Mein Mann und ich gehen sehr gern griechisch essen und waren auch schon oft genug in Griechenland auf Urlaub. Die griechische Küche ist uns daher bestens vertraut. Im Falstaff Guide wurden wir auf „Die Olive“ in Gerasdorf aufmerksam. Gestern ergab sich spontan die Gelegenheit das Lokal auszuprobieren. Den Weg hätte wir uns leider sparen sollen. Mitten im Niemandsland – bestenfalls im Industriegebiet - und ohne Auto nur schwer zu erreichen, liegt die zugegebenermaßen schöne Location. Das Lokal selbst ist dunkel aber der Garten wirklich hübsch gestaltet. Die Gartenmöbel sind aus Metall und schon beim hin setzen knallt man mit den Knien gegen Tischverzierungen und Metallquerstange unter dem Tisch. Da wir nur zu zweit waren konnten wir es uns auf einem Tisch (gedacht für 6 Personen!) einigermaßen bequem machen. Zu viert kann man schon unmöglich bequem an so einem Tisch Platz nehmen. Davon abgesehen waren die aufgelegten Sitzpolster schon sehr fleckig, was in einem Lokal welches scheinbar im „gehobenem Segment“ mitspielen möchte unangenehm auffällt. Die Gäste in lässiger Freizeitkleidung schien das jedoch nicht zu stören. Die Bedienung war mehr oder weniger korrekt, besonders freundlich war niemand von den drei Herren die uns abwechselnd bedienten. Ein junger Kellner drückte den Gästen die Teller und Gläser lieber alle selbst in die Hand statt diese ordentlich zu servieren. Die hausgemachte Limonade wird ohne Zucker nur mit Limonenscheiben, Minzblättern, Mineralwasser und irgendeiner Art von getrocknetem Gewürzpulver zubereitet und mit Eis und Strohhalm serviert. „Gut“ schmeckt und sieht anders aus. Als Vorspeise entschieden wir uns für Tsatziki mit extra Pita Brot. Ich habe es gern wenn nicht zuviel Knoblauch in den Speisen ist aber im Tsatziki darf man natürlich schon Knoblauch verwenden. Leider schmeckte es mehr nach Naturjoghurt, denn es mangelte sowohl an Knoblauch als auch an Gurke! Das dazu servierte Weißbrot war trocken und fad. Als ich auf den milden Geschmack des Tsatzikis beim Abservieren hingewiesen habe, hob der Kellner nur überrascht die Augenbrauen aber er werde es an die Küche weiterleiten. Mein Mann wollte statt den Pommes Frites zu seinem Bifteki lieber Reis was der Kellner ebenso überrascht zur Kenntnis nahm nachdem er meinen Mann nicht von den Pommes überzeugen konnte. Ich entschied mich auf Empfehlung für das mit Käse überbackene Gyros (11,90 Euro) und der Kellner war zufrieden da er mich vom Reis abhalten konnte und mir die hausgemachten Pommes empfahl. Beim Servieren wurde dann auch klar warum, denn den Reis hätten sie nicht in die überdimensionale Papiertüte füllen können welche offenbar als origineller Gag betrachtet wird. Das staubtrockene mit fadem Käse überbackene Gyros selbst steckte in auch in einer Tüte/Stanitzl aus angeschlagenem Porzellan. Vielleicht witzig aber unpraktisch beim Essen. Die dazu gereichte Dip/Sauce schmeckte mächtig schwer (fettig) aber sonst eher nach nichts. Das Beste an meinem Essen waren daher tatsächlich die empfohlenen Pommes. Auch das Bifteki (10,50 Euro) war trocken und nur minimal mit Käse gefüllt. Dazu Reis und ein Mini-Salat mit welken, gelben Blättern. Eine Chance wollten wir der „Olive“ aber noch geben und so bestellten wir (beim humorlosen) Chef noch eine Nachspeise. Mein Mann entschied sich für den Chalwa Grießpudding mit Eis. Weder Eis noch Pudding schmeckten besonders gut. Der Pudding blieb übrig das Eis wurde aus Höflichkeit von meinem Mann gegessen. Der Supergau war jedoch mein Schokomouse (weiße und dunkle Schokolade). So etwas grausliches habe ich noch nie in einem Lokal serviert bekommen. Ich liebe Schokolade aber das war geschmacklich nicht als solche erkennbar. Die dunkle Schokomouse war einfach nicht gut und vielleicht mit billiger (alter?) Schokolade gemacht aber das weiße Mouse war furchtbar. Es schmeckte nach Kren (Meerrettich)! Nach zwei Löffel schickte ich die Nachspeise zurück in die Küche und wir verlangten die Rechnung. Beim Bezahlen fragte der Chef was mit dem Schokomouse nicht gepasst hätte und ich erklärte ihm, dass es alles andere als gut war. Er meinte das wäre Geschmacksache und ich den Geschmack einfach nicht gewohnt sei! Er erwähnte auch irgendeine Zutat die sich wie „Mustard“ (Senf) anhörte. Da ich nicht einsichtig war begann beinahe ein Streitgespräch und wir verließen das Lokal auf Nimmerwiedersehen! PS: Ich konnte bei meiner Recherche im Internet tatsächlich ein steirisches Schokomouse Rezept mit Kren finden, welches ich jedoch sicher nicht ausprobieren werde.
Wie die Falstaffpunkte für manche Lokale zustande kommen, hat uns ein befreundeter Promikoch einmal erklärt - hier können wir das leider nicht schreiben, sonst werden wir sicher geklagt!
Gute Frage! Wie "Die Olive" zu 79 Punkten im Falstaff Guide kommt ist meinem Mann und mir ein Rätsel. Garantie gibt es einfach keine, man muss sich einfach selbst ein Urteil bilden. Es gibt ja auch ausgesprochen gute Lokale die keine Erwähnung in diversen Medien finden.
Noch 100 m bis zum Lokal.
Hier verbirgt sich "Die Olive".
Na ja, ist es beim Falstaff nicht schon als Auszeichnung zu verstehen, wenn ein Lokal darin überhaupt gelistet wird?
Ich glaube, wir brauchen nicht den Geschmack anderer unwichtigen Leute und koennen uns ganz auf unseren eigenen verlassen.
BV ich weiß es auch und es ist bestimmt besser es nicht auf Rete zu schreiben!!!
Wie die Falstaffpunkte für manche Lokale zustande kommen, hat uns ein befreundeter Promikoch einmal erklärt - hier können wir das leider nicht schreiben, sonst werden wir sicher geklagt!
Gute Frage! Wie "Die Olive" zu 79 Punkten im Falstaff Guide kommt ist meinem Mann und mir ein Rätsel. Garantie gibt es einfach keine, man muss sich einfach selbst ein Urteil bilden. Es gibt ja auch ausgesprochen gute Lokale die keine Erwähnung in diversen Medien finden.
Das Lokal wird ja sehr kontroversiell bewertet! Wie sehr eigentlich kann man sich auf den Falstaff verlassen (bzw. nicht)?