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Lokal Bewertungen
Herzl Weinstube (Graz) Bewertung
Bei der "Herzl Weinstube" handelt es sich um ein altehrwürdiges traditionelles Lokal in der Grazer City, welches bei den Grazern als "die Herzl" bekannt ist. Laut Homepage "www.herzl.at" wurde das Lokal schon im Jahr 1934 eröffnet. Vor vielen Jahren gehörte es quasi zum guten Ton, nach einem Opernbesuch den Abend in der "Herzl" ausklingen zu lassen. Es sind damals auch des öfteren Ensemble-Mitglieder nach einer Vorstellung in die Herzl gegangen. So mancher Opernsänger hat nach einer Vorstellung in der Herzl, vielleicht nach ein paar Achterl Wein, noch einmal seine schönste Arie geschmettert. Das waren natürlich Erlebnisse, die unvergessen bleiben. Ich erinnere mich noch heute daran, wie ein Tenor (Name leider nicht mehr bekannt) an einem schon späteren Abend in der Herzl "Schau einer schönen Frau nie zu tief in die Augen" (aus der Operette "Maske in Blau") gesungen hat. Das ist zwar alles längst Geschichte, dennoch erinnert man sich an solche Erlebnisse gerne zurück.
Die Herzl hat dann aus welchen Gründen auch immer stark abgebaut, hatte wechselnde Pächter und war wohl zwischendurch auch geschlossen, wobei ich das alles zeitlich nicht mehr einordnen kann. Als ich vor Jahren irgendwann einmal wieder der Herzl einen Besuch abstatten wollte, hatte ich den Eindruck, dass aus der Herzl - wertfrei gesprochen - ein "Jugendtreff" wurde. Als ich zuletzt gehört hatte, dass die Herzl wieder einen neuen Pächter hat und "jetzt wieder ganz gut sein soll", habe ich beschlossen, bei nächster Gelegenheit - nach vielen Jahren wieder einmal - die Herzl aufzusuchen.
Als es vor einigen Tagen soweit war und ich mit Critica nach dem shoppen in der Grazer Innenstadt die Herzl betreten hatte, war ich zunächst irritiert, weil sich gleich nach dem Eingang rechts ein etwas nüchtern wirkender weiß ausgemalter Raum mit einem schönem Gewölbe und großen nicht gedeckten Tischen befunden hat und ich mich an diesen Raum überhaupt nicht erinnern konnte. Es war dann (leider) sofort ein Kellner da, der uns in diesen Raum geführt hat. Wir haben dann in diesem Raum, der an ein kleinen "Biersaal" erinnert, Platz genommen und bestellt. Da ich mich erinnern konnte, dass die Herzl damals viele kleine und auch etwas größere Räume hatte, hat es mich "gejuckt" und ich bin auf "Erkundungstour" gegangen. Ich konnte dann alles, woran ich mich erinnert habe, vorfinden, die Holztheke und danach die vielen wie damals teilweise über einige Stufen erreichbaren und recht urig eingerichteten Räume. Ich konnte durch das insgesamt recht große Lokal einen richtigen "Rundgang" machen und kam beim eingangs erwähnten Vorraum mit Zugang zum "Biersaal" wieder heraus, wo Critica auf mich gewartet hatte und wo in der Zwischenzeit bereits die Vorspeise (Vogerlsalat um € 5,90) serviert war. Ich war dem Kellner etwas gram, weil er uns nicht auf die anderen Räume (mit den gedeckten Tischen) hingewiesen hatte. Später wollten wir uns nicht mehr umsetzen.
Für die Beschreibung des Lokals verweise ich auf die hervorragende Bewertung meines Mittesters bluesky73. Das Mobiliar in den "alten Räumen" sollte meines Erachtens bald einmal erneuert werden, es wirkt schon recht "abgewohnt".
Die Speisekarte ist sehr umfangreich. Ich habe mich für eine Beiriedschnitte (€ 21,90) und Critica für ein Herzlpfandl (€ 13,40) entschieden. Beide Portionen waren sehr groß. Die Qualität und die Zubereitung der Speisen waren gut. Das Fleisch der Beiriedschnitte hatte zwar keine Super-Qualität, war aber trotzdem "in Ordnung", es war schmackhaft und gut gewürzt. Das Herzlpfandl war recht üppig, es bestand aus Filetspitzen mit Schwammerln und Spätzle, alles "gutbürgerlich zubereitet" und nicht zu beanstanden. Die Portion war für critica viel zu groß, criticus hat aber alles weggegessen, was auch dafür spricht, dass es recht gut geschmeckt hat.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Speisen war in Ordnung. Die Preise für das Glaserl Wein sind unter Berücksichtigung der Qualität zu teuer. Das Achterl Sauvignon um € 4,10 war preislich gerade noch zu akzeptieren, das vom Kellner empfohlene Achterl "Schaller" (glaublich aus der Wachau) war die € 4,60 aber nicht wert.
Fazit: Aus der "Herzl" ist ein gutbürgerliches Gasthaus mit großer Speisekarte und großen Portionen geworden. Wer Hunger hat, dem wird hier sicher geholfen.
Update 25.07.2017:
War in der Herzl zu einem Geburtstag eingeladen. Es gab "Backhendl für alle". Die "Herzl" rühmt sich ja, das beste Backhendl von Graz zu haben. Gute Gelegenheit also, diese Selbstberühmung auf ihren Wahrheitsgehalt zu testen. Nun, die gebackenen Henderln kommen für meine Begriffe richtig (nämlich klein) tranchiert auf den Teller. Die Panier optisch sehr schön goldbraun gelungen, leider einen guten Tick zu hart. Die Henderln sind frisch, feines weißes Fleisch, geschmacklich sehr gut, wenngleich kein Highlight. Die Henderln werden je nach Wunsch mit oder ohne Haut zubereitet. Sehr gestört hat mich, dass es keine Leber gegeben hat. Zu einem Backhendl gehört die Leber ganz einfach dazu. Auf meine Frage, weshalb es keine Leber gibt, meint der Kellner, dass sie die Henderln schon so vom Lieferanten bekommen. Wenn das stimmt, wäre dies wohl ein Zeichen dafür, dass die Henderln nicht vom Bauern kommen .....
Die Herzl hat dann aus welchen Gründen auch immer stark abgebaut, hatte wechselnde Pächter und war wohl zwischendurch auch geschlossen, wobei ich das alles zeitlich nicht mehr einordnen kann. Als ich vor Jahren irgendwann einmal wieder der Herzl einen Besuch abstatten wollte, hatte ich den Eindruck, dass aus der Herzl - wertfrei gesprochen - ein "Jugendtreff" wurde. Als ich zuletzt gehört hatte, dass die Herzl wieder einen neuen Pächter hat und "jetzt wieder ganz gut sein soll", habe ich beschlossen, bei nächster Gelegenheit - nach vielen Jahren wieder einmal - die Herzl aufzusuchen.
Als es vor einigen Tagen soweit war und ich mit Critica nach dem shoppen in der Grazer Innenstadt die Herzl betreten hatte, war ich zunächst irritiert, weil sich gleich nach dem Eingang rechts ein etwas nüchtern wirkender weiß ausgemalter Raum mit einem schönem Gewölbe und großen nicht gedeckten Tischen befunden hat und ich mich an diesen Raum überhaupt nicht erinnern konnte. Es war dann (leider) sofort ein Kellner da, der uns in diesen Raum geführt hat. Wir haben dann in diesem Raum, der an ein kleinen "Biersaal" erinnert, Platz genommen und bestellt. Da ich mich erinnern konnte, dass die Herzl damals viele kleine und auch etwas größere Räume hatte, hat es mich "gejuckt" und ich bin auf "Erkundungstour" gegangen. Ich konnte dann alles, woran ich mich erinnert habe, vorfinden, die Holztheke und danach die vielen wie damals teilweise über einige Stufen erreichbaren und recht urig eingerichteten Räume. Ich konnte durch das insgesamt recht große Lokal einen richtigen "Rundgang" machen und kam beim eingangs erwähnten Vorraum mit Zugang zum "Biersaal" wieder heraus, wo Critica auf mich gewartet hatte und wo in der Zwischenzeit bereits die Vorspeise (Vogerlsalat um € 5,90) serviert war. Ich war dem Kellner etwas gram, weil er uns nicht auf die anderen Räume (mit den gedeckten Tischen) hingewiesen hatte. Später wollten wir uns nicht mehr umsetzen.
Für die Beschreibung des Lokals verweise ich auf die hervorragende Bewertung meines Mittesters bluesky73. Das Mobiliar in den "alten Räumen" sollte meines Erachtens bald einmal erneuert werden, es wirkt schon recht "abgewohnt".
Die Speisekarte ist sehr umfangreich. Ich habe mich für eine Beiriedschnitte (€ 21,90) und Critica für ein Herzlpfandl (€ 13,40) entschieden. Beide Portionen waren sehr groß. Die Qualität und die Zubereitung der Speisen waren gut. Das Fleisch der Beiriedschnitte hatte zwar keine Super-Qualität, war aber trotzdem "in Ordnung", es war schmackhaft und gut gewürzt. Das Herzlpfandl war recht üppig, es bestand aus Filetspitzen mit Schwammerln und Spätzle, alles "gutbürgerlich zubereitet" und nicht zu beanstanden. Die Portion war für critica viel zu groß, criticus hat aber alles weggegessen, was auch dafür spricht, dass es recht gut geschmeckt hat.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Speisen war in Ordnung. Die Preise für das Glaserl Wein sind unter Berücksichtigung der Qualität zu teuer. Das Achterl Sauvignon um € 4,10 war preislich gerade noch zu akzeptieren, das vom Kellner empfohlene Achterl "Schaller" (glaublich aus der Wachau) war die € 4,60 aber nicht wert.
Fazit: Aus der "Herzl" ist ein gutbürgerliches Gasthaus mit großer Speisekarte und großen Portionen geworden. Wer Hunger hat, dem wird hier sicher geholfen.
Update 25.07.2017:
War in der Herzl zu einem Geburtstag eingeladen. Es gab "Backhendl für alle". Die "Herzl" rühmt sich ja, das beste Backhendl von Graz zu haben. Gute Gelegenheit also, diese Selbstberühmung auf ihren Wahrheitsgehalt zu testen. Nun, die gebackenen Henderln kommen für meine Begriffe richtig (nämlich klein) tranchiert auf den Teller. Die Panier optisch sehr schön goldbraun gelungen, leider einen guten Tick zu hart. Die Henderln sind frisch, feines weißes Fleisch, geschmacklich sehr gut, wenngleich kein Highlight. Die Henderln werden je nach Wunsch mit oder ohne Haut zubereitet. Sehr gestört hat mich, dass es keine Leber gegeben hat. Zu einem Backhendl gehört die Leber ganz einfach dazu. Auf meine Frage, weshalb es keine Leber gibt, meint der Kellner, dass sie die Henderln schon so vom Lieferanten bekommen. Wenn das stimmt, wäre dies wohl ein Zeichen dafür, dass die Henderln nicht vom Bauern kommen .....
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