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Sa, 27. April 2024

Il Sestante, Wien - Bewertung

uc0gr
Experte
am 19. Mai 2011
SpeisenAmbienteService
Endlich sind wir nun auch einmal dort gewesen. Also, ob der Pizzakoch Luigi, Fredo, Carlo oder Super-Mario heißt, ist mir persönlich völlig egal, so lange die Qualität und die Authentizität passt!

Ein wunderschönes Plätzchen direkt vor der sehr imposanten Piaristenkirche lädt zum „Kurzurlaub“ ein. Hier fällt es einem leicht, den Alltag zu vergessen. Das Lokal ist auch öffentlich optimal zu erreichen (Buslinie 13A). Das Lokal ist im Inneren auch nicht unsympathisch, aber es lebe dann doch der schöne Garten am Kirchenplatz. Leider können die Tische und Stühle dem Ambiente nicht standhalten – die könnten auch bei jedem Markt-Beisel stehen. Durch sehr große Sonnenschirme ist fast alles im Schatten, jedoch findet man auch noch am Rand ein teilweise sonniges Plätzchen.

Die Bedienung ist prompt zugegen und nimmt alles sehr freundlich auf. Da relativ viel Servicepersonal vorhanden ist, findet man immer jemanden, um seinen Wunsch loszuwerden. Es wird aber auch stets aktiv darauf geachtet.

Was hatten wir:
Campari Orange (je 4,50 EUR): definitiv zu wenig Campari und definitiv zu warm. Das muss echt nicht sein. Das kann man zu Hause besser machen.
Insalata Mista (gemischter Salat zu je 4,00 EUR): sehr guter knackiger Blattsalat, drei Gurkenscheiben und drei Spalten vom Paradeiser. Das Dressing ein typisches italienisches Senfdressing (Weinessig, Senf, deutlich ZU WENIG Olivenöl, Salz) könnte durch etwas mehr Olivenöl (steht leider nicht am Tisch, wie es in Italien IMMER üblich ist) molliger sein. Was ich leider kritisieren muss ist (denn ich würde es meinen Gästen so nie servieren), warum kann man bei einem großen Paradeiser nicht den Strunk heraus schneiden? Wegen 0,0001 Cent? Das ist einfach nicht O.K. und absolut nicht notwendig. Bei einem Cherry-Paradeiser ist es relativ egal, aber nicht bei ausgewachsenen der großen Sorte! Genau drei Schnitte pro Salat, sollte doch möglich sein, oder?
Pizza Giovanni (10,80 EUR): statt des Rohschinken jedoch Champignons und noch extra Knoblauch. Generell sind hier die Pizzaränder etwas dicker (= unbelegter Teil) als in Italien üblich, jedoch ist der Teig wirklich wunderbar. Knusprig, und aber auch g’schmackig und KEIN matschiges Inneres (außer man braucht etwas länger zum Essen als wir)! Die Auflagen waren alle Top-Frisch und sehr gut – kein einziges gelbes Rucolablatt, Cherry-Paradeiser super gut! Tomatensauce geht leider, da sehr sparsam verteilt, etwas unter.
Pizza Primavera (11,20 EUR): die Pizza vom Teig her wie oben beschrieben, der Büffelmozzarella super milchig und mit dem typischen Geschmack des Büffelmozzarella (nicht wie der Kuhmilch-Gummi). Die Cherry-Paradeiser sehr gut, Tomatensauce eher sehr zurückhaltend aber was ich leider kritisieren muss: wenn eine Pizza von so wenigen Auflagen „lebt“, dann sollte der frische Basilikum auch über die ganze Pizza verteilt sein. Es war lediglich ein Zweiglein in der Mitte, in der Hoffnung das Aroma möge sich doch über die ganze Flade verteilen…Madonna mia...das muss nicht sein und bringt auch nichts, außer Ärger beim Kunden. Also, fünf sechs Blätter mehr, etwas hacken und dann über die GESAMTE Pizza verteilen!

Getränke: wir hatten Starobrno, ohne Kommentar, einfach super süffig und hier auch wohl temperiert.
Zwei Grappe: einmal „Grappa di Moscato“ einmal „Grappa di Prosecco“ – beide in TOP-Qualität. Generell eine sehr schöne Auswahl an diversen Grappe. Das passt!

Reservierung ist auch im Garten unbedingt empfehlenswert und notwendig, auch unter der Woche!

Die Sanitäranlagen sind leider absolut nicht O.K. – es könnte hier deutlich mehr Wert auf Sauberkeit gelegt werden. Manche Dinge sind einfach „russisch“ gelöst („da hauen wir mal von der Fliese ein Eck raus…“)

Billig ist es hier absolut nicht, der Salat zu 4,00 EUR = 55,00 ATS in alter Währung, (wer hätte das früher bezahlt??) Pizza etwa 150,00 ATS (da hätte man früher schon gefragt, ob es die Pizza für zwei Personen ist!) – das muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen. Ich persönlich bin mir nicht sicher, dass der Preis mit der gebotenen wirklich guten aber eben bei WEITEM nicht hervorragenden Qualität im Einklang geht, denn im „Il Mare“ waren wir immer noch deutlich besser bedient, aber es ist sehr gut hier und der Garten ist ein echter Bonus. Einem schönen Abend mit der besten Ehefrau von allen steht hier nichts im Wege.

Dass keine Kreditkarten genommen werden (auch nicht Bankomat) ist absolut nicht mehr zeitgemäß, erhöht aber die Rendite des Lokals. Kundenfreundlich ist es jedenfalls nicht.
Il Sestante Visitenkarte - Il Sestante - WienIl Sestante - WienIl Sestante - Wien
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2 Kommentare
uc0gr

Nein, es gibt tatsächlich Regionen in Italien (an der "französischen Seite"), die auch Senf verwenden - z.B. Toskana. Denn auch der Weißweinessig ist im Adriaraum nicht geläufig, hier wird IMMER Rotweinessig verwendet. Am Lago di Garda werden, wie du erwähntest, immer Zitronen verwendet, hier wachsen sie in einer Größe wie Orangen - das habe ich noch nie anders wo so gesehen.

19. Mai 2011, 23:34Gefällt mir1
uc0gr

Genau um das geht's, die Gastronomie tut sich ja so "furchtbar leicht", "kleine Beträge" in die Karte zu schreiben, jammern dann immer aber noch, ja die Inflation,...hast du im gleichen Ausmaß im gleichen Zeitraum so eine Lohnerhöhung bekommen? Das hat mit Inflation absolut nichts mehr zu tun, es ist ABZOCKE! Da kann man umrechnen, was man will, seit die "EURO-Überwachungskommission" nicht mehr ist, machen alle, was sie wollen und jammern trotzdem. Es will halt nur keiner wissen...Zum Glück kann ich mir alles noch leisten, aber ich kenne auch Andere...Beispiel: BIO-Zitrone per Stück im Sp...=0,79 EUR (= 10,90 ATS für EINE BIO-Zitrone!!), das hätte man dem Obstbetreuer früher auf den Schädel gehaut.

19. Mai 2011, 23:24Gefällt mir
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