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29. Oktober 2019
Neulich war ich auf der Suche nach einem alteingesessenen Wiener Beisl und bin auf die Steirische Jagdstubn gestoßen. Die Speisekarte hat mich vorort dermaßen angelacht, dass ich nicht daran vorbeigehen konnte.
Beim Betreten des Lokals landet man sofort im Raucherbereich (was mit 1.11.19 ja Go... MehrNeulich war ich auf der Suche nach einem alteingesessenen Wiener Beisl und bin auf die Steirische Jagdstubn gestoßen. Die Speisekarte hat mich vorort dermaßen angelacht, dass ich nicht daran vorbeigehen konnte.
Beim Betreten des Lokals landet man sofort im Raucherbereich (was mit 1.11.19 ja Gott sei Dank ein Ende haben wird), doch der Kellner hat mich - vermutlich ob meines verdatterten Blickes - sofort in den Nichtraucherbereich geführt, wo eine illustre Runde offensichtlich schon seit geraumer Zeit am Süffeln von Weinen war. Der sehr kleine Nichtraucherbereich wirkt etwas gepfercht und nicht sonderlich gemütlich, die Sitzgelegenheiten lassen wenig Platz für traute Zweisamkeit. Ich würde also das Hinterstüberl nicht für ein Date à deux empfehlen.
Die Speisekarte birgt wahre Schmankerl - finden sich doch Spezialitäten wie Hirn mit Ei, Klachlsuppe oder steirisches Wurzelfleisch im Menü. Die Preise sind durchwegs moderat und so gar nicht 1010-like. Gefällt mir, zeigt auch, dass die Preise irgendwie (fast) genauso alt sind, wie das Lokal selbst.
Ich bestelle ein großes Himbeersoda, eine Klachlsuppe und ein Wurzelfleisch. Das Himbeersoda wird flott gebracht, die Suppe dauert aber 15min, dafür ist sie richtig heiß und geschmacklich einwandfrei. Die Tasse ist jedoch sehr klein, ich hätte mir einen großen Suppenteller mit Senkung gewünscht, da wirkt sie halt einfach viel besser. Die Fleischstückerl sind nicht zu knapp, das Wurzelgemüse nicht verkocht. Ganz eindeutiger Geschmack, leicht säuerlich, sämig und voll. Ich genieße und freue mich auf den Hauptgang.
Das Wurzelfleisch kommt 5min nach dem Abservieren der Suppe - gutes Timing. Ich koste und stelle fest, dass sowohl das Wurzelgemüse knackig ist, als auch der Kren frisch gerieben und nicht aus dem Glas, und auch die Salzerdäpfel so sind, wie sie sein sollen. Das Fleisch ist butterzart, nicht zu fett und unglaublich geschmackvoll. Ich habe schon lange kein so gutes gekochtes Schweinernes geschmaust.
Wegen der lauten "Bsuffrunde" um's Eck bin ich nicht auf einen Kaffee geblieben, auch wenn ich diesen sehr gerne gekostet hätte. Ich glaube, ich komme wieder, einfach nur, weil ich das urig-schummrige mag, die Lokalität einen gewissen Charme hat und die Speisenauswahl einfach so meinem Geschmack entspricht.
PS: Es gibt leider keine Fotos, da mein Handy keinen Akku hatte. Nächstes Mal dann ;)
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