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Do, 28. März 2024
bluesky73
Experte
am 4. November 2016
SpeisenAmbienteService
An grauen und verregneten Herbsttagen erinnere ich mich besonders gerne an den letzten Besuch im Buschenschank Langmann-Lex Ende September zurück. Es ist ein Samstag bei herrlichem Wetter, als wir den Weg in die Weststeiermark an die Schilcherstraße antreten. Wissend, wie herausfordernd die weststeirischen „Berge“ (vorallem mit Stöckelschuhen) sein können reisen wir bequem mit dem Auto an. :-)

Am frühen Nachmittag erreichen wir den großen Parkplatz, der drei Buschenschenken in direkter Nachbarschaft zueinander bedient. Ein kurzer Fußmarsch liegt noch vor uns, bevor wir an einer Holztreppe stehen, die direkt in den Gastgarten führt. Der Großteil der Tische ist besetzt, ein paar sind für einen späteren Zeitpunkt reserviert. An so einen reservierten Holztisch setzen wir uns nach kurzer Rücksprache mit der jungen Dame aus dem Service – die drei Stunden bis die Gäste eintreffen, werden wir nicht ausreizen.

Die Terrasse liegt etwas erhöht und ist so angelegt, dass man einen traumhaften Blick in Richtung Süden und Osten hat. An den Holzgarnituren ist die Witterung nicht spurlos vorübergegangen, was den rustikalen Charakter noch zusätzlich unterstreicht. Auf jedem der Tische liegt zumindest eine Speisekarte bereit, die sehr professionell gestaltet ist und für den raschen Überblick zum Wein- und Speisenangebot sorgt.

Das junge Fräulein aus dem Service begrüßt uns nochmal sehr freundlich und nimmt die Speisen- und Getränkewünsche mit einem Lächeln auf. Neben ihr ist eine zweite junge Dame im Service unterwegs, die Chefin behält den Überblick und übernimmt das Kassieren.

Unsere bestellten Getränke werden zügig serviert, Trauben- und Holundersaft (Euro 2,40 bzw. Euro 2) sind die idealen Durstlöscher, der Weißburgunder Greisdorf (Euro 2,30) gefällt.
Auf unsere Speisen heißt es etwas warten, denn nicht nur der Gastgarten ist gut gefüllt, auch die Gasträume sind mit einer Geburtstagsfeier gut ausgelastet. Nach guten 15 Minuten ist es aber dann soweit und unsere Bestellung wird serviert.

Das saure Rindfleisch (Euro 7,50) kommt sehr schön in einem Suppenteller angerichtet auf den Tisch. Die Marinade (natürlich) aus Kernöl und Schilcheressig ist gut abgeschmeckt, das Fleisch selbst ist sehr zart und geschmackvoll. Als bunte Deko dienen Paprika, Zwiebel, Tomatenspalten und ein halbes Ei.

Die Brettljause (Euro 7) wirkt auf den ersten Blick etwas kleiner, als erwartet. Das täuscht aber, denn die Jause „baut“ ungewöhnlich in die Höhe – vermutlich wohl auch aufgrund der eher kleinen Grundfläche des Brettchens. Es finden sich allerlei Schinkenspezialitäten, aufgeschnittenes Bratl, für meinen Geschmack zu dick geschnittener Speck, Leberwurst, Verhackert und verschiedene Käsesorten aufgeschichtet. Geschmacklich ist die Jause einwandfrei, die sonst üblichen Aufstriche auf Topfenbasis habe ich ein wenig vermisst – Verhackert und Leberwurst sind doch eher von der deftigeren Sorte. Ich persönlich kann es allerdings auch durchaus schätzen, wenn die Komponenten nebeneinander Platz finden und man sich nicht von oben nach unten quasi durcharbeiten muss.

Der gemeinsam bestellte Käferbohnensalat (Euro 3) ist gut mariniert und wird von Ei, Tomate, Zwiebel und Kren begleitet, das sehr gute Brot wird separat im Körberl gereicht.

Das Essen lockt einige Wespen an, den Nachbartisch trifft es härter als uns, denn ein Gast wird gestochen. Sofort werden Kühlpads und Eis zur Verfügung gestellt, man scheint hier für solche Notfälle vorbereitet zu sein.

Eigentlich sind wir satt, fragen aber trotzdem aus reiner Neugierde, was die Küche noch an Nachspeisen bieten würde. Die Topfenschnitte (Euro 2,50) klingt verlockend – ein Stück wird gemeinsam bestellt. Die Portion reicht locker für zwei und ist dick mit Staubzucker bestreut. Meine Hoffnung, eine gekühlte Creme serviert zu bekommen zerschlägt sich leider rasch, der Kuchen ist noch leicht lauwarm. Fr. bluesky ist geschmacklich etwas mehr angetan als ich es bin, als süßer Abschluss ist die Topfenschnitte aber gut geeignet.

Wir genießen die Sonnenstrahlen noch ein wenig und bitten dann um die Rechnung, die natürlich von der Chefin organisiert wird. Wir begleichen die knapp unter 27 Euro und treten wieder unseren Heimweg an.

Der Buschenschank Langmann-Lex liegt an der Schilcherstraße, gute 40 Minuten entfernt von Graz. Das Ambiente ist sehr gelungen und rustikal, der Gastgarten bietet einen herrlichen Ausblick. Das Service war bei unserem Besuch sehr flink und bewies Übersicht. Auf die Präsentation der von uns gegessenen Speisen wurde viel wert gelegt, geschmacklich waren wir mehrheitlich zufrieden.
Brettljause - Weingut Langmann vlg. Lex - St.Stefan/StainzSaures Rindfleisch - Weingut Langmann vlg. Lex - St.Stefan/StainzKäferbohnensalat - Weingut Langmann vlg. Lex - St.Stefan/Stainz
Hilfreich14Gefällt mir12Kommentieren
3 Kommentare

:-) Mit dem Auto kommend ist das Schuhwerk nicht so wichtig! Dass wir schon fast im Hochgebirge sind wusste ich da noch nicht! ;-)

4. Nov 2016, 20:46·Gefällt mir1

Danke MarOre - ich hoffe nur, ich fange mir keinen Rüffel ein für meinen kleinen, nett gemeinten Seitenhieb zum Thema Stöckelschuhe im Weinberg :-)

4. Nov 2016, 15:04·Gefällt mir1

Schöner Bericht!

4. Nov 2016, 13:57·Gefällt mir1
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