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Fr, 26. April 2024

Buffet Restaurant Interwok, Wien - Bewertung

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Experte
am 1. Juni 2014
SpeisenAmbienteService
An dem Ort, wo für viele Jahre hindurch das Gasthaus „Zum Eckwirt“ war, befindet sich seit 2013 das „Buffet Restaurant Interwok“. Schon fast bei Schwechat angelangt, befindet sich das Lokal auf der Simmeringer Hauptstraße 391, auf der linken Seite stadtauswärts. Die Lage für ein weiteres Asiatisches Lokal finde ich persönlich spannend und mutig, sind doch das „Stammhaus“ und der „Goldene Fisch“, beide mittlerweile alteingesessene Asiaten in Simmering, wahrlich nicht fern. Genau aus diesem Grund wollten wir das „Interwok“ unbedingt einmal besuchen, denn ein Überleben ist an diesem Platz nur über gute Qualität der Speisen möglich.

Die Parkplatzsuche ist hier eher problematisch, liegt das Lokal doch vis á vis vom dritten Tor des Wiener Zentralfriedhofs, der stets gut besucht wird – „G‘sturbn wird imma!“, wie der Wiener lieblich sagt. Möglicherweise ist aber gerade die Friedhofsnähe der Schlüssel zum Erfolg des „Interwok“, böte sich doch die Gelegenheit zum „alternativen Leichenschmaus“.

Vor dem Lokal befindet sich ein typischer Wiener Gastgarten, der vom Vorgänger für mich optisch unverändert blieb. Große, alte Bäume spenden natürlichen Schatten, da und dort steht zusätzlich noch ein Pflanzentopf - ein netter und sehr sympathischer Gastgarten, wenn auch naturgemäß, ob der Lager direkt an der Simmeringer Hauptstraße, nicht ruhig oder gar lauschig.

Tritt man in das Lokal ein, so steht man im Raucherbereich direkt vor einer typischen Wirtshausschank. Empfangen, im eigentlichen Sinn, wurden wir nicht, eher mit einem Nicken auf unser „Grüß Gott“ wahrgenommen. Im Nichtraucherbereich waren so ziemlich alle Tische frei, und wir hatten freie Wahl – es war aber auch deutlich nach der üblichen Stoßzeit. Der Nichtraucherbereich ist extrem nüchtern, schlampig weiß ausgemalt – „drüberg‘hiaslt“, wie man in Wien sagt – aber hell. Schlichte, eher moderne Holztische und dunkle Kunstledersessel machen das Ambiente auch nicht wirklich freundlicher. Eigentlich ist dieser Gastraum eine furchtbare Halle, bei dem man auch jedes Wort der anderen Gäste problemlos verstehen kann. An den Wänden befinden sich ein paar alte Bilder der Marke „Gösser“, die sicher noch vom Vorgänger sind, und mitten in der „Halle“ stehen zwei, der insgesamt drei Buffetwagen.

Offensichtlich ist der Name des Lokals „Buffet Restaurant Interwok“ gleichzeitig Programm, da man mit á la carte-Gästen erst gar nicht rechnet. Dabei liest sich die Speisekarte gar nicht so uninteressant, stehen doch „Gan-Bian Ente“, „Wonton-Suppe“, „Frühling in Peking“ (Garnelen, Tintenfisch & Huhn) oder auch ein „Thai Red Curry mit Kokosmilch“ auf eben dieser. Wir entschieden uns aber trotzdem für das Buffet, das zu einem wohl sensationellen Preis von EUR 6,50 pro Person angeboten wird – täglich von 11:00h – 14:30h und 17:30h – 21:00h.

Sehr positiv ist uns aufgefallen, dass an jedem Buffetwagen ausreichend Besteck zur Verfügung gestellt wurde, sodass man nicht dauernd für frisches Besteck quer durch das Lokal laufen muss. Alle Speisen machten einen frischen und appetitlichen Eindruck, wobei man bemerken konnte, dass die einzelnen Speisenbehälter quantitativ eher wenig befüllt, dafür aber mit frisch zubereiteten Speisen permanent wieder aufgefüllt wurden – sehr positiv.

Natürlich standen keine außergewöhnlichen Speisen zur Verfügung, ist das „Interwok“ doch ein Lokal ohne jegliche Auszeichnung oder Haube, sondern viel mehr ein Standardasiate mit frischer WOK-Küche. Trotz allem war die Speisenauswahl am Buffet aber durchaus erfreulich und ausreichend.

„Pikant-Saure Suppe“:
Nicht aufregend, ganz gut aber uns etwas zu mild

„Gebratene Nudeln mit Gemüse“:
die schmeckten meiner besten Tochter von allen sehr gut, nicht zerkocht und gut gewürzt, das Gemüse frisch und mit Biss

„Faschierte Bällchen“:
Gemeinsam mit der von mir gewählten Teriyaki-Sauce waren die Bällchen sehr gut

„Gebackener Fisch“:
Standard, nicht aufregend aber saftig, guter Backteig

„Knusprig gebackenes Huhn“:
sehr knusprig, ebenfalls guter Backteig, gute Fleischqualität, saftig und gemeinsam mit der hausgemachten, sehr guten Soja-Knoblauchsauce sehr gut

„Gebratenes WOK-Gemüse“:
das Gemüse war sehr gut gewürzt und äußerst knackig, schöne Röstaromen

„Mini-Frühlingsrollen mit Gemüsefüllung“:
Standard-TK-Ware, wie überall angeboten

„Gebackene Wan Tan“
gut, jedoch wie überall erhältlich in dieser Qualität, sehr knusprig und minimalistisch gefüllt

„Knusprige Ente“:
gutes Entenfleisch, leider nicht so knusprig, wie es hätte sein sollen

„Gebackenes Gemüse“:
sehr knusprige Häufchen bestehend aus unterschiedlichen Gemüse-Julienne, geschmacklich gut

„Gan-Bian Hühnerfleisch“:
brav gewürzt, aber etwas „letscherte“ Fleischstücke, daher eher mäßiger Genuss

„Sushi & Maki“:
lediglich klassischer Mindeststandard an Sushi-Nigiri (Lachs, Garnele und Surimi) und Maki (gelber Rettich, Lachs, Surimi, Avocado und Gurke) und eine Sorte California-Rolls mit Avocado. Aber alle Sushi und Maki waren stets sehr frisch direkt aus der Küche.

Das Angebot am Salatbuffet war O.K. und ausreichend, beinhaltete aber wieder einmal unnötigerweise Erdäpfelsalat und Rote Rüben-Salat.

Am Nachspeisenbuffet fanden sich die üblichen Süßspeisen wie Tira mi su oder Pudding, etwas frisches Obst sowie eine kleine Auswahl an Convenience-Eis und ebensolchen Dessertsaucen.

In Summe muss man feststellen, dass die gebotene Frische und Qualität der Speisen trotz des sehr günstigen Preises völlig in Ordnung waren. Es gab keine Höhenflüge, aber auch keinen einzigen echten Tiefschlag. Somit gebe ich für diesen guten, durchschnittlichen Genuss ein glattes GUT. Schön wäre es, würde man auch noch die Pommes Frites und Braterdäpfel vom Buffet eliminieren. Wie so oft in asiatischen Lokalen, begegnet einem auch hier wieder einmal Artner’s Weinrepertoire als Standard.

Für das Ambiente kann ich nur MÄSSIG geben und die Benotung wäre, hätte man nicht den netten Gastgarten und so gepflegte Sanitäranlagen, fast noch schlechter ausgefallen. Ein furchtbarer Gastraum ist in jedem Fall der Nichtraucherbereich – kahl, nüchtern, leer, wie gepfändet.

Für den Service, dem man als Gast hier so ziemlich egal ist, der höchstens einmal flüchtig und stumm vorbeikommt um Geschirr abzuräumen, kann ich ebenfalls nur ein MÄSSIG geben. Man ist zwar nicht unfreundlich, aber das ist nicht einmal auf diesem Lokalniveau als „Service“, eher als reiner „Abräumdienst“ zu bezeichnen.

Fazit: sehr günstiges, durchschnittliches Asia-Buffet „AYCE“ ohne Teppanyaki, mit mittelmäßigem Speisenangebot, in Summe guter Qualität und ansprechender Küchenleistung. Auch separate Mittag- & Abend-Menüs zu sensationell günstigen Preisen werden angeboten (EUR 5,90 / EUR 7,90 – jeweils eine Vorspeise nach Wahl, inkl. Reis). Das Ambiente ist leider sehr ungemütlich und ungastlich im Nichtraucherbereich und nur etwas besser im Raucherbereich. Für Simmering und Schwechat + Umgebung kann online bestellt und ab EUR 10,00 Bestellwert gratis zugestellt werden.
Interwok - Visitenkarte - Buffet Restaurant Interwok - WienInterwok - Visitenkarte - Buffet Restaurant Interwok - WienInterwok - Flyer - Buffet Restaurant Interwok - Wien
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1 Kommentar

Ich bin gerade zufällig über diesen Bericht gestoßen. Wir gehen öfters zu Interwok essen, weils einfach günstig und gut ist. Sie dürften in den letzten Monaten auch ein bisschen "Dekoriert" haben, der Nichtraucherbereich wirkt jetzt viel Freundlicher. Was ich auf jedenfall unangenehm dort finde: Sobald sich auch nur ein Menschlein auf dem Weg zum Buffet macht, kommt sofort eine Mitarbeiterin und beobachtet quasi das Buffet. Das war schon immer so, die ersten Male dachte ich mir nicht viel dabei. Welchen Grund das haben soll kann ich nicht nachvollziehen. Denn sie kommentieren nix, sie schauen einfach nur. Was ich hierbei aber positiv beobachtet habe: Wenn Gäste kleckern oder so wird es immer mit einem sauberen Lappen weggewischt, danebengefallene Sachen werden weggeworfen (ja ich hab woanders schon gesehen dass das wieder ins Essen kommt) auf Sauberkeit wird wirklich geachtet. Und weil sie die Behälter am Buffet nicht so arg anfüllen wie fast überall sonst, ist es mir persönlich noch nie passiert das etwas kalt oder nicht mehr frisch war. Man bekommt auch Abends, vor dem Zusperren noch frische Speisen. Bevor sie das Buffet abräumen wird gefragt ob man noch etwas Essen möchte und gegebenfalls sogar noch nachgereicht.

17. Sep 2014, 17:36·Gefällt mir2
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