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Di, 19. März 2024

Essen in Wien - Im 4-ten (Wieden)

Essen in Wien - Im 4-ten (Wieden)

Ein kleiner Wegweiser durch die Lokale, die der 4. Wiener Gemeindebezirk so bietet.

Ich bin hier mit "einem Fuß" schon aufgewachsen und lebe noch immer hier, wenn auch "drüben" im 5-ten Bezirk. Ein absolut liebenswerter und gastronomisch vollwertiger Bezirk. Für mich "Um's Eck" gibt's immer etwas zu Essen! Und zu Fuß ist man schnell im "Ersten" oder am Naschmarkt - das liebe und schätze ich so sehr an dieser Wohngegend, wo ich auch schon meine Gymnasiumzeit verbrachte. Da ich auch ein echter Kochnarr oder eben "Küchenbulle" bin, ist mir die Naschmarktnähe besonders sehr wichtig!

Der Guide erhebt NICHT den Anspruch auf Vollständigkeit, aber bietet einen aus meiner Sicht schönen Querschnitt aus aller Herren Länder und Küchen! Und eben viele Lokale, die ich schon besucht und bewertet habe.

Ich wollte bewußt kein Lokal in meinem Guide haben, das ich noch nicht besucht und bewertet habe, denn was sollte ich hierzu dann sagen - eine Empfehlung gäbe ich hierfür sicher nie! Ich ergänze lieber stetig und aktualisiere die Lokale, wenn ich sie auch selbst besuchte!

Die Reihenfolge der Lokale bildet kein Ranking ab - sie ist willkürlich!

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uc0gr·21 Lokale·Update: 16. Sep 2014·0 Kommentare

1. Gasthaus Weinhappel

Kolschitzkygasse 10, 1040 Wien
Gasthaus Weinhappel - LokaleingangGasthaus Weinhappel - AußenwerbungGasthaus Weinhappel - Ankündigung Oktoberfest
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Empfehlenswert das Menü...
SpeisenAmbienteService
16. Sep 2014
Das „Gasthaus Weinhappel“, gegründet im Jänner 2010 von Monika Weinhappel, folgte dem fast schon legendären Gasthaus „Zum Sulzer“, einer echten „Me...MehrDas „Gasthaus Weinhappel“, gegründet im Jänner 2010 von Monika Weinhappel, folgte dem fast schon legendären Gasthaus „Zum Sulzer“, einer echten „Menü-Institution“ auf der Wieden. Eigentlich hat man im Vergleich zum früheren „Sulzer“ nur relativ wenige Veränderungen beim Interieur vorgenommen. Klar, ein frischer Anstrich, im NR-Bereich neue Sitzgelegenheiten, die aber mittlerweile auch schon wieder recht abgenützt sind. Einige der Kunstlederbezüge der Stühle sind teilweise richtig schmutzig und ungepflegt. Bei den Holztischen mit weißer, glatter Resopal-Oberfläche, sollte man auch nicht unbedingt unter die Stofftischtücher sehen. Aber alle Tische sind zum Glück adrett mit Stofftischtüchern eingedeckt und wirken daher sauber und frisch. Man stellt aber fest, dass die Photos im Internet sehr schmeichelnd sind.

Tritt man in das Lokal ein, so steht man unmittelbar im klassischen Schankraum, der übrigens der Raucherbereich ist – auch für den Weg zur Toilette muss man den Raucherbereich durchqueren. Eine uralte, große und mächtige Holzschank mit kleiner, integrierter Vitrine, erinnert an die Jugendzeiten – ein Klassiker. Ebenso ein Klassiker ist definitiv die „Wirtshaus-Menage“, natürlich mit Maggiflascherl. Eine sehr gute Idee fand ich den Aufkleber am Maggiflascherl mit handschriftlich vermerktem Abfülldatum. Ich wurde freundlich begrüßt und nahm im völlig leeren Nichtraucherbereich Platz – der Raucherbereich war übrigens bis auf einen Tisch voll besetzt. Der NR-Bereich kann bei Bedarf per Falttür abgetrennt werden, sodass man bei etwaigen Feiern, Veranstaltungen unter sich sein kann. Eine recht große Garderobe befindet sich ebenfalls im NR-Bereich – Platz genug. Sofort hervorstechend im NR-Gastraum ist der optisch sehr unpassende Fliesenboden – farblich völlig unpassend.

Grundsätzlich würde ich das „Weinhappel“ als klassisches, einfaches Wirtshaus sehen, das aber im positiven Sinne – der Schankraum ist als Gesamtkonzept typisch dafür. Die Küche bietet typische Wiener Klassiker und Klassiker aus der Österreichischen Küche. Natürlich findet man in der Speisekarte einen ofenfrischen Schweinsbraten mit Semmelknödel und Krautsalat, Rindsgulasch mit hausgemachten Nockerln, Cordon Bleu vom Schwein, Putenschnitzel Natur mit Butterreis, Pariser Schnitzel von der Pute, Schweinsschnitzel gebacken mit Erdäpfelsalat, Zwiebelrostbraten (Beiried) und Vanillerostbraten (Beiried) – auffallend in jedem Fall sind die sehr moderaten Preise hierfür. Die gesamte Speisekarte kann man im Internet beauskunften: [Link].
Neben der Standardkarte gibt es auch einen wöchentlich geänderten Menüplan sowie eine Wochenkarte mit ausgewählten Spezialitäten.

Da es sich beim „Weinhappel“ um ein typisches „Wiener Wirtshaus“ handelt, wird die Bewertung auch selbstverständlich in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau durchgeführt. Keine Haubenküche sondern vielmehr bodenständige, ehrliche Hausmannskost ist im „Weinhappel“ zu erwarten.

Zu trinken hatte ich ein „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 3,20 / 0,5l) und einen recht furchtbaren „Doppelten Espresso“ (EUR 3,40) der Marke „Santora“, auch das erinnerte mich an Jugendzeiten und damalige Wirtshäuser.

Ich entschied mich für eines der sensationell günstigen Mittagsmenüs (EUR 5,80), bestehend aus „Tagessuppe“ und „Schweinsschnitzel gebacken „Wiener Art“ mit Erdäpfelsalat“.

„Gemüsecremesuppe“:
das war also die heutige Tagessuppe. Leider ein recht dünnes Süppchen, ich persönlich hätte ein paar Gemüsestücke als Einlage aufbehalten und nicht das gesamte Gemüse püriert – so war sie eben ohne jegliche Einlage. Die Suppe war aber auch überhaupt nicht cremig, geschmacklich „geht so“, jedoch leider keine „richtige Wirtshaussupp’n“ und daher gibt es auch nur ein „MÄSSIG“ (2).

„Schweinsschnitzel gebacken „Wiener Art“ mit Erdäpfelsalat“:
Die Panier war sehr gut, sehr knusprig und wellig, die Schnitzel aber leider schlecht abgetropft – deutliche Fettspuren blieben am Teller. So großzügig hätte man die Schnitzel auch nicht unbedingt pfeffern müssen, das Fleisch war aber mager und saftig, keine Flachse, kein Fett und vor allem nicht zu Tode „flachgeprügelt“. Die Zitrone hatte ihre besten Tage schon hinter sich und durfte, kaum serviert, wieder zurück zum Ursprung, also in die Küche. Der Erdäpfelsalat war ausgezeichnet nach Wiener Art mariniert, aber nicht zu süß. Wunderschöne, dunkelgelbe Erdäpfel und rote Zwiebel wurden für die Fertigung verwendet – tadellos. In Summe gebe ich diesem auch ausreichend dimensioniertem Gang in diesem Rahmen ein „GUT“ (3).

„Malakoffschnitte“ (EUR 3,20):
gefertigt und gemacht wie von der Mama. Da war alles in der Creme, was sie ausmacht, vor allem schmeckbar der Rum und die Mandeln. Die Biskotten waren gut getränkt, die Creme war luftig und nicht zu üppig fett. Ein glattes „SEHR GUT“ (4) für dieses Schnäppchen.


Für die Speisen gibt es nach Adam Riese (9 Gesamtpunkte für drei Gänge) ein glattes „GUT“ (3). Die Suppe hat enttäuscht, bei der Hauptspeise gab es völlig unnötige, hausgemachte Mankos. Meine heutige Gesamtrechnung belief sich auf heutzutage sehr günstige EUR 15,60.

Für das Ambiente, das „Weinhappel“ ist ein echtes, einfaches Wirtshaus, gibt es nur ein „MÄSSIG“ (2), wobei der Schankraum (Raucherbereich) deutlich uriger ist. Die Sanitäranlagen sind recht sauber, aber einfach nicht mehr auf dem heutigen Stand, völlig abgenützt, und der Mistkübel quoll über. Und die verschmutzten Sessel im NR-Bereich müssten nicht sein und sind nicht appetitlich. Besonders originell fand ich aber den, natürlich nicht mehr betriebsbereiten, Original-„Olla“-Automaten aus den 70er Jahren, ein Kleinod des vergangenen Jahrhunderts – ich liebe alte Automaten und Flipper.

Der Service tat das, was er in einem Wirtshaus machen sollte, war freundlich und fragte immer nach, ob es denn auch gescheckt hätte und mehr ist in einem Wirtshaus nicht notwendig. Leider wurde ich aber manchmal, als „Einzelunterhalter“ im NR-Bereich etwas vergessen In Summe aber gibt es auf diesem Lokalniveau auch für den Service ein glattes „GUT“ (3).

Fazit: für das, was das „Weinhappel“ ist, ein einfaches, g’standenes aber typisches Wirtshaus mit sensationell günstigen Mittagsmenüs, gebe ich gerne eine Empfehlung ab. Lukullische Höhenflüge, küchentechnischen Schnick-Schnack darf und soll man sich in einem Wiener Wirtshaus nicht erwarten. Zahlreiche Abholer des Mittagsmenüs waren während meines Besuches zu beobachten, und die Portionen sind recht reichhaltig. Immer wieder finden im „Weinhappel“ Veranstaltungen statt, wie z.B. ein „Oktoberfest“. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist definitiv sehr gut und zufriedenstellend.Weniger anzeigen

2. Sokrates

Wiedner Hauptstraße 60b, 1040 Wien
Sokrates - VisitenkarteSokrates - VisitenkarteSokrates - Visitenkarte
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Empfehlenswert, aber...
SpeisenAmbienteService
29. Jul 2014
Das Restaurant „Sokrates“ gehört sicher zu den ganz wenigen „Griechen“ in Wien, die vor mittlerweile bereits 30 Jahren eröffnet haben und noch imme...MehrDas Restaurant „Sokrates“ gehört sicher zu den ganz wenigen „Griechen“ in Wien, die vor mittlerweile bereits 30 Jahren eröffnet haben und noch immer heute existieren. Der Geschäftsführer, Nikolaos Melanidis, dürfte also offensichtlich sein Handwerk verstehen. Man hat darüber hinaus auch noch ein zweites Lokal, die „Taverne Sokrates“, und einen Bootsverleih, die „Booteria“, auf der Donauinsel, der sogenannten „Sunken City“.

Bereits von außen fällt das Lokal ins Auge, deuten doch die hellenischen Farben blau-weiß und eine griechische Flagge sofort auf ein griechisches Lokal hin. Äußerst günstig gelegen ist das „Sokrates“ auch noch, die Straßenbahn befindet sich direkt vor dem Lokal (Linien 1, 62 und Badner Bahn). So etwa einmal im Jahr gehe ich unserem „Stammgriechen“ fremd und kehre im „Sokrates“ ein.

Das „Sokrates“ ist ein typisches Souterrain-Lokal mit einem kleinen Stiegenabgang und bereits im kleinen Foyer findet man, sehr ansprechend, diverse Dekorationsstücke. Man stößt direkt auf die Stirnseite der recht langen Schank, auf der ebenfalls wieder einige Deko-Elemente zu finden sind – alles aber nett und nicht kitschig überladen. Nach rechts geht es dann, vorbei an einem spärlich besetzten Aquarium, in den Nichtraucherbereich.

Der Nichtraucherbereich, ein einziger großer Gastraum, wird gekonnt durch optische Abtrennungen und Nischen aufgelockert und macht das gar nicht so kleine Lokal wieder intimer und heimeliger. Ebenso findet man im „Sokrates“ gemütliche, gepolsterte Bänke und bequeme Stühle mit Korbgeflecht sowie endlich wieder einmal ausreichend große Tische. Alle Tische sind adrett mit Stofftischtüchern, natürlich in blau-weiß, eingedeckt.

Besonders erwähnenswert ist das große, alte Kellergewölbe, in dem immer wieder Veranstaltungen, zum Beispiel Live-Musik-Auftritte, stattfinden. Der Keller hat eine eigene Bar/Schank und ist für bis zu 130 Personen gedacht. Im vorderen Bereich ist die Bühne aufgebaut, und genau dieser Bereich lässt sich per Falttür vom restlichen Gewölbe abtrennen. So haben dann in diesem abgetrennten, intimen Bereich etwa 30 Personen Platz.

Kulinarisch bietet das „Sokrates“ typische Gerichte der Griechischen Küche wie kalte und warme Vorspeisen, Pfannengerichte, Auflaufgerichte, typische Hauptspeisen wie Gyros und Souvlaki aber vor allem auch ein breites Angebot an frischen Fischspezialitäten. Die Grillspezialitäten kommen hier allesamt vom Holzkohlengrill, was natürlich ein besonderer Genuss ist.

Wir wurden von einem älteren, weißhaarigen Kellner äußerst freundlich begrüßt und an einen von uns frei gewählten Tisch geleitet. Bemerkenswert angenehm folgte nicht sofort die Frage nach den Getränken, sondern der Kellner überreichte uns die Speisekarte mit den Worten: „Für die Getränke komme ich gleich wieder.“ – so sollte es eigentlich immer sein.

Die sehr umfangreiche und üppige Speisekarte kann man übrigens auf der sehr informativen WEB-Seite abrufen: [Link].

Zu trinken hatten wir ein „Schlossgold Alkoholfrei“ (EUR 2,90/0,33l), „Eistee Pfirsich mit extra Leitungswasser“ (EUR 2,50/0,33l – Wasser ohne Berechnung) sowie später noch einen mittelprächtigen „Doppelter Espresso“ (EUR 3,10). Keinerlei Beanstandung die Getränke betreffend.

Auch bei unserer Speisenbestellung machte der nette Kellner wieder auf sich aufmerksam, in dem er sich tatsächlich für jede einzelne bestellte Speise während des Notierens am Block bedankte – erfrischend und bemerkenswert.

Ein Tag ohne Suppe ist für die beste Tochter von allen ein verlorener Tag, daher bestellten wir einmal die „Vodini = Frittatensuppe“ (EUR 2,10). Eine überraschend gute Bouillon mit hausgemachten und guten Frittaten wurde serviert. Ja, etwas gestreckt, wie leider üblich, aber in Summe wirklich GUT.

Einmal ein „Tsatsiki“ (EUR 3,30) – sehr cremiger, gehaltvoller und frischer Joghurt, eher säurebetont und nicht extrem knoblauchlastig – SEHR GUT.

„Pita-Brot“ (EUR 1,20 je Stk.) – im „Sokrates“ wird das Weißbrot oder das Pita-Brot immer extra verrechnet. Das Pita-Brot wurde warm, mit Olivenöl und Knoblauch serviert und schmeckte SEHR GUT.

Einmal die „Mikri Pikilia“ (EUR 5,50) – ein kalter Vorspeisenteller mit einem Potpourri aus der kalten Vorspeisenküche Griechenlands. Serviert wurden Tsatsiki, Fischeiersalat („Taramosalata“), Melanzani-Pürée („Melitzanosalata“), Kartoffel-Knoblauchpürée („Skordalia“), gefülltes Weinblatt („Dolmadakia“), ein paar Oliven, Tomaten und griechischer Feta. Zu beanstanden hatte ich nur den „Taramosalata“, der extrem salzig war. Sonst würde ich in Summe auch für die „Mikri Pikilia“ ein SEHR GUT geben.

Einmal die „Anginares“ = Artischockenherzen (EUR 3,30), die mit Olivenöl und Kräuter auf einem Salatbett (Eisbergsalat) serviert wurden. Wie erwartet, waren die Artischocken natürlich nicht hausgemacht. Artischocken sind aber auch nicht ganzjährig erhältlich, und die Saison hat auch noch nicht begonnen. Daher gibt es hierfür keinen Abzug – ein glattes GUT.

Einmal „Kotopoulo Souvlaki“ = Hühnerspieß vom Holzkohlengrill (EUR 10,40) – sehr schönes Grillaroma vom Holzkohlengrill, das Huhn innen noch saftig und absolut nicht trocken. Zu den zwei Spießen servierte man gut gegarten Reis, Pommes Frites, Tsatsiki und einen Gemüseeintopf auf Basis junger Erbsen und Bohnen, der, wie erwarte, völlig verkocht war. Besonders ärgerlich aber war wieder einmal das Erlebnis, dass ein Koch es nicht der Mühe wert findet, Fleisch sorgfältig zu parieren – eine große Flachse fand sich in einem Fleischstück. Geschmacklich ein glattes Gut, aber es gibt Menschen, wie meine beste Tochter von allen, die können nach einem „Flachsen-Erlebnis“ nicht mehr weiter essen. Daher gibt es auch nur ein MÄSSIG.

Einmal „Mix-Souvlaki“ = gemischter Fleischspieß (EUR 11,60) – der Spieß, bestehend aus Huhn, Lamm und Schwein war ebenfalls gut gewürzt und sehr gut gegrillt. Das Fleisch war noch saftig und am Spieß fand sich auch noch das eine oder andere Zwiebelstück. Auch dazu wurden Reis, Pommes Frites, Gemüseeintopf und Tsatsiki serviert. Zur Abwechslung hatte ich keine Flachse im Fleisch sondern gleich einen großen, ganzen Knorpel. Was denkt sich ein Koch dabei? Geschmacklich wieder tadellos und gut, aber Parüren sollte man nicht seinen Gästen servieren, sondern viel mehr für einen ordentlichen Fond verwenden. Daher leider auch hier nur ein MÄSSIG.

Einmal das „Baklava“ (EUR 2,90) – natürlich sehr süß, wird diese Köstlichkeit aus Yufkateig (zur Not auch Strudelteig) doch sehr großzügig mit Zucker- oder Honig-Sirup getränkt. Sehr nussiger Geschmack, hausgemacht, und für mich einfach wunderbar und daher SEHR GUT. Ich vermisste lediglich etwas Rosenaroma vom Rosenwasser – ist aber Geschmackssache.

In Summe gebe ich den Speisen gerne noch ein GUT, trotz des Malheurs mit den Spießen. Die griechischen Vorspeisen waren durch die Bank sehr gut. Derzeit ist immer am Mittwoch Fischtag, d.h. ganztags gibt es alle frischen Fische zu -50% vom Normalpreis.

Für das stimmige, sehr schöne und gepflegte Ambiente gebe ich ein GUT, weil man einfach einen Gastgarten vermisst. Das uralte Kellergewölbe ist toll und beeindruckend, die Sanitäranlagen sind sauber gepflegt und adrett.

Der Service, ein extrem netter und höflicher Kellner, fragte immer nach, wie es geschmeckt hat, schaute immer wieder vorbei, ob wir noch einen Wunsch hätten und machte mit uns auch noch eine kleine „Führung“ in das eigentlich geschlossene Kellergewölbe – SEHR GUT. Ja, es gibt durchaus Wartezeiten zwischen den Gängen, aber man „befindet sich hier in Griechenland“, da ist Hektik nicht angebracht. Es wird in aller Ruhe gesellig gespeist und nicht „eingeworfen“, man sitzt Stunden beim Essen und sieht die Lebensmittel noch als genussvolle „Mittel zum Leben“.

Fazit: ich empfehle das „Sokrates“ durchaus, hoffe aber auf eine sorgfältigere Küchenleistung bezüglich des Parierens von Fleisch. Täglich werden die Fische frisch angeliefert, und man hat stets einige Mittagsangebote – derzeit unter der Woche sechs Hauptspeisen um nur EUR 6,00. Die Speisenauswahl ist mehr als ausreichend und bietet einen schönen Querschnitt aus der Griechischen Küche. Allerdings finde ich das Preis-/Leistungsverhältnis nicht ganz passend, insbesondere bei den Hauptspeisen, obwohl diese mit jeweils reichlicher Beilage serviert werden.Weniger anzeigen

3. Mishi Asia Restaurant

Wiedner Hauptstraße 78, 1040 Wien
Mishi - Hausgemachte Chili-PasteMishi - RechnungMishi - Nudelsuppe mit Gemüse (€ 7,50 - 'NS1')
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Empfehlenswert...
SpeisenAmbienteService
15. Jul 2014
Ein durchaus bemerkenswertes asiatisches Restaurant hat am 28.06.2014 auf „der Wieden“ eröffnet – das „Asia-Restaurant Mishi“. Nein, kein „AYCE-Asi...MehrEin durchaus bemerkenswertes asiatisches Restaurant hat am 28.06.2014 auf „der Wieden“ eröffnet – das „Asia-Restaurant Mishi“. Nein, kein „AYCE-Asiate“ mit elendslangem Buffet, vielmehr ein Asia-Restaurant mit einer nur kleinen, aber feinen Speisekarte, mit großem Augenmerk auf Qualität und Frische. Jahrzehntelang war an dieser Stelle die damalige „Länderbank“, später „Bank Austria“, und danach für einige Jahre ein „1 Euro-Shop“. Dann stand das Lokal für gut ein bis zwei Jahre leer.

Von außen ein Ecklokal an der Kreuzung „Wiedner-Haupt“ und „Phorusgasse“, wurde das Lokal liebevoll und sehr einladend völlig neu errichtet. Keine großartig kitschig beleuchtete Lokalreklame, eher schlicht und geradlinig, wie sich auch das Lokalinnere präsentiert. Bereits beim Lokaleingang findet man den Hinweis auf die „täglich frischen und hausgemachten Nudeln“. Die veranschlagten Öffnungszeiten sind in jedem Fall sehr kundenorientiert, hat das „Mishi“ doch täglich und durchgehend von 11:00h bis 22:00h geöffnet.

Das Lokal ist L-förmiges angelegt, no na, ist es doch ein Ecklokal, gleich rechter Hand die verglaste aber doch optisch offene Küche, man hat ja nichts zu verbergen. Zwei bis drei Köche sind hier am Werken, und der Chefkoch, zugleich der Chef vom Lokal, ist ebenfalls rege, mit seinem Team, am Kochen. Durch die Verglasung und den offensichtlich auch gut funktionierenden Küchen-Dunstabzug gibt es wenig bis gar keinen Küchengeruch an der Kleidung. Das gesamte Lokal ist ein Nichtraucherlokal und voll klimatisiert. Sonnenschutzrollos rund um das Lokal tun zusätzlich ihr Bestes wenn die Sonne das Lokal aufheizt.

Eigentlich ist das Lokal etwas „loungeartig“ angelegt. Das Ambiente präsentiert sich in angenehm heller Atmosphäre, rundherum verglast und daher besonders viel natürliches Licht, bequeme Sitzgelegenheiten, Polstermöbel in apfelgrün/braun, angenehme Sessel aus hellem Holz und endlich wieder einmal auch ausreichend große Tische. Die recht große und sehr freundlich wirkende Schank präsentiert sich in Weiß und hellem Holz, wie auch der Sockel der verglasten Küchenzeile - sehr sympathisch, sauber und einladend. Der kulinarische Schwerpunkt des „Mishi“ liegt in frischen Suppen, hausgemachten Nudel- und Reisgerichten und Sushi. Nix „8 Schätze“ oder „Chop Suey“, nix „Hühnchen Süß-sauer“ etc., nix „Lampion und Kitsch“ und nix „Pflaumenwein“…und das ist gut so! Das „Mishi“ ist eben anders, „GOTT SEI DANK!“, so erfrischend anders.

Zu trinken hatten wir „Soda-Zitrone“ (EUR 1,60/0,25l), „Schlossgold Alkoholfrei“ (EUR 2,90/0,5l), „Pago Erdbeere mit Leitungswasser“ (EUR 2,80/0,5l) – alles tadellos und ohne Fehl und Tadel. Leitungswasser wird nur dann verrechnet, wenn es als alleiniges Getränk bestellt wird, was ich völlig in Ordnung und fair finde. Der „Doppelte Espresso“ (EUR 2,70) der Marke „Naber“ war O.K., aber nicht mehr.

„Pikant Saure Suppe“ (EUR 2,80) – brennheiß und eher mild, trotzdem aber gehaltvoll und absolut nicht aufdringlich oder vordergründig nach Sojasauce schmeckend wurde die Suppe serviert. Ausreichend viel an verschiedenen Gemüse-Einlagen gebe ich der schmackhaften und nicht, wie so oft, dick mit Stärke abgebundenen Suppe ein glattes SEHR GUT.

„Mini-Frühlingsrollen vegetarisch 6 Stk.“ (EUR 2,80) – die Frühlingsrollen, das gibt man hier auch offen und ehrlich zu, sind nicht hausgemacht sondern der klassische TK-Standard. Aber gut und knusprig gebacken, brennheiß und annähernd fettfrei mit einer hausgemachten fruchtig-pikanten Sauce sowie einem leicht scharfen asiatischen Krautsalat an den Tisch gebracht – glattes GUT.

„Gebratene Teigtaschen 'Jiaozi' mit Fleisch 6 Stk.“ (EUR 3,80) – die mit feinstem Faschierten und Gemüse gefüllten Teigtaschen, gedämpft und dann gebraten, werden im „Mishi“ hausgemacht - in Japan nennt man sie übrigens Gyoza. Köstlicher Geschmack, sehr harmonisch abgeschmeckte Füllung und tatsächlich knusprig gebraten. Dazu reichte man ebenfalls die fruchtig-pikante Sauce und den asiatischen Krautsalat. Ein glattes SEHR GUT für eine sehr üppige, mehr als nur ausreichende Vorspeisen-Portion.

„Sushi Set Mini“ (EUR 2,80 - 4x Sushi & 3x Maki) sowie „Lachs- & Butterfisch-Sushi“ (EUR 5,00 - 8x Sushi & 3x Maki) – die Nigiri-Sushi wurden jeweils vor unseren Augen frisch zubereitet, die Maki waren jeweils frisch vorgefertigt. Der Reis war gut gewürzt und wurde nicht bloß als „Füllstoff“ missbraucht, lockere aber doch fest genug geformte Reis-Bällchen mit ausgezeichnetem, frischem Fisch – die Sushi und Maki im „Mishi“ gehörten für uns sicher zu den fünf besten, die wir bisher in Wien genossen haben – zweimal AUSGEZEICHNET.

Einmal das „Bulgogi (EUR 8,90) – gute Rindfleischqualität, sehr guter Rindfleischgeschmack, ausreichend Zwiebel und recht würzig-süß, mir persönlich aber, auch wenn nicht authentisch, war es zu wenig scharf, jedoch sehr harmonisch abgeschmeckt. Die Portion war sehr üppig und absolut nicht geizig, Reis musste man aber extra bestellen. Ein glattes SEHR GUT.

Nachgeschärft habe ich das „Bulgogi“ mit dem klassischen „Sambal“, hier aber hausgemacht, was ich bereits an der kräftig-orangenen Farbe erkannte – keine tiefroten Farbstoffe. Das „Sambal“ schmeckt nicht nur plump scharf, sondern zusätzlich auch fruchtig nach frischen Chilischoten und nicht aufdringlich salzig – genau deswegen mache ich „Sambal“ auch immer selbst.

Einmal die „Gebratenen Nudeln mit Gemüse“ (EUR 5,80) – sehr viele verschiedene Gemüsesorten (Pack Choi, Zucchini, Karotten, Bohnensprossen, Lauch,…), die trotz des Bratens noch frisch und knackig schmeckten. Die Nudeln, hier Bandnudeln, hausgemacht, g’schmackig und nicht zerkocht – ein glattes SEHR GUT für eine riesige Portion.

„Knusprige Ente mit Sojasprossen“ (EUR 9,90) – ein sehr knuspriges, für mich einen Deut zu durch gebratenes, aber nicht trockenes oder gar fettiges Entenfilet wurde serviert. Knackige Sprossen in einem guten Safterl, dazu noch eine hausgemachte Knoblauch-Sojasauce, die sehr gut, brennheiß und nicht zu sojalastig war, rundeten den Genuss ab. Ein glattes SEHR GUT.

„Nudelsuppe mit Hühnerfleisch“ (EUR 7,50) – ein sehr großer und üppiger Suppentopf mit hausgemachten Bandnudeln und viel Gemüse wurde serviert. Die Suppe war gehaltvoll aber nicht zu salzig, eher mild. Leider präsentierte man aber obenauf gepresstes Hühnerfleisch in leichtem Backteig knusprig gebraten – das passt so gar nicht zum Küchenkonzept des „Mishi“. Die Konsistenz des Huhns war wie Tofu oder „Hühner-Leberkäse“. Natürlich habe ich das sofort mit der Küche besprochen, und man versicherte mir, diesen Umstand ehest zu ändern, man habe aber derzeit ein Problem mit dem Hühnerfleisch-Lieferanten. Suppe sehr gut, Huhn sehr mäßig gibt in Summe noch ein GUT.

Reis muss leider auch im „Mishi“ immer extra bestellt werden, was ich nicht goutiere, serviert man doch ein „Wiener Schnitzel“ stets auch mit Beilage. Der sehr gute „Jasmin-Reis“ kostet pro Portion angemessene EUR 1,10.

In Summe gebe ich den Speisen gerne ein glattes SEHR GUT. Man kocht frisch und sehr schmackhaft und vor allem frei von Glutamaten. Sushi und Maki waren in TOP-Qualität, das Nachspeisen-Angebot ist jedoch schwach. Die Nudeln werden einmal am Tag frisch hausgemacht und was überbleibt „essen halt wir am Abend“, so der sehr freundlich junge Mann im Service.

Für das Ambiente, das sich sehr offen, frisch und hell präsentiert, gebe ich ebenfalls ein SEHR GUT. Das „Mishi“ ist sicher kein feines, heimeliges Restaurant, aber das will es auch gar nicht sein. Die Atmosphäre ist für den Gast sehr angenehm und man fühlt sich gleich recht wohl und gut aufgehoben. Die Sanitäranlagen sind in einem TOP-Zustand, endlich auch einmal mit passenden und richtig festmontierten Klobrillen.

Auch der Service bekommt von mir ein glattes SEHR GUT. Wir wurden stets freundlichst empfangen und der Service war immer sehr ehrlich auskunftsfreudig. Auch ist man so erfrischend dankbar für ein Feedback wenn es auch, wie beim Huhn, leider negativ ausfällt. Bereits bei unserem zweiten Besuch wurden wir schon wie Freunde begrüßt, „Ich habe sie schon vermisst, sie sind so freundliche Gäste!“ – Toll! Als Beispiel für den guten Service sei auch noch erwähnt: die beste Tochter von allen konnte ihre Portion „Gebratenen Nudeln mit Gemüse“ nicht aufessen und ließ in etwa die Hälfte übrig. Wir wollten sie uns einpacken lassen, gar kein Problem im „Mishi“, der Koch hatte sie jedoch versehentlich entsorgt. Daraufhin bereitete ebendieser Koch eine VOLLE Portion noch einmal frisch für uns zu – jetzt gut verpackt für die Mitnahme.

Fazit: eine unbedingte Empfehlung für das „Mishi“, das eine echte Bereicherung für die Wieden darstellt. Offensichtlich wird das „Mishi“, insbesondere zur Mittagszeit, von der Umgebung (vorwiegend Büros) sehr gerne angenommen. Man hat derzeit noch kein Internet und daher auch kein WLAN, was aber noch installiert wird. Auch eine Kartenzahlung, in welcher Form auch immer, sei geplant, so der Service – derzeit ist nur Bargeldzahlung möglich. Wie lange die Neueröffnungsaktion, alle Sushi/Maki -50%, noch gelten wird, weiß man noch nicht so genau. Ich hoffe, das „Mishi“ besteht noch lange, hat es doch ein tolles Preis-/Leistungsverhältnis und eigentlich „immer“ offen. Die Portionen sind groß sowie sehr schmackhaft, und die Speisen werden auch in ansprechendem, appetitlichem Porzellan, jeweils auf kleinen Tabletts, präsentiert. Echte Empfehlung!Weniger anzeigen

4. Santos Mexican Grill & Bar Wieden

Favoritenstraße 4-6/2, 1040 Wien
Santos 1040 - VisitenkarteSantos 1040 - LokaleingangSantos 1040 - Werbetafel
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Gute Burger & Steaks...
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19. Jun 2014
Nach mittlerweile dreimaligem Besuch im relativ neuen „Santos“ auf der Wieden möchte ich auszugsweise über unsere Besuche berichten und das Lokal b...MehrNach mittlerweile dreimaligem Besuch im relativ neuen „Santos“ auf der Wieden möchte ich auszugsweise über unsere Besuche berichten und das Lokal bewerten. Da, wo heute das „Santos“ beheimatet ist, war vor einiger Zeit ein recht beliebtes Asiatisches Restaurant, das „Aqua“ und danach für kurze Zeit eine Cocktailbar namens „Almost Famous“.

Das jetzt bereits zweite „Santos“ in Wien, neben dem „Santos“ in der Lugner-City, ist in einem alten Eckhaus untergebracht, dadurch besticht das Interieur besonders durch die hohen Altbau-Räume, die unerwarteterweise, trotz Erdgeschoß, hell und lichtdurchflutet sind. Nach dem Eintreten in das Lokal stößt man direkt und zentral an den Empfang bzw. die Servicestation, quasi der Bahnhof der Servicecrew, die einen stets unmittelbar, freundlich und herzlich begrüßt.

Die Einrichtung ist nicht künstlich übertrieben mexikanisch sondern viel mehr dezent, modern und sehr sympathisch gelungen – natürlich da und dort mit mexikanischen Akzenten, aber sehr nett dekoriert. Auffallend ist natürlich der nicht mehr lebende Baum im Lokal, eher nur ein Baumgerippe, ein echter „Knorzel“ – gelungen, erinnert er doch an die trockenen, wüstenartigen Gebiete in Mexiko. An Sitzgelegenheiten gibt es sowohl „normale“ Tische und Stühle aber auch typische Bar-Hochtische mit Hochsesseln. Im Zentrum des Geschehens stehen natürlich die sehr imposante und beeindruckende Cocktailbar und die teilweise offene Küche mit der großen Grillstation.

Naturgemäß ist die Küche im „Santos“ deutlich vom Fleischgenuss geprägt, ist man doch für die Mexikanische und teilweise auch Amerikanische Küche bekannt. Also Burger, Steaks, Ribs und diverse gefüllte Tortillas, Enchiladas, Fajitas, Burritos, Tacos oder Nachos und noch vieles mehr. Burritos, übersetzt der „kleine Esel“, sind übrigens immer aus Weizenmehl und Tacos immer aus Maismehl gefertigte dünne Teigfladen, die beliebig gefüllt und zusammengerollt serviert werden. Eine Sonderform der Tacos sind die Enchiladas, die mit beliebiger Füllung nicht gerollt sondern gefaltet und danach stets mit Käse gratiniert werden.

Das „Santos“ hat keinerlei Hauben oder Auszeichnungen und genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau werde ich die Bewertung durchführen.

An jedem Tisch steht bereits die klassische, mexikanische Menage bereit, hier sogar mit einer „Habanerosauce“, die tatsächlich etwas „kann“. Vielleicht ist es ein echtes Manko für Leute, die nicht gerne so scharf essen wie ich, dass hier keine mildere Variante, beispielsweise aus „Jalapeños“, angeboten wird. „Habanero“ heißt übrigens in etwa „aus Havanna stammend“, die feurigen Freunde haben aber mit Kuba nichts zu tun. Man vermutet heute eher die Herkunft von der mexikanischen Halbinsel „Yucatán“, die darüber hinaus auch für ausgezeichneten, vollmundigen und bei uns eher schwer erhältlichen Honig bekannt ist. Auf der Scoville-Scala siedeln sich Habaneros je nach Sorte immerhin zwischen 100.000 und 500.000 Scoville-Einheiten an – zum Vergleich, eine Standard-Tabasco-Sauce hat etwa 2.500 – 5.000 Scoville – sie sind also wirklich scharf. Werden sie noch, wie in Mexiko sehr beliebt, vorher geräuchert, so erhält man dann die landestypische „Chipotle-Habanerosauce“.

Nach Stöbern in der doch recht umfangreichen Speisekarte, zusätzlich gibt es auch noch Tagesempfehlungen oder Wochenangebote, haben wir dann auszugsweise nachfolgende Speisen und Getränke konsumiert. Sehr positiv zu erwähnen ist noch, dass die gesamten Speise- und Getränkekarten im Internet zur Verfügung stehen, sodass man bereits von zuhause aus darin gustieren kann.

Als Getränke hatten wir „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 2,90 / 0,33l), „Eistee Zitrone mit Leitungswasser“ (EUR 2,40 / 0,5l), „Johannisbeersaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,90 / 0,5l) sowie einige sehr brauchbare, gute „Espressi Doppio“ (EUR 3,50). Alles tadellos und ohne Fehl und Tadel.

„Onion Rings“ (EUR 3,80) – knusprige, gut abgetropfte und geschmacklich sehr gute Zwiebelringe wurden mit einem hausgemachten Sauerrahm-Dip serviert. Sie unterschieden sich geschmacklich doch deutlich von sonstiger TK-Standardware und ich würde sie mit einem guten GUT bewerten.

„Totopos con tres Salsas“ (EUR 4,60) – bestehend aus Tortilla-Chips, Guacamole, Sikil P‘aak (Kürbiskern-Dip) und Salsa Roja. Sehr schön, dass hier keine Tortilla-Chips aus dem Packerl serviert werden, sondern knusprige, g’schmackige Tortillas aus zwei verschiedenen Maissorten (gelb und dunkelviolett). Die Guacamole war sehr cremig, frisch und hatte auch noch eine wunderschöne Farbe – Avocados werden innerhalb von wenigen Minuten an der Luft unansehnlich grau-braun. Ich hätte die Guacamole lieber stückeliger, nicht ganz so fein püriert gehabt, aber das ist Geschmacksache. Der Kürbiskerndip war ausgezeichnet, geröstete Kürbiskerne, Koriander, Limettensaft und etwas Chili. Die Salsa Roja, frisches Tomaten-Püree, sehr gut mit Salz, Pfeffer, wenig Koriander und etwas Limette abgeschmeckt, hätte zwar durchaus schärfer sein dürfen, das konnte man aber problemlos selbst erledigen, steht doch die Habanerosauce parat. In Summe war diese Speise sehr gelungen – ich wüsste nicht, was man hier noch großartig besser machen könnte – AUSGEZEICHNET.

„Filetsteak mit hausgemachten Potato Wedges“ (EUR 19,80 - 200g) – mit extra „Sauerrahm-Dip“ (EUR 1,60) und „medium“ bestellt. Das Steak kam sekundengenau auf den Punkt, „medium“ gebraten an den Tisch. Die Fleischqualität war hervorragend und man hatte dem Steak auch noch eine schöne Kruste verpasst. Ein unerwartet hoher Genuss, haben wir doch schon öfters um viel mehr Geld, gehobener aber auch deutlich schlechter Steaks genossen – toll. Die Wedges waren recht groß geschnitten, jedoch waren die Erdäpfel von guter und g’schmackiger Qualität. Sowohl die dazu gereichte hausgemachte Kräuterbutter als auch der hausgemachte Sauerrahm-Dip waren hervorragend. In diesem Lokalgenre und auf diesem Lokalniveau kann ich ebenfalls nur ein AUSGEZEICHNET geben.

Ein „Sweet Onion Burger mit Pommes Frites“ (EUR 9,80) bestehend aus Rindfleisch, Tomate, Speck, Cheddar Cheese, karamellisierter Zwiebel in einer geschätzten 180g-Variante wurde serviert. Der Patty, hausgemacht im „Santos“, mit ebenfalls sehr gutem Rindfleischgeschmack hatte sehr schöne Grillaromen und wurde ebenfalls „medium“, wie gewünscht, an den Tisch gebracht. Der hausgemachte Bun, hier ähnlich einem dickeren Pita-Brot, schmeckte ausgezeichnet, hätte aber durchaus an den Schnittflächen besser geröstet werden sollen. Der Käse war sehr gut geschmolzen, die karamellisierten Zwiebel süßlich-pikant abgeschmeckt, der Speck geschmacklich sehr gut und knusprig. Die Pommes Frites waren knusprig und gut abgetropft. Ein glattes SEHR GUT, bedingt durch den Bun reicht es nicht zum Ausgezeichnet.

Extra noch eine „Pico de Gallo“ (EUR 1,60), ein Dip aus Tomaten, Koriander, Zwiebeln und Limettensaft. So kann man einfachste Zutaten zu einem Genuss vollenden – SEHR GUT.

Einmal das „Pollo con Mole almendrado y Chorizo“ (EUR 11,80) im „Santos“ ein Hühnerfilet vom Lavasteingrill mit Chorizo in pikanter Mandel-Schokoladensauce, dazu knusprig gebratene Polenta und Zucchini. Grundsätzlich gibt es kein „richtiges“ Rezept für die berühmte „Mole“. Jede mexikanische Hausfrau hat so ihr eigenes und „richtiges“ Rezept. Was aber alle „Moles“ gemeinsam haben ist die recht aufwändige Zubereitung, eine große Menge an teilweise auch schwer erhältlichen Zutaten und Gewürzen sowie die Entstehungsgeschichte. Der Erzählung nach hat in Mexiko eine betrogene Hausfrau ihren untreuen Ehemann strafen wollen, indem sie ihm ein Gericht aus allen Zutaten, die sie gerade zuhause hatte, zubereitete. Egal was sie fand, es wurde in den Topf geworfen – das Ergebnis soll aber, entgegen ihrer Intention, sehr schmackhaft gewesen sein und wurde als „Mole“ berühmt. Klassisch wird die „Mole“ immer mit Huhn serviert, und es gibt bei der Zubereitung nur zwei Todsünden: das Huhn, meist Brustfilet, erstens so lange zu braten, bis es trocken ist, und zweitens die „Mole“ so lange zu erhitzen, bis die Schokolade und somit die gesamte „Mole“ gerinnt (Kakaobutter) – in der Küchensprache auch gerne „abg’schissn“ oder „abpascht“ genannt. Beide Fehler unterließ der Koch im „Santos“ – das Hühnerfilet war sehr zart und saftig und die „Mole“ war cremig, homogen und äußerst schmackhaft. Die Polenta, gebratene Taler aus Polenta, war gut, aber für mich zu zaghaft gewürzt, die Zucchini hatten schöne Röstaromen und waren noch bissfest. Ich persönlich habe mir noch nie eine Chorizo zum „Pollo con Mole“ gebraten, muss aber gestehen, dass diese würzige, leicht scharfe Wurst einen sehr schönen Kontrapunkt zur süßlichen, vollmundigen „Mole“ bildet – gelungen und in meinem Repertoire abgespeichert! In Summe ein glattes SEHR GUT.

Einmal die „Smokey Honey Ribs“ (EUR 8,50, aus der Tageskarte) – sehr gut gewürzte Ribs und zwei mehr als nur sättigende Ribs-Reihen wurden serviert. Ein Manko, wie fast bei allen Ribs in einem Lokal: oben toll ausgebraten und knusprig gegrillt, unten jedoch zu blass. Außerdem wurde wieder einmal die Beinhaut an der Unterseite nicht eingeschnitten, und somit kann die Marinade nicht von unten in das Fleisch einwirken – das kann doch nicht so schwer sein, durch die dicke Beinhaut geht kein Aroma. Als Beilage wählte die beste Ehefrau von allen Potato Wedges, die sehr gut waren. In Summe, insbesondere durch die sehr g’schmackige und rauchig-süßliche Marinade, GUTE Spare-Ribs, aber auch nicht mehr.

„Schokoladen-Brownie“ (EUR 4,80) – hausgemacht und fast unwiderstehlich gut. Sehr schokoladig, sanft und weich, einfach SEHR GUT, fehlend nur etwas Säure als Beilage wie z.B. Obst oder Beerenmus.

„Coconut Kiss“ (EUR 5,50) – ein alkoholfreier Cocktail mit Coconutcream, Obers, Ananassaft und Grenadine, der ausgezeichnet zubereitet wurde. Schön aufgeschäumt, ausreichend Eis und sehr schmackhaft – SEHR GUT.

In Summe gebe ich für die Speisen auf diesem Lokalniveau gerne, aber auch vom „Santos“ ehrlich verdient, ein SEHR GUT. Wir wurden bisher noch bei keiner Speise enttäuscht, und alle Speisen waren stets sehr adrett und appetitlich angerichtet

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls ein SEHR GUT, weil man in diesem Lokal einfach gerne gesehen und stets willkommen scheint – einfach ein hoher Wohlfühlfaktor, wenn es auch einmal, bedingt durch die Bauweise, etwas lauter sein kann. Statt sonst üblichen einfachen Kerzen werden am Abend kleine Kerzen-Tischlampen auf jeden Tisch platziert, was sehr zum gemütlichen Ambiente beiträgt. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber und penibel gepflegt, und es gibt im hinteren Bereich des Lokals (vom Eingang her im rechten Teil des Lokals) einen kleinen Raucherbereich mit ausgezeichneter Lüftung und guter Trennung vom NR-Bereich.

Auch beim Service gebe ich gerne ein glattes und wohlverdientes SEHR GUT. Es ist so erfrischend, wenn man bei jedem Lokalbesuch immer freundlich empfangen und spätestens ab dem zweiten oder dritten Besuch noch freundlicher als „Freund des Hauses“ wieder erkannt wird. Ein sehr höflicher und netter Service, der auch gerne Empfehlungen gibt, die ehrlich gemeint sind, auch ein „ist heute nicht ganz so gut, wie sonst“ kann man hier, wenn angebracht, hören! Bisher waren die Wartezeiten auf unsere Speisen darüber hinaus stets angenehm kurz gehalten.

Fazit: eine glatte Empfehlung für das „Santos“ auf der Wieden! Gutes, wo immer es geht, hausgemachtes Essen zu sehr angemessenen Preisen, die, siehe Filetsteak, sogar manchmal überraschend preiswert sind. Eine umfangreiche Cocktailkarte, auch mit einer sehr schönen Auswahl an Anti-Alkoholika, sowie extra Mittagsgerichte (Montag bis Freitag von 11:00h – 16:00h) und ein „Take-Away-Service“ (Montag bis Freitag von 16.00h – 23:00h, Samstag, Sonn- und Feiertage ganztägig) mit eigener Karte (siehe Internet) runden das Gesamtangebot sehr positiv ab. Natürlich gibt es auch eine Happy Hour (täglich von 16:00h – 20:00h und 23:00 – 0:00h), innerhalb dieser alle Cocktails, außer Heavy Drinks, um nur EUR 5,50 zu verkosten sind. Ebenfalls erwähnenswert ist das Angebot an Mexikanischen Bieren, das wohl über den sonst üblichen Standard hinausgeht: Pacifico Clara, SOL, Bohemia, Negra Modelo (dunkles Bier), Corona, Desperados und Michelada.

Ein Tipp noch zum Schluss von mir: immer die Tafeln am Eingang beachten. Hier werden die Tagesaktionen und sonstigen Spezial-Angebote verlautbart.Weniger anzeigen

5. blueorange

Margaretenstraße 9, 1040 Wien
BlueOrange - VisitenkarteBlueOrange - VisitenkarteBlueOrange - Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Empfehlenswert...
SpeisenAmbienteService
16. Jun 2014
Auch nach mittlerweile drei Besuchen fällt es gar nicht so leicht, das „BlueOrange“ in eine „Lokal-Schublade“ zu stecken. Ein bisschen hat es etwas...MehrAuch nach mittlerweile drei Besuchen fällt es gar nicht so leicht, das „BlueOrange“ in eine „Lokal-Schublade“ zu stecken. Ein bisschen hat es etwas von einem Bistrot, ein wenig von einem Café und etwas von einem Imbiss und einiges von einem Frühstückslokal. In jedem Fall wird hier dir Lebensmittelqualität groß geschrieben, und das widerspiegelt sich auch im Speisen- und Getränkeangebot.

Es gibt von zahlreichen „Sonnentor Bio-Tees“ über „Bio-Müslis“ bis hin zum Bio-Bier „Stiegl Paracelsus Zwickel“ und natürlich dem Fairtrade-Kaffee, ein zu 100 % Bio-Arabica Kaffee als Exklusivröstung der Kaffeerösterei Alt Wien, der einmal die Woche frisch geröstet angeliefert wird, ein umfangreiches Angebot, das einem mit gutem Gewissen, ob der Herkunft, schlemmen lässt. Weideeier vom Gutshof Paul in Göttlesbrunn sowie die Auszeichnung mit dem „Österreichischen Umweltzeichen für Tourismus („Hundertwasser-Siegel“)“, ergänzen den positiven Eindruck.

An Speisen gibt es Fladentoasts, Fladenrollen (Wraps), Sandwiches, Bagels, Belgische Waffeln, Milch-Shakes und eine Tagessuppe. Beim Monatsspecial, ein besonders gefüllter Bagel wird einmal im Monat zum Aktionspreis angeboten, gibt es derzeit einen French-Bagel (EUR 6,20), gefüllt mir Rucola, Ziegenkäse, Birnen, Walnüssen und Honig.

Da es generell keine Semmeln sondern als Standardgebäck Bagels gibt, war es für mich besonders interessant zu erfahren, dass der erste Bagel das Licht der Welt 1683 tatsächlich in Wien erblickte – hätte ich nicht gedacht. Man muss aber keine Angst haben, die Bagels sind kein süßliches Gebäck, ähnlich einem Brioche, sondern werden vielmehr in den klassischen Varianten á la Semmel-, Sesam-, Mohn- oder Vollkorngebäck oder auch Vegan angeboten. Das Gebäck wird vorgebacken und tiefgekühlt angeliefert und im „BlueOrange“ akkurat frisch aufgebacken.

Zahlreiche Frühstücksvariationen, die aber sehr unkompliziert erweiterbar sind und jeweils bereits ein Heißgetränk inkludieren, locken besonders „Frühstücker“ in das Lokal. Man kann im „BlueOrange“ übrigens bequem, ganztägig bis 17:00h frühstücken, und auch Veganer und Vegetarier kommen hier auf ihre Rechnung. So gibt es zum Beispiel unter anderem vegane Cookies, Shortbreads und Streuselkuchen.

Das Lokal wirkt frisch, flott, unkonventionell und jugendlich locker – einfach angenehm. Natürlich versetzt einen das Ambiente und das Publikum sofort in die eigene Uni-Zeit zurück, wiewohl ich, bedingt durch einige Jobs während des Studiums, eher wenig Zeit hatte, derartige Lokale zu genießen. Es ist wohl aus meiner Sicht ein Lokal, das auf Anhieb sympathisch und ungezwungen auf den Gast wirkt. Die spärliche Anzahl an Außenplätzen, an der gut befahrenen Margaretenstraße bzw. Schleifmühlgasse, sind bei Schönwetter hoffnungslos vollbesetzt, im Lokal hatten wir aber bisher immer einen Platz gefunden. Durch das Lokal, mit teilweise rohem Ziegelgewölbe, schlängeln sich die Lüftungsrohre kreuz und quer, sie sind aber stets ein guter Indikator für die Sauberkeit eines Lokals. Im „BlueOrange“ sind alle Rohre sehr sauber und glänzen sehr gepflegt. Ein originelles Selbstbau-Bücherregal mit Büchern zum Lesen vor Ort sowie zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften laden auch zu längerem Verweilen ein, was im „BlueOrange“ sowieso kein Problem darstellt.

Zu den von uns konsumierten Speisen:

Frühstücksvariante „Classic“ (EUR 6,50), das mit einem Bagel, Butter, Cream Cheese und Marmelade sowie einem Heißgetränk „Regulär“ serviert wird. Über den Bagel muss man nicht mehr viel sagen, dass dieser natürlich warm und frisch gebacken an den Tisch gebracht wird, habe ich bereits erwähnt – er wird übrigens auch auf der Aufschnittseite geröstet. Verwundert hatte mich, dass die Butter lediglich die Standard „Teebutter“ und keine „Bio-Butter“ ist. Die Marmeladen sind hausgemacht und schmecken dementsprechend auch nicht nach Industrie-Marmelade. Der hausgemachte „Cream Cheese“, ein Frischkäseaufstrich, war stets ausgezeichnet und eher leicht als fettig schmierig.

Frühstücksvariante „Bacon & Eggs“ (EUR 8,90) in Form von einem Rührei aus 3 Eiern mit Speck, Bagel und Butter sowie einem Heißgetränk „Regulär“. Ergänzend zum bereits Beschriebenen, möchte ich nur noch festhalten, dass die Eierspeise (hier leider Rührei genannt) sehr flaumig und zart war – wunderbar souffliert. Der Speck war knusprig, g’schmackig und von guter Qualität

Einmal ein „Käse-Teller“ (EUR 1,90) extra, kein hervorstechender Schnittkäse, und einmal eine extra „Butter“ (EUR 0,50) wurden ebenfalls konsumiert.

„Avocado-Bagel (EUR 4,50)“: ein Bagel gefüllt mit Salat, Avocadocreme, frischen Gurken und Tomaten wurde serviert. Die Avocadocreme war äußerst cremig und nussig zugleich aber sonst doch ziemlich ungewürzt – Avocados „rufen“ geradezu nach Würzung in Form von Salz, Pfeffer, Chili oder Zwiebel. Die restlichen Zutaten waren sehr frisch, wie erwartet.

Der „Espresso Doppio“ (EUR 2,80) und auch die „Melange“ waren sehr gut – günstig und eine sehr gute Röstung und vor allem noch bessere Zubereitung. Ein „Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 3,80 / 0,5l) und ein „Bananen-Milchshake“ (EUR 3,80) waren tadellos und ohne Fehl und Tadel.

„Schokoladen-Muffin“ (EUR 2,80): zahlreiche Schokoladestücke (zweierlei Schokolade) am Muffin zeugten schon davon, dass dieser keine Massenware aus dem Supermarkt ist. Flaumig und schokoladig wurde der Muffin von der besten Tochter von allen im Nu verspeist. Muffins und Cookies unterscheiden sich im „BlueOrange“ sowohl im Geschmack und in der Qualität sehr deutlich von der üblichen Industrieware, auch wenn sie möglicherweise nicht vor Ort selbst gebacken werden.

In Summe hätte ich für die Speisen sehr gerne ein „Sehr gut“ gegeben, aber es gab für mich, in einem so auf „BIO“ setzenden Lokal, zwei grobe Schnitzer: Erstens gibt es normale „Teebutter“ statt „BIO-Butter“ und zweitens konnte ich beobachten, dass als Schmelzkäse bzw. Toastkäse kein hochwertiger, sondern lediglich ganz „normaler“ Scheibenkäse aus dem Cellophan, in der Großpackung angeliefert, verwendet wird. Daher gibt es auch nur ein GUT. Positiv sei noch zu erwähnen, dass es viele Speisen auch in kleiner Variante im „BlueOrange“, also für den kleinen Hunger zwischendurch oder als Imbiss, gibt.

Für das Ambiente gebe ich gerne ein glattes GUT, weil alles sauber und gepflegt ist. Abstriche müssen bezüglich des doch hohen Lärmpegels sowie der sehr beengten Sitzweise, quasi am „Schoß des Nachbarn“, gemacht werden. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber jedoch etwas beengt, ein „Warnschild“ am WC, damit die Gäste es sauber hinterlassen, ist nicht nur einfach originell, es scheint darüber hinaus auch ganz gut zu funktionieren.

Für den Service gebe ich ebenfalls ein glattes GUT, jedoch muss man manchmal schon etwas länger warten, um eine Nachbestellung aufzugeben. Bei der Erstbestellung ist man komischerweise immer recht flott, will man aber z.B. noch einen Kaffee, so sollte man eine etwaige längere Wartezeit einplanen. Alle Servicekräfte waren bisher immer sehr freundlich und recht gut gelaunt bei der Arbeit, das Bezahlsystem finde ich nicht so toll – es wird zwar alles an den Tisch serviert, zum Zahlen muss man jedoch mit der jeweiligen Tischnummer zu einer separaten Kasse gehen.

Fazit: ich empfehle das „BlueOrange“ unbedingt für das etwas andere Frühstück in legerer und zeitlich unbegrenzter Atmosphäre. Ich persönlich finde die Preise für das Zielpublikum, nämlich vor allem Studenten, gar nicht so günstig, wenn ich mich an meine Studienzeit zurückerinnere. Die Qualität und der Geschmack sind jedoch durchwegs empfehlenswert und gesund. Man bietet auch Catering und neuerdings sogar Zustellung an, und einige BIO-Produkte, klassische Reformartikel, stehen auch bei der Kassa zum Verkauf, wie zum Beispiel BIO-Birkenzucker. Schön, dass es so ein Lokal gibt, das man für ein Frühstück jederzeit in petto hat.Weniger anzeigen

6. PIZZERIA RISTORANTE TANTI SALUTI

Rainergasse 31, 1040 Wien
Tanti Saluti LogoTanti Saluti LokalaußenreklameTanti Saluti Lokalaußenansicht
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SpeisenAmbienteService
26. Nov 2012
Die Pizzeria „Tanti Saluti“ gibt es auf „der Wieden“ schon sehr lange, sicher an die 15 Jahre. Vor Urzeiten besuchte ich einmal das Lokal und hatte...MehrDie Pizzeria „Tanti Saluti“ gibt es auf „der Wieden“ schon sehr lange, sicher an die 15 Jahre. Vor Urzeiten besuchte ich einmal das Lokal und hatte recht gute Erinnerungen daran, daher war es wieder einmal so weit, hier einzukehren. Das Lokal ist relativ schlicht eingerichtet, eher im Stil einer Trattoria, jedoch mit sehr auffälligen, umfangreichen und aufwändigen Wandbemalungen („Italienische Szenen“). Trotz des einfachen Interieurs wirkt es aber nicht unangenehm oder ungastlich. Ein kleines Weinregal neben der eher kleinen Schank bildet einen Raumteiler zur Küche, die sich sozusagen im Keller befindet.

Das Lokal bietet im Raucherbereich etwa 30 Plätze und im Nichtraucherbereich etwa 40 Plätze. Im Obergeschoß (Nichtraucherbereich) befindet sich noch ein Extra-Raum für etwa 30 Personen, den man für Feiern etc. gegen Reservierung mieten kann. Es gibt zwar eine Trennung zwischen dem Nichtraucher- und Raucherbereich, diese ist allerdings völlig zwecklos, da die Schiebetüre permanent vollständig geöffnet ist. Es ist also relativ egal, wo man sich als Nichtraucher hinsetzt – eine Farce. Im Sommer wird straßenseitig ein Gastgarten mit etwa 35 Plätzen vor dem Lokal aufgebaut, jedoch ist die Rainergasse eine sehr gut befahrene Verbindungsstraße zwischen dem 5. und dem 4. Bezirk.

Man kann in diesem Lokal auch online bestellen und sich die Speisen dann zustellen lassen. Allerdings ist die Zustellung nur im 4. und 5. Bezirk bzw. in unmittelbar angrenzende Gebiete des 10. Bezirks möglich. Ein „Stammkundenkonto“ wird ebenfalls angeboten, dieses bietet dann einen Sonderrabatt in Höhe von 5% für alle Online-Bestellungen. Am Mittwoch ist immer der „Pizzatag“, an dem jede Pizza um nur EUR 5,50 offeriert wird. Warum man neuerdings auch „Arabische Spezialitäten“ (Hummus, Humus oder Chumus, Falafel, Foul medammes, Baba Ghannug, etc. – siehe Homepage) im Programm hat, ist mir ein Rätsel und für eine Pizzeria / ein Ristorante völlig überflüssig.

Die Speisekarte wurde mir rasch vom freundlichen Kellner gebracht, und natürlich wurde ich wieder einmal, kaum die Jacke noch ausgezogen, um meinen Getränkewunsch gefragt. Eine leider weit verbreitete Unart, die mit raschem oder gutem Service so gar nichts zu tun hat. Ich bestellte zu trinken ein „Hubertusbräu“ vom Fass (EUR 3,30 das Krügel), das gut gezapft und ausreichen kühl serviert wurde. Die Speisekarte hat natürlich den Schwerpunkt auf Pasta und Pizza, wobei die Pizza hier aus dem Elektroofen kommt.

Als Vorspeise hatte ich eine „Zuppa di Pomodoro“ („Tomatensuppe mit Obershäubchen“, EUR 2,90) – die Suppe war relativ wässrig im Geschmack und hatte kaum gutes, süßlich-fruchtiges Tomatenaroma. Es wurde ausschließlich mit Trockenkräutern gewürzt, und das Obershäubchen kam aus der Sprühflasche. Leider wirklich MÄSSIG.

Als Hauptspeise hatte ich die „Pizza Di Rucola“ (Rucola, frische Tomaten, frischer Parmesan und extra Knoblauch, EUR 7,50) – der Pizzateig wäre von der Struktur und Konsistenz her durchaus „brauchbar“ gewesen, war aber annähernd ungesalzen und völlig geschmacksneutral. Von der Teigstärke her war der Fladen O.K., gebacken wurde er für meine Begriffe jedoch zu hell. Die Tomaten waren von der großen, leider auch wässrigen und nach Nichts schmeckenden Sorte, der verwendete Pizzakäse war der „klassische“ neutral schmeckende Gummi-Pizzakäse aus dem Großmarkt. Der Rucola war frisch und in Ordnung, beim Parmesan will ich nichts unterstellen, aber das war wohl Grana. Ich kann mich nicht erinnern, je eine Pizza nachgesalzen zu haben, hier war es ob der geschmacklosen Auflagen absolut erforderlich. Lediglich der großzügig, wenn auch sehr ungleichmäßig verteilte Knoblauch, der übrigens nicht extra verrechnet wurde, hatte Geschmack. Natürlich verwendet man hier auch laut Speisekarte für alle Pizze den billigsten Schinken, den gepressten Pizzablock. Dass man im „Tanti Saluti“ permanent „Ruccola“ statt „Rucola“ schreibt, rundet das Gesamtbild nur noch ab. Eine absolut MÄSSIGE Pizza.

Zwei „kleine Espressi“ (je EUR 1,70) der Marke Lavazza waren sehr gut und noch dazu tatsächlich preiswert.

Summa summarum kann ich für die Speisen nur ein MÄSSIG geben, denn das bekommt man überall in dieser „Qualität“ oder dieser „Güte“. Offensichtlich lebt man sehr von der Zustellung und der Abholung, das konnte ich während meines Besuches deutlich wahrnehmen.

Für das Ambiente kann ich ebenfalls nur ein MÄSSIG geben. Das Lokal ist zwar recht nett und nicht unfreundlich eingerichtet, aber wie man hier mit dem Nichtraucherschutz umgeht ist ein Witz. Flecken am Tischtuch vom Vorgängergast müssen ebenfalls hingenommen werden. Noch katastrophaler sind hier die Sanitäranlagen, die man sich mit dem Personal teilen muss. Abgenutzt, nicht mehr dem heutigen Mindeststandard entsprechend und unhygienisch. Die Krönung war, dass sich eine der Toiletten nicht einmal von innen abschließen ließ.

Der Service ist nicht unfreundlich, fragt auch hin und wieder ob man noch etwas wolle, aber das war es dann auch schon. Kein „Hat es geschmeckt?“ oder „Waren Sie zufrieden?“. Man bürstet zwar die Tischtücher unmittelbar nachdem ein Gast gegangen ist ab, aber fleckige werden nicht unbedingt gewechselt. In dieser Lokalkategorie und auf diesem Lokalniveau kann ich aber trotzdem noch ein GUT geben. Man war absolut nicht unhöflich oder gar unfreundlich.

Fazit: von mir gibt es für dieses Lokal sicher keine Empfehlung, da man sich auch einen weiteren Anfahrtsweg hierher sparen kann. Das hier Gebotene bekommt man jederzeit auch bei sich zu Hause einmal ums Eck. Die Preise sind recht günstig, aber bedingt durch die gebotene Qualität nicht wirklich preiswert. Man hat täglich geöffnet und heißt Kinder jederzeit gerne willkommen (Hochstuhl verfügbar, Kinderportionen werden angeboten). Das Lokal ist nicht barrierefrei jedoch nur wegen der Stufe beim Eingangsbereich – im Lokal ist alles ohne Stufen (außer Extra-Raum) erreichbar. Die Homepage ist ausreichend informativ gestaltet, aber für mich heißt es leider: „Tanti Saluti?“ – „Arrivederci!“Weniger anzeigen

7. Artner auf der Wieden

Floragasse 6, 1040 Wien
Filetsteak 200g EUR 24,00 mit Olivenöl-Pipette und Sauce BearnaiseGedeck -Schwarzes Aschesalz, Maldon-Salz, Grammelschmalz, ButterGeräucherte Entenbrust auf Kirschparadeiser
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Eine TOP-Adresse auf der Wieden!
SpeisenAmbienteService
28. Okt 2012
-> UPDATE ANFANG Zwei Filetsteaks vom Josper-Grill (á 200g / EUR 24,00) wurden beide MEDIUM bestellt. Die Fleischqualität war TOP, wunderbare R...Mehr-> UPDATE ANFANG
Zwei Filetsteaks vom Josper-Grill (á 200g / EUR 24,00) wurden beide MEDIUM bestellt. Die Fleischqualität war TOP, wunderbare Röstaromen vom Grill, serviert mit einer Pipette gefüllt mit feinstem Olivenöl, tolles Fleisch, aber...

Am gleichen Tisch ident bestellte Steaks doch ziemlich unterschiedlich zu servieren, darf nicht passieren. Unterschiedlicher CUT, daher auch unterschiedliche Größen und in weiterer Folge der Garpunkt eines Steaks überschritten, also zu durch. Die Sauce Bernaise dazu war ein Gedicht, die hausgemachten Pommes Frites bzw. Wedges als Beilagen ebenso. In Summe würde ich für den Steakgang, unter Berücksichtigung dessen, dass man ja beim mehrfach ausgezeichneten Artner sitzt, ein GUT geben.

Als Vorspeise hatten wir eine hausgeräucherte Entenbrust auf geschmolzenen Kirschtomaten mit Balsamico. Tadelloses leichtes Raucharoma, die Entenbrust zart und rosa unterstützt von den Cherrytomaten gestaltete sich dieser Gang als wahrer Genuss. Glattes SEHR GUT.
-> UPDATE ENDE

Über die „Artner’s“ könnte man ellenlang berichten. Eine Gastronomiefamilie durch und durch bis hin zum eigenen Weingut (Carnuntum) – gibt es bessere Voraussetzungen? Das „Artner auf der Wieden“ war das erste Restaurant von Markus Artner und erhielt im Jahr 2010 ein komplettes Facelifting inklusive einem „Re-Opening“ lt. Artner. Der Innenarchitekt, Hans Pimpel, setze vor allem auf die Farben gold, braun, blau und Sandstein, zahlreiche große Korblampenschirme über den Tischen…ein wunderbar warmes und mediterranes Ambiente wurde so geschaffen. Der Gast fühlt sich gleich wohl, und das Lokal wirkt sehr luftig und angenehm bequem. Auch die Sitzgelegenheiten, seien es die Korbstühle oder die bequemen Sitzbänke, sind absolut dafür geschaffen, um länger beim „Artner“ zu Verweilen.

Das „Artner auf der Wieden“ war das erste Lokal von Markus Artner, das den sündteuren „Josper“-Grill aus einer spanischen Edelschmiede (Barcelona) erhielt. Der Grill ist optisch eher unspektakulär, aber funktional hervorragend – schonende Hitze und gleichzeitig wunderbares aber, durch die geschlossene Form, dezentes Raucharoma. Die Anschaffung lag im fünfstelligen Eurobereich! In diesem Grill werden auch immer wieder Vorspeisen oder Desserts gegrillt. Auch die Holzkohle, die man sich extra aus Spanien (Region um Barcelona) besorgt, ist sündteuer, aber vom Brennverhalten und von der Hitzeentwicklung her TOP. Dass Artner auch auf Rindersteaks vom US-Herefordrind und von der Simmertaler Kalbin bzw. die eigene „Dry- Age-Kammer“, die die Fleischfaser verdichtet aber das Aroma sehr intensiviert, setzt, ist nur noch das Tüpfelchen auf dem „I“ (AMA-Gastrosiegel natürlich sowieso vorhanden).

Das Lokal „Artner auf der Wieden“ hat zahlreiche Auszeichnungen:
(1) Á la Carte 2012 - 58 Punkte, ein Stern
(2) Falstaff 2012 - 80 Punkte, eine Gabel
(3) Gault Millau 2012 - 14 Punkte, eine Haube und
(4) Tafelspitz 2012 – 78 Punkte, „Tafelspitz Tipp!“

Daher werde ich den „Artner auf der Wieden“ auch unter diesem Aspekt und in diesem Rahmen bzw. auf diesem Niveau etwas strenger bewerten müssen.

Ich berichte hier vom wohl umfangreichsten (mehrgängiges Menü) Besuch und möchte aber festhalten, dass jeder Besuch immer gepaart mit hoher Qualität und von hohem Geschmackserlebnisfaktor einherging. Vor dem Lokal befindet sich direkt an der Floragasse ein kleiner Gastgarten, der relativ ruhig, aber doch direkt an der Straße liegt. Nach dem Eintreten in das Lokal trifft man direkt an die sehr ansprechende und mediterran anmutende Schank mit direktem Blick in Richtung Küche. Über der Schank, auf großen Schiefertafeln, werden die Weinangebote verkündet. Wir wurden sehr freundlich von einem sehr gut gelaunten Kellner empfangen und gemäß unserer Reservierung zum Tisch geleitet, der sehr ansprechend und attraktiv eingedeckt war. Wir hatten bei diesem Besuch einen „Spezialgutschein“ von Daily Deal unter dem Motto „Luxuriöses 5-Gänge-Überraschungsmenü für Zwei im Hauben-Restaurant ARTNER auf der Wieden“ (Kaufpreis = EUR 69,00, Gutschein-Wert = EUR 138,00).

Prompt wurde uns die Getränkekarte gebracht, und wir bestellten als Aperitif zweimal den „Aperol Spritz“ (EUR 5,00). Sehr gut gekühlt, schön frisch und spritzig, aber leider waren die Gläser doch mit deutlichen Kalkspuren versehen, das dürfte nicht übersehen werden (siehe Foto). Für das Gedeck (EUR 2,50 pro Person) erhielten wir frisches Hausbrot mit „Maldon Meersalzflocken, Aschesalz, Butter und Kürbiskernbutter“. Alles wirklich schmackhaft und gut, besonders überraschend das hausgemachte „Aschesalz“, für das die teure Holzkohle gesiebt und mit Meersalz vermischt wird – ein tolles Aroma und ein bemerkenswerter Genuss. Unverzeihlich waren jedoch die zahlreichen Flecken auf der Brotserviette (siehe Fotos) – wie kann so etwas in einem Haubenlokal durchgehen?

Jetzt baten wir um eine Weinempfehlung, da es sich ja um ein Überraschungsmenü handelte. Natürlich besteht die Weinkarte ausschließlich aus Weinen aus den eigenen Weingärten (Artner / Carnuntum - Höflein), was dem Genuss aber keinen Abbruch tut, denn Artner hat wirklich für uns hervorragend schmeckende Weine zu bieten. Zunächst entschieden wir uns lt. Empfehlung für einen „Artner Riesling Aubühl 2011“ (EUR 4,20 das Achtel), der zu den nachfolgenden Gängen ausgesprochen gut passte und uns ausgezeichnet schmeckte. Er hatte eine wunderbar fruchtige Note, nach Pfirsich und Marille schmeckend, mit einer schönen und zarten Restsüße. Später hatte ich noch einen „Chardonnay Aubühl 2010“ (EUR 4,20 das Achtel), der eine sehr herzhafte Frische mit sehr feiner Säure hatte. Beide Weine waren absolut SEHR GUT und daher auch ein SEHR GUT für die Empfehlung des profunden Kellners. Die Karaffe Wasser war natürlich inklusive und wurde permanent aufgefüllt. Leider war aber auch ein Wasserglas ziemlich abgeschlagen, trotzdem wurde es so serviert – das darf einfach nicht passieren.

Als Gruß aus der Küche erhielten wir eine „Aufgeschäumte Gemüsecremesuppe im Glas serviert“, die einen tollen und etwas „erdigen und rübigen“ Geschmack mit leichter, aber deutlich erkennbarer Kreuzkümmel-Note hatte. Einfach nur AUSGEZEICHNET!

Gang 1 = „Wildkräutersalat mit Büffelmozzarella, Karotten-Orangen-Dressing und Basilikumpesto“ – ein Traum von einem Salat, ein noch größerer Traum von einem „g’schmackigen“ und cremigen Büffelmozzarella mit einem Dressing, das ab diesem Zeitpunkt in meinem persönlichen Repertoire gespeichert war – das passte wirklich so etwas von gut. Ich mache viele Pesti selbst, dieses Basilikumpesto war aber auch sehr gut, daher für den Gang ein glattes SEHR GUT, nicht mehr und nicht weniger!

Gang 2 = „Getrüffelte Topinambur-Schaumsuppe“ – ein tatsächlich herrlich aufgeschäumtes Süppchen, das so sehr intensiv nach meinen geliebten Topinambur schmeckte (die gehören nicht zu den Erdäpfeln sondern eher zu den Rüben und Sonnenblumengewächsen), ein einziger Traum für mich, wie war das Überraschungsmenü bisher doch gelungen. Auch meine beste Ehefrau von allen blickte einfach nur zufrieden vor sich hin…das Trüffelöl (aromatisiert und nicht mit gehobelten Trüffeln) vollendete den Genuss, wenn auch eben nicht ganz. In Summe aber ein tolles SEHR GUT ohne Wenn und Aber.

Gang 3 = „Gegrillter Zander auf Paprikaschaum mit Paprika-Zwiebel-Confit“ – der Zander noch wunderbar saftig aber trotzdem außen knusprig, besser kann man ihn nicht braten. Der Paprikaschaum war weit dezenter als das Paprika-Zwiebel-Confit, was aber in der Natur der Sache liegt. Gleiche Aromen hier mehrfach zu verwenden war doch eher einfallslos, wenn auch alles SEHR GUT schmeckte.

Gang 4 = „Perlhuhn mit Steinpilzpolenta und gebratenem Jungzwiebel“ – leider der schwächste Gang im Menü, aber eigentlich auch der anspruchsvollste, denn das Perlhuhn lässt kaum Garzeitschwankungen zu – von saftig bis trocken = ein kurzer Weg. Die Steinpilzpolenta war wunderbar cremig und sehr gut, die gebratenen Jungzwiebel keine tatsächlich tolle Küchenleistung. Die Perlhuhnbrüste waren leider extrem trocken, die anderen Teile davon jedoch wirklich sehr gut und noch saftig. Unterschiedliche Garvorgänge müssen eben unterschiedlich ausgeführt werden, das ist hier nicht passiert. Ein gerade noch SEHR GUT, aber man sollte nicht alle Perlhuhnteile gleichzeitig in die Pfanne oder auf den Grill „werfen“, das geht nicht gut. Ja, lästern auf hohem Niveau, aber es ist eben der „Artner auf der Wieden“.

Gang 5 = „Kokoseis-Trüffel aus Mangospiegel“ – das war ein einziger zart schmelzender Traum aus weißer Trüffel mit nussigem Aroma und in einem tollen Kokosmantel. Der Mangospiegel, verfeinert mit frischen Beeren und einem Minzeblatt, harmonierte perfekt dazu. Cremiger und besser, offensichtlich so gewollt interpretiert, geht nicht. Daher gebe ich hier auch ein glattes AUSGEZEICHNET!

Der „Große Espresso“ (EUR 3,90) zur Nachspeise war abermals vorzüglich, wiewohl ich mir die Spezialmarke leider nicht gemerkt habe. Meine beste Ehefrau von allen hatte als Digestif einen sehr guten und milden „Grappa Barrique“ (auch da habe ich mir leider nicht die Sorte gemerkt) um ehrliche wenn auch nicht günstige EUR 5,80.

Für die Speisen gebe ich quer durch den Gemüsegarten ein glattes und ehrlich gemeintes SEHR GUT in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Hier kann man einfach wirklich gut kochen und es ist alles wunderbar schmackhaft. Kleinigkeiten verhinderten das „Ausgezeichnet“, aber dafür wäre noch etwas Arbeit angesagt (siehe Perlhuhn).

Für das Ambiente gibt es leider nur ein GUT, weil Kalkspuren am Glas, schmutzige Brot-Servietten, abgeschlagene Wassergläser einfach nicht sein dürfen. Sonst wäre es ein glattes sehr gut geworden. Aber mehr ließ die Leistung (siehe Fotos) einfach nicht zu. Die Sanitäranlagen sind sehr gepflegt und wohlriechend, jedoch verstehe ich das wasserlose System noch immer nicht ganz – es ist aber ein toller Beitrag zum Umweltschutz.

Dem Service, wir waren gesegnet mit einem „g‘standenen Österreicher“, der stets präsent und freundlich war, kann ich nur ein SEHR GUT geben. Die Weinempfehlung war TOP, die Freundlichkeit war TOP, kaum hatten wir das Wasserglas geleert, wurde nachgefüllt, kaum einen Gang fertig gegessen, wurde das Geschirr abgeräumt…jede Frage von mir ehrlich und offen beantwortet, manche Frage halt erst in der Küche geklärt…lieber „Artner auf der Wieden“ haltet diesen Kellner mittleren Alters…der ist TOP!

Fazit: Die Preise hier sind natürlich gehoben, wer „billigstes 3-Gänge-Menü“ will, sollte wo anders hingehen, das liegt klar auf der Hand. Die Karte im Internet ist aber mehr als ausführlich und sich nachher über die gehobenen Preise hier beschweren wäre eher schwach und unter der Gürtellinie. Wer hier einkehrt, sollte definitiv etwas Geld einstecken haben, oder zumindest eine gültige und gedeckte Kreditkarte – für uns war es aber immer jeden Cent wert. Auch die Mittagsmenüs (nicht 08/15-„Saftschnitzel mit Nudeln“) empfinde ich für dieses Lokalniveau als durchaus günstig. Sie werden auch sehr gut angenommen. Das Steakessen wird hier von mir noch separat bewertet, da es ein völlig eigenes Kapitel ist, schon alleine durch den Josper-Grill. Festhalten möchte ich aber auch noch, genau so geht man mit Gutschein-Kunden um, TOP-Qualität, TOP-Service und einfach ein TOP-Genusserlebnis! Man hat es beim „Artner auf der Wieden“ völlig richtig interpretiert und ausgeführt! Hingehen und ausprobieren – eine echte und ehrlich gemeinte Empfehlung von mir. Dieses Lokal empfehle ich bedingungslos und mit reinem Gewissen, denn über die leichten Schwächen habe ich sowieso ausführlich berichtet!Weniger anzeigen

8. Chinarestaurant Ostmeer

Argentinierstraße 9, 1040 Wien
Chinarestaurant Ostmeer Visitenkarte Seite 1Chinarestaurant Ostmeer Visitenkarte Seite 2Chinarestaurant Ostmeer Lokalaußenreklame
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15. Okt 2012
Das Chinarestaurant „Ostmeer“ wollte ich schon sehr lange besuchen, oft fuhr ich bereits an dem Lokal nahe Schwarzenberg-Platz vorbei. Nun hat es e...MehrDas Chinarestaurant „Ostmeer“ wollte ich schon sehr lange besuchen, oft fuhr ich bereits an dem Lokal nahe Schwarzenberg-Platz vorbei. Nun hat es endlich geklappt, und ich kann wieder einen weißen Fleck auf meiner persönlichen „To-Do-Landkarte“ ausfüllen.

Von außen betrachtet hat das Lokal einen kleinen straßenseitigen Gastgarten (Schwindgasse), und es wirkt relativ groß, der Lokaleingang befindet sich in der Argentinierstraße. Leise ist es im Gastgarten sicher nicht, denn die Schwindgasse ist eine gut befahrene Verbindungsstraße vom Schwarzenberg-Platz / von der Prinz-Eugen-Straße in Richtung vierten und fünften Wiener Gemeindebezirk. Da sowieso sehr schlechtes Wetter war, nahm ich natürlich im Lokal Platz.

Gleich nach dem Eintreten in das Lokal fühlt man sich völlig zurückversetzt in die guten alten „80er-Jahre“. Ein für die damalige Zeit so typisch eingerichtetes Chinesische Restaurant präsentiert sich dem Gast. Hochglanz lackierte und furnierte Sitzmöbel und Tische, aufwändig verzierte Fenster mit Holzornamenten und überall kunstvoll geätzte und bemalte Spiegel. Da und dort als Auflockerung kleine Trennwände, teils Holz, teils Glas, adrett eingedeckte Tische, eine kunstvoll gestaltete Deckenbeleuchtung mit angenehmer Hinterglas-Beleuchtung, eine sehr große massive Holzschank und natürlich auch ein „klassischer“ Runddurchgang mit aufwändigen Holzornamenten verziert. Man ist in einer anderen Welt und auch in einer anderen Zeit angekommen und ich gestehe, ich mag das manchmal ungemein. Das Lokal ist tatsächlich sehr groß, bietet sehr viele Plätze und ist ein typisches Ecklokal in L-Form. Das „Ostmeer“ hat keine Hauben oder Sterne und genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau werde ich es bewerten.

Sehr freundlich wurde ich von einem der beiden Kellner begrüßt, und rasch wurde mir die sehr umfangreiche und adrett gestaltete Speisekarte gereicht. Ja, es werden natürlich die Klassiker der panasiatischen Küche geboten, jedoch finden sich auch sehr interessante Speisen und teilweise ungewöhnliche Kompositionen auf der Karte. Es gibt auch bereits für nur eine Person mehrgängige Menüs á la carte, Vietnamesische Frühlingsrollen und Jiao-Zi (in Japan Gyoza = gefüllte Teigtaschen), eine knusprige Vorspeisenplatte mit einigen Variationen an Rollen und Jiao-Zi, gebackene Hühnerbällchen im Eierteig, diverse „Xiang-Lin“-Speisen (auf heißer Eisenplatte serviert) oder eine „Dong-Hai Ente“, die eine knusprig gebratene Ente mit Sojasprossen und Pflaumensauce ist. Die Nudeln werden hier in diversen Variationen hausgemacht, so steht es in der Karte geschrieben. Lediglich die Nachspeisen können insofern nicht überzeugen, als dass es ausschließlich gebackene Nachspeisen gibt außer den „gerösteten Cashew-Nüssen mit Honig“. Ein Peking-Entenmenü darf natürlich ebenfalls nicht fehlen (EUR 54,50 / 4 Personen).

Zu trinken hatte ich ein Krügel „Ottakringer vom Fass“ (EUR 3,30), das O.K. und ohne Tadel war. Der kleine „Espresso“ zum Abschluss war überraschenderweise sehr gut (EUR 1,80) und dazu auch noch sehr günstig.

Einmal die „Gegrillten Jiao-Zi mit Fleischfülle und Knoblauch-Sojasauce“ (EUR 2,90) - die Füllung der vier Täschchen bestand aus fein faschiertem Schweinefleisch, war sehr gut abgeschmeckt und der Nudelteig ausgesprochen geschmackvoll. Von der Form her würde ich nicht unbedingt auf hausgemacht schließen, so kenne ich sie auch aus den Asiamärkten in „China-Town“ nahe des Naschmarktes. Außerdem wurden sie nur auf einer Seite deutlich sichtbar gegrillt und auf der anderen Seite waren sie recht hell und „letschert“. Die Salatgarnitur dazu (Sojasprossen und scharfer Krautsalat) war gut, die Knoblauch-Sojasauce dazu war klassischer Standard. In Summe ein eher schwaches GUT, wegen der Zubereitung der Jiao-Zi.

Einmal die „Vietnamesischen Frühlingsrollen mit Fleischfülle und süßer Essigsauce“ (EUR 2,70) – serviert wurden drei kleine Frühlingsrollen, deren Füllung sehr gut war. Hausgemacht waren die Röllchen definitiv. Leider waren die Rollen selbst sehr unterschiedlich gegart, von noch sehr blass bis etwas verbrannt. Die für vietnamesische Frühlingsrollen so typische und üppige Salat- und Kräutergarnitur (Thai-Basilikum, Koriander, etc.), damit man dann die Röllchen damit umwickeln kann, fehlte leider völlig bis auf drei verlorene Blätter Häuptel-Salat. Die süße Essigsauce war brauchbar aber auch nicht mehr – es wurde jedoch einfach deutlich zu wenig Sauce gereicht. Ein schwaches und gerade noch GUT bis fast mäßig.

Einmal die „Dong-Hai Ente“ (EUR 8,20) – eine wunderbar knusprige Ente mit gebratenen Sojasprossen und Pflaumensauce wurde serviert. Garniert mit ausreichend und frischem Lauch war diese sehr knusprige aber nicht trockene Ente ein Gedicht. Die Pflaumensauce war sehr würzig süßlich und fruchtig und die Ente schmeckte deutlich nach Sternanis. Mir wurde jedoch versichert, dass dieser Geschmack von der fermentierten dunklen Sojabohnenpasta käme, Sternanis würde man hierfür nicht verwenden. Wer Sternanis absolut nicht mag, sollte dieses Gericht meiden, aber es schmeckte mir wunderbar. Das Bett an Sojasprossen war sehr üppig und sie waren allesamt noch knackig und resch. Für mich ein glattes SEHR GUT. Die Portion war sehr üppig und ich fand den Preis hierfür fast schon sensationell günstig.

Summa summarum gebe ich für die Speisen ein ehrliches GUT, wobei für mich die Ente einfach das Highlight war. Sonst hätte es wohl eher nicht so glatt dafür gereicht. Die Speisen sind mehr als ausreichend, gut gewürzt und frisch zubereitet. Die Preise sind durch die Bank günstig und manchmal sogar sensationell preiswert.

Das Ambiente hätte sich aus meiner Sicht durchaus ein „Sehr gut“ verdient. Schlüssig, adrett und sehr gepflegt trotz der Zeitreise in die „80er“, mir hat es sehr gefallen. Die Sanitäranlagen können aber hier absolut nicht mithalten, weil einfach nicht mehr dem heutigen Standard entsprechend. Daher gibt es in Summe für das Ambiente nur ein GUT.

Der Service ist freundlich, nett und beantwortet jede Frage gerne und auskunftswillig. Die Unterhaltung scheitert jedoch da und dort am schlechten Deutsch der Kellner. Rasch abgeräumt wird nicht benötigtes Geschirr hier aber definitiv nicht, trotzdem das Lokal kaum besucht war. Auch war man von Zeit zu Zeit eher mit dem Knabbern irgendwelcher Snacks hinter der Theke beschäftigt. Aber beide Kellner waren höflich, freundlich und für dieses Lokalniveau gebe ich daher gerade noch ein GUT.

Fazit: eine echte Alternative in der panasiatischen Küche kann man im „Ostmeer“ durchaus erwarten. Brav gemachte Speisen, die jedoch da und dort Schwächen in der Zubereitung zeigen. Die Preise sind sehr günstig und das Lokal ist auch für Familien geeignet. Ich hatte, da ich eine absolute Intoleranz gegenüber Glutamat „aus dem Schütter“ habe, kein Glutamatproblem mit den Speisen und keinerlei Nebenwirkungen – sehr positiv. Das Lokal ist ein vollkommenes Nichtraucherlokal, und den obligaten Pflaumenschnaps inklusive einem Glückskeks gibt es hier auch. Man hat, für die heutige Zeit indiskutabel, keinen Internetauftritt. Die Weinkarte bietet eine für ein China-Restaurant ungewöhnlich große Auswahl an Österreichischen Weinen (Jurtschitsch, Nigl, Netzl, Pasler, Klosterneuburg, Zull oder Christ). Sollte man in der Nähe sein, so empfehle ich durchaus eine Einkehr im „Ostmeer“, extra von weiter weg herfahren würde ich aber nicht unbedingt, wenn auch absolut nichts schlecht und die Ente für mich sogar ein Gedicht war.Weniger anzeigen

9. Café Wortner

(1)
Wiedner Hauptstraße 55, 1040 Wien
Café Wortner - VisitenkarteWortner - Im RaucherbereichWortner - Im Raucherbereich
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22. Aug 2012
Eines der ältesten Kaffeehäuser Wiens und eine wahre Institution auf der Wieden, das Café-Restaurant Wortner wurde nach jahrelanger Absenz wieder e...MehrEines der ältesten Kaffeehäuser Wiens und eine wahre Institution auf der Wieden, das Café-Restaurant Wortner wurde nach jahrelanger Absenz wieder einmal von mir besucht. Eröffnet wurde das Kaffeehaus von Ferdinand Wortner bereits September 1880 in einem wunderschönen Biedermeierhaus. Ich persönlich kenne ja auch noch das „Ur-Wortner“, da ich quasi einmal ums Eck ins Gymnasium ging und viele Stunden hier nach, aber auch schon mal während der Schule verbrachte. Das alte Ambiente, das ganz eigene Flair, die einzigartigen Möbel und die Patina, die sich seit der Jahrhundertwende gebildet hatte, die sind leider nicht mehr. Auch der große Billardraum musste ebenso wie die altehrwürdige, mächtige Schank, wo noch die „Wortner-Omi“ trotz ihrer mehr als 90 Jahren immer saß und alles prüfend beobachtete, so anderen Dingen weichen. Lediglich da eine alte Vitrine und dort eine alte „Psych“ erinnern noch an das frühere „Wortner“. Hier blieb kein Stein auf dem anderen und das Lokal wurde auch substanziell innen völlig verändert. Meiner Erinnerung nach hatte man hierfür sogar eine ganze Saison lang geschlossen. Jetzt präsentiert es sich zwar noch immer gemütlich und mit dem hellen Holz und der kräftigeren Beleuchtung auch deutlich heller, jedoch auch nicht mehr so heimelig und ohne dieses gewisse Etwas. Das Lokal vermittelt mir einfach nicht mehr das exklusive Gefühl im Wortner zu sein, sondern einfach in irgendeinem Wiener Kaffeehaus.

Was auch noch bestehen blieb, sind ein lauschiger kleiner Gastgarten in den Hof hinaus zur Schaumburgergasse hin und der wunderschöne Gastgarten vor dem Lokal – am Platz wo der prachtvolle „Engelsbrunnen“ steht. Die Bewirtung übernahm jetzt das Geschwisterpaar Pia und Oliver Janele und die Küche wurde von Gerhard Sailer übernommen. Meine beste Ehefrau von allen und ich hatten hier einen Tag unter dem Motto „from dusk till dawn“ nur in umgekehrter Reihenfolge, daher also „Vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung“ bzw. vom Frühstück bis zum Abendessen.

Wunderbares warmes Wetter, klar dass wir uns sofort in den schönen Gastgarten am Platz vor dem Wortner setzten. Leider verlieren die Bäume unzählige Blüten, sodass alle Tische und Stühle über und über damit bedeckt sind – sie werden hier unverständlicherweise nicht gleich in der Früh zumindest von den Tischen gekehrt, bevor die ersten Gäste kommen. Das Servicepersonal kann unterschiedlicher nicht sein: von jungen, netten und gut gelaunten Studenten bis hin zur Profi-Serviererin, der aber kein Lächeln auskommt und die fast schon grantig wirkt.

Als „Frühstücksbasis“ hatten wir zweimal das „Kleine Wiener Frühstück“ (EUR 5,90), bestehend aus: Kaffee (wahlweise Tee oder Kakao), Butter, Marmelade, Honig, ein weichgekochtes Ei, ein Achtel frisch gepressten Orangensaft und eine ofenwarme Semmel. Jedes Frühstücksangebot kann aber gegen Aufpreis beliebig erweitert werden, was wir auch taten (zusätzliches Gebäck & Croissant, mehr Orangensaft und einmal Eier im Glas) und sich völlig unproblematisch gestaltete. Die Semmeln waren jetzt nicht so ganz unser Fall, einfach vom Geschmack her fad und weil sie etwas mehlig wenn aber auch frisch waren. Der Kaffee (Julius Meinl) hier ist wunderbar, die Wartezeit hierauf, wir hatten schon unser Frühstück zur Hälfte gegessen, völlig aus dem Ruder und inakzeptabel. Der Orangensaft tatsächlich frisch gepresst, die Eier (einmal weichgekocht einmal im Glas) optimal auf den Punkt gebracht. Marmelade und Honig stammen aus dem Hause „Darbo“, ja gute Industriemarmelade, braver Honig und auch sicher so serviert hygienischer, aber eben halt ein Massenprodukt. Das Croissant war leider nicht warm hatte aber ein leicht orientalisches und blumiges Aroma, wie mit Rosenwasser parfümiert – ich fand es gut. In Summe war das Frühstück völlig O.K. und verdient sich einfach ein glattes GUT, das aber besonders durch die wunderbaren Eier und den sehr guten Kaffee erreicht wurde.

Die zahlreichen Aktionen während des Frühstücks auf den Tafeln gelesen, haben wir uns dann auch noch für ein Abendessen hier entschieden. Für mich war nach dem Frühstück bereits klar, es müssen am Abend dann die angepriesenen „Ravioli nach Saison, derzeit mit Eierschwammerl oder Steinpilzen“ probiert werden. Die Vorfreude war groß…

Wir hatten auch ohne Reservierung gegen etwa 18:00h kein Problem abermals einen netten Platz im Garten zu erhalten. Nun wurden wir von einem wirklich wahnsinnig netten aber dafür recht hilflosen und nicht sattelfesten Kellner bedient. Der Sommerspritzer (EUR 2,40 das Viertel) war gut gekühlt und schmeckte meiner besten Ehefrau von allen, das in der Karte angepriesene „Franziskaner hell vom Fass“ ist leider nur in der Flasche erhältlich (EUR 3,90) und die Erklärung hierfür fand ich besonders originell, wenn auch nicht wirklich lustig. „Man wollte rein aus optischen Gründen und wegen des Layouts der Karte nicht noch eine Rubrik für ‚Flaschenbier’ machen“ – Aha, daher gibt man auf der noch dazu gerade einmal zweiseitigen, einlaminierten Karte einfach an, alle Biere wären vom Fass.

Zweimal hatten wir dann das „Carpaccio vom Rind mit Grana und sautierten Eierschwammerl“ (EUR 10,90) - sofort wurde unaufgefordert mit dem Carpaccio eine Menage mit sehr gutem, nativem Olivenöl sowie Balsamico und eine Pfeffermühle gereicht. Das Rindfleisch war geschmacklich ausgezeichnet, wunderbar dünn geschnitten, die Eierschwammerl sehr gekonnt sautiert und daher noch schön knackig, der Rucola war ebenfalls sehr frisch und intensiv nussig schmeckend. Der Grana war wohlschmeckend und von absolut guter Qualität, das dazu gereichte Gebäck völlig uninspiriert und einfallslos: eine Semmel und außertourlich noch ein Kornweckerl, das nicht mehr sehr frisch und extrem fenchellastig schmeckte. Die Semmel hatte ja bereits trotz „morgendlicher Frische“ beim Frühstück nicht überzeugen können. Muss das sein zu so einem gelungenen Carpaccio? In Summe trotzdem noch ein SEHR GUT, wenn auch mit einem Manko.

Dann aber die große Enttäuschung: sowohl die Eierschwammerl- als auch die Steinpilzravioli waren nicht verfügbar! Erstens standen diese seit der Früh auf der Tafel, warum löscht das dann niemand runter? Zweitens war das ein Hauptgrund, dass ich nach dem Frühstück auch noch zum Abendessen ins Wortner gekommen bin. Will man die Kunden hier „frotzeln“?

Enttäuscht und auch verärgert bestellte ich die „Mozzarella-Ravioli mit gebratenen Tomaten in Basilikumbutter“ (EUR 10,90) – die Ravioli waren hausgemacht und noch sehr „al dente“, die Füllung maximal lauwarm und recht geschmacksneutral. Die Basilikumbutter wurde in sehr homöopathischer Menge serviert und geschmacklich von der frischen Frühlingszwiebel erschlagen. Die gebratenen Tomaten waren in Wirklichkeit angebratene Pomodori Secchi, Parmesan oder Grana wurde nicht serviert. Eine schöne und „g’schmackige“ braune Nussbutter hätten diesem Gericht auch sehr gut getan. In Summe leider nur ein MÄSSIG und es wäre wünschenswert, die Gerichte auch korrekt auf die Tafel zu schreiben. Denn unter „gebratenen Tomaten“ erwartet der Gast etwas völlig anderes als Pomodori Secchi. Die Weinempfehlung dazu, ein Chardonnay (EUR 4,20 das Achtel), war sehr gut.

Summa summarum gebe ich dem Wortner für die Speisen ein GUT, das Carpaccio war sicherlich das Highlight. Beim Gebäck finde ich, dass es nicht gerade die beste Wahl ist, und zum Carpaccio dürfte es durchaus auch ein Ciabatta oder ein Baguette sein.

Der Service ist in Summe etwas zäh und durchwachsen jedoch ist die Serviceleistung auch sehr abhängig von der Person. Ein „einheitliches“ Auftreten gibt es hier nicht – von gut gelaunt und zuvorkommend, bis gleichgültig und ignorierend, von wissend bis völlig hilflos. Leider nur ein MÄSSIG – hier erwartet man als Gast etwas Anderes, die Wartezeiten sind teilweise inakzeptabel.

Das Ambiente bewerte ich mit GUT, da alles sauber und adrett ist. Die beiden Gastgärten sind sehr schön, der am Platz vor dem Wortner aber etwas laut. Die Lage ist optimal und die Sanitäranlagen sind sehr gepflegt. Den für das Wortner früher so eigenen, urtypischen Kaffeehauscharakter hat das Wortner aber für mich verloren, leider. Es ist aber noch immer ein recht gemütlicher Platz zum Verweilen, wenn ich auch mit einem weinenden Auge der Vergangenheit nachhänge.

Fazit: ich empfehle das Wortner durchaus, jedoch muss trotz der gehobenen Preise mit einigen Fauxpas sowohl bei der Küchen- als auch bei der Serviceleistung gerechnet werden. Auch saisonale Angebote sind unter Umständen trotz Werbung auf den Tafeln nicht verfügbar, und manches wirkt einfach unprofessionell. So heißt der Mozzarella hier auf der Rechnung „Mozarella“, in der Karte schreibt man statt Rucola „Ruccola“ und die Frittaten werden „Fritatten“ tituliert. Eine nette Idee ist jedoch, Aktionen per „Herzerltaferln“ im Blumenbeet anzukündigen sowie das Bereitstellen von frischen Kräutern im Topf auf jedem Tisch. Auch Mittagsmenüs werden im Wortner angeboten und unpassender weise leider auch Burger. Immer wieder gibt es diverse Veranstaltungen und oftmals Livemusik (meist Piano). Natürlich kommen „MehlspeistigerInnen“ hier auch auf ihre Kosten, die Präsentation in der Vitrine ist sehr ansprechend und adrett. Von Zeit zu Zeit gibt es im hinteren Gastgarten auch Grillaktionen (Holzkohle). Das kann man auf der recht informativen Internetseite des Wortner dann rechtzeitig erfahren.Weniger anzeigen

10. Asia Pavillon

Favoritenstraße 1, 1040 Wien
Asia Pavillon LogoAsia Pavillon Flyer Seite 1Asia Pavillon Flyer Seite 2
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SpeisenAmbienteService
25. Sep 2012
Das „Asia-Pavillon“ auf „der Wieden“ gibt es nun auch schon längere Zeit, aber trotzdem habe ich es bisher nicht hierher geschafft. Nun kreuzten si...MehrDas „Asia-Pavillon“ auf „der Wieden“ gibt es nun auch schon längere Zeit, aber trotzdem habe ich es bisher nicht hierher geschafft. Nun kreuzten sich aber „unsere Wege“ und ich tilgte somit wieder einen weißen Fleck auf meiner persönlichen Restaurant-Landkarte. Das Lokal liegt genau in der langgezogenen Kurve, wo die Favoritenstraße in die Wiedner-Hauptstraße mündet und hat vor dem Lokal einen kleinen straßenseitigen Gastgarten. Die Außenfassade würde definitiv wieder einmal einen Anstrich vertragen.

Beim Betreten des Lokals staunt man erst einmal, denn so eine Einrichtung hätte man hier gar nicht erwartet. Hier gibt es keine Drachen, Lampions und auch keinen sonstigen „klassischen“ Kitsch, der aber auch seine Daseinsberechtigung von Zeit zu Zeit hat. Sehr geradlinig, teilweise stylish, wie man so schön sagt, modern und recht ansprechend wurde das Lokal eingerichtet. Holzstühle mit Korb-Inletts sowie gepolsterte moderne Bänke und puristische Holztische dominieren das Lokal. Trotz der „Nüchternheit“ des Interieurs wirkt alles auf den Gast einladend, gepflegt und adrett. Da und dort ein runder Tisch, eine Durchreiche sowie mit Sand gefüllte Pflanzenvasen lockern und werten den freundlichen Eindruck noch auf. Das recht große Lokal hat keine Hauben oder Sterne und genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau werde ich es daher bewerten.

Wir wurden nett begrüßt und konnten uns den Tisch im recht leeren Lokal, außerhalb der „normalen“ Essenszeiten, frei aussuchen. Das gesamte Lokal ist, meiner Betrachtung nach, ein Nichtraucherlokal. Die Speisekarte im „Bambus-Look“ wurde uns rasch gebracht, und wir begannen mit dem Studium. Die Auswahl der Speisen ist definitiv überkomplett sowie sehr umfangreich. Auch sehr interessante Speisen, die nicht immer üblich sind, konnte man darin finden. Ebenso ist das Angebot an Sushi, Maki oder Sashimi beeindruckend. Gleiches gilt für die offerierte Palette an Suppen aller Art und Nudelsuppen. Laut Speisekarte werden die Nudeln hier im Hause sogar handgezogen.

Zu trinken hatten wir einmal den „Mangosaft“ (EUR 2,60 für 0,25L) mit gratis Leitungswasser auf 0,5L „aufgespritzt“ sowie ein „Gösser“ vom Fass (EUR 3,20 das Krügel). Beides kalt und völlig Ordnung.

Meine beste Tochter von allen aß als Vorspeise die „Pikant-Saure-Suppe“ (EUR 2,30) – die Suppe kam brennheiß und mit ausreichend Einlage, wie Eierstich, Gemüse und Hühnerfleisch an den Tisch. Der Suppengeschmack war sehr gut aber nicht außergewöhnlich. Gut jedoch, man dickte die Suppe nicht mit zu viel Stärke ein. Die Schärfe war meiner besten Tochter von allen eigentlich schon zu viel des Guten, es wurde aber frischer Chili verwendet. In Summe ein glattes GUT.

Ich wollte als Vorspeise das „Gebackenes Hühnerfleisch in Pandanblättern“, leider war dieses aber aus. Man hatte leider keine Pandanblätter mehr (Blätter der Pflanze Pandanus amaryllifolius, die in der südostasiatischen Küche recht verbreitet sind). So schwenkte ich auf die „Hühner-Satay mit Erdnußsauce“ (EUR 4,20) um. Die Sauce wäre vom Geschmack her recht gut gewesen, jedoch war sie sehr ölig und teilweise geronnen. Auch die Hühner-Satay (Hühnerfleisch-Spieße) waren leider recht mäßig. Sehr dünn geschnittenes Hühnerfilet, das zu lange und daher viel zu trocken gebraten wurde. Das Huhn war dadurch zum zweiten Mal tot, wenn auch gut gewürzt. Der scharfe Krautsalat dazu war in Ordnung, aber eben nicht mehr. In Summe leider nur ein MÄSSIG.

Einmal die „Gebratenen Nudeln mit Gemüse“ (EUR 6,80) – die hier hausgemachten Nudeln waren ausgezeichnet und hatten einen leichten Räuchergeschmack. Das Gemüse dazu war noch sehr knackig, leider aber bestand es vorwiegend aus Sprossen. In Summe aber ein glattes GUT.

Einmal das „Gan Bian Rindfleisch“ (EUR 9,50) – ich ließ es mir extra scharf machen, und das wurde mit frischem Chili sehr gut erfüllt. Das Rindfleisch war von sehr guter Qualität, sehr schmackhaft und wahrlich knusprig. Etwas weniger Backteig bzw. Stärkemehl zu verwenden wäre aber besser gewesen. Auch bei dieser Speise wurde das Gemüse sehr knackig gebraten und es schmeckte ausgezeichnet. Leichte Reisessigsäure vollendeten den Genuss – ein SEHR GUT scheint mir hier angemessen.

Summa summarum gebe ich den Speisen ein glattes GUT. Es gab Höhen und Tiefen, der Durchschnitt aber macht das Gut völlig gerechtfertigt. Zahlreiche andere Speisen locken mich zu einem nächsten Besuch. Es gibt hier kein Buffet „All-You-Can-Eat“ und kein „Teppanyaki“, auch dadurch hebt man sich von anderen Asiaten ab.

Für das Ambiente gebe ich ein sehr gutes GUT, da es mir trotz der „minimalistischen“ Einrichtung sehr gut gefallen hat im „Asia Pavillon“. Das Sehr Gut verhindert aber leider definitiv der Sanitärbereich, der so überhaupt nicht zum übrigen Ambiente passt. Sauber ja, aber leider auch ziemlich abgenutzt und altmodisch „überwuzelt“.

Für den Service gebe ich in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau ebenfalls ein GUT, da man sehr freundlich, zurückhaltend aber doch präsent agierte. Wo ich Fragen hatte, wurden sie freundlich beantwortet und die Wartezeiten waren recht gering.

Fazit: hausgemachte Nudeln, große Auswahl an Suppen, interessante Gerichte und wirklich brav gekochte asiatische Speisen sowie ein nett eingerichtetes Lokal kann man eigentlich nur empfehlen. Das tue ich hiermit mit ruhigem Gewissen. Über die Sushi-Qualität kann ich nicht urteilen, da nicht von mir konsumiert. Einige Schreibfehler in der Speisekarte muss man mit einem Lächeln übersehen. Man bietet auch Japanische Eisteespezialitäten (Grüntee & Schwarztee) sowie Take-Away-Boxen um nur EUR 5,00 an. Das Lokal hat täglich durchgehend geöffnet, auch das ist erwähnenswert und ein Lieferservice sowie eine Onlinebestellung stehen ebenfalls zur Verfügung. Eine recht kleine separate Weinkarte mit vorwiegend Österreichischen Weinen hatte mich ebenfalls überrascht. Hingehen und ausprobieren! Preislich ist alles im „grünen“ Bereich.Weniger anzeigen

11. May Lee

Wiedner Hauptstraße 37, 1040 Wien
May Lee - Im Lokal (Hinterer Bereich - alles NR)May Lee - Neu gestaltete SpeisekarteMay Lee - Neu gestaltete Speisekarte
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet!
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20. Aug 2012
Das "May Lee" auf der Wiedner Hauptstraße ist so ein klassisches panasiatisches Restaurant. Vor dem Lokal ein kleiner Gastgarten, der abe...MehrDas "May Lee" auf der Wiedner Hauptstraße ist so ein klassisches panasiatisches Restaurant. Vor dem Lokal ein kleiner Gastgarten, der aber bei schönem Wetter hoffnungslos besetzt ist, teilt sich das Lokal innen eigentlich in zwei Bereiche. Der vordere Lokalbereich eher nüchtern und durchgestylt, moderne geradlinige Möbel, mahagonifarbene Tische und kaum Ziergegenstände, der hintere Lokalbereich jedoch klassisch asiatisch verspielt, bunt, auffällig und üppig verziert bis hin zu dem zu erwartenden Aquarium. Aber, und das muss man wirklich sagen, völlig gemütlich, blitzblank sauber und angenehm. Bereits vor dem Lokal (Schaufenster) wird mit großen Hinweisschildern für das hier angebotene Mittagsbuffet geworben. In Ergänzung des Angebotes gibt es hier jedoch auch ein Abendbuffet, das sogar zum Mittagsbuffet etwas erweitert ist – inklusive Wok & Teppanyaki. Sofort auffällig, es gibt hier eine Ermäßigung für Schüler, was ich für eine besonders gute Idee finde.

Das May Lee hat weder Hauben noch Sterne, und genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau wird es von mir bewertet. Es ist vielmehr der klassische „Chinese von Nebenan“. Besonders auffällig ist aber, dass man hier wirklich sofort und sehr herzlich und freundlich als Gast begrüßt wird. Vom Anfang bis zum Ende eines Besuches erfährt man hier eine angenehme und wohlig wärmende herzliche Gastfreundschaft. Es ist tatsächlich so, dass sich das Personal im „May Lee“ bis hin zur Chefin völlig von anderen Restaurants abhebt. Fast schon ungewohnt, wenn es auch „normal“ sein sollte, wird hier für den Gast gesorgt.

Das Buffet bietet sowohl zu Mittag als auch am Abend die „üblichen Verdächtigen“ eines asiatischen Buffets an. Diverse gebackene Speisen, Acht Schätze, Gebratener Reis, einige Süßspeisen etc. Hervorzuheben ist aber in jedem Fall, dass das Buffet hier nicht so üppige Mengen jeder Speise anbietet, weil dafür permanent und frisch nachgefüllt wird. Somit ist es hier nicht sehr wahrscheinlich, dass die Speisen stundenlang im Warmhaltebehälter verweilen. Das Sushi-Angebot ist auch nicht erschlagend groß, wirkt aber besonders frisch und appetitlich und bietet ausreichend Abwechslung. Ebenso bei der Gemüseabteilung bestätigt sich dieser Eindruck, frisch, knackig und gut, aber nichts in Überdimensionierung – gleiches Bild in der Salatabteilung.

Zu trinken hatte ich ein völlig unauffälliges Zipfer vom Fass (EUR 2,80 das Krügel, EUR 2,10 das Seidel), das aber auffallend günstig angeboten wird. Es war O.K., aber auch nicht mehr.

Als Vorspeise hatte ich die „Gebackenen Wan-Tan“ (EUR 2,80) – handgefaltet und mit klassischer Knoblauch-Sojasauce serviert. Sie waren sehr knusprig gebacken aber leider nicht sehr gut abgetropft, sodass sich danach am Teller ein deutlicher Fettrückstand zeigte. Die Füllung war sehr schmackhaft (Fleischfülle), die Sauce eigentlich „Standard“ – Mittelmaß und GUT.

Als Hauptspeise aß ich mein so von mir geliebtes „Rindfleisch Gan-Bian“ (EUR 7,50) – endlich wurde die Speise auch einmal etwas scharf, wie es sein soll, serviert. Das Fleisch in sehr knusprigem Teig schon fast an der Grenze sehr dunkel gebacken, jedoch noch immer innen weich und nicht trocken oder zäh. Mit dem Gemüse wurde leider etwas gespart, dafür gab es als Garnitur einen sehr gut marinierten Sprossensalat dazu. Den Reis musste man, wie so üblich und aus meiner Sicht eine Unsitte, extra bezahlen (EUR 1,00). Es war aber ein geschmacklich sehr guter Jasmin Reis. In Summe gebe ich für die Hauptspeise ein GUT, jedoch im unteren Bereich – die Portionsgröße war ausreichend aber nicht üppig.

Als Nachspeise erhielt ich aufs Haus ein „Tira mi su“, das sehr gut, frisch und nicht zu süß war, jedoch mit dem Original auch eher weniger gemein hatte.
In Summe gebe ich daher allen Speisen ein GUT, dass aber jetzt nicht besonders aufregend ist. Die Zutaten sind frisch und schmeckend, gekocht wird hier auch recht gut und würzig. Allerdings sind die Speisen nicht wirklich authentisch, so wurde mein Gan-Bian mit recht viel Sauce serviert, was eigentlich gar nicht sein sollte, da die Kunst der Zubereitung eines „Gan-Bian“ das trocken knusprige Braten wäre.

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls ein GUT, da eigentlich bis hin zu den Sanitäranlagen alles passt, aber das Lokal ist eben auch recht unspektakulär. Gemütlich ja, aufregend nein. Besonders erwähnen möchte ich jedoch, dass beim Geschirr, von der Menage bis zu jedem Teller oder Reislöffel, alles völlig durchgestylt und mit dem „May Lee“-Logo versehen ist – gute Idee und sehr auffällig und in Erinnerung bleibend.

Für das besonders herzliche und nette Servicepersonal, auch die Chefin ist auffallend herzlich und freundlich, gebe ich gerne in diesem Rahmen ein SEHR GUT. Bei meinem Besuch war aber nicht sehr viel los und es war daher absolut nicht hektisch.

Fazit: teilweise unverschämt günstiges und preiswertes Essen wird bei „May Lee“ geboten. Das Mittags- (EUR 5,80 Erwachsene /EUR 4,80 Schüler) und Abendbuffet reicht vom Angebot her für jeglichen Gaumen und die Zutaten, besonders Sushi, Gemüse und Salat, wirken äußerst frisch. Das Buffet bietet ein „Vollservice“ von der Suppe über den Salat bis hin zur Vor- und Hauptspeise sowie dem Dessert. Auch Mittagsmenüs (inklusive Suppe oder Frühlingsrolle oder pikantem Salat und Reis) werden bereits ab EUR 4,80 angeboten. Ebenfalls sind die „Peking Ente“ (Vorbestellung!) für 4 Personen oder die typischen „Klassiker“ der asiatischen Küche á la carte im Programm - Warmhalteplatten und Pflaumenschnaps inklusive. Man kocht hier jetzt nicht wirklich authentisch chinesisch, was aber völlig offen auch zugegeben wird, jedoch schmackhaft und gut. Der Ableger des Lokals, das „May Lee Noodles“ in der Friedrichstraße existiert jedoch nicht mehr. Ich empfehle das Lokal gerne und mit ruhigem Gewissen, jedoch würde ich für einen Besuch im „May Lee“ nicht unbedingt einen weiten Anfahrtsweg auf mich nehmen. Das Lokal ist ein Nichtraucherlokal.Weniger anzeigen

12. Four Bells

Schleifmühlgasse 2, 1040 Wien
Irish Pub Four Bells VisitenkarteIrish Pub Four Bells Chili Burger with homemade FriesIrish Pub Four Bells Chili Burger with homemade Fries
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet!
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16. Aug 2012
Meine beste Tochter von allen wollte endlich einmal in einen typischen Irish Pub gehen, und da ich ein folgsamer Papa bin, erfüllte ich ihr gerne d...MehrMeine beste Tochter von allen wollte endlich einmal in einen typischen Irish Pub gehen, und da ich ein folgsamer Papa bin, erfüllte ich ihr gerne diesen Wunsch. Uns trieb es also in das „Four Bells Irish Pub“ in der Schleifmühlgasse im vierten Bezirk, da mir dieser Pub als Erstes in näherer Umgebung einfiel.

Leider wird das Haus in dem sich der Pub befindet zurzeit renoviert, sodass es unzumutbar ist, draußen zu sitzen. Der Gastgarten ist aber sowieso nicht sehr leise, da er sich direkt am Gehsteig der Schleifmühlgasse befindet. Beim Betreten des Pubs befindet man sich im Raucherbereich und mitten im urigen Ambiente aus viel Holz und einer langgezogenen massiven Holzschank. Da und dort Blechwerbeschilder oder andere originelle Gegenstände lockern das Lokalambiente auf. Irgendwie würde der Gesamteindruck auch als Saloon durchgehen – sehr urig und stimmig wenn auch etwas finster.

Wir setzten uns in den Nichtraucherbereich, der leider weitaus nüchterner und weniger originell ist als der Raucherbereich. Hier im „Playroom“ spielt man Tischfußball, Dart oder sieht sich den aktuellen Sport live an. Begrüßt wurden wir sehr herzlich und freundlich von einem jungen Mann, der uns natürlich auf Englisch ansprach – hier gilt „English spoken“, man versteht aber auch tadellos Deutsch. Sehr rasch wurden uns die Speisekarten gebracht und wir stöberten darin. Dass man sich in einem Pub nicht die Haubenküche erwarten kann, liegt auf der Hand, daher wird das Lokal genau in diesem Rahmen von mir bewertet.

Trotzdem waren wir doch eher überrascht, dass die Speisekarte mehr als ausreichend für einen Pub war. Von diversen Burgervariationen über „Baked Breads“, „Fingerfoods“ (Nachos, Wings, Onion Rings, Chili Poppers, Mozzarella Sticks, Chips, etc.), “Fish & Chips”, “Chili Con Carne” bis hin zu Asiatischen Speisen, „Wraps“ und „Baked Potatoes“ bietet die Karte eine schöne Abwechslung und Auswahl - tadellos.

Zu unseren Getränken:
„Pago Pfirsich“ (EUR 2,60 für 0,2l) – für das „Aufspritzen“ mit Leitungswasser auf 0,5l wurde nichts verrechnet, das Getränk war gut gekühlt und frisch. Ich freute mich schon den ganzen Tag auf ein frisches, gut gekühltes Guiness. Das Guinness ist eine dunkle Biersorte (Stout) aus Irland, das sehr mild und malzig schmeckt, jedoch nicht die Süße unserer dunklen Biere hat. Aber leider, leider: „Sorry, but Guiness is out of order yet…“. Das darf natürlich in einem Pub niemals passieren. In Irland lässt man einen Pub wohl eher geschlossen, bevor man zugibt, kein Guiness mehr zu haben – das ist eine „sehr ernste“ Angelegenheit! Ich entschied mich daher für ein „Weihenstephan“ vom Fass (EUR 3,60 das Krügel) – ausgezeichnet gezapft, schön kühl und ein echter Genuss für Weißbierfreunde – immerhin die älteste Brauerei der Welt ([Link]). Generell ist das Bierangebot vom Fass zwar eher klein, aber eine echte Abwechslung zu den sonstigen 08/15-Angeboten.

Einmal den „Bacon Burger“ (EUR 7,90 – mit Salat, Zwiebel, Tomaten, Gurkerl und gebratenen Speck) – generell werden hier alle Burger aus 100% Rindfleisch gefertigt und automatisch mit „Homemade Chips“ und Ketchup serviert. Leider kam der Burger mit Käse, was nicht in der Karte stand, und meine beste Tochter von allen hasst Käse. Wir konnten den Burger aber sehr gut davon befreien und so wurde es doch noch ein Genuss. Ein dickes Plus hat man bei mir schon einmal, wenn die Patties hausgemacht sind, und das war hier der Fall. Eine ausreichende Menge an gut gewürztem und luftigem Rinderfaschierten, die anderen Zutaten frisch und der Burger-Bun gut geröstet, so wurde der Burger serviert. Der Bacon war sehr knusprig und schmackhaft und der Käse war sehr gut geschmolzen und nach Käse schmeckend – den aß ich auf. Die Chips, eigentlich Pommes, waren tatsächlich „homemade“ und nicht frittiert sondern gebacken und daher annähernd fettfrei. Sie hatten zwar einen sehr guten Erdäpfelgeschmack, waren aber eher grobmotorisch geschnitten und leider etwas „letschert“. In Summe aber ein ehrliches und glattes GUT.

„Chili Burger (EUR 7,90 – mit Salat, Zwiebel, Tomaten, Gurkerl und einer „Homemade Chili-Sauce) – auch für diesen Burger gilt bereits Geschriebenes, alles in wirklich guter Qualität. Ergänzend jedoch muss ich die „Homemade Chili-Sauce“ monieren. Erstens war sie absolut nicht scharf, und vom Geschmack her erinnerte sie mit dem darin befindlichen Mais sehr stark an ein bestimmtes Flaschenprodukt, wenngleich sie durch die vorhandene Menge an Mais offensichtlich wirklich hausgemacht war. Besser wäre es aber in jedem Fall gewesen, eine Chilischote in feine Röllchen zu schneiden und diese dann am Patty zu verteilen – es sollte ja ein Chili-Burger sein. In Summe aber auch hier ein etwas milderes GUT.

Meine beste Tochter von allen hatte noch einen „Chocolate Cake“ (EUR 3,90 – serviert mit Schlagobers und Schokoladensauce) – dieser entpuppte sich als Fertigprodukt „Mohr im Hemd“, hat ihr aber geschmeckt und wurde mit ausreichend Schokoladensauce und Schlagobers serviert. Küchentechnisch ist das aber natürlich MÄSSIG. Ich gönnte mir noch einen doppelten Espresso der Marke „Cup & Cino“ (EUR 3,20), der überraschenderweise besonders gut war ([Link]).

Summa summarum gebe ich für die Speisen ein ehrliches GUT, wiewohl der Fauxpas mit dem Guiness nicht unter den Teppich zu kehren ist. Die Speisen sind meiner Meinung nach für ein Pub mehr als ausreichend abwechslungsreich und die Preise sind unerwartender weise eigentlich moderat. Die Burger sind hausgemacht und schmackhaft – kein Vergleich zu einem Burger aus „Der goldenen Möwe“ (=“McD“).

Der Service war sehr freundlich, stets gut gelaunt und immer recht rasch zur Stelle. Fragen wurden offen beantwortet, und man wurde immer wieder gefragt, ob man noch etwas wünsche. In diesem Ambiente und in dieser Lokalkategorie gebe ich dafür gerne ein SEHR GUT.

Das Ambiente ist völlig stimmig und originell, der Raucherbereich jedoch deutlich gemütlicher und origineller. In Summe ist das Lokal aber doch schon etwas „abgewohnt“, jedoch nicht schmutzig. Die Sanitäranlagen sind O.K., haben aber halt auch schon ihre Jahre am Buckel. In Summe aber ein GUT für das Ambiente – es ist nun einmal ein Pub.

Fazit: ich empfehle das Lokal gerne und mit gutem Gewissen. Sei es nur um einmal etwas Anderes erleben zu wollen, oder in gemütlicher Runde hier zu „versumpern“. Man organisiert periodisch eine Karaoke-Night oder ein Pub-Quiz (Englisch & Deutsch) und bietet für diverse Veranstaltungen wie St. Patrick’s Day, Oktoberfest etc. im Keller einen Partyraum an („Floyds Club“). Die Happy Hour für Hausbier & Spritzer findet täglich (auch Sonntag) statt: Mo-Sa 16:00h-17:00h, So 20:00h-21:00h und gratis W-LAN wird ebenfalls geboten. Es mag im Umkreis vielleicht bessere Pubs geben, aber trotzdem fanden wir es hier recht authentisch und gemütlich, und glücklicherweise auch nicht zu laut – ich komme sicher wieder.Weniger anzeigen

13. Puntigamer Hof

Wiedner Gürtel 12, 1040 Wien
Puntigamerhof Prägung SpeisekartePuntigamerhof KnoblauchcremesuppePuntigamerhof Knoblauchcremesuppe
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23. Jul 2012
Der Puntigamerhof auf „der Wieden“, so ein typisches Lokal, bei dem ich seit gut 10-15 Jahren zu meiner besten Ehefrau von allen sage, dass wir es ...MehrDer Puntigamerhof auf „der Wieden“, so ein typisches Lokal, bei dem ich seit gut 10-15 Jahren zu meiner besten Ehefrau von allen sage, dass wir es unbedingt einmal probieren müssen. Warum es bisher nicht dazu kam, kann ich eigentlich nicht beantworten. Wahrscheinlich war es die Lage direkt am Gürtel, die mich davon abhielt – völlig unbegründet, wie sich noch herausstellen sollte. Das Lokal ist ein klassischer Wiener Gasthof bzw. ein klassisches Wiener Restaurant aber natürlich kein Haubenlokal und genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau wird es von mir bewertet.

Wir betraten das Lokal durch den Seiteneingang (Mommsengasse) da man hier auch direkt in den Innenhofgarten gelangt. Links vom Gang zum Garten geht es in den großen Raucherbereich mit einer klassischen, sehr massiven Holzschank, rechts davon in den Nichtraucherbereich, wo sich auch die sanitären Anlagen befinden. Es hatte eine wahnsinnige Hitze an diesem Tag, und wir waren sehr froh, einen wunderschönen schattigen Gastgarten nutzen zu können. Es ist ein für Wien typischer Innenhof, den man von außen niemals so groß vermutet hätte. Am Beginn waren wir im Garten die einzigen Gäste, was sich aber noch im Laufe des Nachmittages sehr änderte.

Wir wurden sofort freundlichst von einem der beiden Kellner empfangen, trotz Affenhitze und offensichtlicher Erschöpfung eines „hitzigen“ Arbeitstages, lief bei diesem Kellner sofort der „Wiener Schmäh“ – ein echtes Original und eine erfrischende Begrüßung, die trotzdem höflich und nicht jovial war. Im Laufe des Essens stellte sich auch der zweite Kellner als absolute Bereicherung für ein gelungenes Mahl dar – ebenso originell und ebenso ein gut gelaunter „Wiener Klassiker“ und auch völlig ohne jeglichen „Wiener Grant“. Ich nehme es an dieser Stelle vorweg, denn es war während des gesamten Lokalbesuches ein Service, wie man es sich in einem Gasthof wünscht und erhofft - ein glattes SEHR GUT, in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Alle Fragen wurden auch immer ehrlich und offen beantwortet.

Unsere Getränke bestanden natürlich aus dem Puntigamer-Bier vom Fass sowie Eistee, die allesamt gut gekühlt und das Bier gut eingeschenkt serviert wurden. Völlig in Ordnung.

Dreimal die Frittatensuppe, die aus einer sehr g’schmackigen und hausgemachten Bouillon bestand, die Frittaten ebenso hausgemacht und flaumig – SEHR GUT.

Meine beste Ehefrau von allen hatte den „Gebackenen Käse mit Sauce Tartare“ – endlich wieder ein Käse (Emmentaler), der den Namen auch verdiente. Ein schmackhafter und schön würziger Emmentaler, sehr gut paniert und herausgebacken, der beim Anschneiden nur so auf den Teller floss. Die Sauce Tartare hausgemacht, geschmacklich wunderbar und schön stückelig, also nicht, wie so oft, zu einem Brei gemixt – SEHR GUT. Die Portion, bestehend aus drei Stück Käse, mehr als nur ausreichend.

Meine beste Tochter von allen genoss die „Hühnerstreifen gebacken auf Blattsalaten“ – auch hier, wie beim Käse, die Panier sehr knusprig, sehr gut abgetropft und annähernd fettfrei serviert. Der Blattsalat war jetzt nicht unbedingt der „Bringer“, da er zum Großteil aus dem recht geschmacksneutralen Eisbergsalat bestand. Das hausgemachte Dressing (hier einmal kein Kernöldressing) war aber wieder ausgezeichnet. In Summe ein sehr gutes GUT, wegen nicht glücklichen der Salatauswahl.

Einmal das „Schweinefilet mit Eierschwammerl-Sauce und Kroketten“ (EUR 13,90 aus der saisonalen Karte) – das Schweinefilet sehr schön scharf angebraten, schöne Röstaromen, und trotz der Dünne hatte jedes Stück immer noch einen rosa Kern – handwerklich top gemacht. Die zahlreich servierten Eierschwammerl (nur kleine im Ganzen) waren allesamt nicht zerkocht, noch immer schön knackig, die Sauce sehr würzig, aber ohne unangenehmen „Packerl-Geschmack“ – definitiv hausgemacht. Nicht hausgemacht jedoch waren die Erdäpfelkroketten, was der Service aber auch auf Nachfragen offen mit den Worten: „Ich glaube, das ist das Einzige, was der Koch nicht selber macht!“ zugab. Es waren aber überraschend gute Kroketten – man wählte offenbar das völlig richtige Gastro-Fertigprodukt. Gerne gebe ich hier trotzdem ein SEHR GUT, wenn auch mit einem kleinen Manko, das sich aber ebenso in gehobeneren Lokalen oft findet, und für mich in diesem Rahmen nicht so relevant ist. Auch hier war die servierte Portion sehr üppig.

In Summe gebe ich den Speisen in diesem Lokalgenre und auf diesem Lokalniveau ein glattes SEHR GUT. Die Speisekarte ist recht üppig, bietet nicht nur für jederfrau / jedermann etwas, sondern überrascht auch tatsächlich an manchen Stellen. So werden beispielsweise ein „Indischer Feuerteller im Reis-Ring“ oder eine „Forelle gebacken“ angeboten. Grillspezialitäten, wie Koteletts, Leber, eine Grillplatte oder ein Zander vom Rost finden sich hier ebenso wie Wiener Klassiker (Gulasch oder gekochtes Rindfleisch mit Rösti & Apfelkren). Für Vegetarier gibt es unter anderem klassisch Käsenockerln, Eiernockerln, Gemüselaibchen, etc.

Die Sanitäranlagen sind sehr gepflegt und fast schon unerwartet sauber und adrett. Ein extra Raum für Feste / Feiern jeglicher Art (über den Hof erreich- und einsehbar) steht ebenso zur Verfügung. Hier sind auch die Raucher durchaus willkommen und werden nicht in einen düsteren Winkel „verfrachtet“.

Fazit: ich empfehle das Lokal unbedingt jedem, der auch die ehrliche, gut bürgerliche und bodenständige Küche ohne Schnörkel liebt. Hier wird zu absolut fairen Preisen grundehrlich und frisch gekocht. Die Portionen sind allesamt mehr als nur ausreichend, viel eher als großzügig anzusehen. Menüs und Tagesgerichte fehlen ebenso wenig wie saisonale Angebote. Das Ambiente ist sehr gemütlich und teilweise urig, der efeuverwachsene Gastgarten im Innenhof, der trotz der Lage am Wiedner Gürtel völlig ruhig ist, präsentiert sich einfach wunderbar und gepflegt. Die Öffnungszeiten sind sehr kundenfreundlich (man hat praktisch immer offen), der Internetauftritt ist jedoch eher mäßig, wenn auch vorhanden. Meine jahrelangen Befürchtungen oder Bedenken waren allesamt wie weggeblasen, und ich bedaure im Nachhinein, dass wir hier nicht schon viel früher einmal einkehrten. Wir kommen in jedem Fall wieder, und ich lege das Lokal wirklich jederfrau / jedermann ans Herz. Ein Wiener Gastro-Juwel unter dem Motto „Ein Wirtshaus, wia z‘Haus!“Weniger anzeigen

14. Taste of India

Margaretenstraße 34, 1040 Wien
Taste Of India - Flyer Seite 1Taste Of India - Flyer Seite 2Taste Of India - Flyer Seite 3
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SpeisenAmbienteService
16. Mai 2012
Das „Taste Of India“ auf der Wieden, das erst letztes Jahr eröffnet wurde, stand schon lange auf meiner Wunschliste. Vor dem Lokal gibt es direkt a...MehrDas „Taste Of India“ auf der Wieden, das erst letztes Jahr eröffnet wurde, stand schon lange auf meiner Wunschliste. Vor dem Lokal gibt es direkt an der Margaretenstraße einen kleinen Gastgarten, der natürlich wegen des Straßenverkehrs nicht gerade lauschig oder leise ist. Auch entlang des Lokals wurden kleine Tische (maximal für zwei Personen) aufgebaut. Eine große Markise spendet ausreichend Schatten.

Beim Betreten des Lokals trifft man direkt auf die Schank bzw. auf die Bar. Links davon war einmal offensichtlich der Nichtraucher- oder Raucherbereich, da er noch immer verglast, jedoch ohne Türe ist. Rechts von der Schank ist der größere Gastraum. Das gesamte Lokal ist mittlerweile ein Nichtraucherlokal.

Besonders angenehm empfindet man, dass das Lokal vom Interieur her nicht mit extrem viel Kitsch und Tand „verziert“ wurde. Da und dort ein indisches Accessoire und auf den Wänden dezent verteilt diverse Bilder. Die Tische sehr ansprechend mit Stoff eingedeckt, man kann zum Sitzen zwischen Stühlen oder Bänken mit Kissen auswählen. Ich war gegen 14:00h dort – also außerhalb der Mittagsstoßzeit. Sonst ist sowohl zu Mittag und am Abend eine Reservierung, laut Auskunft des Servicepersonals, sehr zu empfehlen.

In Empfang genommen wurde ich von einer sehr netten Dame, die mich zu dem von mir gewählten Tisch geleitete und sofort die Speisekarte aushändigte. Auch im weiteren Verlauf des Mahls war die Servicekraft äußerst freundlich, zuvorkommend und stets nach mir schauend. Immer ein Lächeln auf den Lippen und für alle Fragen offen – so soll es sein! Ein glattes SEHR GUT, weil die gesamte Leistung der Bedienung so erfrischend anders war.

Kaum Platz genommen, erhielt ich gratis aufs Haus als Entrée ein „Papadom mit dreierlei Saucen“. Das Papadom (eine sehr dünn gebackene, knusprige Flade) war kross und gut, die Saucen sehr unterschiedlich zu bewerten. Das „Chili-Chutney“ war sehr pikant oder auch scharf könnte man sagen, aber trotzdem von gutem fruchtigem Geschmack, die Farbe wunderschön, intensiv knallrot. Kein geschmackloser „Witwenmacher“ sondern ein tatsächlich guter Chili-Geschmack mit guter Schärfe. Das „Mango-Chutney“ hatte es bei mir schwer, denn ich koche selbst zahlreiche Chutneys ein, es war mehr eine Fruchtmarmelade denn ein Chutney. Hier fehlte das gewisse pikante Etwas, sei es Knoblauch, Zwiebel oder Chili aber auch mehr Säure (Essig, Zitrone, Limette) und Gewürze hätten dem Chutney gutgetan. Die „Mixed-Pickles“ waren wiederum sehr gut, schön pikant und eine angenehme runde Schärfe. Dass alles hausgemacht war, muss ich nicht extra erwähnen.

Danach wählte ich zwei Vorspeisen:
Einmal die „Piaz Pakodas“ (= Zwiebelringe in Backteig auf Salatgarnitur, EUR 2,90) – krosser Teig, gut abgetropft, fehlte dem Backteig jedoch das gewisse Etwas zu einem echten Indischen Gericht. Die Zwiebelringe (eigentlich Streifen) waren sehr gut, und die dazu gereichte Joghurt-Sauce glich den fehlenden Indischen Geschmack der Zwiebelringe wieder mehr als aus. Ein leicht minziges und orientalisches Aroma des Kardamoms kam hier durch, ohne penetrant zu wirken. Da mir die Sauce besonders gut schmeckte – die passt wunderbar zu Gegrilltem, besonders zu Fisch oder Huhn – wurden mir auf meinen Wunsch sofort vom Koch alle Ingredienzien notiert und von der netten Servicekraft übersetzt – SUPER!

Danach eine „Dal Soup" (= Rote Linsensuppe, EUR 2,50) – die war mir persönlich zu dünn und zu zaghaft gewürzt. Sie war nicht schlecht, und man schmeckte auch das nussige Aroma der Linsen sehr schön, aber hier hätte man durchaus mutiger in den Gewürztopf greifen dürfen. Etwas frischer Koriander (zum Glück wird hier keine Petersilie stattdessen verwendet) rundete die Suppe ab.

Als Hauptspeise wählte ich das „Murgh Korma" (= Hühnerfleisch in Cashewnuss-Mandel-Schlagobers-Sauce, EUR 7,90) – das Hühnerfleisch war etwas grobmotorisch zerkleinert, man hatte aber auch ausgelöstes Keulenfleisch dabei, das naturgemäß wesentlich saftiger als das Filet war. Die Sauce schmeckte sehr nussig, und es waren auch zahlreiche Nuss-Stücke vorhanden. Auch hier hätte man für meinen Geschmack die Sauce durchaus mutiger würzen dürfen – man verwendete eine sehr milde Curry-Mischung. Mandelblättchen wurden zur Vollendung über das Gericht gestreut. Besonders schön fand ich auch die Art des Anrichtens – das Murgh Korma wurde in einem Kupferpfännchen auf einem Kupfer-Stövchen serviert und blieb dadurch bis zum Schluss heiß. Eine sehr runde, harmonische Hauptspeise in auch ausreichender Quantität.

Als Beilage zum Murgh Korma - Beilagen sind extra zu bezahlen – nahm ich ein „Puri“ (= Frittiertes Fladenbrot, EUR 2,00). Wie es sein soll, mutierte der Puri-Fladen beim Frittieren zu einem luftgefüllten Ballon. Der Teiggeschmack war sehr gut und das Puri absolut nicht fettig. Ein „Murauer Steirergold“ (EUR 3,50 das Krügel) begleitete mich kühl und gut gezapft durch meine Speisen. Es gibt aber auch Indische Biere auf der Karte („Cobra“ & „Kingfisher“, je EUR 3,10 / 0,33L-Flasche).

Als Nachspeise wählte ich das „Taste Of India Secret“ (= Frische Früchte mit hausgemachter Kokoscreme, EUR 3,50) – wunderbar klein gewürfelte frische Früchte (Apfel, Mango, Traube, Melone, Banane und Erdbeere) wurden umschmeichelt von einer sehr guten Kokoscreme. Die Creme, auf Joghurtbasis, schmeckte sehr nach Kokos und war absolut erfrischend und nicht zu süß. Ein wunderbarer Abschluss eines lukullischen Mahls.

Nach Verlangen der Rechnung wurde mir ein kleines Tablett serviert. Darauf platzierte man eine Schildkröte (unter dem Panzer die Rechnung), ein Mango-Lassi, einen Mango-Schnaps sowie ein Gefäß mit Gewürzen und Visitenkarten. Die Gewürze aus dem Töpfchen beschnuppert, erkannte ich sofort Fenchelsamen und Kardamom, gepaart mit weißem Kandiszucker. Diese Kräuter helfen der Verdauung besonders und werden sehr gut gekaut bevor man sie schluckt (etwa ein Löffelchen davon). Durch den Kandis wird das Ganze etwas weniger herb. Eine besonders nette Geste, die auch gratis aufs Haus ging.

Für das Essen gebe ich in Summe ein sehr, sehr gutes GUT - da und dort könnte man geschmacklich noch etwas nachjustieren. Das Ambiente leidet leider auch unter der weit verbreiteten Unart, teilweise minimalistische Tische zu verwenden, die auch in manchen Bereichen noch knapp am Nachbarn platziert werden. Sonst wäre es für das Ambiente, da auch die Sanitäranlagen O.K. aber auch nicht besser waren, ein „Sehr Gut“ geworden.

Fazit: ich lege dieses Lokal wirklich Jederfrau/Jedermann ans Herz. Ich empfehle es ohne Wenn und Aber und besonders Neulingen in der Indischen Küche. Hier wird, wie beschrieben, eher mild und keinesfalls zu stark gewürzt gekocht - trotzdem aber authentisch und typisch. Die Karte bietet eine mehr als ausreichend große Auswahl, und die Preise sind durch die gesamte Speisekarte als preiswert und für die gebotene Qualität als günstig anzusehen. Besonders bei den äußerst fair kalkulierten Vorspeisen, kann man schon einmal mehr probieren. Unbedingt hingehen und ausprobieren – ich komme sicher wieder!Weniger anzeigen

15. Restaurant Ferdinand

Leibenfrostgasse 8, 1040 Wien
Restaurant Ferdinand VisitenkarteRestaurant Ferdinand RaucherbereichRestaurant Ferdinand Raucherbereich
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9. Mär 2012
Das seit 2007 geöffnete Restaurant Ferdinand ist eigentlich für mich ein Wiener Gasthaus oder ein Wiener Wirtshaus in Reinkultur und das meine ich ...MehrDas seit 2007 geöffnete Restaurant Ferdinand ist eigentlich für mich ein Wiener Gasthaus oder ein Wiener Wirtshaus in Reinkultur und das meine ich durch und durch positiv. So oft an diesem Lokal vorbeigegangen / -gefahren, haben wir es heute endlich einmal getestet. Gleich vorweg, es ist weder ein Hauben- noch ein Sternelokal, daher ist die Bewertung auch in diesem Rahmen.

Das Restaurant Ferdinand bietet vor allem Wiener Küche / Spezialitäten aber auch klassische Hausmannskost (Blunzengröstel, Saftgulasch mit Nockerl, Fiakergulasch, Kalbsrahmbeuschel oder Specklinsen) sowie echte Schmankerl der Salzburger Hausmannskost (Kaspreßknödelsuppe, Kaspreßknödel mit Sauerkraut, Speckkasnocken mit grünen Salat aus dem Pfand‘l oder Pinzgauer Kasnocken mit grünem Salat).

Der Salzburger Einschlag kommt hier nicht von ungefähr, denn hier werkt neben der Frau des Wirts auch noch ein Koch, der sich seine Sporen in der Schweiz aber eben auch in Gastein verdiente. Diesen Einfluss merkt man auch in der Karte. Natürlich fehlen auch nicht die Pfannenklassiker wie geröstete Knödel oder Eiernockerl mit grünem Salat.

Bereits am Eingang bemerkt man die sehr ansprechenden Tagesangebote, die permanent wechseln sowie die beiden Menü-Angebote. Das macht einfach Lust auf mehr. Nach Eintreten in das eigentlich U-förmige Lokal stößt man auf eine schwere Holzschank, wie sie in typischen Wirtshäusern eben sein soll und erwartet wird. Der Eintritt ist direkt im Raucherbereich, der sich auch in den rechten Lokalbereich sowie zur Hälfte in den linken Lokalbereich teilt. Suboptimal ist die Trennung zum Nichtraucherbereich, denn die Türe ist permanent offen, gut jedoch, dass dieser ausreichend groß ist, und somit einem rauchfreien Genuss nichts im Wege steht. Im hintersten Bereich ist noch ein kleines Extra-Stüberl (Nichtraucher), das auch den Ausgang zum Innenhof-Gastgarten beherbergt. Ein durchaus lauschiges und ruhiges, wenn auch nur eher kleines Plätzchen. Zahlreiche alte Lithographien und Fotos bzw. Zeichnungen zieren die Wände des gesamten Lokals – sehr ansprechend und richtig passend.

Die Tische sind mit Stofftischtüchern (außer im Eingangs- bzw. Schankbereich) gedeckt, aber nicht zwingend fleckenfrei, was störend ist. Anscheinend werden sie halt, außer bei einem größeren Malheur nur einmal täglich gewechselt – das müsste nicht sein. Wir haben zwar nicht reserviert und auch einen Platz ergattert (gegen 14:15h), aber das Lokal ist äußerst gut besucht, und unser Tisch war ab 16:00h bereits wieder vergeben. Kein Problem für uns und definitiv ein sehr gutes Zeichen!

Zu unseren Speisen – heute mit etwas mehr Auswahl, da mich nicht nur meine beste Ehefrau von allen, sondern auch noch unsere Tochter wieder einmal begleiteten. Wir Oldies wissen diese „Ehre“ zu schätzen:

„Frittatensuppe“ (EUR 2,50) – eine definitiv hausgemachte Suppe, die für mich persönlich hätte kräftiger sein dürfen, sehr schöne goldgelbe Farbe und hausgemachte Frittaten als Einlage. Ein sehr gutes GUT.

„Minestrone“ (aus dem Menü, das ich hatte / Menüpreis EUR 6,50) – sehr schön tomatisierte Suppe, die ebenfalls hätte durchaus kräftiger sein dürfen. Fisolen, Erbsen (natürlich nicht frisch, das gibt’s bei Erbsen eigentlich nie und ist auch kein Problem aus meiner Sicht), Karotten, Lauch, Zucchini und Erdäpfel ausreichend vorhanden – in Summe sehr schmackhaft, schön wäre etwas Parmesan darüber gewesen. Ein sehr gutes GUT.

„Specklinsen mit Semmelknödel“ (EUR 5,00) – nicht nur ein sensationeller Preis für diese Portion, sondern auch ein wunderbar gelungenes Gericht. Die Tellerlinsen schön „bissig“, nicht zerkocht, wunderbar mit Majoran abgeschmeckt, guter, geräucherter Speck, der Semmelknödel ein Knödel, der den Namen auch verdient, gut gewürzt, sehr g’schmackig, aber leider nicht so flaumig, wie die Optik hätte vermuten lassen. Aber auch hier ein sehr gutes und ehrliches GUT und nur knapp am SEHR GUT vorbei.

„Gebackener Dorsch mit Erdäpfel- Mayonnaisesalat“ (aus dem Menü, das ich hatte / Menüpreis EUR 6,50) – hier gibt es nicht viel zu sagen, ein saftig herausgebackener Fisch, der nach der Optik der Panier die Pfanne und nicht die Fritteuse gesehen hat. Trocken und gut abgetropft auf den Teller gebracht – so soll es sein. Der Salat hätte für mich „Wienerischer“ sprich süßer sein dürfen, aber das ist absolut subjektiv. Er war völlig in Ordnung und nicht aus dem Kübel. Bei diesem Gericht kann man nicht viel besser machen, daher ein ehrliches SEHR GUT.

„Gebratene Forelle mit Knoblauchbutter, Petersilerdäpfel und Erdäpfel-Vogerlsalat“ (Tagesangebot, Salat & Knoblauchbutter hat meine beste Ehefrau von allen so gewählt, EUR 10,50) – die Forelle war frisch (kein TK) und wunderbar kross gebraten. Die Knoblauchbutter verdiente ihren Namen und war auch nicht aus billigem „Mischfett“ zubereitet. Der Salat ein Wiener Klassiker, wie er sein soll. Zu bemängeln waren hier definitiv die Petersilerdäpfel. Die waren den anderen Speisen gegenüber fast schon unwürdig – noch hart im Kern, typisch lange warm gehalten und nicht sehr geschmackvoll. Schade, denn sonst gäbe es für diese Speise wohl das nächste „Sehr Gut“. Das darf aber nicht passieren, Petersilerdäpfel sind ein Basic im Gasthaus, daher ein sehr gut gemeintes GUT – die Forelle war TOP!

„Makronen-Kuchen“ (aus dem Menü) – den will ich absolut nicht überbewerten, geschmacklich gut, aber schon etwas „verblasst“, also trocken – man sollte ihn wohl besser und vor allem behutsamer aufbewahren.

Unsere Getränke bestanden aus einem Eistee (EUR 2,00), zwei Krügel Schremser-Bier vom Fass (EUR 3,00 bzw. 2,20 EUR für das Seidel – sensationell ehrlich kalkuliert und sehr süffig) sowie einem Viertel „Junger Rivaner 2011“ vom Weingut Mayr ([Link]) von äußerster Güte, Qualität und fruchtigem Geschmack. Ein Wein zum „Versumpern“…

Summa summarum:

Speisen:
Sehr gutes GUT, wie bereits beschrieben – fast SEHR GUT.

Ambiente:
GUT, da sowohl die Raucher- / Nichtrauchertrennung als auch die Sanitäranlagen besser sein dürften / müssen, auch in dieser Lokalkategorie. Die Tischtücher waren ebenfalls nicht sehr zufriedenstellend und der Sanitärbereich ist nur über den Raucherbereich an der Schank vorbei erreichbar.

Service:
Der Chef persönlich, ein Gastwirt durch und durch, immer auskunftsbereit und ehrlich (wo wird TK verwendet und wo nicht,…), aber die Wartezeiten auf beispielsweise Suppen, Getränke oder die Menünachspeise waren einfach zu lange. Auch wurde zur Suppe keine Serviette bereitgestellt.

Mein Fazit: ich kann das Lokal mit ruhigstem Gewissen sehr empfehlen. Es ist nicht nur teilweise sensationell billig sondern auch wirklich preiswert und günstig, weil die Küchenleistung hier für das zu bezahlende Entgelt mehr als passt. Echte gute Hausmannskost gepaart mit echten Küchenschmankerln. Die Menüauswahl ist mehr als ausreichend (auch am Sonntag gibt es zwei Menüs), teilweise richtig gediegen (siehe Homepage) und ebenfalls preiswert – Wohlfühlfaktor inkludiert. Die Portionen sind mehr als nur ausreichend und hier wird einfach gut gekocht. Eine Reservierung würde ich generell empfehlen, jedoch werden für den Garten keine Reservierungen entgegengenommen – hierfür ist er eben einfach zu klein und laut Gastwirt „wäre er immer mit denselben Personen voll!“. Unbedingt einmal hingehen, in ein Wirtshaus unter dem Motto „Wia z’Haus“!Weniger anzeigen

16. PIZZERIA DON GIOVANNI

WEYRINGERGASSE 7a, 1040 Wien
Don Giovanni - LokalaußenansichtPizza Capo (Tomaten, Mozzarella, Rucola, Tomatenscheiben & Parmesan)Pizza Capo (Tomaten, Mozzarella, Rucola, Tomatenscheiben & Parmesan)
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29. Dez 2011
Das „Don Giovanni“ ist eigentlich schon eine Institution auf der Wieden. Es war wohl eines der ersten typisch und original Italienischen Ristorante...MehrDas „Don Giovanni“ ist eigentlich schon eine Institution auf der Wieden. Es war wohl eines der ersten typisch und original Italienischen Ristorante im 4. Bezirk. Schon vor etwa 15 Jahren war ich dort mit meiner auch damals schon besten Ehefrau von allen (es ist noch immer dieselbe!).

Damals war es halt so, dass es keine Pizza gab – es war ein reines Ristorante (Pasta, Pesce, Carne, Antipasti, Zuppa, Dolce). Ich kenne es noch aus meiner Jugendzeit und die war nicht gestern sondern vorgestern – die Homepage des Lokals bestätigte mich: gegründet 1983, da war ich noch ein Teenager. Niemand möge mich fragen, warum es nun so lange dauerte, wieder hier einzukehren…ich habe keine Antwort darauf, denn es gibt keine einzige negative Erinnerung an dieses Lokal. Aber heute war es ja wieder so weit!

Das Lokal war immer schon nicht der „billige Italiener ums Eck“ sondern eher der, der Mittelklasse bis Gehoben anbot. Daher überraschte es mich umso mehr, als die Preise hier zwar nicht billig aber bei weitem nicht teuer sind – ich hatte alles teurer in Erinnerung. Alles Wissenswerte (auch Promi-G’schicht’ln bei Interesse) findet man auf der Homepage des Lokals. Die mehr als umfangreiche Karte sollte aber als „PDF“ runtergeladen werden, sonst wird’s lesetechnisch schwer…

Die Inneneinrichtung gefällt mir ungemein und hat nicht den typischen 80er-Jahre-Touch jeder damaligen Pizzeria (Fischernetz, Muscheln, Seesterne, etc.). Alles wirkt sofort einladend und gemütlich. Ich hoffe, die Fotos können es vermitteln. Die Tische sind nett und sauber eingedeckt, die Servietten sind jedoch aus Papier – passt irgendwie gar nicht hierher.

Ich hatte als ersten Gang die „Zuppa di pomodoro“ – Tomaten Cremesuppe mit frischem Basilikum (3,90 EUR). Sie kam brennheiß an den Tisch, auch mit einem frischen Basilikumzweiglein, aber es fehlte mir der gewisse Pep bzw. das gewisse Etwas. Sei es mediterrane Kräuter oder auch, wie manchmal gemacht, ein Hauch Knoblauch. Sie war wirklich völlig O.K., frisch vom Geschmack, cremig und gut, aber eben „brav“. Gerne hätte ich hier etwas Brot automatisch dazu gehabt, aber das spielt’s hier nicht – obwohl meiner Meinung nach: bei jedem Italiener sollte das obligat sein! Nur ein „GUT“ aber es ist ja „nur“ die Vorspeise – die Hauptspeise hat für mich persönlich mehr Gewicht.

Danach musste ich unbedingt einmal hier eine Pizza probieren. Da es immer schwer ist, ein Lokal nach einmaligem Besuch (meine Besuche vor 15 Jahren zählen hier nicht mehr) zu beurteilen, bestellte ich die „Pizza Rucola e Prosciutto“ - Tomaten, Mozzarella, Prosciutto, Rucola und frischer Parmesan – hier muss alles frisch und doch auch gediegen (wie wird der Prosciutto geschnitten) sein. Die Pizza schlug sich übrigens mit 10,90 EUR zu Buche - passt.

Warum hier in der Karte der „Rucola“ immer „Ruccola“ geschrieben wird, entzieht sich meiner Kenntnis, auch in Italien ist es „Rucola“. Aber egal, also die Pizza war ebenso brennheiß und automatisch wurde einem ein Fläschchen „Olio d’Oliva, extra vergine con peperoncini“ mit an den Tisch gebracht. Dieses Öl über den frischen Rucola auf die Pizza geträufelt = ein Traum! Der Teig geschmacklich wunderbar, super frische Zutaten, kein einziges schlechtes oder welkes Stück Rucola, der Prosciutto fein aufgeschnitten und dann noch der sehr würzige, frisch gehobelte Parmesan darüber…O.K. ich bin dann mal weg in Italien…

Die Pizze werden hier eher dünn gebacken sind aber absolut nicht trocken. Die Auflagen sind sehr großzügig aber nicht überladen. Aber auch der oft kritische Rand ist einfach nur zum Wegknabbern! Diese Pizza, die ich aß, die macht natürlich schon etwas Durst (Prosciutto, Parmesan,…), aber dafür gab es ja:

Ein offenes Budweiser-Bier aus dem Fass (Krügel zu 4,30 EUR) – super süffig natürlich und bestens temperiert! So lob‘ ich mir das!

Ich bin, was dieses Lokal angeht, wieder richtig auf den Geschmack gekommen und die Karte gibt noch so Einiges her (Pasta, Fisch, Antipasti, etc.) – schön, dass es hier noch immer so gut ist. Zum „Ausgezeichnet“ für die Pizza fehlt nur der von mir so geliebte Holzofen – diesen Geschmack und diese Temperatur gibt halt kein Elektroofen her, auch wenn er, wie hier, aus Stein ist.

Ich saß aus Irrtum (mein Fehler) mitten im Raucherbereich, merkte es aber vorerst gar nicht, erst als Andere rauchten – das passt also auch hier – es ist nicht „vernebelt“. Der Raucherbereich ist aber zum Nichtraucherbereich hin offen (offener Torbogen). Ich fand das Lokal absolut heimelig und gemütlich. Am Tisch stehen bereits zwei Flaschen Wein als Vorschlag, natürlich auch die obligate typisch italienische Menage.

Die Bedienung ist O.K. aber besonders auffallend oder überfreundlich ist sie nicht – was aber besticht, ist der „Patrone“, der dauern im Lokal herumgeht und danach schaut, dass alles passt. Anscheinend kennt er seine „Pappenheimer“ nur allzu gut.

Mein Fazit: ich empfehle es wirklich JEDER/JEDEM, hier einmal hinzugehen. Es gibt so viele Schmankerl hier und manches konnte ich bei anderen Gästen beobachten, es lohnt! Das Preis-Leistungsverhältnis passt für mich absolut. Ich werde definitiv wieder hingehen, weil noch so vieles hier „unerforscht“ ist. Eine Reservierung würde ich sicherheitshalber in jedem Fall empfehlen. Öffentlich sehr einfach zu erreichen (Südbahnhof oder Prinz-Eugen-Straße).Weniger anzeigen

17. Strandhaus

Naschmarkt 5, 1040 Wien
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet!
SpeisenAmbienteService
25. Jul 2011
Es gibt am Naschmarkt viele Destinationen, wo man sehr gut essen kann, aber einmal sollte man sich, so Meerestierliebhaber, auch das Strandhaus gön...MehrEs gibt am Naschmarkt viele Destinationen, wo man sehr gut essen kann, aber einmal sollte man sich, so Meerestierliebhaber, auch das Strandhaus gönnen. Ich möchte aber erwähnen, dass man hier eventuell vorher zum Bankomaten gehen sollte, denn es ist wohl eines der teuersten Lokale am Naschmarkt! Pikanterweise ist das Lokal gleich neben der Nordsee, wo man die Grundproduktpreise gut vergleichen kann bzw. neben dem Umar wo Gleiches gilt. Auch das Fischrestaurant Umar (nicht der Marktstand) ist nicht unbeträchtlich billiger.

Man kann sich hier auch in einem der beiden Strandkörbe platzieren, was natürlich etwas Urlaubsfeeling aufkommen lässt.

Folgende Speisen hatten wir:
Eine Antipasti-Variation (8,50 EUR) mit einem gemischten Blattsalat (4,10 EUR). Die Antipasti-Variation bestand aus dem typisch sauer eingelegten Gemüse (Oliven, Pomodori Secchi, Artischocke, Champignons und Pimentos – gibt es alles am Naschmarkt fertig zu kaufen aber zu „etwas“ anderen Preisen) sowie drei Miesmuscheln und ein paar Baby-Oktopusse, dazu Baguette. Brav und ordentlich gemacht, aber völlig überteuert, da ein „Aha-Erlebnis“ bzw. der letzte Kick völlig fehlte. Der Salat in Ordnung und mediterran abgeschmeckt, aber für 4,10 EUR??

Einmal drei Riesengarnelenschwänze auf gemischtem Blattsalat (29,90 EUR). Ja, sie waren völlig auf den Punkt gegart und wunderbar, aber um 29,90 kaufst du dir gleich nebenan (Nordsee) die fast dreifache Menge und das Beste ist, die liefern auch noch in dieses Lokal, kommen ja dauernd rüber! Das ist derart abgehoben, dass man es nicht glaubt, wiewohl die Qualität sehr gut ist. Ein paar Cherrytomaten in der derzeitigen Hochsaison wären bei dem Preis wohl auch noch drinnen gewesen…man sitzt ja an der Quelle.

Mittagsaktionen (auch Menüs) sind immer günstiger, und ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass es Baguette mit Knoblauchsauce gibt, die als „so etwas von hausgemacht“ gelobt wird, leider aber jedoch relativ neutral und komischerweise wie die von der Nordsee nebenan schmeckt als Entrée (ohne Verrechnung). Auch kann man jederzeit Baguette nachordern, was einem aber bei den Preisen und Spannen nicht besonders erwähnenswert erscheint.

Das Publikum ist den Preisen entsprechend gelackt / gespreizt und besonders selbst ernannte Neureiche, die so obercool und überdrüber sind, die golfspielende Marke auf dem Poloshirt, die Markensonnenbrille, alles vom Urlaub in Gran Canaria (beides Plagiate, aber so super gemacht…), sieht man dort in größerer Dichte. Gesehen und gesehen werden ist hier das Motto, und dementsprechend ist das Publikum.

Für einen besonderen Anlass kann ich das Lokal empfehlen, aber sonst ist alles eigentlich völlig überzogen was das Preis-/Leistungsverhältnis betrifft.

Es ist hier nichts herausragend, wenn auch qualitativ gut, außer den Preisen. Daher sollte man dieses Lokal aus meiner Sicht eher so lange meiden, bis man hier wieder zur wirtschaftlichen Besinnung kommt. Das Krügel Bier um mehr als 4,00 EUR (ein Ottakringer um über 55,00 ATS, das hätte man früher verlangen sollen…) beweist ebenfalls, wie abgehoben hier kalkuliert wird.

Die Bedienung war O.K., wenn auch nicht besonders flott oder interessiert, aber nicht unfreundlich und die Beratung war sehr kompetent (was sind welche Garnelen, etc.). Über die Sanitäranlagen kann ich nichts sagen, wir waren beide nicht! Aber abzocken kann man sich wo anders mit besserem „Schmäh“ in Wien lassen…man darf nicht vergessen, man sitzt hier nicht in einem noblen Restaurant im ersten Bezirk, sondern in einem Restaurantpavillon am Naschmarkt!Weniger anzeigen

18. Point of Sale

Schleifmühlgasse 12-14, 1040 Wien
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SpeisenAmbienteService
22. Jul 2011
Mitten im Freihausviertel gibt es dieses „Frühstückslokal“. Hier kann man unter der Woche bis um 15:00h und am Wochenende gar bis um 17:00h frühstü...MehrMitten im Freihausviertel gibt es dieses „Frühstückslokal“. Hier kann man unter der Woche bis um 15:00h und am Wochenende gar bis um 17:00h frühstücken. Das hat schon etwas!

Da das Lokal und der Garten (Tische vor dem Lokal) nicht sehr groß sind, empfiehlt sich eine Reservierung. Im Lokal gibt es entweder Couchen buzw. gepolsterte Bänke mit niedrigen Couchtischen (Plastik) oder gewöhnliche Tische. Der Raucherbereich ist gut abgetrennt, jedoch müssen Nichtraucher durch den Raucherbereich auf die Toiletten, die sauber aber sehr beengt sind – nichts für große Menschen oder Leute mit Platzangst.

Es gibt eine mehr als ausreichende Auswahl an Frühstückskombinationen zu angemessenen Preisen – nur der Kaffee ist noch extra zu bezahlen bzw. Sonder- oder Zusatzwünsche. Wir hatten einmal das „Austrian Breakfast“ und einmal das „Mexican Breakfast“.

AUSTRIAN-BREAKFAST (8,40 EUR): Neuburger, Schlierbacher Schlosskäse, Moosbacher, Liptauer, weiches Ei, Butter, Marmelade & 2 Stück Gebäck, dazu 1 Glas Orangensaft. Alles bestens und frisch aufgebackenes Gebäck (man kann zwischen Korngebäck oder Semmeln wählen). Lediglich das Ei war nicht wie es sein sollte – es war noch zu wenig gegart und es dürfte mehr Käse sein, aber das ist ja Geschmackssache.

MEXICAN-BREAKFAST (8,40 EUR): Huevos Rancheros (Spiegelei auf Maistortillas), Frijoles Refritos (schwarzes Bohnenmus) & Pico de Callo (Paradeiser-Zwiebel-Koriander Salsa), Guacamole & Nachos, Croissant, Butter & Marmelade, dazu 1 Glas Orangensaft. Für „Korianderfeinde“ nicht zu empfehlen, da schon korianderlastig, aber ich mag es. Es hätten durchaus mehr Nachos sein dürfen, da doch ausreichend Bohnenmus, Salsa und Guacamole serviert wird. Sonst tadellos.

Die Bedienung ist sehr freundlich, man sollte sich aber etwas Zeit nehmen, denn hier geht es etwas gemächlicher bzw. träger zu. Gerne werden auch Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die Marmeladen, die zum jeweiligen Frühstück gehören, einfach vergessen und müssen dann reklamiert werden. Das sollte nicht sein, denn wer will schon mit der Karte eine Inventur veranstalten. Vom Orangensaft dürfte es auch etwas mehr geben (es war kein viertel Liter, schätze eher 150ml). Die Speisekarten – ein Aushängeschild und der zweite Eindruck eines Lokals – sind gelinde gesagt eine Zumutung. Abgegriffelt, verbogen, klebrig,…das darf einfach nicht sein. Hier sollte der Besitzer schon einmal darauf schauen – das sind Basics.

Sonst noch hat die Karte wirklich einige sehr interessante und nicht alltägliche Spezialitäten zu bieten (siehe Internet). Auch Vegetarier haben ein sehr schönes Angebot. Eines darf einen aber nicht stören: besonders „chillige“ und „lässige“ Leute, die entweder mit Sonnenbrille bei düsterem Regenwetter im Lokal sitzen oder auch schon einmal mehr unter als am Tisch vor lauter Lässigkeit sitzen und nicht bemerken, wie lächerlich das Alles wirkt, von „normalem“ Benehmen ganz zu schweigen. Das ist das Los von sogenannten „In-Lokalen“.

Empfehlenswert ist ein Besuch aber in jedem Fall, da nicht alltägliche Speisen geboten werden und es manchmal einfach guttut, bereits in der Früh NICHTS zu machen, sondern sich bedienen zu lassen. Eine sehr schöne Alternative zum Wiener Kaffeehaus mit traditionellem Frühstück, wenn es auch nicht gerade billig ist.Weniger anzeigen

19. Karl Engelhart´s Altwiener Gastwirtschaft

(1)
Karolinengasse 29, 1040 Wien
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16. Apr 2011
Das Gasthaus Engelhart auf der Wieden... Ein sehr gutbürgerliches Gasthaus, wenn auch die Preise nicht gerade "günstig" sind....MehrDas Gasthaus Engelhart auf der Wieden...

Ein sehr gutbürgerliches Gasthaus, wenn auch die Preise nicht gerade "günstig" sind. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt jedoch zu 100%. Leider am Wochenende nicht geöffnet, aber da dürften alle wohl an einer anderen Lokation mitarbeiten (siehe Homepage - Seeterasse am Lunzersee).

Es ist ein eher uriges Lokal (Rapid-Fans sind hier wohl besonders willkommen) und es gibt auch einen großen Flatscreen im Innenbereich. Die Trennung zwischen Raucher und Nichtraucher ist eher halbherzig, aber O.K. - ich bin auch durch meine Krankheit nicht militant geworden!

Die Sanitäranlagen könnten schon besser sein - hier könnte man etwas investieren.

Das Bier ist mehr als gut - hier gibt es das Schladminger! Wer das nicht gut und süffig findet...und auch das noch bessere Budweiser = Starobrno! Nichts zu verbessern!

Wir (fünf Personen) hatten wirklich Speisen quer durch den Gemüsegarten.

Vorspeisen (hatte nicht jeder - ich schon:-)):
Matjesfilet auf Apfelrahm mit Zwiebel - keine negative Nuance, alles BESTENS und wirklich frisch!
Rindsuppe mit Frittaten: echte Suppe, selbst gemacht, sehr g'schmackig! So soll es sein!
Ich selbst hatte das hausgemachte Sulz mit Kernöl und Zwiebel - alles bis auf etwas wenig (nicht sparen!) Kernöl perfekt. Die Kürbiskerne sollten aber definitv geröstet werden.

Hauptspeisen im Schnelldurchlauf:
Gebackene Leber: butterzart, Panier super, Salat die echte WIENER Variante - süßlich wie bei Oma.

Schweinsschnitzerl: Fleischqualität sehr gut, Panier ebenfalls top, Salat, wie beschrieben.

Blunzengröstel mit Krautsalat und Kren: eine SUPER-Blunz'n, das war Geschmack pur (war meins!), geht nicht besser!

Zwiebelrostbraten: hier scheiden sich ja die Geister - einer sagt "nur braten" und andere sagen "zuerst scharf anbraten aber dann noch im Safterl dünsten" - ich bin Fan der zweiten Variante - er war sehr zart aber nicht ganz so, wie ich es für meine Lieben mache (da sagen alle, er zergehe auf der Zunge, ich dünste ihn noch einige Zeit im Safterl) - aber er war sehr ordentlich und keineswegs zäh!

Steirisches Wurzelfleisch gibt es wohl kaum wo besser (ich hatte in keinem Lokal noch ein Besseres!)

Meine Mama hat ein Backhenderl gegessen und war schon alleine deshalb begeistert, da sie es mit Haut (ist nicht meins) haben konnte - es war aber wirklich super saftig und bis zum Knochen durch (die Kunst des Backhenderls - es braucht seine Zeit, die Panier darf aber nicht schwarz werden!) - TOP gemacht.

Sehr nette, "klassische" Bedienung, ein kleiner Garten (Tische auf der Straße) runden den netten Abend ab.

Ich kann nur jedem einen Besuch empfehlen, der Koch kann echt etwas, es gibt immer wieder auch regionale, saisonale Wochenaktionen (die Fische können sich alle sehen lassen!).

Die Weinkarte ist nicht gerade klein für ein Gasthaus.

Schade, dass das Engelhart's im Sommer immer für einen ganzen Monat gesperrt hat (August bisher meistens).

Für ein Beisl (Selbstbeschreibung!) wären die Preise zu hoch, für ein gutbürgerliches Gasthaus passen sie aber wieder! Preiswert ist es in dem Sinne nicht - aber es wird keiner hungrig nach Hause gehen!

Meines Wissens steht der Juniochef in der Küche und der, wie schon gesagt, kann was!

Öffentlich ist das Lokal sehr gut erreichbar. Einfach ausprobieren und immer wieder im Internet auf die saisonalen Schmankerl schauen (Fisch, Spargel,...)Weniger anzeigen

20. Fladerei

Mittersteig 2a (Hugo-Wiener Platz), 1040 Wien
Fladerei - Visitenkarte-01Fladerei - TagesangeboteFladerei - Visitenkarte-02
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14. Apr 2011
Das Kolar - die Flade schlechthin. Es gibt alles in oder auf Fladenbrote - eigentlich Pitabrote und nicht die türkischen Fladenbrote. Wer hier hing...MehrDas Kolar - die Flade schlechthin. Es gibt alles in oder auf Fladenbrote - eigentlich Pitabrote und nicht die türkischen Fladenbrote. Wer hier hingeht und sich etwas anderes erwartet, ist selber schuld. Hier gibt es einfach nur "Fladen, Bier...und aus!" Das ist kein "normales" Gasthaus, wo es halt auch ein Schnitzel gibt (siehe Internet).

Aber, und das schätze ich so sehr am Lokal am Mittersteig (eigentlich der Hugo-Wiener-Platz), ein super nettes Plätzchen (Gartenbetrieb) mit ausreichend Platz. Wirklich lauschig zum Sitzen. Viel schöner als die anderen Destinationen des Kolar (Kleeblattgasse oder Salzgrieß). Bei Bedarf gibt es eine "Freiluftheizung" bzw. eine riesige Markise als Regenschutz oder Schattenspender!

Das eigene Bier (Kolar Zwickl besonders) ist sehr süffig und leider schnell leer.

Sonst gibt es zum Beispiel Fladen....
...mit Knoblauchtopfen 3,80/3,00 ("normal" und klein)
...mit Knoblauchtopfen & Zwiebel 4,30/3,50 ("normal" und klein)
...mit Knoblauchtopfen & Schinken 4,60/3,80 ("normal" und klein)
...mit Knoblauchtopfen & Paradeiser 4,60/3,80 ("normal" und klein)
...mit Knoblauchtopfen & Oliven 4,60/3,80 ("normal" und klein)
...mit Sauerrahm 3,80/3,00 ("normal" und klein)
...mit Sauerrahm & Zwiebel 4,30/3,80 ("normal" und klein)
...mit Sauerrahm & Schinken 4,60/3,80 ("normal" und klein)
...mit Sauerrahm & Paradeiser 4,60/3,80 ("normal" und klein)
...mit Sauerrahm & Oliven 4,60/3,80 ("normal" und klein)
...mit Sauerrahm & Champignons 4,60/3,80 ("normal" und klein)
...mit Tomatensauce, Putenschinken, Ananas & Käse überbacken 6,00/4,80 ("normal" und klein)
...mit Tomatensauce, Salami, Zwiebel & Käse überbacken 6,00/4,80 ("normal" und klein)
...mit Tomatensauce, Salami, Ananas & Camembert überbacken 6,80/5,60 ("normal" und klein)
...mit Tomatensauce, Landschinken, Champignons & Emmentaler überbacken 6,80/5,60 ("normal" und klein)
...mit Sauerrahm, Schinken & Champignons 5,40/4,60("normal" und klein)
...mit Sauerrahm, Schinken, Emmentaler, Zwiebel & Paradeiser 6,00/ 4,80 ("normal" und klein)
...mit Sauerrahm, Schinken, Spargel & Käse überbacken 6,00/4,80 ("normal" und klein)
...mit Sauerrahm, Schinken, Champignons & Käse überbacken 6,00/4,80 ("normal" und klein)
...mit Sauerrahm, Speck, Zwiebel & Käse überbacken 6,00/4,80 ("normal" und klein)

UND SO WEITER!

Hier findet jede(r) "seine Füllung". Auch Sonderwünsche werden gemacht - man kann sich "seine" Flade auch komplett frei zusammenstellen. Ich persönlich finde die gefüllten Fladen generell bei Weitem besser als die überbackenen - die erinnern dann schon etwas an Pizza und die will ich nicht essen, wenn ich zum Kolar gehe.

Die Sanitäranlagen sind sehr gepflegt und es gibt Flatscreens im und bei gutem Wetter auch außerhalb des Lokales!

Die Bedienung war immer supernett und hat uns immer kompetent beraten und wußte über alles bescheid.

Die Preise sind angepaßt und man findet immer wo ein Plätzchen. Dieses Lokal ist eine echte Alternative - einmal etwas Anderes. Man wird aber in jedem Fall (bei Normalgröße) der Fladen satt. Es ist aber auch bemerkens- und lobenswertwert, dass es alle Fladen auch in kleiner Version gibt - da kann man dann auch schon einmal zwei an einem Abend probieren ;-)Weniger anzeigen

21. Wieden Bräu

Waaggasse 5, 1040 Wien
Wiedenbräu - Flyer Seite 01Wiedenbräu - Flyer Seite 02Wiedenbräu - Flyer Seite 03
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SpeisenAmbienteService
23. Mär 2011
Das gute alte Wieden Bräu! Schon sehr lange gehen wir immer wieder dort hin, da die Karte sehr umfangreich ist und die Wochenkarte immer Abwechslun...MehrDas gute alte Wieden Bräu! Schon sehr lange gehen wir immer wieder dort hin, da die Karte sehr umfangreich ist und die Wochenkarte immer Abwechslung bietet. Was kann ich, da schon gegessen, empfehlen:

Gebackene Schwarzbrote (Auflage, je nach Geschmack wählen), den Chicken-Basket, Spare-Ribs, das Schnitzerl im Bierteig, Surschnitzerl, die Schnitzelvariationen, die es immer wieder in der Wochenkarte gibt, die Spargelzeit (Wochenkarte), die Bärlauchzeit (Wochenkarte), die Wildzeit (Wochenkarte) und besonders auch die Gans'lzeit (Wochenkarte und sehr ordentliches Saft'l) und eigentlich noch Einiges mehr...

Die Preise sind angemessen, denn hungrig geht keiner nach Hause, die Suppen eher aus der "Tüte". Auch beim gebackenen Camembert sollte man eher Abstand nehmen, das ist der TK-mäßige aus dem Supermarkt.

Manchmal kann es im Lokal etwas laut sein, da immer gut besucht, aber der Gastgarten im Sommer ist ein Wahnsinn. Typisch altwiener Gastgarten mit Bäumen und Holzpavillions - gemütlich und echt super. Wer Sonne mag, findet auch einen Platz!

Die Salate sind ordentlich und wienerisch (süßlich) mariniert, erwähnenswert auch der "Radi" mit einer Brez'n, die mit flüssiger Butter gefüllt wurde als Vorspeise!

Die Sanitäranlagen sind eindeutig für die Menge Besucher zu klein aber stets sauber. Das Bierbrauerseminar mehr als nur lehrreich und empfehlenswert, wenn es einem interessiert. Denn die hausgebrauten Biere (auch immer wieder Spezialbiere) sind allesamt süffig und von höchster Qualität!

Servicepersonal eigentlich immer nett, nur manchmal bekommt der Gast die Rivalität zwischen Küche und Service mit - das muss echt nicht sein.
Gesamtheitlich aber kann ich das Wieden Bräu wirklich empfehlen. Sehr kundenfreundliche Öffnungszeiten!Weniger anzeigen

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