SpeisenAmbienteServiceKeine Wertung Nach einigen Besorgungen in der Grazer Innenstadt meldet sich am frühen Nachmittag der Hunger. Fr. bluesky bringt das Vapiano ins Gespräch – in einer schwachen Minute lasse ich mich breitschlagen und wir spazieren in Richtung Sparkassenplatz.
Das Lokal wurde vor gut einem Jahr in Graz als elf...Mehr anzeigenNach einigen Besorgungen in der Grazer Innenstadt meldet sich am frühen Nachmittag der Hunger. Fr. bluesky bringt das Vapiano ins Gespräch – in einer schwachen Minute lasse ich mich breitschlagen und wir spazieren in Richtung Sparkassenplatz.
Das Lokal wurde vor gut einem Jahr in Graz als elfter Ableger der Franchise Kette in Österreich eröffnet. Das hinlänglich bekannte Konzept möchte ich nur kurz beschreiben: an verschiedenen Kochinseln werden die jeweiligen Gerichte frisch zubereitet, vom Gast per Tablett eingesammelt und zum bevorzugten Sitzplatz gebracht. Abservieren muss man immerhin nicht selbst, die konsumierten Gerichte werden auf einer Chipkarte verbucht und beim Verlassen des Lokals bezahlt.
Liegt es an der Uhrzeit oder am nicht ganz perfekten Wetter - der Freibereich vor dem Lokal ist nicht sehr stark besucht. Auch wir ziehen das Lokalinnere vor und stehen gleich nach der Schiebetüre vor dem Empfangspult, an dem wir unsere Chipkarten ausgehändigt bekommen. „Sie kennen das System?“ fragt uns die junge Angestellte – wir sind eingeweiht und brauchen keine weiteren Erklärungen.
Der erste Gastraum ist durch die Glasfassade sehr hell, die hohen Decken erzeugen ein angenehmes Raumgefühl. Die Tische aus hellem Holz sind etwas höher als üblich, an der Wand sind Sitzbänke montiert, die restlichen Sitzgelegenheiten sind als Barhocker ausgeführt. Für meinen Geschmack stehen die Tische etwas zu eng – das soll wohl so wie die Größe der Tische auch dazu beitragen, mit anderen Gästen ins Gespräch zu kommen. Diese Idee verrät zumindest die HP und führt dasselbe Argument als Grund dafür an, warum es kein W-Lan gibt. Wir finden einen Tisch an der Wand und machen uns mit dem Speisenangebot vertraut, das auf Flyern ausgelegt ist.
Die Karte ist italienisch angelegt mit Pizza- und Pastagerichten, seit kurzem steht Risotto ebenfalls auf der Karte. Das Konzept scheint besonders bei Kindern und Jugendlichen sehr gut anzukommen – mindestens 80% der Gäste sind zumindest an dem Samstagnachmittag aus dieser Zielgruppe.
Wir machen uns auf in Richtung Lokalinneres um die Speisen bei der jeweiligen Insel zu bestellen und nach einer kurzen Wartezeit mitzunehmen. Im hinteren Bereich des Lokals gibt es weitere Tische, über eine Treppe scheint es zu weiteren Sitzgelegenheiten im ersten Stock zu gehen. Es dauert nicht lange, bis Fr. bluesky und ich uns wieder am Tisch treffen.
Meine Wahl fällt auf die Fusilli mit Pesto Basilico (Euro 6,90). Die Nudeln sind etwas kürzer, als die Fusilli, die ich normal kenne, die Konsistenz ist zwar nicht al dente, aber auch nicht weich. Mit dem Pesto wurde nicht gespart, auch vom Grana Padano wurde eine respektable Portion verarbeitet. Das Basilikum kommt geschmacklich gut durch, mit dem Wunsch nach etwas Chili hätte ich lieber vorsichtiger sein sollen.
Fr. bluesky ist nach Spargel und entscheidet sich für den „Insalata di asparago verde“ (Euro 7,90) aus der Specials-Karte. Der grüne Spargel wurde in größere Stücke geschnitten und frisch angebraten, die restlichen Komponenten (Kartoffeln, Rucola, Paprika, Tomaten) sind kalt, das Gericht wurde mit Basilikumpesto verfeinert und Grana Padano bestreut. Dazu gibt’s zwei Scheiben Weißbrot. Der Spargel schmeckt knackig, der Rest ok. Auf jedem Tisch stehen Essig und Öl sowie Basilikum und Rosmarin im Töpfchen zur Selbstentnahme bereit.
Wir haben noch Platz für eine Nachspeise und holen sie uns an der Nachspeisenstation.
Tiramisu (klein, Euro 2,50). Das kleine Glas ist dick mit Kakaopulver bestreut, die Mascarponecreme ist überraschend leicht und knapp über dem Boden vom Glas finde ich sogar ein kleines Stück Biskotte.
Panna Cotta (klein, Euro 2,50). Auch diese Nachspeise ist im identen Glaserl angerichtet und mit einer sehr guten Erdbeersauce verziert, die Creme selbst ist sehr schwer und gallig, geschmacklich ok.
Wir beschließen aufzubrechen, am Empfangstresen werden unsere Chipkarten ausgelesen – in Summe fallen mit einem kleinen Mineralwasser knappe 22 Euro an.
Zum Fazit: Das Ambiente ist gefällig und durchdacht gestaltet. Ich tue mir schwer, das Service zu beurteilen, denn die sonst üblichen Serviceaufgaben wurden durch uns selbst erledigt. Immerhin: der Empfang war ok, die Köche arbeiten flott. Die von uns gegessenen Speisen waren ebenfalls ok, keine geschmackliche Offenbarung, aber immerhin abwechslungsreich kombiniert. Ein Wort noch zum Konzept: zu dem Erfolgsmodell kann man eigentlich gratulieren, so wie die Filialen aus dem Boden schießen. Ich bin vielleicht altmodisch, aber ich bevorzuge dann doch die herkömmliche Methode und freue mich, wenn meine bestellten Gerichte serviert werden. Wenn ich mein Essen auf einem Tablett durch die Gegend tragen möchte, kann ich das auch in meiner Firmenkantine tun.
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Du sprichst mir mit deinem Fazit aus dem Herzen...