Ein Termin beim Steuerberater im 8. macht hungrig. Der Sinn steht uns nach Japanisch, möglicherweise, weil ich das Gefühl nicht loswerde, Finanzminister Schelling würde mein Einkommen mit einem Samurai-Schwert, - vergessen wir das, ich schweife ab.
ReTe wird konsultiert und ich stoße auf das „Umami“ auf der Lerchenfelder, quasi einen Steinwurf von meinem Steuerberater entfernt. Es gibt einige, ganz gute Bewertungen, den Ausschlag macht allerdings ein Besuch der höchst professionell gestalteten HP.
Meine Reservierung wird freundlich entgegengenommen und wir betreten um kurz vor zwölf das leere Lokal. Also entweder setzt der Mittagsrun erst später ein oder ich verstehe die Welt nicht mehr. Ein wirklich charmant eingerichtetes, stilvolles Lokal präsentiert sich uns, modern, hell, nicht japanischer Stil, eher Bistro, mit dezenter Eleganz.
Wir werden freundlich begrüßt und zu einem schönen Ecktisch geführt. Karten werden gereicht und wir lassen das Ambiente erst einmal auf uns wirken. Wirklich nett hier, der erste Eindruck passt. An einer Wand sind schwarze Tafeln mit den offenen Weinen, von Gesellmann bis Nigl sind namhafte Winzer vertreten.
Aus Zeitgründen konnten wir nicht die ganze Karte studieren, das Angebot von Suppen, Vorspeisen, Sushi & Co. überzeugt. Es gibt offenbar aber auch Degustationsmenüs, sowie warme Hauptspeisen.
Wir bestellen zwei Mal Misosuppe, ein Sushi/Maki Set für die Liebste, sowie eine kleine Sashimi Platte für mich. Dazu zweimal ein Achtel Gelber Muskateller vom Neumann.
Die Suppe kommt relativ schnell, elegant angerichtet, mit Sojastücken und etwas Sojasprossen. Die in der Karte angegebenen Pilze finden wir nicht, sind deshalb aber nicht böse. Die Suppe ist sehr fein, sicherlich eine der besseren Misosuppen, gleichwohl sie die Miso von Winnie Brugger im Winisan nicht vom ersten Platz verdrängen können.
Sushi und Sashimi kommen ebenfalls sehr rasch und sind optisch hervorragend angerichtet. Beide Gerichte sind geschmacklich hervorragend, hier gibt es absolut keine Kritikpunkte.
2x Suppe, Sushi/Sashimi, sowie 3 Achterl Wein schlagen sich mit knapp 60 € zu Buche, für die Qualität absolut in Ordnung.
Als wir gingen, waren noch drei Tische belegt, möglicherweise ist am Abend mehr los. Für mich war der Besuch eine sehr positive Überraschung, wir werden sicherlich wiederkommen, um noch weitere Speisen auszuprobieren.
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Ich frage mich, ob echte Japaner ein Restaurant so nennen wuerden...
Umami (jap. 旨味, dt. „fleischig und herzhaft, wohlschmeckend“) gilt neben süß, sauer, salzig und bitter als fünfte Qualität des Geschmackssinns und ist die Bezeichnung für einen vollmundigen Geschmack. Hervorgerufen wird der Umami-Geschmack durch die Aminosäure Glutaminsäure, die in geringen Mengen natürlich in proteinhaltiger Nahrung wie z. B. Fleisch, Käse, Tomaten und Pilzen zu finden ist. Künstlich zugefügte Glutaminsäure wird vor allem in der asiatischen Küche und bei der industriellen Herstellung von Convenience Food (Fertigsuppen, vorgefertigte Lebensmittel) eingesetzt. (Wikipedia)
Enoki ist übrigens ein nettes Beispiel, wie sehr sich kultivierte Formen im Aussehen von der Wildform unterscheiden können: Link Im "Feine Sichuan Küche" wird dieser Pilz auch in manchen Speisen eingesetzt, dort als Büschel, so wie er in der Flasche gewachsen ist.
Bin leider, was die japanische Küche betrifft, noch ein ziemlicher Dilettant. Bis vor etwa einem Jahr konnte ich mit dieser Küche rein gar nichts anfangen. Mittlerweile liebe ich Misosuppe und Sashimi, mit Sushireis kann ich mich aber immer noch nicht anfreunden.
Ahhh, die kannte ich nicht 😳
Sehe ich auf dem Foto nicht doch Pilze (Enoki Link , wie auf der Speisekarte versprochen)?
Ja, fand ich aber bei diesem kurzen Lunch nicht schlimm.
Nichtraucherlokal, oder?