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Fr, 26. April 2024

Stasta, Wien - Bewertung

Meidlinger12
Experte
am 27. September 2016
SpeisenAmbienteService
Lange hatten wir es uns schon vorgenommen, dieses gelobte Restaurant im 23. Bezirk zu besuchen. Reservierung war nur mehr im Raucherbereich möglich, aber vom Rauch hat man dort fast nichts mitbekommen, da fast niemand rauchte. Der Eingangsbereich ist den Nichtrauchern vorbehalten und hinten links dürfen die Raucher qualmen. Die Einrichtung würde ich als gediegen nobel bezeichnen. Eigentlich ein Lokal, in dem ich mich nicht so wohl fühle.

Als Aperitif wählten wir beide einen Dirndl Prosecco. Dirndl ist ja derzeit eine Modefrucht. Gibt es in verschiedensten Variationen, als Marmelade, Likör, Fruchtsaft, etc. Ich kenne diese Frucht seit meiner Kindheit, da zwei dieser Bäume in Nachbars Garten standen und noch immer stehen und wir uns immer vom reichhaltigen Fruchtangebot bedienen durften. Eigentlich ist ihr botanischer Name Kornelkirsche. Ich hab auch jetzt wieder eine Dirndlmarmelade im Kühlschrank.
Der Gruß aus der Küche wurde dann auch gleich an den Tisch gebracht. Er bestand aus einem Fischaufstrich, Butter, Brot und Ciabatta von Joseph Brot, einem derzeit trendigen Brotbäcker.

Als Vorspeise nahmen wir einmal eine Tirolerknödelsuppe und einmal die Vorspeisen-Variation, bestehend aus Vulcanoschinken, handgeschnittenes Beef Tartar mit einem Wachtel-Spiegelei und gebackene Sardinen. Der Vulcanoschinken war sehr dünn geschnitten und hatte daher nicht wirklich viel Geschmack. Diese Steirische Vulcano-Marke ist vom Preis ja sehr elitär, aber der Geschmack bleibt zurück. Das Beef Tartar war ordentlich und das Mini-Wachtel-Spiegelei eine nette Idee. Die Suppe war ausgezeichnet.

Die Hauptspeisen bestanden aus einer gefüllten Kalbsbrust und einem Filetsteak. Als Essensbegleiter wählten wir einen steirischen Weißburgunder vom Weingut Gross. Der Wein war jetzt nicht unbedingt schlecht, aber fad und inhaltslos im Abgang. Die Kalbsbrust war in Ordnung aber für mich zu wenig Fleisch und zu viel Fülle. Das Filetsteak war wie gewünscht medium auch ganz passabel.

Zum Abschluss, da wir doch schon sehr voll waren, keine Nachspeise sondern einmal Zwetschken- und einmal Weichselschnaps.

Das Fazit ist schwer. Es hat im Prinzip fast alles gepasst, aber irgendwie stimmt das Preis-Leistungsverhältnis nicht. Man will nach außen hin das gutbürgerliche Restaurant sein, aber vom Preis bewegt man sich im 1-2 Hauben-Bereich. Zum Vergleich haben wir im Livingstone fast gleich viel bezahlt, aber das Livingstone ist eines der besten Steaklokale der Stadt und befindet sich im 1. Bezirk.

Die Bierauswahl lässt zu wünschen übrig. Fast alles aus dem Brau-Union-Bereich und auf diese reagiere ich allergisch, nicht medizinisch aber seelisch. Kaiser, Reininghaus, Edelweiß und Gösser. Das einzige was heraussticht, ist ein belgisches Bockbier, aber das muss einem auch erst einmal schmecken.
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1 Kommentar

Der Vulcano Schinken betrifft eigentlich nur den vom Stasta, denn ich habe den auch in anderer Erinnerung. Zum Joseph Brot hab ich an anderer Stelle einmal eine Diskussion mitverfolgt. Früher gab es bei jedem Bäcker ums Eck gleich gutes oder sogar besseres Brot und Gebäck wie von Joseph Brot. Alles in Handarbeit hergestellt. Da wird heute gleich mal ordentlich drauf geschlagen wenn was in Handarbeit gefertigt wird. Heute im Lebensmittelindustriezeitalter sind leider die paar übrig gebliebenen Bäcker oder die sich wieder rückbesinnen, das Maß aller Dinge. Das gleiche gilt für die Fleischer.

27. Sep 2016, 08:59·Gefällt mir1
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