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Fr, 29. März 2024

Konoba - Bewertung

Stammersdorfer
Experte
am 4. Februar 2017
SpeisenAmbienteService
Oft vorbeigegangen, aber noch nie drinnen gewesen in der KONOBA, einem kroatischen Restaurant in der Lerchenfelder Straße 66. Schräg vis a vis auf 73 ist der von mir sehr geschätzte Hausmair schon im 7. Bezirk, wir sind aber noch im 8ten.
Die Anreise erfolgte zu Fuß, wir begeben uns quasi von Mitten im Achten, an den Rand, wobei die 46iger Bim ganz in der Nähe die Station Schottenfeldgasse hätte.

Die Reservierung telefonisch vor einigen Tagen. Man spricht auf Band und wird relativ rasch zurückgerufen.

Man kommt rein ins Nichtraucher Lokal, da sind rechts 12 Sitzplätze, links die Bar / Schank, gerade aus ein kleiner separater verschachtelter Raum mit 10 Plätzen. Links weiter der große Gastraum für 50 Gäste und da auch eine Schauküche wo drei Leute werken. Ganz hinten rechts Garderobe und die „Häusln“.
Wir sind in einem sehr hohen, weiß ausgemalten Raum, an der Decke quer durch der Abzug, aus diesen dicken schiachn Stahlrohren. Der Boden sind dunkle Holzbretter, dazu deutlich hellere Tische und recht ungemütlich Sessel, die nicht unbedingt länger zum Sitzen einladen. An den Wänden hängen mehrere Bilder die sehr bunte, von oben fotografierte Fischerbote zeigen. Zur Straße hin sind durchgehende große Glastüren, die vermutlich im Sommer geöffnet werden.
Das Lokal macht an und für sich einen recht sympathischen und sauberen Eindruck, nur wie schon einige Vortester angemerkt haben, ist die Akustik hier schlicht schlecht, vor allem dann wenn die Hütte so wie gestern Abend, am 3.2.17, voll ist. Glücksritter hatten da übrigens keine Chance, sie gingen hungrig wieder.
Nachdem wir recht zeitig da waren, durften wir uns den Tisch noch aussuchen, es wurde ein kleiner feiner Zweier, gleich bei der Schank.

Es gab 3 Servicemitarbeiter, ein junges Mädl, sowie zwei Herrn, alle vermutlich kroatischer Herkunft, der eine eher ungelernt. Allesamt sehr freundlich und zumeist flott. Wie dann alle Gäste da waren, gab’s die eine oder Schwimmbewegung, aber sie haben das recht gut geschafft. Nachgefragt wurde aber leider kaum und sonderlich aufmerksam waren sie auch nicht.
Nachdem man der Küche bei ihrer Tätigkeit zuschauen kann, ist aufgefallen, dass die sehr auf zack waren, teils zu flott. Manche Speisen sind dann doch länger herumgestanden bevor sie serviert wurden. Der Hauptjob ist der des Grillmeisters, so mein Eindruck.

Nachdem wir genug Zeit hatten die Speisekarte zu studieren, begannen wir den Abend mit einem grandiosen Prosecco und gleichzeitig wurde uns ein Körberl mit nicht minder grandiosem, noch etwas warmem, Weißbrot gebracht. Stand nachher als BIObrot auf der Rechnung.
Zum Essen hatten wir ein Flascherl Grasevina (Welschriesling) aus 2015, vom Weingut Kutjevo, aus Kutjevo in Kroatien. Den kennen wir schon länger und sind jedes Mal angetan von ihm. Ein überaus fruchtiger Weißer, sehr sauber und schon recht kräftig, jedenfalls sehr angenehm zu trinken. Wiener Hochquelle gibt’s auf Zuruf, der Espresso danach von Franck, eine mir bis dato unbekannte Rösterei, mit Hauptsitz in Zagreb, war gerade durchschnitt, nämlich nicht sonderlich stark und kaum Creme.

Wir entschieden uns für zwei Vorspeisen, einmal Miesmuscheln in Weißwein Knoblauch Petersil Sauce, wobei das mit Sauce wenig zu tun hatte, es war eher eine dünne recht gschmackige Suppe, der, Zitat meine Frau, etwas der Höhepunkt fehlte. Ich sah es nicht ganz so und löffelte brav zusammen. :-) Die Muscheln selbst waren eher klein, weich und sehr bekömmlich. Dazu das Weißbrot, von dem wir noch ein zweites Körberl bekamen. Es war himmlisch.
Dann hatten wir noch 3 Jakobsmuscheln vom feinsten, etwas eingeschnitten, scharf abgebraten, in einer Muschelhälfte serviert, samt Knoblauch Olivenöl irgendwas Safterl, einfach herrlich!

Die beiden Hauptspeisen, für meine Frau gab es Seeteufel, der später mit 35 Deka auf Rechnung stehen sollte, dazu ein Mangold Erdäpfel Gemisch. Ich hatte das gegrillte Schweinssteak mit Käse und Prosciutto gefüllt, dazu sehr gute, selbst geschnitzte Braterdäpfel. Hier wieder der Beweis, das Erdäpfel sehr wohl nach etwas schmecken können.
Der feste weiße Fisch war ordentlich angebraten, mit etwas vom Knoblauch Olivenöl Gemisch verfeinert, das ihn noch besser machte, wobei er selbst schon großartig schmeckte und auch die Beilage wusste zu überzeugen, das perfekte Zusammenspiel.
Mein sehr gut angebratenes Schweinderl war ebenfalls Knoblauch verfeinert, sehr weich und zart, den Käse konnte man zwar nur erahnen, dafür war aber der Rohschinken überaus gschmackig. Er machte meine Essen so richtig gut.

Den Abschluss des kulinarisch sehr erfreulichen Abends machte vorzüglicher, weicher Trüffelkäse aus Istrien. Drüber war etwas Trüffelöl geträufelt, ja WIR lieben Trüffelöl und dazu wieder etwas vom köstlichen Weißbrot. Dazu gab es große süße grüne Weintrauben, sowie Nüsse.

Alles in allem haben wir wirklich sehr gut in der KONOBA gegessen, dank einer Empfehlung von ganz lieben Freunden, die vor wenigen Tagen zufällig da waren. Wiederholungsgefahr ist allerdings eher gering, da man sich kaum unterhalten kann und das ist zumindest uns beiden sehr wichtig. Durch die offene Küche hat auch die gesamte Kleidung danach stark nach Essen gerochen. Die Serviceleistung war durchwachsen, soll aber gerade noch ein 3er sein.
Die Rechnung mit Trinkgeld über 112 Euro habe ich mit Plastikgeld gezahlt und wir sind ob der kulinarischen Leistung doch zufrieden nach Hause gegangen. A ja und zum Abschluß gabs zwei Schnaps aufs Haus, Sliwowitz?
Jakobsmuscheln, allerfeinst - Konoba - WienMiesmuscheln, sehr gut - Konoba - WienSeeteufel, samt Mangold Erdäpfel Gemisch, top - Konoba - Wien
Hilfreich11Gefällt mir8Kommentieren
6 Kommentare

Na ja, cmling ist ein bekannter Verächter naturidentischer Aromen Link ;-)

7. Feb 2017, 04:18·Gefällt mir1

Man unterschätze nicht das Rare: Ihm eignet ein spezieller Glanz,

6. Feb 2017, 23:04·Gefällt mir

Schade eigentlich.......

6. Feb 2017, 22:43·Gefällt mir

Ich muß viel mehr Geld ausgeben, um froh zu werden.

6. Feb 2017, 22:39·Gefällt mir

Was willst du damit sagen cmling?

6. Feb 2017, 22:18·Gefällt mir

"...WIR lieben Trüffelöl ..." Da wird das Leben einfacher! Mir ist das nicht vergönnt.

6. Feb 2017, 22:07·Gefällt mir
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