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Do, 25. April 2024

Hollerkoch - Bewertung

Alphawoelfin
Experte
am 30. Juli 2019
SpeisenAmbienteService
Die Beschreibung des Lokales hat Eisendraht gut erledigt.
Was er vermutlich bei der Eröffnung im April (temperaturbedingt) nicht sah, ist der wunderschöne "Garten".
Unbedingt auf der Homepage die Bilder anschauen. Einzelne Nischen, viel weisses Holz und Gardinen, hübsche Pölster ...intim.. eine Mischung aus - wie ich finde - Nordesee-Sylt-Stil oder Marokko.
Schön jedenfalls.

Zum Glück habe ich vor einigen Tagen telefonisch reserviert, denn um 20 Uhr ist der gesamte Gastgarten besetzt.

Da wir früher dran sind, sind die Reihen noch licht und rasch werden wir von verschiedenen , sehr freundlichen, jungen Frauen bedient.

Das Konzept des Menüs wird mir erklärt: Man kann zum Pauschalpreis von € 29,50 (also offenbar teurer geworden um fast 20% zum Vorjahr..)
eine Vor- ,Haupt- und Nachspeise wählen. Bei manchen Gerichten, z.B. dem gegrillten Octopus um 27,-- käme noch ein Aufpreis von 9,-- dazu.

Beim Studium der Speise- und Weinkarte wird rasch klar, dass die Preise ein bisschen höher als anderswo sind, zumindest die Getränkepreise empfinde ich als sehr selbstbewusst.

Als Aperititf gönnen wir uns Campari Soda und Hugo. 6,50
Der Hugo ist für meinen Begriff ein bisschen dünn.

Die liebe Freundin und ich stellen fest, dass wir wohl das 3-Gang-Menü nicht schaffen werden und so wählen wir:

1 Portion "Orient" Falafel mit zweierlei Humus auf Avocado und Blattsalat mit Limettendressing, für uns Beide. € 12,90

Eine grosse Portion kommt (dies wäre übrigens im Menü-Konzept nicht möglich: eine Salatportion und eine Hauptspeise zu wählen, verständlich, denn die Salate sind sehr groß).
Sehr hübsch angerichtet, auf einem Brettchen stehen die Schalen mit klassischem Humus und mit Rote-Bete-Humus sowie ein Fläschchen mit dem Limettendressing.
4 große Falafel, eine große Blattsalat-Portion.

Die Falafel schmecken sehr gut, der Blattsalat mit dem Limettendressing ist ausgesprochen erfrischend und das Dressing wirklich ausgezeichnet. Das rote Humus kommt eher unauffällig daher, das Klassische schmeckt ausgezeichnet.
Daneben ein kleines Fladenbrötchen, in Ordnung.

Ein glatter 4er

Ich würde gerne den Backhenderlsalat essen und frage - eigentlich nur aus einer Idee heraus - ob das auch Filetstücke seien und keine Haxerl, denn diese mag ich nicht.
Ja, versichert die Servicekraft.
Später kommt sie und klärt mich auf, dass es doch Haxl sind - also keine Bestellung.
Ich finde das komisch, vor allem, dass es auf der Speisekarte nicht kommuniziert wird. Wenn dort Backhendlsalat steht, gehe ich üblicherweise davon aus, dass es Filet ist - oder bestenfalls gemischt.

Ich entscheide mich für

veganes Thai-Curry, scharf (mit Huhn wäre es ebenfalls zu haben). 11,90 mit kleinem Schälchen Jasminreis.

Wir müssen lange warten auf unsere Hauptspeisen.
Auch das Getränkeaufnehmen dauert ein bisschen länger.

Das Thai-Curry kommt auf schwarzem Geschirr und ist eine ordentliche Portion.
Scharf, viel cremige Kokosmilch, gut gewürzt, aber leider fast nur Zucchini-Stücke, diese allerdings so riesig und auch noch knackig, dass ich sie mit dem Löffel nicht teilen kann und auch die ganzen Stücke nicht so in den Mund stecken will.
Also nehme ich zum Curry Messer und Gabel zu Hilfe... das könnte die Küche besser lösen.
Einzelne Zuckerschoten haben sich darunter gemischt - ausgezeichnet.
4

Die liebe Begleiterin hat sich für Eierschwammerlsauce mit Serviettenknödel entschieden: 14,50
Eine mittelgrosse Portion, ohne Vorspeise würde man wohl nicht satt werden.
Die Schwammerl sind sehr intensiv im Geschmack, die Sauce ein bisschen unauffällig. Eventuell mit etwas mehr Pfeffer oder Salz noch besser. Die Knödel gut. Ich kann nur kurz kosten, sodass ich nicht sagen kann, ob sie hausgemacht oder convenience sind. Sie schmecken jedenfalls gut.

4

Dazu trinken wir Grünen Veltliner vom Diem im Weinviertel, das Achterl zu 3,90.

Durchweg werden wir gut bedient, wenngleich bei vollem Restaurant es ein bisschen länger dauert. Die gesamte Service-Riege ist sehr freundlich und aufmerksam, es wird immer wieder nach unserer Zufriedenheit gefragt.

Der Garten ist wirklich schön und gemütlich, allerdings entsteht durch den Niveau-Anstieg eine Art Kamineffekt und ganz unten, wo der Gang auf die Tische trifft, zieht es wirklich ordentlich.
Das wird bei 38 Grad vermutlich angenehm sein, gestern war es kühl.

Wir sitzen 4 Stunden und fühlen uns wohl.
Das Lokal hätte auch eine Art "Schanigarten" an der stark befahrenen Gersthofer Straße, unter einer Markise. Hübsch hergerichtet.

Die Karte wechselt saisonal, wie ich höre. Ich denke, dass sich für jeden Geschmack etwas finden lässt.
Warum die Steaks aus Uruguay sein müssen, verstehe ich nicht.
Es gibt tolle österreichische Produkte und man muss nicht unbedingt mit dem Flugzeug südamerikanisches Fleisch einfliegen lassen.
Ich weiss schon, meine Meinung wird jetzt Kritik nach sich ziehen...

Alles in allem: Das "Hollerkoch" erhält eine klare Empfehlung. Übringens mit öffentlichen Verkehrsmitteln wundervoll zu erreichen: 10A, 9, 40, 41, und S45 halten in Gersthof, von dort 2 Minuten zu Fuss.
Eierschwammerlsauce mit Semmelknödel - Hollerkoch - WienFalafel auf Salat mit zweierlei Humus und Limettendressing - Hollerkoch - WienHollerkoch - Wien
Hilfreich12Gefällt mir7Kommentieren
2 Kommentare

Ja? Na, bin neugierig...

1. Aug 2019, 16:15·Gefällt mir

"garten" kenn ich natürlich auch - ist nett gemacht , man hat aus den suboptimalen Bedingungen das beste gemacht :) ...übrigens: es gibt wilde Gerüchte bzgl der Bürgerhof Neueröffnung...

1. Aug 2019, 11:20·Gefällt mir
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