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Fr, 26. April 2024

Gasthaus Schreiber, Poysdorf - Bewertung

Apicius
am 15. Dezember 2013
SpeisenAmbienteService
Man fühlt sich als Wiener gleich heimisch in Poysdorf, bei der Anreise kommt man immerhin durch Ortschaften wie Erdberg oder Siebenhirten. Und der Tag der geschlossenen Wirtshaustür – der Sonntag – ist ein Grund mehr, der Weltmetropole den Rücken zu kehren.

Der Gasthof Schreiber liegt gleich vis-a-vis vom Bahnhof, auf dessen mächtigem Aufnahmegebäude zwar weithin sichtbar das alte ÖBB-Logo prangt, zu dem allerdings schon längst keine Schienen mehr führen. Von einem ortsansässigen Bekannten begleitet, der schon als Knabe mit seinem Opa gern hingegangen ist, betrete ich die großzügige Wirtsstube mit dem wuchtigen Holzgebälk am Plafond und ordere ein Krügel Reininghaus Pils (Alternative wäre Gösser gewesen)
und die Karte. Weingartenknoblauchsuppe, cremig-harmonisch mit knusprigen Weißbrotwürfeln, dann auf Empfehlung des Chefs ein Hirschsteak, perfekt medium gegart, zart, kurzfaserig und aromatisch, in der klassischen Grünpfeffersauce, Speckfisolen und – was auf den ersten Blick panierte Mostbirnen zu sein scheinen – Kroketten in unkonventioneller Form, denen man als „Stängel“ Gewürznelken verpasst hat. Origineller Gag. Ein vorzüglicher Birnenschnaps rundete das erfreuliche Sonntagsmahl schließlich ab. Auch mein Begleiter zeigte sich höchst zufrieden mit Leberknödelsuppe und Tafelspitz.

Die reichhaltige Weinauswahl (aus der Gegend), die vielversprechende Nachspeisenkarte und nicht zuletzt das flotte und freundliche Service werden mich wohl alsbald zu einem neuerlichen Besuch verleiten.
Gasthaus Schreiber - Poysdorf
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7 Kommentare

cmling: lieber Gewürznelken, als gar kein Blumenschmuck! ;-)

17. Dez 2013, 17:41·Gefällt mir

Und wenn man boshaft ist, könnte man fragen, wozu sie dient?

17. Dez 2013, 17:19·Gefällt mir

wooh, wie originell. Haben eine Gewürznelke selbst reingesteckt.....

17. Dez 2013, 15:59·Gefällt mir

Convienience oder nicht, kann ich schwer sagen, qualitativ waren sie in Ordnung. Zumindest die Gewürznelken dürften sie selber reingesteckt haben.

17. Dez 2013, 13:25·Gefällt mir

Hoppla, und gleich ein Fehler beim allzu schnellen Tippen: ich meinte natürlich: "... dass eben jene hausgemacht wären und nicht wie sonst zugekauft...."

17. Dez 2013, 11:53·Gefällt mir

cmling: doch, ist es: als ich in einem sehr guten Restaurant Kroketten bekam, erklärte man mir, dass eben jene nicht wie sonst hausgemacht wären. Und sie schmeckten tatsächlich nicht nach Schikurs-Mittagessen anno 1985! ;-)

17. Dez 2013, 11:46·Gefällt mir

Ich wollte nur anmerken, daß die unkonventionellen Kroketten weit verbreitet und als Convenienct-Produkt erhältlich sind. Das ist natürlich nichts Schlimmes.

17. Dez 2013, 09:24·Gefällt mir
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