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8. September 2021
Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen Platz in einem Restaurant reserviert, so ausgebucht schien mir das Andreas Hofer, so hoch gelobt auch, ich war sicher, das wird mein Restaurant Nummer Eins in Salzburg.
So hohe Erwartungen sind vielleicht schwer zu erfüllen?
Das Lokal ist nett, ... MehrZum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen Platz in einem Restaurant reserviert, so ausgebucht schien mir das Andreas Hofer, so hoch gelobt auch, ich war sicher, das wird mein Restaurant Nummer Eins in Salzburg.
So hohe Erwartungen sind vielleicht schwer zu erfüllen?
Das Lokal ist nett, antik, geschichtsträchtig, ein Hoch auf eine längst vergangene österreichische Widerstandskultur. Man sollte aber nicht alleine hingehen, ich musste das leider tun. Zu zweit oder gar in einer grossen Gruppe muss das Ambiente unschlagbar sein. So aber wirkt es nicht so recht.
Der Service war nett, ich hätte mich gerne noch zu einem Nachtisch überreden lassen, ein Schnaps auch. Leider kam da nix. Und so liess ich halt Vernunft walten. Auch gut.
Die Speisen nun: Griesnockerlsuppe mit drei grossen leckeren Nockerln, die Suppe leicht fettig, aber an der Grenze zum Versalzen - es war keine Luft mehr nach oben. Der darauf folgende grüne Salat mit einer Tomatenspalte war einfach perfekt, knackig frisch, die Sauce genau richtig gewürzt. Ich hatte vergessen, dass in der Vergangenheit ich immer Probleme mit den gezuckerten Salaten hatte, die mir sogar in der Osteria am wiener Hauptbahnhof serviert worden sind. Dieser aber: Internationales Flair, eher italienisch, fein salzig. Passend zu den Kasnockerln, die fast etwas fad daher kamen.
Dieses Gericht wollte ich unbedingt versuchen, man hatte sie mir dermassen nachhaltig ans Herz gelegt. Nun, sie waren sicher gut gemacht im Rahmen der Rezeptur. Ist das die Klassische? Sicher handbeschabte Nockerln, im Pfännlein überbacken, mit etwas Zwiebeln und recht viel Schmelzkäse, dieser gänzlich ohne Pfiff. Dabei gibt es doch wirklich kräftige Käse hier, sonst tuts im Zweifelsfall auch ein Schweizer Gruyère. Ich hätte mir auch Röstzwiebeln drauf gewünscht. Sogar Speckwürfel hätte ich akzeptiert, wenn das noch korrekt ist. Keine Ahnung. Werde davon Abstand nehmen.
Ob ich wieder hingehen werde. weiss ich unterdessen nicht mehr. Ob es einen Konkurrenten gibt, der meinem Geschmack entspricht, bezweifle ich nun. Es muss diese lokale Küche sein, die ist nicht so meins. Kommt das von den vielen Touristen, dass man lieber mit angezogener Handbremse kocht?
Schade. In Wien hat es mir besser gepasst, das österreichische.
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