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Fr, 19. April 2024

Due Fratelli - Bewertung

Alphawoelfin
Experte
am 28. September 2015
SpeisenAmbienteService
Tja, so schnell kann es gehen.

Nach ein paar Monaten schlagen wir Sonntagnachmittag wieder im Fratelli auf.
Der Tisch im Rauchbereich wurde vor Tagen telefonisch reserviert und auch während des Telefongesprächs mehrfach zugesichert.

Wir kommen pünktlich um 14 Uhr und sehen auf einen Blick, daß das Lokal gefüllt ist.

Und natürlich gibt es keinen Tisch im Raucherbereich, denn "ich habe eine große Gruppe bekommen und den Tisch gebraucht" (O-Ton). Ich "Warum rufen Sie uns nicht an, Sie hatten doch meine Telefonnummer?".
Irgendetwas wird gestammelt und wir werden dann nach Hinten in die sozusagen letzte Ecke des Lokals gebracht.

Es schaut unordentlich aus. Auf einer Anrichte steht dreckiges Geschirr, daneben die Pfeffermühle und anderes Kleinzeugs. Unser Tisch ist noch beladen und das Tischtuch schmutzig.
Der Kellner will schon die Servietten und das neue Besteck zücken, da erwähne ich halblaut zur älteren Dame, die uns begleitet: "Das Tischtuch ist aber noch schmutzig". Der Kellner hörts und deckt - eher ein bißchen unmutig - den Tisch komplett neu ein. Danach kommt ein junger Mann mit einem Haufen Besteck, umwickelt von einer Papierserviette. Er will schon mit den Fingern nach der Gabel greifen, aber nach den Zinken und nicht nach dem Stiel.
Als er meinen Blick sieht, unterlässt er es und fitzelt mühsam jedes einzelne Besteckteil aus der Serviette..


Die Weinkarte wird erst auf Nachfrage gebracht. Österreichische Weine gibt es überhaupt nicht, dafür eine ganze Menge Italiener. Das günstigste Achterl schlägt mit 3,50 zu Buche.
Der Chardonnay, den wir wählen, ist ausgezeichnet.
Das ist aber auch das Einzige an diesem Nachmittag.

Als Vorspeise nehme ich Ruccolasalat mit Cherrytomaten und gehobeltem Parmesan ( ca. 6,50).
Es kommt ein Haufen etwas letscherter Ruccola mit 4 halben Cherrytomaten und - geht überhaupt nicht - einem Parmesan drauf, der genau so ist, wie jener aus dem Packerl. So kleine Streusel eben.
Wääh.

Die alte Dame wählte Minestrone. Diese soll wohl ganz okay sein.

Da wir schon lange keine Spaghetti mehr aßen, wollen wir dies heute ändern.
Ich entscheide mich für Spaghetti Puttanesca (um die 8,--), der liebe Begleiter will Spaghetti Vongole und Mutter nimmt Schweinekotelett in einer Art Pfeffersauce mit Braterdäpfel und gemischtem Salat ( ca. 10,50 und 4,50).

Die Puttanesca sind eine überschaubare Portion, mit einer ordentlich scharfen Sauce. Allerdings sind es diese dünnen 3er Nudel. Das mag ich überhaupt nicht. Zusätzlich schaffte es der Koch nicht, sie al dente zu servieren. Ebenso wie der Salat: Letschert.

Die Vongole des lieben Begleiters munden ebenso nicht. Schlecht gewürzt, die gleichen letscherten Nudeln.

Das Schweinekotelett, welches die Mutter wählte, ist so schwer zu schneiden, dass wir zuerst glauben, das Messer sei schuld oder ihr mangele es an Kraft. Also erhalten wir auf Bitte ein Steakmesser.

Dies bringt genau gar nichts. Das Schwein ist einfach zäh. Die sehr klein gewürfelten Erdäpfel - vielleicht ob des Alters der Dame?*gg - kommen aus der Fritteuse.

Die Sauce koste ich. Ja, geht eh. Ein bisserl Packerl-Geschmack ist dabei.

Nach dem Essen steht mir der Sinn nach Rauchen. Also auf in den "Gastgarten". Dieser ist ein kleiner Innenhof, komplett unaufgeräumt, schmutzige Servietten auf den Tischen, leere Cola-Flaschen stehen herum, der Boden ist schmutzig und nicht gekehrt. Die Polster liegen gestapelt in einem anderen Türeingang.

Nachdem es gestern am Nachmittag in der Wachau bereits wieder 19 Grad hatte, finde ich es mutig, schon jetzt den Garten quasi einzuwintern und diesen Dreck zu hinterlassen. Vor allem, weil ja angeboten wird, im Gast"garten" zu rauchen.

Auch im Restaurant selbst bleibt es unaufgeräumt. Die Anrichte ist bis zum Schluß gefüllt mit den Restl n der anderen Gäste.

"Auf Haus" bringt uns der Besitzer noch Grappe und einen Limoncello.
Eh nett.

Fazit: Wir werden nicht wiederkommen. Denn obwohl die Rechnung quasi nur mit 71,-- zu Buche schlug, ist es um jeden Euro schade, den wir für die Leistung bezahlten.

Falls Ihr Euch fragt, warum wir uns nicht beschwerten: Das liegt daran, dass die Leute in Krems sich untereinander kennen und Muttern keinen Stress haben wollte. Es wäre ihr peinlich gewesen.
Hilfreich14Gefällt mir11Kommentieren
11 Kommentare·Zeige alle Kommentare

adn: Das "Ertragen" war der Schüchternheit der Schwiemu geschuldet. Normalerweise kann ich sehr unangenehm werden, wenn so gar nichts funktioniert.

29. Sep 2015, 11:02·Gefällt mir

Schöne Bewertung, mein Beileid, all die eigentlich unverzeihlichen Fehler des Lokals ertragen zu müssen. Nicht weit von Krems ist der Nigl in Senftenberg, - einer meiner Favorites!!

28. Sep 2015, 20:34·Gefällt mir2

Ah, ok. Jedenfalls erwarten wir eine ordentliche Bewertung , hier.

28. Sep 2015, 17:16·Gefällt mir

Kaiser von Österreich: Leider keine Erfahrung.

28. Sep 2015, 17:13·Gefällt mir

Also, bezüglich Traismauer: Du solltest - finde ich - unbedingt in den Nibelungenhof gehen. Haubengekrönt und sehr, sehr bodenständig. War toll dort.

28. Sep 2015, 17:12·Gefällt mir

Genau! Du wirst wohl ein bissl weiter in die Wachau reinfahren müssen: Jamek, Nikolaihof, etc.

28. Sep 2015, 17:07·Gefällt mir

Stimmt! Sonntags ab 14.30 nix mehr.

28. Sep 2015, 16:42·Gefällt mir

Bubafant: Du sprichst mir mit Deiner Frage aus der Seele.Ich bin auch schon ganz verzweifelt, wenn ich an die Weihnachtsfeiertage denke. Allerdings: Die Frau Amon-Jell ist wirklich toll, aber immer will man sich sie nicht leisten..

28. Sep 2015, 16:18·Gefällt mir

Bubafant: Du sprichst mir mit Deiner Frage aus der Seele.Ich bin auch schon ganz verzweifelt, wenn ich an die Weihnachtsfeiertage denke. Allerdings: Die Frau Amon-Jell ist wirklich toll, aber immer will man sich sie nicht leisten..

28. Sep 2015, 16:18·Gefällt mir1

Amarone: Den 3er gab ich, weil das Personal freundlich war. Bin ja eine Nette.

28. Sep 2015, 10:44·Gefällt mir1
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