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Fr, 19. April 2024

Halterhütte

Nr. 72, 8061 Schöckl
Küche: Steirisch
Lokaltyp: Berghütte, Schutzhaus
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Halterhütte

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

HrMann
Experte
am 14. August 2013
SpeisenAmbienteService
Seit letztem Sonntag bin ich offiziell Grazer! Dabei habe ich schon seit 3 Jahren den Hauptwohnsitz in Graz, doch erst durch meine erstmalige Besteigung des Mt. Schöckl traue ich mich auch als solcher zu bezeichnen. Zu dritt gingen wir am Vormittag los. Wir wählten die Direttissima, also die S...Mehr anzeigenSeit letztem Sonntag bin ich offiziell Grazer! Dabei habe ich schon seit 3 Jahren den Hauptwohnsitz in Graz, doch erst durch meine erstmalige Besteigung des Mt. Schöckl traue ich mich auch als solcher zu bezeichnen.

Zu dritt gingen wir am Vormittag los. Wir wählten die Direttissima, also die Seilbahntrasse. Diese Route erwies sich als steil und da wir ein flottes Tempo an den Tag legten erklommen wir unseren Hausberg in weniger als 60 Minuten. Oben am Gipfel horteten sich schon die Touristen. Wir, wenig angetan von den Maßen, setzten uns abseits des Getümmels in die Wiese. Ein herrlicher Ausblick belohnte uns, die Anstrengung des Anstiegs war schon bald vergessen. Schön langsam kam dann ein kühler Wind auf, der scheinbar auch den Appetit beschwor. Wir entschlossen eine hiesige Hütte aufzusuchen. Die erste Hütte sah wenig einladend aus, trotzdem war kein Platz mehr frei. Wir gingen weiter, doch auch die nächste Hütte sollte uns keinen Platz bieten, denn die Preise erschienen uns zu touristisch (Käsespätzle für € 9,8, nein danke!). Die Halterhütte wirkte schlussendlich sowohl einladend als auch preislich gediegen.

Die Sitzgarnitur der Hütte wurde durch die Sonne schon ausgebleicht, über dem Eingang der Hütte befindet sich ein handgeschnitzter (Auer?)Hahn. Urig würden unsere westlichen Nachbarn sagen.Wir nahmen Platz. In weiterer Folge bot sich uns folgende Küchenleistung:

Fritattensuppe für € 3,2: Eine starke Brühe in einem soliden Häferl. Man sparte nicht mit den Fritatten, dadurch wurde der erste Hunger schon einmal gestillt. Irgendwie kamen mir die Fritatten etwas zu weich vor, wobei… Können Fritatten in einer Suppe überhaupt zu weich sein? Ich weiß nicht, aber eine Kleinigkeit störte mich eben an diesen. Ich gebe der Suppe eine gute 3.

Pilzsuppe mit Heidensterz, preislich zwischen € 7,5 und € 8 (weiß ich nicht mehr genau). Hier fungierte ich nur als Koster. Der Heidensterz schmeckte idealtypisch leicht nach Schweineschmalz, die Grammeln on top schön knusprig. Die Pilzsuppe konnte da leider nicht mithalten. Diese bestand hauptsächlich aus Eierschwammerl, ein paar kleinen Karottenstück und leider auch aus getrockneten Kräutern. Diese dominierten nämlich im Geschmack und ließen dem Pilzaroma kaum Spielraum. Schade darum, dank des feinen Sterz’s vergib ich trotzdem eine 3.

Kaspressknödel mit gemischtem Salat für € 7,5: Der Kaspressknödel wurde auf einem gesonderten Teller serviert und sah auf dem ersten Blick herrlich aus. Beim Salat fragte ich mich zuerst, welcher Umstand ihm das Prädikat „gemischt“ bescherte, denn ich erkannte nur grüne Salatblätter mit Kernöl. Bei der genaueren Inspektion wurde ich aber doch fündig: Kartoffel-, Kraut-, und Karottensalat lagen am Tellerboden. Diese hatten keinen Grund sich zu verstecken, alle Salate wurden selbst zubereitet und waren frisch. Das Dressing war mir etwas zu sauer, ich mag eher die leicht süßliche, gezuckerte Variante. Beim Knoblauch scheiden sich bei mir die Geister. Im rohen Zustand ist mir dieser meist zu kräftig, zu intensiv, zu scharf. Noch Stunden später blieb mir der Geschmack der Knolle auf der Zunge erhalten. Zusammengefasst: ein guter Salat, 3.

Der Kaspressknödel, der ja allein durch seine Optik schon mein Interesse geweckt hat, war der Gipfel des heutigen Genusses. Außen war er durch die ideale Bräune knusprig, Innen schön flaumig. Auch in ihm merkte man eine leichte Knoblauchnote, diese drängte sich allerdings nicht wie beim Salat in den Vordergrund. Der Käse war für meinen Geschmack um’s Können zu mild, man darf sich ruhig trauen einen etwas würzigeren Käse zu verwenden. Aus diesem Grund ist der Knödel „nur“ mit einer sehr gut (4) bewertet.

Die Getränke wurden von der sehr freundlichen Bedienung rasch serviert. Der Holundersaft für € 2,4, der wirklich kalt war, kam mit einer Scheibe Zitrone daher. Einigen Gästen wäre dieser Saft sicher zu süß gewesen, für mich war das Getränk ideal. Ein Verlängerter (€ 3,2) rundete dann das Mittagsessen ab. Der Kaffee selbst war in Ordnung, leider kam dieser mit der bekannten 0815-Sahne daher.

Fazit: In den Mittagsstunden findet man am Schöckl gar nicht so leicht einen Sitzplatz für ein Mittagessen. Da sich die Halterhütte etwas unterhalb der anderen Hütten befindet findet man am ehesten noch dort einen Sitzplatz. Preis-Leistung geht meiner Meinung nach in Ordnung, geschmacklich bietet die Halterhütte gute bis sehr gute Speisen. Die Mehlspeisen sahen übrigens sehr verführerisch aus, jedoch war die Kapazitätsgrenze meines Magens schon erreicht :)
Kaspressknödel mit gemischtem Salat - Halterhütte - SchöcklPilzsuppe mit Heidensterz - Halterhütte - SchöcklFrittatensuppe - Halterhütte - Schöckl
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bluesky73
Experte
am 15. Juli 2013
SpeisenAmbienteService
Ein Mal im Jahr ist für den Grazer der Besuch des Hausbergs Schöckl quasi Pflicht, so lautet das ungeschriebene Gesetz. Meine Pflicht für heuer wurde am letzten Sonntag erledigt - was nicht bedeutet, dass keine weiteren Ausflüge folgen :-). Normalerweise versuche ich speziell den Sonntag zu ...Mehr anzeigenEin Mal im Jahr ist für den Grazer der Besuch des Hausbergs Schöckl quasi Pflicht, so lautet das ungeschriebene Gesetz. Meine Pflicht für heuer wurde am letzten Sonntag erledigt - was nicht bedeutet, dass keine weiteren Ausflüge folgen :-).

Normalerweise versuche ich speziell den Sonntag zu vermeiden, da der Andrang entsprechend groß ist, aber diesmal hat Wetter und Zeit sehr gut gepasst und man wagte das „Experiment Sonntag“.

Unser Aufstieg begann am Schöcklkreuz und führte über Westgipfel und Ostgipfel wieder hinunter zur Halterhütte, in die wir eingekehrt sind. Wir hatten uns für diese Hütte entschieden, da der Andrang im Vergleich zu den beiden weiteren Einkehrmöglichkeiten etwas geringer ist, denn das Stubenberghaus und den Alpengasthof liegen nur wenige Meter neben der Bergstation der Schöcklseilbahn, die unermüdlich auch jene Ausflügler auf den Berg schaufelt, die den Aufstieg nicht selbst erledigen können oder wollen.

Die Halterhütte ist eine klassische Hütte, wie man sie sich vorstellt. Urig, gemütlich, eine recht große Terrasse mit Holzbänken und –tischen bietet einen passablen Ausblick auf Graz und die Seilbahn. Wir fanden ein sonniges Platzerl und studieren die Karte, die in Form einer großen Tafel am Rand der Terrasse angebracht war.

Das Service bestand aus jungen Damen und Herren, die allesamt trachtig gekleidet und fast immer im Laufschritt unterwegs waren. Die für unseren Tisch zuständige Mitarbeiterin war rasch bei uns, um die Bestellung aufzunehmen. Wir entschieden uns trotz Sonnenschein für eine Leberknödel- und eine Kaspressknödelsuppe sowie ein Fleischbrot und eine Bratwurst mit Senf und Kren. Zu Trinken gabs einen Radler und einen Hollersaft mit Leitungswasser groß.

Laufend kamen neue hungrige Wanderer, andere machten sich gesättigt und erholt auf zum weiteren An- oder Abstieg – bemerkenswert, dass die Servicekräfte den Überblick über Kommen und Gehen behielten. Die Getränke kamen sehr schnell, unwesentlich danach die beiden Suppen, serviert durch einen jungen Herrn.

Dunkel und optisch vielversprechend kam sie daher, die Leberknödelsuppe mit zwei Knödeln – sie war allerdings ein wenig lind, die Knödeln geschmacklich gut, vielleicht ein wenig weich. Die Kaspressknödeln (ebenfalls zwei Stück) konnten schon eher mit der vermutlich selben Suppe umgehen – die sehr würzige Einlage half dabei.

Das Fleischbrot war wohl schneller fertig und wurde serviert, die Bratwurst ließ 5 Minuten länger auf sich warten. Das Brot war zwar sehr nett angerichtet, erinnerte mich aber trotzdem an ein klassisches Schinkenbrot – unter Fleischbrot stelle ich mir irgendwie etwas anderes vor. Geschmacklich wars ok. Die Bratwurst wurde ebenfalls mit ok beschrieben – kann man vermutlich auch wenig falsch machen bei der Wurst.

Der Radler wurde gut gekühlt serviert, der Hollersaft war sehr gut und ein optimaler Durstlöscher. Die Bezahlung wurde wiederum mit unserer ersten Servicekraft abgewickelt – knappe 26 Euro standen auf der Rechnung – der komplizierten Anlieferung der Waren auf den Berg zollt man Tribut.

Zum Fazit: Vom Ambiente her bekommt man das, was man sich erwartet und wird nicht enttäuscht. Das junge Serviceteam ist beeindruckend flink unterwegs – wohl nicht nur um den Gast nicht warten zu lassen, sondern auch um die (knappe) Zeit wirtschaftlich bestmöglich nutzen zu können. Trotzdem hatte ich nicht den Eindruck einer Massenabfertigung. Die Speisen waren teilweise gut, teilweise ok – klarerweise hat man in einer Hütte nicht die selben Möglichkeiten, wie in einer professionellen Küche und dafür war die Leistung nicht schlecht.
Halterhütte Vorderseite - Halterhütte - SchöcklSpeisekarte - Halterhütte - SchöcklKaspressknödelsuppe - Halterhütte - Schöckl
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