst gemacht: Von den Fleischspießen der Schawarmas über alle Saucen bis zum Brot. Alles. Also alles, bis auf die Pommes, weil Ahmad Duzdar der festen Überzeugung ist, dass es keinen allzu großen Qualitätsunterschied zwischen frischen und weniger frischen Pommes Frites gibt. Auch hier teile ich die Meinung nicht, aber ich akzeptiere sie.

Wir starteten mit kalten und warmen Vorspeisen (Mezze) und ich kann jetzt schon sagen, dass diese ein Grund sind, um hierherzukommen, ganz besonders die Saucen! Egal ob der überraschend vielschichtige Hummus, das rauchige Motabala Betenjan (gegrilltes Melanzani-Mousse) Muhamara (gegrillte Paprika mit Knoblauch) oder das wunderbare Baba Ganush. Die Saucen. Pasten und Mousses sind feine Kompositionen, die komplett vergessen machen, dass man hier vegan und relativ gesund unterwegs ist. Die warmen Mezze sind fast alle frittiert. Während sowohl die mit Käse gefüllten Sambusek als auch die Kibba (Fleischlaibchen mit Bulgur) ein wenig trocken ausfallen, sind die Falafel wieder eine wunderschöne Symbiose aus saftig-flaumig und knusprig. Die Trockenheit der beiden erstgenannten Mezze ist übrigens mit den kalten Dips zu 100% ausgleichbar. Und das frisch gebackene Pitabrot war auch herrlich dazu.

Unser nächstes Gericht war Pita Schawarma. Ich hätte mit einem reichlich gefüllten Pitabrot gerechnet, beladen mit Fleisch vom Drehspieß, reichlich Kraut und einiges an Salaten und Saucen. Erhalten habe ich einen Teller mit mehreren Komponenten. Die Hauptkomponente war Hühnerfleisch vom Drehspieß, das in einen Wrap eingerollt und dann noch von allen Seiten angebraten war. Die genaue Zusammenstellung je nach eigenem Geschmack obliegt dann jedem selbst. Von der Pita Schawarma im Selbstbausystem bin ich zugegebenermaßen kein besonders großer Fan. Denn durch das eingerollte Anbraten der Wraps fällt dann dieser Hauptteil des Gerichts wahnsinnig trocken aus, und damit meine ich nicht nur die Saftigkeit, sondern auch den Biss. Natürlich kann man dann individuell mit Gurken, Tomaten, Salat und Saucen entgegensteuern, aber das ist nur geschmackliche Kosmetik. Die Hauptkomponente ist mir hier zu trocken. Und das finde ich schade, denn für sich genommen ist hier alles am Teller wirklich sehr gut. Bis auf die Pommes frites – die sind verwechselbar. Das sonst übliche Pita-System mit nach Wunsch fertig gebauten Pitas wäre mir lieber gewesen … Gegen die Trockenheit haben übrigens der Minztee und die selbstgemachte Limonade ganz wunderbar geholfen.

Zum Abschluss probierten wir noch die Platte mit gegrillten Hühnerspießen. Auch hier war mit das Fleisch etwas zu trocken und ich musste mich fragen, warum man gerade hier nicht eher zu Keulen-Fleisch gegriffen hat. Filet ist hier wahrscheinlich die falsche Fleischwahl gewesen. Ganz ausgezeichnet war hierzu die Knoblauchsauce mit Granatapfelkernen und der pikante Krautsalat.

Insgesamt würde ich sofort wieder in „Duzi’s Kitchen“ gehen, denn die durchdachte Komposition der Dips und Saucen bei den kalten Mezze sind in Kombination mit frischem warmen Pitabrot ein wahrer Genuss. Bei den Hauptspeisen schlägt man sich wegen des für mich viel zu trockenen Hühnerfleisches weit unter dem eigenen Wert, auch wenn die Tees und Limonaden hier vieles wieder gut machen. Und das mit den eingekauften Pommes sollte man vielleicht auch noch überdenken. Es klingt doch wirklich viel besser, wenn man sagen kann, dass hier wirklich ALLES selbst gemacht wird. Und noch besser schmecken würde es wohl auch …
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8. Juni 2018
In-Dish - Wien
In-Dish - Wien
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In-Dish - Wien
In-Dish - Wien
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8. Juni 2018
SpeisenAmbienteService
„Da musst du hin!“ und „Du wirst das lieben!“ wurde mir noch vor meinem Besuch von mehreren Seiten über das neue „In-Dish“ in der Schwarzenbergstraße ins Hirn gebrannt. Dass es für die Location nur... Mehr„Da musst du hin!“ und „Du wirst das lieben!“ wurde mir noch vor meinem Besuch von mehreren Seiten über das neue „In-Dish“ in der Schwarzenbergstraße ins Hirn gebrannt. Dass es für die Location nur ein kulinarischer Aufstieg werden konnte war klar, denn in den Räumlichkeiten war davor das „Koi“ untergebracht, einer der mit Abstand furchtbarsten All you can Eat-Schuppen der Stadt. Daran erinnert aber gar nichts mehr, denn nun soll das neue „In-Dish“ für die wohlfühlsamste indische Fusionsküche sorgen. Wer vielleicht schon einmal meine Geschichten gelesen hat, der weiß, dass ich jeglicher Art von Fusion skeptisch gegenüberstehe. Zu selten war es das gewünschte Verschmelzen der besten Möglichkeiten, sondern vielmehr nichtssagendes Wischiwaschi. Insofern war ich tatsächlich gespannt, wie sich die indische Fusion anfühlen würde.

Sufian Ahmed, der Betreiber des „In-Dish“ wurde in Zell am See geboren, wo seine aus Pakistan stammenden Eltern ein indisch-italienisches Lokal betrieben haben. Ihn selber zog es zunächst kulinarisch nach England. Sein erstes eigenes Lokal soll kurz formuliert „Dining-Vergnügen mit absoluter Wohlfühl-Atmosphäre verbinden“. Gut, das will wahrscheinlich jedes Lokal. Und man will auch „frische, ausgewählte Zutaten und Inspirationen aus aller Welt zu köstlichen Kreationen verschmelzen“ lassen. Mein „Fusion-Radar“ war schon vor dem Betreten des mit allerlei Bollywood-Plakaten dekorierten Lokals sehr nervös …

Unsere erste Vorspeise war mehr Gag als Gericht und nennt sich „Gol Gappa Shot“, ein Bällchen aus Weizen-Waffelteig mit einer Füllung aus Granatäpfeln, Kartoffeln und Joghurt. Die Textur war spannend, der Geschmack fast nebensächlich. Und dann kam auch schon das erste Fusionsgericht: „Masala Arancini“, der Versuch ein italienisches paniertes und frittiertes Risotto-Bällchen mit indischem Safranreis und Kalbfleisch zu kreuzen. Aber diese Kreuzung geht für mich nicht wirklich auf, weil das Gesamtkonstrukt eher durch die Panier als durch die Stärke des Reises zusammengehalten wird. Nicht, dass diese Arancini schlecht gewesen wären, nur hat sich mir deren Sinn nicht wirklich erschlossen. Auch beim „Chicken Tikka Taco Cone“ war der Name das Interessanteste. Hier wird aus Pappadam-Teig ein Stanitzel geformt, in das dann Salat und Tandoori-Huhn gefüllt wird. Und dieser Taco Cone muss trotz der Erstannahme, dass es sich um Streetfood handeln könnte, mit Messer und Gabel gegessen werden, weil das Pappadam beim Abbeißen sofort zerspringen würde. Vegetarisches Tikki hatten wird bei den Vorspeisen noch in Form eines Kartoffel Käse Tikkis, einem Kartoffellaibchen mit Schmelzkäse. Diese gebackenen Laibchen haben dann, vor allem dank der Saucen am Teller, aber auch dank der unterschiedlichen Chutneys am Tisch sehr gut geschmeckt. Ohne die besagten Saucen hätten wir die „Onion Bhaji“, also frittierte Zwiebel-Kichererbsen-Puffer, auch nicht hinunterbekommen, denn diese waren leicht staubtrocken. Von der Daal, der klassischen indisch-pakistanischen Linsensuppe kann man das natürlich nicht sagen. Sie war in sich stimmig, nur ein wenig zu mild. Auf Nachfrage haben wir erfahren, dass hier prinzipiell nicht allzu scharf gekocht wird und man bei Bedarf selbst mit diversen Saucen nachschärfen kann. Kochtechnisch gesehen ist das natürlich nicht richtig, denn wenn eine schöne Schärfe ein Gericht durchziehen soll, dann muss die jeweilige scharfe Zutat mit dem Gericht mitgekocht werden. Außerdem erhöht Capsaicin, also das, was Chilis scharf macht, das Salzempfinden einer Speise. Soll heißen, dass ein richtig gesalzenes Gericht, das nachträglich stark verschärft wird, danach über- oder versalzen schmecken könnte. Nachschärfen ist also geschmacklicher Unsinn. Das sollte einmal betont werden.

Eine Hausspezialität aus dem echten Tandoor-Ofen ist im „In-Dish“ das „TTT“, die Tandoor Tika Trilogy, wobei hier Hühnerbrustfilets in dreierlei Marinaden serviert werden. Diese drei Marinaden wären Cashew-Muskat, Minze und klassisches Tandoori. Jenes Hühnerfleisch mit der Nuss-Marinade war wirklich köstlich, jenes mit Minze unscheinbar und das mit der Tandoori-Mischung gut, aber etwas versalzen.

Nachdem hier ja die Fusion sehr groß geschrieben wird, war mir irgendwie klar, dass es auch Sushi und Burger gibt. Der „OMG Butter Chicken Burger“ steht auf der Karte bei den Signature Dishes. Ich bin mir sicher, dass diese dünne Hühnerbrust in Butter Chicken Marinade für sich eine tolle Speise ist. Und an sich sind auch die Brioche Buns wirklich gut. Aber die Kombination ist mir doch ein wenig zu „geilig“ gewesen, wobei mich aber der plumpe Schmelzkäse fast noch mehr gestört hat. Die Süßkartoffel-Pommes, die zwecks höherer Knusprigkeit vorher offenbar noch in Stärke oder Kartoffelpüree-Pulver gewälzt worden sind, waren an sich auch gut, nur fühlten sie sich für mich trotzdem fehl am Platz an. Das gilt auch für das „Biryani Tikka Sushi“. Dabei handelt es sich um Maki mit Tandoori-Hühnerfleisch und Avocado, ummantelt von Biryani-Reis. Nachdem der Reis aber immer noch nicht klebt, zerfällt das Maki, sobald man es zu greifen versucht. Nichts wäre an diesem Gericht geschmacklich auszusetzen, nur ist mir die Form zu gewollt kreativ. Ich möchte jetzt echt nicht so rüberkommen, als wollte ich aus Prinzip etwas Negatives an den Speisen finden, nur weil ich Probleme mit Fusion habe. Aber Fusion sollte doch das Verschmelzen der besten Eigenschaften von unterschiedlichen Küchen sein. Reisgerichte wie Maki aussehen zu lassen oder Papadams zu Tacos zu erklären ist für mich aber mehr Optik als Fusion …

Zu guter Letzt probierten wir noch von den Curries. Keine Fusion, sondern nur die Klassiker. Und ja, das können die hier wirklich toll! Egal ob Butter Chicken, Kalb Vindaloo oder Chicken Tikka Masala: Allesamt köstlich, wenn auch viel zu mild, um wieder auf meine Geschichte mit der Schärfe zu kommen. Ich bin schon der Meinung, dass indisches bzw. pakistanisches Essen scharf sein darf. Und ich kenne niemanden, der von sich behauptet gerne indisch zu essen, es aber nicht scharf mag. Spannend ist übrigens das hausgemachte Naan-Brot. Denn es riecht stark nach Germ und erinnert in Geschmack und Textur fast schon mehr an Pizzateig, als an Naan. Ob sich hier ein Rezept aus der italo-indischen Zeit in Zell am See eingeschlichen hat?

Insgesamt ist das In-Dish eine spannende Bereicherung für Wien. Wer indisches Essen gar nicht kennt, für den kann dieser Fusions-Ansatz ein sanfter Einstieg in die wunderbare Welt der indischen Küche sein. Die Fusionsgerichte wie Burger oder Maki werden so zu einem kulinarischen Schuhlöffel. Und wenn man auf verspielte Zugänge steht, kann wird man hier bei dem einen oder anderen Gericht sicher seine kindliche Freude haben. Und sollte es tatsächlich doch Leute da draußen geben, die ihre Curries gerne mild haben, dann wird auch denen hier geholfen. Puristen unter den Indien-Fans und die Liebhaber des indischen Feuers werden aber wohl auch in Zukunft bei Bombay, Satraj & Co. bleiben …
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Kompliment; mehr solche Testberichte in dieser Form braucht das Land!.. und wieder einmal die Frage meinerseits: Service?

8. Jun 2018, 09:18·Gefällt mir
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26. März 2018
Nola - The Italian - Wien
Nola - The Italian - Wien
Nola - The Italian - Wien
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26. März 2018
SpeisenAmbienteService
Zum Aperitif hatten wir einen Teller „Stuzzichini all Nola“, was hier nichts anderes ist als gefüllter, eingerollter, in Scheibchen geschnittener und dann gebackener Pizzateig. Klingt einfach - ist... MehrZum Aperitif hatten wir einen Teller „Stuzzichini all Nola“, was hier nichts anderes ist als gefüllter, eingerollter, in Scheibchen geschnittener und dann gebackener Pizzateig. Klingt einfach - ist es auch - und dabei auch einfach köstlich und süchtig machend. Die mit Schinken und etwas Mozzarella gefüllten Häppchen „verschwanden“ recht schnell Stück für Stück, und wenn wir uns nicht am Riemen gerissen hätten, wäre der Teller auch sofort leer gewesen. Dafür käme ich sofort wieder. Andere Kleinigkeiten, die man zu seinem Getränk knabbern könnte wären: Panzerotti (kleine gefüllte Teigtaschen), Crostini, Foccacia oder auch Arancini, also panierte Bällchen aus Risotto-Reis. Diese probierten wir etwas später und auch sie waren einfach herrlich.

Die eigentliche erste Vorspeise waren dann aber „Sardine in Savor“, also marinierte Sardinenfilets mit Rosinen, Weißwein und Zwiebel. Was klingt wie eine geschmackliche Entgleisung, ist in Wahrheit ein fragiles Konstrukt aus dominanten Einzelgeschmäckern, die sich überraschend harmonisch vereinigen, um ein ganz neues Ganzes zu bilden. Gleichzeitig ist es natürlich eher weniger ein Gericht, dass ich vor einem Theaterbesuch essen würde, sollte ich vorhaben mich dann dort noch mit jemandem zu unterhalten. Aber ich gehe ja auch nicht ins Theater oder rede mit irgendwem. Insofern … für mich ein tolles Gericht!
Wer es bei den Vorspeisen dezenter mag, dem sei die „Caprese alla Nola“ ans Herz zu legen, marinierte sizilianische Tomaten auf Büffelmozzarella, Pinien-Pesto, Basilikum, Feigen und Rohschinken. Im Prinzip kann man bei diesem Klassiker nichts falsch machen, diese Version offenbart aber die Sorgfalt beim Einkauf der Zutaten, denn alleine die schöne Säure der Büffelmozzarella und die punktgenaue zarte Bitterkeit des dazu gereichten Olivenöls machen schon sehr viel Spaß im Mund.

Überraschend anders ist auch die Haus-Pasta. Es werden hier zwar alle Nudelsorten selber gemacht und auch alle Klassiker angeboten, besonders stolz ist man aber auf die „Pasta Nola“, bestehend aus Weißkohl, Pinienkernen, Rosinen und wildem Fenchel. Gerade Letzterer schaffet es wirklich, dem Gericht einen erfrischenden Stempel aufzudrücken. Erst nach dem Essen bin ich draufgekommen, dass auch dieses Gericht vegetarisch war. Tierisch wurde es erst bei unserem „Risotto al Pesto di Agrumi“. Dass hier reichlich frische Garnelen und Parmesan drinnen waren, war weder ungewöhnlich noch besonders, sondern vielmehr die Tatsache, dass der überdominante Geschmack von einem Orangen-Pesto herrührt. Die Orangen-Aromen geben den Garnelen einen vollkommen spannenden Frische- und Säurekick und werten das Risotto auf eine Weise auf, die zwar absolut logisch aber gleichzeitig komplett überraschend ist. Sowohl bei der Pasta Nola, als auch beim Risotto sollte man sich weintechnisch unbedingt beraten lassen, denn gerade bei diesen beiden Gerichten kann der Weißwein in Sachen Süße und Säure noch weitere Aromen-Areale aufgehen lassen.

Als nächstes stand eine Pizza an. Damit ich immer Äpfel mit Äpfeln vergleichen kann, ist es mittlerweile immer eine Pizza mit Büffelmozzarella, die ich in Lokalen probiere, also eine „Bufalina“. Der Büffelkäse selbst wurde schon beschrieben: er ist toll. Und auch bei den Tomaten, egal ob frisch oder aus der Dose lässt man sich im Nola nicht lumpen. Aber der Teig war leider etwas fad. Schlimmer noch, der Teig hatte nicht ausreichend Zeit gehabt, um zu rasten. Das kann übrigens jeder, der über eine Nase verfügt sehr leicht feststellen. Denn wenn der Teig einer fertigen Pizza immer noch stark nach Hefe riecht, dann war die Rastzeit zu kurz. Das Resultat war zwar ein gebackener, fester Pizzateig ohne Ecken und Kanten, was die Pizza leider trotzdem nicht zu einer runden Sache gemacht hat. Das ginge wahrscheinlich besser …

Zum Signature Dish des Nola entwickelt sich gerade die „Salsiccia alla Nola“, eine hausgemachte, gekochte Bratwurst mit marinierten Tomaten und Kohl. Diese Wurst hat nun nichts mehr von der feinen Balance der Aromen, hier gibt es eine herausragende Dominanz von reinem groben Schweinefleisch, Speck und Fenchel. Zwar wird die Wurst ähnlich elegant wie die übrigen Speisen garniert und serviert, ist aber geschmacklich mehr Holzhammer als Skalpell. Und das meine ich mit vollstem Respekt für beide Werkzeuge. Die Salsiccia ist die brutale Antithese zu den leichten Salaten, den Fischgerichten und Antipasti der Karte und hat auch ganz genau deshalb ihre unbedingte Berechtigung hier. Als gelernter Schweinewurst-Esser war ich besonders von der Textur und dem Aroma der gekochten Variante überrascht, weil ich ähnliche Würste eher nur gebraten kenne und mir deswegen auch die Röstaromen abgegangen sind. Aber das ist nur mein eigener Gedankengang. Wer jedoch weiß, dass er sich auf eine sehr deftige, gekochte Salsiccia mit viel Tiefgang einlässt, wird hier sicher seine Freude habe. Die richtige Getränkeauswahl ist hier ebenso wichtig wie beim nächsten Gericht.

Dieses letzte Hauptgericht von dem wir probierten waren die “Trippa alla Romana“ von der Tageskarte, also Kutteln in Tomatensauce mit Gnocchi. Auch wenn die Kutteln wirklich perfekt gewässert und gargekocht waren, wir hätten die Tatsache, dass sie sich bei uns am Tisch befunden haben vor den anderen Gästen des Lokals auf keinen Fall verheimlichen können. Denn die olfaktorischen Eigenschaften der gekochten Kutteln sind ein wenig gewöhnungsbedürftig. Wäre ich am Nebentisch gesessen und nebenan hätte jemand dieses Gericht gegessen, wäre es mir wahrscheinlich lieber gewesen, an besagtem Tisch würde man Zigaretten, Zigarren und Pfeifen gleichzeitig rauchen. Aber ich saß ja nicht am Nebentisch. Auch bei den Trippa sollte man unbedingt vorher wissen, worauf man sich einlässt. Aber dann wird man die Variante von Küchenchef Guliano Giacomo lieben, für ihn sind sie sogar das beste Gericht auf der Karte, und er erzählt auch stolz, dass Leute vom anderen Ende der Stadt anreisen, um sich die Kutteln portionsweise abzuholen …

Zum Abschluss hatten wir noch einen wunderbar einfachen und trotzdem köstlichen, innen flüssigen Schokoladenkuchen, waren aber für einen Grappa sehr viel dankbarer. Insgesamt geht das Konzept des Nola komplett auf, weil es neben den erwarteten Klassikern auch sehr vieles neu zu entdecken gibt. Wo bekommt man denn sonst in Wien sizilianischen Brotsalat, halboffene weiße Pizzen, und köstliche Kleinigkeiten zu Aperitif und Happy Hour? Eben. Ein zu großer Erfolg der Trippa könnte aber zum Bumerang werden, denn trotz des wunderbaren Geschmacks ist die Ausdünstung des Gerichts wirklich gewöhnungsbedürftig. Auf alle Fälle haben wir aber beim ersten Besuch genug bereits Gegessenes aber noch viel mehr Ungegessenes auf der Karte gefunden, um bald einen weiteren Besuch folgen zu lassen!
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... das würde - für mich- deine Beiträge noch viel lesenswerter machen!

27. Mär 2018, 16:51·Gefällt mir

Lieber laurent, es freut mich, wenn dir meine Art zu schreiben gefällt. Und wenn ich hin und wieder in jenen Locations bin, an denen ich das Service als etwas besonderes empfinde, werde ich auch darüber schreiben. Und mir ist auch bewusst, dass Kellner und Servicekraft Positionen sind, ohne die die ganze Gastronomie nicht funktionieren würde. Gleichzeitig ist das Service oft aber tatsächlich auch nur ein normales bringen von Speisen und Getränken, oft ist das Personal auch nicht gelernt, sondern nur angelernt. Ich treibe mich nicht nur in Luxustempeln und bei der Haute Cuisine herum, sondern schreibe auch gerne von Gasthäusern, Imbissen und Beisln. Und da macht es für mich einfach mehr Sinn, mich auf das Essen zu konzentrieren. Aber ich gelobe ab nun noch mehr auf die Servicequalität zu achten und dann auch mehr - sollte es erwähnenswert sein - darüber zu schreiben!

27. Mär 2018, 16:25·Gefällt mir2

Gastronaunt, das glaube ich so nicht. Ein Mensch, welcher die tolle Gabe hat so ganz besonders über Textur und Aroma von Speisen zu schreiben hat doch sicher mehr zu Thema Service zu schreiben, hat doch sicher eine höhere Erwartungshaltung an Service als Speisen und Getränke zu bringen

27. Mär 2018, 15:48·Gefällt mir
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22. März 2018
Bionista - Wien
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15. März 2018
SpeisenAmbienteService
Bei unserem Besuch starteten wir mit einer Mulligatawny-Suppe. Dieses Curry-Süppchen ist zwar in etwa genauso indisch wie „Acht Schätze“ chinesisch, hat sich aber in England als so ziemlich das zwe... MehrBei unserem Besuch starteten wir mit einer Mulligatawny-Suppe. Dieses Curry-Süppchen ist zwar in etwa genauso indisch wie „Acht Schätze“ chinesisch, hat sich aber in England als so ziemlich das zweitbeliebteste „indische“ Gericht nach Chicken Tikka Masala etabliert. Noch dazu ist diese Suppe vegan, was den Spock in mir immer dazu bringt eine Augenbraue hochzuziehen. Aber ich muss gestehen, dass die Küche diese Suppe so verblüffend ausbalanciert hat, dass der Veganismus der Suppe weniger zu tragen kommt als Schärfe, Gewürze und Wärme. Das dazu gereichte geröstete Schwarzbrot ist zwar weder indisch noch britisch, passt aber als Sättigungsbeilage perfekt.

Damit ich nicht länger über untierische Produkte schreiben muss, kann ich jetzt mit dem Beef Tatare weitermachen. Mittlerweile ist das ja eines meiner Lieblings-Hassobjekte, weil es die mit Abstand inflationärste Speise in Wien ist. Abgesehen von Würstelständen wird einem das mehr oder weniger grob zerkleinerte Fleisch ja buchstäblich nachgeworfen und ist in der Regel ein Trauerspiel. Die Bionista-Variante ist dafür, dass sie nicht handgeschnitten ist, tatsächlich eine ähnlich perfekt abgeschmeckte Speise, wie das Süppchen davor. Als hätte man bei der Zusammenstellung ein Pendel verwendet, sind alle Nuancen wie Säure, Süße, Schärfe, Biss usw wahnsinnig harmonisch. Natürlich hat jeder bei Beef Tatare seine Präferenzen, aber als Benchmark ist die Variante großartig. Als vegetarisches Gegenstück wird hier eine ähnlich präsentierte Portion Kartoffelkas mit Kräutersalat gereicht, was als Idee wirklich gut ist. Und gut wäre der Kartoffelkas auch, nur geschmacklich ist die Ausführung hier leider vollkommen farblos. Was beim Fleisch ein wunderschönes Zusammenspiel ist, wirkt beim Käse vollkommen platt.

Vegetarisch Highlight ist dafür der Salat mit gebratenem Ziegenkäse und Birne. Für jeden Gastronomen ist die Auswahl des passenden Ziegenkäses ein wahres Risiko. Denn kaum eine andere Käsegattung hat von Haus aus so einen spitzen Geschmack und dabei die Tendenz sehr schnell sehr zu intensiv zu werden. Der hier verwendete ist exakt zwei Prozent vor zu intensiv, also tatsächlich fantastisch. Das Verhältnis von Käse zu Röstaromen zu Birne stimmt exakt und somit ist dieser Salat auch sonstigen Salatmuffeln ans Herz zu legen.

Und was wäre jedes neue Lokal ohne Burger? Was schon beruhigend ist, ist, dass die Bio-Qualität des Fleisch hier wirklich für sich spricht und somit braucht man auch nicht wie in vielen anderen Betrieben Angst vor Burgerfleisch aus dem Tiefkühler zu haben. Wir hatten aber keine Burger mit Rindfleisch sondern einen veganen mit Grünkern-Patty, Salat, Rucola, Zwiebeln und Tomaten. Und auf der tierischen Seite einen Burger mit Hühnerbrust, Honig-Senfsauce , Rotkraut, Zwiebeln und Tomaten. Jetzt der Reihe nach: Der vegane Burger lebt vom krossen und innen trotzdem saftigen Patty und ist insgesamt eine schöne Komposition. Nur die Brotmenge ist eindeutig zu hoch und die Biotomate leider recht geschmacksarm. Das trifft auch beim Chicken-Burger zu. Weniger Brot hätte auch hier mehr Sinn gemacht und insgesamt ist dieser Burger eher unrund ausgefallen, weil die Abstimmung der Zutaten aufeinander im Gegensatz zu allem anderen hier fast schon lieblos war.

Insgesamt präsentiert sich das Bionista aber küchentechnisch als wahnsinnig stimmig und die Gerichte fast schon überpräzise ausgewogen. Dass hier bei der Qualität der Zutaten nicht gespart wird, schlägt sich dankenswerterweise nicht auf die Preise nieder, die erfreulich leistbar sind.
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14. Februar 2018
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14. Februar 2018
SpeisenAmbienteService
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich beim Betreten des „Watertuin“ in Kaiserebersdorf am äußersten südwestlichen Stadtrand Wiens wirklich beeindruckt war. Denn die puren Ausmaße des Lokals sind überw... MehrIch muss ehrlich zugeben, dass ich beim Betreten des „Watertuin“ in Kaiserebersdorf am äußersten südwestlichen Stadtrand Wiens wirklich beeindruckt war. Denn die puren Ausmaße des Lokals sind überwältigend. „So muss man sich beim Betreten der Titanic gefühlt haben“, denke ich mir da noch und das ohne diesen Gedanken noch einen Schritt weiterzuführen. Auf alle Fälle fällt es fast schon schwer das Ende des gigantischen Raumes zu sehen, der in Sachen Dimension nicht nur zufällig an die eines Baumarktes erinnert. Bis zu 1000 Menschen können hier zukünftig im Vollbetrieb verköstigt werden, auch wenn die Betreiber zugeben, dass das bisher noch nicht der Fall war. Als Franchise-Nehmer verlässt man sich hier zu einem guten Teil auf die Erfahrungen der niederländischen Kette an AYCE-and-drink-Restaurants, die in Holland schon seit Längerem floriert. Das Konzept ist einfach: In einem genormten Design gibt es allerlei asiatische, italienische und auch lokale Speisen. Dazu kommen Wok- und Grillgerichte, die zum einen fertig sind und zum anderen frisch zubereitet werden. Soll heißen, es gibt hier Pizza, Schnitzel und Frühlingsrollen. „Ein typischer Chinese also“, meinte ein Kollege, dem ich im Vorfeld von dem Konzept erzählt habe. Die Getränke (Softdrinks, Wasser, Bier, Wein, Kaffee) holt man sich selber, wobei ich gleich betonen muss, dass das Gösser aus dem riesigen Stahltank köstlich und der selbst zu zapfende Rotwein überraschend gut sind.

Und wenn ich schon dabei bin, etwas gut zu finden, sei auch gesagt, dass sämtliche Sorten frischgedämpfte Dim Sums entsprechend ansprechend waren, obwohl ich stark vermute, dass es sich hierbei um Tiefkühlware handelt. In Sachen Saucen zu den Dim Sums dürfte es zwar etwas mehr sein als süße und scharfe Chilisauce, aber insgesamt überzeugen die Dim Sums. Bei den Wok-Gerichten kann man sich wie bei vielen Teppanyaki-Lokalen die Rohzutaten selbst zusammenstellen, und diese werden dann in der „Show-Küche“ frisch im Wok gegart. Zumindest im Prinzip. Denn bei unseren bedauernswerten Rindfleischstreifen war es so, dass diese nicht sofort mit dem Gemüse in einen heißen Wok kamen, sondern zuerst wurde alles in kochendem Wasser vorgegart. Dass daraus irgendwann einmal eine köstliche Suppe entstehen könnte, mag zwar sein, aber in Sachen Röstaromen war diese Wok-Speise es eine glatte Niederlage. Ansonsten erlebt man hier eine gut geölte Wok-Station. Nur sollte man dem Koch vielleicht von der Existenz von Salz und Pfeffer berichten, auch dann wenn der Gast die Zutaten selbst wählt …

Das „Watertuin“ rühmt sich damit, auch „Gourmet“-Gerichte wie überbackenen Hummer und T-Bone Steaks zu offerieren, jeweils aber nur einmal pro Person. Das T-Bone, der kleine Bruder des Porterhouse, ist so ziemlich in jedem Fleischtempel der Welt zu finden. Im „Watertuin“ tat ich mir damit aber ein wenig schwer. Denn international trägt dieses Steak erst ab einer Dicke von einem Inch (also 2,54 cm) diese Bezeichnung. Alles Dünnere sind Steakscheiben oder Minutensteaks - echte Fleischtiger behaupten sogar: Alles unter 3 cm ist Carpaccio! Mir ist schon klar, dass man bei einem Komplettpreis von 23 Euro für 60 Minuten – bzw. 28 Euro für 90 oder 31 Euro für 120 Minuten - keine großen 4 cm Steaks erwarten kann, aber eine Fleisch-Dicke von etwa 1 cm ist sowohl für den Gast, als auch für den Koch unbefriedigend. Denn wie sollte er hier die richtige Garstufe erzielen können? Aber egal, ich stelle mich dem Ganzen und bitte den netten Herrn vom Grill, mir doch bitte das Steak „medium rare“ zu braten. Er gibt sich richtig Mühe, lässt sich auch viel Zeit und achtet penibel darauf, mir ein schönes Grillmuster auf das Fleisch zu zaubern. Das gelingt ihm auch. Ich denke mir zwar nach einer Weile, dass der Zug Richtung „medium rare“ längst auf „well done“ zusteuern müsste, sage aber kein Wort. Nach einer halben Ewigkeit schaut mich der nette Herr an, lächelt freundlich und fragt: „medium well, richtig?“ Ich verneine, der nette Herr ärgert sich und will mir schon ein neues Steak machen. Denn wir wollen doch bitte kein Essen verkommen lassen. Ich nehme also das Steak, wandere zu meinem Platz und koste. Das Fleisch wäre eigentlich sogar ganz gut gewesen, aber die dünne Dicke lässt leider keinen Spielraum für Fehler. Das Resultat war damit leider viel zu trocken. Würde man statt T-Bone ganz einfach Ribeye verwenden, wäre das Fleisch günstiger, würde aber mehr Dicke zulassen und somit auch saftige Steaks ermöglichen…

Nun zum Sushi: Garstufen-Probleme gab es hier keine ;-) Der Fisch der Lachs-Sushis war butterweich. Auch beim Lachs-Sashimi war der Fisch sehr in Ordnung. Das gleiche gilt für das Lachs-Tartar und wenig überraschend war der Fisch bei den Lachs-Makis durchaus nicht schlecht. Nur die Varietät bei den vielen möglichen Fischsorten war ein wenig mager. Ansonsten gibt es zwar auch Tempura-Maki und andere Sorten mit Gemüse, aber die eindimensionale Fischauswahl ist in der Sushi-Abteilung leider etwas unbefriedigend.
Mehr Fischauswahl gibt es dafür in der Grillabteilung. Die kleinen Wolfsbarschs-Filets sehen appetitlich aus, die Garnelen laden mit Händen und vor allem Füßen zum Essen ein, der Kabeljau leuchtet schön weiß, die Jakobsmuscheln leuchten einen förmlich an und mit dem Lachs gibt es auch hier ein Wiedersehen. Nachdem ich schon so lange nichts mit Lachs gegessen hatte, bat ich einen anderen netten Herrn hinterm Grill – dem reinen Fischgrill natürlich – mir doch ein Lachsfilet, ein Branzino-Filet und zwei Jakobsmuscheln zuzubereiten. Meine Bitte, den Fisch doch schon beim Grillen mit Zitronensaft zu beträufeln wird ignoriert. Am Ende darf ich mich bei Zitronenscheiben und Knoblauch selbst bedienen. Beim Kosten nach der Wanderung darf ich einmal mehr feststellen, wie viel das Salzen zum Gelingen einer Speise beitragen könnte. Denn während des Grillvorgangs wurde mein Fischteller in spe überhaupt nicht gesalzen, was aber natürlich nötig gewesen wäre. Nachher bringt es nur bedingt etwas. Aber immerhin kann ich jetzt sagen, dass sowohl der Lachs, als auch der Wolfbarsch von toller Qualität waren und die Jakobsmuscheln am Grill geschmacklich eher schon von uns gegangen sind.

So, nun noch kurz zu einigen der fertigen Speisen: Der gebackene Camembert benötigte etwa 45 Sekunden in meinem Mund, um als solcher erkannt zu werden, der Kümmelbraten hatte die Textur einer Wurstsemmel in Alufolie nach einer 8-stündigen Autofahrt und das Schnitzel war auch nur bei sehr gutem Licht als solches zu identifizieren. Was soll das heißen, ich bin gerade böse zum „Watertuin“??? Nein, das bin ich nicht! Ich bin eigentlich sogar ziemlich nett und erwähne jetzt auch nur ganz am Rande, dass das Rindsgulasch dort keinerlei Ähnlichkeit mit dem gleichnamigen Gericht aus unseren Breiten hat und dass es beim dazu gereichten Semmelknödel das allererste Mal überhaupt war, dass ich etwas nicht im Mund behalten konnte und eine Papier-Serviette den Bissen „schlucken“ musste … Das lag daran, dass dieser fast nur aus ungekochtem Mehl und einer undefinierbaren, aufgeweichten Masse bestand, die von einer ledrigen „Warmhaltelampen-Haut“ umhüllt war. Essen sie doch einmal einen Löffel Mehl und dazu ein Stück Leder! Und warum genau muss ich mich jetzt eigentlich rechtfertigen?

Es geht ja hier offenbar auch nicht nur ums reine Essen, manche Aktivitäten haben durchaus Unterhaltungsfaktor. So kann man sich bei einer weiteren Grillstation individuelle Burger zusammenbauen lassen. Diese werden mit den vermutlich winzigsten Fleisch-Patties von ganz Wien bestückt und schmecken keinen Deut besser als ein gewöhnlicher Burger aus einer Systemgastronomie-Filiale. Da wäre dann auch noch die Pizza-Station, bei der man sich vorgebackene nackte Pizza-Segmente selbst belegen und in eine „Überback-Straße“ schieben kann. Das ist zwar vollkommen faszinierend zu beobachten, schmeckt aber nicht besser als Tiefkühlpizza.
Ich hätte noch so viel mehr kosten können, aber ich denke, das bisher Gegessene hat gereicht, um mir ein finales Bild machen können. Das gigantische „Watertuin“ hat viele schöne Ansätze, die dann von der eigenen Durchführung erschlagen werden. An den Grillstationen sollte es anderes Fleisch geben und die Köche – sofern es tatsächlich welche sind – sollten lernen mit ihren Gerätschaften und Zutaten besser umzugehen. Letzteres gilt auch für den Fischgrill, denn es ist schade um die gute Qualität des Fisches. Und wenn man schon so guten Fisch hat, warum gab es dann bei der Sushi-Station nur Lachs? Alleine schon der Wolfsbarsch, den man ja im Haus hat, könnte hier ganze Horizonte aufmachen. Welche Speisen lassen sich einfach und trotzdem köstlich in großen Mengen vorbereiten als Gulasch und Braten? Es gibt also keine Entschuldigung dafür, warum diese Gerichte so geschmacklos und vertrocknet ausfallen müssen. Und sogar für Gebackenes gibt es mittlerweile handelsübliche Vorrichtungen, um diese auch für viele Menschen länger am Leben zu halten. Wie toll „All you can eat & drink“ funktionieren kann, beweisen die Trofea-Lokale in Budapest, auch wenn diese - zugegeben - um einiges kleiner sind, als das Wiener „Watertuin“.
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Herrliche Bewertung, ich habe mich wirklich amüsiert. Die "2" für Speisen finde ich angesichts Deiner Ausführungen eher großzügig. Das Tüpfchen auf dem i muss der "überbackene Hummer" sein, ein Anachronismus in sich, man könnte das Teil ja auch gleich frittieren. Außerdem, jemanden, der nicht einmal einen Semmelnödel oder ein Steak (salzen) und zubereiten kann, sollte man Feines wie einen Hummer nicht einmal anfassen lassen.

14. Feb 2018, 19:45·Gefällt mir5

Südosten natürlich!

14. Feb 2018, 15:08·Gefällt mir

Südwesten?

14. Feb 2018, 14:04·Gefällt mir1
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30. Jänner 2018
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30. Jänner 2018
SpeisenAmbienteService
Dieser Standort hat wirklich schon viel erlebt: Ende des 19. Jahrhunderts war hier die größte Billardhalle Europas, später mehrere Gasthäuser und dann auch noch ein gigantischer Sexshop mit mittela... MehrDieser Standort hat wirklich schon viel erlebt: Ende des 19. Jahrhunderts war hier die größte Billardhalle Europas, später mehrere Gasthäuser und dann auch noch ein gigantischer Sexshop mit mittelalterlich anmutendem Gewölbe für Ritterspiele aller Art. Das Gewölbe passte auch gut ins Bild, als anstelle des Sexshops das Mittelalter-Lokal „Camelot“ hier einzog. Ich hatte dort einmal das Missvergnügen und musste verwundert feststellen, dass deren Interpretation von mittelalterlichen Speisen darin lag, möglichst große und besonders fette Fleischstücke im Ganzen zu frittieren. Auf das ritterliche Intermezzo folgte der köstliche, aber leider kurzlebige brasilianische Churrascaria-Fleischtempel, und nun stehen die Zeichen wieder auf Neu. Aber anstelle von Experimenten, wird jetzt auf Nummer sichergegangen.

Dass der neue „Bierwirt am Naschmarkt“ prinzipiell auf soliden Beinen steht, liegt vor allem daran, dass es sich dabei um das inoffizielle Zweitlokal des „Mariahilferbräu“ in der äußeren Mariahilfer Straße handelt. Deren Karte wurde über weite Strecken übernommen und beinhaltet im Wesentlichen erweiterte Gasthaus- bzw. Brauhausküche. Und diese Karte ist gleichzeitig so umfangreich, dass sich der erfahrene Gast eigentlich denken müsste, es könne kaum eine Küchenmannschaft geben, die all diese Speisen gleich gut hinbekommt. Aber die Betreiber schwören auf die riesige Karte und versichern uns, dass jedes Gericht bei den Gästen ausgetestet wird. Sie verwenden dabei ein (Zitat) „Renner-Penner“-Prinzip: Was nicht laufend bestellt wird, fliegt von der Karte. Und so sind für ein Gasthaus ungewöhnliche Posten wie vegetarische Lasagne oder Ananas-Hühnercurry Teil der Bierwirt-Karte. In Sachen Bier gibt es aktuell acht Lebenssäfte vom Fass, wobei wir uns besonders über das dunkle Kozel gefreut haben, das in Wien sonst kaum zu bekommen ist. Bis zu 17 Fassbiere sollen es noch werden, und dazu kommen noch einige Craft-Biere aus der Flasche. Wer übrigens die Räumlichkeiten seit längerer Zeit nicht betreten hat, wird mit Erstaunen feststellen, dass aus dem dunklen Verlies von früher ein freundliches, helles Lokal wurde, denn zum ersten Mal verfügt es jetzt über echte Fenster Richtung Naschmarkt. So, nun aber zum Essen.

Wir starteten zunächst mit einem klassischen Rindgulasch mit Semmelknödel. Die große Portion beinhaltete vier große Fleischstücke, ausreichend Saft und die oberen zwei Drittel eines gigantischen Semmelknödels. Das Fleisch war butterzart und intensiv. Zwar hatten manche der Stücke einen nicht besonders kleinen Fettrand, den man aber leicht absäbeln konnte. Dieses Fett schon vorher zu entfernen wäre natürlich ein Blödsinn gewesen, denn dadurch wurde das Saftl noch reichhaltiger. Das eigentliche Gulasch war also tatsächlich wunderbar, nur der Knödel war vom Gefüge etwas zu kompakt - sprich: überhaupt nicht flaumig - und auch leicht überwürzt.

Mit einem Bruder des Knödels gab es dann ein Wiedersehen in Form von gerösteten Knödeln mit Ei. Was klingt wie eine einfache und günstige Reste-Verwertung wird durch cremig gerührte Bio-Eier zum kleinen, aber feinen und sättigendem vegetarischen Highlight. Für „Fleischlose“ gäbe es hier noch mehrere Suppen, vegane Nudelgerichte, Krautfleckerln und einiges mehr. Als Unterlage zum Bier sind die wunderbaren gerösteten Knödel aber wirklich zu empfehlen.

Beeindruckend gut waren dann auch die Rindrouladen.
Eigentlich sind Rindsrouladen ja ein sehr einfaches Gericht, dass davon lebt, dass günstiges Rindschnitzelfleisch gefüllt und eingerollt so lange gedünstet wird, bis es butterweich auf der Zunge zerfällt. Beim Bierwirt wird dafür der Sous-vide-Garer, also der Vakuum-Niedertemperatur-Garer verwendet, der dem Fleisch einen sehr intensiven Eigengeschmack und eine unvergleichliche Zartheit verpasst hat. Nachdem so ein Garer aber so gut wie keine „Saftln“ zustande bringen kann – weil die Temperatur dafür dann doch zu niedrig ist – wurde die Sauce zu den Rouladen separat zubereitet. Vielleicht war diese eine Spur zu Zwiebel- und Majoran-lastig und zu wenig fleischlich ausgefallen, aber das liegt bei der Zubereitungsmethode in der Natur der Sache.
Der Sous-vide-Garer kommt hier auch bei einem jener Gerichte zu Einsatz, auf die man im Bierwirt besonders stolz ist: bei den Spareribs. Die Begeisterung konnte ich nach dem Kosten nicht teilen. Denn die vorher im Vakuum-Wasserbad gegarten und dann mit dem Obergrill gebräunten Ripperln sind zwar förmlich vom Knochen gefallen. Gleichzeitig war an jedem Stück Fleisch noch ein beachtlicher Anteil an Fett. Dieses kann im verschlossenen Beutel natürlich nicht wegschmelzen und auch das weitere Grillen unter dem sogenannten „Salamander“ schafft es nicht, die Fettpölsterchen schmelzen zu lassen. Natürlich ist Fett Geschmacksträger - aber sehen muss ich den Schwabbel doch nicht … Die klassische Methode Spareribs bei Niedertemperatur im Ofen vorzugaren, oder vielleicht sogar im Dampfgarer, hätte wahrscheinlich etwas besser funktioniert. Bei der Beize, den schmackhaften, hausgemachten Saucen und den Wedges gab es aber nichts zu beanstanden.

Natürlich haben wir hier auch ein Schnitzel probiert. Das Kalbschnitzel ist für 16,50 Euro verhältnismäßig günstig, zugegebener Weise aber auch eher klein und ziemlich dünn. Abgesehen davon war es geschmacklich aber einwandfrei und so gut wie ein flaches Wiener Schnitzel eben schmecken kann. Die Pommes frites dazu kamen ohne Ketchup daher. Dieses kann wie alle anderen Saucen käuflich (60 Cent) erworben werden. In gutbürgerlichen Gasthäusern kann ich es ja noch verstehen, dass Dinge wie Ketchup, Senf oder Kernöl extra verrechnet werden. Bei einem „Bierwirt“ wirkt das aber unnötig und nur bedingt sympathisch. Zwar werden jetzt wahrscheinlich Wirte dagegenhalten, dass sie ständig von schnorrenden Studenten überlaufen werden, die nur eine Portion Pommes Frites bestellen und dazu einen halben Liter Gratis-Ketchup haben wollen, aber ich bezweifle es. Ich verstehe ja viele der absurdesten Extras auf diversen Speisekarten, aber ein Klacks Ketchup oder Senf zu einer Speise die es noch dazu verlangt, ist für mich eine Frage von gutem Service …

Insgesamt ist der Bierwirt am Naschmarkt eine Aufwertung des kulinarischen Grätzls. Wer gerne am Naschmarkt einkauft, aber eine Abwechslung zum turko-italo-chinesisch-japanischen Mischmasch sucht, der wird hier gut bedient. Die wachsende Bierkarte verspricht Großes, die Servierkräfte sind besonders aufmerksam und sehr freundlich, und die Küchenqualität kann man getrost als „besseren Durchschnitt“ bezeichnen. Also für ein dunkles Kozel und ein kleines Gulasch würde ich sofort wiederkommen!
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Ich esse nie Ketchup. Und Preiselbeeren auch nur zum gebackenen Camembert. Dafür bin eben der Zitronen-Junkie zum Schnitzel oder Cordon. Jedem das Seine.

4. Feb 2018, 00:40·Gefällt mir

meinst du mich? meine aussage: ich esse ungern schnitzel mit ketchup aber gerne mit preiselbeeren (da gehen die Meinungen ja sehr auseinander) und das wars eigentlich schon :)

31. Jän 2018, 18:57·Gefällt mir

Und? Was genau ist jetzt deine Aussage?

31. Jän 2018, 12:44·Gefällt mir
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12. Jänner 2018
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12. Jänner 2018
SpeisenAmbienteService
Am Anfang stand die Pizzeria "Palermo" am Gaußplatz im 2. Bezirk an der Grenze zum 20. Bezirk. Drei Jahrzehnte lang wurde hier aufgetischt, was als besonders italienisch galt, also einfache Pasta, ... MehrAm Anfang stand die Pizzeria "Palermo" am Gaußplatz im 2. Bezirk an der Grenze zum 20. Bezirk. Drei Jahrzehnte lang wurde hier aufgetischt, was als besonders italienisch galt, also einfache Pasta, einfacher Fisch und neapolitanische Holzofenpizza. Das Interieur war dabei in etwa so original neapolitanisch wie in fast jeder Bude in Jesolo oder Caorle, also voller kitschiger Klischees, die an Urlaub erinnern sollten. Die Pizza war hier aber immer schon der ganze Stolz der Betreiber, die im Vergleich zu den unzähligen Pizzabuden türkischer Provenienz auch tatsächlich ein kulinarisches Highlight war. Um das Lokal einem Neustart zu unterziehen, wurde Gastro-Profi Roberto D’Atri dazu geholt, der bei mehreren Lokalen wie dem Edelschuppen Il Melograno, der Pizzeria Toto’s oder dem Pulcinella am Naschmarkt sein Gespür schon vielfach unter Beweis gestellt hat. Zwei ehemalige Mitarbeiter von D’Atri führen jetzt das in „Il Basilico“ umgetaufte Lokal, und gemeinsam hat man sowohl für ein neues Erscheinungsbild – von der Pizzeria zum Ristorante – und ebenso für eine neue Karte gesorgt. Und diese profitiert ganz eindeutig vom nun gemeinsamen Einkauf mit den anderen Lokalen des Patrons …

Allein dieses Gericht ist einen Besuch im Basilico wert: Branzino-Carpaccio mit verschiedenen filetierten Zitrusfrüchten und Kräutern. Die Filets war sauberst in gefällige Häppchen geschnitten, perfekt sauer-süß mariniert und noch dazu sehr schön drapiert. Die dafür zu zahlenden 13,90 Euro mögen auf den ersten Blick für eine Vorspeise nicht gerade günstig scheinen, werden aber zur Okkasion, wenn man sich vor Augen hält, was Wolfsbarsch sonst kostet. Mit dem, was von diesem Fisch nach dem Filettieren übrigbleibt, kann man bestenfalls noch Suppe machen. Insofern ist dieses köstliche Carpaccio alleine genommen für die Betreiber ein Verlustgeschäft. Wie gut, dass man nach dem Branzino aber noch eindeutig Lust auf mehr hat.

Dass in besseren italienischen Lokalen die Nudeln selbstgemacht sind, kann man mittlerweile fast schon voraussetzen. Und somit werden sie auch hier eigens angefertigt. Ganz frisch sollten sie aber niemals sein, weil frische Nudeln ja niemals jenen Biss haben können, den man eigentlich erwartet. Also wird auch hier die Pasta frisch selbstgemacht und dann getrocknet. Nur so kann sie später auch „al dente“ werden. Und das war sie auch! Mehr noch, das aufwendige Selbermachen hat die Pasta selbst köstlich gemacht. Wir hatten zwei Varianten davon: Zum einen Fettuccine mit Zucchini und Garnelen und zum anderen klassische Pappardelle al ragu, also Bandnudeln mit einer Bolognese-Sauce. Schon die Fettuccine waren mir zu austauschbar. Das lag nicht nur daran, dass die Sauce eindeutig untersalzen war, sondern auch daran, dass es der Kombination aus Gemüse und Garnelen vollkommen an Raffinesse gefehlt hat. Vielleicht wären diese Nudeln für das ehemalige „Palermo“ OK gewesen, dem hohen Anspruch eines neuen Ristorantes unter der Obhut der D’Atris hat dieses Gericht aber nicht entsprochen. Selbiges gilt für die Pappardelle. Hätte ich bloß nicht letzten Herbst das Ragu-Festival in Bologna besucht. Dann wüsste ich vielleicht nicht einmal, wie leicht die beste Bolognese der Welt herzustellen ist. Im Basilico handelt es sich aber mehr um eine zu einfache Fleischsauce, die ein wenig Liebe bei der Zubereitung vermissen lässt …

Den Abschluss macht bei uns noch eine klassisch Pizza Capricciosa, also mit Kochschinken, Pilzen, Artischocken, Champignons, Mozzarella und Tomatensauce. Im Gegensatz zu den anderen Lokalen der Gruppe mit ihren römischen Pizzen, wird hier – wie schon in den Palermo-Zeiten - auf neapolitanische Pizza gesetzt, also auf einen luftigen, weicheren Teig. Und eigentlich würde man in Neapel die Pizza immer nur auf drei Arten essen: ohne Käse, mit Käse und mit viel Käse. Insofern verfälschen zu viele Beläge den eigentlichen Geschmack einer echten neapolitanischen Pizza. Insgesamt war die Pizza im „Il Basilico“ durchaus in Ordnung: Wenn man sich den Belag wegdenkt, um den Kern der Pizza zu erschmecken, dann können Teig und Basiszutaten aber durchaus überzeugen.

Zusammenfassend ist das „Il Basilico“ eine schöne Bereicherung für die Gegend. Wo sonst nur einfachere Lokale die kulinarische Umgebung ausmachen, ist ein schönes, neues Restaurant mit edleren Produkten und perfektem Service eine echte Abwechslung. Die Preise der Speisen sind zwar eine Spur höher als man sie von der Gegend kennt, liegen aber unter jenen der Innenstadt. Ausgenommen sind hier die Getränkepreise, die eher gewagt sind. Vielleicht sollte man über einen leistbaren Hauswein nachdenken. Trotzdem: Wenn jetzt noch ein bisschen an der Raffinesse der Pasta-Gerichte geschraubt wird, kann das „Il Basilico“ am Gaußplatz zu einer ähnlichen Institution werden, wie es das „Palermo“ lange war!
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Leider kommen die Bewertungen im Netz nicht einmal nahe an die mittelmäßige Qualität des Lokals heran. Ich wurde von der verbrannt schmeckenden Pizza überrascht, die eher an eine dicke Palatschinke erinnert denn einer Pizza. Die Nudeln waren zu hart (nicht aldente) und die diversen Unzulänglichkeiten im Service (Getränkekarte vergessen, zu großkotziges Eigenlob im Vorfeld) haben nichts mit dem Preisgefüge gemeinsam. Der Wein war gut und das überfüllte Lokal ist hell und freundlich. Die fehlende Serviette ohne Aufforderung gebracht. Mehr gutes habe ich leider nicht zu berichten. Mich hat gewundert, dass die Tischnachbarn schon zum 2. Mal das Lokal besuchten, ich werde das nicht mehr tun. Leider ist die Qualität des Vorgängers nicht erhalten geblieben.

21. Jän 2018, 16:45·Gefällt mir

Schade - wie immer- dass für Gastronant eine Restaurantbewertung immer nur aus Küche/kochen und nie auch aus Service besteht.....

12. Jän 2018, 09:44·Gefällt mir

Danke für's Beschriften Deiner Fotos!

12. Jän 2018, 09:24·Gefällt mir
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4. Jänner 2018
SpeisenAmbienteService
Der Innenraum des Lokals unterteilt sich quasi in den Beislbereich „Schwemme“ – der mit einer klassischen bayrischen Schwemme aber nichts zu tun hat – und dem „Saal“ als Restaurantbereich. Das Ambi... MehrDer Innenraum des Lokals unterteilt sich quasi in den Beislbereich „Schwemme“ – der mit einer klassischen bayrischen Schwemme aber nichts zu tun hat – und dem „Saal“ als Restaurantbereich. Das Ambiente ist hell, die Wände weiß und aus den Lautsprechern dudelt leise (aber durchaus nervend) beruhigender Jazz. „Wiener Gasthaus Bobo-Style“, denke ich mir beim Hinsetzen. Aber ich will den Tag nicht vor dem Abend tadeln. Küchenchef Manuel Grabner nennt seine Küchenrichtung „Traditionelle Wiener Küche mit modernen Akzenten“, wobei er betont, dass hier zwar experimentiert wird, aber ausschließlich nur mit dem, was auch aus der Wiener Küche stammt. Wir reden also von Experimenten zum Beispiel mit Rotkraut aber keinesfalls mit Wasabi … Wir lassen uns also darauf ein und schauen uns an, wie die Experimente schmecken …

Unser kulinarischer Einstand ist ein wahrer Klassiker der Wiener Küche: Roastbeef. Nur weil die Briten glauben, diese Fleischzubereitung wäre auf ihrem Mist gewachsen, ändert das nichts daran, dass es sich hier um ein urtypisches Wiener Gericht handeln muss. Sonst wäre es ergo ipso hier ja nicht auf der Karte. Die komplett rosa Farbe – im Gegensatz zum sonst üblichen äußeren Grau gepaart mit einer nur innen zu findenden „Rosität“ – lässt vermuten, dass das Fleisch Sous-vide gegart wurde, also vakuumversiegelt im Niedrigtemperatur-Wasserbad und dann bestenfalls noch kurz angebraten. Das Innere des Fleisches ist geschmacklich gut, wenn auch vom Biss ein wenig fester als erwartet. Der Rand war mir zu zäh, also habe ich ihn einfach weggeschnitten. Serviert wurde das Roastbeef mit Honigsenf, Vogerlsalat und gerösteten Kürbiskernen was insgesamt eine schöne Komposition war.

Ebenso klassisch Wienerisch war dann das Beef Tatar. Auch wenn ich Manuel Grabner erzählt habe, dass ich momentan mit Beef Tatar vollkommen übersättigt bin und mich mittlerweile fast alle Varianten nur mehr langweilen, konnte er fast nicht aufhören, von seiner Version zu schwärmen: Handgeschnitten und gebeizt, das macht es für ihn aus! Das Highlight wäre das gebeizte und dann geriebene Eidotter! Die Erklärung, warum das Eidotter nicht roh sein dürfe war übrigens die Salmonellen-Gefahr. Das konnte ich nicht ganz einsehen, denn dort, wo ich mich auf die „Einwandfreiheit“ von rohem Rindfleisch verlassen muss, sollten doch auch die Eier sicher sein. Aber OK. Das finale Beef Tatar war durch(h)aus gut und in Ordnung, hat aber geschmacklich mehr von der Beize als vom Fleisch selbst gelebt, was für mich das Essen von Beef Tatar ad absurdum führt.

Was folgte, war das durchwachsenste Gericht, das wir seit langer Zeit hatten und zwar Wildzanderfilet mit karamellisierten Krautfleckerln und geräuchertem Paprikaschaum. Der Fisch war leider schändlich übergart und daher staubtrocken, der Paprikaschaum so intensiv als hätte man einen ganzen Esslöffel mit geräuchertem Paprikapulver im Mund. Die Krautfleckerl waren jedoch die mit Abstand besten seit langem: Das Zusammenspiel aus den süßlich-pikanten Zwiebeln und den flaumigen, selbstgemachten Fleckerln war ein Traum. Diese Krautfleckerln sind keine Beilage, sondern gehören unserer Meinung nach als eigenständiges Gericht auf die Karte!

Durchaus spannend ist auch die Durchhaus-Variante eines geschmorten Schulterscherzls. Denn das eigentlich günstige, aber (richtig zubereitet!) köstliche Fleisch wird hier nicht endlos im eigenen Saft mitsamt dem Gemüse geschmort, sondern – wie schon das Roastbeef – niedertemperaturgegart. Da beim Sous-vide-Garen die Temperaturen aber zu niedrig sind, um dabei Saucen und Saftln entstehen zu lassen, wurde hier parallel das Fleisch im Vakuum und das Gemüse im Schmortopf gegart. Für die nötigen Röstaromen wurden die Fleischstücke nach dem Vakuum noch angebraten, um dann beim geschmorten Gemüse zu landen. Diese verspielte und aufwändige Methode hat sich unserer Meinung nach keineswegs ausgezahlt. Denn während sowohl das Safterl, als auch das Fleisch für sich genommen gelungen waren, haben diese beiden Komponenten zu wenig geschmacklich aufeinander abfärben können. Das dazu gereichte Ofengemüse (Kürbis, Karfiol und Kohlsprossen) war toll, die „cremige“ Polenta 08/15 - sie hätte nicht unbedingt dabei sein müssen.
Schwere Geschütze werden im Durchhaus bei den Nachspeisen aufgefahren. Beim delikaten Schokoladenmousse wird perfekt mit der Säure von Waldbeeren und Kumquats gespielt. Das großartige Kastanien-Parfait mit eingelegten Sauerkirschen zählt zu den besten Nachspeisen, die uns heuer kredenzt wurden.

Insgesamt geht man mit dem „Durchhaus“ in eine interessante Richtung, und diese Richtung stimmt auch. Ich habe nur den Eindruck, dass das gewollt Innovative ein klein wenig am Ziel vorbeischießt. Weniger wäre hier vielleicht mehr. Das zeigen schon die Beispiele Roastbeef und Schulterscherzl, wo der Einsatz des Sous-vide-Garers vielleicht zu Gunsten von Ofen und Schmortopf überdacht werden könnte. Vielleicht wäre mein Eindruck aber auch ein ganz anderer gewesen, wenn ich ganz konservativ nur von Schnitzel, Gulasch und Zwiebelrostbraten probiert hätte. Anyhow: Wer altbewährte Speisen aber gerne neu interpretiert entdecken möchte, ist im „Durchaus“ auf alle Fälle bestens aufgehoben!
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Die Salmonellengefahr bei einem Ei ist tatsächlich immer gegeben, außer man kocht es wirklich hart. Also auch bei weichen Eiern, Ham & Eggs, verquirltem Eie im Dressing, Tiramisu & Co, bleibt ein Restrisiko. Frische ist aber auch hier das Zauberwort.

5. Jän 2018, 19:44·Gefällt mir

Vorspeisen kosten schon gleich viel wie Hauptspeisen.

4. Jän 2018, 14:56·Gefällt mir
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4. Jänner 2018
Gastwirtschaft im Durchhaus - Wien
Gastwirtschaft im Durchhaus - Wien
Gastwirtschaft im Durchhaus - Wien
Gastwirtschaft im Durchhaus - Wien
Gastwirtschaft im Durchhaus - Wien
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7. Dezember 2017
Mundart - Wien
Mundart - Wien
Mundart - Wien
Mundart - Wien
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7. Dezember 2017
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Wer im Mundart speisen möchte, der hat die Wahl zwischen mehreren „Austrian Tapas“, einigen Hot Dogs und Burgern sowie Schmorgerichten. Wir starteten mit den Tapas. Dieser Begriff ist eigentlich ir... MehrWer im Mundart speisen möchte, der hat die Wahl zwischen mehreren „Austrian Tapas“, einigen Hot Dogs und Burgern sowie Schmorgerichten. Wir starteten mit den Tapas. Dieser Begriff ist eigentlich irreführend, denn seit es vor knapp 10 Jahren die ersten heimischen Tapas gab, waren das fast immer kleine warme Gerichte wie Schnitzel, Schweinsbraten und ähnliches. Die Gerichte im Mundart sind aber allesamt kalt und bestehen aus Dingen, die man sonst am ehesten vom Heurigenbüffet kennt. Schmalz, Speck, Käse, Aufstriche und Co. So einfach das jetzt vielleicht klingt, qualitativ sind diese „Tapas“ großartig. Allein der Hammerherrenspeck ist ein Traum, der würzige Bergkäse herrlich und auch das aufgeschlagene Mangalitza-Schmalz himmlisch. In Kombination mit dem köstlichen, lauwarm servierten Brot von der Bäckerei Öfferl aus Mistelbach sind diese kleinen Aufschnitte und -striche tatsächlich eine erfüllende Mahlzeit. Das einzige, das stört ist der Gesamtpreis dieser Tapas, die man jeweils einzeln bestellen muss. Nur für die 3 erwähnten Kleinigkeiten plus 2 Mal Brot wären das bereits knapp 20 Euro. Und das ohne Butter, Gurkerl & Co.

Von der der sympathischen und kompetenten Kellnerin wurde uns der hauseigene Hot Dog mit Chili-Käse ans Herz gelegt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir dieser wahrscheinlich nach dem achten Highball-Cocktail schmecken würde. Aber nach dem ersten Highball schmeckte unser Chili-Käse-Dog nach einem in flüssigem Käse aufgeweichten Weckerl mit zwei mäßig warmen Frankfurtern darin. Wir haben nichts gegen die amerikanische Variante mit einem weichen Brötchen, aber das war eine kleine Gatscherei. Nüchtern diesen Hot Dog zu essen war schon eine feinmotorische Herausforderung, man möchte sich nicht vorstellen, wie der durchschnittliche Esser nach dem sechsten Cocktail aussieht …

Von einem Lowlight zu einem Highlight: Bei den Burgern steht neben einem tagesaktuellen und einem mit Pulled Pork auch einer mit „Burnt Ends“ zur Auswahl. In der Regel stammen diese tatsächlich verbrannten Enden von einem Brisket, also einer „gesmokten“ Rinderbrust. Auch wenn die „Burnt Ends“ im Mundart wegen ihrer falschen Herkunft eigentlich gar keine sind, waren sie trotzdem wunderbar: Die Fleischstücke stammen von Rinderrippen, die man hier auch im Ganzen bekommen könnte. Dafür wurden herrliche Rippen zuerst eine halbe Ewigkeit im Vakuum im Wasserbad niedertemperaturgegart und dann angegrillt. Auf der Karte nennt sich das ganze Stück „Short Rib „Spicy Honey” Süßkartoffelpüree“ und ist butterweich, süß und köstlich. In der kleingeschnittenen Version kommt dieses Fleisch eben in den Burger und war das wohl saftig-fleischigste, das ich seit Ewigkeiten zwischen zwei Bun-Hälften verspeist habe. Bedauerlich war nur, dass das Fleisch eindeutig zu kalt war und zwar sowohl bei den Ribs, als auch beim Burger. Vielleicht hätte man beides doch ein wenig länger erwärmen sollen…

Insgesamt fällt auf, dass hier alle Gerichte so konzipiert sind, dass sie im laufenden Betrieb auch dann zubereitet werden können, wenn der jeweilige Zubereiter zum einen wenig Zeit hat und zum anderen nicht besonders viele kulinarische Fachkenntnisse mitbringt. Denn hier muss nur aufgeschnitten, aufgewärmt, etwas angegrillt und hübsch angerichtet werden. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich das System nicht gut finde. Ganz im Gegenteil: Die Möglichkeit, einen Burnt Ends-Burger von dieser Qualität oder die saftigen Ribs auch zu später Stunde bekommen zu können, ist großartig. Und auch die selbst zusammengestellte Brettljause war toll, wenn auch etwas kostspielig. Bei einer spätnächtlichen Tour durch die Wiener Innenstadt mit dem spontanen Verlangen nach Snacks, kann das Mundart jetzt tatsächlich zu einem Fixpunkt werden!
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Frage: Ist das "Mundart" irgendwie mit dem "Mundart" in Neusiedl "verbandelt?

8. Dez 2017, 01:30·Gefällt mir

Er schreibt ja wirklich gut, der Gastronaut. Muss man sagen. Aber kein Wort über's Ambiente, kein Wort über den Service? Kein Kochforum, geschätzter Gastronaut, ein Restaurantforum. Da interessiert auch Ambiente/Service.

8. Dez 2017, 00:29·Gefällt mir2
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14. November 2017
SpeisenAmbienteService
Wer will schon eine Speisekarte, wenn er gleich vier haben kann! Nachdem das neue El Gaucho am Rochusmarkt in ein ebenfalls neues Einkaufszentrum integriert ist, wurden auch die Öffnungszeiten deme... MehrWer will schon eine Speisekarte, wenn er gleich vier haben kann! Nachdem das neue El Gaucho am Rochusmarkt in ein ebenfalls neues Einkaufszentrum integriert ist, wurden auch die Öffnungszeiten dementsprechend angepasst. Es soll ja kein potentieller Gast des Hauses vor verschlossenen Türen stehen. Denn nun offeriert das Gastro-Imperium rund um die steirische Grossauer-Dynastie auch erstmals Frühstück. Wer unbedingt möchte, kann hier natürlich auch Gebäck mit Marmelade bekommen, aber das gibt es ja anderswo auch – ganz im Gegensatz zu einigen Stars der neuen Frühstückkarte wie Beef Tartar auf Toast, pochierte Eier auf Avocado-Roggentoast, Pancakes mit Ahornsirup und Chocolate Chips oder einem Frühstücks-Burger mit Ei, Speck und Käse. Wäre ich ein Frühstücker, so würde ich wohl hier einziehen. Aber es bleiben ja noch drei Karten …

Die Restaurant-Karte im neuen El Gaucho ist die gleiche wie in den anderen Lokalen der Gruppe, und diese ist im Prinzip für den oberen Bereich, den Restaurant-Teil gedacht. Diese Karte umfasst alle „herkömmlichen“ Steaks, die Specials wie z.B. die legendären Steinpilzravioli, einen Burger und sämtliche Beilagen. Zum Start hatten wir von dieser Karte zweimal Tartar, eines vom Rind und eines von Thunfisch. Das Rinder-Tartar kam klassisch mit groben Karpernstücken und einer feinen Senfnote daher. Um den Eigengeschmack des Fleisches nicht zu erschlagen war das Tartar eher mild gewürzt. Zu sagen, dass es viel zu mild gewürzt war, wäre gemein. Aber es war mir persönlich zu wenig. Dafür war die fischige Variante mit dem irreführenden Namen „Thunfisch aus der Dose“ ein Traum aus Thunfisch in Sashimi-Qualität und einem Avocado-Mousse. Die Balance zwischen Süße und Säure war betörend und das Gesamtwerk herrlich abgeschmeckt. Die dazu gereichten Hummerchips sollten dem Ganzen noch zusätzlichen Biss verleihen, waren in Wirklichkeit aber nur Statisten. So kennt man das El Gaucho und so ist es auch gut! Bleiben zwei Karten.

Vollkommen neu ist die Bar-Karte, die für den unteren Bereich des Lokals gedacht ist. Hier stehen hauptsächlich Hochtische, die den Unterscheid zwischen dem „Fine Dining“ im oberen Stock und dem „Casual Dining“ im Erdgeschoss noch einmal unterstreichen. Dass man an jedem Ort des Lokals trotzdem alle Speisen bestellen kann, wird zwar nicht groß kommuniziert, ist aber so. Die Bar-Karte enthält Dinge, die ich sofort essen wollen würde: Allerlei Spieße und Pinchos mit Rindfleisch, Garnelen, Schwein oder Huhn, mehrere Burger, einige Suppen, Salate und noch viel mehr. Die Grundprodukte sind die gleichen, aber die Auswahl geht viel mehr in die Tiefe. Bleibt eine Karte …

Das absolute Highlight ist aber die Karte mit den sogenannten „Signature Cuts“, also jenen Schnitten, die ein guter Fleischhauer beim Zerteilen des Rindes so bewerkstelligt, dass dadurch ganz neue Steak-Arten entstehen, die sich in Textur, Marmorierung und Zubereitungsmöglichkeiten vollkommen von ihren „Artgenossen“ unterscheiden. Unser erster Schnitt war ein „Brasilianer“. Beim Churrasco Hüftsteak wurde ein dünner Lappen gegen die Fleischfaser geschnitten. Wer bisher eher skeptisch war, was Hüftsteak betrifft und diesen Fleischteil als unerträgliche Diva betrachtet hat, dem könnte sich hier eine neue Welt erschließen. Denn Hüfte hat ja die Tendenz sehr leicht zu einem schuhlederzähen Etwas zu werden, wenn bei den Komponenten Fleischqualität (= Rasse & Futter & Aufzucht), Lagerung, Reifezeit, Würzung, Zubereitung & Rastzeit auch nur ein einziger kleiner Mangel auftritt. Einem Filet ist das wurscht, das verzeiht (fast) alles. Deswegen ist es auch so teuer. Aber bei einer Hüfte geht schnell etwas schief. Bei dieser Churrasco Hüfte trat aber der wunderbare Fall ein, dass nicht nur sämtliche genannten Kriterien erfüllt wurden, sondern dass der Schnitt zusätzlich dafür sorgen konnte, dass nichts auch nur ansatzweise zäh werden konnte. Das Resultat war ein Stück Steak, dass so butterweich wie ein saftiges Rumpsteak oder ein fast rohes Filet war, aber gleichzeitig so herrlich mürbe wie man es sich nur erträumen kann. Die Garstufe war ein halber Millimeter unterhalb von medium und das Rosa des dünnen Fleisches einfach nur betörend. Wahrscheinlich hätte es die Knoblauch-Petersil-Mischung als Krönung gar nicht gebraucht, aber nachdem sie schon oben drauf war, hat sie sich dann perfekt ins Bild eingefügt.

Der zweite Signature Cut war ein längliches Ribeye der Schnittrichtung „Tira de Ancho“. Dieses wunderbar durchzogene Steak war bereits medium rare herrlich saftig, also bei einer Garstufe, bei der sonst noch nicht alles Fett schmelzen konnte. Das Fleisch hatte zwar eine Spur mehr Biss als die Hüfte, aber der Geschmack war atemberaubend intensiv. Auch bei diesem Cut gilt, dass so ein Schnitt locker zwei Menschen satt machen kann, was die leicht gehobeneren Preise der Signature Cuts gleich wieder relativiert. Diese Schnitte gibt es übrigens in allen El Gauchos, man muss nur danach fragen …

Und nun noch zu den Beilagen: Es gibt Restaurants, bei denen die Beilagen einfach nur relativ belanglose Begleiter zu sonst großartigen Gerichten sind. Vor allem bei echten „Fleisch-Lokalen“ ist das so. Wenn sich dann ein Vegetarier in ein solches hineinverirrt und gerne eine vegetarische Speise hätte, bekommt er oftmals nur eine lieblose Ansammlung der Beilagen als Hauptspeise. In einem der Plachutta-Lokale durfte ich einst mit eigenen Augen beobachten, wie einer entsetzten Vegetarierin ein Teller mit Dill-Fisolen, Rösti und Spinat als „Gemüseteller“ vorgesetzt wurde. Im El Gaucho ist man zwar auch nicht gerade auf die Fleisch-Verweigerer spezialisiert, bietet aber – siehe Steinpilz-Ravioli – echte Alternativen. Und, um auf den Punkt zu kommen, man offeriert hier so durchdacht großartige Beilagen, dass sogar die „Beilagen-Hauptspeise“ funktionieren würde: Die Trüffel-Gnocchi sind köstlich, der Wok mit Erbsenschoten, Sojasprossen, Pak Choi und Pilzen war ein Gedicht, die gefüllten Humitas-Maistaschen sehr gut, und die beiden Chimichurris (mild oder scharf) sind sowieso legendär. Die beste Beilage mit Fleisch waren übrigens geröstete Kohlsprossen mit Speck und Kapern. Also ich kann hier ohne Übertreibung sagen, dass die Beilagen die Steaks wirklich matchen!

Nach dem Essen dürfte zwar rein rechnerisch kein Platz für irgendetwas anderes mehr sein, trotzdem konnten wir uns überzeugen, dass hier wirklich alles was mit Schokolade oder Käse zu tun hat, einen besonders würdigen Abschluss bietet.
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