In der Umgebung
Do, 28. März 2024

Das Grambacher

Teslastraße 2, 8074 Grambach
Küche: Österreichische Küche
Lokaltyp: Restaurant, Delikatessen, Feinkost-Laden
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Das Grambacher

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

bluesky73
Experte
am 29. Dezember 2014
SpeisenAmbienteService
Der letzte Tag vor Weihnachten im Büro muss gebührend gefeiert werden, ein letzter gemeinsamer Restaurantbesuch mit dem Kollegen erscheint uns gerade passend. Wir lassen die Mittagspause ausfallen und beenden den Arbeitstag gegen 15 Uhr, um ihn ohne zeitliche Beschränkung bei einem guten Essen au...Mehr anzeigenDer letzte Tag vor Weihnachten im Büro muss gebührend gefeiert werden, ein letzter gemeinsamer Restaurantbesuch mit dem Kollegen erscheint uns gerade passend. Wir lassen die Mittagspause ausfallen und beenden den Arbeitstag gegen 15 Uhr, um ihn ohne zeitliche Beschränkung bei einem guten Essen ausklingen zu lassen.

Unser Ziel ist „Das Grambacher“, das seit dem Ausbau des Knoten Graz Ost relativ einfach zu erreichen ist. Nach der Autobahnabfahrt geht es noch ein kurzes Stück durch ein Gewerbegebiet, bis man linker Hand die Einfahrt zum ausreichend dimensionierten Parkplatz erreicht. Das große Gebäude macht von außen einen gepflegten und modernen Eindruck, am vorgelagerten Platz sind ein paar Stände aufgebaut, an denen wohl abends (?) Glühwein ausgeschenkt wird.

Barrierefrei geht es in Richtung Eingang, direkt danach findet sich rechts das Restaurant. Der Raum ist allerdings dunkel und verwaist, wir beschließen das restliche Lokal zu erkunden. Es geht weiter durch einen Feinkostbereich, in dem warme und kalte Kleinigkeiten, Kuchen aber auch Obst, Gemüse und Getränke zum Mitnehmen angeboten werden, daran anschließend liegt das Buffet mit großzügiger Schauküche. Hier werden laut Homepage bis 14 Uhr Menüs angeboten, zusätzlich gibt’s eine große Pizza- und Nudelauswahl. Einige Gäste sind anwesend, wir finden einen größeren Raum abgetrennt vom Buffetbereich und lassen uns an einem der Tische nieder.

Hin und wieder sehen wir in einiger Entfernung Servicekräfte beschäftigt auf und ab laufen, wir müssen ein wenig warten, bis man uns entdeckt. Danach werden wir aber freundlich begrüßt und die Karte wird überreicht. Die ist sehr kreativ gestaltet, denn die einzelnen Seiten sind durch einen Hosenkleiderbügel zusammengehalten. Die Getränkebestellung wird gleich aufgenommen – wir wünschen uns zwei kleine Murauer (je Euro 2,80), die wenig später mittelprächtig gezapft serviert werden.

Die Karte liest sich sehr ambitioniert, wir sind gespannt auf die Umsetzung und geben unsere Bestellung ab. Wenig später besucht uns der junge Mann aus dem Service mit einer schlechten Nachricht: das Kalbfleisch ist leider aus, der deshalb etwas enttäuschte Kollege muss bei seiner Hauptspeise umdisponieren.
Das Gebäude scheint neu gebaut worden zu sein, denn anders wäre eine so vielseitige Nutzung wohl nur mit Abstrichen umsetzbar gewesen. Die umliegenden Firmen werden mit dem Feinkostbereich ab 5 Uhr früh, dem Mittagsmenü und einem a la carte Angebot perfekt betreut - wir sind beeindruckt von dem durchdachten Konzept.
Der Raum in dem wir zu sitzen gekommen sind, ist an zwei Seiten vollverglast und entsprechend hell. Die Ausstattung macht einen neuwertigen Eindruck, obwohl auf die Deko und die farbliche Gestaltung nicht vergessen wurde, erscheint der Raum etwas kühl. Tatsächlich reklamieren später eintreffende Gäste, ob man die Raumtemperatur nicht etwas anheben könnte. Sehenswert sind jedenfalls die Deckenleuchten, die aus einer Vielzahl von kreisrund angeordneten, klassischen Schreibtischleuchten bestehen.

Gute 15 Minuten nach der Bestellung werden die Vorspeisen serviert.
Die Maronischaumsuppe (Euro 4,30) kommt in einem kreativ geformten Teller und ohne weitere Deko auf den Tisch. Die Suppe ist zwar nicht mehr ganz heiß, geschmacklich aber ok, leicht süßlich. Ich hätte mir noch eine knusprige Einlage gewünscht.

Das Beef Tatar vom Black Angus (150g, Euro 13,90) macht optisch schon wesentlich mehr her. Das Gericht ist mit allerlei farbiger Garnitur wirklich sehr schön angerichtet und das Fleisch laut Aussage des Genießers hervorragend abgeschmeckt. Dazu kommen am separaten Teller acht Stück dünn geschnittene und gut getoastete Weißbrotecken. Abserviert wird mit der aufmerksamen Nachfrage, ob alles zu unserer Zufriedenheit war, wir sind neugierig auf den Hauptgang.

Die verschiedenen Filetstücke vom Huhn, Rind und Schwein mit Steinpilz-Rahm-Nudeln (Euro 13,90) kommen in einer stattlichen Portionsgröße. Der Berg Bandnudeln ist viel zu gut gemeint – ein Teil bleibt am Teller zurück, obwohl sie geschmacklich gut sind. Die Filetstücke sind passabel gebraten und ohne Tadel. Das Schäumchen, das am Gericht drapiert ist können wir vom Geschmack her nicht identifizieren. Es erscheint uns ein wenig übertrieben und wir könnten gut darauf verzichten, wenn dafür im Gegenzug beim Anrichten ein wenig sorgfältiger vorgegangen worden wäre.

Rosa gebratenes Schweinefilet mit Trüffelkartoffelpüree und zweierlei Karotten (Euro 14,50). Optisch macht dieses Gericht wieder einiges her – das Filet thront der Länge nach halbiert auf den Karotten, die als Püree und als etwas zu weich gekochte Stücke eingesetzt werden. Das Trüffelkartoffelpüree ist ähnlich einer Schaumrolle im Blätterteig versteckt und diagonal aufgeschnitten. Was auf den ersten Blick kreativ aussieht, erweist sich als sehr schwer zu zerteilen (hat schon mal jemand versucht, eine Schaumrolle mit Besteck zu essen?). Das Filet ist rosa uns sehr zart, das Karottenpüree gut abgeschmeckt, die Kartoffelpüreerollen sind übers Ziel hinausgeschossen.

Zur Feier des Tages wünschen wir uns noch eine Nachspeise und bitten nochmal um die Karte. Nach dem Bestellen wird das Besteck eingedeckt, dass wir unsere Servietten mit dem Hauptgang abservieren haben lassen erweist sich nun als Nachteil, denn wir bekommen keine mehr – fragen allerdings auch nicht gesondert danach.

Lebkuchenmousse (Euro 5,90). Etwas verloren liegt er da, der kleine Barren aus Mousse, daneben eine größere Portion Himbeersauce mit ganzen Früchten. In der Mitte ist etwas Schokolade aufgebracht, beim Versuch sie zu zerstechen leistet die Mousse natürlich zu wenig Gegenwehr und endet großflächig verteilt am Teller. Der Lebkuchengeschmack kommt gut durch, die leicht sauren Früchte bilden einen passenden Gegenpart.

Das Maroni Tiramisu (Euro 4,90) kommt mit allerlei Früchten garniert, wobei die Bezeichnung saisonal wohl nicht wirklich zutreffend wäre. Das Tiramisu selbst ist gut zubereitet und geschmackvoll, wenig überraschend eher auf der üppigen Seite.

Die Rechnung kommt auf unseren Wunsch hin getrennt - in Summe bezahlen wir (inklusive zwei weiterer kleinen Biere) knapp unter 70 Euro.

Zum Fazit: Das Konzept zielt mit mehreren parallelen Bereichen ganz bewusst auf die unterschiedlichsten Anforderungen der Gäste aus der näheren Umgebung ab. Die große Flexibilität geht unserem Empfingen nach allerdings zu Lasten der Gemütlichkeit. Das Service leistet prinzipiell einen guten Job, erscheint jedoch manchmal ein wenig lässig und flapsig. Die von uns gegessenen Gerichte waren geschmacklich gut bis sehr gut, optisch von sehr zurückhaltend präsentiert, bis hin zu einer Freude fürs Auge. Es entsteht ein wenig der Eindruck, als ob die durchgängige Linie in der Küche erst gefunden werden muss – Potential ist jedenfalls vorhanden.
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Hilfreich13Gefällt mir12Kommentieren
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