In der Umgebung
Do, 28. März 2024

Maka Ramen - Bewertung

GeraldA
am 16. September 2022
SpeisenAmbienteService
Zuerst mal zum Ambiente. Beim Runtergehen haben wir geglaubt, wir würden einen Club betreten. Der Lärmpegel war enorm, dazu spielt noch Musik, sodass sich die Gäste noch mehr anschreien mussten. Wir mussten der Kellnerin (sehr nett, schnell und freundlich) unsere Bestellungen ins Ohr brüllen, oft musste sie 2x nachfragen, weil sie uns nicht gehört hat.

Die Einrichtung ist teilweise beschädigt, die Wandmalereien im Eingangsbereich sind Zeichnungen eines dreijährigen Kindes, der Rest eher "künstlerisch". Das Lokal war vollgestopft mit jungen Hippster-Studenten. Unsere Tische (für 5 Personen) waren klebrig, man sah noch die Ränder der Gläser der vorigen Gäste. Es gibt nur EIN WC mit mehreren Kabinen.

Die Karte ist mehr als nur übersichtlich. Ramen gibt es vegan, mit Schwein und mit Huhn. Das war's dann schon wieder. 2-3 Vorspeisen oder Snacks haben es auch grade noch so auf die Karte geschafft. Wir hatten 3x Tonkotsu und 2x Spicy Lemon Ramen mit Huhn. Die Suppen haben jeweils ein wenig nach "instant" geschmeckt. Die Nudeln waren nicht ordentlich gekocht (viel zu kernig), die blieben uns in den Zähnen picken und waren für Ramen viel zu dick. Für Udon Nudeln wären sie aber zu dünn gewesen. Im Tonkotsu war gebratenes Bauchfleisch drin, das hat dort nichts verloren. Das Schweinefleisch für Tonkotsu wird nämlich gerollt und in einem speziellen Sud gekocht.
Drei kleine geröstete Kirschtomaten (auf den Bildern der Homepage scheinbar inkludiert) kosten 2 EUR extra, somit käme diese lächerliche Schüssel auf 17,50 EUR. Dafür bekommt man in Japan 2 riesige Bowls. Ich hatte 3 dünne Ministücke Hühnerbrust in meiner Schüssel. Dazu ein halbes (!) Ei und einen Teelöffel Jungzwiebel. Ein weiteres halbes Ei kostet 1,90 EUR Aufpreis, will man Enoki Pilze, kostet das weitere 1,50 EUR Aufpreis, obwohl die eigentlich dabei sein sollten. Dann sind wir aber schon bei 20,90 EUR für eine Portion, bei der jeder Japaner einen Lachanfall bekommt.

Wir haben Katrin (Betreiberin) das alles aufgezählt, woraufhin sie uns bedeutungsschwanger ihre Lebensgeschichten erzählt hat und dass sie die Nudeln selbst machen. Und immerhin hat Max (Betreiber) das alles in 4 Monaten in Japan gelernt. Dass manche Japaner oft viele (manchmal 10 oder mehr) Jahre lernen müssen, bis sie die perfekten Nudeln herstellen können, sagt eh schon alles. Da werden oft 4 verschiedene Sorten Mehl verwendet, das es bei uns gar nicht gibt. Das Mischungsverhältnis ist oft Geheimsache.

In Japan bekommt man größere Portionen um die Hälfte. Und Japan ist jetzt nicht gerade als billiges Land bekannt, aber Ramen zählen dort zu günstigen Gerichten. Mein Food-Partner in Crime hat von der Straße aus in die Küche (Kellerlokal) geschaut und dabei gesehen, wie man einen Block gefrorener Nudeln ins Kochwasser gestellt hat. Hat er mir aber erst nachher erzählt, weil er 10 Minuten vorher dort eingetroffen ist und im Schock darauf vergessen hat.

Wir haben 4 von 5 Portionen mehr als halbvoll zurückgehen lassen.
Was da auf der "Home" Seite an Bildern und Gerichten durchrauscht, gibt es in der Form im Lokal gar nicht.
Mein Tipp: Macht einen großen Bogen drum rum.

PS: Längeres Sitzenbleiben gibt's nicht, die Tische werden nach Slots vergeben.
Hilfreich5Gefällt mir3Kommentieren
5 Kommentare

Ich schreibe durchaus lieber über positive Erfahrungen - aber sollte es Mängel oder negatives zu berichten geben finde ich kann man das hier in diesem Forum durchaus mitteilen. Begründete Kritik hilft doch beiden Seiten - dem Gastronom und dem potentiellen Gast.

27. Sep 2022, 13:17·Gefällt mir3

Ich denke, es ist keine Rechtfertigung notwendig. Genau so war dein Erlebnis. Das einzige, was ich bei solchen Dingen überlege ist, ob ich eine negative Erfahrung veröffentliche. Aber das liegt im Ermessen des Betrachters. Ich jedenfalls fand es hilfreich, aber das sagte ich schon.

22. Sep 2022, 04:19·Gefällt mir1

Klar, meine Bewertung ist subjektiv. Was sonst? Sie ist eine Momentaufnahme, mehr nicht. Das Lokal wurde von einer Gruppe Food-Bloggern (Die Kochgenossen) in höchsten Tönen gelobt. Da deren Empfehlungen bisher immer gepasst haben, haben wir uns auch diesmal darauf eingelassen. Nur leider wurden wir maßlos enttäuscht. Zu "auf dem Absatz umdrehen": Wollten wir eigentlich. Aber es handelte sich 1. um einen Testbesuch, 2. um eine Einladung zu meinem Geburtstag und 3. mangelte es uns (gegen 20:00 Uhr) an Alternativen. Das Ambiente konnten wir grade noch in Kauf nehmen. Aber das Essen war leider absolut furchtbar.

21. Sep 2022, 12:48·Gefällt mir3

Ich muss nicht jede Auffassung eines anderen teilen, egal wer er ist, aber man machte sich die Mühe eine Rezension zu schreiben. Und diese ich finde ich lesenswert, wofür ich auch den entsprechenden Button gedrückt habe.

20. Sep 2022, 16:17·Gefällt mir3

Feinfein....Menschen gleich "auf dem Absatz" aufgrund ihres Aussehens in eine Schublade zu stecken, deren Qualitätsbewusstsein und Lebensstil zu beurteilen: so kann man sich ein Bild über Dich machen. Und das ohne Dein Aussehen zu kennen.

20. Sep 2022, 14:04·Gefällt mir1
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