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Fr, 25. Oktober 2024

ULLR Gasthouse, Zürs - Bewertung

am 14. April 2018
SpeisenAmbienteService
Es gibt nicht viele Lokal wo wir derart gut gegessen haben, so perfekt bedient wurden und wo wir uns so sehr wohl gefühlt haben wie im ULLR Gasthouse in Zürs am Arlberg.

Das Lokal selbst liegt am Weg nach Lech, auf der rechten Seite der Straße, die durch den Ort führt. Für die, die es genaue wissen wollen, Haus 110. Davor sind ausreichend Parkplätze, wie das allerdings in der Hauptsaison ist weiß ich nicht. Es besteht seit 7 Jahren wie wir erfuhren, ist bis dato aber völlig an uns vorüber gegangen. Wir haben durch den Lieblingsschwager von der Existenz erfahren, er war vor etwa einem Monat zu Gast und war begeistert.

Also haben wir uns bei der Urlaubsplanung gleich für unseren ersten Abend einen Tisch reserviert. Wir schreiben Sonntag den 8.4.2018 und wir haben Glück, es ist für die Saison 17/18 der letzte Öffnungstag. Weiter geht es erst wieder im Dezember 2018.

Es ist irgendwie die Mischung zwischen Restaurant und Bar, recht klein, für kaum 40 Personen, mit einigen Plätzen auf hohen Sesseln an der Bar. Als wir um 18:30 kamen, war kaum noch wer da, mehr als 20 Gäste waren es im Endeffekt aber auch nicht. Die Saison ist auch im Ort zu Ende, in Lech tut sich da noch wesentlich mehr.
Die Tische aus Holz und weiß eingedeckt, die gemütlichen Sessel auch aus Holz, dazu schwarzer Steinboden mit kleinen weißen Flecken, die Wände blau angemalt, dazu steht hängt und liegt viel Kramuri herum, aber seht selbst meine Fotos, weil das alles ist schwer zu beschreiben. Wir haben uns jedenfalls sauwohl gefühlt.

Zwei Mädl’s kellnerieren und das perfekt. Für uns war Steffi aus Nordslowenien zuständig. Machen übrigens viele hier, dass sie im Winter am Arlberg und im Sommer am Wörthersee arbeiten. Der Betreiber vom Ullr ist ebenfalls Kärntner, wie sie uns erzählte. Was soll man viel sagen, so geht Service, höchst sympathisch, professionell und kommunikativ.

Zu Beginn hatten wir zwei Prosecco vom Feinsten und zum Essen ein Flascherl Sauvi 2016 vom Gross aus Ratsch an der Weinstraße, Südsteiermark. Typischer geht’s nicht für einen Sauvignon Blanc, da weiß man einfach wo der herkommt, mit diesem für die Region typischen grasigen, stachelbeerigen Geruch und Geschmack. Vor der Flucht hatten wir gemeinsam noch 1/8 Shiraz aus Lazio und auch der war schlicht grandios, ein ganz ein harmonischer weicher und sehr fruchtiger Roter, top.
Der Espresso war von Meister Illy und wenn es irgendwo irgendwas zu kritisieren gab, dann dass der stärker hätte sein können, aber sonst nix. Zum Abschluss hatten wir noch 2 Grappa von Poli, die „Big Mama“ einer in Barrique ausgebaut, schlicht sensationell. Dazu gab es von Anfang an Vorarlberger Bergquellwasser, ja und selbst das wurde nachgeschenkt.

Die Speisekarte ist überschaubar, aber interessant zusammengestellt, es findet sich für jeden etwas.
Zu Beginn das Gedeck bestand aus herrlich geräuchertem Speck, einem Kürbiskernaufstrich wo man die klein gehackten Kürbiskerne mehr als nur erahnen konnten, herrlich, sowie gesalzene Butter mit einer Brise rotem Pfeffer drüber. Dazu das Körberl mit frischem Baguette, das nach gebracht wurde, so man denn wollte.
Gemeinsam hatten wir eine Vorspeise und zwar den Zuger Almlachs, der uns gleich auf zwei Tellern gebracht wurde, ohne dass wir danach verlangten hätten. Der war mit so einer Art Zucker Honig Kruste? und es hatte den Anschein als wäre er, a la Creme Brülee, flambiert worden!? Jedenfalls eine höchst interessant Kreation. Der Fisch selbst war von schöner roter Farbe und ist quasi auf der Zunge zergangen. Himmlisch!
Die Hauptspeise, für die Liebste, war der Fisch des Tages, ein Wolfsbarsch (Branzino) auf Lauch Spargel Gemüse, dazu in Butter gebraten Erdäpfel. Ich hatte ein 300g Rib Eye Steak, in etwas Rotweinjus, oben drauf mit frittierten Karotten, etwas Blattspinat unten drunten und sensationellen, selbst geschnitzte Trüffelpommes, im Stanitzel serviert. Der Fisch schön weiß, eher fest, die Haut kross gebraten, grandios! Das Gemüse schlicht zum Eingraben, noch etwas knackig und perfekt gewürzt. Mein Steak kam wie bestellt medium daher, mit dem gewissen Fettanteil in der Mitte, wie es typisch für dieses Stück Fleisch ist, wunderbar weich und auch der Jus tat seines dazu. Ich kam mir wie im Steakhimmel vor :-)
Heute sollte es auch eine Nachspeise sein, nein nix süßes, sondern 5 verschiedene Käse, von sehr mild bis würzig, mit drei herrlichen und einem sehr guten Chutney. Was das alles genau war, keine Ahnung, aber es war ein ganz feiner Abschluss.

Speisen / Ambiente / Service alles 5 im ULLR und das ohne mit der Wimper zu zucken, es war ein perfektes kulinarisches Erlebnis.
Die Zeche über 190,-- Euro samt Maut, habe ich mit Plastikgeld bezahlt und 2019 kommen wir sicher wieder! Sicher? ganz sicher.....

PS adn, hier fuhren wir Taxi, Uber gibt’s da leider noch nicht: :-))

Ullr ist übrigens unter anderem der nordische Gott des Winters.
300g Rib Eye, dazu Trüffelpommes, der Steakhimmel auf Erden! - ULLR Gasthouse - ZürsBranzino auf Lauch Spargelgemüse, grandios! - ULLR Gasthouse - ZürsDer Kas danach..... - ULLR Gasthouse - Zürs
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