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Mi, 24. April 2024

Waldviertlerhof - Bewertung

Stammersdorfer
Experte
am 22. September 2016
SpeisenAmbienteService
Der WALDVIERTLERHOF im 5ten, in der Schönbrunner Straße 20, steht schon sehr lange auf unserer to do Liste, hatte doch mein Schwager vor gefühlten 100 Jahren seine Hochzeitstafel dort. Das war allerdings vor der Zeit mit meiner Frau.

Nach dem Besuch, am 19.9.2016 im Tiergarten Schönbrunn, war es nun soweit. Kurzer Anruf 30 Minuten vorher, kommen sie, Tisch um 17:15 ist kein Problem. Das Lokal war auch zu dieser Zeit schon recht ordentlich gefüllt.

Mit der U4 kommt man gut hin, aussteigen entweder bei der Pilgram- oder der Kettenbrückengasse, dann einige Minuten zu Fuß.

Zum „Imperium“ der Familie Laskowsky gehört nicht nur der Waldviertlerhof, sondern auch Gelbmann‘s Gaststube in 1160, der Gmoakeller in 1030 und man ist auch auf der Summerstage, sowie beim Filmfestival am RHP gastronomisch aktiv.

Das Lokal besteht aus gesamt 7 verschieden großen, mehr oder weniger geschmackvoll eingerichteten Räumen, wie mir die HP verriet. Dazu gibt’s einen Gastgarten für 200 Personen. Wir saßen im Wintergarten, da gehen etwa 50 Personen rein, da meint der Internetauftritt 70!?
Mein Lokalstil ist es nicht unbedingt, schwer zu beschreiben, aber seht selbst: Link. Es ist aber nicht so, dass man sich nicht wohl fühlt, sauber und gepflegt ist es obendrein.

Unser junger Kellner war sehr freundlich, weitgehend aufmerksam, es wird nachgefragt, alles geht recht flott vor sich, nichts steht länger als nötig am Tisch, ob er aber so richtig Freude an seinem Job hat, kann ich nicht sagen. Alles in allem aber eine sehr ordentliche Serviceleistung.

Die Getränke waren 2 weiße Spritzer, der verwendete Vino sehr gut. Zwei Achterln eines GV DAC 2015, vom Weingut Dürnberg, aus Falkenstein in NÖ, eine Minigemeinde im nördlichen Weinviertel, Bezirk Mistelbach. Frisch, fruchtig, harmonisch, sehr angenehm zu trinken. Etwas später dann zweimal den Wiener GS „Edition Wirtshauskultur“ auch 2015, vom Weingut Hajszan-Neumann aus Grinzing. Wobei der meines Wissens schon vor geraumer Zeit von Fritz Wieninger aus Stammersdorf übernommen wurde. Der Wein jedenfalls großartig, ähnlich dem ersten, nur noch mit mehr Frucht, auch in der Nase und etwas schwerer, absolut top!
Und dann stand da noch ein „Pregler“ von der Brennerei Kuenz aus Dölsach in Osttirol auf „Schnapskarte“. Ja bitte 2 davon. Gibt’s in unseren Breiten recht selten. Ist eine geschützte Bezeichnung für den osttiroler Obstbrand, aus heimischen Äpfeln und Birnen. Man glaubt man beißt in frisches Obst, geht hinunter ohne auch nur im Geringsten zu brennen und ist mit € 3,60 sehr wohlfeil bepreist, großartig!
Klein schwarz stark von Hausbrandt zum Schluss war gar nicht schlecht.

Gegessen haben wir auch und zwar ganz ausgezeichnet!
Die gemeinsame Vorspeise war gebratenes Rinderfilet, auf cremigem Erdäpflkas, mit langem Pfeffer. Das Filet zart und butterweich, der Mischmasch dazu erinnert an schlecht püriertes Erdäpfelpüree, mit leicht würziger Käsenote, hat perfekt zusammen gepasst, der Langpfeffer tat sein übriges, köstlich.
Meine liebe Frau hatte eine gebackene Kaninchenkeule, mit Kräuterrahm (überflüssig) dazu Erdäpfel Vogerlsalat. Das sehr saftige Fleisch ist auf der Zunge zergangen, die Panier goldgelb und knusprig. Der Salat traumhaft, vor allem zum süßlich marinierten Erdäpfelsalat meint sie, der Beste seit langem. Die Erdäpfel eher fest, trotzdem a schöner „Gatsch“ mit viel Zwiebel, ja der war richtig gut!
Ich hatte ein Osso Bucco mit knusprigen Polentaschnitten. Also eigentlich wollte ich es mit Reis, was dem Kellner in dem Augenblick eingefallen ist, als er es gebracht hat. Er hat serviert, ist zurück in die Küche und hat nach kurzer Zeit eine Schüssel mit Reis gebracht und sich natürlich entschuldigt, top Reaktion. Das Fleisch ausgesprochen weich und etwas mit Fett durchzogen. Das Saftl dazu genial, ein wenig süßlich, leicht eingedickt, perfekt gewürzt, mit Paradeisern, Karotten, Zwiebel, Knoblauch und einigem mehr….. Das Mark aus dem Knochen, leider wars nur einer, habe ich zum Schluss mit einer Brise Salz verzehrt. Ich liebe das.

Das Fazit für den WALDVIERTLERHOF, ja die können kochen! Das Ambiente ist sicher nicht jedermanns Sache, die Serviceleistung dazu sehr gut. Die 73,-- Euro mit Trinkgeld haben wir sehr gerne gezahlt.

Wiederholungsgefahr sehr hoch, das nächste Mal zur Ganslzeit, denn die Suche nach dem für uns ultimativen geht auch 2016 weiter :-)
Gansl mit Waldviertlerknödel, Rotkraut und Maroni, war aller Ehren wert. ... - Waldviertlerhof - WienJungschweinsbraten mit ausgezeichneten Waldviertlerknödel und warmer ... - Waldviertlerhof - WienEingegossene Ganslleber mit Walnussbrioche und rotem Zwiebelconfit, sehr ... - Waldviertlerhof - Wien
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3 Kommentare

1996 (wir hatten eine Feier dort (runder Geb.)), da war noch alles echt okay - aber von da an ging es bergab. In der Zwischenzeit war ich 2x dort und es war echt zum Vergessen. Jetzt bin ich gespannt, wie es mir beim nächsten Besuch gefällt!

22. Sep 2016, 19:04·Gefällt mir1

Die Liebste und ich waren auch schon einmal vor ein paar Jahren dort, der Besuch ist uns allerdings nicht in besonderer Erinnerung geblieben, außer, dass es für die gebotene Qualität recht preiswert war. Das Ambiente muss man mögen, aber Stammersdorfers Review hat mir Lust auf einen Besuch gemacht. Danke!

22. Sep 2016, 18:58·Gefällt mir1

Ja, dann werde ich nun auch mal wieder dort sein. Die letzten Male (vor einigen Jahren) waren im Gegensatz zu viel früher weder vom Essen noch vom Personal her besonders gut. Danke für die ausführliche Beschreibung!

22. Sep 2016, 16:43·Gefällt mir1
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