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Mi, 23. Oktober 2024

Pizzaiolo, Graz - Bewertung

am 25. August 2017
SpeisenAmbienteService
Blueskys ausführliche Bewertung hat mich inspiriert dem Pizzaiolo am Dietrichsteinplatz zu besuchen. Da gestern kurzfristig ein Einlass für eine kleine Feier war, entschieden wir uns für den ‚Pizzabäcker‘. Eigentlich wollte ich auch einen Tisch reservieren, da aber telefonisch niemand zu erreichen war, gingen wir ohne Reservierung hin und hofften auf unser Glück. Wir kamen an und das Lokal schien gut besucht zu sein. Nach Kontaktaufnahme mit dem Kellner bot er uns einen Tisch im Freien an, den wir aber abschlugen, denn dieser hätte sich für unseren Geschmack etwas zu nahe an einer Straße befunden. Daher fragten wir nach einem 4er Tisch im Inneren, den wir auch prompt bekamen.

Wie Blueskys Photos zeigen ist das Lokal einfach und eher modern eingerichtet. Uns fiel der Tisch und die dazugehörigen Sessel positiv auf, da diese einen angenehmen Sitzkomfort boten. Die Kellnerin brachte uns die Karten, worin wir einige Minuten stöberten, bis unsere Kollegen schließlich auch eintrafen. Dann wurde eine Karaffe Leitungswasser und eine Flasche Nero d’Avola für € 22.50 bestellt.

Hierbei handelte es sich um eine ökologische Variante. Der Wein war für einen Nero vergleichsweise weniger kräftig als andere getrunkene Weine dieser Rebe. Hierbei dominierte eine säuerliche Note, die aber nicht unangenehm war, wobei der Wein für mich etwas zu warm temperiert war. Für das Geld bekamen wir trotzdem einen guten Wein.

Mittlerweile hatten wir auch die Pizze bestellt: 2x Bufalina für je € 9.40, 1x Formaggiosa für € 11.20 und 1x Delizia für € 13.90. Nach einer etwas längeren Wartezeit, was wohl daran lag, dass das Lokal sehr gut besucht war, wurden diese gleichzeitig serviert.

Vor uns befanden sich nun 4 schöne Pizze, die auf den ersten Blick ausreichend belegt waren und durch einen etwas dickeren Rand auffielen. Meine Pizza Formaggiosa war eine weiße, das heißt ohne Tomatensauce, dafür mit den Käsesorten Mozzarella Fior di Latte, Parmigiano Reggiano Vacche Rosse 24 Monate gereift, Gorgonzola und Pecorino belegte Pizza, welche zusätzlich mit ein paar Basilikumblättern und Olivenöl verfeinert wurde.

Zum Teig: Bei einer Pizza koste ich immer als erstes den Rand, denn mit diesem fällt oder steht eine Pizza für mich. Dieser war zugleich weich und kompakt. Ich nehme an, dass ein Teig nach 48 Stunden Reifung nicht mehr so luftig ausfällt. Außerdem hielt man sich mit dem Salz zurück, was mir besonders zusagte, denn das nötige Salz bekam ich von den verschiedenen hochwertigen Käsesorten.

Der Teig schmeckte uns allen sehr gut, eine Person wähnte sich auch direkt in die Toskana versetzt. Zugleich verstehe ich aber auch Blueskys Kritik, denn wenn man sich einen knusprigen dünnen Teig erwartet, wie man diesen in einigen anderen Grazer Pizzarien auch in sehr guter Qualität bekommt, dann wird man hier wohl etwas enttäuscht werden.

Uns fiel aber genauso auf, dass sich die Pizze schwer schneiden liesen, was wir aber nicht dem eher kompakteren Teig zuschrieben, sondern dem „Werkzeug“, mit welchem wir diesen schneiden musste. Obwohl Messer und Gabel sehr gut in der Hand lagen und auch von einem renommierten Besteckhersteller produziert wurden, fehlte uns beim Messer einfach die nötige Schneid. Schade um das Geld, denn das Besteck war sicher sehr teuer.

Ich kostete auch die Bufalina, wodurch ich auch in den Genuss der sehr fruchtigen Tomatensauce kam. Gemeinsam mit der geschmacklich runden Büffelmozzarella eine puristische Pizza, wie ich sie liebe. Ein wahrer Blickfang war die Pizza Deliziosa. Wie meine war diese eine Pizza bianca, also ohne Tomatenbasis, dafür mit drei großen Gamberoni reali. Diese waren noch ungeschält, das heißt man musste zuerst das Fleisch herausarbeiten, um sie gemeinsam mit der Pizza, welche mit Mozzarella, Zucchini, Curry, Basilikum und etwas Olivenöl belegt wurde, zu genießen. Mein Gegenüber war begeistert, und auch mir sagte die Kombination zu.

Zu guter Letzt trauten wir uns auch eine Pizza dolce mit Nutella, Nüssen und Staubzucker zu bestellen, welche mit € 9.10 doch etwas teuer erschien. Hierfür wurde der Teig kürzer gebacken, und ordentlich mit der süßen Nusscreme beschmiert. Alleine hätte ich dieses Zucker-Energiebündel nie geschafft. Da wir uns jene viertelten, blieb jedoch nichts übrig.

Zum Service: Dieser war nett. Wenn wir jedoch den Kellner bzw. die Kellnerin nicht regelmäßig hergewunken hätten, dann wären wir länger im Trockenen gesessen. Obwohl wirklich viel los war, ließe sich bei diesem sicher noch etwas verbessern.

Fazit: Eine neapolitanische Pizzeria, die sich in Graz hoffentlich lange halten wird, denn ich möchte ihr gerne noch den einen oder anderen Besuch abstatten.
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