Di, 13. Mai 2025

HUTH da moritz Bewertung (Wien)

uc0gr am 23. August 2014
SpeisenAmbienteService
Zu Gast im „Huth-Viertel“ in der Schellinggasse in der Inneren Stadt. „Huth da, Huth dort“, „da max da, da moritz dort“…heute zu Gast im „Huth da moritz“, die italienische Variante des kleinen Gastro-Imperiums der Familie Huth, dass sich rund um die Schellinggasse bis zum „Haus der Musik“ erschließt. Lediglich das „eatalico“ der Huths liegt abgelegener. Geboten werden italienische Klassiker, hausgemachte Pasta und Pizze.

Schönes Wetter, also für den Gastgarten reserviert, sehr freundlich am Telefon, wurden wir auch beim Eintreffen im Lokal recht herzlich begrüßt. Die Gartenmöbel sind bequem, ausreichend groß bemessen, aber halt auch nicht besonders gediegen oder ausgefallen, passen aber. Man sitzt mitten am Gehsteig, und natürlich gehen während unseres Besuches zahlreiche Menschen recht eng an unserem Tisch vorbei. Beschattet wird der Gastgarten, annähernd eine 1:1-Kopie zum „da max“, per Markise bzw. mit großen Sonnenschirmen.

Im Lokal gibt es meiner Meinung nach zwei Highlights: die Schneidemaschine für den Prosciutto, Handradbetrieb natürlich, sowie den gediegenen Weinkeller, durch den man zu den Sanitäranlagen gehen muss – es gibt auch einen Aufzug und somit ist alles behindertengerecht adaptiert. Eine imposante Tafel im Zentrum des Weinkellers besticht durch das schwere Holz, alte Kellergewölbe, mit Brandzeichen versehene Ziegel, die da und dort extra freigelegt wurden, vervollständigen den sehr gelungenen Kellerbereich. Eine Unmenge an Weinen, die besonderen Kostbarkeiten in einem nochmals extra temperierten abgetrennten Raum, sind hier zu finden.

Das Lokal selbst ist im Innenbereich auf Erdgeschoß und dem Obergeschoß aufgeteilt. Sehr hell die Möbel, helle Holztische, hell gepolsterte Stühle – wirkt alles zwar sympathisch und sauber, aber weder sehr außergewöhnlich noch besonders. Die Sitzanordnung jedoch finde ich wieder einmal deutlich zu eng, was aber im oberen Bereich noch schlimmer ist.

Auch wir hatten einen Gutschein für ein dreigängiges Menü (inkl. Gedeck), bestehend aus:
----- 1. Gang: „Antipasti da Moritz“
----- 2. Gang: „Bistecca alla Fiorentina“ für 2 Personen (800 g)
----- 3. Gang: „Geeistes Tiramisu“

Am Tisch, mit Stoffservietten, aber ohne Tischtuch eingedeckt, befindet sich bereits die Menage, bestehend aus Salz- und Pfeffermühle sowie gutes, kaltgepresstes Olivenöl. Zu trinken hatten wir einmal ein „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 4,30 / 0,5l), zweimal „Sommerspritzer Weiß“ (EUR 3,50 / 0,25l) sowie einen sehr guten „Espresso Doppio“ (EUR 4,00) – Zucker im Papierpackerl mit „Huth-Branding“.

Das Gedeck bestand aus einem „Ciabatta“, einem „Karotten-Sesam-Baguette“, beide wohl nicht hausgebacken aber O.K., sowie einem Schälchen mit sehr schmackhaften Oliven. Eher uninspiriert und einfach, extra bezahlen würde ich hierfür nicht wollen.


1. Gang: „Antipasti da Moritz“
Serviert wurde ein Potpourri aus Vorspeisenklassikern wie „Beef Tartare“, „Caprese“ sowie „Vitello Tonnato“. Dazu reichte man noch ein paar Grissini mit sehr gutem Prosciutto umwickelt, ein San Daniele übrigens, wie ich in der Küche nachfragte.

„Beef Tartare“: leider schon fertig abgemischt, was ich eigentlich nicht so gerne habe, war es aber wirklich fein mit Kapern und Gewürzen abgeschmeckt. Das Fleisch hatte einen sehr guten Geschmack, war aber absolut kein „Beef Tartare“ mehr, weil wohl nicht nur einmal faschiert. Sämig-cremig präsentierte sich das Tartare eher wie klassisches Mett – schade um das Zerstören der Fleisch-Textur. Ein knuspriger Brotchip obenauf zwecks Deko passte schön in das optisch gelungene Gesamtbild.

„Caprese“: so einfach die Zutaten und doch oft so fehlerhaft gefertigt, hier aber sehr gut gelungen. Der Mozzarella di bufala ausgezeichnet und cremig, fast schon in die Richtung „Burrata“, natürlich aber nicht aus Kuhmilch hergestellt. Die Cherry-Paradeiser waren fruchtig-süß, ein gelungenes Basilikum-Pesto mit gutem Olivenöl vervollständigte den Genuss.

„Vitello Tonnato“: sehr gutes Kalbfleisch, das nicht zu Tode gegart wurde, präsentierte man in dünnen Scheiben. Die Thunfisch-Creme wurde unter dem Fleisch sowie darüber drapiert. Zur Garnitur noch obenauf ein Tomaten-Concassée angerichtet, schmeckte das „Vitello“ sehr gut.

In Summe gebe ich für die Vorspeisen ein „GUT“, das Tartare verhinderte leider eine bessere Benotung.


2. Gang: „Bistecca alla Fiorentina“ (für 2 Personen - 800 g)
Das Fleisch (Rostbraten) wurde im Ganzen gebraten und eher zaghaft gewürzt – ich vermute, es wurde mit ein paar Kräuterzweiglein gebraten, da durchaus Rosmarin, Thymian und Oregano zu schmecken waren. Warum man den gewünschten Gargrad nicht erfragte, weiß ich nicht, man servierte es aber glücklicherweise „Medium“. Dass „Mega-Steak“ wurde vor unseren Augen vom Kellner tranchiert, auf Tellern angerichtet und serviert. Der Gargrad war wunderbar getroffen, Fetteinschlüsse machten das Fleisch zart und saftig. Die vielleicht anfangs fehlende Würzung machte der intensive Rindfleischgeschmack völlig wett, obwohl der letzte Kick doch noch immer fehlte.

Dazu servierte man hausgemachte Pommes-Frites, einen Teller mit gutem, gegrilltem Gemüse (Paprika, Zucchini und junger Knoblauch) sowie dreierlei Saucen, die recht unkreativ waren. Die „Sauce béarnaise“ schmeckte überhaupt nicht nach Estragon, was eigentlich diese Sauce erst ausmacht, der „Dijon-Senf“ war halt einfach ein Dijon-Senf. Der dunkle „Rinder-Jus“ jedoch war wiederum sehr g’schmackig und handwerklich gut gemacht. Getoastetes Weißbrot wurde zusätzlich mit einer sehr interessanten Paradeiser-Marmelade, mit Fenchel und Anis, serviert.

In Summe gebe ich hierfür, in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau, gerade noch ein wohlwollendes „SEHR GUT“.


3. Gang: „Geeistes Tiramisu“
Man versuchte zwar die klassischen Aromen eines „Tiramisu“ in geeister Form zu vereinen, ich finde aber, es war nicht toll interpretiert. Es war hausgemachtes Eis mit einem Biskuitboden und à part gereichter Café-Creme. Ein paar Karamell-Kleckse, ein Erdbeer-Ragout sowie ein kleines Schokoladen-Küchlein begleiteten das „Geeiste Tiramisu“. Es war nicht schlecht, aber mehr als ein „GUT“ kann ich nicht dafür vergeben.


In Summe gebe ich für die Speisen ein glattes „GUT“ – irgendwie erwartet man aber bei Profis, wie den „Huths“, etwas mehr, insbesondere in dieser Lage, zu diesen Preisen.

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls ein glattes „GUT“, weil wirklich außergewöhnlich oder besonders gediegen ist das Ambiente, der Weinkeller ausgenommen, nicht.

Der Service war stets höflich, freundlich und in Ordnung, aber während unseres Besuches auch nicht mehr als man erwarten darf – guter Durchschnitt, daher auch hier ein „GUT“.

Fazit: empfehlen kann man den “Huth da moritz“ durchaus, wir waren aber ehrlich froh, nicht den Vollpreis bezahlt zu haben. Grundsätzlich ist es im „Huth da moritz“ legere, ungekünstelt und sicher nicht ungemütlich, wiewohl es im Lokal schon recht laut werden kann. Ein „Gourmet-Tempel“ ist es sicher nicht, und man sollte sich hier auch keine „Haute Cuisine“ erwarten, obwohl man brav kocht. Der Internetauftritt ist ziemlich desinformativ, beinhaltet lediglich Basisinformationen und aktuell die Meldung „Wegen Umbaus ist das Lokal vom 18. August 2014 – 1. September 2014 geschlossen“. Möglicherweise kommen wir wieder, wenn, dann um die hausgemachte Pasta oder die Pizza zu probieren.
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