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Fr, 29. März 2024

Schup Gregor - Bewertung

gnie
am 9. Februar 2018
SpeisenAmbienteService
Die Bewertung die ich heute abgebe, ist ein bisschen zwigespalten.

Wir waren vorgestern Abend beim Heurigen Schup in Guntramsdorf. Ambiente und Angebot sind ganz klar "Heurigen" , wenngleich man schon sagen muss, dass die Küche - eben für einen Heurigen - schon gehobenes Niveau darstellt, in dem Sinne, dass die Speisen eindeutig hausgemacht wirken und auch nicht einer gewissen Eigenständigkeit ( ob die jetzt mit dem eigenen Geschmack harmoniert oder nicht, ist eine andere Geschichte ) entbehren.
Bis hierhin könnte es eine Top Bewertung werden. Was leider das Bild nachhaltig trübt, ist die Preisgestaltung.

Zuerst zu den Weinen: Wir hatten vier verschiedene Weine, jeweils aus der gehobenen Kategorie. Syrah, Cabernet Sauvignon und Merlot, jeweils in Barrique ausgebaut und jeweils mit 4,50 Euro zwar ( für einen Heurigen wohlgemerkt ) eher am oberen Ende der Schmerzgrenze, aber speziell der Syrah war meines Erachtens ein wirklich feiner Tropfen und der Preis somit akzeptabel.
Der Topwein nennt sich "Eichkogel" , ist ein Cuvee und kostet unglaubliche 8,20 €. Ja, er ist 36 Monate im Holz gelagert und das muss man sicher honorieren, diesen Preis halte ich aber bei einem Heurigen für absolut inakzeptabel. Noch dazu wo er - meiner ganz persönlichen Ansicht nach - dem Syrah nicht annähernd das Wasser reichen konnte.

Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Essen:
Ich hatte französische Zwiebelsuppe ( gut, wenn sie auch nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat ) meine Frau Roastbeef. 5 - in Worten FÜNF - hauchdünne Scheibchen ( optisch sehr schön, geschmacklich eher "reizarm" ) , dazu ein Salzstangerl um alles andere als wohlfeile 6,80 €...
Als Hauptspeise hatte meine Frau eine Scheibe Kümmelbraten ( geschmacklich keinesfalls eine Offenbarung und bestenfalls normales Heurigenniveau ) , ich hatte das Bauern Cordon bleu. Für mich das geschmackliche Highlight des Abends ( anständige Grüße, mit frischen Chilis ansprechend und individuell gewürzt und mit 13,?? € preislich absolut akzeptabel.
Als Nachspeise hatten wir hausgemachte Cremeschnitte ( mit Schokoladecreme und Orangensauce - was jetzt nicht unbedingt unser Geschmack war und auch nicht ganz zur üblichen Vorstellung einer Cremeschnitte passt. Aber es war individuell und gut gemacht, wenn auch vielleicht etwas zu süß. Aber all das ist reine Geschmackssache ) .
Ich hatte das Kipferlkoch mit Bratapfelsauce ( eine Art Scheiterhaufen ) - ebenfalls für meinen Geschmack fast ein wenig zu süß, aber insgesamt durchaus empfehlenswert.
Zum Abschluss noch ein Gläschen hausgemachten Sherry ( gut ) und ein Stamperl "Glöger" Brand ( Geschmackssache ) .

Ergibt alles in allem eine zwispältige Erfahrung.
Die Qualität passt durchaus. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei einigen Posten leider in ziemlicher Schieflage ( speziell beim Roastbeef und beim "Eichkogel" ) .
Zu zweit betrug die Rechnungssumme 83,20 €.
Ob das angemessen ist, kann man diskutieren. Für ein Restaurant meines Erachtens gerade noch, für einen Heurigen meiner Ansicht nach eindeutig nicht mehr.

Schade irgendwie. Der stellenweise durchaus gehobene Anspruch des Angebotes würde meines Erachtens eine moderat höhere Preisgestaltung durchaus rechtfertigen. So macht aber die - nennen wir es ruhig - "Gier" den positiven Eindruck letztlich zunichte.
Wirklich schade!
Hilfreich7Gefällt mir4Kommentieren
1 Kommentar

Es gibt für mich keinen Grund, warum die Preise nicht der Qualität entsprechen sollten. Einen mysteriősen Heurigenrabatt zu fordern, hat für mich etwas Demotivierendes.

11. Feb 2018, 10:05·Gefällt mir1
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