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Di, 19. März 2024

Café Westend - Bewertung

bluenightdream
am 14. Oktober 2015
SpeisenKeine WertungAmbienteService
Der Besuch im Westend wird der letzte gewesen sein:
Nachdem ich vor meiner Freundin das Café Westend erreicht hatte, bestellte ich einen Johannisbeersaft mit Leitungswasser. "Könnte ich heißes Wasser haben?" Die ersten kalten Tage dieses Herbstes. Das würde € 3.90 kosten, meinte die Kellnerin. Im Nachhinein muss ich sagen, das war tatsächlich freundlich. Dann würde ich doch lieber nur Leitungswasser haben.
Als meine Freundin kam und ihren Cafe Latte bestellte, fragte die Kellnerin: "Mit stillem oder mit Kohlensäure?" Gewarnt durch die 3,90 für heißes Wasser, flüsterte ich: "Leitungswasser".
Wir hatten keine Speise- oder Getränkekarte bekommen, nur die Eiskarte lag lässig am Tisch, dafür wurde auch nicht geheizt oder nur äußerst sparsam. Deshalb wurde kein durchschnittlicher Johannisbeersaft serviert, sondern einer aus dem Kühlschrank mir unbekannten Sorte mit eiskaltem Wasser.

Außerdem ist die Heizsaison etwas für Schwächlinge, Wärme wird überschätzt. Der Caffé Latte dafür war ein kleiner, kein 240 ml großer. Erstaunlicherweise mit einem Glas Wasser. Die Kellnerin war vor der Übergabe, wir zahlten also nach 5 Minuten, und sahen wie überteuert alles war und es war klar, dass der nächste Kellner nerven würde, wenn wir nicht weiter bestellen.

Die Rechnung war gesalzen, für einen Johannisbeersaft und einen kleinen Cafe Latte 8,60. 4,40 für einen Johannisbeersaft mit Leitungswasser, wobei 40 Cent für das Wasser im Glas bezahlt werden musste, 4,20 für den Kaffee. Ich verstehe schwer, aber doch, wenn Wirte Geld verlangen, wenn nur Wasser getrunken wird, hier wurde aber nicht nur Wasser getrunken, sondern ein überteuerter Johannisbeersaft serviert.

Die Zeiten, wo man in einem Wiener Kaffeehaus sitzen konnte und vielleicht gar ein Glas Wasser GRATIS serviert bekommt, sind vorbei. Wir hatten die Zeit vergessen. Der Kellner wurde immer mürrischer, da wir nichts mehr bestellten. (Ps. Den empfand ich noch als kleinstes Übel, aber anscheinend stört dieser Satz die meisten Tester, nur nachdem keine Speisekarte am Tisch war, die erste Rechnung so hoch, war uns, der Wunsch weiter zu konsumieren, vergangen)

Als wir gingen, rief er uns nicht einen Gruß nach, sondern schnippisch: "wir haben bis Mitternacht offen". Soll er sich beim Inhaber beschweren und nicht bei den Gästen, überhöhte Preise, kaltes Lokal sind nicht Schuld der Gäste sondern des Besitzers.

PS. ich war vorher im Cafe Ritter, wo ich jemanden anderen getroffen hatte. Dort hätten wir für die gleichen Getränke statt €8,60 "nur" €5,70 bezahlt. €3,10 Unterschied. Der Kellner muss sich nicht vor einem weiteren Besuch fürchten, wir kommen nicht wieder. Die Kosten finden fast alle bisherigen Kommentatoren nicht erwähnenswert.

PS.PS.
Ich wohne nicht mehr in Wien, habe nur ein kleines Einkommen, ein "Wien-Ausflug" ist immer teuer, ich treffe Leute oft in Lokalen, wenn sie beim Weg nach Hause sind. Nach all den hilfreichen Kommentaren scheint, ich sollte Leute nicht in Lokalen treffen, vielleicht mit der Tageskarte in den Öffis. Wien ist anders.

Der, der kein Geld hat, soll nicht ausgehen. In diesem Fall scheint ein Selbstbedienungslokal tatsächlich einladender zu sein, als ein angeblich traditionsreiches Kaffeehaus. Nur zur Erinnerung:
Link

PS PS PS
Die Wirtschaftskammer schreibt dazu: "Ist das Wasser nämlich nicht in der Getränkekarte ausgewiesen und weist der Kellner bei der Bestellung auch nicht darauf hin, dass Wasser zu bezahlen ist, so wird der Kunde davon ausgehen können, dass es kostenlos ist." Ja, ja, davon wäre ich auch ausgegangen.

Im Cafe Westend ticken die Uhren anders.
Hilfreich3Gefällt mir1Kommentieren
13 Kommentare·Zeige alle Kommentare

@bluenightdream: Ich will mich da jetzt gar nicht dem Bashing gegen dich als Person anschließen, und ich bin auch ein Freund von ausführlichen Bewertungen. Aber ich hätte mir dann bei einer Bewertung doch ein bisschen mehr gewünscht als 1,5 A4 Seiten darüber, warum Wasser jetzt was kostet und wie gut die Zeiten des Gratis-Wassers waren und dann nochmal ein Absatz über das kalte Lokal .. Fazit: Langer Text, kaum Informationsgehalt - weniger ist manchmal doch mehr.

15. Okt 2015, 12:19·Gefällt mir1

"stundenlang am Blog schreiben" und "wenn ich auf Reisen bin" klingt jetzt aber nicht nach armer Student, der einfach nicht mehr hat, sondern nach einem bewusst eingeschlagenen Weg. Mein Verständnis sinkt immer mehr...

15. Okt 2015, 10:54·Gefällt mir1

Ja, wo sind die Zeiten der Tante Jolesch? ;-) Es gibt aber noch Gastwirte, die begreifen, dass Studenten meistens nach einer Zeit zu (mehr oder minder) erfolgreichen Berufstätigen mutieren.

15. Okt 2015, 10:28·Gefällt mir

Ich war auch zu meiner Schulzeit und vor allem später während des Studiums sehr häufig in diversen Kaffeehäusern zu Besuch und habe dabei wenig konsumiert, 1 Getränk in 2,5h wäre mir aber dennoch nie eingefallen. Aber zum einen war das auch noch eine ganz andere Zeit, für die meisten Kaffeehäuser ist es heute um ein vielfaches schwieriger überhaupt zu überleben, da ist es wichtig jeden Platz für zahlende Kundschaft offen zu halten. Zum anderen war ich meist in kleinen Lokalen die untertags ohnehin ein Auslastung von vielleicht 20% hatten, da waren dann auch die 2-3 Kaffees und der Almudler ohnehin schon ein Gewinn. Ich war zwar schon ewig nicht im Westend, aber zumindest früher war das dort nicht annähernd der Fall. Schön wenn du sowieso die Möglichkeit hast auf Starbucks auszuweichen, das läßt sich in meinen Augen allerdings mit Schlechtverdiener nur bedingt vereinbaren, finde Ich das Angebot dort doch schwer überbepresit, vor allem wenn ich denke was dafür geboten wird :-(

15. Okt 2015, 09:44·Gefällt mir1

Diese Kellner vertreiben sich Gäste der Zukunft. Beispiel: mein Sohn schrieb seine Diplomarbeit fast ausschießlich beim Nöbauer am Kagraner Platz. Dort wurde ihm sogar schon sein Platz neben der Steckdose freigehalten und die Kellnerin wusste alleine wie er den Löffel auf die Tasse legte, ob er noch einen Kaffee wollte oder nicht. Manchmal gab es sogar Kuchen auf´s Haus. Er saß dort stundenlang bei höchstens 2 Getränken. Aber seit er sein Studium vor 2 Jahren abgeschlossen hat, ist er jede Woche mindestens 1x mit seiner Freundin dort auf Kaffee und Mehlspeise. Eben weil er gute Erinnerungen hat. Im Westend wird sowas wohl nie passieren.

15. Okt 2015, 07:18·Gefällt mir2

DAS wäre aber einmal eine blendende Idee: Alle bluenightdreams dieser Welt schickt man ab sofort in die Systemgastro-Pappbecher-Cafés, dann müssen echte Kaffeehäuser nicht mehr um ihren Umsatz fürchten. ;-)

15. Okt 2015, 00:18·Gefällt mir

Ich versteh den Kellner ebenfalls. 2 Getränke in 2 1/2 Stunden? Es muss ja nicht gerade das Parkbankerl sein, es gibt ja auch Wohnungen, in denen man sich treffen könnte!

14. Okt 2015, 23:50·Gefällt mir

Schlechtverdiener, Arbeitslose setzt euch doch auf's Parkbankerl, auch wenn es draußen kalt ist. Tut mir echt leid, dass ich knapp bei Kasse bin. Und anscheinend habt ihr noch nie die Zeit beim Reden mit einem Freund übersehen. Dem war Gott sei Dank so. Aber da ihr solche Sorgen um das Lokal habt, geht nur hin, ich nehm das Parkbankerl.

14. Okt 2015, 21:26·Gefällt mir

Keine Frage die Preise sind hart am Limit und was Kosten für Leitungswasser angeht wurde hier ja schon zu genüge diskutiert.... Wenn etwas anderes konsumiert wird in meinen Augen jedenfalls zu verurteilen. Aber 2 1/2 Stunden bei EINEM Getränk?? Da muß man den Besitzer/Kellner schon auch verstehen. Mir erschließen sich ehrlich gesagt auch die Beweggründe nicht wirklich warum ich mich in ein Lokal setzte bzw. mich dort mit jemandem treffe wenn ich eigentlich nicht vor habe irgendetwas zu konsumieren. Dann setz dich zum plaudern mit der Freundin aufs Parkbankerl oder schreib deinen Blog daheim....Auch wenn schlecht eingeheizt war, hat der Wirt sonst wohl mehr kosten dich warm zu halten als du ihm je an Gewinn bringst!

14. Okt 2015, 21:20·Gefällt mir1

Ja, bei Starbucks kostet der Kaffee genauso viel, kein Kellner schnauzt mich an, zieht mich über den Tisch und ich kann stundenlang an meinem Blog schreiben. So mache ich es, wenn ich auf Reisen bin. Habe eine Steckdose und Internet. Aber anscheinend findet ihr die Preise vom Westend für 2 Getränke, die um 3€ teurer sind, als in einem anderen vergleichbaren Kaffeehaus in der Nähe ok. 8,60 zu 5,70. Ich habe keinen Geldscheißer. Und ich kann auch nichts dafür, dass die Übergabe an den anderen Kellner kurz nachdem wir kamen war. Da ist mir Selbstbedienung lieber.

14. Okt 2015, 21:09·Gefällt mir
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