In der Umgebung
Di, 19. März 2024

Meine Erfahrungen mit Spareribs in Wien und Umgebung

Meine Erfahrungen mit Spareribs in Wien und Umgebung

Ein kleiner Wegweiser durch die Lokale in Wien und Umgebung, wo ich bereits Spareribs gegessen habe - nicht mehr und nicht weniger.

Manche waren super gut oder ausgezeichnet, manche Ribs leider nur O.K., gar mäßig oder "Schade, dass dafür das Schwein gestorben ist...!", wiewohl es in den USA auch nicht unüblich ist, Rinder- oder Kalbs-Ribs zu verwenden (bei uns eher unüblich).

Gerne möchte ich aber meine persönlichen Erfahrungen mit der Spareribs-Küche in Wien mit allen LeserInnen teilen. Ich persönlich liebe Spareribs, besonders "flache" und sich "vom Knochen lösende", die gut gewürzt sind. Es darf durchaus süß-würzig oder auch scharf bzw. mit Whiskey mariniert werden - die Beize und wie lange man sie darin ziehen läßt, das ist wichtig.

Holzkohle ist optimal, aber es geht auch im Backrohr und dann im Griller oder Salamander. Wichtig ist einfach: "GUT MACHEN!"

Für mich sollten die Ribs immer schön durchgegart sein, aber niemals trocken sondern saftig - der Grat bei der Garung ist gering, ich weiß.

Der Guide erhebt NICHT den Anspruch auf Vollständigkeit, aber bietet einen aus meiner Sicht schönen Querschnitt! Und eben nur Lokale, die ich auch schon selber besucht und bewertet habe.

Ich wollte bewußt kein Lokal in meinem Guide haben, das ich noch nicht besucht und bewertet habe, denn was sollte ich hierzu dann sagen - eine Empfehlung vom "Hörensagen" gäbe ich hierfür sicher nie! Ich ergänze lieber stetig und aktualisiere die Lokale, wenn ich sie auch selbst besuchte.

Die Reihenfolge der Lokale bildet kein Ranking ab - sie ist willkürlich!

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uc0gr·13 Lokale·Update: 31. Mär 2019·4 Kommentare

1. Fischerbräu

(5)
Billrothstraße 17, 1190 Wien
Fischerbräu - VisitenkarteFischerbräu - LokaleingangFischerbräu - Lokaleingang
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Unterdurchschnittliche Ribs, hausgemachte Saucen...
SpeisenAmbienteService
19. Nov 2018
►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄ Das „Fischerbräu“ am Beginn der Billrothstraße, knapp nach der Straßengabel zur Döblinger Hauptstraße kenne ...Mehr►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄
Das „Fischerbräu“ am Beginn der Billrothstraße, knapp nach der Straßengabel zur Döblinger Hauptstraße kenne ich wohl schon ewig, sicher mehr als 30 Jahre schon. Es existiert übrigens seit 1985 und ist im Besitz der Familie Hejl. Wir besuchen das „Fischerbräu“ nur wirklich von Zeit zu Zeit, so etwa zweimal im Jahr, und nun war es wieder einmal so weit.

Mit Fug und Recht kann das „Fischerbräu“ von sich behaupten, die erste Wiener Gasthausbrauerei zu sein. Hier wird nicht nur Bier von anderen Brauereien zugeliefert und ausgeschenkt, nein, im „Fischerbräu“ wird tatsächlich hauseigenes Bier, streng nach dem Reinheitsgebot von 1516, gebraut und hergestellt. Bier, das man in keinem Supermarkt oder Getränkemarkt kaufen kann.

Eines hat sich nicht geändert, das „Fischerbräu“ ist stets sehr gut besucht, das Lokal am Abend immer „bumvoll“ und extrem laut. Positiv geändert hat sich allerdings die Situation mit dem Rauchen – früher, als man im „Fischerbräu“ noch rauchen durfte, war Atmen kaum möglich, selbst für mich, als ich selbst noch starker Raucher war.

Das Lokal ist nach wie vor sehr urig, gemütlich und mit sehr viel Holz eingerichtet. Alter Parkett am Boden und überall „krächzt“ und „knorzt“ es vom Holz – ich mag das sehr. Man hat im Lokal für etwa 140 Personen Platz, bei Bedarf ist „Dazusetzen“ an einem fremden tisch hier normal – ich mag es nicht, aber es ist hier nun einmal so.

Man bietet zum ausgezeichneten, hausgebrauten Bier vor allem Wiener Küche, Österreichische Schmankerl, Grillspeisen, Gebackenes, diverse Aufstrichbrote und warme, überbackene Brote. Das übrigens sehr gute ofenfrische Schwarzbrot wird seit Jahren vom gleichen Bäckermeister bezogen. Gegrillt wird übrigens am glühenden Lava-Stein – sehr gut!

Was ich persönlich in einem Lokal sehr mag, ist das sich mit dem Lokal Präsentierende, Identifizierende – „Fischerbräu“-Branding mit dem „Fischerbräu“-Logo, wohin man schaut und sehr nette unterhaltsame Sprüche und Weisheiten auf den Zahnstochern – ich mag das sehr, es ist diese Liebe zum Detail, die mir gefällt..

Hier hat man absolut keine Erlebnisgastronomie oder Gastronomie auf Hauben-Niveau zu erwarten, sondern deftige Hausmannskost und allerlei Gegrilltes und Gebackenes in einem typischen „Brauhaus“ bzw. in einem „Bräu“ – genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau werde ich das „Fischerbräu“ auch bewerten. Trotzdem sollten aber diese eher einfache Speisen gut zubereitet werden natürlich.


►►►►► SPEISEN – BEWERTUNG = MÄSSIG = 2 ◄◄◄◄◄
► „Biersuppe mit Rauchkäsewürfel“ (€ 3,90):
Die Biersuppe kam einfach etwas zu wenig heiß an den Tisch, so konnte der Käse erst nach und nach schmelzen. Für einen Räucherkäse war dieser leider nicht besonders gehalt- oder geschmackvoll, die Biersuppe schmeckte nur wenig nach Bier und hatte eine zu stark abgebundene Konsistenz. Auch musste man diese Suppe relativ stark nachwürzen. Leider kann ich für diese Suppe nicht mehr als ein gutes Mäßig = „2“ geben. Das sollte man viel besser können…

► „Frittatensuppe“ (€ 3,20):
Die Frittatensuppe war durchaus brav gemacht, aber ebenfalls eher von der sehr milden Sorte. Die Frittaten waren hausgemacht, aber eher von der dicken Sorte – gut, das ist Geschmacksache und daher gebe ich für die Suppe ein Gut = „3“.

► „Hühnerbrust gegrillt mit Letscho und Reis“ (€ 11,90):
Das Hühnerfilet war saftig, absolut nicht trocken und tadellos gewürzt, das Letscho schmeckte sehr gut nach Paprika und Tomate, der Reis war jedoch wieder sehr geschmacksneutral – weder die Würze noch der Reis selbst waren gelungen, er war auch zu weich gekocht. Ebenfalls gebe ich in Summe für diese Speise ein glattes Gut = „3“.

► „Spareribs mit Potato Wedges und Saucen (€ 17,90):
Eigentlich ein Klassiker heutzutage schon in einem „Bräu“ oder „Bierlokal“. Leider konnten weder die Fleischqualität noch die Zubereitung überzeugen. Das Fleisch löste sich nur sehr schwer vom Knochen und war etwas trocken und zähe. Die Ribs wurden nicht sanft gegrillt, vielmehr verbrannte bereits die üppige Marinade, das Fleisch selbst jedoch blieb blass und ohne Röstaromen. Auch die recht guten Saucen (Barbecue- und Knoblauch-Cream-Sauce) konnten die Ribs nicht wirklich retten – ein glattes Mäßig = „2“ muss ich leider hierfür geben. Die servierte Portion war sehr groß!

► „Gebackene Apfelspalten mit Zimt, Zucker und Beerensauce“ (€ 5,90):
Eine sehr ansehnliche Portion, die optisch wirklich appetitlich aussah, wurde serviert. Die Äpfel selbst waren geschmacklich nicht der Renner, aber besonders störend war der nicht gelungene „letscherte“, weiche Backteig – hier war nichts mehr knusprig oder resch daran. Auch die Beerensauce schmeckte wie etwas aufgepepptes „Beeren-Joghurt“ – sehr schade. Daher kann ich hierfür auch nur ehrlicherweise ein Mäßig = „2“ geben. Das muss man besser können, auch in einem „Brauhaus“.

Relativ einfache Speisen werden im „Fischerbräu“ maximal relativ gut bis schon eher mäßig zubereitet – sehr schade, da ist aber definitiv viel mehr drinnen, ich will aber nichts beschönigen.

Das hauseigene Bier „Gemischte Halbe“ (€ 4,20 je 0,5L) war ausgezeichnet, der „Doppelte Espresso“ (€ 3,30) jedoch ohne jegliche Créma maximal „es geht“.


►►►►► AMBIENTE – BEWERTUNG = GUT = 3 ◄◄◄◄◄
Es ist extrem laut, es ist extrem wuselig, wie in einem Ameisenhaufen, jedoch sehr urig mit viel Holz eingerichtet. Die Gemütlichkeit kommt hier einfach nicht auf, weil „normales“ Unterhalten kaum möglich ist – auch muss man sich immer wieder durch die stehenden Menschenmengen durchwursteln, was ich absolut nicht leiden kann. Dabei wäre das Interieur nicht schlecht, und der Gastgarten ist im Sommer ein Traum. Deswegen gebe ich auch, ausschließlich wegen dem sehr guten Gartenbereich, für das Ambiente noch ein Gut – das Lokal selbst bekäme sonst ein Mäßig = „2“ von mir.


►►►►► SERVICE – BEWERTUNG = MÄSSIG = 2 ◄◄◄◄◄
Unsere Servicekraft war bemüht und freundlich, manchmal aber hoffnungslos überfordert. Wartezeiten mussten daher einfach hingenommen werden. Auch waren die Informationen im
Internet nicht mehr aktuell bezüglich der angebotenen Speisen – es gab Vieles gar nicht mehr, man reduzierte die Karte sehr deutlich, wurde uns vom Kellner mitgeteilt! Sehr schlechter Service…sehr schlechtes Management. Daher kann ich in Summe auch für den Service des „Fischerbräu“ nur ein Mäßig = „2“ geben, es tut mir sehr leid. Aber auch das vom Service praktizierte „Hin- und Herschicken“ der Gäste von einem Bereich in den anderen, für den man dann natürlich nicht mehr verantwortlich ist, ist sehr entbehrlich.


►►►►► MEIN FAZIT / CONCLUSIO ◄◄◄◄◄
Irgendwie steckt das „Fischerbräu“ in sich selbst fest. Die Küche kann absolut nicht das bieten, was der Gast von den Speisen erwartet, der Service ist teilweise hoffnungslos überfordert, und das Ambiente leidet am dauernden „Überbelag“ des Lokals. So lange aber so viele Gäste das alles hinnehmen, in Scharen kommen, wird sich leider wohl auch nichts ändern. Ich empfehle in jedem Fall einen Besuch im Sommer, da der Gastgarten doch viel bequemer und angenehmer ist.

Dass man die Küche / Speisekarte deutlich reduziert und dies nicht im Internet veröffentlicht, ist ein schwerer Fehler. Man entschuldigte sich zwar, aber im Lokal nun nicht mehr verfügbare Speisen waren eigentlich unsere Motivation, wieder einmal ins „Fischerbräu“ zu gehen. Man akzeptiert alle üblichen Karten zur Bezahlung, und ich empfehle unbedingt zu reservieren - wir erhielten nur mit Mühe einen Platz für Zwei!Weniger anzeigen

2. Robert's Alt Sievering

(1)
Sieveringer Straße 63, 1190 Wien
Alt-Sievering - VisitenkarteAlt-Sievering - Das LokalAlt-Sievering - Die Küchenzeiten
In diesem Guide weil: Tolle Küchenleistung - eine große Empfehlung...
SpeisenAmbienteService
23. Okt 2018
►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄ Ja, wieder einmal völlig falsch das „‘s“ missbraucht, sollte es doch eigentlich „Roberts Alt Sievering“ heiße...Mehr►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄
Ja, wieder einmal völlig falsch das „‘s“ missbraucht, sollte es doch eigentlich „Roberts Alt Sievering“ heißen – Schwamm drüber, ich werde mich wohl für immer damit abfinden müssen.

Besonders motiviert und animiert durch eine sehr vernichtende Kritik hier auf ReTe wollte ich das „Alt Sievering“ gleich wieder einmal besuchen. Nach Gesprächen mit dem Service & dem Küchenchef stellt sich die Geschichte natürlich völlig anders dar, ich will mich aber in diesem Fall nicht einmischen, jedoch sehe ich diese extrem negative Kritik jetzt mit völlig anderen Augen.

► Anmerkung BEGINN ◄
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum und „Schreibfreiheit“ bedeutet NICHT, man könne öffentlich schreiben was man will, gar jemand beleidigen oder Unterstellungen zu veröffentlichen, ohne etwaige Verantwortung hierfür mit eventuellen Konsequenzen für ebendiese danach zu tragen. Auch die Beweislast obliegt dem Schreibenden, und diese kann vom Lokalbesitzer eingeklagt werden bis hin zur „Unterlassung“ oder gar zum „Schadenersatz wegen übler Nachrede“. Nur am Rande bemerkt… jede/r sollte sich darüber stets bewusst sein, denn diese Verantwortung tragen wir Schreibende/n nun einmal mit unseren Berichten hier auf ReTe, auch als „Amateure“ und als nicht „Profi-Restaurant-Tester“.
► Anmerkung ENDE ◄

„Ein Büscherl Veilchen, ein Tisch unter einem blühenden Kastanienbaum, zwei Gläser Wein und ein gehauchtes "Du": Es gibt nicht mehr viele Lokale in Wien, die den Charme des alten Wien verströmen. Robert's Alt Sievering ist eines der wenigen.

Dass das Lokal nicht in den Dämmerschlaf liebenswerter Altvatrigkeit versank, verdankt es dem jungen Gastronomen Robert Weigl und seiner Familie. Er hat im Alt Sievering seine Lehrjahre als Koch verbracht und dann dort gearbeitet. Danach sammelte er auswärts Erfahrung und entwickelte sich zu einem Profi. Sein Herz aber hing am Alt Sievering der Familie Slupetzky, und so kam er 2007 zurück und übernahm es als Pächter.

Seitdem wurde sanft entrümpelt und erneuert. In aller Behutsamkeit und immer bedacht darauf, dass der Charakter nicht verloren geht. Schließlich gibt es das typische altwiener Gasthaus in der Sieveringer Straße ja schon seit 150 Jahren und es soll so erhalten bleiben, wie es seine Gäste lieben.

Umgebaut wurde der Schankraum zu einem modernen Treffpunkt, ideal, um sich auf ein gutes Glas Wein oder zum Essen zu verabreden. Dahinter befindet sich der mit Holz getäfelte Saal, warm eingerichtet im Stil eines altwiener Gasthauses, aber bereichert um einige moderne Akzente.

Der Wintergarten hingegen hat viel helles Holz, hier befindet sich der räumlich getrennte Nichtraucherbereich. Der ganze Stolz sind aber die Gärten. Zur Straße hin liegt der Schanigarten, es folgen ein Innenhofgarten und ein Garten hinter dem Lokal. Die Tische sind stets hübsch gedeckt und laden dazu ein, im Schatten alter Bäume oder in der Sonne Platz zu nehmen.

Auf die Qualität der Lebensmittel wird größter Wert gelegt. Das Fleisch kommt nur aus Österreich und das Gemüse kauft Robert Weigl selbst marktfrisch ein. Zu den Spezialitäten zählen das Hausschnitzel, ein großes Wiener Schweinsschnitzel von der "Schale", der Zwiebelrostbraten und das gefüllte Schnitzel. Damit der Schnitzelgenuss perfekt wird, gibt es dazu Erdäpfel-Vogerl-Salat.

Die Nachspeisen sind alle selbst gemacht. Allein der Topfen- und der Apfelstrudel machen das Lokal nach einem Spaziergang im nahen Wienerwald zur idealen Einkehrmöglichkeit auf eine Kaffee-Jause.

Auch bei den Getränken zählt die Qualität. Die Weine kommen aus der Steiermark vom Weingut Schnabl und aus der Nähe von Höflein vom Zwickelstorfer. Die Schnäpse stammen auch von den beiden Weinbauern, sie sind selbst gebrannt. An Bier gibt es Murauer und Budweiser vom Fass. Wer gerne alkoholfrei trinkt, bekommt naturtrüben Apfelsaft aus der Steiermark vom Höllinger oder Traubensaft von den Weinbauern.“ (Quelle: Homepage „Robert’s Alt Sievering“)

Dem kann ich wirklich nicht mehr viel hinzufügen, außer, dass es sogar noch viel heimeliger, gemütlicher und lieblicher ist hier. Ein wahres Kleinod wurde vor der Moderne bewahrt, und neues Leben wurde diesem „Wirtshaus-Goldschatz“ behutsam eingehaucht – traumhaft schön, typisch Wien! Das „Alt Sievering“ ist kein Haubenlokal und hat es bisher leider auch nicht in den Falstaff geschafft, daher wird es von mir genau auf diesem Niveau und in diesem Rahmen bewertet – ein gutbürgerliches Wirtshaus / Restaurant in Wien eben.

Wir wurden sehr freundlich begrüßt, und durften uns unsere Plätze im Nichtraucher-Bereich, hinten im Lokal durch einen langen Gang zu erreichen, aussuchen. Eine Art angebauter Wintergarten, mit viel hellem Holz eingerichtet, sehr freundlich und gemütlich, so nahmen wir diesen Raum wahr. Da und dort entzückende Accessoires und liebliche Deko-Stücke machten den Raum noch herziger und heimeliger.

Schon die Getränkefrage wurde hier zu einer kleinen Herausforderung, bietet man doch im „Alt Sievering“ so eine große Vielfalt an sehr besonderen Säften, Spritz-Getränken etc. an. Glücklicherweise war der Service sehr sattelfest und geduldig mit uns und erklärte uns jedes Getränk ausführlich. Auch bei den Speisen benötigt man schon die eine oder andere Minute, um alles in der üppigen Speisekarte zu lesen – Schwerpunkt ist natürlich die „Wiener Küche“ bzw. die „Österreichische Küche“ mit modern interpretierten Variationen. Derzeit sind selbstverständlich Kürbis und Wild die saisonalen Aktionen.


►►►►► SPEISEN – BEWERTUNG = AUSGEZEICHNET = 5 ◄◄◄◄◄
► „Herzhafte Rindsuppe mit Frittaten“ (€ 3,90):
Eine perfekt gemachte, goldbraune Wirtshaussuppe wurde serviert. Natürlich etwas nachgewürzt, aber einfach wunderbar angesetzt und sehr heiß. Die vielen Frittaten waren selbstverständlich hausgemacht und zart-flaumig – Ausgezeichnet = „5“.

► „Herzhafte Rindsuppe mit Fleischstrudel“ (€ 3,90):
Für die Suppe gilt bereits Geschriebenes, der hausgemachte Fleischstrudel war einfach perfekt. Das fein faschierte Fleisch war extrem gut abgeschmeckt, und es wurden gleich zwei Scheiben dieser Köstlichkeit serviert – Ausgezeichnet = „5“.

► „Ofenfrische Spareribs in Honigmarinade“ (€ 14,90):
Ganze drei Reihen (etwa 600g!) Rippchen wurden mit einer zart-süßen Honigmarinade serviert. An dieser Marinade schmeckte man den Honig wunderbar heraus. Alternativ gäbe es die Spareribs auch mit einer Grillmarinade. Mein einziges, aber kleines, Manko war, für mich waren die Ribs etwas zu wenig gegrillt – ich mag Ribs gerne eher dunkler, was aber bei einer Honigmarinade immer eine Gratwanderung ist, sie verbrennen recht schnell.

Die zwei dazu angerichteten Saucen waren ebenfalls hausgemacht und tadellos, sogar wunderbar (BBQ-Cocktail-Sauce und eine Knoblauch-Cream-Sauce). Auch die Dukatenerdäpfel waren ohne Fehl und Tadel – ja, frittiert. Besonders positiv fand ich die marinierte Salatgarnitur zu den Spareribs – das war nicht nur einfach rohes Grünzeug. In diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau kann ich daher auch nur ein ausgezeichnetes Sehr Gut = „“4“ geben, denn man darf eben nicht vergessen, das „Alt Sievering“ ist ein Alt-Wiener Wirtshaus und kein gehobenes Hauben-Restaurant!

► „Römerschnitzel“ (€ 14,90):
Diese Variation, ein Schweinsschnitzel mit Röstzwiebeln, Knoblauch und frischen Kräutern zu füllen, war mir bis dato unbekannt, schmeckte aber grandios. Ein durch die Fülle unglaublich saftiges und aromenreiches Fleisch, und vor allem schmeckte man diese Vielfalt an Kräutern herrlich am Gaumen – Kräuter der Provence übrigens, eine tolle Mischung hierfür – BRAVO! Die Panier gelang tadellos, und somit gebe ich für diesen lukullischen Genuss gerne ein Ausgezeichnet = „5“. Knoblauch-Fanatiker mögen bei der Bestellung bitte „mit viel Knoblauch“ sagen.

Der dazu gereichte Erdäpfel-Vogerlsalat, auf Wunsch auch mit original steirischem Kürbiskernöl, war ein Klassiker der Wiener Wirtshausküche – herrlich.

► „Hausgemachter Mohr im Hemd“ (€ 6,30):
Es steht bereits „grooooß“ in der Karte, daher wollten wir uns das Dessert auch teilen. Unglaublich gut gelungen dieser flaumig-nussige Schokoladentraum. Sehr heiß und frisch kam das Küchlein, fast schon ein Kuchen, an den Tisch. Einfach nur großartig, dass man hier alles mit dieser hohen Qualität selber macht – Ausgezeichnet = „5“.

Zu trinken hatten wir „Gemischtes Murauer“ (€ 4,00 je 0,5L - € 3,10 je 0,33L) und ein grandioses „Bärnstein-Dirndl“ (€ 3,90 die Flasche). Auch der „Doppelte Espresso“ vom Julius Meinl (€ 3,40) war wunderbar.


►►►►► AMBIENTE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Ich liebte dieses Lokal vom ersten Augenblick an. Alles erinnert an so typische Alt-Wiener Wirtshäuser, wie es sie leider nicht mehr allzu oft in Wien gibt. Jeder einzelne Raum wurde allerliebst und gemütlich gestaltet – im Sommer müssen die Gastgärten auch ein Traum sein. Ein absolutes Kleinod und BRAVO, wie behutsam, den ursprünglichen Charakter erhaltend, man hier renoviert hat! Einziges Manko: man muss durch den Raucherbereich durch in Richtung Nichtraucher-Bereich, mir persönlich ist das aber völlig egal. Ein glattes Sehr Gut = „4“ gebe ich für das Ambiente im „Alt Sievering“!


►►►►► SERVICE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Unser Mann im Service war einfach wunderbar. Sehr freundlich, sehr höflich und trotz Stress immer für die eine oder andere Frage bereit. Geduldig wurden alle Fragen zu den uns unbekannten Getränken beantwortet. Ja, man hat halt auf die Rechnung oder auf den Zucker zum Kaffee länger gewartet, weil hier die Servicekräfte auch noch alles per Block und Bleistift aufnehmen. Die Getränke werden daher nicht „automatisch“ an der Schank bei Aufnahme der Bestellung bereits hergerichtet – das machen hier die Kellner noch alles selbst! Daher gebe ich für den Service sehr gerne auch ein glattes Sehr Gut = „4“, ganz, ganz nahe am „Ausgezeichnet“.


►►►►► MEIN FAZIT / CONCLUSIO ◄◄◄◄◄
Von ganzem Herzen und mit sehr ruhigem Gewissen gebe ich für das „Alt Sievering“ eine große Empfehlung ab. Das sind genau diese Kleinode in Wien, in denen man Stunden verbringen will und auch macht – die Uhr spielt in diesem gemütlichen Ambiente keine Rolle mehr. Tadellose, ausgezeichnete Küchenleistung in einem Alt-Wiener Wirtshaus darf man hier erwarten.

Besonders gut fand ich, dass man von allen Speisen auch kleinere Portionen bestellen kann (Preis laut Speisekarte -25%). Es gibt Mittagsmenüs mit Vorspeise und Hauptspeise für günstige € 8,20 und alle zwei Wochen etwa wechselt die saisonal ausgerichtete Spezialitäten-Karte. Man verwendet ausschließlich Fleisch aus Österreich - BRAVO! Die warme Küche ist Montag bis Samstag durchgehend von 11:00h bis 22:00h und am Sonntag bis 15:00h geöffnet. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist, unter Berücksichtigung der tollen Küchenleistung, optimal.

Man sollte sich wirklich einmal von diesem Alt-Wiener Gasthaus-Charme im „Alt Sievering“ verwöhnen lassen!Weniger anzeigen

3. Zur Alten Kaisermühle

(2)
Fischerstrand 6, 1220 Wien
Zur Alten Kaisermühle - VisitenkarteZur Alten Kaisermühle - VisitenkarteZur Alten Kaisermühle - Lokaleingang
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Die Ribs waren samt den dazu gereichten Saucen sehr erfreulich...
SpeisenAmbienteService
10. Okt 2018
***** Allgemeines/Einleitung ***** Das „Zur Alten Kaisermühle“ wurde heuer neu übernommen, und daher besuchten wir das Lokal unter dem jetzigen ne...Mehr***** Allgemeines/Einleitung *****
Das „Zur Alten Kaisermühle“ wurde heuer neu übernommen, und daher besuchten wir das Lokal unter dem jetzigen neuen Betreiber. Der Werbeflyer, den ich erhielt, hatte leider so einige Rechtschreibfehler, aber die besonders angepriesenen „Spareribs“ zu "Sparerips“ mutieren zu lassen, tat schon sehr weh. Aber gut, Schwamm drüber…

Das Motto des Lokals ist = „Mitten in der Natur, mitten in der Stadt“, und das ist natürlich der ganz besonderen und extrem tollen Lage, direkt am Wasser der Alten Donau, geschuldet. Der wunderbare Ausblick vom Gastgarten aus ist natürlich traumhaft schön – direkt gegenüber befindet sich übrigens das berühmte „Strandcafé“. Unglaublich aber wahr, das „Zur Alten Kaisermühle“ gibt es als Restaurant bereits seit 1893!

Der Gastgarten an sich ist sehr geschmackvoll und äußerst ansprechend gelungen, teilweise sogar absolut romantisch. Störend aber leider die Unart, Tische teilweise so eng aneinander zu reihen, dass man problemlos beim Nachbarn mitessen könnte – ich hasse das. Der Gastgarten ist zum Wasser hin terrassenförmig angelegt und beinhaltet einen sehr netten Pavillon, falls man als Gruppe unter sich sein will.

Das Innere des Lokals ist sehr rustikal, sehr gefällig und urig, mit sehr viel schwerem Holz eingerichtet. Besonders die der Alten Donau zugeneigte Veranda gefällt extrem gut. Alles wirkt akkurat sauber und sehr gepflegt.

Wir kamen mit dem PKW, mussten jedoch feststellen, die Parkplätze hier sind rar, auch wenn wir etwas Glück hatten – per U-Bahn (U1 „Alte Donau“) ist das Lokal ebenfalls gut zu erreichen. Wir hatten an diesem Abend nicht reserviert, im Nachhinein jedoch empfehle ich es zur Sicherheit schon. Essen am Wasser hat etwas Besonderes, und das lieben viele Leute insbesondere im Sommer in Wien.

„Die Alte Kaisermühle ist ein Restaurant wie kein anderes, und bereits seit 1893 wird in diesem einzigartigen Ambiente Kulinarik geliebt und gelebt. Im charmantesten Gastgarten Wiens laden wir Sie dazu ein, dem Alltag zu entfliehen und sich kulinarischen Schmankerln hinzugeben. Seien Sie Gast in unserem Kurzurlaubsparadies und genießen Sie das Beste aus österreichischer Gastfreundschaft.

Für uns ist Kochen nicht nur ein Beruf, sondern unsere Leidenschaft. Jeden Tag aufs Neue erfreuen wir uns an frischen und ausgewählten Lebensmitteln, sowie ausgezeichneten mediterranen Spezialitäten. Eine geschmackvolle Zubereitung ist unserem Küchenteam wichtiger als modischer „Schnickschnack“, denn: „Es gibt nix besseres als was Guats!“ Saisonale Gerichte, regionale Spezialitäten und auch kulinarische Vielfalt liegen uns am Herzen. Eine einzigartige Kombination, die besonders Genießer in das Restaurant „Zur Alten Kaisermühle“ einlädt.“ – das verspricht die lokaleigene Homepage. Und eines vorweg, ja, es wird annähernd ALLES genau so erfüllt

Wir wurden herzlich an der Rezeption empfangen und von unserem Service höflich und freundlich zu einem freien Tisch, wie gewünscht im Gastgarten, geleitet. Die Tischeindeckung unterstrich das liebevolle Ambiente, und wir erhielten unverzüglich die Speisekarten. Sehr schön eingebundene, großformatige Speisekarten sogar, die aber leider mit sehr vielen Fettflecken bzw. Fingerabdrücken „verziert“ waren. Hier bestünde echter Handlungsbedarf, die Speisekarten stets außen abzuwischen.

Der Blick in die Speisekarte verriet schon etwas gehobene Preise aber auch eine sehr umfangreiche Auswahl an diversen Speisen. Der Schwerpunkt liegt hier sicher auf den Grillspeisen, aber auch Wiener Schmankerl (Alt Wiener Saftgulasch, Backhendl,…), Steaks & Koteletts sowie Fischspezialitäten stehen im Angebot – saisonale Schmankerl sowieso (siehe [Link]).

Auch bei den Getränken ist man in der Kaisermühle nicht gerade zurückhaltend. Eine große Auswahl an Limonaden, ein durchaus sehr gutes und umfangreiches Weinangebot und zahlreiche Biere werden dem Gast schmackhaft gemacht. Biere vom Fass führt man immerhin: Gösser Märzen, Starobrno, Schwechater Zwickl, Gösser Stiftsbräu und das Weihenstephaner Hefetrüb. Interessante Flaschenbiere, in großer und erlesener Auswahl, finden sich ebenfalls in der Getränkekarte ([Link]).


***** Speisen – Bewertung = SEHR GUT = 4 *****
Einmal den „Angus Burger (Standard = medium gebraten)“ (€ 14,00):
Meine Persische Prinzessin wollte den Burger „medium to well-done“ haben, und er wurde wunschgemäß, genau so perfekt gebraten, serviert. Perfekte 200g Fleischqualität, ein sehr schmackhafter Brioche-Bun, gefüllt mit Mascarpone, Avocado, Cheddar Käse, knusprige Zwiebeln, Paradeiser und Salat – das war er, der „Angus Burger“. Die hausgemachten Saucen dazu waren hervorragend, ebenso auch die knusprigen hausgemachten Pommes Frites (Steakfries-Cut). Ein glattes AUSGEZEICHNET gibt es hierfür = „5“. Die Art des Anrichtens war für unseren Geschmack extrem gefällig und einladend – BRAVO!

Einmal die „Spareribs“ (€ 19,90):
Die Spareribs werden als „Spezialität des Hauses“ angepriesen und wurden in einem derartigen Blitztempo serviert, dass man davon ausgehen muss, hier wird vorgegart, so viel es nur geht. Kurz vor dem Servieren werden die Ribs dann auf den Grill gelegt und vollendet – leider etwas zu wenig ausgebraten und nicht so heiß, wie gewünscht. Vom Geschmack her waren sie aber wirklich perfekt gut, und sie lösten sich quasi von selbst vom Knochen – ich liebe das, weil ich Spareribs nie mit Händen esse. Die Portion war sehr mächtig, galt es doch auch noch die hausgemachte Pommes Frites zu schaffen.

Die Sour-Cream, der BBQ Dip und der Coleslaw-Salat, jeweils aus dem Einmachglas, waren tadellos, teilweise sogar extrem gut. Wirklich nur knapp schrammte man am Ausgezeichnet vorbei, man hätte die Ribs lediglich 3-4 Minuten länger am Grill lassen sollen. Daher gibt es hierfür „nur“ ein glattes SEHR GUT = „4“. Auch bei den Ribs war die Art des Anrichtens, auf einem „Spareribs-Brett mit Halter“, extrem gefällig, hübsch und einladend – BRAVO!

Zweimal die „Marilleneiskrapfen“ (je € 6,00):
Ehrlich, man hätte es wie auf der Rechnung beim Namen nennen können, es waren Eis-Marillenknödel – ob von der Fabrikation Tichy kann ich nicht sagen, da ich dort nie verkehre. Sie waren aber sehr gut und wurden mit fruchtiger Himbeersauce, frischen Beeren und etwas Minze serviert. Ein glattes SEHR GUT = „4“ für diesen Eis-Klassiker.

Zu trinken hatten wir sehr gut gezapftes Bier in Form von „Gemischte Halbe“ (€ 4,40 je 0,5L) sowie einen großartigen „Doppelten Espresso“ (€ 3,90).


***** Ambiente – Bewertung = SEHR GUT = 4 *****
Natürlich lebt das Ambiente von der traumhaften Lage direkt an der Alten Donau, aber man hat auch gekonnt und mit viel Liebe gestaltet und renoviert. Ich mag dieses urige und sehr gemütliche Ambiente wirklich ausgesprochen gerne. Der Gastgarten ist grundsätzlich traumhaft und idyllisch, lediglich die Tische stehen teilweise viel zu nahe beieinander. Das Lokal-Interieur gefällt ebenfalls sehr, sehr gut. Von mir gibt es hierfür ebenfalls gerne ein glattes SEHR GUT = „4“.


***** Service – Bewertung = SEHR GUT = 4 *****
Der Service war unglaublich höflich, nett, flink und zuvorkommend – das zog sich von der Ankunft bei der Rezeption bis hin zum Verlassen der „Alten Kaisermühle“ durch den ganzen Abend. Lediglich das kleine Chaos, wem, welche Speise nun im Gastgarten gehört, sollte man in den Griff bekommen – ich nenne es Anfangsschwierigkeiten, die aber immer sehr charmant gelöst wurden. Daher gibt es auch für den Service von mir ein glattes SEHR GUT = „4“.


***** Mein Fazit *****
Natürlich gibt es von mir eine absolut ehrlich gemeinte Empfehlung, die neue „Alte Kaisermühle“ zu besuchen. Es war ein wahrlich sehr schöner und romantischer Abend, den wir hier verbringen durften. Ja, gehobene Preise aber auch gepaart mit sehr guter Speisenqualität.

Das Lokal ist für mich ein echtes Kleinod an der Alten Donau – sehr behutsam renoviert und absolut urig, bodenständig und gemütlich geblieben. Sommer in Wien? Dank solcher Lokale ist das absolut kein Problem, denn man kann hier völlig abschalten und einen „Kurzurlaub“ verbringen.

Daran können auch so einige selbsternannte Neureiche, stets recht lächerlich wirkende Gestalten, die sogenannten „G’spritzten“, mit gefälschter Rolex / Breitling nichts ändern.Weniger anzeigen

4. Clocktower American Bar & Grill - Wien-Süd

Ziegelofengasse 6, 2345 Brunn am Gebirge
Clocktower - TagesangeboteClocktower - KundeninfoClockTower - BBQ-Baby Back Ribs (EUR 12,50 - Steakfries, Knoblauchbrot, BBQ-Sauce & Sour Cream) ...
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Sehr "brauchbare" Ribs...gute Marinade, Ribs etwas zu durch = guter Durchschnitt
SpeisenAmbienteService
26. Dez 2014
„Knapp 7 Millionen Euro haben wir für euch in den neuen Clocktower Wien-Süd im Harley Davidson-Design investiert – eine Summe, die man sich auf der...Mehr„Knapp 7 Millionen Euro haben wir für euch in den neuen Clocktower Wien-Süd im Harley Davidson-Design investiert – eine Summe, die man sich auf der Zunge zergehen lassen kann, genauso wie unsere genialen Steaks & Co: Ribeye, Tender Loin, The Real Porterhouse, tasty Wedges, Burger...wir machen 92 Prozent der Speisen und Zutaten auf unserer Speisekarte selbst…auf 2.000 m2 Fläche warten fünf verschiedene Themenbereiche mit einer jeweils ganz besonderen Atmosphäre auf euch - durchzogen von der bunten Harley-Davidson-History…“ (© Homepage – Clocktower) - so wird das Lokal im Internet präsentiert.

Der Grazer Unternehmer Ronny Herzog, Importeur von Harley & Davidson-Motorrädern, hat bereits in Graz ein derartiges Lokal eröffnet, und es läuft durchaus gut. Mutig ist es aber trotzdem, so viel Geld in die Hand zu nehmen und ein Restaurant dieser Größe ins „Outlaw“ hinzustellen – 2.000m² Lokalfläche und 6.000m² Grundstückfläche. Von außen ist das „Clocktower“ ein nicht sehr attraktiver, aber von weither gut sichtbarer, orangenfarbener „Würfel-Bau“. Ebenso gut sichtbar thront Uncle Sam im Stil von „Uncle Sam wants YOU!“ auf dem Gebäude. Parkplätze gibt es glücklicherweise am Gelände genug, somit ist die Anreise per PKW absolut problemlos. Geworben wird mit dem Slogan „Best Steaks in Town“, was in Brunn am Gebirge nicht ganz so schwer zu erreichen sein dürfte.

Bereits im Eingangsbereich fühlt man die Liebe zu Harley & Davidson und dem bei uns doch etwas zu romantisch gezeichneten „American way of life“. Diverse Relikte aus dem Film „Easy Rider“ mit Peter Fonda aka „Wyatt“ samt einer Replik der berühmten Harley, mit Tropfentank in „Stars & Stripes“ Hochglanz lackiert, können bereits im Empfangsbereich bestaunt werden. Nahezu alle Klischees werden im „Clocktower“ bedient – von der „Route 66“ zur Harley & Davidson, über den Wilden Westen samt Wasserturm, bis hin zur Freiheitsstatue – natürlich darf auch ein Wandgemälde mit dem eigentlich unvollendeten „Mount Rushmore National Memorial“ nicht fehlen (in den Berg gemeißelte Portraits der USA-Präsidenten Washington, Jefferson, Roosevelt & Lincoln) - DER „Heiligenschrein der Demokratie“ in den USA.

Sofort fühlt man sich wie in einem Harley-Museum - für Motorradfreunde, wie ich einer bin, ein einziger Traum. „Harley-Branding“ wohin man schaut, bis hin zum Lederbezug der Barhocker, halbierte Harley-Tanks als Verzierung an der Wand im Raucher-Saloon, Harleys mit abgebauter Vordergabel als Barhocker, Harleys bis zum Jahr 1911 zurück stehen verteilt im gesamten Lokalbereich und, und, und,…

Aufgeteilt wird das Lokal in verschiedene Themenbereiche wie zum Beispiel ein typisches American Diner im Stile der 50er Jahre (Raucher) - Petticoats, Rock’n’Roll, Elvis grüßt neben der Bar, Neonbeleuchtung, pastellfarbene Möblierung, etc. Sehr, sehr stimmig und aufwändig mit Liebe zum Detail eingerichtet. Die Harley-Bar (Nichtraucher), ein weiterer Saloon (Raucher) und der obere Stock (Nichtraucher), unter anderem mit netten, heimeligen Sitzkojen vervollständigen das Platzangebot im „Clocktower“. Generell überwiegen die Nichtraucherplätze im Lokal deutlich gegenüber den Raucherplätzen. Eigentlich könnte man über dieses Lokal fast ewig schreiben, in jedem Fall wurden die Pläne und Themenbereiche äußerst professionell umgesetzt und bis ins letzte Winkerl mit offensichtlich hohem Aufwand durchgeplant und eingerichtet.

Wir hatten an einem Donnerstag für den darauffolgenden Montag reserviert, am Samstag dann per Mail die Absage (ausgebucht) gleichzeitig mit dem von uns akzeptierten Ersatztermin für den Dienstag erhalten - passt tadellos. Von Anfang an und nach wie vor herrscht offensichtlich ein großer „Run“ auf das Lokal, derzeit nimmt man keinerlei Reservierung per Mail an und das Telefon ist oftmals besetzt – dafür kann man aber der passenden Tonbandmusik, „Kiss – I was made for loving you“, lauschen.

Unmittelbar nach dem Lokaleingang befindet sich das Empfangspult, natürlich eine Harley & Davidson, eine Police-Harley im „Stars & Stripes-Look“. Rechts davon die „Brutstation“ aka „Goldmine“ aka Reifekammer, links von dieser die einsehbare Grillstation/Schauküche, wo bei extra-heißen 1.300 Grad Patties und Steaks brutzeln dürfen – im Smoker wird bei niedrigen etwa 60 Grad geräuchert. Hier kann man sich übrigens auch davon überzeugen, dass die Patties nicht vorgebraten werden - einen vorab gebratenen Patty würde man auch als solches sofort optisch erkennen. Die Patties werden/wurden frisch und hausgemacht gefertigt, natürlich aber per Burgerpresse offensichtlich einheitlich geformt (Gewicht & Größe).

Leider ist der Großteil der Menschheit anscheinend doch Kostverächter, denn zur Eröffnung des Lokals wurden im „Clocktower“ die Patties grundsätzlich immer "medium" gebraten. Leider aber, siehe Einleitung, gingen zahlreiche Burger als Reklamation in die Küche zurück, sie wären ja "innen noch roh", sodass ein "Küchenbefehl", Patties ausnahmslos nur mehr "well-done" zu braten, ausgesprochen wurde. Hoffentlich denkt man auch diesbezüglich wieder um, und lässt den Gast auch wieder „medium“ bestellen.

Steaks bzw. das Fleisch dafür wird eigenimportiert, US-Premium Beef (auch am Knochen erhältlich), ohne Zwischenhändler direkt bei den amerikanischen Farmern geordert, bzw. bietet man auch österreichisches Rindfleisch (u.a. Höllerschmid / [Link]) an. Nach der Lieferung darf das Fleisch in der eigenen Kühlkammer noch etwa 28 Tage abhängen und reifen. Die Garstufen der Steaks werden übrigens in der Speisekarte sehr gut erklärt. Möglicherweise hätte man das auch beim Burger machen sollen, dann gäbe es jetzt keine Diskussion darüber.

Wir wurden sehr herzlich und freundlich empfangen, an unseren Tisch geführt und unserer Servicekraft übergeben. Auch das sehr originelle „Reserviert“-Blechschild am Tisch machte sofort einen guten und stimmigen Eindruck. Wir saßen im 50er-Jahre Diner-Bereich (Raucher), der uns auch ausgesprochen gut gefiel und gemütlich war. Die Speisekarten wurden uns rasch gereicht, und wir begannen die doch umfangreichen Werke zu studieren. Nein, hier gibt es nicht nur Burger und Steaks, sondern doch deutlich mehr im Angebot. Frühstück, Suppen, diverse Vorspeisen, Nachspeisen, Desserts, Ribs, Eintöpfe, u.v.m. ([Link]). Zusätzlich erhielten wir eine Kundeninformation, dass das Team eben völlig neu ist, daher auch noch nie zusammen gearbeitet hat, und dass es noch nicht alle Speisen gäbe, was für uns aber an diesem Tag sowieso nicht relevant war.

Zu trinken hatten wir ein ausgezeichnetes „König Ludwig Hefe-Weißbier Alkoholfrei“ (EUR 3,90), ein „Stiegl Paracelsus Zwickl“ (EUR 3,50), einen „Marillensaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,60 / 0,5l), einen „Doppelten Espresso“ (EUR 3,40), einen „Williamsbirnenschnaps“ (EUR 3,30) aus der Destillerie „Bauer“ in Graz ([Link]) sowie einen alkoholfreien Cocktail, einen sehr guten „Virgin Colada“ (EUR 5,90 - Kokossirup, Ananassaft, Orangensaft, Obers). Alles ohne Fehl und Tadel und stets wohltemperiert.

Zu unseren Speisen:
► „Bull Soup“ (EUR 3,90):
Eine recht kräftige aber durchschnittlich schmeckende Rinderbouillon mit Kräuterfrittaten und einigen Rindfleischwürfeln wurde serviert. Der besten Tochter von allen schmeckte sie ganz gut, aber nicht mehr. Die Fleischeinlage war ihr zu sehr durchzogen und zu fett. In Summe gebe ich für dieses hausgemachte Süppchen ein durchschnittliches „GUT“ (3).

► „Fried Onion Rings“ (EUR 6,80):
Serviert werden die gebackenen Zwiebelringe mit der „Western-Sauce“ und Salatgarnitur. Die Zwiebelringe werden hier dankenswerterweise hausgemacht. Eine für eine Vorspeise sehr große Portion mit knusprigem Bierbackteig, süßlichen Zwiebelringen kam an den Tisch. Die wirklich tolle, hausgemachte „Western-Sauce“, eine mit Paprika & Mais pikant abgeschmeckte Cocktailsauce, dazu sowie der sehr gut marinierte Salat, der schon alleine als Beilagensalat durchgehen würde, schmeckten sehr gut. Eine Besonderheit, wie ich es auch immer mache, die Salatgurke wurde von den wässrigen, geschmacklosen Kernen befreit, das findet man selbst in besseren Restaurants selten. In Summe gebe ich dieser Vorspeise ein glattes „AUSGEZEICHNET“ (5).

► „Österreichisches Rinderfiletsteak 200g“ (EUR 17,00) mit extra „Princess Beans with Bacon“ (EUR 3,90) & „Baked Potato mit Kräuter-Dip“ (EUR 4,50):
Grundsätzlich gibt es im „Clocktower“ zu den Steaks keinerlei Beilage, alles ist extra zu bestellen und bezahlen. Dafür finde ich aber die Fleischpreise bei dieser sehr hohen Qualität recht moderat. Das Steak wurde auf den Punkt, wie von der besten Ehefrau von allen bestellt, „medium“ gebraten. Herrliche Röstaromen und ein völlig überzeugender Fleischgeschmack machten den fast schon schmelzenden Fleischgenuss zum Erlebnis. Schön schlanke, gut geröstete Prinzess-Bohnen mit sehr gutem Speck und ein sehr guter Ofenerdapfel, der auch nach Erdapfel schmeckte, jedoch kaum zu bewältigen war, ergänzten den lukullischen Genuss. Der Kräuter-Dip“ war hausgemacht und sehr gut, ausgarniert wurde der Teller mit knusprig gebratenen Speckscheiben, gegrillter Cherry-Tomate und Kräuterbutter – ein glattes „AUSGEZEICHNET“ (5).

► „BBQ-Burger mit Clocktower-Fries“ (EUR 11,50):
Ein rauchiger, aus österreichischem Rindfleisch bestehender, 250g-Patty mit knusprigem Bacon, Spiegelei, Cheddar Cheese und BBQ-Sauce wurde serviert. Wahlweise kann man als inkludierte Beilage „Clocktower-Fries“, „Steakfries“ (sind etwas dicker geschnitten) oder „Spicy Potatoes“ (Wedges) bestellen, und jeder Burger wird als Basis mit den „klassischen Zutaten“ wie Gewürzgurke, Tomate, Zwiebel, Sour Cream und Eisbergsalat serviert. Der Bun war weich und flaumig, jedoch etwas zu wenig geröstet. Der hausgemachte Patty war natürlich durchgebraten, aber gerade noch nicht tot und hatte einen sehr guten Fleischgeschmack. Guter, würziger und knuspriger Speck, ein saftiges Spiegelei, bei dem jedoch der Dotter etwas zu durch war, g’schmackiger und in Ordnung geschmolzener Cheddar Cheese fanden sich im Burger. Die Fries, ich wählte die „Clocktower-Fries“, waren Standard-TK-Ware aber knusprig, die BBQ-Sauce dazu war sehr gut und hausgemacht. In Summe ein glatt „GUTER“ (3) Genuss, vollendet mit einem sehr guten „Cole-Slaw-Salad“. Bei einem „Medium-Patty“ hätte ich ein Sehr gut vergeben.

► „Half-Pound-Burger mit Clocktower-Fries“ (EUR 9,50):
250g österreichisches Rindfleisch vom Grill lediglich mit den bereits genannten „Basic-Zutaten“. Auch für diesen Burger gilt bereits Geschriebenes, jedoch schmeckte er der besten Tochter von allen „SEHR GUT“ (4), weil sie die Patties immer durchgebraten will.

Extra Saucenbestellung (EUR 1,00 / Sauce):
► „Western-Sauce“ (mit Paprika & Mais pikant abgeschmeckte Cocktailsauce)
► „BBQ-Sauce“ (klassische, leicht rauchige, pikante Grillsauce)
► „Sweet & Hot Indian Sauce“ (würzige, süß-scharfe Sweet Chili-Sauce)
► „Garlic-Cream“ (klassische Knoblauch-Rahmsauce)
Alle Saucen werden hier hausgemacht, was an sich schon bemerkenswert ist, die sehr moderaten Preise hierfür (je EUR 1,00) sind aber nicht minder erwähnenswert. Nicht jede Sauce kann jeden Geschmack treffen, in Summe waren sie aber alle „SEHR GUT“ (4).

Auch die Summe des „Schadensberichts“, EUR 87,20 für die gesamte Konsumation, erscheint mir als sehr angemessen und sehr fair. Somit ist das Preis-/Leistungsverhältnis im „Clocktower“ meiner Meinung nach einfach sehr gut.

24 Punkte in Summe für 6 Speisebewertungen ergeben im Durchschnitt 4,00 Punkte und daher ein glattes „SEHR GUT“ (4). Wir waren in jedem Fall, bis auf die durchgebratenen Patties, mit der Küchenleistung sehr glücklich und zufrieden. Die Auswahl an Speisen lässt uns sicher noch öfter hierher kommen, wohlwissend, dass das „Clocktower“ kein Haubenlokal ist und man hier sicher nicht den „ultimativen“ Burger bekommen wird.

Für das sehr stimmige, saubere, aufwändige und tolle Ambiente, das sich das Ausgezeichnet nur durch die lieblose Sanitäreinrichtung, noch dazu mit oben und unten offenen Kabinen, verspielt hat, gebe ich ein sehr gutes „SEHR GUT“ (4). Trotz der enormen Lokalgröße und der dazugehörigen Kundenfrequenz des Lokals findet man durchaus auch lauschige und eher intime Plätzchen – so zum Beispiel eine Art Pavillon im Raucherbereich für etwa 8-10 Personen. Gesessen sind wir sehr bequem, lediglich die Musik war vielleicht etwas zu laut. Das Besteck ist im „Clocktower“ übrigens erwähnenswert gut.

Der Service wirkte durchaus noch etwas unbeholfen und teilweise nicht ganz bei der Sache. Man war leider auch noch nicht sehr sattelfest, Speisekarten oder Zutaten sollte man jedoch bereits im Vorfeld auswendig gelernt haben. Vom Empfang bis zur Verabschiedung aber waren alle Servicekräfte sehr freundlich und gut gelaunt – ein glattes „GUT“ (3) für den Service.

Fazit: ein Besuch im „Clocktower“ ist aus meiner Sicht durchaus empfehlenswert – man sollte es zumindest einmal gesehen haben. Wir waren mit den Speisen bei Gott nicht unzufrieden, und die Steak-Qualität lässt mich eine echte Empfehlung aussprechen. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist in jedem Fall sehr gut.Weniger anzeigen

5. Gasthaus Brigitte

Simmeringer Hauptstraße 385, 1110 Wien
Gasthaus Brigitte - VisitenkarteGasthaus Brigitte - LokalaußenansichtGasthaus Brigitte - Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Gut ausgebratene / ausgegrillte Ribs, sonst uninteressant...
SpeisenAmbienteService
16. Okt 2014
Das „Gasthaus Brigitte“ ist definitiv eine Wiener Institution in Sachen „Leichenschmaus“ nach dem Motto „A scheene Leich!“. Klingt morbide, aber ic...MehrDas „Gasthaus Brigitte“ ist definitiv eine Wiener Institution in Sachen „Leichenschmaus“ nach dem Motto „A scheene Leich!“. Klingt morbide, aber ich bin ja ein waschechter Wiener, daher klingt es für mich genau so, wie’s eben ist. Eigentlich, so sollte man glauben, kann ein Gasthaus gar nicht besser liegen oder noch einfacher Geschäfte machen als hier in dieser Lage, gegenüber dem 3. Tor vom Wiener Zentralfriedhof, weil, wie der geschulte Wiener sagt: „G’stuarbn wird imma!“.

Aber selbst an diesem Ort hat man es geschafft, durch immer grauenhaftere Küchenleistung und noch viel ärgerem Service, dass viele Besucher meinten, das Begräbnis wäre eigentlich gar nicht das Traurigste an diesem Tag gewesen. Das sprach sich immer mehr herum, und es kam, wie es kommen musste, wenn man halt fest der Meinung ist, die Gäste „miass’n jo eh nochan bei uns fress’n!“ und man sperrte zu. Dazu kam auch, dass die gut besuchte Alternative, das „Gasthaus zum Eckwirt“, nun ein asiatisches Restaurant ist („Inter Wok“). Hochmut kommt stets vor dem Fall…per Juni 2013 wurde das Lokal neu übernommen und neu eröffnet.

Geboten werden klassische Gerichte aus der Österreichischen insbesondere der Wiener Küche wie Backhendl, Zwiebelrostbraten, Bauerngulasch, Schnitzel, Geröstete Kalbsleber oder Blunzengröstl, aber auch Spareribs. Teilweise ist die Preisgestaltung eher mutig für ein einfaches Gasthaus, man ist sich aber offensichtlich bezüglich der Lage und der wenigen Alternativmöglichkeiten in dieser Gegend bewusst.

Vor dem Lokal „türmen“ sich die Angebotsschilder, sodass man durchaus von einem „Schilderwald“ sprechen könnte – übersichtlich ist anders. Ein angenehm mit alten Bäumen beschatteter Gastgarten befindet sich direkt vor dem Lokal, leider an der heftig befahrenen „Simmeringer Haupt“. Im Lokal angekommen, standen wir vor einer großen, mächtigen Schank aus einem Holz-Mix hell und dunkel. Wir hatten reserviert, wurden höflich empfangen und in den hinteren Bereich, der leider sehr dunkel ist, an unseren Tisch geführt. Der vordere Bereich (Nichtraucher) ist deutlich heller und schöner eingerichtet – massive Möbel aus hellem Holz. Warum der zweite Gastraum gar so dunkel gehalten wird, bleibt mir ein Rätsel, behaglich zusagen tut es in keinem Fall.

Ein besonderes Rätsel bleibt mir auch die Trennung zwischen Nichtraucher und Raucher, weil es die baulich gar nicht gibt. Ein völlig offener, nur optisch getrennter, bogenförmiger Durchgang stellt die gesamte „Trennung“ dar. Lediglich der Festsaal (etwa 120 Personen) ist wirklich baulich abgetrennt – eine Farce. Im hintersten Winkerl, eigentlich eine Art offenes Stüberl mit einem großen Tisch, hat man eine Falco-Ecke, eher schon einen Schrein zum Gedenken an Falco und dessen Mutter eingerichtet. Hintergrund: beide waren angeblich ab und zu im Lokal zu Gast.

Unsere Kellnerin, nicht aus Österreich, war eine recht resche und hamtige Person, taute jedoch immer mehr auf, je mehr man mit ihr direkt kommunizierte. Das Gefühl ließ einen aber nicht los, dass sie eigentlich mehr Hektik verursachte als tatsächlich bestand. Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, das „Gasthaus Brigitte“ ist ein eher einfaches Gasthaus und hat natürlich keinerlei Auszeichnungen oder Hauben.

Zu trinken hatten wir ein „Gösser Naturgold Alkoholfrei“ (EUR 3,40 / 0,5l), einen „Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,90 / 0,5l) sowie einen mittelmäßigen „Kleinen Mocca“ (EUR 1,90). Generell werden in der „Brigitte“ folgende Biere vom Fass angeboten: Zipfer Urtyp, Gösser Zwickl und ein Gemischtes.

► „Frittatensuppe“ (EUR 3,40):
Eine brennheiße, brav gemachte Suppe wurde serviert. Ja, natürlich verlängert, aber als Basis doch eine gute Bouillon gefertigt, eine klassische „Wirtshaus-Supp’n“ eben. Die Frittaten waren hausgemacht und flaumig, und daher gibt es für diese Suppe ein „GUT“ (3).

► „Nudelsuppe“ (EUR 3,30):
Für die Suppe gilt bereits Beschriebenes, viele Nudeln, die auch noch Biss hatten, servierte man in ebendieser. Auch hierfür ein glattes „GUT“ (3).

► „Wiener Schnitzel vom Schwein mit Pommes Frites“ (EUR 9,90):
Die Panier schön souffliert, von guter und knuspriger Qualität und tadellos vom Fett abgetropft, servierte man zwei Schnitzeln. Dazu, wie von der besten Tochter von allen gewünscht, knusprige Pommes Frites und automatisch zwei Einwegpäckchen Ketchup. Alles zusammen wäre im mittleren Bewertungsbereich gelegen, wenn nicht ein Schnitzel von den beiden gleich drei große Flachsen gehabt hätte und somit fast ungenießbar war – somit gibt es hierfür nur ein „MÄSSIG“ (2).

► „Spareribs mit zweierlei Saucen und Bratkartoffeln“ (EUR 13,90):
Zwei Reihen Spareribs mit etwa 35cm Länge wurden serviert. Endlich auch einmal schön ausgebraten / ausgegrillt, auch an der Unterseite der Rippchen. Die Beinhaut wurde, wie üblich, nicht eingeschnitten, damit nur ja keine Marinade von unten in das Fleisch ziehen kann. Die Fleischqualität und auch die Würzung waren sehr gut, und das Fleisch löste sich leicht von den Knochen, was für mich persönlich immer wichtig ist, esse ich doch nie mit den Händen. Zusammengefasst: Ribs sehr gut, Bratkartoffeln = Frittierkartoffeln, Saucen hausgemacht (Cocktail- und Kräuter-Knoblauchsauce), aber nicht bemerkenswert, der Salat dazu (Kraut- und Karottensalat) gut. In Summe daher ein „GUT“ (3).

► „Coup Dänemark“ (EUR 5,90):
Man servierte billigstes Vanilleeis mit einer Unmenge an Schlagobers, die Convenience-Schokoladensauce wurde jedoch separat in einem Schüsserl serviert, was von der Sache her einfach falsch ist. Ein „Coup Dänemark“ besteht aus gutem Vanilleeis über das die heiße Schokoladensauce gegossen wird. Fast EUR 6,00 für billigste Ware und eine komplett falsche Zubereitung können leider nur „MANGELHAFT“ (1) sein.

Für die Speisen, in Summe 12 Punkte für 5 Speisen, gibt es leider nur ein „MÄSSIG“ (2), da der Punktedurchschnitt = 2,4 beträgt.

Auch das Ambiente konnte nicht so richtig bei uns Punkten, saßen wir definitiv im ungemütlichsten Bereich der „Brigitte“. Die Sanitäranlagen sind annehmbar, aber bei den Damen viel zu klein. Am Weg zu den Toiletten muss man durch eine Art Stadel, in dem allerlei nette Gegenstände und Bauernmöbel angesammelt wurden. Der gemeinsame Waschplatz vor den Sanitäranlagen ist sehr sauber und adrett. In Summe aber gebe ich auch hier leider nur ein „MÄSSIG“ (2), insbesondere weil die Raucher-Nichtraucher-Trennung ein schlechter Witz ist.

Auch für den Service gebe ich nur ein „MÄSSIG“ (2), weil ich mich als Gast eigentlich nicht an Servicekräfte „anbiedern“ will, um „normal“ behandelt zu werden. Heimelig fühlt man sich hier sicher nicht, eher ist man dem Service relativ gleichgültig.

Fazit: extra herfahren in das „Gasthaus Brigitte“ empfehle ich keinesfalls, ein Besuch sollte nur dann stattfinden, wenn es sich nicht anders ergibt oder keine andere Möglichkeit besteht. Gastfreundlichkeit wird hier definitiv klein geschrieben. Wer es will, es gibt XXL-Tage (Sa und So) mit z.B. 1kg Wiener Schnitzel vom Schwein oder 2kg Spareribs um jeweils EUR 19,90. Ich überlege nun tatsächlich eine testamentarische Verfügung, dass mein Leichenschmaus hier keinesfalls stattfinden darf. Läge das „Gasthaus Brigitte“ nicht direkt beim Zentralfriedhof, der Untergang wäre dieser Gaststätte gewiss.Weniger anzeigen

6. Columbus Bräu

Columbusplatz 6, 1100 Wien
Columbusbräu - SpringbrunnenColumbusbräu - Der alte ColumbusplatzColumbusbräu - Im Gastgarten
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Durchschnittlich gute Ribs, hausgemachte Saucen...
SpeisenAmbienteService
7. Jul 2014
Das „Columbus Bräu“ hat fast schon zeitlich ident, im Jahr 2005, mit der Fertigstellung des großen Umbaus des Columbusplatzes (10/2004 bis 09/2005)...MehrDas „Columbus Bräu“ hat fast schon zeitlich ident, im Jahr 2005, mit der Fertigstellung des großen Umbaus des Columbusplatzes (10/2004 bis 09/2005) in eine verkehrsbefreite Zone im 10. Wiener Gemeindebezirk, geöffnet (Erweiterung der Fußgängerzone Favoritenstraße). Obwohl man ja von sich selbst behauptet:

*** „Columbus Bräu: das Bierlokal - seit ca. 1492 am Columbusplatz!“ ***

Direkt vor dem allseits bekannten Columbus-Center befindet sich dieser Platz über den früher, zusätzlich zu den Autos, auch noch die Straßenbahnen gedonnert sind. Ja, es ist sicherlich eine Art „grünlose“ Betonwüste geschaffen worden, jedoch wird diese durch einen Springbrunnen, der für Kinder bei Affenhitze übrigens eine sehr willkommene Abkühlung darstellt, sowie einigen künstlich gesetzten Bäumen aufgelockert. Die stark befahrene Laxenburger Straße ist leider nicht weit, und daher ist von ebendieser auch der Straßenverkehr deutlich störend zu vernehmen – lauschig ist es hier sicher nicht.

Direkt vor dem Lokal wurde der Gastgarten aufgebaut. Die oft erlebten, klassischen Klappsessel mit Holzlatten und Metallgestell sind auf Dauer durchaus als unbequem einzustufen, und der nicht ganz ebene Boden, besonders rund um die hier gesetzten Bäume, lässt da und dort den Sessel oder gar den ganzen Tisch wackeln. Man möge aber nicht vergessen, das „Columbus Bräu“ ist eines dieser typischen Bierlokale und eben kein dekoriertes Haubenrestaurant. Daher ist der zu erwartende Standard im „Columbus Bräu“ auch in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau zu messen.

Der Innenbereich teilt sich in den vorderen Schankbereich (= Raucherbereich) sowie in den hinteren Gastraum (Nichtraucher), der deutlich ungemütlicher, fast schon vergessen und verlassen wirkt. Im Nichtraucherbereich könnte man sich durchaus auch etwas vom Geschehen „ausgeschlossen“ fühlen, zudem es hier auch deutlich düsterer ist. Die bei unseren Besuchen beobachtete Präsenz der Service-Crew ist im Raucherbereich ebenfalls deutlich höher. Überall im „Columbus Bräu“: viel Holz, „normale“, massive Tische und Stühle und im Raucherbereich auch noch ein paar Hochtische.

Was hat man im „Columbus Bräu“ kulinarisch zu erwarten? Der Genuss-Bogen spannt sich von den typischen Wiener Schmankerln à la Zwiebelrostbraten, Vanillerostbraten, Schnitzel Wiener Art über die in einem Bierlokal fast schon vorausgesetzten Käsespätzle, Eiernockerl und überbackenen Brote bis hin zu Ribs, Wings und Burger. Eines sollte nicht unerwähnt bleiben, so „durchgestyled“ die Speisekarte auch sein möge, sie ist nicht ganz einfach, bedingt durch die Hintergrundgestaltung in zu aufdringlicher Farbsättigung, zu lesen. Das „Columbus Bräu“ wird übrigens vorwiegend durch die Ottakringer Brauerei beliefert, und daher führt man auch alle Variationen von ebendieser Biermarke. In besonders guter Erinnerung blieb mir, als ich noch Alkohol trinken durfte, das „Rote Zwickel“, ein süffiger, vollmundiger Genuss.

Zu trinken hatten wir „Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,40 / 0,5l), „Ottakringer NULL KOMMA JOSEF“ (EUR 2,90 / 0,33l) und ein paar ausgezeichnete, kräftig aromatische „Espressi Doppio“ (EUR 3,50) – Marke „Pascucci“ (siehe Internet auf [Link]). Gleich daneben befindet sich übrigens ein gleichnamiges Café. Kritisieren muss ich jedoch die völlig ungeeignete Kaffeetasse, „des Häferl“, die sich wie eine typische Teetasse präsentiert - sehr breit, weit, und schalenförmig – so wird der an sich sehr gute Kaffee äußerst schnell kühl bis kalt.

„Frittatensuppe“ (EUR 3,60) – eine sehr gute, dunkel-gold färbige Rinderbouillon mit sehr guten hausgemachten Frittaten wurde serviert. Die Küche kocht tatsächlich echte Suppen – nicht überwürzt, künstlich gestreckt – ein glattes SEHR GUT.

„Knoblauch-Cremesuppe mit Schwarzbrot-Croûtons“ (EUR 3,30) – ein intensives Knoblaucharoma begleitet die Suppe beim Servieren – das kann nicht künstlich herbeigezaubert werden. Sehr schön abgeschmeckt, die Croûtons brav knusprig geröstet, die Suppe für die Jahreszeit jedoch etwas zu sehr eingekocht, abgebunden – so präsentiert sich dieses gute Süppchen. Ein glattes und sehr gutes GUT.

Ein „Columbus-Burger American Style“ (EUR 11,40) – für die beste Tochter von allen ohne Käse bestellt. Ein 200g schweres, saftiges und schön mit Grillaromen versetztes Rinderpatty, hausgemacht, wurde serviert. Dazu noch rote Zwiebel, Tomate, frischer Salat und g’schmackiger, knuspriger Bacon. Als Beilage gab es Potato Wedges und hausgemachte BBQ-Sauce mit rauchigem Aroma. Der Bun wurde außen und innen sehr gut geröstet und war recht schmackhaft – ein glattes SEHR GUT in diesem Rahmen.

Einmal den „Chili-Burger“ (EUR 11,40) – ebenfalls 200g saftiges Rinderfaschiertes, rote Zwiebel, Tomate, frischer Salat und Potato Wedges mit hausgemachter Salsa–Sauce. Für den Burger gilt bereits Beschriebenes, die hausgemachte Salsa-Sauce war eine absolute Sensation: frische Zucchini, frische Paprika, frischer Chili, Tomatenstücke und Mais – einfach toll. Selbst die Pfefferoni im Burger, eigentlich nur recht milde „Pußta-Gurkerl“, wurden angeröstet. Es fanden sich im Burger zusätzlich ausreichend frisch geschnittene Chili-Schoten (samt Kern – ich liebe es), sodass der „Chili-Burger“ seinen Namen auch verdiente. Für mich in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau ein glattes AUSGEZEICHNET!

„Steirischer Backhendlsalat“ (EUR 8,80) – sehr knusprig panierte und gut abgetropfte Hendlfiletstücke auf gutem, nicht zu süß mariniertem Salat wurden an den Tisch gebracht. Bei Gott nicht nur eine kleine Speise oder gar Vorspeise, langte die Menge nach der Suppe für eine gut dimensionierte Hauptspeise. Sehr frischer Blatt- mit hausgemachten Kartoffelsalat, gerösteten Kürbiskernen, Bohnen und gutem Kernöl – mehr braucht es nicht. Glattes SEHR GUT in diesem Rahmen.

„Columbus-Spare-Ribs“ (EUR 9,80 / kleine Portion) – bestellt „Himmlisch“ mariniert, mit feinstem österreichischen Blütenhonig und einem Hauch von Chili, dazu Potato Mix (Wedges und Pommes Frites), Zwiebelringe und 2 Saucen. Die Fleischqualität war wunderbar, die Ribs wurden jedoch recht „einseitig“ gegrillt. Die Unterseite der Ribs, wie so oft, viel zu blass, die Beinhaut nicht eingeschnitten – möge nur ja keine Marinade dort eindringen – warum macht man das überall so? Ist das zu viel verlangt? Ist das so schwierig? Aber selbst an der Oberseite waren die Ribs halb sehr gut gegrillt und halb mäßig gegrillt. Die Marinade war sehr gut, die Beilagen völlig O.K., die beiden Saucen guter Durchschnitt. Sour-Cream-Sauce sehr gut, Sweet-Chili-Sauce aus der Flasche in Ordnung. In Summe aber nur gerade noch GUT – bekommt man fast immer und überall so, leider. Die extra dazu bestellte Salsa (EUR 0,60) habe ich bereits beschrieben.

Einmal die „Topfen-Nougatknödel“ (EUR 4,90) – gleich vier Stück dieser hausgemachten Köstlichkeit wurden serviert. Ein wunderbar flaumiger und sehr guter Topfenteig, der ausgezeichnete und genau richtig temperierte Nougat, der einen beim Zerteilen des Knödels fließend begrüßte, bildeten einen Hochgenuss. Einziges Manko war nur der fehlende, fruchtig-saure Kontrapunkt wie z.B. marinierte Beeren oder Ähnliches. Ein sehr gutes SEHR GUT, knapp und fast schon ausgezeichnet.

„Eis-Palatschinke“ (EUR 4,80) – eine sehr brav hausgemachte Palatschinke mit gutem, aber doch gekauftem, fertigem Vanilleeis kam an den Tisch. Gute Schokoladensauce (Fertigprodukt), frisches Schlagobers – der besten Tochter von allen hat es immer absolut gut geschmeckt. Ein durchschnittliches GUT, das bekommt man so überall.

Für die Speisen gebe ich in Summe, in diesem Rahmen und unter Berücksichtigung des Lokalgenres, ein glattes SEHR GUT. Man macht hier für ein „Bierlokal“ wirklich außergewöhnlich viel selbst. Bis auf Sweet-Chilisauce sind alle angebotenen Saucen hausgemacht, auch beim Burger wird bis auf den Bun alles im Haus gefertigt. Bei den Ribs gäbe es noch Handlungsbedarf.

Dem Ambiente gebe ich in Summe ein glattes GUT, jedoch kann ich, bedingt durch den nicht ganz „gelungenen“ Nichtraucherbereich und dem doch etwas lauten und nüchternen Gastgarten, keine bessere Note geben. Zusätzlich sind zu wenig Schattenspender an den Rändern des Gastgartens vorhanden – die äußersten Tische sind meist in der Sonne. Die Sanitäranlagen sind O.K., mehr aber nicht.

Beim Service muss man doch die eine oder andere Schwankung feststellen - von sehr nett und redselig bis zu gestresst und schweigsam, stets aber höflich und zuvorkommend. Daher auch für den Service ein glattes GUT.

Fazit: ich empfehle das „Columbus Bräu“ durchaus für eine gesellige Runde, ein klassisches „Nach der Arbeit-Bier“ oder für einen unkomplizierten, legeren, bodenständigen Lokalbesuch mit stabiler Küchenleistung. Das Preis-Leistungsverhältnis passt absolut, „Spare-Ribs“ werden in großer und kleiner Portion angeboten und Tagesmenüs sowie Wochenempfehlungen komplettieren das Angebot. Der Internetauftritt ist sehr informativ und vollständig, gratis WLAN wird ebenfalls angeboten. Da bei Schönwetter der Gastgarten stets sehr gut besucht ist, empfehle ich eine Reservierung. Wir kommen sicher wieder!Weniger anzeigen

7. Gasthaus-Brauerei Zum Schwarzen Adler

Schönbrunner Straße 40, 1050 Wien
Gasthaus-Brauerei Zum Schwarzen Adler - MenüsuppeGasthaus-Brauerei Zum Schwarzen Adler - Menü-Surschnitzel aus der Karree-Rose (EUR 6,90)Gasthaus-Brauerei Zum Schwarzen Adler - Steirischer Backhendlsalat (EUR 9,50)
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Sehr "brauchbare" Ribs - riesige Portion...
SpeisenAmbienteService
22. Mai 2014
******* UPDATE VOM 28.06.2014 ******* Heute die "HACKL BRÄU Spare Ribs" (EUR 14,50) verkostet. Serviert wurden zwei mindestens 40cm la...Mehr******* UPDATE VOM 28.06.2014 *******

Heute die "HACKL BRÄU Spare Ribs" (EUR 14,50) verkostet. Serviert wurden zwei mindestens 40cm lange Rippenreihen, dazu Braterdäpfeln (aus der Fritteuse), zwei Dipsaucen (Cocktail- und Knoblauchsauce) und Salatgarnitur.

Die Fleischqualität sehr gut, ausreichend viel Fleisch auf den Ribs, für mich persönlich einfach etwas zu wenig ausgebraten, besonders an der Unterseite, wo es auch an der Marinade mangelte.

Beide Saucen hausgemacht und sehr gut, die Braterdäpfel waren, wie fast immer, frittierte Erdäpfel jedoch von guter Rohstoff-Qualität. Die Portion ist kaum zu schaffen, einfach riesig - der Kellner wünschte nicht "Guten Appetit!" sondern "Viel Glück!", was mich angesichts der Portionsgröße sehr amüsierte.

Ich musste, allerdings völlig problemlos, eine "Schwächelfolie" anfordern, und morgen landet das Überbleibsel am Holzkohlengrill.

Ein GUT würde ich in Summe hierfür geben.

********** UPDATE ENDE **********


Das Gasthaus „Zum Schwarzen Adler“ war seit jeher über Jahrzehnte hinweg eine Institution für gutbürgerliche Küche zu eher gehobenen Preisen in Margareten. Nachdem dieses vor ein paar Jahren, nach 40-jähriger Bewirtschaftung durch die Familie Blank, verkauft und später dann erfolgslos die Pforten schloss, wurde es vom „Hackl-Bräu“ (vormals in der Ziegelofengasse) übernommen und liebevoll, behutsam das Alte belassend renoviert bzw. umgebaut. Der traditionell bekannte Lokalname wurde beibehalten, was ich in diesem Fall für eine gute Idee finde, hatte doch das „Zum Schwarzen Adler“ einen guten Ruf für sehr gute Speisenqualität. Seit Mitte 2013 ist das Gasthaus nun unter dem neuen Betreiber, Gerhard Hackl, wieder geöffnet.

Das Lokal tituliert sich zusätzlich „Gasthaus-Brauerei“, denn hier wird tatsächlich frisches Bier im Haus gebraut und frisch an den Gast gebracht. Man zapft es direkt von den im gut temperierten Keller befindlichen Lagertanks – frischer geht es nicht. Das „Hackl-Bräu“ wird nicht zur Gänze filtriert und ist daher recht naturbelassen. Genießen kann man das Bier in den Brauvarianten:

• HACKL BRÄU HELLES
• HACKL BRÄU DUNKLES
• HACKL BRÄU MÄRZEN
• HACKL BRÄU SCHNITT
• HACKL BRÄU WEISSE

Das Lokal besticht in meinen Augen mit dem unheimlich freundlichen, gemütlichen und auch urigen Interieur. Große, schmiedeeiserne Leuchter, Holzverkleidungen, Holzbänke, -tische und –sesseln, eine mächtige Schank und vor allem ein entzückender, typisch wienerischer Innenhof-Gastgarten. An jedem Tisch nette Holzfässchen mit Besteck und Menage runden das sehr sympathische Bild ab. Man fühlt sich hier irgendwie sofort wohl und erkennt auch noch da und dort gewisse Dinge vom langjährigen Vorgänger. Die Renovierung ist tadellos gelungen, Altes blieb dankenswerterweise (besonders bei der Altbau-Bausubstanz) erhalten.

Der Gastgarten hat auch einen überdachten Bereich, einer Veranda ähnelnd, der guten Schutz vor Regen bietet, wenn man trotzdem im Freien sitzen will. Der ungeschützte Gastgartenbereich wird bei Bedarf mit Sonnenschirmen beschattet und ist einfach nur allerliebst und heimelig.

Der Empfang war bei all unseren Besuchen stets nett, freundlich und man fühlte sich immer als Gast willkommen. Eine Reservierung empfehle ich im Gastgarten in jedem Fall, dieser ist bei Schönwetter gerne und gut besucht.

Die Speisekarte studierend, hatte ich sofort ein Lächeln im Gesicht. Eine große und sehr bunte Auswahl an „Wiener Schmankerl“ und auch modern interpretierten Gerichten. Eine Besonderheit des Lokals ist sicherlich der Feuerfleck – eine auf der Grundlage eines Brotteiges, mit einer Sauerrahmsauce bestrichen und je nach Belieben belegte Flade, die ähnlich einer Pizza ausgebacken wird. Sag‘ aber niemals Pizza zum Feuerfleck und umgekehrt! Im „Schwarzen Adler“ wird der Brotteig für den Feuerfleck zusätzlich noch mit dem hausgebrauten Bier verfeinert. Auch bei den Preisen hat sich doch etwas getan – sie sind nun fair, angepasst und nachvollziehbar moderat.

Spätestens, nachdem ich die Speisekarte studiert hatte, war mir klar, die „Gasthaus-Brauerei Zum Schwarzen Adler“ ist nicht eines dieser zahlreichen Bierlokale. So manches, sich selbst „Restaurant“ nennendes Lokal bietet diese Vielfalt an Genüssen nicht an. Wiener Klassiker (Tafelspitz, Fiaker-Gulasch,…), saisonale Spezialitäten (Spargel-Cordon bleu, Spargelcremesuppe,…), Kleinigkeiten (Sacherwürstel, Salate, Verhackert‘s,…), Deftiges (Spare-Ribs, 200g-Burger, Schnitzel, Cordon bleu,…) und feine, gar nicht zu erwartende Schmankerl wie als Beispiel genannt, „Getrüffelter Tomaten-Mozzarella-Salat“. Die Suppen werden stets vom Tafelspitz gekocht, und die Desserts sind durchgehend hausgemacht - BRAVO!

Für mich sehr positiv auffallend, man führt auch ein „Erdinger Weißbier – Alkoholfrei“ (EUR 3,80 / 0,5l) – ein sehr gutes alkoholfreies Bier. Alle bisher georderten Getränke wurden immer genau richtig serviert – Temperatur und Präsentation passten stets. Der „Sommer-Spritzer“ wird mit EUR 2,20 (0,25l), der „Eistee-Zitrone“ mit EUR 2,70 (0,3l), „Obi-Leitungswasser“ mit EUR 3,00 (0,5l) und der doppelte Espresso mit EUR 3,40 verrechnet.

Ich berücksichtige natürlich in meiner Bewertung, dass der „Schwarze Adler“ keinerlei Auszeichnungen oder Hauben hat, sondern sich selbst eben als „Gasthaus-Brauerei“ anpreist.

„Nudelsuppe“ / „Frittatensuppe“ (EUR 3,00) – eine sehr schmackhafte, genug kräftige Rinderbouillon vom Tafelspitz lässt einem warm ums Herz werden; immer eine ausreichende Menge an Suppengemüsen mitserviert und stets heiß in klassischer Suppenterrine an den Tisch gebracht. Redundant zu erwähnen, dass die Frittaten hausgemacht sind, schmeckt man es doch sofort. SEHR GUT.

„Marinierter Rohschinken mit Rucola und frischem Grana“(EUR 8,50) – ein sehr schmackhafter Rohschinken, stellenweise leider doch etwas zu dick geschnitten (laut der Kellnerin völlig unüblich), wurde auf einem Rucola-Bett mit frischem Paprika und frischer Kresse serviert. Obenauf zwar einiges an frischer roter Zwiebel, den Grana hatte man leider einfach vergessen, was passieren kann – er wurde in einem Schüsselchen sofort nachgereicht. Die Marinade bestand aus einer Balsamico-Reduktion, nicht zu dick und zu süß eingekocht. Ich persönlich hätte vom Rucola auch noch die vereinzelt dicken Stiele entfernt. Somit in Summe ein durchschnittliches GUT, mit erwähnten Mängeln.

„Gebackene Kapernbeeren mit Marillen-Chutney“ (EUR 4,80) – sehr große, fleischige und nicht zu salzige Kapernbeeren wurden wunderbar knusprig paniert, gut abgetropft und serviert. Wer Kapern liebt, der kommt hier auf seine Kosten und zu einem nicht alltäglichen Genuss. Das Marillen-Chutney war hausgemacht, konnte mich aber nicht so überzeugen. Zugegebenermaßen bin ich bei Marmeladen, Chutneys, Senfe, etc. nur schwer zufrieden zu stellen, koche ich doch übers Jahr hinweg große Mengen davon selbst ein. Basis für das Chutney waren getrocknete Marillen - wenn schon, dann hätte ich sie kleinwürfelig geschnitten. Mir war das Chutney auch deutlich zu mild gewürzt, Ingwer, Knoblauch, Chili, Kreuzkümmel oder sogar etwas Garam-Masala – das wär’s gewesen. In Summe war aber diese Vorspeise für mich, schon alleine wegen der Kreativität, ein SEHR GUT wert.

„Bauern Cordon bleu vom Schwein“ (EUR 11,90) – ein mit Speck, Schinken, Zwiebel, Pfefferoni und Käse gefülltes Cordon bleu, das mit Braterdäpfeln serviert wird. Tolle Panier, gut abgetropft und schmackhafte, fein geschnittene Zutaten für die Füllung des zarten, saftigen Schweinsschnitzels, so wurde das Bauern Cordon bleu serviert. Würzig, deftig und perfekt das Cordon, die Braterdäpfel leider aus der Fritteuse. Ich weiß aber, dass man sich in einem Gasthaus befindet, und daher sehe ich recht gelassen darüber hinweg. Für mich ein glattes SEHR GUT, dass übrigens auch für das „Wiener Schnitzel vom Schwein“ (EUR 9,50) meiner besten Tochter von allen gilt. Die Petersilerdäpfel wurden problemlos und ohne Aufpreis hierbei gegen Pommes Frites ausgetauscht.

„Steirischer Backhendlsalat“ (EUR 9,50) – serviert wurden vier ausreichend große, sehr saftige Stücke vom Hühnerfilet, perfekt mit Kürbiskernen und Brösel paniert und gebacken. Den Vogerl-Salat für die beste Tochter von allen auf Blattsalat getauscht, erhielt sie einen sehr gut marinierten Erdäpfel-Blattsalat, bei dem auch keineswegs mit dem Kürbiskernöl der guten Sorte gespart wurde. SEHR GUT.

„Feuerfleck Toskana“ (EUR 10,90 – mit Rohschinken, Tomatenscheiben, Käse, Rucola und frischem Grana) – der gebackene Teigfladen war geschmacklich sehr gut, sehr knusprig und
ohne Beanstandung. Bei den Auflagen wurden leider „normale“ Paradeiser statt der wesentlich g’schmackigeren Cherry-Paradeiser verwendet, und der Rohschinken wurde mit Beinschinken gemischt, ein Koch- und kein Rohschinken, am Feuerfleck verteilt. Die Sauerrahmmischung war wiederum würzig gut und ohne Fehl und Tadel. In Summe, wegen der erwähnten Mängel, ein durchschnittliches GUT.

„Feuerfleck Mailänder“ (EUR 8,90 – mit Salami, Mozzarella, Basilikumpesto, Kirschtomaten
und frischem Grana) – ja, natürlich war da schon einiges an Öl auf dem Belag, besonders vom Pesto (hausgemacht) und von der Salami. Aber genau das war geschmacklich eine Wucht, denn im Laufe des Verzehrs sickerte dieses wohlschmeckende „Gold“ in den Fladenteig – geschmacklich perfekt. Die Auflagen waren frisch, würzig und einfach eine tolle Kreation. Ein sehr gutes SEHR GUT, nahe dem Gipfel.

„Mohr im Hemd“ (EUR 5,90) – der Kuchen war ein schokoladiger Traum, soft und saftig und vor allem auch hausgemacht. Der Koch macht sogar die Schokoladen-Sauce selbst, was man auch in „höheren Kreisen“ nicht oft findet. Lediglich an der Garnitur bzw. der Präsentation könnte man meckern, aber sonst war das ebenfalls wieder ein sehr gutes SEHR GUT.

„Eispalatschinken mit Vanilleeis, Schokosauce und Schlagobers“ (EUR 5,50 / 2 Stk.) – brav gemachte, tadellos gebräunte, hausgemachte Palatschinken, gefüllt mit je einer Kugel Vanilleeis, mit der hausgemachten Schokoladen-Sauce und etwas Schlagobers vollendet, wurden serviert. Das Vanilleeis nicht hausgemacht, aber trotzdem ein SEHR GUT von meiner besten Tochter von allen.

In Summe gibt es von mir für die Speisen ein glattes SEHR GUT. Hier wird einfach frisch, sehr schmackhaft und vor allem wirklich selbst gekocht. Einer der Hackl-Brüder, Andreas Hackl, durfte ja sein Handwerk immerhin im „Schwarzen Kameel“ erlernen. Bravo, tolle Küchenleitung in diesem Rahmen.

Für das Ambiente, das mich persönlich so sehr anspricht, wenn ich ein derartiges Lokal besuche, gebe ich ebenfalls ein glattes SEHR GUT. Auch die Sanitäranlagen sind gepflegt und sauber. Einziges Manko war bei einem besuch ein schmutziges Tuch für das Gebäck-Körbchen – das sollte auch in einem Gasthaus niemals passieren. Der Gastgarten ist sowieso sensationell authentisch.

Dem Service gebe ich ein glattes GUT. Man geht hier schon gelegentlich einmal gerne an einen mit schmutzigem Geschirr vollen Tisch vorbei. Mündliche Empfehlungen wurden bisher nie ausgesprochen und manchmal ist das Bestellen recht zäh. Allerdings ist man immer freundlich und korrekt – ein sehr origineller Kellner aus dem Service-Team bringt statt der Rechnung den „Schadensbericht“. Für den Service verantwortlich ist meines Wissens der andere der Hackl-Brüder, Manuel Hackl, der seine Ausbildung immerhin im Steirereck genoss.

Fazit: eine glatte und echte Empfehlung meinerseits für die „Gasthaus-Brauerei Zum Schwarzen Adler“. Ich bin wirklich sehr froh, diesen kulinarischen Fixpunkt in Margareten wieder stets im Talon zu haben – man hat täglich geöffnet und das sogar durchgängig. Es gibt zu der ausreichend großen Standardkarte auch noch Tagesempfehlungen, Wochenmenüs und sehr gute, abwechslungsreiche Wahl-Tagesmenüs. Hier wird frisch und sehr gut gekocht, und die Preise sind sehr angemessenen sowie der Qualität der gebotenen Speisen mehr als nur entsprechend.Weniger anzeigen

8. Santos Mexican Grill & Bar Wieden

Favoritenstraße 4-6/2, 1040 Wien
Santos 1040 - VisitenkarteSantos 1040 - LokaleingangSantos 1040 - Werbetafel
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Sehr "brauchbare" Ribs in verschiedenen Varianten...
SpeisenAmbienteService
19. Jun 2014
Nach mittlerweile dreimaligem Besuch im relativ neuen „Santos“ auf der Wieden möchte ich auszugsweise über unsere Besuche berichten und das Lokal b...MehrNach mittlerweile dreimaligem Besuch im relativ neuen „Santos“ auf der Wieden möchte ich auszugsweise über unsere Besuche berichten und das Lokal bewerten. Da, wo heute das „Santos“ beheimatet ist, war vor einiger Zeit ein recht beliebtes Asiatisches Restaurant, das „Aqua“ und danach für kurze Zeit eine Cocktailbar namens „Almost Famous“.

Das jetzt bereits zweite „Santos“ in Wien, neben dem „Santos“ in der Lugner-City, ist in einem alten Eckhaus untergebracht, dadurch besticht das Interieur besonders durch die hohen Altbau-Räume, die unerwarteterweise, trotz Erdgeschoß, hell und lichtdurchflutet sind. Nach dem Eintreten in das Lokal stößt man direkt und zentral an den Empfang bzw. die Servicestation, quasi der Bahnhof der Servicecrew, die einen stets unmittelbar, freundlich und herzlich begrüßt.

Die Einrichtung ist nicht künstlich übertrieben mexikanisch sondern viel mehr dezent, modern und sehr sympathisch gelungen – natürlich da und dort mit mexikanischen Akzenten, aber sehr nett dekoriert. Auffallend ist natürlich der nicht mehr lebende Baum im Lokal, eher nur ein Baumgerippe, ein echter „Knorzel“ – gelungen, erinnert er doch an die trockenen, wüstenartigen Gebiete in Mexiko. An Sitzgelegenheiten gibt es sowohl „normale“ Tische und Stühle aber auch typische Bar-Hochtische mit Hochsesseln. Im Zentrum des Geschehens stehen natürlich die sehr imposante und beeindruckende Cocktailbar und die teilweise offene Küche mit der großen Grillstation.

Naturgemäß ist die Küche im „Santos“ deutlich vom Fleischgenuss geprägt, ist man doch für die Mexikanische und teilweise auch Amerikanische Küche bekannt. Also Burger, Steaks, Ribs und diverse gefüllte Tortillas, Enchiladas, Fajitas, Burritos, Tacos oder Nachos und noch vieles mehr. Burritos, übersetzt der „kleine Esel“, sind übrigens immer aus Weizenmehl und Tacos immer aus Maismehl gefertigte dünne Teigfladen, die beliebig gefüllt und zusammengerollt serviert werden. Eine Sonderform der Tacos sind die Enchiladas, die mit beliebiger Füllung nicht gerollt sondern gefaltet und danach stets mit Käse gratiniert werden.

Das „Santos“ hat keinerlei Hauben oder Auszeichnungen und genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau werde ich die Bewertung durchführen.

An jedem Tisch steht bereits die klassische, mexikanische Menage bereit, hier sogar mit einer „Habanerosauce“, die tatsächlich etwas „kann“. Vielleicht ist es ein echtes Manko für Leute, die nicht gerne so scharf essen wie ich, dass hier keine mildere Variante, beispielsweise aus „Jalapeños“, angeboten wird. „Habanero“ heißt übrigens in etwa „aus Havanna stammend“, die feurigen Freunde haben aber mit Kuba nichts zu tun. Man vermutet heute eher die Herkunft von der mexikanischen Halbinsel „Yucatán“, die darüber hinaus auch für ausgezeichneten, vollmundigen und bei uns eher schwer erhältlichen Honig bekannt ist. Auf der Scoville-Scala siedeln sich Habaneros je nach Sorte immerhin zwischen 100.000 und 500.000 Scoville-Einheiten an – zum Vergleich, eine Standard-Tabasco-Sauce hat etwa 2.500 – 5.000 Scoville – sie sind also wirklich scharf. Werden sie noch, wie in Mexiko sehr beliebt, vorher geräuchert, so erhält man dann die landestypische „Chipotle-Habanerosauce“.

Nach Stöbern in der doch recht umfangreichen Speisekarte, zusätzlich gibt es auch noch Tagesempfehlungen oder Wochenangebote, haben wir dann auszugsweise nachfolgende Speisen und Getränke konsumiert. Sehr positiv zu erwähnen ist noch, dass die gesamten Speise- und Getränkekarten im Internet zur Verfügung stehen, sodass man bereits von zuhause aus darin gustieren kann.

Als Getränke hatten wir „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 2,90 / 0,33l), „Eistee Zitrone mit Leitungswasser“ (EUR 2,40 / 0,5l), „Johannisbeersaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,90 / 0,5l) sowie einige sehr brauchbare, gute „Espressi Doppio“ (EUR 3,50). Alles tadellos und ohne Fehl und Tadel.

„Onion Rings“ (EUR 3,80) – knusprige, gut abgetropfte und geschmacklich sehr gute Zwiebelringe wurden mit einem hausgemachten Sauerrahm-Dip serviert. Sie unterschieden sich geschmacklich doch deutlich von sonstiger TK-Standardware und ich würde sie mit einem guten GUT bewerten.

„Totopos con tres Salsas“ (EUR 4,60) – bestehend aus Tortilla-Chips, Guacamole, Sikil P‘aak (Kürbiskern-Dip) und Salsa Roja. Sehr schön, dass hier keine Tortilla-Chips aus dem Packerl serviert werden, sondern knusprige, g’schmackige Tortillas aus zwei verschiedenen Maissorten (gelb und dunkelviolett). Die Guacamole war sehr cremig, frisch und hatte auch noch eine wunderschöne Farbe – Avocados werden innerhalb von wenigen Minuten an der Luft unansehnlich grau-braun. Ich hätte die Guacamole lieber stückeliger, nicht ganz so fein püriert gehabt, aber das ist Geschmacksache. Der Kürbiskerndip war ausgezeichnet, geröstete Kürbiskerne, Koriander, Limettensaft und etwas Chili. Die Salsa Roja, frisches Tomaten-Püree, sehr gut mit Salz, Pfeffer, wenig Koriander und etwas Limette abgeschmeckt, hätte zwar durchaus schärfer sein dürfen, das konnte man aber problemlos selbst erledigen, steht doch die Habanerosauce parat. In Summe war diese Speise sehr gelungen – ich wüsste nicht, was man hier noch großartig besser machen könnte – AUSGEZEICHNET.

„Filetsteak mit hausgemachten Potato Wedges“ (EUR 19,80 - 200g) – mit extra „Sauerrahm-Dip“ (EUR 1,60) und „medium“ bestellt. Das Steak kam sekundengenau auf den Punkt, „medium“ gebraten an den Tisch. Die Fleischqualität war hervorragend und man hatte dem Steak auch noch eine schöne Kruste verpasst. Ein unerwartet hoher Genuss, haben wir doch schon öfters um viel mehr Geld, gehobener aber auch deutlich schlechter Steaks genossen – toll. Die Wedges waren recht groß geschnitten, jedoch waren die Erdäpfel von guter und g’schmackiger Qualität. Sowohl die dazu gereichte hausgemachte Kräuterbutter als auch der hausgemachte Sauerrahm-Dip waren hervorragend. In diesem Lokalgenre und auf diesem Lokalniveau kann ich ebenfalls nur ein AUSGEZEICHNET geben.

Ein „Sweet Onion Burger mit Pommes Frites“ (EUR 9,80) bestehend aus Rindfleisch, Tomate, Speck, Cheddar Cheese, karamellisierter Zwiebel in einer geschätzten 180g-Variante wurde serviert. Der Patty, hausgemacht im „Santos“, mit ebenfalls sehr gutem Rindfleischgeschmack hatte sehr schöne Grillaromen und wurde ebenfalls „medium“, wie gewünscht, an den Tisch gebracht. Der hausgemachte Bun, hier ähnlich einem dickeren Pita-Brot, schmeckte ausgezeichnet, hätte aber durchaus an den Schnittflächen besser geröstet werden sollen. Der Käse war sehr gut geschmolzen, die karamellisierten Zwiebel süßlich-pikant abgeschmeckt, der Speck geschmacklich sehr gut und knusprig. Die Pommes Frites waren knusprig und gut abgetropft. Ein glattes SEHR GUT, bedingt durch den Bun reicht es nicht zum Ausgezeichnet.

Extra noch eine „Pico de Gallo“ (EUR 1,60), ein Dip aus Tomaten, Koriander, Zwiebeln und Limettensaft. So kann man einfachste Zutaten zu einem Genuss vollenden – SEHR GUT.

Einmal das „Pollo con Mole almendrado y Chorizo“ (EUR 11,80) im „Santos“ ein Hühnerfilet vom Lavasteingrill mit Chorizo in pikanter Mandel-Schokoladensauce, dazu knusprig gebratene Polenta und Zucchini. Grundsätzlich gibt es kein „richtiges“ Rezept für die berühmte „Mole“. Jede mexikanische Hausfrau hat so ihr eigenes und „richtiges“ Rezept. Was aber alle „Moles“ gemeinsam haben ist die recht aufwändige Zubereitung, eine große Menge an teilweise auch schwer erhältlichen Zutaten und Gewürzen sowie die Entstehungsgeschichte. Der Erzählung nach hat in Mexiko eine betrogene Hausfrau ihren untreuen Ehemann strafen wollen, indem sie ihm ein Gericht aus allen Zutaten, die sie gerade zuhause hatte, zubereitete. Egal was sie fand, es wurde in den Topf geworfen – das Ergebnis soll aber, entgegen ihrer Intention, sehr schmackhaft gewesen sein und wurde als „Mole“ berühmt. Klassisch wird die „Mole“ immer mit Huhn serviert, und es gibt bei der Zubereitung nur zwei Todsünden: das Huhn, meist Brustfilet, erstens so lange zu braten, bis es trocken ist, und zweitens die „Mole“ so lange zu erhitzen, bis die Schokolade und somit die gesamte „Mole“ gerinnt (Kakaobutter) – in der Küchensprache auch gerne „abg’schissn“ oder „abpascht“ genannt. Beide Fehler unterließ der Koch im „Santos“ – das Hühnerfilet war sehr zart und saftig und die „Mole“ war cremig, homogen und äußerst schmackhaft. Die Polenta, gebratene Taler aus Polenta, war gut, aber für mich zu zaghaft gewürzt, die Zucchini hatten schöne Röstaromen und waren noch bissfest. Ich persönlich habe mir noch nie eine Chorizo zum „Pollo con Mole“ gebraten, muss aber gestehen, dass diese würzige, leicht scharfe Wurst einen sehr schönen Kontrapunkt zur süßlichen, vollmundigen „Mole“ bildet – gelungen und in meinem Repertoire abgespeichert! In Summe ein glattes SEHR GUT.

Einmal die „Smokey Honey Ribs“ (EUR 8,50, aus der Tageskarte) – sehr gut gewürzte Ribs und zwei mehr als nur sättigende Ribs-Reihen wurden serviert. Ein Manko, wie fast bei allen Ribs in einem Lokal: oben toll ausgebraten und knusprig gegrillt, unten jedoch zu blass. Außerdem wurde wieder einmal die Beinhaut an der Unterseite nicht eingeschnitten, und somit kann die Marinade nicht von unten in das Fleisch einwirken – das kann doch nicht so schwer sein, durch die dicke Beinhaut geht kein Aroma. Als Beilage wählte die beste Ehefrau von allen Potato Wedges, die sehr gut waren. In Summe, insbesondere durch die sehr g’schmackige und rauchig-süßliche Marinade, GUTE Spare-Ribs, aber auch nicht mehr.

„Schokoladen-Brownie“ (EUR 4,80) – hausgemacht und fast unwiderstehlich gut. Sehr schokoladig, sanft und weich, einfach SEHR GUT, fehlend nur etwas Säure als Beilage wie z.B. Obst oder Beerenmus.

„Coconut Kiss“ (EUR 5,50) – ein alkoholfreier Cocktail mit Coconutcream, Obers, Ananassaft und Grenadine, der ausgezeichnet zubereitet wurde. Schön aufgeschäumt, ausreichend Eis und sehr schmackhaft – SEHR GUT.

In Summe gebe ich für die Speisen auf diesem Lokalniveau gerne, aber auch vom „Santos“ ehrlich verdient, ein SEHR GUT. Wir wurden bisher noch bei keiner Speise enttäuscht, und alle Speisen waren stets sehr adrett und appetitlich angerichtet

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls ein SEHR GUT, weil man in diesem Lokal einfach gerne gesehen und stets willkommen scheint – einfach ein hoher Wohlfühlfaktor, wenn es auch einmal, bedingt durch die Bauweise, etwas lauter sein kann. Statt sonst üblichen einfachen Kerzen werden am Abend kleine Kerzen-Tischlampen auf jeden Tisch platziert, was sehr zum gemütlichen Ambiente beiträgt. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber und penibel gepflegt, und es gibt im hinteren Bereich des Lokals (vom Eingang her im rechten Teil des Lokals) einen kleinen Raucherbereich mit ausgezeichneter Lüftung und guter Trennung vom NR-Bereich.

Auch beim Service gebe ich gerne ein glattes und wohlverdientes SEHR GUT. Es ist so erfrischend, wenn man bei jedem Lokalbesuch immer freundlich empfangen und spätestens ab dem zweiten oder dritten Besuch noch freundlicher als „Freund des Hauses“ wieder erkannt wird. Ein sehr höflicher und netter Service, der auch gerne Empfehlungen gibt, die ehrlich gemeint sind, auch ein „ist heute nicht ganz so gut, wie sonst“ kann man hier, wenn angebracht, hören! Bisher waren die Wartezeiten auf unsere Speisen darüber hinaus stets angenehm kurz gehalten.

Fazit: eine glatte Empfehlung für das „Santos“ auf der Wieden! Gutes, wo immer es geht, hausgemachtes Essen zu sehr angemessenen Preisen, die, siehe Filetsteak, sogar manchmal überraschend preiswert sind. Eine umfangreiche Cocktailkarte, auch mit einer sehr schönen Auswahl an Anti-Alkoholika, sowie extra Mittagsgerichte (Montag bis Freitag von 11:00h – 16:00h) und ein „Take-Away-Service“ (Montag bis Freitag von 16.00h – 23:00h, Samstag, Sonn- und Feiertage ganztägig) mit eigener Karte (siehe Internet) runden das Gesamtangebot sehr positiv ab. Natürlich gibt es auch eine Happy Hour (täglich von 16:00h – 20:00h und 23:00 – 0:00h), innerhalb dieser alle Cocktails, außer Heavy Drinks, um nur EUR 5,50 zu verkosten sind. Ebenfalls erwähnenswert ist das Angebot an Mexikanischen Bieren, das wohl über den sonst üblichen Standard hinausgeht: Pacifico Clara, SOL, Bohemia, Negra Modelo (dunkles Bier), Corona, Desperados und Michelada.

Ein Tipp noch zum Schluss von mir: immer die Tafeln am Eingang beachten. Hier werden die Tagesaktionen und sonstigen Spezial-Angebote verlautbart.Weniger anzeigen

9. Schlemmer Eck

Prager Straße 165, 1210 Wien
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In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet!
SpeisenAmbienteService
17. Apr 2012
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Wieder einmal habe ich das „Stix Schlemmer Eck“ besucht und muss sagen, es herrscht nach wie vor ein hoher Qualitätslevel bei den Speisen. Aufgrund der wirklich sehr guten Speisen, erhöhe ich die Bewertung bei den Speisen gerne wieder auf „4“ = Sehr Gut. Ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis und ich hatte mein erstes Gansl für heuer (2018) hier – HERVORRAGEND!

► „Gansl-Cremesuppe“ (€ 4,20):
Sämige, sehr g’schmackige Suppe, Bröselknödel tadellos aber eher kompakt, sehr viel Fleisch- und Gemüseeinlage – Sehr Gut = „4“

► „Kürbis-Cremesuppe“ (€ 4,20):
Tadellose, leicht cremige Suppe, eher mild im Geschmack, eher zu viel Kernöl, das aber von hoher Qualität war. Glattes Gut = „3“.

► “Holzhackernockerl im Pfandl serviert“ (€ 8,90):
Mit Speck, Paprika, Lauch, Champignons & Käse ergibt diese Speise einen sehr üppigen Genuss für den großen Hunger. Tadellos zubereitet und äußerst g’schmackig mit sehr cremiger Konsistenz – Sehr Gut = „4“

► “Portion Knuspriges Gansl“ (€ 19,80):
Serviert wurde ein sehr knuspriges Gansl mit Erdäpfelknödel, Rotkraut und Natur-Safterl. Die Gans hatte wahrlich viel Fleisch und sie war sehr zart gebraten, die Haut war sehr knusprig und wunderbar. Der Erdäpfelknödel war sehr flaumig, jedoch recht salzlos, das Rotkraut, genau wie ich es liebe, mit einem Hauch von Zimt gefertigt. Tadellos, bis auf den Knödel – trotzdem noch ein Sehr Gut = „4“ wegen dem tollen Gansl.

► “Kürbis-Tiramisu“ (€ 4,50):
Mit Mascarpone-Kürbis Creme, Biskotten & Kürbismus im Glas serviert – einfach traumhaft gut, und immer wieder erstaunlich, wie vielfältig doch Kürbis zu verwenden ist. Ein glattes Sehr Gut = „4“ dafür!

Nun gebe ich gerne eine echte Empfehlung für das „Stix Schlemmer Eck“! Achtung, die Portionen sind hier sehr groß!

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-> Bewertungs-Update:
Leider muss ich die Benotung bezüglich der Speisen auf "3" nach unten korrigieren. Die Spareribs wurden mit Erdäpfelscheiben aus der Fritteuse sowie zwar hausgemachten, aber nicht besonders gelungenen Saucen serviert. Die Knoblauchsauce war eindeutig bitter - schlechter bzw. alter Knoblauch. Die Spareribs doch sehr dick und unten (siehe Fotos) kaum gegart. Auch wurden diese nicht an der Unterseite mariniert. Die Knoblauchcremesuppe hatte auch einen bitteren Geschmack und war eher ein dünnes Süppchen. Daher gibt es jetzt einen Punkt Abzug bei den Speisen.
-> Update Ende

Ich kenne das „Stix Schlemmer Eck“ eigentlich schon länger, da wir hier einmal im Kellergewölbe einer größeren Geburtstagsfeier beigewohnt hatten. Hierfür ist das Kellergewölbe (etwa 70 Personen) nicht nur stimmig gemütlich, sondern auch wunderbar geeignet. Ein kleiner Nebenraum bietet den idealen Platz für ein Buffet und auch technisches Equipment (Musikanlage, Gesangsanlage, etc.) ist vorhanden.

Die Erinnerungen daran waren sehr gut, daher verschlug es mich wieder einmal über die Donau. Alex Stix hat ja mit seinem Schlemmer Eck (seit 1997 und stetig vergrößert) und dem Brünner Bräu ein kleines Imperium im 21. Bezirk geschaffen. Und ohne Qualität zu bieten, würden wohl beide Lokale nicht schon so lange erfolgreich in Floridsdorf bestehen können.

Vorab muss ich mich für die schlechte Fotoqualität entschuldigen, aber mein Beleuchter hatte bereits Feierabend. Das Stix Schlemmer Eck ist kein Lokal mit Hauben-Anspruch oder gar im Besitz einer Haube / eines Sterns, daher wird es von mir genau in diesem Rahmen und in dieser Ausprägung bewertet.

Zum Lokaleingang muss man einmal durch den absolut stimmigen, weil typisch Wienerisch, und lauschigen Garten. Ein einziger riesiger Baum vermag fast dem ganzen Garten Schatten zu spenden. Schwere Holztische und –bänke laden zum Verweilen ein. Aus meinem Gefühl heraus ist der Garten (etwa 120 Personen) wohl an schönen Tagen zum Bersten voll, was mir später auch bestätigt wurde. Gleich rechts neben dem Lokaleingang befindet sich der Abgang zum Kellerstüberl / -gewölbe, danach befindet man sich mitten im Raucherbereich. Nicht optimal, aber offensichtlich arbeitet hier die Entlüftung mehr als optimal. An der massiven Schank vorbei, gelangt man zum kleineren Nichtraucherraum und links davon zum größeren. Positiv zu erwähnen und ungewöhnlich ist, dass hier der NR-Bereich deutlich größer ist in Summe als der Raucherbereich.

Die Sitzgelegenheiten sind im gesamten Lokal ebenfalls stimmig und sehr gemütlich. Breite und schwere Holzmöbel – beim Anheben des Sessels merkt man, wie massiv hier alles ist. Hier kann man auch länger verweilen, ohne dass es ungemütlich würde – das wird einem sehr schnell klar!

Unsere Getränke:
„Weitra“ (EUR 3,30 das Krügel) – sehr süffiges helles Bier, aber mild gehopft und zum Versumpern; „Zwettler Zwickl“ (EUR 3,40 das Krügel) – ebenfalls wunderbar gezapft, super süffig, aber eben nur für Liebhaber der naturtrüben Biere; „Panorama 2008 Cuveé“ (Weingut Rainprecht, EUR 3,90 das Achtel) – ein eher schwererer Wein (Barrique-Ausbau), der aber trotzdem nicht übermächtig am Gaumen liegt, ausgezeichnet. Generell werden die offenen Weine durchwegs aus Österreich und immer mit voller Herkunftsangabe angeboten (siehe auch Internet).

Unsere Speisen:
„Leberknödelsuppe“ (EUR 3,10) – die Suppe, eine sehr kräftige wunderbare Rinderbouillon mit frischem Schnittlauch und der Begriff „Riesenleberknödel“ in der Karte verniedlicht die Tatsachen doch etwas. Trotzdem auch der Leberknödel sehr „g’schmackig“ und auf Grund der Größe in jedem Fall hausgemacht – ein glattes SEHR GUT.

Aus der „Brösel-Abteilung“ einmal das „Wiener Backhendl mit Erdäpfelsalat“ (EUR 7,80) – das Backhendl wunderbar kross und nahezu fettfrei auf den Teller gebracht, war wunderbar saftig, bis zum Knochen durch, obwohl kürzer als in 20 Minuten serviert. Besonders positiv: man wurde nach dem Wunsch, ob mit oder ohne Haut, gefragt – eine super Idee und ein Qualitätsbeweis für die Frische. Man erhielt ein halbes Huhn zerteilt und gebacken - somit von jedem Teil des Huhnes ein Stück. Der Erdäpfelsalat war klassisch Wienerisch, eher süß und ausgezeichnet – sehr gute Erdäpfel. Ebenfalls ein glattes SEHR GUT.

Einmal die „Bröselplatte für Zwei“ (EUR 28,90 und nur auf Vorbestellung) – es ist ein Potpourri aus diversem Gebackenen mit Beilagen. Im Einzelnen wurden uns folgende Speisen serviert:

Gebackene Zucchini – sehr trocken paniert (im positiven Sinn, denn Zucchini wässern sehr) und auch nach Zucchini schmeckend

Gebackene Champignons – geviertelt, weil so groß, aber wunderbarer Schwammerl-Geschmack, ebenfalls eine perfekte Panier

Zweierlei gebackener Käse (Emmentaler & Gouda) – Panier ebenfalls TOP und endlich einmal wieder ein Käse, der auch nach Käse und nicht wie geschmackloser Gummi schmeckte

Cordon Bleu, Schweinsschnitzel, Hühnerschnitzel in Kürbiskernpanier, Putenschnitzel – alles wunderbar saftig und nahezu fettfreie, krosse Panier. Jede Panier gewölbt (souffliert) – handwerklich perfekt gemacht.

Beilagen: Pommes Frites, Bratkartoffel, Petersilerdäpfel, Reis, Salatgarnitur, drei Dipsaucen (Sauce Tartare, Knoblauchsauce, Cocktailsauce) – Pommes und Braterdäpfel super knusprig und wunderbar abgetropft, die Petersilerdäpfel wunderbar noch nach Butter schmeckend und alle drei Saucen hausgemacht. Die Sauce Tartare für mich ausgezeichnet, die Knoblauchsauce sehr gut, die Cocktailsauce (für mich persönlich) gut. Der Reis noch körnig und nicht zerkocht, die Salatgarnitur (Bohnen, Kraut & Paprika) knackig und wohlschmeckend. Einziges Manko: die Braterdäpfel werden NICHT in der Pfanne gemacht und sind somit frittierte Erdäpfel.

Die Platte ist zwar für Zwei, aber wir schafften es trotz großem Hunger nicht, diese zu „vernichten“. Bemerkenswert war auch, dass nach dem Verzehr kaum Fettspuren auf der Metallplatte zu sehen waren – besonders positiv, hier war alles wirklich sehr gut abgetropft und kross paniert an den Gast gebracht. Ein ebenfalls glattes SEHR GUT in Summe für diese legendäre „Bröselplatte“.

Ich bin ein Gast, der aus der intensiven Liebe und dem intensiven Interesse zur Gastronomie und besonders zum Kochen immer mit möglichst vielen Angestellten ins Gespräch zu kommen versucht. Erstens will ich wissen, woher etwas kommt, wie es hier gemacht wird und außerdem kann man so auch manchen Blick hinter die Kulissen werfen.

Hintergrundinformationen sind auch das Recht eines Gastes, so meine Meinung. Ich kann daher an dieser Stelle mit einem Gerücht hier im Forum aufräumen: es wird hier natürlich KEIN EINZIGES Schnitzel in der Pfanne herausgebacken. Dies wurde vom Personal mehrfach bestätigt, und es liegt auf der Hand, dass der Betrieb hier sonst zum Erliegen käme, besonders bei den Mengen, die hier in wirklich kurzer Zeit frittiert werden müssen. Man hat hier zwei TOP-Modelle (etwa 70x70cm) an Fritteusen, die völlig „normal“ mit Fett gefüllt sind, für das Gebackene / Panierte und zusätzlich noch eine Extra-Fritteuse für Erdäpfel („Braterdäpfel“) und Pommes, was sehr löblich ist. Das Fett wird oftmals getauscht und das schmeckt man – man hat auch nach dem Verzehr von größeren Mengen keinerlei unangenehmes Aufstoßen.

Wir hatten einen Kellner, wie aus dem Lehrbuch. Für jede Frage offen, immer ehrlich Auskunft gebend („Ich wüsste nicht, was wir hier nicht frisch selber machen…“ oder „natürlich werden die frittiert, das wäre ja sonst gar nicht möglich,…“ usw.). Stets nach dem Gast sehend aber nie aufdringlich, immer, wenn man es „herausforderte“, einen Schmäh auf Lager…stets gut gelaunt – ein ehrliches SEHR GUT.

Romantisch ist dieses Lokal sicher nicht, und der Geräuschpegel kann hier schon recht hoch werden – man merkt schon einen gewissen Hall im Nichtraucherbereich. Sollte das Lokal voll sein, so wird eine „normale“ Unterhaltung sicher etwas schwierig. Daher beim Ambiente auch nur GUT. Positiv jedoch, dass es im NR-Bereich ein WC (auch rollstuhlgerecht) gibt, und man daher nicht durch den Raucherbereich muss. Die Sanitäranlagen sind sauber, gepflegt und man hat keinen Grund zur Beanstandung. Zusätzlich gibt es ein Spielzimmer beim kleinen NR-Bereich und einen großen eingezäunten Spielplatz im Freien.

Fazit: ich empfehle einen Besuch unbedingt, denn die Qualität der Speisen ist für das Entgelt sensationell gut, hochwertig und üppig. Man fühlt sich als echter Gast und dementsprechend sehr wohl. Das beginnt schon bei der freundlichen Reservierung am Telefon, die ich sowieso jedem empfehle. Sowohl saisonale (Gansel, Bärlauch,…) als auch Angebote für Kinder & Senioren werden á la carte geboten. Auch tägliche Menüs (auch hier Seniorenmenüs) sind im Schlemmer Eck zu finden. Unbedingt hingehen, mit der ganzen Familie!

Es gibt ein alternative Internetseite: [Link] – welche jedoch aktueller ist, kann ich nicht sagen. Das Lokal ist behindertengerecht (auch Sanitär), der Garten jedoch nicht (Schotter).Weniger anzeigen

10. Stormy Sunday

Prater 62, 1020 Wien
Stormy Sunday VisitenkarteStormy Sunday Lokalaußenansicht & GastgartenStormy Sunday Lokaleingang & Gastgarten
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SpeisenAmbienteService
2. Dez 2012
Das „Stormy Sunday“ liegt mitten im Wiener Prater gegenüber des „Zum Englischen Reiter“. Bereits von außen offensichtlich wurden hier zwei Lokale, ...MehrDas „Stormy Sunday“ liegt mitten im Wiener Prater gegenüber des „Zum Englischen Reiter“. Bereits von außen offensichtlich wurden hier zwei Lokale, links der Neubau, rechts der Altbau, zusammengelegt. Der Neubau hätte auch ein Obergeschoß für separate Feiern etc. oder wenn das Lokal im Sommer im unteren Bereich halt voll ist. Dieses Gebäude ist der Raucherbereich und leider befindet sich hier auch der Lokaleingang. Der Eingangsbereich war derart zugenebelt, dass selbst meine beste Ehefrau von allen, als starke Raucherin, einen Verbleib in diesem Raum ablehnte. Auch recht unangenehm sind in diesem Bereich die sehr intensiven Küchengerüche.

Somit saßen wir im Nichtraucherbereich und auch innen war jetzt gut erkennbar, dass es sich einmal um zwei getrennte Lokale gehandelt haben muss – beide Bereiche waren vollständig (Schank etc.) eingerichtet. Der Nichtraucherbereich ist wie ein ganz normales Wirtshaus eingerichtet. „Stinknormale“ Tische und Stühle aus Holz, etwas abgewohnt, schlicht und eher spartanisch eingerichtet, so wirkt dieser Nichtraucher-Gastraum. Geöffnet ist das „Stormy Sunday“ übrigens von März bis Dezember täglich von 10:00h – 24:00h. Im Außenbereich gibt es auch noch einen Stand mit Würstel, Hot Dogs und Ähnliches.

Das „Stormy Sunday“ bietet im Prinzip bürgerliche Wiener Küche (geröstete Knödel, Eiernockerl, gebackene Champignons, gebackener Käse, Schweinsbraten, Gulasch, Fiakergulasch, Zwiebelrostbraten und diverses gebackenes Fleisch,…) aber eben auch Spareribs, Sandwiches, diverse Burger und Pizza. Das „Stormy Sunday“ hat keinerlei Auszeichnungen, Hauben oder Sterne und genau in diesem Rahmen und auf dem Niveau eines Wiener Wirtshauses wird es von mir bewertet.

Meine beste Ehefrau von allen und ich hatten einen Gutschein für „Spareribs für Zwei samt Beilagen, Grillsaucen & Hausschnaps“ und meine beste Tochter von allen aß á la carte. Bereits die telefonische Reservierung mit dem Hinweis auf den Gutschein war völlig problemlos. Freundlich, höflich wurde diese dankend aufgenommen. Beim Eintreten in das Lokal wurden wir ebenfalls freundlich in Empfang genommen, und wir durften uns den Platz frei wählen – aus genannten Gründen im Nichtraucherbereich.

Rasch wurden unsere Getränkewünsche entgegengenommen und die Speisekarten gebracht. Zu trinken hatten wir ein „Kaiser Doppelmalz (EUR 3,40 das Krügel), ein „Puntigamer hell“ (EUR 2,70 das Seidel), ein „Pago Erdbeere“ (EUR 2,20 für 0,2l, wobei das Leitungswasser für das „Aufspritzen auf 0,5l mit EUR 1,00 verrechnet wurde!), sowie einen „Eistee Zitrone“ (EUR 1,90 für 0,25l sowie EUR 0,50 für 0,25l Leitungswasser). Alle Getränke waren gut gekühlt und völlig in Ordnung, die Aktion „Leitungswasser“ sorgte bei mir jedoch, trotz des Hinweises in der Speisekarte, für ziemlichen Unmut.

Dreimal die „Grießnockerlsuppe“ (je EUR 2,50) – Basis war sicher eine gute und kräftige Rinderbouillon, jedoch streckte man hier typischerweise wieder einmal recht großzügig mit dem „klassischen Suppenwürzer“ und Wasser – ein sehr penetranter Geschmack. Die Grießnockerl waren sehr flaumig, buttrig im Geschmack und offensichtlich hausgemacht, man sah noch die Spuren des Löffels. In Summe ein sehr gutes MÄSSIG, das besonders durch die Grießnockerl erreicht wurde, sonst wäre ein schlechtes Mäßig geworden.

Einmal den „Steirischen Truthahnsalat“ (EUR 7,00) – die gebackene Truthahnstreifen waren ausgezeichnet paniert, sehr gut abgetropft und die Fleischqualität war frisch und saftig. Der Kernöl-Erdäpfelsalat war nicht so gut gelungen, eher fades Dressing, keine Spur von einem klassischen Wiener Dressing, und es waren kaum Zwiebel vorhanden. Auf extra Wunsch wollte meine beste Tochter von allen auch etwas Blattsalat dazu, der ohne Aufpreis mit dem Erdäpfelsalat vermischt wurde. Leider fehlte es auch deutlich an Kernöl, sehr homöopathisch nur verteilt, und daher gibt es in Summe nur wegen der sehr guten Putenstreifen ein GUT.

Einmal die „Spareribs für Zwei samt Beilagen & Grillsaucen“ (lt. Karte je EUR 8,50) – ja, die Spareribs wurden auf nur einer Platte serviert, allerdings in einem Umfang (siehe Fotos), dass es mehr als „locker“ für uns beide reichte. Gebeizt waren die Ribs wirklich gut, nicht von der süßlichen aber dafür von der würzigen Art. Das Problem lag aber in der völlig unterschiedlichen Stärke der Ribs. Typisch flache Spareribs bis hin zu den dicken Rippen nahe dem Wirbelkörper wurden gleichzeitig gegart (offensichtlich vorgekocht und gegrillt) und ebenso gleichzeitig serviert. Somit waren die flachen Ribs sehr gut ausgebraten, teilweise vielleicht sogar übergrillt, was uns aber nicht viel ausmacht, die dicken Stücke jedoch absolut noch nicht durchgegart. Naturgemäß „schweindelten“ die dicken Rippenstücke etwas und waren auch noch relativ fettig. Das Fleisch löste sich generell nicht so einfach von den Knochen, sodass „Handarbeit“ und „Abnagen“ notwendig war, was ich persönlich nicht so gerne mag. Die Braterdäpfel waren natürlich frittierte Erdäpfel, waren aber ebenso wie die kleine Salatgarnitur in Ordnung. Beide Saucen (Cocktail- und Knoblauch-Kräutersauce) waren hausgemacht und im absolut guten Bereich. In Summe kann ich aber wegen der Ribs nur ein MÄSSIG für diesen Gang geben.

Einmal den „Eismohr im Hemd“ (EUR 4,50) – völlig überraschend war dieser Mohr, bzw. das Küchlein, tatsächlich hausgemacht. Sehr flaumig gelungen, ausreichend Nüsse und gute Schokolade wurden hierfür verwendet. Das Eis natürlich Industrieeis, die Schokosauce aus der Flasche, aber man darf nicht vergessen, in welcher Lokalität man sich gerade befindet – das wäre sonst höchst unfair. In Summe gibt es für diese wohlschmeckende Nachspeise von meiner besten Tochter von allen ein glattes SEHR GUT.

Den Abschluss bildeten zwei „Hausschnaps“ (Zwetschke), die sehr fruchtig und mild waren sowie ein recht guter „Kleiner Espresso“ (EUR 1,60) aus dem Hause Helmut Sacher.

Summa summarum wäre die Speisenbewertung eine klassische Zwischennote = 2,5. Im Zweifel jedoch sollte man immer für den „Angeklagten“ sein, und daher gebe ich noch ein GUT – in diesem Rahmen und in dieser Lokalkategorie. Bemerkenswert ist sicher, dass man sich hier sehr bemüht, alle Speisen hauszumachen – von den Speisen über die Saucen und Salate als auch den Desserts (z.B. „Mohr im Hemd“). Auch täglich frisch gekochte Mittagsmenüs werden im „Stormy Sunday“ angeboten.

Für das Ambiente, das im Raucherbreich wirklich fast unerträglich und im Nichtraucherbereich sehr schlicht und nicht gemütlich, heimelig ist, kann ich nur ein MÄSSIG geben. Auch die Akustik lässt zu wünschen übrig, es ist einfach zu laut. Die Sanitäranlagen sind sauber und O.K. und über den NR-Bereich zugängig. Die Trennung zwischen dem Raucher- und Nichtraucherbereich ist schlichtweg ein Witz – baulich völlig offen.

Der Service war stets korrekt und freundlich und für alle Fragen offen. Auch wurden wir nach unserer Zufriedenheit gefragt. Nicht einen Augenblick war man hier mit einem Gutschein Gast zweiter Klasse. Daher in diesem Ambiente und auf diesem Niveau ein glattes GUT. Der Gutscheinwert in Höhe von EUR 22,00 ist nachvollziehbar (EUR 8,50 je eine Portion Ribs, Zwetschke je EUR 2,20 = EUR 21,40 laut Karte) und es wurde alles völlig problemlos erfüllt.

Fazit: ein typisches Lokal im Wiener Prater, jedoch mit teilweise deutlich moderateren Preisen als hier so üblich. Keine gehobene Gastronomie, das ist das „Stormy Sunday“ sicher nicht. Die Portionen sind recht üppig, das konnte man bei so manch anderen Gästen ebenfalls bemerken. Das Leitungswasser wurde in unserem Fall sehr „großzügig“ verrechnet (lt. Karte EUR 0,50 für 0,25l), und ich persönlich habe sowieso kein Verständnis dafür. Ein Schanigarten bietet von März bis Oktober für etwa 80 Personen Platz, und es gibt hier immer wieder Veranstaltungen mit Live-Musik. Auch die berühmten Kinderteller mit den üblichen „kindergerechten“ Speisen, die in Summe aber durchwegs „Wiener Junk-Food“ sind, werden offeriert. Eine echte Empfehlung gebe ich für dieses Lokal sicher nicht ab, es ist aus meiner Sicht lediglich als Alternative zu anderen Lokalitäten im Wiener Prater zu sehen. Extra in das „Stormy Sunday“ anreisen würde ich aber absolut nicht empfehlen.Weniger anzeigen

11. Zum Englischen Reiter

(1)
Strasse des ersten Mai 58, 1020 Wien
Zum Englischen Reiter LogoZum Englischen Reiter VisitenkarteZum Englischen Reiter Lokalaußenansicht & Gastgarten
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet!
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9. Okt 2012
Das Gasthaus „Zum Englischen Reiter“ ist wohl tatsächlich eine echte Institution im Wiener Wurstelprater. Ein echter Traditionsbetrieb, der sich se...MehrDas Gasthaus „Zum Englischen Reiter“ ist wohl tatsächlich eine echte Institution im Wiener Wurstelprater. Ein echter Traditionsbetrieb, der sich seit etwa 40 Jahre im Familienbesitz der Familie Reinthaler befindet. Besonders bekannt ist man hier für die „Wiener Küche“ und für die sehr großen Portionen zu moderatem Preis. Eine „wienerische“ Umgebung wie hier im „Wiener Wurstelprater“ wird man wohl kaum finden. Anzumerken sei noch, dass sich ebenfalls im Familienbesitz (Geschwister) der Familie Reinthaler auch noch das „Brigittenauer-Stadel“ und das „Caktus II“ in Wien Favoriten befinden. Also von Gastronomie hat man offensichtlich schon Ahnung und langjährige Erfahrung sowieso.

Ich berichte in dieser Bewertung von den letzten zwei Besuchen und werde darauf im Detail eingehen. Man hat hier logischerweise keine Hauben- oder Sterneküche zu erwarten, und genau in diesem Rahmen werde ich das Lokal bewerten. Hier wünscht man sich bodenständige und teilweise auch recht üppige aber stets ehrliche Kost aus der „Wiener Küche“ zu moderaten Preisen.

Der Gastgarten hat so alles, was ein „Wiener Gastgarten“ haben muss, Kiesboden, Schatten spendende Bäume (einer wurde leider aus Krankheitsgründen gekappt). Wir wurden bei beiden Besuchen vorerst einmal uns selbst überlassen, mussten uns einen Kellner suchen und auf unsere Reservierung aufmerksam machen - die Reservierung empfehle ich in jedem Fall. Recht gelangweilt und uninteressiert wurde uns jeweils unser Tisch gezeigt - Nein, man wurde nicht dorthin begleitet. Einmal auch eine hilflos unprofessionelle Meldung „Es gibt kan Tisch mehr…!“, die ich jedoch vehement mit meiner Reservierungsbestätigung vom Tisch wischte unter dem Motto „Das interessiert mich eigentlich nicht wirklich, und im Reservierungsbuch steht es übrigens auch…!“ Sehr unprofessionell, unnötig und unangenehm. Aber es beweist, man legt nicht wirklich Wert auf den einzelnen Gast – ein klassischer Massenabfertigungsbetrieb im Prater halt.

Die Speisekarte bietet natürlich klassische Wiener Küche (Rindsgulasch, Fiakergulasch, Schweinsbraten, etc.) und typische Schmankerl für einen Biergarten, vor allem Gebackenes und Spezialitäten vom Grill (Cevapcici, Kotelettes diverser Art, etc.). Aber auch diverse Salate für den warmen Abend stehen zur Verfügung (Thunfisch-Salat, Hühnersalat mit Curry etc.).

Zu trinken hatten wir das „Murauer“, das hier das Hausbier ist, in diversen Variationen (hell, dunkel und gemischt) und alle waren hervorragend gezapft und wunderbar süffig, das Dunkle nicht zu süß. Über die Preise lässt sich streiten, ich finde sie doch etwas überteuert: EUR 2,90 das Seidel und EUR 3,90 das Krügel. Der Eistee (Zitrone oder Pfirsich) kostete EUR 2,70 für 0,25L, Wasser für das „Aufspritzen“ auf 0,5L wurde nicht berechnet. Der „Weisse Sturm“ (EUR 2,80 für 0,25L) war ausgezeichnet, und es war wohl die beste Zeit dafür.

Zweimal die „Grießnockerlsuppe“ (EUR 2,70) – eine grundsätzlich gute und auch hausgemachte Rinderbouillon, wurde serviert. Die Grießnockerl waren ebenfalls hausgemacht und sehr flaumig und „g’schmackig“ – in Summe ein glattes GUT.

Zweimal die „Frittatensuppe“ (EUR 2,70) - für die Suppe gilt bereits Geschriebenes, die Frittaten waren auch hausgemacht aber völlig geschmacksneutral – leider nur ein mäßiges GUT. Heiß wurden beide Suppen serviert. Leider aber wurden die Suppen in teilweise völlig abgeschlagenen Suppentassen serviert und ich habe hierfür kein Verständnis. Weg mit dem kaputten Geschirr!

Zweimal die „Spareribs“ (EUR 9,80) – sehr fleischige Schweinsrippen vom Grill wurden uns serviert. Die Ripperl waren vorgegart und somit löste sich das Fleisch völlig leicht von den Knochen – eine sehr üppige Portion bestehend aus drei Stück Ripperl á etwa 20cm. Schade nur, dass auf jedem Brett die Ribs völlig unterschiedlich gegart bzw. gegrillt waren. Von super gut und knusprig bis noch etwas zu roh und fettig (siehe Fotos). Die Fleischqualität war sehr gut, da ich jeweils die am wenigsten gegarten Ripperl noch einen Tag danach am Holzkohlengrill fertiggrillte – ausgezeichnet. Dazu gab es eine sehr überschaubare Menge an frittierten „Hüttenerdäpfel“ und als Dip Knoblauch- und Cocktailsauce, die brav, aber wohl eher nicht hausgemacht waren. Zwiebel oder etwas Saures (Pfefferoni, Gurkerl,…) fehlten leider völlig als Garnitur. Der Preis für die üppige Portion war sensationell, man hätte aber mehr aus dem Gericht machen müssen. Halbfertiges zu servieren zeugt maximal von ziemlicher Gleichgültigkeit und Lieblosigkeit. In Summe ein gerade noch GUT, weil die Fleischqualität überzeugte.

Zweimal den „Steirischen Backhendelsalat“ (EUR 7,90) – gebackene Hühnerbruststreifen auf Erdäpfel-Blattsalat mit Kernöl. Das Huhn war sehr saftig und gut paniert. Knusprig und gut abgetropft wurden die Hühnerstreifen auf einem typisch „Wienerischen Salat“ (süßlich mariniert) serviert. Das Kernöl war von guter Qualität, die Paradeiser etwas grobmotorisch angerichtet – in Summe ein glattes GUT für eine mehr als ausreichende und gut schmeckende Portion.

Einmal die „Stelze für zwei Personen mit Senf, Kren, Pfefferoni und Hausbrot“ (EUR 14,90) – die Stelze wird hier nicht gesurt sondern „Natur“ gegart. Natürlich ist die Stelze (hintere Schweinsstelze) dann nicht mehr so überwürzt und kräftig salzig, aber man hat einen wunderbaren Schweinefleischgeschmack. Die Schwarte war sehr knusprig, das Fleisch butterzart und die dazu gereichte Menge an Senf, Kren, Pfefferoni und 4 Scheiben vom frischen Hausbrot mehr als ausreichend. Wir schafften sie zu zweit nicht, aber es war ein sehr schöner und auch noch günstiger Genuss. Einfach eine sehr gute und nicht so salzig gesurte Stelze, bei der die Würzung völlig ausreichte – ein glattes GUT bis knapp sehr gut.

Zweimal das „Schoko Dreierlei“ (EUR 5,40) – Mohr im Hemd, Schokoeis und Schokoladensauce = Schoko Dreierlei. Der Mohr natürlich nicht hausgemacht und noch dazu von der billigsten Sorte mit einer völlig falschen Form, sodass die Schokoladensauce nicht in den Kuchen einziehen konnte. Eine Kugel Fertigeis, etwas Fertigschokoladensauce mit Schlagobers dazu waren dann auch nicht wirklich berauschend – ein glattes MÄSSIG. Der große Mocca war ausgesprochen gut (EUR 3,60), wenn auch nicht gerade eine Occasion.

Für die Speisen gebe ich in Summe gerne ein geradliniges GUT, mit deutlichen Verbesserungsmöglichkeiten. Etwas mehr Liebe zum Detail und zur Garung der Speisen wären angebracht.

Den Service, der so gar nicht präsent war und lieber im Garten rauchte, denn sich um die Gäste kümmerte, gebe ich ein gut gemeintes MÄSSIG. Man war hier bei zwei Besuchen völlig desinteressiert und „übersah“ bewusst, dass man leeres Geschirr abräumen sollte. In Summe völlig desorganisiert und uninteressiert.

Das Ambiente verdient in Summe einfach nicht mehr als MÄSSIG, das Innenleben des Lokals ist völlig abgewohnt, die Sanitäranlagen eine einzige Zumutung. Rinnsale statt Pissoirs und einfach nur auf die Klomuschel aufgelegte und nicht befestigte Klobrillen….unterste Schublade, wie in einer schlechten Fußballkantine. Die Türen zwischen dem Nichtraucher- und Raucherbereich sind permanent offen und es ist kein Unterschied zwischen Nichtraucher- und Raucherbereich zu bemerken. Der Garten würde ein Gut verdienen, aber in Summe ist das alles sehr MÄSSIG. Das Lokal mieft innen einfach nur…

Fazit: leider wohl noch immer eines der besseren Lokale im Wiener Prater…leider, denn so verhaltet man sich dort auch. Man ist auf niemand angewiesen, und so wird einem dort auch begegnet. Die Speisen hätten Potential, aber man will offensichtlich nicht mehr erreichen. Der Gastgarten ist außerordentlich schön und es gibt einen eigenen eingezäunten Spielplatz mit einfachen Spielgeräten, aber stets in Sichtweite. Im Vergleich zu anderen Lokalitäten im Prater ist man hier noch immer sehr gut bedient, denn es wird per „Tipos“ kein „Beschiss“ betrieben - was man hatte, wird auch bezahlt. Das Lokal ist durchaus bodenständig und für die Portionen auch sehr preisgünstig, tolle Qualität ist hier nicht zu erwarten. Im Lokal ist einfach nur alles „miefig“ und „verraucht“ egal, wo man sitzt. Die Sanitäranlagen sind eine echte Zumutung – der Branntweiner um’s Eck hat besseren Standard zu bieten. Meine Empfehlung: der Besuch ist nur dann empfehlenswert, wenn man schon einmal im Prater ist, denn wo anders werden sie auch noch ungerechtfertigt abgezockt. Extra hierher fahren? Niemals.Weniger anzeigen

12. Schabanack

Leopoldauer Platz 90, 1210 Wien
Schabanack VisitenkarteSchabanack Lokalaußenansicht & -eingangSchabanack Lokalaußenansicht
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SpeisenAmbienteService
8. Aug 2012
Bereits seit mehr als 110 Jahren gibt es dieses Haus am Beginn des Leopoldauer Platzes. Einst eine Einstellmöglichkeit bzw. Einkehrstätte für Fuhrw...MehrBereits seit mehr als 110 Jahren gibt es dieses Haus am Beginn des Leopoldauer Platzes. Einst eine Einstellmöglichkeit bzw. Einkehrstätte für Fuhrwerker und Reisende ist es seit 1911 ein Gasthof. Ebenso alt ist auch der mächtige und ehrwürdige Kastanienbaum im Gastgarten, der den Gästen Schatten spendet und somit auch das klassische Flair eines typisch Wienerischen Gastgartens ausmacht. Das Haus ist im Stil eines Bauernhofes als klassischer Vierkanter gebaut, mit eben dem erwähnten Gastgarten im Zentrum. Seit 2000 wird das „Schabanack“ von Fr. Beck und Hrn. Uhl betrieben und als traditionelles Gasthaus oder Bierlokal bzw. Wiener Restaurant geführt.

Schabernack treiben bedeutet ja so viel wie jemanden necken, narren, foppen oder auch „häkerln“ bzw. an der Nase herumführen. Da hierfür immer schon die Clowns oder Harlekins zuständig waren, finden sich auch zahlreiche davon im ganzen Haus bis in den Gastgarten verteilt. Der Schabernack (hier Schabanack) ist einfach das Motto. Das Lokal hat weder Hauben noch Sterne und genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau wird es von mir bewertet. Nach dem Eingang in den Hof geht es links in das Lokal (Raucherbereich) vorbei an einer großen mächtigen Schank, die allerdings recht modern ist. Man wird hier herzlich begrüßt und freundlich in Empfang genommen. Meiner besten Ehefrau von allen zu liebe suchten wir uns einen schönen Tisch im Raucherbereich aus – das Lokal war aber auch abseits der „Normalessenszeit“ nur mehr sehr spärlich besucht.

Meine beste Ehefrau von allen und ich hatten einen Gutschein für „Spare Ribs inkl. Pfiff für Zwei“, meine beste Tochter von allen und ihre Freundin aßen á la carte. Sehr rasch wurden uns die äußerst umfangreichen Speisekarten gebracht und es fiel sofort auf, dass das Personal hier sehr gut gelaunt und freundlich ist.

Erfrischend, dass es im Schabanack endlich einmal ein Bierangebot abseits von Zwettler, Kaiser & Co gibt. Man bietet vor allem Bierspezialitäten vom Hofbräuhaus Traunstein an ([Link]) – alles frisch vom Fass. Wir hatten das „Traunstein Hell“ als Pfiff laut Gutschein, das sehr gut gezapft und mild würzig war. Später noch ein „Traunstein Gemischt“ (Hell/Dunkel zu EUR 2,90 das Seidel) das ebenfalls bestens gezapft, sehr gut temperiert und süffig war. Besonders herausheben möchte ich aber das „Traunstein Weißbier Dunkel“ (EUR 3,50 das Krügel) – ein würziges, mit dunklem Spezialmalz vergorenes Weißbier mit einer leicht rauchigen Note. Das war ein Bier zum „Versumpern“ – SEHR GUT. Zwei Eistee-Zitrone (EUR 2,50 für 0,3L) rundeten die Getränkebestellung ab.

Dreimal die „Frittatensuppe“ (EUR 2,90 je) – diese wurde in einer gar nicht so kleinen Schüssel serviert und war entgegen der Erwartung wegen der dunklen Farbe nicht sehr kräftig, aber hausgemacht. Gleiches gilt für die Frittaten, hausgemacht und diese jedoch sehr gut. In Summe gibt es für die Suppe ein ehrliches aber nicht so überzeugendes GUT.

Einmal die „Leberknödelsuppe“ (EUR 3,10) – auch hier gilt bereits Geschriebenes für die Suppe. Der Leberknödel war hausgemacht, ein ausreichend großer Knödel wurde serviert, jedoch war dieser schon etwas grau, geschmacklich farblos und tatsächlich sehr kompakt. Das war in Summe nur eine MÄSSIGE Suppe.

Zweimal die „Spare-Ribs“ (laut Gutschein) – eine große und eine kleinere Länge an sehr gut ausgebratenen Rippchen wurden serviert. Die Beize war würzig aber nicht überwürzt, das Fleisch zart, geschmacklich sehr gut und ließ sich leicht vom Knochen lösen. Die Saucen dazu (Knoblauch- und Cocktailsauce) waren beide hausgemacht und sehr schmackhaft. Die Braterdäpfel natürlich aus der Fritteuse, aber durchaus in Ordnung. In Summe ein glattes und ordentliches GUT an der oberen Grenze, wenn auch die Menge der Saucen äußerst knapp bemessen war. Wir orderten jedoch noch Sauce nach und es wurde nicht verrechnet – toller Service.

Zweimal die „Gegrillten Hühnerbruststreifen auf buntem Blattsalat mit Kräuterdressing“ (EUR 8,10) – sehr frisches Potpourri aus verschiedenen Blattsalaten und nicht nur die sonst übliche Eisbergsalatmischung. Das Dressing war ebenfalls hausgemacht und gut, die Hühnerbruststreifen jedoch etwas farblos gewürzt und schon etwas trocken. In Summe dafür ein mäßiges GUT.

Zu den Salaten orderten wir noch extra die „Knoblauchstangerl“ (EUR 2,20 für vier Stück) – die erinnerten an klassische Pizzastangerl, waren ausreichend mit Knoblauch bestrichen, knusprig und innen sehr flaumig – einfach GUT.

In Summe gebe ich daher für die Speisen ein glattes und wohlverdientes GUT. Hier wird bodenständig und grundehrlich gekocht. Die sehr großen Portionen werden zu sehr angemessenen Preisen an den Gast gebracht. Ja, die Küche ist im Schabanack eher deftig, aber auch für Vegetarier oder Kleinigkeiten für zwischendurch findet man hier in der Karte. Wiener Klassiker, typische Bierlokalspezialitäten bzw. Schmankerl vom Grill sind natürlich obligat und im Angebot. Auch Aktionen und Schmankerlwochen wie Steakwochen (beispielsweise das Filetsteak vom Rind 200g zu günstigen EUR 14,90), Schwammerlwochen, Wildwochen, etc. sind im Schabanack im Kalendarium. Täglich kann man zwischen fünf verschiedenen Mittagsmenüs (EUR 5,50) wählen - Hauptspeise + Vor- oder Nachspeise, was preiswert und vom Leistungsumfang her sehr ungewöhnlich ist.

Der Service verdient sich in diesem Rahmen durchaus ein SEHR GUT, da jede Servicekraft immer freundlich, höflich und flink zur Stelle war. Es gab bei Nachbestellungen kaum Wartezeiten und die Tische wurden permanent von leerem Geschirr befreit.

Das Ambiente ist urig und bodenständig aber auch sehr originell – so zieren beispielsweise zahlreiche alte Ausrüstungsgegenstände der Feuerwehr den Gastraum im Raucherbereich. Sehr gemütliche und massive Holztische, -bänke & -stühle laden zum Verweilen ein. Man hat hier auch tatsächlich viel Platz - mehr als 160 Personen im Innenreich und etwa 160 Personen im so wunderschönen Gastgarten. Ein extra Stüberl für bis zu 45 Personen steht für private Feiern und Feste bereit. Ich finde die Trennung zwischen dem Raucher- und Nichtraucherbereich optimal und optisch schön gelöst. Die Sanitäranlagen, die sehr sauber und auf gutem Standard sind, befinden sich im Nichtraucherbereich. Ein glattes SEHR GUT in Summe für ein gemütliches Ambiente, wie man es sich in so einem Lokal wünscht und erwartet.

Fazit: wäre das Lokal nicht so weit weg von meinem Lebensumfeld, ich würde es sehr gerne und sehr regelmäßig besuchen. Eine echte Empfehlung für gutes Essen, gutes Trinken und ein hohes Maß an Wohlfühlfaktor. Dass hier die Gutscheinaktion, dem Grundgedanken entsprechend, ernst genommen und völlig erfüllt wurde, muss nicht extra erwähnt werden. So soll es sein, so gewinnt man Kunden! Die Homepage ist sehr gut strukturiert und informiert umfangreich. Man hat sehr kundenfreundlich täglich geöffnet und bietet warme Küche durchgehend von 11:00h – 22:00h, auch das ist erwähnenswert. Die Anbindung an die Öffis ist trotz der peripheren Lage optimal - direkt vor dem Lokal gibt es eine Bushaltestelle mit Verbindungen zur U-Bahn. Hingehen, genießen und Seele baumeln lassen – eine Empfehlung für ein Kleinod in der bodenständigen Gastronomie.Weniger anzeigen

13. Gaststätte Pistauer

Ravelinstraße 3, 1110 Wien
Gaststätte Pistauer VisitenkarteGaststätte Pistauer Gastraum RaucherGaststätte Pistauer Außenansicht
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27. Mär 2012
Die Gaststätte (eigene Definition) Pistauer gibt es nicht nur schon ewig in Simmering, es ist auch sozusagen eine echte Institution, ein gastronomi...MehrDie Gaststätte (eigene Definition) Pistauer gibt es nicht nur schon ewig in Simmering, es ist auch sozusagen eine echte Institution, ein gastronomischer Fixpunkt. Ich kenne den Pistauer hier mindestens 30 Jahre schon und gemeinsam mit meiner besten Ehefrau von allen bereits etwa seit 20 Jahren. Die Erinnerung an diese Gaststätte war besonders gut, wiewohl unser letzter Besuch gute 15 Jahre her war, aber ich hatte hier immer eine fast legendäre Portion Spareribs (mit Honigsauce mariniert) gegessen. Daher fühlten wir uns fast schon verpflichtet, wieder einmal hier einzukehren.

Es ist ein sehr großes Lokal mit einem großen Nichtraucher und einem großen Raucherbereich. Ein Gastgarten rechts vom Hauptgebäude und ein riesiger Biergarten (etwa 140 Personen finden hier Platz) links vom Gebäude ist hier anzutreffen. Zusätzlich gibt es durch variable Raumtrennung (Faltwände) die Möglichkeit, Stüberl zu bilden und einen großen Saal (bis zu 120 Personen) für Feierlichkeiten (Hochzeiten, Feste, etc.).

Der Pistauer hatte immer schon für eine Gaststätte eher gehobene Preise und diese wurde bis heute beibehalten. Beim Eintritt durch den Haupteingang trifft man in den Nichtraucherbereich und rechts davon ist die schwere, holzvertäfelte Schank mit dem Durchgang zum Raucherbereich, der deutlich größer ist – eben auch wegen des Saales. Alles ist mit dunklem Holz vertäfelt, rustikal, und an der Wand hängt das eine oder andere Bild / Foto aus dem guten alten Simmering. Große Schiefertafeln in jedem Raum informieren über die jeweiligen Weinangebote.

Wir hatten zum Glück reserviert, da wir aus der Erfahrung und Beobachtung beim Vorbeifahren wussten, dass das Lokal immer sehr gut besucht ist. Außerdem wird es noch voller, wenn die Vienna Vikings (Football, siehe [Link]), die gegenüber ihren neuen Trainings- und manchmal auch Veranstaltungsplatz haben, spielen. Dann wird es danach sogar noch viel voller. Am Wochenende empfehle ich die Reservierung sowieso immer – das Einzugsgebiet ist durch zahlreiche Gemeindebauten riesengroß, und „halb Simmering“ kommt hier immer wieder her.

Das Lokal bietet zu den Tagesangeboten, die permanent variieren, auch Wochenaktionen, die in der Speisekarte bis zu zwei Seiten einnehmen, an. Auch Schmankerl-Wochen (Martinigansl, Spargel, Wild, Heringsschmaus etc.) werden laufend angeboten. Die Bierkarte ist auch sehr in Ordnung und die Weinkarte (durchwegs aus Österreich, wenn auch oft der Hinweis auf den Winzerbetrieb fehlt – besonders auf den Tafeln) ist mehr als ausreichend.

Zu unseren Speisen, wenn auch hier mein Handy nicht so optimal im Inneren fotografierte:

Eine „Frittatensuppe“ (EUR 2,90, die wie oft falsch als „Fritattensuppe“ deklariert wird) – ausgezeichnete kräftige Rindersuppe mit tatsächlich hausgemachten Frittaten, heiß serviert und wirklich SEHR GUT.

Eine „Bouillon mit Ei“ (EUR 3,10) – ebenso wunderbar kräftige und g’schmackige klare Rindersuppe, mit einem Eidotter serviert, zu überhöhtem Preis im Vergleich zu den anderen Suppen, jedoch auch SEHR GUT und hausgemacht. Warum aber EUR 3,10 - Frittaten sind doch mit etwas mehr Arbeit und Kosten verbunden als ein in die Suppe geschlagener Eidotter??!!

Einmal das „Haussulz“ (EUR 5,80) als kalte Vorspeise, das mäßig brav war und eigentlich fast schon so zugekauft hätte sein können. Ich selbst mache öfters Sulz, und ich mag es nicht, wenn es so kompakt wie hier, sondern leicht und locker ist – es soll auf der Zunge schmelzen. Auch sehr wenig Gemüse (Suppengemüse) im Sulz, das Fleisch von eher „günstiger“ Qualität. Sulz muss generell immer überwürzt werden, da es geschmacklich noch nachlässt, davon war hier nichts zu merken. Ein Schuss guter Balsamico und etwas mehr Salz hätten im Aspik durchaus gepasst. Das Salzstangerl dazu, immerhin um EUR 0,90, hatte die beste Zeit hinter sich – ein typisches Manko vieler Gasthäuser, man hebt es im Körberl, leicht zugedeckt, den ganzen Tag auf und serviert es bis am Abend so den Gästen, das ist nicht notwendig. Das Kernöldressing war gut, Kernöl von guter Qualität, und der rote Zwiebel wurde frisch geschnitten. Ein sehr mäßiges GUT - ausreichend war die Portion in jedem Fall, sie bestand aus zwei Schnitten Sulz, die Pfeffermühle für frisch gemahlenen Pfeffer musste man sich aber selber organisieren.

Einmal den „Steirischen Backhendelsalat“ (EUR 7,10 - mit Erdäpfel-Vogerlsalat und Kernöldressing). Das Hendel, bereits ausgelöst, in einer knusprigen Kürbiskernpanier gebacken, war äußerst saftig und wunderbar. Der Salat, schön mit dem Kernöldressing abgestimmt, rundete den Genuss ab – ein glattes GUT bis SEHR GUT bei ausreichender Portionsgröße, jedoch auch nicht günstigem Preis – wir sind noch immer in einer „Gaststätte“.

Einmal den „Gebackenen Emmentaler“ (EUR 7,40), serviert mit Sauce Tartare, Preiselbeeren extra zu stolzen EUR 1,40 (nicht für das Glas, nur für ein kleines Schüsselchen!) wurden für mich gebracht. Der Emmentaler war von der absolut billigen und eher geschmacksneutralen Sorte, die Scheiben möglichst dünn geschnitten, die Panier zu blass und nicht wirklich knusprig – trotzdem „gelang“ es dem Koch, dass der Käse auslief. Besonders für diesen Preis ein MÄSSIG - das gibt’s fast überall g’schmackiger, besser ausgeführt und günstiger.

Einmal die „Knoblauch-Spareribs“ (EUR 12,80) – generell gibt es die Spareribs immer erst ab 15:00h, die Knoblauch-Spareribs kann man sich aber eher sparen. Weder wirklich mit frischem gutem Knoblauch mariniert oder während des Garvorganges mit einem frischen Knoblauchöl bestrichen, „bestachen“ diese vor allem durch die Verwendung von reichlich Knoblauchgranulat oder fertiger Knoblauchpaste. Zu wenig gebraten / gegrillt, an der Unterseite, wie so oft, die Knochenhaut nicht eingeritzt (damit nur ja keine Marinade ins Fleisch eindringen kann!), war natürlich das Knoblauchgranulat dann auch etwas bitter. Die Portion wäre sehr in Ordnung (einmal etwa 40cm und einmal etwa 20cm Rippchenlänge), aber wenn es so gemacht wird? Die Pommes (statt Erdäpfel bestellt von meiner besten Ehefrau von allen) O.K., die Saucen ebenfalls keine Offenbarung (Knoblauch- und Churrasco-Sauce) und schmeckten sehr nach convenience. Den Knoblauch musste man sowieso auf der Karte suchen, dann fand man ihn auch. Das war ein glattes MÄSSIG. Beachtenswert: die Spareribs waren ebenso schnell fertig, wie der gebackene Emmentaler oder der Backhendelsalat…jede/r möge sich seinen Teil dazu denken. Ein gutes Zeichen für Qualität und Frische ist das nicht!

Ein Krügel Dunkles Ottakringer (EUR 3,40), war sehr süffig und nicht von der süßen Sorte, ein Seidel Ottakringer Hell (EUR 2,50) und ein Viertel Apfelsaft mit Leitungswasser auf einen halben Liter gestreckt (EUR 2,30, wobei ein Achtel Apfelsaft nur EUR 1,10 kostet – anscheinend will man hier an allem verdienen, auch bei knapp EUR 60,00 Zeche) rundeten das Essen ab.

Als Abschluss hatten wir noch einen Himbeerbrand (EUR 3,10 für 2cl) sowie einen Birnenbrand (ebenfalls EUR 3,10 für 2cl), die ausgezeichnet und meiner Überzeugung nach (Bukett und Entfaltung des Geschmacks) endlich einmal nicht eisgekühlt waren.

Das Service ist hier eher durchwachsen, manchmal kommt jemand vorbei, dann wieder nicht, wirklich beobachtet werden die Gäste hier nicht, ob sie etwas brauchen. Das Essen wird schnell auf den Tisch gestellt und weg ist der Kellner – siehe oben Pfeffermühle. Niemand ist unfreundlich, aber zuvorkommend ist halt auch anders. Man wird hier mittlerweile den Eindruck nicht los, dass man von „Massenabfertigung“ redet. Alle Speisen möglichst schnell an den Gast bringen, Trinken, so viel wie möglich servieren, und dann schnell „Auf Wiedersehen!“ – wie in so manchem Lokal im Prater ohne Namen zu nennen. Gemütlich und „man kümmert sich um den Gast“ ist etwas Anderes. Man hat es wohl anscheinend nicht mehr nötig…

Die Kellner oder auch der Koch, die unmittelbar im Vorraum des Speisesaales rauchen, lungern dort herum, wenn nichts zu tun ist, und beobachten die Gäste – sehr „angenehm“ für den Gast. Gleichzeitig werden aber Gäste an Tische „geleitet“, eigentlich „beordert“, die noch nicht einmal abgeräumt wurden! Und das bei drei Kellnern im Dienst und fast leerem Lokal…zu unserer Zeit halt.

Man ist sich hier wohl sehr sicher, ob der eigenen Leistung…ich kann sie nicht mehr nachvollziehen und bin entsetzt, was aus einem erstklassigem Gasthaus mit gut bürgerlicher Küche geworden ist. Zu bemerken war, dass am Nebentisch der Tafelspitz samt Suppe und Gemüse im Topf serviert wird, dazu die Rösterdäpfel, Semmel- oder Apfelkren und die Schnittlauchsauce extra – erstklassig gelöst, und dem Gast hat’s sichtlich geschmeckt. Aber das alleine ist für diese Preise in einer „Gaststätte“ zu wenig!

Kreditkarten werden hier ebenso wenig wie die Bankomatkarte genommen – in welcher Zeit leben wir bitte? Im Sommer gibt es auch immer eine Lokation des Pistauer im Schloss Neugebäude.

Mein Fazit: ich empfehle keinen Ausflug rundherum, so man dann auch unbedingt hier einkehren will. Um diesen Preis isst man in sehr vielen Gasthäusern und Restaurants einfach besser und wahrhaft günstiger. Es kommt kein Bemühen um den Gast rüber, das Essen ist mittelmäßig, aber bedingt durch die hier noch immer gehobenen und qualitativ nicht gerechtfertigten Preise sind sie nicht mehr gut, sondern in Summe nur MÄSSIG. Ich empfehle das Lokal leider nicht mehr und ich wurde einer wirklich guten Erinnerung beraubt! Aber so geht’s nicht. Das Ambiente ist stimmig und man würde nichts Anderes hier erwarten, der Service sollte sich an der Nase nehmen und das kräftig, wenn auch früher die Kellner noch dazu unfreundlich und präpotent waren. Wieso es immer so voll hier ist? Ich kann es nicht beantworten…wie tief ist ein wirklich gutes Gasthaus gesunken und niemand will es bemerkt haben…Weniger anzeigen

Kommentare

4 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Ich bin ja kein Experte für Ribs - oft waren sie mir zu fettig, zu salzig, zu sehr verbrannt. Also gab's Ripperln meist einmal im Jahr zuhause, frisch aus dem Rohr. Bis ich im Al-Badawi Kalbsripperln vorgesetzt bekam. Schon mal probiert?

25. Jän 2015, 21:56·Gefällt mir

Ribs gibts auch bei uns im Donaupiraten an der Neuen Donau , Wasserrutsche: jeden Samstag und Sonntag wird am Holzkohlegrill gegrillt.. relativ neu, wir freuen uns über Feedbacks!

24. Jun 2014, 16:50·Gefällt mir

Lieber Helmuth, ich probierte sie dort noch nie, und in meine Guides nehme ich ausschließlich Lokale, die ich auch selbst besuchte und bewertete. LG Gerry

8. Mai 2014, 13:56·Gefällt mir
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