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Sa, 20. April 2024

Cholerakapelle - Bewertung

PipiL2
Experte
am 26. November 2015|Update 28. Dez 2015
SpeisenAmbienteService
Waren am Sonntag im Landgasthof zur Cholerakapelle im Helenental in der Nähe von Baden. Der Landgasthof liegt auf der Bundesstraße zwischen Baden bei Wien und Alland. Die Bundesstraße ist eine Verbindungsstraße zwischen der Autobahn Wien - Graz und Wien Salzburg. Ich fahre seit über zwanzig Jahre die Bundesstraße an der Colerakapelle vorbei und sehe immer viele Autos dort stehen. Diesen Sonntag hat es endlich einmal für einen Besuch gepasst.

Der Landgasthof ist in Wahrheit ein Wirtshaus der 80er Jahre mit einer Ausstattung die ebenfalls noch aus der Zeit ist. Die Vertäfelungen sind mangelhaft mit falschen Schrauben und teilweise ohne Schrauben an den Wänden angeschraubt. Die Gardinen sind ebenfalls aus der Zeit und man sieht es ihnen auch an. Die Speisekarte ist phantastisch. So etwas wünscht man sich in einem einfachen Landwirthaus. Die einfachen deftigen Speisen aus der Zeit. Einschließlich einem Zwiebelrostbraten, einem Spieß, Gulasch und so weiter.

Ich entschied mich für eine Fleischstrudelsuppe und einem Helenentalspieß. Ich glaube, er hat so geheißen. Die Suppe um 2,90.-- Euro und der Spieß um 10,90.-- Euro, das phantastische offene Puntigamer Bier um 3,50.-- Euro erscheint mir preiswert.

Der Fleischstrudel für die Suppe ist selbst gemacht, ich glaube nicht, dass es so was wo zu kaufen gibt. Er ist grundsätzlich im Lungau zu Hause. Der Strudel war fest, geschmacklich sehr gut. Und die Suppe bestand aus zwei Stück Fleischstrudel. Die Suppe selbst war etwas farblos, aber nicht schlecht. Mit etwas frischem Schnittlauch bestreut. Der Helenenspieß bestand aus einer schönen Portion mit zwei Spießen, ganz dicken, sehr guten knusprigen Pommes, eher schon fast Bratkartoffeln. Weiters aus einer schönen großen Portion weißer cremiger hausgemachter Soße, vermutlich Sauerrahm und Mayonnaise. Die Mayo vermute ich dem Geschmack nach und weil die Soße so cremig gewesen ist. Die Soße hatte auch einen knobeligen Geschmack. Weiters waren auf jedem der Spieße zwischen den großen Fleischstücken Zwiebel mitgebraten und über die Portion verteilt ebenfalls nochmals schön viel Zwiebel. Das Fleisch auf den Spießen kann ich nicht zuordnen. Es war vom Schwein, sah aus wie Minutensteak, war kein Filet und war kein Schnitzelfleisch. Der Spieß war ebenfalls sehr gut und auch reichlich. Mit der Suppe war es fast nicht zu schaffen. Meine Begleitung aß eine Kürbiscremesuppe, die den Namen auch verdiente, weiters eine Pilzsoße mit Knödel. Die Suppe wurde in einem echten Kürbis serviert. Kostete ebenfalls 2,90.-- Euro und als Draufgabe fragte uns der freundliche Wirt (es dürfte der Juniorwirt sein - er erzählte uns nach dem Essen von der Geschichte des Wirtshauses), ob wir den Kürbis mit nach Hause nehmen wollen. Er würde ihn ohnehin nach Konsumation entsorgen müssen. Die Suppe war dünn und geschmacklich (natürlich koste ich bei meiner Begleitung alles) absolut einwandfrei und so wie man sich eine Kürbiscremesuppe erwartet. Die Pilzsoße war zu meiner Überraschung nicht mit Champignons gemacht sondern mit Eierschwammerln. Die waren wässrig und ich vermute mal aus dem Gefrierkasten. Geschmacklich war die Soße in Ordnung und mit 8,90.-- Euro darf man sich im November keine anderen Schwammerln (Gefrierschrank) erwarten. Finde ich wohl hart an der Grenze, aber weil sonst alles so schön war, drücke ich ein Auge zu.

Serviert wurde das ganze im modernen viereckigen sehr schönen Geschirr. Der Jungwirt war sehr nett und auskunftsfreudig. Wenn man in den 70ern oder in den 80ern eine gute Zeit gehabt hat, dann sollte man die Zeitreise wagen.

Nachtrag:
War sonntags nochmals mit der Familie dort und muss nochmals nachbessern. Der Service ist auf das höchste Level gestiegen. So etwas freundliches und aufmerksames ist mir schon ganz lange nicht mehr unter gekommen.

Die Salate vom Buffet waren allesamt hausgemacht. Einschließlich den Kartoffelsalat, Karottensalat und den Schwarzwurzelsalat.
Cholerakapelle - Baden/WienCholerakapelle - Baden/Wien
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2 Kommentare

Hat immerhin einen gewissen Aufmerksamkeitswert, wie auch etwa der Heurige Grausenburger.

26. Nov 2015, 12:45·Gefällt mir1

Wie man in einem Lokalnamen das Wort "Cholera" beifuegen kann wird mir immer ein Raetsel bleiben. Das deutsche Lokalnamen ziemlich phantasielos sind war mir schon bewusst, aber dies ist mit Abstand der Unappetitlichste. Hoffentlich kein Omen im Bezug auf die Folgen nach einer Mahlzeit dort... ;)

26. Nov 2015, 12:23·Gefällt mir2
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