am 19. Dezember 2015
|Update 19. Jun 2016
SpeisenAmbienteServiceVon außen sieht das Gasthaus eher heruntergekommen aus, dieser Eindruck verstärkt sich beim Betreten des Lokals. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Holzvertäfelung im Schankraum und im Gastzimmer dürfte aus den 30er Jahren stammen, die Schank selbst und eine zu allem anderen so überhaupt nicht dazu passende Kredenz aus den 50er Jahren. Die Küchentüre ist offen und bietet einen Blick in eine gar nicht moderne Einrichtung. In der Küche darf es manchmal schon etwas lauter werden. Der einzige Ober ist sehr flink, hat alles unter Kontrolle und ist auch mit erstbesuchenden Gästen gleich per-du, ohne aufdringlich zu sein. Die Auswahl der Speisen ist nicht riesengroß, aber das erwartet man auch nicht. Die eigentliche Sensation ist die Qualität der Speisen. Solide Wiener Küche, bestens zubereitet, ansprechende Portionen. Und das ganze zu wirklich günstigen Preisen. Suppe: € 3,20, großes Gulasch mit Gebäck: € 7,80, Hühnerbrust in Paprikarahmsauce mit Nockerl: € 12,80. Ich probierte das Kalbsherz in Wurzelrahmsauce mit Semmelknödel um € 11,20 und war selten so begeistert: zartes Fleisch, perfekt abgeschmeckte Sauce. Besonders sehenswert sind die Toiletten: das Damenclo liegt einen Halbstock nach oben, das Herrenclo liegt einen Halbstock Richtung Keller. Die Stufen bedürfen spezieller Aufmerksamkeit. Innen fällt auf, daß die drei Pissoirs in drei unterschiedlichen Höhen angebracht sind, sowie, daß ein ganz modernen Händetrockner neben einer sicher 50 Jahre alten Türe angebracht ist. Das Lokal ist nicht allzu groß, reservieren ist empfehlenswert. Fazit: ein Geheimtip in einer an sich nicht so billigen Gegend, wohl eines der letzten echten Alt-Wiener Wirtshäuser.
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diese "gar nicht moderne Einrichtung" ist ja genau das lässige an solchen lokalen. ich liebe das blauensteiner ;)