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Fr, 26. April 2024

Burger Bros, Wien - Bewertung

Blooper
am 22. Oktober 2014
SpeisenAmbienteService
Schon wieder ein neues Burgerkonzept, diesmal am neuen Zentralbahnhof.

Die Karte ist recht vernünftig, man kann aus mehreren Grundoptionen seinen persönlichen Burger zusammenstellen, es gibt eher zuviel der Auswahl. Das Bedienkonzept sieht Bestellung am Tresen vor, man bekommt dann eine Nummer, die bei Fertigstellung des gewünschten Burgers aufgerufen wird. Am zweiten Eröffnungstag war das System hoffnungslos überfordert, das kann auch an der Unerfahrenheit des Personals liegen. Die Wartezeit war enorm, vielleicht wird das noch besser.

Das Lokal selbst ist zweckmäßig eingerichtet, das was man auf einem Bahnhof halt erwarten kann, Extra-Flair spielt's da natürlich nicht.

Meine Burger sind immer einfach, Fleisch, Tomate, Cheddar. Erste Enttäuschung beim Bestellen: Medium geht nicht, hier wird nur durchgebraten. Also vermutlich Convenience-Ware vom Großhandel, die muss eben aufgrund der Keimproblematik voll durchgegart sein. Nach einigen Minuten Wartezeit (durchaus auszuhalten) kommt schließlich der Burger und die dazubestellten Pommes in einem Metallkörbchen.

Leider: eine einzige Enttäuschung. Das Brötchen spiegelt schon die ganze Ideenlosigkeit des Konzepts wieder. Ein "Burger"bun, wie vom Merkur, lasch, ohne jeden Biss, im Nu vollgesogen und in der Folge zunehmend in den Händen zerfallend. Nicht einmal getoastet! Das Toasten würde auch mittelmäßige Ware zumindest etwas knusprig und damit genießbar machen, aber nein, nix. Einfach aus dem Plastiksackerl genommen, aufgeschnitten und serviert.

Das Fleischlaberl kann leider problemlos mit dem Bun mithalten. Das Erste was auffällt, ist ein seltsamer intensiver Räuchergeschmack, fast wie Geselchtes oder Räucherkäse. Keine Ahnung, wo das herkommt (irrtümlich Räucherkäse statt Cheddar bekommen?), aber es verdirbt völlig den Appetit. Geschmack sonst: naja, Fleisch, irgendwie. Jedes Fleischlaberl von der Billa-Budel schmeckt intensiver. Die ziemlich schnittfeste Konsistenz des Patty erfreut weder Auge noch Gaumen, passt aber irgendwie ins Gesamtbild.

Eigentlich schon ein Fall für eine Reklamation, aber angesichts der nach wie vor elendslangen Warteschlange lass ich das bleiben. Zumindest die Pommes sind essbar, nicht übermäßig knusprig aber guter Durchschnitt.

Hier wird das Grundproblem der derzeitigen Burger-Gründerzeit in Wien ersichtlich: es reicht eben nicht aus, gerade ein bisserl schicker und besser als McDonalds zu sein. Möglicherweise sehen das eine Zeitlang noch die Kunden so, die bisher eben "Burger" mit McDo und BurgerKing gleichgesetzt haben. Aber es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die erkennen, dass jedes zweite Kebap-Standl in Wien deutlich bessere Qualität fürs halbe Geld liefert.
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1 Kommentar

die letzten beiden tage bin ich neugierigerweise durch den neuen Hauptbahnhof geschlendert und hab mir alles angesehen.......Burger Bros musste ich erst suchen, ist das lokal doch wohl an einem der strategisch schlechtesten plätze untergebracht. es war beide tage nicht 1 mensch im lokal, überall anders war aber eigentlich ordentlich was los. leider hatte ich grad keinen hunger sonst hätt ichs gern getestet, aber wenn ich lese was du so schreibst und bei der lage, wird es das lokal mit Sicherheit nicht lange geben!

22. Okt 2014, 14:08·Gefällt mir
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